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luslitbt. Das Gebirge liefert Schiefer, Holz und Eisen in reicher Fülle, andere
Stoffe werden aus der Ferne herbeigeholt. Wir finden großartige Glashütten in
Laucha und Ilmenau,
Porzellan- und Meer-
schaumfabriken in Ruh-
la, Gewehrfabriken in
Suhl, Messerfabriken
in Steinbach u. s. w.
Von der größten Be-
deutung aber ist die
Spielwarenfabrikation,
die in Sonneberg und
etwa dreißig umliegen-
den Ortschaften betrie-
den wird. Da werden
Eimer, Wagen, Butter-
fässer, Hirsche, Pferd-
chen , Esel, Puppen
und tausend andere
Dinge ans Holz, Pa-
piermasse, Leder n. s. w.
verfertigt und von dort
unter dem Namen
„Nürnberger Spiel-
waren" in alle Länder
der Erde versandt.
5. Den Raum
zwischen dem Thürin-
gerwalde und dem
Harze nimmt das Thü-
ringer Hügelland ein.
Die höchste Erhebung
daselbst ist der Kyffhäuser. Auf demselben findet man noch die Ruine einer
alten Burg, in die der Kaiser Rotbart der Sage nach verzaubert wurde. Jetzt
soll daselbst dem Kaiser Wilhelm I., dem Einiger Deutschlands, ein Denkmal er-
richtet werden. Der Boden des Thüringer Hügellandes ist fast überall fruchtbar,
im Thalgebiet der Helme, eines Nebenflusses der Unstrut, sogar außerordentlich
fruchtbar. (Goldene Aue.) In der Erde findet man Braunkohlen, Salz und
andere Mineralien.
6. Acht kleine Staaten nehmen das Gebiet ein. Sie gehören drei Fürsten-
familien an: Sachsen, Schwarzbnrg und Reuß. Alle Staaten — Reuß jüngere
Linie ausgenommen — führen den Namen ihrer Hauptstadt. Die acht Staaten sind:
a) Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach;
b) Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha;
e) Herzogtum Sachsen-Altenburg;
ä) Herzogtum Sachsen-Meiningen;
e) Fürstentum Schwarzburg-Rndolstadt;
k) Fürstentum Schwarzbnrg-Sondershausen;
g) Fürstentum Reuß ältere Linie (Greiz);
b) Fürstentum Reuß jüngere Linie (Gera).
Die Wartburg.
Nach Kutzen und Rüge.
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ist überall, vor allem in Berggegenden, das Milchvieh der
Armen. Ihre Zahl beträgt in Deutschland, das nur von Spanien
übertroffen wird, 2,320,000 Stück, wovon 193,900 auf Bayern
treffen. Auch die Schweinezucht ist in Deutschland sehr be-
deutend, das mit 7,124,000 Stück die nächste Stelle nach
Russland einnimmt. Den grössten Schweinebestand haben die
mecklenburgischen und thüringischen Staaten, die
preussischen Provinzen Sachsen, Hannover und
Ostpreussen. Auf Preussen kommen 4,295,000, auf Bayern
872,000 Stück. In der Pferdezucht kommt Deutschland mit
seinen 3,252,000 Pferden erst in dritter Linie nach Russland
mit 17,000,000 und Österreich mit 3,541,000 Stück. Ost-
preussen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg, Olden-
burg, Hannover, Braunschweig, Elsafs-Lothringen,
Württemberg und Bayern (das 356,300 Pferde zählt) züchten
nicht bloss ihren Bedarf, sondern erstere vornehmlich versehen
auch die Heere Frankreichs und Italiens mit Remontepferden
und haben eine nicht geringe Ausfuhr von Wagen- und
Luxuspferden. Unter den Gestüten erfreut sich besonders das
zutrakehnen in Ostpreussen eines europäischen Rufs. Die
Schafzucht ist ein sehr alter Wirtschaftszweig Deutschlands,
welcher durch die Einführung der Merinos wesentlich verbessert
wurde. Die höchste Entwicklung hat sie in Mecklenburg er-
langt, auch im Königreich Sachsen, in Württemberg,
Schlesien sind die Rassen zumeist ausgezeichnet. In der Schaf-
zucht nimmt Deutschland nach Russland und Grossbritannien die
dritte Stelle ein. Es zählt gegenwärtig etwa 25,000,000 Stück,
wovon auf Preussen 19,666,000, auf Bayern 1,178,000 Schafe
kommen. Von nur geringer Bedeutung ist in Deutschland die
Seidenzucht, bedeutender dagegen die Bienenzucht, Hannover
mit seinen Heiden besitzt nicht weniger als 217,000 Bienen-
stöcke, Bayern 231,374 Stöcke. Unter dem Hofgeflligel sind
die Gänse namhaft zu machen, die namentlich in den nörd-
lichen Gegenden Deutschlands, besonders in Pommern, zahl-
reich gezüchtet werden. In Bayern werden sie besonders in
Oberfranken bei W un siedel, in Unterfranken auf der
Rhön, in Niederbayern bei Passau, in Mittelfranken
bei Was sertrüdingen, Gunzenhausen und im Ries-
in grossen Scharen gezüchtet und in ganzen Wagenladungen
exportiert.
Die Jagd ist in Deutschland im allgemeinen nicht von
Belang, und mehr nur ein Gegenstand des Vergnügens als des-
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Spanien Deutschland Russland Sachsen Hannover Ostpreussen Deutschland Russland Schleswig-Holstein Mecklenburg Hannover Braunschweig Elsafs-Lothringen Württemberg Frankreichs Italiens Ostpreussen Deutschlands Mecklenburg Sachsen Württemberg Deutschland Russland Grossbritannien Preussen Deutschland Hannover Deutschlands Pommern Bayern Oberfranken Unterfranken Niederbayern Mittelfranken Gunzenhausen Ries- Deutschland
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D i e Viehzucht.
Ihre Bedeutung. Ackerbau und Viehzucht sind die beiden wichtigsten
Zweige der Landwirtschaft. Die Viehzucht wird fast überall mit dem Acker-
bau verbunden, 1. weil die Nebenerzeugnisse des Ackerbaues (Stroh, Rüben-
blätter, Wnrzelabsälle) und der auf dem Ackerbau beruhenden Gewerbe (Kleie,
Schlempe) dadurch verwertet werden können, 2. weil der Landbau des Stall-
düngers bedarf, 3. weil die Wiesen und Weiden durch die Viehhaltung am
besten auszunutzen sind, 4. weil in Zeiten niedriger Getreidepreise und Ge-
treidecrträge die Einnahme aus der Viehzucht den Ausfall aus dem Ackerbau
ausgleicht. Ein großer Viehbestand (bei genügenden Futtermitteln) gibt
daher dem Landbau den höchsten Ertrag. Die Viehzucht beschäftigt
sich mit der Zucht von Pferden, Rindern, Schweinen, Schafen, Ziegen, Ge-
flügel, Bienen und liefert Zug- und Reittiere, Fleisch und Fleischwaren,
Milch, Butter, Käse, Fett, Eier, Honig, Wachs, Federn, Haare, Häute,
Horn, Knochenmehl, Dung.
Ihre einzelnen Zweige. In der Pferdezucht stehen Ostpreußen, West-
preußen. Mecklenburg, Schleswig-Holstein, Oldenburg (also Länder der Ost-
und Nordsee), Posen und Elsaß-Lothringen obenan. Die wenigsten Pferde
haben Mitteldeutschland und Baden. Viel Pferde werden in den Großstädten
(Berlin) gebraucht. Preußen besitzt 3 Hanptgestüte: Trakehnen in Ostpreußen,
Graditz in der Provinz Sachsen, Neustadt a. d. Doste in Brandenburg. —
Die Rindviehzucht blüht in den Nordseemarschen, besonders in Schleswig-
Holstein (Viehausfuhr nach England), der Tilsiter Niederung, dem Weichsel-
werder, der Cölner Bucht, und in den Gebirgsgegenden, namentlich Süd-
deutschlands, also in Bayern (besonders im Algäu), Württemberg, Baden.
Den geringsten Rindviehbestand haben Mecklenburg, Brandenburg, Pommern,
West- und Ostpreußen, d. s. die Länder des baltischen Höhenzuges und des
Großgrundbesitzes (hier überwiegt dafür die Schafzucht). Die Rindvieh-
zucht ist in Deutschland der wichtigste Zweig der Viehzucht; denn
das Rind läßt sich am mannigfaltigsten ausnutzen. Es liefert Milch, Butter,
Käse, Talg, Fleisch, Leder, Horn,Zugkraft, den besten Dünger für alle Bodenarten.
Daher kann keine Landwirtschaft ohne Rindviehzucht bestehen. — Schafzucht
wird besonders in Mecklenburg, Braudenbitrg, Pommern, Westpreußen, Posen,
also in den Ländern des Großgrundbesitzes, betrieben; denn sie verlangt Weide-
land, wenn auch die Weide trocken und mager ist und für Rindvieh nicht mehr
ausreicht. Am geringsten ist der Schafbestand in der Rheinpfalz, in Baden,
Elsaß-Lothringen, Rheinland und dem Königreich Sachsen, d. i. in den Län-
dern des Kleingrundbesitzes. — Die Schweinezucht steht am höchsten in
Schaumbnrg-Lippe, den thüringischen Staaten, der Provinz Sachsen, Braun-
schweig, Anhalt. Die wenigsten Schweine züchten Mecklenburg-Strelitz, West-
und Ostpreußen, Posen, Schlesien, Bayern, Württemberg. — Die Ziege,
die man „die Kuh des kleinen Mannes" nennt, wird am zahlreichsten in
Thüringen gehalten. — Geflügel (Hühner, Enten. Gänse, Tauben) haben
alle kleinen und mittleren Wirtschaftsbetriebe. Die Geflügelzucht überwiegt
daher in 8- und -Deutschland und tritt in Norddeutschland zurück. —
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Oldenburg Nordsee Posen Elsaß-Lothringen Baden Berlin Sachsen Brandenburg Nordseemarschen Schleswig-
Holstein England Weichsel- Bayern Württemberg Baden Brandenburg Pommern Deutschland Mecklenburg Braudenbitrg Pommern Westpreußen Posen Rheinpfalz Baden Elsaß-Lothringen Rheinland Sachsen Schaumbnrg-Lippe Mecklenburg-Strelitz Posen Schlesien Bayern Württemberg Thüringen Norddeutschland
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Feddeler, Gustav, Marten, Adolf, Renner, August
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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Die Viehzucht ist ein l o h n e n d e r E r w e r b. Tie Einnahmen der
Landwirtschaft in Deutschland stanunen zu 2/b aus Vieh-, zu '/4 aus Getreide-
verkäufen und zu '/6 aus dem Absatz anderer Ackerfrüchte. — Ausschließlich der
Viehversorgung dient in Deutschland etwa l/z soviel Boden, als Ackerland da ist.
Die besten Wiesen haben unsere Marschen. Sie liefern deshalb ausgezeichnetes
Vieh (Kehdingen, Westholstein, Ostfriesland).
2. Die Viehhaltung. Die Vieharten sind ganz ungleich über Deutsch-
land verteilt. Überall ist das Pferd zu Hause. Die Zucht betreiben
Ostpreußen (Trakehner!), Mecklenburg, Holstein, Oldenburg. Zur Hebung
der Pferdezucht hat der Staat Landgestüte eingerichtet; Hannover hat eins
in Celle. In der Pferdezucht wird Deutschland nur übertroffen von seinen
Nachbarstaaten Dänemark, Belgien und den Niederlanden. — In diesen
3 Ländern und in Großbritannien ist auch die R i n d e r z u ch t stärker als
in Deutschland. Rußland hat 4 mal soviel Pferde, aber nur 2 mal soviel
Rinder als Deutschland. Zahlreich ist Rindvieh vorhanden in Holstein,
Hannover, Schlesien, Süddeutschland (Algäuer). — In der Schweine-
zucht wird Deutschland nur von Belgien überholt, wo aus 1 qkm 43, bei
uns 41 Schweine kommen; aber mit seiner Gesamtzahl steht Deutschland
vornan in Europa.
Daß die Schafzucht zurückgegangen ist, hat seinen Hauptgrund in der
billigen Einfuhr von Wolle, Häuten u. a. Erzeugnissen aus Australien, Argentinien,
Rußland. Diese Länder bieten in ihren weiten Ebenen Raum für große Herden.
Es kommt aber für Deutschland hinzu der Mangel an Hirten, die Aufforstung
der Heiden, Ersatz des Stalldüngers durch Kunstdünger. Pommern hat noch die
meisten Schafe; es folgen Mecklenburg, Braunschweig, Provinz Sachsen. Eine
besondere Schafart ist die Heidschnucke der Lüneburger Heide. — Dagegen hat die
Haltung der Z i e g e , „der Kuh des kleinen Mannes", stark zugenommen. — Die
Bienenzucht ist bedeutend in der Heide.
Pf 3. Der Zuwachs. Nicht immer hat Deutschland soviel Vieh gehabt.
Mit der Zahl der Bewohner ist auch die Viehzucht gewachsen. Von 1883
bis 1907 stieg die Zahl der Pferde von 3 500 000 auf 4 300 000, der Rinder
von 16 000 000 auf 21 000 000, der Schweine von 9 000 000 auf 22 000 000.
Damit ist der Wert der Ställe des Bauern in dem Zeitraum um mehrere
Milliarden Mk. gestiegen. Die Zahl der Schafe ist von 19 000 000 auf
8 000 000, also um 11 000 000 zurück-, die der Ziegen aber um 900 000 auf-
wärtsgegangen.
4. Die Einfuhr. Würde nicht mehr Fleisch gegessen als früher, so würde
der Bauer unsern Bedarf decken können. Besonders in den Städten wird
sehr viel Fleisch verzehrt. Je größer die Städte, je stärker der Industrie-
betrieb einer Gegend, desto mehr wird Fleisch regelmäßige Kost. Im König-
reich Sachsen verbrauchte ein Mensch im Jahre durchschnittlich an Fleisch
1870 nur 23 kg, 1899 aber 44 kg.
Weltkunde C. Ii.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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Extrahierte Personennamen: Weltkunde_C.
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Westholstein Ostfriesland Holstein Oldenburg Hannover Celle Deutschland Belgien Niederlanden Großbritannien Deutschland Deutschland Holstein Hannover Schlesien Deutschland Belgien Deutschland Europa Australien Argentinien Rußland Deutschland Braunschweig Sachsen Lüneburger_Heide Heide Deutschland Sachsen