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1. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 176

1881 - Danzig : Boenig
176 und nahm die in der Schlacht gefallenen Helden auf in seinen Himmelssaal, in die Walhalla. Weil er an der Spitze aller Götter stand und den Menschen jeglichen Segen spendete, führte er auch den schönen Namen Allvater. ' ^drä. 235. Hermann. Unsere Verfahren lernen wir zuerst kennen im Kampfe mit den Römern. Über das ganze südliche Europa und weit in Afrika und Asien hinein erstreckte sich das Reich dieses gewaltigen Herrschervolkes. Auch über Deutschland wollte nun der römische Kaiser Äu gn st us (unter dessen Regierung Jesus Christus ge- boren ist) seine Herrschaft ausbreiten. Deshalb sandte er seinen Stiefsohn Drusus mit starker Heeresmacht aus, das Land zu unterjochen. Und Drusus legte eine große Zahl fester Plätze am Rheine an, aus denen allmählich die schönen Städte Mainz, Koblenz, Bonn, Köln u. a. entstanden sind, und drang in mehreren Kriegszügen bis zur Weser und Elbe vor. Zwar starb er bald, aber die Unterwerfung Deutschlands machte weitere Fortschritte. Schon schien das Land zwischen Rhein und Weser ganz im Be- sitze der Römer zu sein: römische Heere hatten dort ihre festen Lagerplätze, römische Statthalter schalteten dort wie in einer eroberten Provinz. Vorzüglich drückte der Statthalter Var us das deutsche Volk durch schimpfliche Behandlung. Gleich als wären die freien Männer schon Unterthanen und Knechte der Römer geworden, forderte er von ihnen schwere Abgaben, suchte römische Sitten und Gesetze, ja sogar die römische L-prache ihnen aufzudrängen und ließ Ruten und Beile vor sich hertragen, zum Zeichen, daß er Macht habe, körperliche Züchtigungen und selbst die Todes- strafe über sie zu verhängen. Solche Knechtschaft dünkte den Deutschen die äußerste Schmach. Aber wer sollte das Vaterland aus der Hand des mächtigen Unterdrückers befreien? Unter den Cheruskern, einer deutschen Völkerschaft, die am Weserstrome ihre Wohnsitze hatte, lebte damals ein junger Fürst von schöner Gestalt, raschem Verstände und tapferem Arm. Sein Name war Hermann oder Armin. Um die Kunst des Krieges zu erlernen, hatte er, wie mancher andere deutsche Jüngling, im römischen Heere gedient, und die Römer hatten den edlen Fürsten- sohn mit Ehren und Würden reich belohnt. Doch ihn konnte römische Gunst von seinem Vaterlands nicht abtrünnig machen. Mit tiefem Unwillen sah er die Schmach seines Heimatlandes, und der Gedanke, dessen Retter zu werden, erfüllte seine Seele. Kein Römer ahnte sein Vorhaben. Auch als ein Verräter den Varus vor ihm warnte, wollte der sorglose Statthalter an keine Gefahr glauben.

2. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 288

1881 - Danzig : Boenig
288 in dasselbe eindringt. Darum hängt aber auch der Mensch so leicht sein Herz daran und schätzt es über Gebühr, oft höher als ein gutes Gewissen. Viel besser wäre es, wenn jedermann sich's zum Vorbilde nähme und dafür sorgte, dass seine Seele rein bliebe, wie Gold. Zu den bemerkenswertesten Eigenschaften des Goldes gehört auch seine ausserordentliche Dehnbarkeit. Ein Du- katen, der bekanntlich noch kleiner ist, wie ein Fünfzig- pfennigstück, lässt sich durch Hämmern so weit ausdehnen, dass man damit einen Reiter samt seinem Rosse vergolden könnte. Gegenstände von geringerem Metall, z. B. von Silber, werden häufig mit einer sehr dünnen Schicht Gold überzogen und sehen dann aus, als wären sie aus reinem Golde verfertigt. So erscheint auch der Mensch äusserlich oft besser als er innerlich ist, was ihm freilich wenig Ehre macht, auch selten lange unentdeckt bleibt. Das Gold findet sich teils im Sande der Flüsse und im aufgeschwemmten Lande, teils zwischen allerlei Gesteinen im Innern der Erde. Am häufigsten kommt es in Amerika, in Russland und Afrika vor. Auf der amerikanischen Halb- insel Kalifornien entdeckte man vor einigen Jahren beim Anlegen einer Wassermühle einen solchen Reichtum an Gold, dass ein fleissiger Sammler in acht Tagen ein reicher Mann werden konnte. Kaum hatte man aber Nachricht davon erhalten, so strömten auch schon von allen Seiten Menschen herbei, selbst aus Europa. Jeder wollte in kurzer Zeit und ohne Anstrengung reich werden. Eine Zeit lang ging das Sammeln ohne Störung von statten; als aber die Zahl der Goldgierigen mit jedem Tage wuchs, entstand bald Streit und Zank um die besten Stellen, und mancher hat dort statt Gold den Tod gefunden. Man sieht daraus recht deutlich, dass das Gold nicht glücklich macht. Wir wollen daher aber auch nicht murren, dass unser Vaterland im Vergleich mit jenen Ländern arm an Gold ist. Statt hab- süchtig in der Erde nach diesem Metalle zu wühlen, wollen wir sie mit nahrhaften Früchten bebauen und uns ein zu- friedenes Herz erhalten. Lüben. 340. Das Eisen. Das Eisen ist das unentbehrlichste Metall. Weil es heut- zutage bei Bauten, Gewerben und int Kriege die Herrschaft führt, hat man unser Jahrhundert das eiserne genannt. Es ist schwarzgrau mit Metallglanz, schmilzt schwer, erweicht und dehnt sich aber in der Feuerglut und läßt sich hämmern und zu- sammenschweißen. Es ist 7—8 mal schwerer als ebensoviel

3. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 55

1881 - Danzig : Boenig
55 Da die Füße nicht mehr gehen, die Hände nicht mehr ar- beiten, der Mund nicht mehr essen, die Augen nicht mehr sehen wollten: so sing der ganze Körper in all seinen Gliedern an zu welken und abzusterben. Nun kamen sie zur Besinnung; sie erkannten ihre Thorheit und söhnten sich wieder aus. Es diente wieder ein Glied dein andern, und alle wurden auch wieder ge- sund und stark, wie sie es vorher gewesen waren. Joachim Heinrich Campe. 116. Die sieden Stäbe. Ein Vater hatte sieben Söhne, die öfters miteinander uneins wurden. Über dem Zanken und Streiten versäumten sie die Arbeit. Ja, einige böse Menschen hatten im Sinne, sich diese Uneinigkeit zu nutze zu machen und die (Löhne nach dem Tode ihres Vaters um ihr Erbteil zu bringen. Da ließ der ehrwürdige Greis eines Tages alle sieben Söhne zusammenkommen, legte ihnen sieben Stäbe vor, die fest zu- sammengebunden waren, und sagte: „Demjenigen von euch, welcher dieses Bündel Stäbe entzwei bricht, zahle ich dreihundert Mark bar." Einer nach dem andern strengte alle seine Kräfte an, und jeder sagte nach langem, vergeblichen Bemühen: „Es ist gar nicht möglich!" „sind doch," sagte der Vater, „ist nichts leichter." Er löste das Bündel auf und zerbrach einen Stab nach dem andern mit geringer Mühe. „Ei," riefen die Söhne, „so ist es freilich leicht; so könnte es ein kleiner Knabe!" Der Vater aber sprach: „Wie es mit diesen Stäben ist, so ist es mit euch, meine Söhne. So lange ihr fest zusammen- haltet, werdet ihr bestehen, und niemand wird euch überwältigen können. Wird aber das Band der Eintracht, das euch verbinden soll, aufgelöst, so geht es euch wie den Stäben, die hier zerbrochen auf dem Boden umher liegen." Christoph v. Schund. 117. Sprichwörter. 1. Vereint sind auch die Schwachen mächtig. 2. Eintracht hat große Macht. 3. Eintracht ernährt, Zwietracht verzehrt. 4. Wo Eintracht den Tisch deckt, sitzt Gott mit zu Gaste. 5. Keine festere Mauer denn Einigkeit. 6. Friede und Einig- keit haben alle Städte erbaut. 7. Einigkeit, ein festes Band, hält zusammen Lent' und Land. 8. Friede ernährt, Unfriede verzehrt. 118. Gesundheit ist ein großer Schatz. Kunz ging einmal über Land und kam matt und verdrossen bei einem Wirtshause an, wo er sich einen Krug Bier und ein

4. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 285

1881 - Danzig : Boenig
285 alle Baumwolle wird in der Heimat verarbeitet. Ungeheure Massen davon werden nach der Ernte ins Ausland versandt, z. B. zu uns nach Deutschland, so daß auch hier Tausende von Menschen Arbeit und Verdienst haben durch das Spinnen und Weben dieser wichtigen Ge spinstp la n z e. B°ng-»d. ' 337. Gottes Lob in Wald und Feld. Was rauschen doch die Bäume im Walde alle so? — Sie loben Gott den Herren, drum rauschen sie alle so froh! Was blühen doch die Blumen so lieblich in dem Thal? — Sie danken ihrem Schöpfer, drum blühen sie allzumal! Was springen doch die Bächlein so lustig hier vorbei? — Sie preisen Gott im Himmel, drum springen sie alle so frei! Was singen doch die Vöglein so fröhlich in dem Wald? — Sie rühmen Gott den Herrn, drum singen sie, daß es schallt! Und wenn die Bäum' und Blumen, die Bäch' und Vögelein den lieben Gott so preisen, wie sollt' ich da stille sein? — Nein, Herr, ich will dich loben mit frohem Sang und Klang, will singen dir und springen vor Freud' mein Leben lang! G. Chr. Dieffenbach. 338. Brennbare Mineralien. 1. Wenn wir nichts als Holz zur Feuerung hätten, so würden manche Gegenden bald von den Menschen verlassen werden müssen. Allein der weise und gütige Schöpfer hat noch anderes Brennmaterial entstehen lassen und unter der Erde auf- bewahrt, daran sich die Menschen wohl noch viele tausend Jahre wärmen können. Das sind die Steinkohlen, die Braun- kohlen und der Torf. Vordem kannte man dieselben wenig oder gar nicht; aber die Not hat sie schätzen gelehrt. Für manche Verrichtungen taugt selbst das beste Holz nicht so gut, wie die Feuerung mit Steinkohlen, weil diese eine weit stärkere Hitze geben, als Holz. Für andere Zwecke sind der langsam glimmende Torf und die ebenso ausdauernde Braunkohle vorzuziehen. Jedenfalls sollen diejenigen, welchen es niemals an einem guten Herd- und Ofenfeuer mangelt, mag es nun aus dem Pflanzen- reich oder aus dem Mineralreich stammen, der göttlichen Vor- sehung für die Befriedigung eines der ersten Lebensbedürfnisse in unserem kälteren Klima dankbar sein. 2. Die Steinkohlen werden gleich den Metallen durch Bergbau zu Tage gefördert. Glücklicherweise sind aber ihre Lager gewaltiger, als die der Silber- und Kupfererze, sonst würde die saure Arbeit der Bergleute nicht belohnt werden. So groß auch der Wert der Steinkohlen wegen ihrer bedeutenden Brennkrast ist, so läßt sich doch nicht leugnen, daß sich mit

5. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 339

1880 - Sondershausen : Eupel
339 samkeit und glühend für die Freiheit, gewann er leicht die Herzen aller deutschen Männer und Jünglinge und ward der Stifter eines großen Bundes. In einer nächtlichen Versammlung im Walde schwuren sie allen Römern in Deutschland den Untergang. So geheim indes das Unter- nehmen betrieben wurde, so wurde es doch dem Varus verraten. Aber Varus hielt die Deutschen für zu dumm und sich für zu mächtig, als daß er irgend eine Gefahr hätte fürchten dürfen. Als der Herbst des Jahres 9 n. Chr. gekommen war, schritt Hermann zur Ausführung seines Planes. Varus wurde von seinem festen Lager- plätze weg und immer tiefer in die deutschen Wälder hineingelockt. Er be- fand sich mitten in den Wildnissen des Teutoburger Waldes in einem Thale. Da ward auf einmal jeder Busch lebendig. Aus jeder Bergschlucht raschelte es wie viele hundert Schlangen empor, und die uralten Bäume schüttelten, wie sonst nach dem Wetter Regentropfen, jetzt Pfeile ohne Zahl auf die Römer herab. Der Himmel wollte auch nicht feiern und half den Deutschen mit Sturm und Regen. Von den Güssen unterwühlt, sank die deutsche Erde unter den Füßen des Römers ein; im losen Erdreiche schwan- kend, vom Sturm gerüttelt, stürzten die deutschen Eichen über die Unter- drücker hin und zermalmten sie im Falle. Jetzt nahmen die Deutschen in Weidmannslust so recht die fremden Eber aufs Korn, die ihnen die heilige Erde des Vaterlandes so lange aufgewühlt. Pfeil an Pfeil, Fall an Fall! Schritt für Schritt kämpft der Feind um den Boden, auf dem er steht, um den Weg, um jeden Baum, um jeden Stein, und kommt nicht eher zu Atem, als bis die Nacht hereinbricht. Da läßt Varus Lager schlagen, und ermattet sinken die Römer hin; in jedem Augenblicke scheucht der Deutschen Kriegsgeheul sie aus der kurzen Nachtruhe empor. Wie der Tag sich lich- tet, entdecken sie erst, wie licht es in ihren Reihen geworden. Mann an Mann geschlossen, brechen sie auf und kommen aufs offene Land. Da sehen sie mit Grausen die ganze Macht der Deutschen vor sich entfaltet. Rings umher Deutsche, nirgends ein Ausweg. Für alle Tapferkeit ist nichts mehr seil als der Tod. Jauchzend stürzen jetzt die Deutschen in der verzweifelten Römer starre Reihen. „Die Freiheit! die Freiheit!" schallt es wie Donner des Himmels den Römern in die Ohren. Wie die Saat unter Hagelschloßcn sinken die Tapfern unter den deutschen Hieben hin. Hermann selbst ist überall. Hier ordnet er als Feldherr die Schlacht und ruft: „Drauf, Brüder, drauf!" Dort kämpft er mit der Kraft von zehn Männern, Stirn an Stirn; kein Deutscher, der nicht mit ihm um den Preis wetteiferte. Des Feindes Scharen sind zersprengt; nur wenige wilde Haufen ragen noch aus dem Meere der Schlacht empor. Jetzt wird die Flucht allgemein; doch wer sich retten will, rennt wie blind gerade recht in die Spieße der Deutschen. Da faßt den Varus Verzweiflung, und um sein Unglück nicht als Schmach überleben zu müssen, stürzt er sich in sein Schwert. Nur wenige von dem ungeheuren Römerheere entrinnen glücklich nach der Feste Aliso, die meisten liegen auf dem Wahlplatze. Wer in Ge- fangenschaft kam, ward entweder den Göttern zum Danke für die wieder errungene Freiheit geopfert, oder zum gemeinen Frohndienste in die Gauen der Deutschen geschleppt. Das war die große Schlacht im Teutoburger Walde, die geschlagen ward im neunten Jahre nach Christi Geburt. Als der Kaiser Äugustus die Kunde erhielt, daß die drei Legionen gefallen, stieß er in Verzweiflung 22*

6. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 229

1880 - Sondershausen : Eupel
229 und an ihren Mündungen breit, und die Meeresflut dringt weit in sie hinein, was auch zur Förderung der Schiffahrt gereicht. .................... Die Ebenen, Thäler und niederen Hügel in England sind sorgfältig angebaut, und aus den fetten Wiesengründen grasen Herden von Pferden und Rindern, auf den Hügeln Schafe und Ziegen. Große Städte, zahl- reiche Dörfer und einzeln liegende Schlösser und Meierhöfe sind durchhin- gestreut. Die großen Waldungen sind durch den Ackerbau verdrängt; doch findet man nirgend ganz baumlose Gegenden. Wo nur der Schatten er- wünscht sein kann, hat der Engländer Bäume stehen lassen, so daß^ das Land einern gelichteten Haine gleicht. Überall in Park und Wiesen zerstreut mischen sich Hirsche, Rehe und Kaninchen zutraulich unter das Getümmel der Rinder und Schafe. Alle Flüsse, Bäche und Meeresnfer sind mit Gärten, Parks und Schlössern umsäumt, und Landsitz reiht sich an Land- sitz. An Holz ist sehr fühlbarer Mangel; doch helfen als Brennmaterial die Steinkohlenschätze reichlich ans. Das gute Stammholz gebraucht man zum Schiffsbau. — In Irland ist der Boden nicht so reich angebaut als in England; an manchen Stellen hindern weite Moräste daran. Schott- land hat noch spärlicheren Anbau. Selbst die Gebirge, ehemals dicht be- waldet, stehen in Schottland meist kahl, nur mit Gestrüpp und Heide be- deckt; um die malerischen Bergseen erheben sich noch schöne Hochwaldungen. Bei der großen Einwohnerzahl von 33 Millionen reicht das Getreide nicht aus, das im Lande selber gebaut wird. Aber der Boden Englands birgt in seinem Innern unermeßliche Mineralschätze: 12/i3 alles Zinnes, die Hälfte alles Kupfers und ein Drittel alles Eisens, das überhaupt in Europa gewonnen wird, wird aus den englischen Bergwerken gewonnen, und aus seinen gewaltigen Steinkohlenlagern versorgt es zum Theil noch andere Länder. Wo die Fundorte der Kohlen und Erze sind, wimmelt es von Hütten- und Hammerwerken, von Dainpfmaschincn und Fabriken, und von Städten, die aus kleinem Anfange zu großer Bevölkerung und großem Reichtum gekommen sind. Die hier verfertigten Metall-, Baum- wollen-, Leder- und Seidcnwaaren werden aus den Eisenbahnen, Kanälen und Flüssen durch das ganze Land befördert, in den Küstenstädten ans Seeschiffe geladen und nach allen Erdtheilen ausgeführt, wogegen deren Erzeugnisse zurückgebracht werden. So sind viele Einwohner dieser Länder durch Gewerbfleiß und Handel überaus reich geworden; aber daneben gibffs auch eine bittere Armut, namentlich in den großen Städten. Am meisten ist dies der Fall in der gewaltigen 4 Millionen Menschen bergen- den Hauptstadt London. Durch seine Lage ist Großbritannien auf die Schiffahrt angewiesen; sie steht von hier aus nach allen Ländern der Erde hin offen. Das haben^ die Engländer zu benutzen verstanden. Sie haben die stärkste Kriegs- und Handelsflotte, und ihre Niederlassungen erstrecken sich über die ganze Erde. Aber ihr Verkehr ist auch der Verbreitung des Evangeliums viel- fach zu gute gekommen. Wie schon in alten Zeiten Missionare von diesen Ländern ausgingen und auch unsern Vätern das Evangelium predigten, so sind auch bis auf den heutigen Tag viele Missionare von dort ans zu den Heiden in allen fremden Erdtheilen gegangen, und durch die große englische Bibelgesellschaft ist die heilige Schrift in unzählige Familien gekommen, d:e sonst ihrer wohl entbehrt hätten. Flügge.

7. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 173

1880 - Sondershausen : Eupel
Zweiter Theil. Oitdrr M Förderung des Unterrichts in den Realien. A. Aus der Erd- und Himmelskunde. 1. Gelübde. 1. hab’ mich ergehen j Herz und mit Hand , Land voll Lieh' und Lehen, mein deutsches Vaterland! 3. Will halten und glauben an Gott fromm und frei, will, Vaterland, dir bleiben auf ewig fest und treu! 2. Mein Herz ist entglommen, dir treu zugewandt, du Land der Frein und Frommen, du herrlich Hermannsland! 4. Ach Gott, thu erheben mein jung Herzenshlut zu frischem, freud'gem Lehen, zu freiem, frommem Mut! 5. Lass Kraft mich erwerben in Herz und in Hand, zu leben und zu sterben fürs heil’ge Vaterland! Massmann. 2. überblick über Deutschland. Das deutsche Reich liegt in der Mitte von Europa und hat im Süden die Alpen, un Norden die Nord- und Ostsee, im Osten die sarmatische Tiefebene und im Westen die Vogesen als Grenzen. Es umfaßt 9 804 Q.-M. und zählt 42^ Millionen Ein- w ohner. Nach seiner Bodenbeschaffenheit zerfallt Deutschland in zwei große Haupttheile, Ober- und Nieder-Deutschland. Niederdentschland ist ein Tiefland, das nur geringe Erhebungen hat und sich zur Nord- und Ostsee abdacht. Oberdeutschland dagegen wird von vielen Gebirgszügen durchzogen. Man nennt die Berglandschaften nordnch von den Alpen das deutsche Mittelgebirge. Dazu gehören 1. die Vogesen, nördlich vom schweizerischen Jura links vom Rhein, Grenzgebirge gegen Frankreich mit dem Sulz er Belchen, 4432 m. Die nördliche niedere Fortsetzung der Vogesen ist das Hardt-Gebirge mit dem Donnersberge, 682 m. 2. Auf der rechten Seite

8. Lesebuch für Volksschulen - S. 169

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
169 11. Der Herr schaut ihm herüber: „Es ist mein Lieblingsroß; Doch das verstehst du besser, so reit' es nur zum Troß." Sie wechseln still; dann sprenget rasch, ohne Gruß und Wort, Den Zügel lang verhänget, der edle Froben fort. 12. Und weit von seinem Herren hält er zu Roste nun, Für wenig Augenblicke scheint das Geschütz zu ruh'n; Der Kurfürst selber sinnet, warum es jetzt verstummt, Und: „Wacker war's gemeinet!" der alte Dörffling brummt. 13. Da plötzlich donnert's wieder gewaltig über's Feld, Doch nur nach einem Punkte ward das Geschütz gestellt. Hoch auf der Schimmel setzet, Herr Froben sinkt zum Sand, Und Roß und Reiter netzet mit seinem Blut das Land. 14. Die Reiter alle schauen gar ernst und treu darein, — O Froben dort am Boden, wie glänzt dein Ruhmesschein! Der Kurfürst ruft nur leise: „Ha! war das so gemeint!" Und dann nach Feldherrn Weise! „Run vorwärts in den Feind!" Minding. 37. Noch Einiges vom großen Kurfürsten. 1. Seine Standhaftigkeit. Nachdem seine erste Bildung vollendet war, sandte der Vater den 15 jährigen Kurprinzen nach den Niederlanden, wo er sich auf der damals berühmten Hochschule zuleyden weiter ausbilden sollte. Als hier aber die Pest ausbrach, ging er nach dem Haag, der Residenz des Statthalters der Niederlande. Hier genoß er des belehrenden Umgangs staats- kluger und kriegserfahrener Männer; aber es fehlte auch nicht an Versuchungen zur Ueppigkeit und Sünde, und leichtsinnige junge Leute suchten ihn in ein ausschweifendes Leben hineinzuziehen. Siegreich widerstand er und sprach das schöne Wort: „Ich bin's meinen Eltern, meiner Ehre und meinem Lande schuldig." Sofort verließ er den Haag und begab sich in das Kriegslager des Prinzen von Oranien, welcher die Spanier in Breda belagerte. Der klopfte ihm freundlich auf die Schulter und sprach: „Vetter, Eure Flucht ist ein größerer Sieg, als wenn ich Breda erobere. Wer sich selbst überwindet, von dem ist Großes zu hoffen." — Zu seinem Regierungsantritt ließ er eine Münze schlagen mit der Inschrift, die sein tägliches Gebet war: „Weise mir, Herr, deinen Weg, daß ich ihn wandle!" und auf eine andere ließ er seinen Wahlspruch setzen: „Gott ist meine Stärke!" — 2. Seine Großmuth. Gegen den Feind handelte er großmüthig und edel. Als er am Rhein gegen die Franzosen kämpfte, bot ihm ein französischer Offizier an, gegen eine Belohnung den französischen Feldherrn Türen ne zu vergiften. Aber mit Abscheu und Verachtung wies er den Verräther von sich und schrieb dem feindlichen General: „Nehmen Sie sich in Acht, es giebt Leute in Ihrem Lager, welche Ihnen nach dem Leben trachten." 3. Seine Glaubenstreue und Duldsamkeit. Friedrich Wilhelm war ein treuer evangelischer Christ und seinem Glauben von Herzen zugethan; aber gegen Andersgläubige duldsam. Das wilde, lieblose Gezänk zwischen Lutheranern und Reformirten, welches damals die Gemüther heftig erregte, war ihm sehr zuwider. Er erließ deshalb die Verordnung, daß man sich alles Verketzerns und Gezänks über die streitigen Artikel des Glaubens von den Kan- zeln herab enthalten sollte, und bedrohte die Widerspenstigen sogar mit Amts- entsetzung. Da das aber nichts half, forderte er von sämmtlichen Geistlichen eine schriftliche Verpflichtung, seiner Verordnung getreu nachkommen zu wollen. Seine Forderung fand einen heftigen Widerstand, und mancher Prediger verließ lieber sein Amt, als daß er sich fügte, weil er befürchtete, er möchte sein Ge- wissen beschweren. Unter diesen war auch der Dichter des schönen Liedes: „Befiehl du deine Wege," — Paul Gerhard. —

9. Lesebuch für Volksschulen - S. 179

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
179 General Winterfeld gefallen, die Festung Schweidnitz über- gegangen, der Herzog von Bevern gefangen genommen, Breslau dem östreichischen Heere übergeben worden, und Schlesien schien für den König verloren. In solchen, fast verzweiflungsvollen Augen- blicken hat er am glänzendsten die Grösse seines Geistes, den Reichthum seiner Entwürfe und die unwiderstehliche Gewalt dar- gethan, womit er die Gemüther der Seinigen lenkte. Er berief Beine. Heerführer und Befehlshaber zusammen und hielt ihnen mit seelenvoller Beredsamkeit eine Rede, welche sie zu der grössten Begeisterung entflammte. Er zeigte ihnen die gefährliche Lage des Vaterlandes, ja die ganz verzweifelte, wenn er nicht von ihrem Muthe noch Rettung erwarte. — „Ich weiss, Sie alle fühlen, dass Sie Preussen sind,“ so schloss er, „ist aber einer unter Ihnen, der sich fürchtet, solche Gefahren mit mir zu theilen, der kann noch heute seinen Abschied erhalten, ohne von mir den geringsten Vorwurf zu leiden.“ Auf diese Fra^ge leuchtete ihm nur Rührung und der höchste Kriegsmuth aus allen Augen entgegen, und mit freudiger Miene fuhr er fort: „Im Voraus war ich überzeugt, dass keiner von Ihnen mich verlassen würde; so hoffe ich denn auf einen gewissen Sieg. Sollte ich fallen und Sie für Ihre Dienste nicht belohnen können, so muss es das Vaterland thun. — Nun leben Sie wohl! In Kurzem haben wir den Feind geschlagen, oder wir sehen uns nie wieder.“ Die begeisternde Kraft dieser Rede ergoss sich bald über das ganze Heer, und es erwartete mit Ungeduld unter die Augen der Gegner geführt zu werden. Diese hatten eine treffliche feste Stellung hinter der Lohe, wo es dem Könige sehr schwer geworden sein würde, sie anzugreifen. Der vorsichtige Feldmarschall D au n rieth, hier zu bleiben, er hatte bei K ollin erfahren, welche herrliche Schutzwehr gegen des Königs Ungestüm eine gute Stellung sei; der General Luchesi aber und andere, die es für schimpflich hielten, mit einem grossen siegreichen Heere gegen einen so klei- nen Haufen sich durch feste Stellungen zu schützen, redeten dem Prinzen Karl zu, dem Könige entgegen zu gehen. „Die berlinische Wachtparade,“ so nannten sie die kleine Preussen-Schaar, „werde nicht gegen sie Stand halten können.“ — Dieser Rath gefiel dem von Natur feurigen Prinzen mehr, als der bedächtigere, und er verliess sein Lager. Auf offenem Felde, in der Gegend von Leiltlieil, trafen beide Heere am 5. Dezember, gerade einen Monat nach der Rossbacher Schlacht, auf einander. Das kaiserliche nahm mit seiner Schlachtreihe fast eine deutsche Meile ein; Friedrich dagegen musste sich wieder auf die Kunst verlassen, die eine geringe Zahl durch schnellen Gebrauch zu verdoppeln weiss. Er ordnete hier bei L e u t h e n sein Heer wiederum in die schräge Schlachtreihe, liess einen verstellten Angriff auf den rechten feind- lichen Flügel machen, während der eigentliche Stoss auf den liu- 12*

10. Lesebuch für Volksschulen - S. 109

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
109 ihm eine längliche Form in der Gestalt der Kinne, durch die es läuft. Hinter den Walzen steht ein Arbeiter mit einer grossen Zange, der das herauskommende Eisen fasst und es seinem Gehülfen vorn übergiebt, welcher es wieder zwischen die Walzen giebt, aber in eine schmälere Kinne, und so fort, bis die Platte eine etwa drei Ellen lange Stange geworden ist. I)as Eisen ist aber immer noch nicht in verkäuflichem, brauchbarem Zustande, weil es noch immer zu zerbrechlich ist. Es muss noch weiter gereinigt und verfeinert werden. Die rohen Eisenstäbe werden also nochmals in einen Ofen gelegt, in Schweisshitze gebracht und dann wiederum einem Walzwerke übergeben, das kleinere Rinnen hat in der Gestalt, welche das Eisen endlich erhalten soll, z. B. in der Form der Eisenbahn- schienen, wenn man solche verfertigen will. Nun endlich hat das Eisen eine Zähigkeit, Dehnbarkeit und Hämmerbarkeit erhalten, dass es von den Schmieden verarbeitet werden kann. Das Geschäft des Eisenverfertigens hört nun auf; die Eisenstäbe kommen in die Hände anderer Personen, welche die verschiedenen Gegenstände daraus verfertigen, die man alle Tage sieht, vom Nagel bis zur Dampfmaschine. Viele Dinge aber, namentlich Werkzeuge, können aus Eisen nicht verfertigt werden, weil es zu weich ist; sie müssen aus Stahl sein. 182. Räthsel. 1. Wie heißt das Ding. das wen'ge schätzen? Doch ziert's des großen Kaisers Hand; Es ist gemacht, um ;n verletzen; Am nächsten lst's dem Schwert verwandt. 2. Kein Blut vergießt's und macht doch tausend Wunden; Niemand beraubt's und macht doch reich; Es hat den Erdkreis überwunden; Es macht das Leben sanft und gleich. 3. Die größten Reiche hat's gegründet, Die ält'sten Städte hat's erbaut; Doch niemals hat es Krieg entzündet, Und Heil dem Volk, das ihm vertraut! Schiller. . 183. Schreckliche Uuglücksfälle in der Schweiz. Hat jede Gegend ihr Liebes, so hat sie auch ihr Leides, und wer manchmal erfährt, was an andern Orten geschieht, findet wohl Ursache, zufrieden zu sein mit seiner Heimath. Hat z. B. die Schweiz viel heerdenreiche Alpen, Käse und Butter und Freiheit, so hat sie auch Lawinen. Der zwölfte Dezember des Jahres 1809 brachte für die hohen Bergthäler dieses Landes eine fürchterliche Nacht, und lehrt uns, wie ein Mensch wohl täglich Ursache hat, an das Sprüchlein zu den- ken: „Mitten wir im Leben sind mit dem Tod umfangen." Auf allen hohen Bergen lag ein tiefer, ftisch gefallener Schnee. Der zwölfte Dezember brachte Thauwind und Sturm. Da dachte jedermann an
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