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1. Kurzgefaßtes Lehr- und Lesebuch für kaufmännische Schulen - S. 70

1913 - Berlin : Mittler
70 über Soest-Dortmund, der Ostdeutschland mit dem Niederrhein verband, die am Nordrand des Erzgebirges hinführende Straße von Dresden über Freiberg, Chemnitz und Zwickau und durch das Voigtland nach Bayern. Erst nach jahrhundertelangen Arbeiten der Entsumpfung, Lichtung und zuletzt der Flußregulierung stieg der Verkehr von den Bergstraßen in die Talstraßen hinab, wo er die Flußstädte verband, die schon früher durch den Wasserverkehr aufgeblüht waren. So hielt sich der quer durch Norddeutschland führende Verkehr östlich von der Elbe am Nordrand der Landhöhen und am Südrand der Baltischen Höhenrücken. Noch heute folgen diesen Spuren die beiden großen von Berlin nach Osten führenden Eisenbahnlinien Berlin— Schneidemühl—bromberg und Berlin—frankfurt—posen. Kein großes Land Europas hat ein größeres Interesse an der Uberschienung und Durchbrechung der Alpen als das vom Süden durch Gebirgsschranken abgeschlossene Deutschland. Seitdem 1854 die Linie Wien—triest als erste Alpenbahn gebaut worden ist, ist jede Alpenbahn zwischen Montblanc und Terglou für Deutschland ein epochemachendes Ereignis. Der Brenner (feit 1867) und der Gotthard (feit 1882) haben nicht bloß die deutsch-italienischen, sondern auch die deutsch-mittelländischen und deutsch-orientalischen Beziehungen ungemein verstärkt. Jede neue Bahn über die Ost- und Zentralalpen öffnet uns Wege, die bis nach Australien und Ostasien hinführen. Das sind ausgiebigere Verbindungen, als sie einst der Augsburger Postreiter unterhielt, der in einer Woche die Briefe von Venedig nach Augsburg über den Brenner und Fern brachte. Auch der von den Römern schon beschrittene Fernpaß wird nicht unüberschient bleiben, und eine Tauernbahn scheint sogar nahe gerückt zu sein. Zeder neue Schienenweg über die Alpen bedeutet, daß der Verkehr Deutschlands alte Beziehungen zum Mittelmeer wieder gewinnt, die die deutsche Politik einst beherrscht hatte. Er bedeutet also die Ergänzung der Verkehrslage Deutschlands in Europa um jenes südliche Stück von den Alpen bis zum Mittelmeer, das einst politisch zum Reich gehörte. Aus das innere Leben Deutschlands wird aber durch diese Ver- bindungen zuletzt jeder Fortschritt in der Weltstellung des Mittel- meeres zurückwirken. Denn das Mittelmeer ist das Süddeutschland zunächst gelegene Meer. Wenn nun auch, wie für die Geographie, für den Verkehr und die Politik immer das Meer die Fortsetzung des Tieflandes ist, sodaß sich der Wert der Nord- und Ostsee dem des norddeutschen Tieflandes gleichsam zufügt, so war doch die ein- seitige Zuwendung zur Nord- und Ostsee nicht in der Lage Deutschlands, sondern nur im Gang der Geschichte gegeben. Es ist wahr, daß das norddeutsche Tiefland als geschichtlicher Boden ein viel größeres

2. Teil 1 - S. 334

1899 - Essen : Bädeker
334 linien, durch die 33 km lange Ringbahn, die 11 km lange Stadtbahn, durch mehrere elektrische Bahnen und außerdem im Sommer auf der Spree durch eine Anzahl kleiner Dampfer vermittelt. Nach Verschiedenen. 188. Unsere Seiden großen Seehandeksstädle. „Die beiden Augen Italiens" — so nannte der Italiener des Mittel- alters mit Stolz Venedig und Genua, die größten Handelsstäde seines Landes, welche bis zu den entferntesten Küsten des Mrttelmeeres, damals der fast alleinigen Stätte der Schiffahrt und des Handelsverkehrs, hinaus- schauten. Seitdem sind die Oceane die bedeutendsten völkerverbindenden Straßen geworden, und die Handelsplätze des Mittelmeeres sind weit überflügelt von den Kaufmannsstädten des nördlichen Europas, welche ihre Schiffe auf dem Atlantischen Ocean hinaussenden. Zu ihnen gehören als Stätten eines großartigen Handelsverkehrs Hamburg und Bremen, „die beiden Augen Deutschlands". In ihnen vereinigen sich Vergangenheit und Gegenwart. Wie sie einst in den Tagen der Hansa, deren Namen sie nebst Lübeck noch jetzt tragen, zur selben Zeit, als die Städte Italiens blühten, den Handel mit den Küstenländern der Nord- und Ostsee ver- mittelten und in Rußland und Norwegen, wie in England und in den Niederlanden ihre Geschäftshäuser und Niederlagen errichteten, so schauen sie jetzt noch weiter hinaus, bis zu den entferntesten Ländern der Erde. Ihre Schiffe durchkreuzen alle Meere; sie führen Deutschlands Erzeugnisse den entlegensten Küsten zu und bringen unserem Vaterlande die Ernten fremder Zonen. Kaum wird in anderen Erdteilen ein Land gefunden, das der Ocean erreicht, wohin sie nicht ihre Söhne hinausschickten, um das Band friedlichen Völkerverkehrs zu knüpfen. — a. Hamburg. Hamburg ist, begünstigt durch seine ausgezeichnete Lage am breiten, tiefen Elbstrome, der bis ins Herz Deutschlands hinein größere Schiffe trägt, inmitten der Nordsee- und Ostseelünder und benachtbart den nordischen Reichen, die erste Handelsstadt Deutschlands und des ganzen Festlandes von Europa geworden. Wer von Westen her über Harburg sich Hamburg naht, empfängt sofort den Eindruck einer mächtigen, hochbedentsamen Stadt. Ein weites Häusermeer breitet sich in dämmernder Ferne aus, von dem sich einzelne Zinnen und Kuppeln abheben, und das von hochaufsteigenden, stolzen Türmen weit überragt wird. Der hier doppelarmige breite Strom, über den kühne Brücken führen, kündigt durch den Schiffsverkehr auf seinen! Spiegel die Nähe der großen Handelsstadt an; die Luft ist voll wehender Winlpel aller Farben und Nationen, zwischen denen sich ungeheure Segel aufblühen, untermischt mit den Rauchsäulen gewaltiger Dampfer. Wer sich sofort nach seiner Ankunft auf dem Bahnhöfe, ohne sich weiter in der Stadt umzuschauen, von einer Droschke nach der Lombardsbrücke bringen läßt, wird überwältigt sein von dem Anblicke, den Hamburg ihm hier bietet. Von dieser hochgewölbten Brücke aus, welche iiber das seenartige Gewässer der Alster führt, schaut man, der Stadt zugewandt, den glänzenden Spiegel

3. Das sechste Schuljahr - S. 379

1902 - Langensalza : Schulbuchh.
379 Wiederhole! Eigene Staatsgebiete bilden auch die drei 'L-tädte Hamburg, Lübeck und Breme u. Man nennt sie freie R e i ch s st ä d t e. Wiederhole! Weitere 6 Staaten Norddeutsch- lands liegen (hier!) zwischen Weser und Elbe. Seht! .Hier zeige und nenne ich sie euch. Sie heißen: Das Herzogtumbra u u- s ch w e i g, d a s H e r z o g t u m A n h a l t, d i e F ü r st e n t n m e r Lippe-Schaum bürg und Lippe-Detmold und das F ü r st e n 1 u m Walde ck. Wenn ihr nach der Karte diese Staaten hinsichtlich ihrer Größe miteinander vergleicht, was findet ihr da? (Die beiden Groß- herzogtümer sind größere Staaten^ Wie können wir dieselben nennen, weil sie an der Küste liegen? (Die deutschen K ü st e n st a a t e n.) Welches sind die deutschen Küstenstaaten? Die 6 anderen kleineren Staaten Norddeutschlands, ziemlich in der Mitte des Reiches liegend, nennt man auch die nord- deutscher! B i n n e n st a a t e n. Nenne noch einmal die nord- deutschen Binnenstaaten! Wir betrachten zunächst die norddeutschen Küstenstaaten. Wo- durch unterscheiden sich diese von einander hinsichtlich ihrer Lage zum Meere? (Teils an der Ost-, teils an der Nordsee.) Welches sind die Küstenstaaten an der Ostsee^ (M e ck l e n b u r g.) a) Lage und Grenzen. Zeige die Großherzogtümer Mecklenburg! Was weißt du von ihrer Lage zum Meere? (An der Ostsee.) Was sagt dir die Karte über die Lage Mecklenburgs zu Preußen? (Von Preußen eingeschlossen.) Nenne die preußischen Provinzen, welche die bei- den Großherzogtümer begrenzen! (Im Osten Pommern, im Süden Brandenburg und Hannover, im Westen Schleswig-Hol- stein.) Welche natürlichen Grenzen der Großherzogtümer zeigt dir die Karte? (Elbe im Westen, Recknitz im Osten, die Ostsee ini Norden.) Sprich über die Lage der beiden Großherzog- t ü m e r! b) Bodenbeschaffenheit. Was sagt dir die Karte über die Bodeubeschafsenheit Mecklen- burgs? (Tiefland, eben.) Die Mitte des Landes zeigt Hügelland. Welchem Höhenzuge gehört dasselbe an? (Norduralischen Land- rücken.) Der nördliche Teil des Landrückens ist fruchtbares Acker-

4. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 113

1893 - Trier : Schaar & Dathe
113 Kraft den Kern des preußischen Staates ausgestalten, mithin die Grundlage unseres Reiches legen half. Die Wegsamkeit der Ebene schon als solcher, die Schiffbarkeit ihrer Ströme, die Zmischenlage zwischen den Gebirgen mit ihren der Niederung versagten Kohlen und Metallen auf der einen, dem Meer auf der anderen Seite erzeugte eine Entfaltung von Handel und Industrie, die im Zeit- alter des Dampfer- und Eisenbahnverkehrs eine vordem ungeahnte Höhe erklomm. „Arbeit schafft Wohlstand und Macht," das lehrt uns das Emporkommen gerade dieses Nordens unseres Vaterlandes aus den früheren ärmlichen Zuständen besonders vernehmlich. Dem Wirtschaftsfortschritt dieses Raumes vor allem, gar nicht bloß der politischen Vorrangstellung Preußens ist es beizumessen, daß das Schwergewicht des neudeutschen Reiches im Nordosten liegt. Bis tief ins Mittelalter konzentrierte sich das geistige Leben, das Auf- blühen größerer Gemeindewesen hauptsächlich auf den Südwesten Deutschlands. Nunmehr ist die Pflege von Kunst und Wissettschaft bis in unsere östlichsten Grenzmarken vorgedrungen, und große wie mittlere Städte sind über unser ganzes Tiefland verteilt. Sie ordnen sich namentlich in drei Reihen. Eine verfolgen wir über Aachen nach Leipzig bis ins Vorland der Sudeten; sie hält sich in der Nähe des Gebirgsfußes, wo der Boden der Niederung tonhaltiger, deshalb fruchtbarer ist, und nutzt den Marktvorteil aus, weil er sich überall darbietet durch den Erzeugungsgegensatz zwischen Ge- birge und Ebene. Eine zweite fällt in die große mittlere Verkehrs- achse, die zugleich ein Stück der gesamteuropäischen von Paris über Moskau ausmacht; sie besteht vorzugsweise aus Vrückenorten, wie das steinalte, doch ewig jugendfrische Köln, Hannover, Magdeburg, das natürliche Hauptzentrum des Verkehrs der Nordostniederung Berlin, ferner Frankfurt a. O., Poseit. Die dritte befaßt die Küsten- städte, die erst durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal an einen einheit- lichen, rein deutschen Schiffahrtsweg gelangten. Sie waren zum guten Teil schon zur Hansazeit Deutschlands Stolz als Organe feines Überseehandels nach England, Skandinavien, Rußland. Bei vorzugsweiser Richtung dieses Seeverkehrs über das baltische Meer mußte Lübeck das Venedig des Hansabttndes werden. Nun schaut unser weltumspannend gewordener Handel naturgemäß zumeist gen Nordwest, wo in der innersten Nische des einzigen Weltmeergolfes mit deutschem Küstenanteil das deutsche London durch seine tatkräftige Bürgerschaft zum ersten Handelshafen des europäischen Festlandes entwickelt ward. Was wäre Deutschland ohne Hamburg! Aber wir dürfen hinzufügen: Was wäre Hamburg ohne Deutschland mit seiner riesenhaften Arbeitsleistung, mit seinem machtvollen Reichsschutz! Wir Deutsche im Reich gehören eben zusammen nicht Roß durch uralte oder erst auf diesein Boden geknüpfte Verwandtschafts- 8

5. Nr. 3a - S. 41

1911 - Breslau : Hirt
I Geschichte. 41 Messen, die deshalb ihren Namen führten, weil sie sich unmittelbar au die kirch- lichen Messen anschlossen. Den Landleuten, die zum Gottesdienst zusammen- strömten, war diese Kaufgelegenheit sehr angenehm. Später gaben die Landes- herren auch für solche Orte, die keine Kirchen hatten, bestinimte Tage in der Woche oder im Jahr für Kauf und Verkauf frei. So entstanden die Märkte, die gleich den Messen viele Handwerker bewogen, sich in Marktflecken und Städten anzusiedeln. Lange Zeit gingen die prächtigen Waren aus dem Morgeiüande, wie Seide, Teppiche, Würze und kostbare Waffen, nach England, ohne daß sie Deutsch- land berührten. Die Handelswege führten entweder durch Rußland oder über Italien und Spanien nach England. Erst von hier aus kamen sie über Cöln nach Deutschland. Als Deutschland durch die Kreuzziige und die Wallfahrten nach Rom mit Italien näher in Berührung trat, eröffneten sich neue Handelswege. Diese führten von Italien über die Alpen nach Deutschland. Einer von ihnen folgte dem Rheintal und endete in Cöln, ein andrer ging über Augsburg, Regens- burg und Nürnberg entweder nach dem Rhein oder nach dem Norden Deutsch- lands bis Hamburg. Ein dritter führte über Breslau in das wendische Land. Die Städte, die an diesen Handelsstraßen lagen, fügten zu den Waren des Morgenlandes ihre eigenen Erzeugnisse, wie Tuch, Leinwand, Wein und Bier, und gelangten zu großem Reichtum. Auch auf der Ostsee entwickelte sich ein reger Handel, und die großen Städte an der Küste, wie Danzig und Riga, kamen zu hoher Blüte. Zölle und Raubritter brachten jedoch dem Handel viele Gefahr. Deshalb zogen die Kaufleute in gefährlichen Zeiten bewaffnet einher, und den Warenzügen dienten Scharen bewaffneter Knechte zur Bedeckung. Der Verkehr zu Lande war schwer, denn die Landstraßen befanden sich in jämmerlichem Zustande. Eine Post gab es nicht; deshalb stellten die Magi- strate oder die kaufmännischen Gilden sogenannte Städteboten an und erließen für dieselben besondere Botenordnungen. Die Boten führten das Stadtwappen und die Botenbüchse, einen Paß, einen Schild und einen starken Botenspieß mit sich. Bereits im 13. Jahrhundert bestanden solche Verbindungen zwischen den Städten in Deutschland und Italien. Auch die Klöster unterhielten ihren eigenen Botendienst und übersandten ihre Botschaften auf langen Streifen aus Perga- ment, die man Botenzettel nannte. 1) Die Hanse. Um den deutschen Handel zu heben, knüpften deutsche Kaufleute Handelsverbindungen mit dem Auslande an. Sie ließen sich auch vorübergehend in London, Riga und andern Städten des Nordens nieder und suchten dort für ihren Handel Vorteile zu gewinnen. Das Deutsche Reich konnte sie aber dem Auslande gegenüber nicht schützen, weil es keine Flotte besaß. Als die deutschen Städte erkannt hatten, daß lebhafter Handel ihren Wohlstand mehrte, suchten sie sich selbst zu helfen und schlossen einen Bund. Sie nannten ihn Hanse, das ist Vereinigung. Wann dieser Bund gegründet ist, steht nicht fest; er bezeichnet sich jedoch im 14. Jahrhundert selbst als Hanse. Zur Zeit seiner Blüte gehörten ihm mehr als 100 Städte an. Diese wurden in 4 Gruppen geteilt, an deren Spitzen Lübeck, Cöln, Braunschweig und Danzig standen. Der Vorort des ganzen Bundes war Lübeck. Hier wurden auch die regelmäßigen

6. Nr. 1a - S. 41

1916 - Breslau : Hirt
I Geschichte. 41 Messen, die deshalb ihren Namen führten, weil sie sich unmittelbar an die kirch- lichen Messen anschlossen. Den Landleuten, die zum Gottesdienst zusammen- strömten, war diese Kaufgelegenheit sehr angenehm. Spater gaben die Landes- herren auch für solche Orte, die keine Kirchen hatten, bestimmte Tage in der Woche oder im Jahr für Kauf und Verkauf frei. So entstanden die Märkte, die gleich den Messen viele Handwerker bewogen, sich in Marktflecken und Städten anzusiedeln. Lange Zeit gingen die prächtigen Waren aus dein Morgenlande, wie Seide, Teppiche, Würze und kostbare Waffen, nach England, ohne daß sie Deutsch- land berührten. Die Handelswege führten entweder durch Rußland oder über Italien und Spanien nach England. Erst von hier aus kamen sie über Cöln nach Deutschland. Als Deutschland durch die Kreuzzüge und die Wallfahrten uach Rom mit Italien näher in Berührung trat, eröffneten sich neue Handelswege. Diese führten von Italien über die Alpen nach Deutschland. Einer von ihnen folgte dem Rheintal und endete in Cöln, ein andrer ging über Augsburg, Regens- burg und Nürnberg entweder nach dem Rhein oder nach dem Norden Deutsch- lands bis Hamburg. Ein dritter führte über Breslau in das wendische Land. Die Städte, die an diesen Handelsstraßen lagen, fügten zu den Waren des Morgenlandes ihre eigenen Erzeugnisse, wie Tuch, Leinwand, Wein und Bier, und gelangten zu großem Reichtum. Auch auf der Ostsee entwickelte sich ein reger Handel, und die großen Städte an der Küste, wie Danzig und Riga, kamen zu hoher Blüte. Zölle und Raubritter brachten jedoch dem Handel viele Gefahr. Deshalb zogen die Kaufleute in gefährlichen Zeiten bewaffnet einher, und den Warenzügen dienten Scharen bewaffneter Knechte zur Bedeckung. Der Verkehr zu Lande war schwer, denn die Landstraßen befanden sich in jämmerlichem Zustande. Eine Post gab es nicht; deshalb stellten die Magi- strate oder die kaufmännischen Gilden sogenannte Städteboten an und erließen für dieselben besondere Botenordnungen. Die Boten führten das Stadtwappen und die Botenbüchse, einen Paß, einen Schild und einen starken Botenspieß mit sich. Bereits im 13. Jahrhundert bestanden solche Verbindungen zwischen den Städten in Deutschland und Italien. Auch die Klöster unterhielten ihren eigenen Botendienst und übersandten ihre Botschaften auf langen Streifen aus Perga- ment, die man Botenzettel nannte. k) Die Hanse. Um den deutschen Handel zu heben, knüpften deutsche Kaufleute Handelsverbindungen mit dem Auslande an. Sie ließen sich auch vorübergehend in London, Riga und andern Städten des Nordens nieder und suchten dort für ihren Handel Vorteile zu gewinnen. Das Deutsche Reich konnte sie aber dem Auslande gegenüber nicht schützen, weil es keine Flotte besaß. Als die deutschen Städte erkannt hatten, daß lebhafter Handel ihren Wohlstand mehrte, suchten sie sich selbst zu helfen und schlossen einen Bund. Sie nannten ihn Hanse, das ist Vereinigung. Wann dieser Bund gegründet ist, steht nicht fest; er bezeichnet sich jedoch im 14. Jahrhundert selbst als Hanse. Zur Zeit seiner Blüte gehörten ihm mehr als 100 Städte an. Diese wurden in 4 Gruppen geteilt, an deren Spitzen Lübeck, Cöln, Braunschweig und Danzig standen. Der Vorort des ganzen Bundes war Lübeck. Hier wurden auch die regelmäßigen

7. Mittelstufe - S. 81

1903 - Berlin [u.a.] : Velhagen & Klasing
Ii. Erdkunde Heimatkunde von Berlin und der Mark Brandenburg. I. Berlin. 1. Berlin, die Hauptstadt Preußens und des Deutschen Reiches, liegt fast in der Mitte der Mark Brandenburg zu beiden Seiten der Spree. Diese durchfließt hier ein Tal, das ungefähr 51 /2 km breit ist und von Osten nach Westen verläuft. Sein Nordrand wird von dem südlichen Abfall des Barnims, sein Siidrand von dem nördlichen Abfall des Teltows gebildet. Berlin füllt mit seinen Häusern und Straßen die ganze Breite des Spreetals ans und steigt sogar auf die beiden Hochflächen (Barnim und Teltow) hinauf, so daß man mit gutem Recht von einer Hochstadt iinb einer Niederstadt reden kann. Dies erkennt man, wenn man die Belle Alliance-Straße im Süden und die Schönhauser- oder die Brunnenstraße im Norden entlang wandert. Teile des Nordrandes sind die Rehberge, der Weinberg und der Windmühlenberg. Die höchste Erhebung des Südrandes ist der Krenzberg (65 m); auch das Tempelhofer Feld, die Hasenheide, die Rollberge bei Rixdorf und die Erhebungen, ans denen Schöneberg liegt, bezeichnen den Südrand. 2. Sehen wir ans der Karte genauer zu, um die Lage Berlins zu bestimmen, so finden wir, daß es in der Mitte zwischen der mitteldeutschen Gebirgsschwelle und dem Meere, zlvischen dem Rheine und der Weichsel liegt. Ferner fällt uns auf, daß es sich ungefähr an der Stelle befindet, wo die von Norden kommende Havel und die ihr von Süden zufließende Spree sich vereinigen. Bedenkt man nun ferner, daß an dieser Stelle der Teltow und der Barnim sich am meisten nähern und daß hier der Übergang über die Spree durch eine Insel in der- selben erleichtert wurde, dann versteht man, wie begünstigt diese Stelle für die Entstehung einer großen Stadt ist. Hier war der bequemste Übergang über die breite und sumpfige Niederung, welche die Mark von Osten nach Westen in der Mitte durchzieht, so daß schon seit alter Zeit eine Handelsstraße ihn benutzte, lind diese Straße kreuzte hier einen Wasserweg, der den Handel nach verschiedenen Richtungen gestattete. Nur der Umstand hielt in früheren Zeiten die Entwickelung der Stadt zurück, daß ihre Lage keinen Schutz gewährte gegen feind- liche Angriffe. Erst als die unruhigen und kriegerischen Zeiten des Mittelalters zu Ende gingen und friedlichere Zeiten für unser Land kamen, verlor dieser Umstand seine Bedeutung. Diese Zeiten kamen, als die Hohenzollern ihre Herrschaft in der Mark antraten, um sich hier eine Hausmacht zu gründen. Nicht eine der alten Hauptstädte der Mark (Spandau, Brandenburg) erkoren sie zur Residenz, sondern mit richtigem Scharfblick erwählten sie Berlin. Und als dann später Handel und Verkehr immer mehr aufblühten, da zeigte sich erst recht Rcalienbuch I. 6
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