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1. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 125

1881 - Danzig : Boenig
125 gesegnetsten Gegenden in dieser Beziehung gehören die Niede- rungen der Memel und der Weichsel, die Warthe- und Oder- brüche, die östliche Ebene zwischen dem Riesengebirge und der Oder, die Marschländer in Oldenburg und den preußischen Pro- vinzen Hannover und Schleswig-Holstein. Unter den Boden erzen gnissen nimmt das Getreide den ersten Platz ein. In den minder fruchtbaren Landstrichen sind Roggen und Kartoffeln die Haupterzeugnisse, während die besseren Gegenden viel Weizen hervorbringen. Flachs und Hans wird namentlich in Westfalen und Schleswig angebaut, Raps und Rübsaat überall da gezogen, wo die Fruchtbarkeit des Bodens das Gedeihen dieser Ölfrüchte gestattet. Der Anbau von Tabak beschränkt sich aus kleinere Bezirke, dagegen ist der Hopfenbau in Baiern ziemlich ausgedehnt. Großen Umfang hat in neuerer Zeit der Anbau der Zuckerrübe in Deutschland ge- sunden. Der Obstbau wird am meisten und erfolgreichsten in Süd- und Westdeutschland gepflegt, breitet sich jedoch immer mehr nach Norden und Osten aus. Ergiebiger Weinbau wird am Rhein, an der Mosel und am Main getrieben. Die Viehzucht steht in vielen Gegenden Deutschlands in erfreulicher Blüte. Die Pferdezucht ist am bedeutendsten in Ost- preußen, wo die stattlichste und dauerhafteste Rasse gezogen wird, sodann in Hannover und Holstein. Rinder gedeihen am besten in Baiern, Ostfriesland und Schleswig-Holstein. Die meisten und edelsten Schafe ziehen Schlesien, Sachsen, Brandenburg und Pommern; doch hat die Schafzucht auch in andern Gegenden Deutschlands einen sehr erheblichen Aufschwung genommen. Bienenzucht wird namentlich in den Heidegegenden und Schlesien fleißig betrieben. Flüsse und Seen sind reich an Fischen. An den Küsten der Nord- und Ostsee leben vom Fischfang viele Familien. Nadel- und Laubwälder bedecken etwa den vierten Teil deß Bodens; die östlichen Gegenden sind daran reicher als die westlichen, und können viel Bauholz in andere Länder, namentlich nach England, verkaufen. — Auch im Innern der Erde besitzt Deutschland große Reichtümer, namentlich an Eisen, Steinkohlen und Salz, mit deren Gewinnung gar viele Menschen in den Bergwerken, Hütten und Salinen beschäftigt sind. Außerdem wird Zink, Kupfer und auch einiges Silber gewonnen. Den schönen Bernstein gräbt oder fischt man an der preußischen Ostseeküste, während nutzbare Steine, besonders Granit, Sandstein, Kalkstein, Thonschiefer und Basalt fast überallhin Westfalen und Schlesien auch Marmor sich findet. — Die Fabrikthätigkeit ist am blühendsten den ganzen Nord- saum des Gebirgslandes entlang. Sie verarbeitet sowohl ein- heimische Rohstoffe, wie Eisen, Flachs, Wolle, Zuckerrüben, als

2. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 154

1881 - Danzig : Boenig
154 oft von 10,000 Käufern und Verkäufern besucht. Besonders ist Leipzig der Mittelpunkt des deutschen Buchhandels. 4. Das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin hat einen meist fruchtbaren Boden, eine gute Bewässerung durch Seen und Flüsse und eine sehr günstige Lage an der Ostsee; dennoch ist es unter- allen deutschen Ländern am schwächsten bevölkert. Die Bewohner- treiben neben dem Ackerbau sehr bedeutende Viehzucht; insbesondere werden Pferde gezogen, welche sich durch Größe, Stärke und edlen Bau auszeichnen. Die Hauptstadt des Landes ist Schwerin, an einem ansehnlichen See herrlich gelegen, in welchem aus einer Insel das großherzogliche Schloß erbaut ist. Gewöhnlich jedoch hält sich der Großherzog in der kleinen, aber schönen Stadt Ludwigslust auf. Größer als beide Residenzen ist die Stadt Rostock, nicht weit von der Ostsee. Sie besitzt eine Hochschule und ist mit einem Denk- male des berühmten preußischen Feldherrn Blücher geziert, der hier gebürtig war. 5. Das Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz ist weit kleiner und hat außer der schön gebauten Residenzstadt Neu-Strelitz keine bemerkenswerten Städte. 6. Das Großherzogtum Oldenburg besteht aus drei sehr zer- streut liegenden Teilen. Das Hauptland, das eigentliche Oldenburg, ist von Hannover und der Nordsee eingeschlossen und hat sehr ungleiche Fruchtbarkeit; denn zwischen den Landstrichen mit ertragsfähigem Acker- boden liegen weite Strecken dürren Heidelandes oder Morräste. Die Hauptstadt Oldenburg liegt an der Hunte, einem schiffbaren Lieben- flusse der Weser, und ist freundlich und wohlhabend. — Ein anderes kleines Stück, das Fürstentum Eutin liegt an der Ostsee, nahe bei Lübeck, umgrenzt von dem holsteinischen Gebiete. Ueber 50 Meilen von dem Hauptlande entfernt, auf dem linken Rheinufer an der Nahe, ganz von preußischem Gebiete eingeschlossen, liegt das Fürstentum Birkenfeld. -• Ein Stück Landes am Jahdebuseu, im eigentlichen Oldenburg, ist im Jahre 1854 von Preußen angekauft und zur An- lage des deutschen Kriegshafens Wilhelmshaven benutzt worden. 7. Das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach liegt am Nordabhange des Thüringer Waldes und an der Rhön und besteht aus drei größeren und vielen kleinen Teilen. Der westliche Haupt- teil mit der Stadt Eisenach wird von der Werra, der mittlere und größte von der Saale und deren Zufluß Ilm durchströint. An dem letztgenannten Flusse liegt die Haupt- und Residenzstadt Weimar, wo die berühmtesten deutschen Dichter Göthe, Schiller, Herder und Wieland zu gleicher Zeit gelebt haben. An der Saale liegt Jena mit einer Hochschule und nordwestlich daran das gewerbthätige Apolda. 8. Das Großherzogtum Hessen-Darmstadt liegt aus beiden Seiten des Rheines und Mains und besteht aus zwei von einander

3. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 166

1881 - Danzig : Boenig
166 von vielen Flüssen durchschnitten, von denen die Wolga, welche in das kaspische Meer mündet, der bedeutendste, ja der größte Strom in ganz Europa ist. Der Kaukasus zwischen dem schwarzen und dem kaspischen Meere und der Ural sind die merkwürdigsten Gebirge, von denen das letztere die Grenze zwischen Europa und Asien bildet. — Nördlich über Petersburg hinaus kommt das Getreide nur noch in wenigen Gegenden zur Reife. Im mittleren Teile Rußlands ist die Luft gemäßigt und der Boden fruchtbar, fast wie in Deutschland. Im südlichen Teile dagegen (Klein-Rußland) ist die Witterung so warm, daß dort Tabak und Wein, ja sogar Südfrüchte gedeihen, wie sie in Italien wachsen. Hier giebt es unabsehbare Steppen (hochliegende grasreiche Landstriche), in denen nomadische Stämme (Hirtenvölker) mit ihren Viehherden umherziehen. Das große russische Reich ist von vielen verschiedenen Völker- schaften bewohnt, die meist die russische Sprache reden und sich zur griechischen Kirche bekennen. Rußland hat zwei Hauptstädte: Moskau und Petersburg. Moskau ist der Mittelpunkt des Landhandels und des russischen Ge- werbfleißes, Petersburg am finnischen Meerbusen der Mittelpunkt des Seehandels und die Residenzstadt des Kaisers. Nach Polack. 229. Die Erdkugel. Die Erde ist keine Scheibe, wie es den Anschein hat, sondern eine riesige Kugel, die frei im Welträume schwebt. Eine Kugel muß sie sein, 1) weil ferne Gegenstände, wie Türme und Schifie, zuerst mit den Spitzen und erst später beim Näherkommen mit den untern Teilen erscheinen; 2) weil die Erde bei Mondfinster- nissen einen runden Schatten wirst; 3) weil man rings um die Erde reisen kann, wie man einen Kreidestrich um eine Kugel zieht; nach 80 Tagen kann man jetzt wieder daheim sein. Manche schütteln den Kops dazu und meinen, wenn die Erde eine Kugel wäre, so müßten doch die Menschen unten auf der Seite ab- fallen, wie reise Birnen. Es giebt aber bei der großen Erd- kugel kein oben und kein unten; durch die Anziehungs- oder Schwerkraft in ihrem Mittelpunkte zieht sie alle Teile der Ober- fläche mit gleicher Kraft an, so daß man auf jedem Punkte die Erde unter den Füßen und den Himmel über dem Haupte hat. Eine Abbildung der Erde heißt Globus. Wenn man demselben gleichsam die Haut abzieht und in zwei Hälften eben ausspannt, so erhält man Planigloben. Ihre Größe ist erstaunlich. Die Erdachse, d. h. eine Linie durch den Mittelpunkt der Erde von einem Ende der Ober- fiäche zum andern, beträgt fast 1720 Meilen. Der höchste Berg der Erde ist aus ihrer Oberfläche noch nicht wie ein Sandkorn aus einer Kegelkugel. Die Endpunkte der Erdachse heißen Nord-

4. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 122

1881 - Danzig : Boenig
122 Hügeln liegen eine Menge von Seen, aus denen zahlreiche Küstenstüsse zur Ostsee abfließen. Der südliche Landrücken kommt von den Karpathen her, geht durch Schlesien und die Lausitz, bildet am rechten Elbuser den Fläming und endet im Nordwesten von der Elbe mit der Lüneburger Heide. Zwischen beiden Höhenzügen ist die große Bodensenkung des östlichen Niederdeutschland, welche von der Elbe, der Oder und der Weichsel durchströmt wird. Hier hat die Betriebsamkeit und Ausdauer der Bewohner aus nutzlosen Sumpfgegenden und öden Sandflächen allmählich fruchtbares Ackerland geschaffen. Nach Verschiedenen. 308. Deutschlands Flüsse. Die Bewässerung Deutschlands ist reich und regelmäßig. Die meisten großen Flüsse unseres Vaterlandes lausen von Süden nach Norden, quer durch die Ebene von Norddeutschland, in die Nord- und Ostsee. So der Rhein, die Weser, die Elbe, die Oder und die Weichsel. Ganz anders verhält es sich mit der Donau, dem größten aller deutschen Flüsse. Diese richtet ihren Lauf östlich durch die fränkische und baierische Hochebene nach Österreich, Ungarn und der Türkei zum schwarzen Meere. Ihr Lauf ist zwei-, dreimal so lang, als der der übrigen deutschen Flüsse. Durch Zuflüsse von beiden Seiten, Iller, Lech, Isar, Inn u. a., wird ihre Wassermenge so verstärkt, daß sie in Ungarn eine Breite von einer Achtelmeile erreicht. Der Rhein wird fast allgemein als Deutschlands schönster Strom angesehen, wegen der Fruchtbarkeit, Schönheit und Mannigfaltigkeit seiner Ufer und der Vortrefflichkeit seines Weines. Vom St. Gotthard aus der Schweiz kommend, durch- fließt er an der deutschen Grenze den Bodensee. Bei Basel wendet er sich auf einmal nordwärts und tritt hier in die ober- rheinische Tiefebene ein. Zwischen dem Schwarz- und Oden- walde kommt der schiffbare Neckar aus Schwaben her und ver- einigt sich bei Mannheim mit dem Rhein. Noch größer ist der Zufluß, welchen der Main dem Rhein bei Mainz zuführt. Dieser kommt, ganz gegen die Art der übrigen großen deutschen Flüsse, von Osten her, schlängelt sich durch das Frankenland, an Bamberg, wo die Regnitz sich mit ihm verbindet, Würzburg und Aschaffenburg hin, und wird bei Frankfurt so breit, als der Rhein bei Basel ist. Unterhalb der Mündung des Main wird der Rhein 565 m breit. Bei Bingen, wo ihm links die Nahe zufließt, wird er wieder mehr eingeengt. Bei Koblenz kommt ihm die schiffbare Mosel zu, welche sich durch ein enges, aber weinreiches Thal windet. Sie ist der letzte noch schiffbare Fluß des Rheines; denn die fast gegenüber mündende Lahn, welche

5. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 144

1881 - Danzig : Boenig
144 Die ganze Mitte des Landes zeichnet sich durch den Reich- tum ihres Bodens aus. Da sind in der Altmark die „Wische“, an dem westlichen Ufer der Elbe die Magde- burger Börde mit ihrem fetten, schwarzen Lehmboden, und dann das üppige Thal des Unstrutzuflusses Helme, das man schon seit alten Zeiten wegen seiner ausserordent- lichen Fruchtbarkeit drc goldene Aue genannt hat. Die ganze Landschaft zwischen Bode und dem Harze und die Niederung an beiden Ufern der Saale bei Halle ist ein grosses Fruchtfeld, das mit Raps, Rübsen und Runkelrüben bedeckt ist. Reiset man von Braunschweig aus nach Mag- deburg, so findet man auf der ganzen Strecke überall die hohen Schornsteine der Zuckerfabriken hervorragen. Die ganze Umgebung von Erfurt ist berühmt durch Gartenbau und Blumenzucht. Eine ungeheure Menge von Gemüse- pflanzen und Blumensamen wird alljährlich von Erfurt in die grossen Städte versandt. Wie reichen Ertrag nun auch der Boden den fleissigen Bebauern gewährt, tief unter der Erde liegt noch ein viel grösserer Segen verborgen. Sachsen ist das Land, wo das meiste Salz und die meisten Braunkohlen in Deutschland gefunden werden. Bei Halle quillt eine so reiche Saline, dass daraus jährlich 200,000 Centner Salz gewonnen werden. Die Saline von Schönebeck in der Nähe von Magdeburg gewährt jährlich sogar 700,000 Centner. Lange Zeit ge- wann man das Salz nur aus den reichen Quellen, bis in neuerer Zeit bei Stassfurth ein Steinsalzlager durch Boh- rungen entdeckt wurde, das alle Salinen an Reichtum übertraf. — An andern Stellen des Landes birgt die Erde die reichsten Braunkohlenlager. Ein ganzes Gebirge von Braunkohlen zieht sich durch Sachsen hindurch. Bei Mer- seburg und Magdeburg sind unzählige Gruben in Be- trieb, die allein in einem Jahre 34 Millionen Tonnen Kohlen gewähren. Rechnet man noch dazu die Ausbeute, welche der Harz darbietet, an Silber- und Kupfererzen, den „Segen des Mansfelder Bergbaues,“ wie auf manchen Thalern zu lesen stand, so wird man Sachsen mit Fug zu den reichsten Provinzen Preussens rechnen können. Nach Keck und Johansen. 220. Die Provinz Westfalen. 367 m M.; 1,900,000 Einw. Die Provinz Westfalen, welche aus den Regierungsbezirken Münster, Minden und Arnsberg besteht, wird von vielen Gebirgen durchzogen. Der Westerwald, das Sauevland, der Haarstrang, der holzreiche Teutoburger Wald und die

6. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 147

1881 - Danzig : Boenig
147 unter denen die Löwen bürg (438 m hoch), die Wolkenb urg und der Drachenfels die bedeutendsten sind. Der Drachen- fels erhebt sich dicht am Rhein etwa 312 m über dem Wasser- spiegel, und auf demselben befinden sich die Ruinen einer alten Burg. Dem Drachenfels gegenüber liegt auf dem linken Rhein- ufer ein Vorberg der Eifel, welcher die Ruine Rolands eck trägt, und zwischen beiden sieht man unten im Strome die reizende Insel Nonnenwerth mit einem schönen Kloster. — Zwischen der Sieg und der Ruhr zieht aus Westfalen das sauer- ländische Gebirge in die Nheinprovinz; es wird hier das berg ische Hügelland genannt und dacht sich gegen den Rhein hin allmählich ab. — In den Gebirgen der Rheinprovinz findet man Eisen, Blei, Steinkohlen, Schiefer, Basalt, Tuffstein. Kalk- stein und Sandstein; in den Thälern wachsen Getreide aller Art, Rübsamen, Hanf, Flachs, Tabak u. s. w. Die Bewohner der Rheinprovinz sind rührige Menschen, und Ackerbau, Bergbau und Fabrikwesen erfreuen sich des herr- lichsten Gedeihens. Nur auf dem Hunsrück, der Eifel und dem hohen Veen ist die Natur so unfruchtbar, daß die Bevölkerung minder dicht ist und oft mit Not zu kämpfen hat. Dagegen wohnen in dem Regierungsbezirke Düsseldorf mehr als 9000 Menschen auf einer Quadratmeile. An der Nahe, der Mosel, dem Rheine und der Ahr bauen fleißige Winzer zum Teil trefflichen Wein und scheuen keine Beschwerden und Kosten, um die felsigen Weinberge gehörig zu bearbeiten und mit Dünger und Pfählen zu versehen, obgleich ihre Hoffnungen so oft ge- täuscht werden. Die Hauptstadt der Verwaltung in der Nheinprovinz, der Sitz des Oberpräsidenten, ist Koblenz, am Einflüsse der Mosel in den Rhein. Ein Krei^ von Festungswerken mit ungeheuern Mauern und drohenden Schießscharten liegt auf den Höhen um der Stadt her auf beiden betten der zusammenfließenden Ströme, deren Ufer durch Brücken verbunden sind. Koblenz gegenüber auf dem rechten Ufer liegt die mächtige Feste Ehren- breitstein, eine gute Stunde rheinaufwärts die prächtige königliche Burg Stolzenfels. Die große alte Stadt Köln, Sitz des Erzbischofs von Köln, zählt mit dem gegenüberliegenden Städtchen Deutz über 150,000 Einwohner. Sie ist die größte Stadt der Rhein- provinz und nebst Deutz stark befestigt. Die große Stadt mit ihren schönen Gebäuden, den vielen Türmen und dem majestätischen Dom gewährt einen herrlichen Anblick. Sie ist durch Eisenbahnen und Dampfschiffahrt mit vielen fernen Gegenden verbunden und wird mit jedem Jahre eine bedeuten- dere Fabrik- und Handelsstadt. Von ihren Waren ist die 10*

7. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 148

1881 - Danzig : Boenig
3 48 bekannteste das kölnische Wasser, welches in zahllosen Fläschchen versendet wird. Die größte Fabrikstadt der Rheinprovinz ist Elberfeld an der Wupper, mit 80,000 Einwohnern. An Elberfeld schließt sich unmittelbar die eine Stnnde lange Stadt Barmen mit 86.000 Einwohnern. Beide Städte zusammen bilden das soge- nannte Wupperthal, in welchem eine großartige gewerbliche Thätigkeit herrscht. Garnbleichereien, Färbereien, Seiden-, Baumwollen- und andere Manufakturen haben hier einen großen Wohlstand verbreitet. Aachen, nicht weit von der westlichen Grenze der Provinz, ist eine der ältesten deutschen Städte und hat mehrere warme Bäder (Gesundbrunnen). Von den vielen bedeutendsten Städten der Rheinprovinz können hier nur noch aufgezählt werden: die Festungen Wesel und Saarlouis — Saarbrücken, die südlichste Stadt der Provinz mit bedeutendem Steinkohlenberg- bau — Solingen, mit berühmten Schwerter-Fabriken — Essen, mit großartigen Steinkohlenbergwerken und einer berühmten Gußstahl-Fabrik — Duisburg, mit bedeutenden Tabaks- und Zuckerfabriken — Tanten, mit einem herrlichen Dome — die durch Seiden-Webereien bedeutende Fabrikstadt Krefeld, — das durch seine Malerschule und einen schönen Lustwald (Hofgarten genannt) ausgezeichnete Düsseldorf, mit 80.000 Einwohnern — die Universitätsstadt Bonn, nahe beim Siebengebirge — und die sehr alte Stadt Trier (22,000 Ein- wohner), Sitz des Diöcesanbischofs. Rach Häst-re. 222. Die Provinz Hessen-Nassau. 285 □ M.; 1,470,000 Einw. Die Provinz Hessen-Nassau, welche von der Fulda, Eder und Lahn durchströmt wird, besteht aus dem ehemaligen Kur- fürstentum Hessen, dem ehemaligen Herzogtum Nassau, dem Bezirke der früheren freien Reichsstadt Frankfurt, der frühern Landgrasschaft Hessen-Hom bürg und den ehemals baierischen Bezirken Orb und Gersfeld. Sie dehnt sich südlich bis an den Main, westlich bis an den Rhein und nördlich bis an die Provinz Westfalen aus. Die Provinz Hessen-Nassau ist in die beiden Regierungsbezirke Kassel und Wiesbaden einge- teilt. Im Norden ist nur ein kleiner Teil der Provinz so eben und fruchtbar, wie das Fuldathal bei Kassel. Große Strecken sind waldig und zum einträglichen Ackerbau nicht ge- eignet. Aus diesen wandern viele Bewohner während der Ernte in fruchtbarere Gegenden, um dort als Tagelöhner zu helfen, be- sonders ans der Gegend von Fulda. Der südliche Teil der Provinz ist sehr fruchtbar. Zwar ist derselbe gebirgig: Taunus

8. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 150

1881 - Danzig : Boenig
150 Main, ein e^ sehr bedeutende Handelsstadt, mit 103,000 Ein- wohnern. Sie liegt in dem sehr freundlichen Mainthal, nur 4 Meilen oberhalb der Mündung des Mains in den Rhein. Die Umgegend ist von der größten Fruchtbarkeit und gleicht einem großen Wein-, Gemüse- und Obstgarten. N-ch Häst-rs. £23. Die Provinz Hannover. 700 □ Üji.; 2,000,000 Einw. Die Provinz Hannover, das ehemalige Königreich Hannover, besteht aus einem größer» nördlichen und einem kleinern südlichen Teile, welche durch das Herzogtum Brannichweig von einander getrennt sind. Der nördliche, größere Teil der Provinz ist eine Tiefebene mit ausgedehnten Heidestrecken im Lüneburgischen und großen Torfmooren in Ostfriesland, aber auch mit fruchtbarem Ackerboden, besonders in den Marschgegenden an der Weser, Elbe und Nordsee. Der südliche, getrennte kleinere Teil ist Gebirgs- land und begreift einen großen Teil des Harzes (den metall- reichen Oberharz) in sich. Die Elbe und die Ems schließen die Provinz beinahe im Osten und Westen ein; mitten hindurch stießt die Weser und nimmt hier die Aller mit der Leine und Ocker ans; im Norden wird sie von der Nordsee bespült. Durch diese Wasserstraßen hat die Provinz eine günstige Lage für Handel und Schiffahrt. In Ost friesland, an den Ufern der Ems ist die Pferde- und Rindviehzucht sehr bedeutend; ost- friesische Butter und Emdener Käse werden weithin verkauft. Während überall in den fruchtbareren Gegenden einträglicher Ackerbau getrieben wird, beschäftigen sich die Bewohner des Harzes meist mit Wald- und Bergbau. Unten in den Tiefen sprengen und hacken da die Bergleute; über ihnen schmieden, pochen und feuern die Hüttenleute, und in den Wäldern haben die Holzfäller, Köhler und Vogelsteller ihre Arbeit. Vom frühen Morgen bis in die späte Nacht rühren Große und Kleine, Alte und Junge ihre fleißigen Hände. Die Berg- und Hüttenwerke zu Goslar, Ocker, Andreas berg, Klausthal u. a. nt. liefern zwar wenig Gold, aber desto mehr Silber, Eisen, Kupfer, Zinn, Blei und Schwefel. Salz ist im Überfluß vorhanden, und die Saline bei Lüneburg ist eine der größten Deutschlands. — Eine allgemeine Beschäftigung auf dem Lande ist Spinnerei und Leinweberei; die Heidebewohner treiben starke Bienenzucht. Die Provinz Hannover ist in sechs Landdrosteien einge- teilt: Hannover, Hi ldesheim, L üneburg , S tade, Osna- brück und Osts ries land. Die Hauptstadt der Provinz, Hanno- ver, Sitz des Oberpräsidenten, liegt an der Leine, in einer ebenen, wohlgebauten Gegend und zählt mit den Vorstädten 106,000 Einwohner. Unweit der Stadt liegt das Schloß

9. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 339

1880 - Sondershausen : Eupel
339 samkeit und glühend für die Freiheit, gewann er leicht die Herzen aller deutschen Männer und Jünglinge und ward der Stifter eines großen Bundes. In einer nächtlichen Versammlung im Walde schwuren sie allen Römern in Deutschland den Untergang. So geheim indes das Unter- nehmen betrieben wurde, so wurde es doch dem Varus verraten. Aber Varus hielt die Deutschen für zu dumm und sich für zu mächtig, als daß er irgend eine Gefahr hätte fürchten dürfen. Als der Herbst des Jahres 9 n. Chr. gekommen war, schritt Hermann zur Ausführung seines Planes. Varus wurde von seinem festen Lager- plätze weg und immer tiefer in die deutschen Wälder hineingelockt. Er be- fand sich mitten in den Wildnissen des Teutoburger Waldes in einem Thale. Da ward auf einmal jeder Busch lebendig. Aus jeder Bergschlucht raschelte es wie viele hundert Schlangen empor, und die uralten Bäume schüttelten, wie sonst nach dem Wetter Regentropfen, jetzt Pfeile ohne Zahl auf die Römer herab. Der Himmel wollte auch nicht feiern und half den Deutschen mit Sturm und Regen. Von den Güssen unterwühlt, sank die deutsche Erde unter den Füßen des Römers ein; im losen Erdreiche schwan- kend, vom Sturm gerüttelt, stürzten die deutschen Eichen über die Unter- drücker hin und zermalmten sie im Falle. Jetzt nahmen die Deutschen in Weidmannslust so recht die fremden Eber aufs Korn, die ihnen die heilige Erde des Vaterlandes so lange aufgewühlt. Pfeil an Pfeil, Fall an Fall! Schritt für Schritt kämpft der Feind um den Boden, auf dem er steht, um den Weg, um jeden Baum, um jeden Stein, und kommt nicht eher zu Atem, als bis die Nacht hereinbricht. Da läßt Varus Lager schlagen, und ermattet sinken die Römer hin; in jedem Augenblicke scheucht der Deutschen Kriegsgeheul sie aus der kurzen Nachtruhe empor. Wie der Tag sich lich- tet, entdecken sie erst, wie licht es in ihren Reihen geworden. Mann an Mann geschlossen, brechen sie auf und kommen aufs offene Land. Da sehen sie mit Grausen die ganze Macht der Deutschen vor sich entfaltet. Rings umher Deutsche, nirgends ein Ausweg. Für alle Tapferkeit ist nichts mehr seil als der Tod. Jauchzend stürzen jetzt die Deutschen in der verzweifelten Römer starre Reihen. „Die Freiheit! die Freiheit!" schallt es wie Donner des Himmels den Römern in die Ohren. Wie die Saat unter Hagelschloßcn sinken die Tapfern unter den deutschen Hieben hin. Hermann selbst ist überall. Hier ordnet er als Feldherr die Schlacht und ruft: „Drauf, Brüder, drauf!" Dort kämpft er mit der Kraft von zehn Männern, Stirn an Stirn; kein Deutscher, der nicht mit ihm um den Preis wetteiferte. Des Feindes Scharen sind zersprengt; nur wenige wilde Haufen ragen noch aus dem Meere der Schlacht empor. Jetzt wird die Flucht allgemein; doch wer sich retten will, rennt wie blind gerade recht in die Spieße der Deutschen. Da faßt den Varus Verzweiflung, und um sein Unglück nicht als Schmach überleben zu müssen, stürzt er sich in sein Schwert. Nur wenige von dem ungeheuren Römerheere entrinnen glücklich nach der Feste Aliso, die meisten liegen auf dem Wahlplatze. Wer in Ge- fangenschaft kam, ward entweder den Göttern zum Danke für die wieder errungene Freiheit geopfert, oder zum gemeinen Frohndienste in die Gauen der Deutschen geschleppt. Das war die große Schlacht im Teutoburger Walde, die geschlagen ward im neunten Jahre nach Christi Geburt. Als der Kaiser Äugustus die Kunde erhielt, daß die drei Legionen gefallen, stieß er in Verzweiflung 22*

10. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 184

1880 - Sondershausen : Eupel
184 die dem Harze treu bleibt. Wenig Obst gedeiht in diesem Klima, desto mehr stehen Blumen, Wald und Wiesen in Flor. An Preißel- und Blau- beeren ist Überfluß: sie werden gesammelt und verkauft. Die Baumarten des Unterharzes sind Ahorn, Esche, Ulme, Birke, Rotbuche; an den mildesten Punkten stehen Roßkastanien. Bei Wernigerode und Blankenburg findet man aber auch die echte Kastanie. In den Oberharz folgt der Tanne nur die Birke eine Strecke weit, und noch etwas weiter die „Quitsche," deren rote Vogelbeeren dem Oberharzer zu seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Vogelfänge, gute Dienste leisten. In der Hohe von 900 Meter schwindet am Brocken schon der Baumwuchs, nachdem er zuvor niedrig und krüppelig geworden; nur das heilsame isländische Moos, die Berganemone und einige Alpenkrüuter fühlen sich aus dem kahlen Scheitel des nebelumfluteten Vater Brocken wohl. Im Thierreiche sind die Vogel am zahlreichsten vertreten, und der Spottvogel, der Zaunkönig, der Bergfinke, das Goldhähnchen, die Meise, der Zeisig, der Staar, das Rotkehlchen, der Falke und die Drossel, welche Heinrich I. den Harz so lieb machten, sind noch jetzt sehr laut in diesen Waldungen. Die Jagd liefert noch Eber, Hirsche, besonders viel Rehe; auch wilde Katzen finden sich noch hin und wieder. Von Hausthieren sind im Harz Ziegen und Schafe, mehr noch Schweine, besonders aber Rind- vieh zu nennen. Die größten Reichtümer des Harzes aber bestehen in Metallen, welche durch den Bergbau zu Tage gefördert, in Schmelzhütten geschieden, in Hammerwerken und Fabriken verarbeitet werden: Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink, Schwefel, Vitriol ist reichlich vorhanden. Silber gewinnt man noch 46 000 Mark jährlich, Eisen 220 000 Zentner, Kupfer 17 000 Zentner. Die bedeutendste Silbergrube ist bei Andreasb erg in der Berghauptmann- schaft Clausthal. Trotzdem werden die Bergleute und das Volk des Ge- birges nicht reich. Die Bergwerke gehören den Regierungen von Preußen, Brannschweig und Anhalt oder reichen Privatleuten. Wer mit eigenen Händen Erzadcrn sprengt, schmelzt, hämmert, der hat die Blühe und nicht den Ertrag. Doch freut den Harzer die gute Ausbeute, als wäre sic sein; denn er ist arm, aber zufrieden, und der Zufriedene ist am Ende doch der Reichste. Andere Beschäftigungen der Harzbewohner neben dem Bergbau sind das Beerenlesen, das Holzhanen, die Kohlenbrennerei und die Vogelstellerei. Die Beerenleser suchen sich die gelichteten Stellen des Waldes auf, wo sic Erd- und Himbeeren in Menge finden, die sie dann zum Verkauf aus- tragen. — Die Vogelsteller verfolgen die armen Vögel mit Leimruten, Vogelherden und Schlingen. Der Vogelherd besteht aus Netzen, die man in Rahmen spannt und so an einem offenen Kasten befestigt, daß sie von zwei Seiten wie ein getheilter Deckel auf den an der Erde stehenden Kasten fallen können. Eine Schnur zum Zuziehen der Netzdeckel geht nach einem Häuschen, in welchem der Vogelsteller sitzt. Mit den gefangenen Dompfaffen, Zeisigen und Hänflingen wird ein bedeutender Handel getrieben. Kühner.
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