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1. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 310

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
310 51. Der große deutsche Vrieg von 1866. Macht darin erhielte wie Österreich. So war der Krieg unvermeidlich, und es bedurfte nur eines Anlasses, ihn ausbrechen zu machen. Als nun in Holstein General von Gablenz die Stände des Landes berief, um mit ihnen ohne Preu- ßens Mitwirkung über die Erbfolge zu beraten, erklärte General von Manteuffel den Vertrag von Gastein für gebrochen und rückte am 7. Juni 1866 über die Eider, um Preußens Rechte zu wahren. Gablenz wich ihm aus und zog mit seinen 5000 Mann Österreichern nach Altona und von dort auf großen Umwegen in seine Heimat. Der Kaiser von Österreich aber übertrug jetzt gegen seine früheren Zusagen dem Bundestage die Regelung der schleswig-holsteinischen Angelegenheit, und am 14. Juni beschloß der Bund durch Stimmenmehrheit, die Reichsarmee aufzubieten, und mit Gewalt Preußen zum Aufgeben seiner Stellung in Holstein zu zwingen. Damit war der Krieg erklärt: mit dem Schwerte mußte nun entschieden werden, ob das alte Österreich oder das junge Preußen die Geschicke Deutschlands lenken sollte. 3. Eine bange Stimmung lag auf Norddeutschland; niemand konnte ja wissen, wie lange der furchtbare Krieg dauern und welchen Ausgang er nehmen würde; auch lag es nahe zu vermuten, daß Frankreich sich in die deutschen Händel einzumischen Lust habe. Aber die ersten Erfolge des preußischen Heeres ließen die Vaterlandsliebe in hellen Flammen auflodern. Da Sachsen, Kurhessen und Hannover es ablehnten, mit Preußen ein Bündnis einzugehen, so ging General Manteuffel am 16. Juni bei Harburg über die Elbe und bemächtigte sich mit außerordentlicher Schnelligkeit des größten Teiles des Königreichs Han- nover, um seinem König den Rücken zu decken; gleichzeitig drangen Herwarth von Bittenfeld und Prinz Friedrich Karl in Sachsen ein und besetzten die Hauptstadt Dresden. Der fromme König Wilhelm aber befahl, daß am 27. Juni ein allgemeiner Bettag abgehalten würde; ehe die große Entscheidung herankäme, wollte er erst mit seinem Volke den Beistand des Höchsten erflehen. Von nun an war der feste und einmütige Wille des preußischen Volkes aus Abwehr der Unbill und auf Verteidigung des Vaterlandes gerichtet: Siegesvertrauen erhob alle Gemüter. 4. Die Hauptmacht der Österreicher war in Böhmen unter dem berühmten General Benedek versammelt. Um nun die Leiden des Krieges dem eigenen Lande möglichst zu ersparen, beschloß König Wilhelm rasch dem Feinde zuvor- zukommen und sein Heer in Böhmen einmarschieren zu lassen. Aber durch die engen Gebirgspässe konnten so ungeheure Massen nicht auf einer Straße sich vorwärts bewegen; daher hatte der Freiherr von Moltke, das Haupt des preußischen Generalstabes, den Plan entworfen, daß das preußische Heer gleich- zeitig in drei Hauptabteilungen von drei Seiten her in Böhmen eindringen und sich dann am Fuß der Gebirge wieder vereinigen sollte. Die westliche oder Elb- armee stand unter dem General Herwarth von Bittenfeld, die dann fol- gende erste Armee unter dem Prinzen Friedrich Karl, die östliche oder zweite Armee unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm. Benedek suchte nun die einzeln ans den Gebirgspässen hervorkommenden Heeresabteilungen zu zermalmen. Aber die erste Armee schlug die ihr entgegen- gesandteii Österreicher am 25. Juiii bei Liebenau und Turnau und in dem Nachtgefecht bei Podol; am 26. Juni traf auch die Elbarmee auf den Feind bei Hünerwasser, drängte ihn zurück und konnte sich nun mit der ersten Armee in Verbindung setzen. Gleichzeitig war das Heer des Kronprinzen von

2. Lesebuch für Volksschulen - S. 199

1894 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
199 d. Der deutsche Krieg. 1866. 1. Bei der Verwaltung von Schleswig und Holstein entzweiten sich Preußen und Östreich. Schon lange herrschte zwischen beiden Reichen eine geheime Feind- schaft. Preußen war ein deutscher Staat und wollte Deutschland einigen. Östreich hatte viele Völker und Sprachen und konnte seine Oberherrschaft in Deutschland nur behaupten, wenn Deutschland zersplittert und uneinig blieb. Der Minister von Bismarck sprach es aus, „Deutschland könne nur durch ,Blut und Eisen' geeinigt werden!" Schleswig-Holstein gab den Anlaß zu dem Bruderkriege. Östreich wollte dort als Fürsten den Herzog von Augusten bürg einsetzen. Preußen war nicht dagegen, aber es verlangte zur besseren Verteidigung Deutschlands den Oberbefehl über das Heer, die Schiffe und die Festungen. Das verweigerte der Herzog. Darauf beschloß der Bundestag in Frankfurt mit neun gegen fünf Stimmen den Krieg gegen Preußen. Sofort traten Preußen und die sich ihm anschließen- König Wilhelm bei Königgrätz. den Staaten (Mecklenburg, Oldenburg, Braunschweig, Koburg - Gotha, Weimar, Bremen rc.) vom deutschen Bunde zurück. Dieser erreichte damit sein Ende. Noch einmal bot Preußen seinen Nachbarn, Sachsen, Hannover, Kurhessen und Nassau den Frieden an, jedoch vergeblich. Drei Tage später waren ihre Länder von Preußen besetzt. 2. Nun rückte das preußische Heer in Böhmen ein. Nach vielen kleineren Gefechten kam es am 3. Juli zur Entscheidungsschlacht bei Königgrätz. Hier stand der General Benedek mit der östreichischen Hauptmacht. Gegen ihn rückten Prinz Friedrich Karl und Herwarth von Bittenfeld vor. Der König führte den Oberbefehl. Um acht Uhr erschien er auf dem Schlachtrosse, ihm zur Seite ritten Bismarck, Moltke, Roon.

3. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 316

1902 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
316 52. Der große Deutsche Järteg von 1866. barin erhielte wie Österreich. So war der Krieg unvermeidlich, und es bedurfte nur eines Anlasses, ihn ausbrechen zu machen. Als nun in Holstein General von Gablenz die Stände des Landes berief, um mit ihnen ohne Preußens Mit- wirkung über die Erbfolge zu beraten, erklärte General von Manteuffel den Ver- trag von Gastein für gebrochen und rückte am 7. Juni 1866 über die Eider, um Preußens Rechte zu wahren. Gablenz wich ihm aus und zog mit seinen 5000 Mann Österreichern nach Altona und von dort aus großen Umwegen in seine Heimat. Der Kaiser von Österreich aber übertrug jetzt gegen seine früheren Zusagen dem Bundestage die Regelung der schleswig-holsteinischen Angelegenheit, und am 14. Juni beschloß der Bund durch Stimmenmehrheit, die Reichsarmee aufzubieten, und mit Gewalt Preußen zum Ausgeben seiner Stellung in Holstein zu zwingen. Damit war der Krieg erklärt, mit dem Schwerte mußte nun entschieden werden, ob das alte Österreich oder das junge Preußen die Geschicke Deutschlands lenken sollte. 3. Eine bange Stimmung lag aus Norddeutschland; niemand konnte ja wissen, wie lange der furchtbare Krieg dauern und welchen Ausgang er nehmen würde; auch lag es nahe zu vermuten, daß Frankreich sich in die deutschen Händel einzumischen Lust habe. Aber die ersten Erfolge des preußischen Heeres ließen die Vaterlandsliebe in hellen Flammen auflodern. Da Sachsen, Kurhessen und Hannover es ablehnten, mit Preußen ein Bündnis einzugehen, so ging General Manteuffel am 16. Juni bei Harburg über die Elbe und bemächtigte sich mit außerordentlicher Schnelligkeit des größten Teils des Königreichs Han- nover, um seinem König den Rücken zu decken; gleichzeitig drangen Herwarth von Bittenfeld und Prinz Friedrich Karl in Sachsen ein und besetzten die Hauptstadt Dresden. Der fromme König Wilhelm aber befahl, daß am 27. Juni ein allgemeiner Bettag abgehalten würde: ehe die große Entscheidung herankäme, wollte er erst mit seinem Volke den Beistand des Höchsten erflehen. Von nun an war der feste und einmütige Wille des preußischen Volkes auf Abwehr der Unbill und auf Verteidigung des Vaterlandes gerichtet: Siegesvertrauen erhob alle Gemüter. 4. Die Hauptmacht der Österreicher war in Böhmen unter dem berühmten General Benedeck versammelt. Um nun die Leiden des Krieges dem eigenen Lande möglichst zu ersparen, beschloß König Wilhelm, rasch dem Feinde zuvor- zukommen und sein Heer in Böhmen einmarschieren zu lassen. Aber durch die engen Gebirgspässe konnten so ungeheure Massen nicht auf einer Straße sich vorwärts bewegen, daher hatte der Freiherr von Moltke, das Haupt des preußischen Generalstabes, den Plan entworfen, daß das preußische Heer gleich- zeitig in drei Hauptabteilungen von drei Seiten her in Böhmen eindringen und sich dann am Fuß der Gebirge wieder vereinigen solle. Die westliche oder Elb- armee stand unter dem General Herwarth von Bittenfeld, die dann folgende erste Armee unter dem Prinzen Friedrich Karl, die östliche oder zweite Armee unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm. Benedeck suchte nun die einzeln aus den Gebirgspässen hervorkommenden Heeresabteilungen zu zermalmen. Aber die erste Armee schlug die ihr entgegen- gesandten Österreicher am 25. Juni bei Liebenau und Turnau und in dem Nachtgefecht bei Podol; am 26. Juni traf auch die Elbarmee auf den Feind bei Hünerwasser, drängte ihn zurück und konnte sich nun mit der ersten Ar- mee in Verbindung setzen. Gleichzeitig war das Heer des Kronprinzen von Glatz

4. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 288

1872 - Halle a/S. : Buchh. des Waisenhauses
288 2. Aber auch diese Verabredungen sicherten nicht lange den Frieden. Der preußische Statthalter in Schleswig, General von Manteufsel, regierte hier mit Festigkeit, aber zugleich mit großem Wohlwollen gegen die Bevölkerung; aber unter den Augen des österreichischen Statthalters in Holstein, des Generals von G ablenz, geschah vieles, wodurch gegen Preußen Erbitterung hervorgerufen ward. Zugleich drängte sich die Entscheidung der Frage heran: wer Herr in Deutsch- land sein solle: das evangelische und reindeutsche Preußen oder das katholische und nur zum kleineren Theil Deutschland ange- li orige Oesterreich. Das letztere rüstete sich insgeheim, um Preußen mit Hülfe anderer deutschen Fürsten gewaltsam niederzudrücken, es zu zerstückeln und zu entehren; gleichzeitig verlangte aber der kraftvolle Graf Bismarck eine solche Umgestaltung des Deutschen Bundes, daß Preußen dieselben Rechte und dieselbe Macht darin erhielte wie Oesterreich. So war der Krieg unvermeidlich, und es bedurfte nur eines Anlasses, ihn ausbrechen zu machen. Als nun in Holstein General von Gablenz die Stände des Landes berief, um mit ihnen ohne Preußens Mitwirkung über die Erbfolge zu berathen, erklärte General von Manteufsel den Vertrag von Gastein für gebrochen und rückte am 7. Juni 1800 über die Eider, um Preußens Rechte zu wahren. Gablenz wich ihm aus und zog mit seinen 5000 Mann Oesterreichern nach Altona und von dort auf großen Umwegen in seine Heimat. Der Kaiser von Oesterreich aber übertrug jetzt gegen seine früheren Zusagen dem Bundestage die Regelung der schleswig-holsteinischen Angelegenheit, und am 14. Juni beschloß der Bund durch Stimmenmehrheit, die Reichsarmee aufzubieten, um mit Gewalt Preußen zum Aufgeben seiner Stellung in Holstein zu zwingen. Damit war der Krieg erklärt: mit dem Schwert mußte nun ent- schieden werden, ob das alte Oesterreich oder das junge Preußen die Geschicke Deutschlands lenken sollte. 3. Eine bange Stimmung lag auf Norddeutschland: niemand konnte ja wissen, wie lange der furchtbare Krieg dauern und welchen Ausgang er nehmen würde; auch lag es nahe zu vermuthen, daß Frankreich sich in die deutschen Händel einzumischen Lust habe. Aber die ersten Erfolge des preußischen Heeres ließen die Vaterlandsliebe in hellen Flammen auflodern. Da Sachsen, Kurhcffen und Hannover es ablehnten, mit Preußen ein Bündniß einzugehen, so ging Ge- neral Manteufsel am 16. Juni bei Harburg über die Elbe und bemächtigte sich mit außerordentlicher Schnelligkeit des größten Theils des Königreichs Han- nover, um seinem König den Rücken zu decken; gleichzeitig drangen Herwarth von Bittenfeld und Prinz Friedrich Karl in Sachsen ein und besetzten die Hauptstadt Dresden. Der fromme König Wilhelm aber befahl, daß am 27. Juni ein allgemeiner Bettag abgehalten würde: ehe die große Entscheidung heran- käme, wollte er erst mit seinem Volke den Beistand des Höchsten erflehen. Von nun an war der feste und einmüthige Wille des preußischen Volkes auf Abwehr der Unbill und aus Vertheidigung des Vaterlandes gerichtet: Siegesvertrauen erhob alle Gemüther. 4. Die Hauptmacht der Oesterreicher war in Böhmen unter dem berühm- ten General Benedek versammelt. Um nun die Leiden des Krieges dem eigenen Lande möglichst zu ersparen, beschloß König Wilhelm, rasch dem Feinde zuvorzu- kommen und sein Heer in Böhmen einmarschieren zu lassen. Aber durch die engen Gebirgspässe konnten so ungeheure Massen nicht auf einer Straße sich vorwärts bewegen; daher hatte der Freiherr von Moltke, das Haupt des preußischen

5. Teil 1 - S. 244

1895 - Essen : Bädeker
244 stellten sich Zustände im Innern derselben heraus, welche unerträglich waren. Es öffneten sich die Thore der hungernden Weltstadt dem Verkehre, und ein Teil des siegreichen deutschen Heeres betrat am 1. März die feindliche Hauptstadt. Bei dem nun folgenden Friedensschlüsse trat Frankreich an Deutschland das Elsaß und Deutsch-Lothringen mit Metz ab und verpflichtete sich, 5 Milliarden Frank Kriegskosten zu zahlen. So endete der Krieg, der in Bezug auf die Großartigkeit seiner Erfolge alles übertrifft, was die Geschichte bis auf unsere Zeit zu erzählen vermag. Innerhalb seiner siebenmonatlichen Dauer sind etwa 150 Gefechte und 17 große Schlachten geliefert worden; es wurden 27 Festungen, darunter Straßburg, Metz, Belfort, Paris, eingenommen und an 400 000 französische Soldaten als Gefangene nach Deutschland abgeführt; gegen •.7000 Geschütze und 800000 Gewehre fielen den Siegern als Beute in die Hände. Kath. Schulbl. u. a. 122. Bei Oravelotte. Das war ein heifser, ein blutiger Tag, Wohl manchem Helden das Auge brach. Wie reifes Korn vor der Sense Wucht, So sinken die Reihen hinab in die Schlucht. Bataillone werden hinweggemäht, Schwadronen vernichtet, — die Schlacht, sie steht! Mit Trauern sieht es der König. Die Kugel zischt, die Granate kracht, Die Mitrailleuse zerschmettert mit Macht. Schon sind Regimenter in Splitter zer- spellt, Und immer neue rücken ins Feld, Sie stürmen hinan die tödlichen Höh’n, Bricht’s vor und schwenkt sich mächtig herum; Die Erde zittert, — Feind, zitt’re mit! — Es ist der wuchtige Massenschritt Der pommerschen Grenadiere. In breiten Kolonnen, Mann an Mann, Im Sturmschritt geht es die Höhen hinan. Es kracht keine Salve, es fällt kein Schuss,. Bajonett und Kolben, sie machen den Schluss. Die Schlacht rückt vorwärts, es weicht: der Feind — Sie haben’s ihm gar zu ernst gemeint, Die pommerschen Grenadiere. Sie stürmen und fallen, — die Schlacht bleibt stehn! Mit Trauern sieht es der König. Die Sonne neigt sich — noch steht die Schlacht! Was dröhnt dort dumpf aus der Waldes- nacht? In blauen Säulen, lautlos und stumm, Und nun mit Hurra hinter ihm drein, Und werft ihn vollends nach Metz hinein 1 Kanonen blitzen noch durch die Nacht, Das grause, das blutige Werk ist vollbracht. Die Schlacht ist gewonnen, verlöre» Bazaine — Im Auge des Königs die Thränen stehn ^ Gott lohn' euch, ihr tapferen Toten! 123. Die Wiederaufrichtung des Deutschen Weiches. In Deutschland war der Wunsch immer lauter geworden, daß die auf den Schlachtfeldern vollzogene Einigung aller deutschen Stämme durch die Wiederherstellung des Deutschen Reiches mit einem Kaiser an seiner Spitze eine feste und dauernde Gestalt gewinnen möge. Nachdem die süddeutschen Staaten, Bayern, Württemberg, Baden und Hessen, über ihren Eintritt in den norddeutschen Bund Verhandlungen angeknüpft hatten, und die Erweiterung, desselben zu einem deutschen Bunde durch Verträge mit den einzelnen Staaten gesichert war, richtete König Ludwig von Bayern an alle deutschen Fürsten und freien Städte ein Schreiben, in welchem er denselben den Antrag unter- breitete, dem König Wilhelm für sich und seine Nachfolger auf dem Throne Preußens die deutsche Kaiserkrone anzubieten. Infolgedessen stellte der nord- deutsche Bundesrat bei dem in Berlin versammelten Reichstag den Antrag,, „daß der neu gegründete Bund den Namen „Deutsches Reich" und das Oberhaupt desselben den Titel „Deutscher Kaiser" führen solle."

6. Teil 1 - S. 245

1900 - Essen : Bädeker
245 stellten sich Zustände im Innern derselben heraus, welche unerträglich waren. Es öffneten sich die Thore der hungernden Weltstadt dem Verkehre, und ein Teil des siegreichen deutschen Heeres betrat am 1. März die feindliche Hauptstadt. Bei dem nun folgenden Friedensschlüsse trat Frankreich an Deutschland das Elsaß und Deutsch-Lothringen mit Metz ab und verpflichtete sich, 5 Milliarden Frank Kriegskosten zu zahlen. So endete der Krieg, der in Bezug auf die Großartigkeit seiner Erfolge alles übertrifft, was die Geschichte bis auf unsere Zeit zu erzählen vermag. Innerhalb seiner siebenmonatlichen Dauer sind etwa 150 Gefechte und 17 große Schlachten geliefert worden; es wurden 27 Festungen, darunter Straßbnrg, Metz, Belfort, Paris, eingenommen und an 400 000 französische Soldaten als Gefangene nach Deutschland abgeführt; gegen 7000 Geschütze und 8oo O0o Gewehre fielen den Siegern als Beute in die Hände. Kath. Schulbl. u. a. 122. Lei (xravelotte. Das war ein heifser, ein blutiger Tag, Wohl manchem Helden das Auge brach. Wie reifes Korn vor der Sense Wucht, So sinken die Reihen hinab in die Schlucht. Bataillone werden hinweggemäht, Schwadronen vernichtet, — die Schlacht, sie steht! Mit Trauern sieht es der König. Die Kugel zischt, die Granate kracht, Die Mitrailleuse zerschmettert mit Macht. Schon sind Regimenter in Splitter zer- spellt, Und immer neue rücken ins Feld, Sie stürmen hinan die tödlichen Höh’n, Sie stürmen und fallen, — die Schlacht bleibt stehn! Mit Trauern sieht es der König. Die Sonne neigt sich — noch steht die Schlacht! Was dröhnt dort dumpf aus der Waldes- nacht? In blauen Säulen, lautlos und stumm, Bricht’s vor und schwenkt sich mächtig herum; Die Erde zittert, — Feind, zitt’re mit! — Es ist der wuchtige Massenschritt Der pommerschen Grenadiere. In breiten Kolonnen, Mann an Mann, Im Sturmschritt geht es die Höhen hinan, Es kracht keine Salve, es fällt kein Schuss, Bajonett und Kolben, sie machen den Schlufe. Die Schlacht rückt vorwärts, es weicht der Feind — Sie haben’s ihm gar zu ernst gemeint, Die pommerschen Grenadiere. Und nun mit Hurra hinter ihm drein, Und werft ihn vollends nach Metz hinein! Kanonen blitzen noch durch die Nacht, Das grause, das blutige Werk ist vollbracht. Die Schlacht ist gewonnen, verloren Bazaine — Im Auge des Königs die Thränen stehn: Gott lohn’ euch, ihr tapferen Toten! 123. Die Wiederaufrichtung des Deutschen Meiches. In Deutschland war der Wunsch immer lauter geworden, daß die auf den Schlachtfeldern vollzogene Einigung aller deutschen Stämme durch die Wiederherstellung des Deutschen Reiches mit einem Kaiser an seiner Spitze eine feste und dauernde Gestalt gewinnen möge. Nachdem die süddeutschen Staaten, Bayern, Württemberg, Baden und Hessen, über ihren Eintritt in den norddeutschen Bund Verhandlungen angeknüpft hatten, und die Erweiterung desselben zu einem deutschen Bunde durch Verträge mit den einzelnen Staaten gesichert war, richtete König Ludwig von Bayern an alle deutschen Fürsten und freien Städte ein Schreiben, in welchem er denselben den Antrag unter- breitete, dem König Wilhelm für sich und seine Nachfolger auf dem Throne Preußens die deutsche Kaiserkrone anzubieten. Infolgedessen stellte der nord- deutsche Bundesrat bei dem in Berlin versammelten Reichstag den Antrag, „daß der neu gegründete Bund den Namen „Deutsches Reich" und das Oberhaupt desselben den Titel „Deutscher Kaiser" führen solle."

7. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 456

1873 - Essen : Bädeker
456 Ausland zurück war; jetzt wußte er aber auch, was er thun und wü er es angreifen müsse, um den Grund zu seiner Bildung zu legen. Und wenn es ihm auch nicht gelang, alles so herzustellen, wie es vor seiner Seele stand, vorzüglich da er die längste Zeit seiner segensreichen Regierung mit auswärtigen Feinden Krieg zu führen hatte, so hat er doch den Ruhm für sich, eben dadurch, daß er sich nicht schämte, noch als Mann und Kaiser Lehrling zu sein, seinem Volke für alle Folgezeit unendlich viel genützt zu haben. 27. Washington. Franklin. Der nördliche Theil Amerikas wurde erst spät von den Europäern angebaut; denn die ganze Gegend schien ihnen bei ihrer ersten Landung nur eine große Wildniß und das Klima sehr rauh zu sein. Dichte Urwälder, in denen wilde Indianer ihr Wesen trieben, und unermeßliche Sümpfe schreckten die ersten Europäer von diesen unwirthlichen Gegenden ab, in welchen sie nicht, wie an den schönen Küsten Mexiko's und Peru's, Gold und Silber zusammenraffen konn- ten. Erst 1584 wurde von England aus die erste Kolonie gegründet und zu Ehren der Jungfrau-Königin Elisabeth Virginien genannt. Dies erste Beispiel fand bald Nachahmung. Zwar hatten die ersten Colonisten viel von den Angriffen der Wilden zu leiden, allmählich aber trat ein erträglicher Verkehr, besonders durch den Handel, zwischen den Ureinwohnern und den Ansiedlern aus Europa ein. Mit jedem Jahre kamen nun Einwanderer auch von anderen euro- päischen Nationen herüber, größtentheils unternehmende, freiheitsliebende Männer, die, um den kirchlichen oder bürgerlichen Bedrückungen im Mutterlande zu entge- hen, in dem neuen Erdtheile einen Zufluchtsort suchten und fanden. So entstand eine lange Reihe von Niederlassungen und von Ansiedler-Gebieten oder Provinzen, unter denen Pensilvanien mit der Hauptstadt Philadelphia sich besonders hervorthat. Alle Colonisten, aus welchem Lande sie immer waren, erkannten die Ober- hoheit Englands an und trieben fast ausschließlich Handel mit diesem Reiche; England seinerseits pflegte auch die nordamerikanischen Kolonien und schützte sie gegen alle auswärtige Angriffe. Es brachte sie durch großen Aufwand zu einer solchen Blüthe, daß die Zahl der Bürger binnen 150 Jahren zu drei Millionen anwuchs. Deshalb verlangte aber England auch Abgaben, welche die Ameri- kaner jedoch nur unter der Bedingung entrichten wollten, daß sie dieselben durch ihre Abgeordneten, welche man in das englische Parlament aufnehmen sollte, erst bewilligten. England bedachte nicht, daß den Staatsbürgern, welche gleiche Pflichten haben, auch gleiche Rechte gebührten, und daß man die Mündiggewor- denen auch als solche behandeln und ihnen Theilnahme an der Gesetzgebung und Steuerumlegung zugestehen müsse; es wies die Forderungen der Amerikaner zu- rück, legte ihnen die Stempelakte, nach der sie zu allen kaufmännischen und gerichtlichen Verhandlungen Stempelpapier gebrauchen sollten, und dann die Zollaktc auf, die für die Einfuhr von Thee, Glas, Papier und Bleiweiß eine mäßige Abgabe verlangte. Der Ausführung beider Verordnungen, als ohne ihre Zustimmung gegeben, widersetzten sich die Colonisten thätlich und wurden in der Überzeugung von der Rechtmäßigkeit ihrer Forderungen dadurch bestärkt, daß die Engländer beide Gesetze wieder zurücknahmen, nur daß vom Thee ein Einfuhr- zoll noch entrichtet werden sollte. Als nun 1773 im Hafen von Boston drei mit Thee beladene englische Schiffe einliefen, widersetzten sich die Einwohner der Ausladung, und als diese von dem englischen Statthalter erzwungen werden wollte, überfiel ein Hause Vermummter die Schiffe und warf 342 Kisten Thee ins Meer. Dieser Gewaltstreich war die Losung zu einem Kriege, der erst 1783 beendig: wurde. Die Provinzen traten in Philadelphia durch Abgeordnete in einen Bund zusammen, sie bewaffneten sich gegen England, zogen die Wilden und auch

8. Badisches Realienbuch - S. 30

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I 30 mächtigen Deutschen Reiches. Doch bald wurde das Volk in seinen Bestrebungen irregeleitet durch die Hetzarbeit gewissenloser Volksaufwiegler wie auch durch die Ereignisse der französischen Februarrevolution. Durch seine Lage als Grenzland war Baden besonders gefährdet. 2. Die Unruhen des Jahres 1848. In Baden waren im Landtage und auf Volksversammlungen eine Reihe freiheitlicher Einrichtungen gefordert worden, so z. B.: Preßfreiheit, Religionsfreiheit, Schaffung einer deutschen Volksver- tretung und anderes mehr. Obwohl die Regierung die Wünsche des Volkes erfüllte, trat doch keine Ruhe ein. Die Preßfreiheit wurde von Volksauswieglern benutzt, um das Volk gegen die Regierung aufzuhetzen. Nach französischem Vor- bilde wurde ganz offen die Umwandlung Deutschlands in eine Republik gefor- dert. Als die Regierung einem solchen Treiben entgegentrat, kam es zu Un- ruhen im Lande. Zwei Mannheimer, der Rechtsanwalt Hecker und der Advokat und Schrift- steller Struve, beide Mitglieder der zweiten Kammer, erließen von Konstanz aus einen Aufruf, in welchem sie die wehrfähigen Männer Oberbadens auf- forderten, sich mit Waffen auf dem Marktplatz in Donaueschingen einzufinden. Ein ungeordneter Haufen von „Freischärlern" strömte hier zusammen. Doch schon nach einer Woche wurde derselbe von badischen und hessischen Truppen bei Kandern völlig zersprengt. General von Gagern fand, nachdem er Hecker vergeblich zur Übergabe aufgefordert hatte, vor Beginn des Gefechtes angeblich durch Meuchelmord seinen Tod. Weitere Freischaren, welche der ehemalige Leut- nant Sigel und der Dichter Herwegh anführten, wurden gleichfalls aufgerieben. Hecker floh in die Schweiz und schiffte sich nach Amerika ein. Sein Bundesgenosse Struve sammelte einige Alónate später eine neue Schar, wurde aber bei Staufen geschlagen, gefangen genommen und zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Durch den Ausbruch der Revolution wurde er wieder frei und entkam gleichfalls nach Amerika. 3. Die Revolution in Baden im Jahre 1849. Während dieser Vorgänge hatte die Nationalversammlung in Frankfurt a. M. beschlossen, dem König von Preußen die deutsche Kaiserkrone anzutragen. Doch Friedrich Wilhelm Iv. lehnte sie ab, weil sie ihm nicht von den deutschen Fürsten angeboten worden war. Das Volk sah sich nun in seinen Hoffnungen getäuscht, und ein neuer Aufstand brach los. An der Spitze desselben stand der Mannheimer Rechts- anwalt Brentano, der gleichfalls Mitglied der zweiten Kammer war. Den Auf- rührern gelang es, die Truppen der Garnisonen Rastatt und Karlsruhe zur Meuterei zu verführen. Vergebens versuchte Prinz Friedrich (der nachmalige Großherzog Friedrich I.), die pflichtvergessenen Soldaten in der Grenadierkaserne in Karlsruhe zum Gehorsam zu bringen. Die Scheusale drangen auf ihn ein, und er konnte nur durch die Flucht sein Leben retten. Von einer Schar treu- gebliebener Dragoner begleitet, verließ Großherzog Leopold mit seiner Familie die Stadt und begab sich über Germersheim nach Frankfurt. Darauf rissen die Aufständischen die Zügel der Regierung an sich. Großherzog Leopold aber wandte sich an den König von Preußen um Hilfe. Dieser schickte zwei Armeekorps (35000 Mann) unter dem Befehl des Prinzen Wilhelm von Preußen (des nach- maligen Kaisers Wilhelm I.). Dazu erschien noch eine aus den Truppen mehrerer Bundesstaaten gebildete Reichsarmee von 18000 Mann. Die bunt zusammen-

9. Realienbuch - S. 187

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
187 1 reisen. Dabei berief er sich diesmal auf die Gesetze der Menschlichkeit, die aber bei der Waffenlieferung und der Duldung des englischen Hungerkrieges bisher nicht zur Geltung kamen. Unsere Regierung hatte schon einige Zugeständnisse gemacht, da drohte Wilson am 20. April 1916 mit dem Abbruch der amtlichen Be- Ziehungen für den Fall, daß Deutschland seinen Handelskrieg fortsetze. Die ver- antwortlichen Männer der Regierung und-des Militärs standen nun vor der schweren Wahl: Verzicht auf die wirksamste Waffe gegen England oder Krieg mit Amerika. Um eine weitere Ausdehnung und Verlängerung des grausamen und blutigen Krieges zu verhindern, wurde den Seestreitkräften die Weisung erteilt, auch im Kriegsgebiet Kauffahrteischiffe nicht ohne Warnung und Rettung der Menschenleben zu versenken, es sei denn, daß sie fliehen oder Widerstand leisten. Die Note, die dies äußerste Zugeständnis an Amerika mitteilte, sprach zu- gleich die Erwartung aus, daß die Vereinigten Staaten nunmehr auch bei der großbritannischen Regierung die Beobachtung der Gesetze des Völkerrechtes verlangten und durchsetzten, und behielt sich Freiheit des Handelns vor, wenn das nicht geschähe. I1-Boote heraus! Unsere Tauchboote führten während des Jahres 1916 einen Kreuzerkrieg, d. h. sie tauchten in der Nähe eines verdächtigen Handels- schiffes auf und riefen es zur Untersuchung an. Fand sich Bannware, so wurde es erst nach Rettung der Besatzung versenkt oder als Prise in einen deutschen Hafen gebracht. Dabei setzte sich das Tauchboot der Gefahr aus, dmch eng- lische Hinterlist beschossen oder gerammt zu werden. War dieser Kreuzerkrieg auch erfolgreich, so sehnte doch ganz Deutschland den Tag herbei, der unserer Unter- seewaffe chre ungehemmte, volle Wirksamkeit erlaubte, um unseren schlimmsten Feind, England, empfindlich zu treffen. Am 1. Februar 1917 kam der Tag. Nachdem unser Friedensversuch an der Eroberungssucht unserer Feinde ge- scheitert war und unsere Feinde uns den Vernichtungskampf angesagt hatten, hielt unsere Regierung die Zeit für den ungehemmten v-Bootkrieg für gekommen. Sie war mit dem Feldmarschall Hindenburg und dem Admiralstab der Über- zeugung, daß die U-Boote England zum Frieden zwingen und so die Leiden des Krieges abkürzen könnten. Gerade dieser Zeitpunkt wurde für den Beginn ge- wählt, weil sich die Zahl unserer U-Boote inzwischen wesentlich erhöht hatte und zu hoffen war, daß bei der schlechten Weltgetreideernte in England die Hungers- not entstehen würde, die uns bezwingen sollte, daß ferner die Kohlennot un- erträglich und die Zufuhr von Erzen für die Geschoßherstellung verhindert werden würde. Deutschland erklärte die Gewässer um Großbritannien und Frankreich, Öster- reich-Ungarn die um Italien und das östliche Mittelmeer zu Sperrgebieten, wo sie jedem Seeverkehr ohne weiteres mit allen Waffen entgegentreten würden. Den Neukalen wurden ungefährliche Wege angewiesen. Nun brauchen die Tauch- boote keine Rücksichten mehr zu nehmen. Neue Kriegserklärungen. Der uneingeschränkte Tauchbootkrieg brachte uns neue Kriegserklärungen. Der Präsident der Vereinigten Staaten von Nord- amerika, der p|M Kriegsbeginn feindlich zum Deutschen Reiche gestellt hatte, brach sofort nach dh deutschen Ankündigung in schroffer Form die Beziehungen mit dem Deuts^^Reiche ab. Dann versuchte er, die europäischen Neukalen gegen uns in den Krieg zu hetzen. Diese aber lehnten das Ansinnen ab. Nun

10. Teil 2 - S. 184

1910 - Hannover : Helwing
184 neuen Lehre it R ousseaus mit Begeisterung aufnahmen. Er verkündigte der Welt: „Alle Menschen sind gleich: alle haben gleiche Rechte und Pflichten. Könige imb Fürsten von Gottes Gnaden darf es nicht mehr geben. Die Völker können sich Herrscher wählen, welche sie wollen; sie dürfen ihnen vorschreiben, wie sie regieren sollen und sie absetzen, wenn sie ihnen nicht mehr gefallen." Solche Sätze lehrte Rousseau zuerst in Frank- reich. Sie fanden ungeheuren Beifall und wurden bald in Nordamerika tatsächlich angewandt. — Der n o r d a m e r i k a n i s ch e F r e i h e i t s - k a m p, f war ein Vorspiel der französischen Revolution. An der Ostküste von Nordamerika besaß England eine Anzahl von Kolonien. Diese empörten sich gegen das Mutterland und erklärten, daß sie von England unab£)ängig sein wollten (1776). Dagegen wollten sie einen Freistaat (Republik) bilden, in welchem alle Bürger gleiche Rechte und Pflichten haben sollten. Darüber brach der nordamerikanische Freiheitskrieg aus. In diesem Kriege zeichneten sich Benjamin F r a n k l i n und Georg Washington besonders aus. Unter ihren Fahnen kämpften auch viele Franzosen gegen die Eng- länder. Diese wurden besiegt und nulßten die nordamerikanischen Kolonien ( = die Vereinigten Staaten von Nordamerika) freigeben. Als die Fran- zosen später nach Frankreich zurückkehrten, waren sie begeisterte Re- publikaner. Voll glühenden Eifers strebten sie darnach, ihr Vaterland auch zur Republik zu machen, um den elenden Zuständen hier ein Ende zu bereiten. 2. Ihr Ausbruch. Im Jahre 1774 bestieg Ludwig Xvi. den fran- zösischen Königsthron. Er war noch jung, aber sittenrein und voll guten Willens, seinem Volk zu helfen. Leider war es zu spät: auch fehlte ihm die rechte Einsicht, die Tatkraft und kühne Entschlossenheit zu dem schweren Werke. Er versuchte zunächst, sein Land von der ungeheuren Schuldenlast, in welche seine Vorgänger es gestürzt hatten, zu befreien; denn Frankreich stand vor dem Staatsbankerott, weil es die Zinsen seiner Staatsschuld nicht mehr bezahlen konnte. Aber auch jetzt noch wollten Adel und Geistlichkeit kein Opfer für das Vaterland bringen. Da berief der Minister des Königs, Necker, die Reichsstände d. h. die Abgeordneten des Adels, der Geistlichkeit und des dritten Standes (der Bürger und Bauern). Sie sollten raten und helfen, Geld anzuschaffen. Bald zeigte es sich, daß viele Männer unter ihnen waren, welche die bisherige Regierung stürzen und eine neue ins Leben rufen wollten. Der dritte Stand verlangte, daß nach Köpfen, nicht nach Ständen abgestimmt werden solle. Als dieser Antrag abgelehnt wurde, verließen die Abgeordneten der Bürger und Bauern den Saal und zogen nach dem Ballhause. Hier erklärten sie sich als alleinige Vertreter des Volkes, als französische Nationalversammlung. Sie
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