145
Wesergebirge nehmen einen großen Teil des Landes ein, nur
im Westen und Norden breitet sich die norddeutsche Tief-
ebene ans. Die Weser, der Hauptstrom des Landes, erreicht
schon als schiffbarer Strom die westfälische Grenze, fließt durch
schroffe Felsen und bewaldete Bergabhänge 15 Meilen weit da-
hin, bis sie in der Nähe von Minden ein hohes, breites Berg-
thor, die westfälische Pforte genannt, durchbricht und in die
norddeutsche Tiefebene eintritt. Dagegen richtet die Ems vom
Teutoburger Walde her ihren Lauf 24 Meilen weit nur zwischen
flachen Ufern durch das westfälische Tiefland. — Die Fruchtbar-
keit des Bodens ist sehr verschieden. Gar oft gewähren die
Landschaften ^ durch kahle Höhen ^md ausgedehnte Heiden ein
Bild von öde und Armut. Selbst in der Tiefebene von
Münster liegen noch fast 40 Quadratmeilen Landes vollständig
wüste. Daneben aber giebt es auch im Innern des Münster-
landes fette Wiesen, schöne Eichenwaldungen und fruchtbare
Felder. Überall liegen dazwischen die einzelnen Gehöfte der
Bauern zerstreut. In der altpreußischen Grafschaft M a r k
zeichnet sich eine Ebene, die sich am Abhange des Haarstranges
hinzieht, durch reichen Kornertrag aus. Das ist der Hellweg
mit der berühmten Soester Börde. Wie sehr man nun auch
an vielen Orten dem Getreidebau durch Entsumpfung der
Moore und Brüche zuhülfe gekommen ist, so deckt doch der
Ertrag des Bodens in manchen Jahren kaum den Bedarf der
Bevölkerung. Dagegen ist der Flachs- und Hanfbau für einen
großen Teil der Bewohner zu einer Hauptquelle des Wohlstandes
geworden. Dies nahm auch schon der große Kurfürst mit hoher
Freude wahr, als er einst sein geliebtes Linnenland, die Graf-
schaft Ravensberg und Mark, besuchte. In der Nähe von
Gütersloh, wo hauptsächlich Handel mit westfälischem Schinken
und Schwarzbrot, dem Pumpernickel, getrieben wird, versteht
man Garn von so außerordentlicher Feinheit zu spinnen, daß
aus 10 bis 12 Gramm Flachs ein Faden von 1 Kilometer-
Länge gewonnen wird. In Bielefeld, am Teutoburger Walde
werden auf 17 Bleichen Hunderte von Arbeitern beschäftigt und
jährlich 60,000 Stück Leinwand gewebt. Rund um die Stadt
liegt eine unzählbare Menge kleiner Häuser mit roten Ziegel-
dächern, die nur von Spinnern und Webern bewohnt sind. In
Dortmund, der Festung Minden und in Hagen verfertigt
mall außerdem noch viele Baumwollenwaren und Tuche.
Auf andere Weise hat der gütige Schöpfer für die Be-
wohner des südlichen Westfalens gesorgt. Im Sauerlande und
dem Westerwalde, wo der steinige Boden kaum Hafer trägt, hat
er große Reichtümer in den Schoß der Erde gelegt und dem
Fleiß der Menschen überlassen, sie nutzbar zu machen. Da
Lesebuch für katholische Volksschulen. 10
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
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Extrahierte Personennamen: Hagen
Extrahierte Ortsnamen: Minden Gütersloh Bielefeld Dortmund Minden Hagen Westfalens Sauerlande Westerwalde
und Russen entgegen geführt. In Sachsen, bet Großgörschen
und bei Bautzen, geschahen die ersten Schlachten. Mit Helden-
kühnheit fochten hier vor allen die jungen preußischen Krieger;
doch die Franzosen behaupteten zuletzt das Schlachtfeld und die
Verbündeten zogen sich in guter Ordnung vor der feindlichen
Übermacht zurück. Bald aber folgte diesem Zurückweichen ein
mutiges Vorwärtsdringen. Den Russen und Preußen schlossen
sich die Österreicher an, und drei Heere standen nun dem fran-
zösischen Kaiser entgegen. Den Oberbefehl über die gesamte
verbündete Streitmacht führte der österreichische Feldmarschall
Fürst Schwarzenberg; der oberste Feldherr der Preußen war
der General Blücher.
Dieser edle Preußenheld, ein Greis an Jahren, ein Jüng-
ling an Feuer und Kampfeslust, hat den Franzosen die
grimmigsten Schläge ansgeteilt. Zuerst besiegte er sie in der
Schlacht an der Katzbach in Schlesien. Verwegenen Mutes
zog dort ein französisches Heer über das Flüßchen heran; da ruft
Blücher seinen Kriegern zu: „Nun hab' ich genug Franzosen her-
über, jetzt, Kinder, vorwärts!" Dies „Vorwärts" dringt allen
ins tiefste Herz. „Hurrah!" jauchzen sie und stürzen sich auf
den Feind. Der Regen rauscht in Strömen herab, an ein
Feuern ist nicht zu denken, und mit Bajonett und Kolben bricht
das Fußvolk, mit geschwungenem Säbel die Reiterei in die
Feinde ein, der alte Blücher, das Schwert in der Faust, allen
voran. Mann an Mann wird gefochten, mit Mut und Wut,
bis die Feinde das Feld räumen. Eine große Menge der
Flüchtigen ertrinkt in den geschwollenen Fluten der Katzbach,
viele Tausende werden gefangen. Von diesem Tage nannten die
Soldaten ihren Blücher den „Marschall Vorwärts", denn
der König erhob ihn bald darauf zum Feldmarschall. Um
dieselbe Zeit erkämpften die Verbündeten noch manchen anderen
herrlichen Sieg. So schlugen sie Napoleons Feldherren in den
Schlachten bei Großbeeren in der Nähe von Berlin, bei
Kulm in Böhmen und bei Dennewitz unweit Wittenberg.
Dann drangen ihre Heere gegen Leipzig heran, wo Napoleon
seine ganze Streitmacht zusammengezogen hatte. Da begann am
16. Oktober der viertägige ungeheure Kampf, an welchem, mit
Ausnahme der Türken, alle Völker Europas teilnahmen — die
Völkerschlacht bei Leipzig. Über 250,000 Mann Ver-
bündete standen gegen das 150,000 Mann starke Heer
Napoleons. Über 1000 Kanonen donnerten gegen einander,
so daß die Erde im weiten Umkreise erbebte. Mit unerhörter
Anstrengung wurde am ersten Tage gerungen; vorzüglich war es
wieder der alte Blücher, der mit seinen Tapferen löwenkühn die
Feinde zurückwarf, bis der Abend hereinbrach und das weitere
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Napoleon Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Großgörschen Bautzen Schlesien Napoleons Berlin Kulm Wittenberg Europas Leipzig Napoleons
129
Nordosten; denn die Entfernung von Trier in der Rheinprovinz bis
Memel in der Provinz Ostpreußen beträgt 168 Meilen. Seine größte
Breite, die aber kaum die Hälfte der Länge ausmacht, hat er im
Westen, von der Südspitze der Rheinprovinz bis zur Nordspitze der
Provinz Schleswig-Holstein. Das Stammland dieses ausgedehnten
Staates ist die Mark Brandenburg — die jetzige Provinz Branden-
burg — zwischen der Elbe und der Oder. Von da aus sind östlich
und westlich die übrigen Provinzen dazu gewonnen worden, und die
am weitesten nach Osten und Norden gelegene Provinz Preußen
(jetzt in die beiden Provinzen Ost- und Westpreußen geteilt) hat dem
Staate seinen Namen gegeben.
2. Von den 25 Millionen Menschen, welche Preußen bewohnen,
sind die meisten deutschen Stammes; in den Oder- und Weichsel-
gegenden sowie in Ostpreußen wohnen noch viele Slawen (Wenden,
Masuren, Kassuben und Polen) mit eigener Sprache und besonderen
Sitten und Gebräuchen. Die dichteste Bevölkerung ist in der Rhein-
provinz, die dünnste im nördlichen Hannover und in Hinterpommern.
Ihrer Religion nach sind die Bewohner des preußischen Staates
Christen; doch leben zerstreut unter diesen auch etwa 314,000 Juden,
von denen die meisten in den östlichen Provinzen, besonders in der
Provinz Posen wohnen. Die Christen unterscheiden sich nach dem
Bekenntnis ihrer Religion in Katholiken und Evangelische. Die
Mehrzahl, 2/3 der Bevölkerung, bekennt sich zur evangelischen, und
V3 zur katholischen Religion. Die Provinzen Sachsen, Hessen-Nassau,
Hannover, Schleswig-Holstein. Brandenburg, Pommern und Ostpreußen
sind meist von Evangelischen bewohnt. Die Katholiken sind am zahl-
reichsten in den Provinzen Westpreußen, Posen, Schlesien, Westfalen
und in der Rheinprovinz; sie stehen unter den zwei Erzbischöfen
von Köln und Posen-Gnesen, dem Fürstbischöfe von Breslau
und unter den neun Bischöfen von Trier, Münster, Paderborn,
Osnabrück, Hildesheim, Limburg, Fulda, Culm und Erm-
land.
3. Ein großer Teil der Bewohner Preußens treibt Ackerbau
und Viehzucht. Sehr viele beschäftigen sich aber auch mit der Her-
stellung von Waren der verschiedensten Art aus den Rohstoffen der
Natur. Die meiste und schönste Leinwand wirb im Riesengebirge, in
Hannover und bei Bielefeld in Westfalen gemacht. Der Hauptsitz
der Tuch-, Baumwollen-, Seide- und Lederbereitung ist die Rhein-
provinz, und zwar der Tuchwaren in der Gegend von Aachen und
Lennep, der Baumwollenzeuge das Wupperthal und der Kreis
Gladbach, der Seidenwaren Krefeld und Elberfeld und des Leders
Malmedy. Gutes Tuch, wenn auch nicht so feines, wie in der
Rheinprovinz, wird noch in den Provinzen Brandenburg, Schlesien
und Sachsen gemacht. Überall, wo Eisen und Steinkohlen gefunden
werden, befinden sich viele Eisengießereien, Walzwerke und Metall-
Lesebuch für katholische Volksschulen. 9
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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130
Warenfabriken, also besonders in Oberschlesien, Westfalen und in der
Rheinprovinz. In der Verfertigung von Metallwaren, namentlich
von Stahlwaren zeichnen sich die Städte Solingen, Iserlohn,
Remscheid und Altena, durch Gewehrfabriken Suhl, Potsdam
und Spandau aus. Eisengießereien und Maschinenfabriken sind vor-
nehmlich bedeutend in Berlin, in Oberschlesien, Sachsen. Hannover,
Westfalen und der Rheinprovinz. Weltberühmt sind die Krupp 'schen
Stahlwerke bei Essen, aus denen namentlich die schweren gezogenen
Geschütze hervorgehen.
4. Auch der Handel ist in Preußen sehr bedeutend und noch
in stetigem Aufschwünge begriffen. Viele Waren werden ins Aus-
land verkauft und dagegen andere wieder eingekauft. Die Fortschaffung
der Waren geschieht zu Wasser durch die Schiffahrt und zu Lande
aus Landstraßen und Eisenbahnen. Die Wasser- und Landstraßen sowie
die Eisenbahnen verbinden die entferntesten Teile des Staates mit
einander, und die an den Ufern und Mündungen der Flüsse oder an
den Landstraßen und Eisenbahnen gelegenen großen Städte treiben
gewöhnlich bedeutenden Handel. Die Haupthandelsplätze des Staates
sind Köln. Elberfeld, Aachen, Frankfurt a. M., Hannover,
Emden, Altona, Magdeburg, Berlin, Frankfurt a. d. O.,
Breslau, Stettin, Danzig und Königsberg.
5. Kein anderes Land in Europa besitzt so viele und so wohl
eingerichtete Bildungsanstalten, als Preußen. Von der Elementar-
bis zur Hochschule ist für den Unterricht in umfassendster Weise
gesorgt, so daß das Kind des Geringsten wie des Vornehmsten sich in
diesen Schulen eine seinen Verhältnissen entsprechende Bildung er-
werben kann. Selbst für Blinde und Taubstumme sind öffentliche
Schulen errichtet worden.
6. Ausgezeichnet hat sich das Heerwesen Preußens bewährt.
Das Kriegsheer besteht aus dem stehenden Heere und aus der
Landwehr. Das stehende preußische Heer wird gebildet durch
12 Armeekorps, von denen jedes auf dem Kriegsfuße zwischen
30 und 35,000 Mann enthält. Jeder gesunde, wohlgewachsene Preuße
ist zum Eintritt in das Heer verpflichtet und gehört demselben 7 Jahre
lang, in der Regel vom vollendeten 20. bis zum beginnenden 28.
Lebensjahre an, und zwar die ersten 3 Jahre bei den Fahnen, die
letzten 4 Jahre in der Reserve, alsdann die folgenden 5 Lebens-
jahre zur Landwehr.
Die Kriegs-Marine (Kriegsflotte) in der Nord- und Ostsee
ist dazu bestimmt, die Gewässer und Küsten sowie den Seehandel zu
schützen. Der Ki eler Hafen und der Jahdebusen finden Kriegs -
Häfen bestimmt. Ebendaselbst sind auch Werste d. h. Schiffsbau-
plätze, errichtet worden. Ein älteres Schiffswerft befindet sich zu
Danzig.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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141
liegt Charlottenburg, mit einem königlichen Schlosse, in
dessen Nähe das herrliche Grabmal (Mausoleum) des Königs
Friedrich Wilhelm Iii. und der Königin Luise sich befindet.
Vier Meilen von Berlin, an der Havel, liegt Potsdam, die
Hauptstadt des Regierungsbezirks und die zweite Residenz
des Königs. In der Nahe liegen die königlichen Lustschlösser:
Sanssouci (spr. Sangßußi) d. h. „ ohne Sorgen", der Lieb-
lingsaufenthalt Friedrichs des Großen, daß Marmor-Pa-
lais (spr. Paläh), das von Friedrich Wilhelm Iv. erbaute
prachtvolle Orangeriehaus, und das reizend eingerichtete Schloß
des Königs Wilhelm I., Babelsberg. — Von den übrigen
Städten der Provinz sind noch zu merken: Spandau am Ein-
fiusse der Spree in die Havel, eine Festung mit einer Gewehr-
fabrik — Brandenburg an der Havel, die älteste Stadt der
Provinz — Frankfurt a. b. Oder, eine ansehnliche Stadt mit
bedeutenden Messen (Märkten), — und die Festung Küstrin,
in deren Nähe Zorndorf liegt, wo 1758 Friedrich der Große
die Russen besiegte.
Berlin, die Hauptstadt des preußischen Staates und Deutsch-
lands und die Residenz des deutschen Kaisers, liegt an beiden
Seiten der Spree in einer flachen und sandigen Gegend. Aus
kleinen Anfängen ist sie rasch zu der ersten ^Ltadt Deutschlands
emporgewachsen. Der große Kurfürst fand erst 6000 Ein-
wohner vor; er erbaute einen neuen Stadtteil, und seine Ge-
mahlin Dorothea pflanzte mit eigener Hand die erste Linde zu
den schönen Baumgängen, an denen sich später die prächtige
Straße „Unter den Linden" erhoben hat. Seinen Nachfolgern,
den Königen, lag die Pracht und die Größe ihrer Residenz sehr
am Herzen. Immer neue Straßen mit glänzenden Palästen
und ganze Stadtviertel wurden angelegt. Jetzt ist Berlin eine
der schönsten und größten Städte Europas, mit mehr als 1 Mill.
Einwohner. Sie steht durch ein Netz von Eisenbahnen und Ka-
nälen mit allen Teilen des Landes und sogar mit dem Meere
in guter Verbindung; 9 Eisenbahnen mit 9 Bahnhöfen vereinigen
sich in Berlin. Hier ist der Hauptsitz des Fabrikwesens im
Staate; berühmt sind vor allen die Eisengießereien und Ma-
schinenbau-Anstalten daselbst. Alle obersten Behörden des Landes
sind in Berlin vereinigt. Wegen seiner vielen Bildungsanstalten
und großen Männer besitzt Berlin den Ruhm einer Gelehrten-
und Künstlerstadt ersten Ranges. u a-
218. Die Provinz Schlesien.
731 □ 9jí.; 3,800.000 Einw.
Die Provinz Schlesien, welche seit 1740 zum preußischen
Staate gehört, erstreckt sich vom Sudetengebirge über die Oder
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrichs Paläh Friedrich_Wilhelm_Iv Friedrich Wilhelm Wilhelm_I. Friedrich_der_Große Friedrich Dorothea
Extrahierte Ortsnamen: Charlottenburg Berlin Potsdam Sanssouci Marmor-Pa- Babelsberg Spandau Berlin Deutschlands Berlin Europas Berlin Berlin Berlin
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Die ganze Mitte des Landes zeichnet sich durch den Reich-
tum ihres Bodens aus. Da sind in der Altmark die
„Wische“, an dem westlichen Ufer der Elbe die Magde-
burger Börde mit ihrem fetten, schwarzen Lehmboden,
und dann das üppige Thal des Unstrutzuflusses Helme,
das man schon seit alten Zeiten wegen seiner ausserordent-
lichen Fruchtbarkeit drc goldene Aue genannt hat. Die
ganze Landschaft zwischen Bode und dem Harze und die
Niederung an beiden Ufern der Saale bei Halle ist ein
grosses Fruchtfeld, das mit Raps, Rübsen und Runkelrüben
bedeckt ist. Reiset man von Braunschweig aus nach Mag-
deburg, so findet man auf der ganzen Strecke überall die
hohen Schornsteine der Zuckerfabriken hervorragen. Die
ganze Umgebung von Erfurt ist berühmt durch Gartenbau
und Blumenzucht. Eine ungeheure Menge von Gemüse-
pflanzen und Blumensamen wird alljährlich von Erfurt in
die grossen Städte versandt.
Wie reichen Ertrag nun auch der Boden den fleissigen
Bebauern gewährt, tief unter der Erde liegt noch ein viel
grösserer Segen verborgen. Sachsen ist das Land, wo das
meiste Salz und die meisten Braunkohlen in Deutschland
gefunden werden. Bei Halle quillt eine so reiche Saline,
dass daraus jährlich 200,000 Centner Salz gewonnen werden.
Die Saline von Schönebeck in der Nähe von Magdeburg
gewährt jährlich sogar 700,000 Centner. Lange Zeit ge-
wann man das Salz nur aus den reichen Quellen, bis in
neuerer Zeit bei Stassfurth ein Steinsalzlager durch Boh-
rungen entdeckt wurde, das alle Salinen an Reichtum
übertraf. — An andern Stellen des Landes birgt die Erde
die reichsten Braunkohlenlager. Ein ganzes Gebirge von
Braunkohlen zieht sich durch Sachsen hindurch. Bei Mer-
seburg und Magdeburg sind unzählige Gruben in Be-
trieb, die allein in einem Jahre 34 Millionen Tonnen Kohlen
gewähren. Rechnet man noch dazu die Ausbeute, welche
der Harz darbietet, an Silber- und Kupfererzen, den „Segen
des Mansfelder Bergbaues,“ wie auf manchen Thalern zu
lesen stand, so wird man Sachsen mit Fug zu den reichsten
Provinzen Preussens rechnen können. Nach Keck und Johansen.
220. Die Provinz Westfalen.
367 m M.; 1,900,000 Einw.
Die Provinz Westfalen, welche aus den Regierungsbezirken
Münster, Minden und Arnsberg besteht, wird von vielen
Gebirgen durchzogen. Der Westerwald, das Sauevland, der
Haarstrang, der holzreiche Teutoburger Wald und die
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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Extrahierte Personennamen: Schönebeck Johansen
Extrahierte Ortsnamen: Altmark Erfurt Erfurt Sachsen Deutschland Magdeburg Stassfurth Sachsen Magdeburg Sachsen Westfalen Westfalen Minden Arnsberg Westerwald
146
dehnen sich große Steinkohlengebirge weithin aus, und 12,000
Menschen sind beschäftigt, die Kohlen aus den tiefen, dunkeln
Schachten ans Tageslicht zu fördern. Ebenso eifrig wird da-
selbst der Eisenbergbau getrieben. In dem Sauerlande giebt es
Thäler, in welchen sich meilenweit an den reichen Eisengruben
nur Schleif- und Poliermühlen, Eisen- und Stahlhämmer hin-
ziehen. Überall begegnen uns Männer mit bleichen, berußten
Gesichtern, die Straßen sind mit schwarzem Staub bedeckt, und
zahlreiche Wagen, mit Steinkohlen beladen, führen den Eisen-
werken das Brennmaterial zu. So sind allmählich mitten im
Gebirge volkreiche Lckädte entstanden. Dazu gehören vor allen
Iserlohn (d. h. Eisernlohn) und Hörde, wo über 12,000
Menschen bei den Gruben beschäftigt sind und jährlich fast 100
Millionen Pfund Eisen und eiiw große Menge Kohlen zu Tage
fördern, ferner Bochum und Siegen mit Kohlenbergwerken,
Eisengruben, Eisen- und Stahlwaren-Fabriken. Keck und Johnen.
321. Die Rheinprovinz.
487 l^M.; 3,800,000 Einw.
Die Rheinprovinz besteht aus den Regierungsbezirken
Düsseldorf, Köln, Aachen, Koblenz und Trier. Sie ist
eine sehr schöne und stark bevölkerte Provinz auf beiden Ufern
des Rheines, von welchem sie ihren Namen erhält. Der Rhein
durchsließt die Provinz in ihrer längsten Ansdehnung von Süd-
osten nach Nordwesten. Freilich sind die Ufer des Rheines nicht
überall so schön, wie bei Koblenz und am Siebengebirge, denn
weiter abwärts fließt der Strom in einer fast reizlosen Ebene.
Auf dem rechten Ufer nimmt er die Lahn, die Sieg, die
Wupper, die Düssel, die Ruhr und die Lippe, und auf dem
linken Ufer die Nahe, die Mosel mit der Saar, die Ahr
und die Erft in sich auf. Der südliche Teil der Provinz ist
gebirgig, der nördliche dacht sich allmählich ab und bildet ein
tieferes Flachland. Von den Gebirgen der Rheinprovinz erhebt
sich hier auf der linken Rheinseite der Hunsrück, ein über
625 in hoher, waldiger Bergrücken zwischen der Saar, der Nahe,
der Mosel und dem Rheine. Weiter nördlich finden wir die
Eifel, ein ödes, unfruchtbares Gebirge, welches eine Höhe von
750 ni erreicht. Nordwestlich von der Eifel, hier an der west-
lichen Grenze der Provinz, liegt das hohe Veen; es erhebt sich
bis zu einer Höhe von 625 m und hat oben eine Fläche, welche
4 bis 5 Meilen lang und ebenso breit ist. Sie ist die un-
fruchtbarste Gegend in der Rheinprovinz. — Auf der, rechten
Rheinseite zieht ein Teil des Westerwaldes sich bis zum
Rheine hin, und bildet hier bei Bonn das Siebengebirge,
welches seinen Namen von sieben hervorragenden Bergen hat.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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147
unter denen die Löwen bürg (438 m hoch), die Wolkenb urg
und der Drachenfels die bedeutendsten sind. Der Drachen-
fels erhebt sich dicht am Rhein etwa 312 m über dem Wasser-
spiegel, und auf demselben befinden sich die Ruinen einer alten
Burg. Dem Drachenfels gegenüber liegt auf dem linken Rhein-
ufer ein Vorberg der Eifel, welcher die Ruine Rolands eck
trägt, und zwischen beiden sieht man unten im Strome die
reizende Insel Nonnenwerth mit einem schönen Kloster. —
Zwischen der Sieg und der Ruhr zieht aus Westfalen das sauer-
ländische Gebirge in die Nheinprovinz; es wird hier das
berg ische Hügelland genannt und dacht sich gegen den Rhein
hin allmählich ab. — In den Gebirgen der Rheinprovinz findet
man Eisen, Blei, Steinkohlen, Schiefer, Basalt, Tuffstein. Kalk-
stein und Sandstein; in den Thälern wachsen Getreide aller Art,
Rübsamen, Hanf, Flachs, Tabak u. s. w.
Die Bewohner der Rheinprovinz sind rührige Menschen,
und Ackerbau, Bergbau und Fabrikwesen erfreuen sich des herr-
lichsten Gedeihens. Nur auf dem Hunsrück, der Eifel und dem
hohen Veen ist die Natur so unfruchtbar, daß die Bevölkerung
minder dicht ist und oft mit Not zu kämpfen hat. Dagegen
wohnen in dem Regierungsbezirke Düsseldorf mehr als 9000
Menschen auf einer Quadratmeile. An der Nahe, der Mosel,
dem Rheine und der Ahr bauen fleißige Winzer zum Teil
trefflichen Wein und scheuen keine Beschwerden und Kosten, um
die felsigen Weinberge gehörig zu bearbeiten und mit Dünger
und Pfählen zu versehen, obgleich ihre Hoffnungen so oft ge-
täuscht werden.
Die Hauptstadt der Verwaltung in der Nheinprovinz, der
Sitz des Oberpräsidenten, ist Koblenz, am Einflüsse der Mosel
in den Rhein. Ein Krei^ von Festungswerken mit ungeheuern
Mauern und drohenden Schießscharten liegt auf den Höhen um
der Stadt her auf beiden betten der zusammenfließenden
Ströme, deren Ufer durch Brücken verbunden sind. Koblenz
gegenüber auf dem rechten Ufer liegt die mächtige Feste Ehren-
breitstein, eine gute Stunde rheinaufwärts die prächtige
königliche Burg Stolzenfels.
Die große alte Stadt Köln, Sitz des Erzbischofs von
Köln, zählt mit dem gegenüberliegenden Städtchen Deutz über
150,000 Einwohner. Sie ist die größte Stadt der Rhein-
provinz und nebst Deutz stark befestigt. Die große Stadt mit
ihren schönen Gebäuden, den vielen Türmen und dem
majestätischen Dom gewährt einen herrlichen Anblick. Sie ist
durch Eisenbahnen und Dampfschiffahrt mit vielen fernen
Gegenden verbunden und wird mit jedem Jahre eine bedeuten-
dere Fabrik- und Handelsstadt. Von ihren Waren ist die
10*
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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bekannteste das kölnische Wasser, welches in zahllosen Fläschchen
versendet wird.
Die größte Fabrikstadt der Rheinprovinz ist Elberfeld an
der Wupper, mit 80,000 Einwohnern. An Elberfeld schließt
sich unmittelbar die eine Stnnde lange Stadt Barmen mit
86.000 Einwohnern. Beide Städte zusammen bilden das soge-
nannte Wupperthal, in welchem eine großartige gewerbliche
Thätigkeit herrscht. Garnbleichereien, Färbereien, Seiden-,
Baumwollen- und andere Manufakturen haben hier einen
großen Wohlstand verbreitet.
Aachen, nicht weit von der westlichen Grenze der Provinz,
ist eine der ältesten deutschen Städte und hat mehrere warme
Bäder (Gesundbrunnen). Von den vielen bedeutendsten Städten
der Rheinprovinz können hier nur noch aufgezählt werden: die
Festungen Wesel und Saarlouis — Saarbrücken, die
südlichste Stadt der Provinz mit bedeutendem Steinkohlenberg-
bau — Solingen, mit berühmten Schwerter-Fabriken —
Essen, mit großartigen Steinkohlenbergwerken und einer
berühmten Gußstahl-Fabrik — Duisburg, mit bedeutenden
Tabaks- und Zuckerfabriken — Tanten, mit einem herrlichen
Dome — die durch Seiden-Webereien bedeutende Fabrikstadt
Krefeld, — das durch seine Malerschule und einen schönen
Lustwald (Hofgarten genannt) ausgezeichnete Düsseldorf, mit
80.000 Einwohnern — die Universitätsstadt Bonn, nahe beim
Siebengebirge — und die sehr alte Stadt Trier (22,000 Ein-
wohner), Sitz des Diöcesanbischofs. Rach Häst-re.
222. Die Provinz Hessen-Nassau.
285 □ M.; 1,470,000 Einw.
Die Provinz Hessen-Nassau, welche von der Fulda, Eder
und Lahn durchströmt wird, besteht aus dem ehemaligen Kur-
fürstentum Hessen, dem ehemaligen Herzogtum Nassau,
dem Bezirke der früheren freien Reichsstadt Frankfurt, der
frühern Landgrasschaft Hessen-Hom bürg und den ehemals
baierischen Bezirken Orb und Gersfeld. Sie dehnt sich südlich
bis an den Main, westlich bis an den Rhein und nördlich bis
an die Provinz Westfalen aus. Die Provinz Hessen-Nassau ist
in die beiden Regierungsbezirke Kassel und Wiesbaden einge-
teilt. Im Norden ist nur ein kleiner Teil der Provinz so
eben und fruchtbar, wie das Fuldathal bei Kassel. Große
Strecken sind waldig und zum einträglichen Ackerbau nicht ge-
eignet. Aus diesen wandern viele Bewohner während der Ernte
in fruchtbarere Gegenden, um dort als Tagelöhner zu helfen, be-
sonders ans der Gegend von Fulda. Der südliche Teil der
Provinz ist sehr fruchtbar. Zwar ist derselbe gebirgig: Taunus
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und Westerwa ld durchziehen ihn, allein mit geringen Aus-
nahmen sind diese Gebirge nicht so rauh, daß nicht fruchtbare
Thäler und warme Abhänge dazwischen Platz fänden. Deshalb
bringt das Land nickt nur genug Getreide und Obst hervor,
sondern auch die edelsten Weine, zumal im Rheingau, welcher
durch das Gebirge gegen Nord- und Ostwinde geschützt ist. Ein
wärmeres Thal aber als das, worin Wiesbaden liegt, dürfte
schwerlich in Deutschland zu finden sein. Dies rührt zum Teil
von den heißen Quellen her, welche hier aus der Erde sprudeln
und zu heilsamen Bädern benutzt werden. Doch ist Wiesbaden
bei weitem nicht der einzige Ort in der Provinz, wo mineralisches
Wasser aus der Erde quillt, wenngleich die anderen Quellen sich
weniger durch ihre Hitze, als durch andere Eigenschaften aus-
zeichnen. Das Bad zu Ems an der Lahn wird von Brust-
leidenden stark besucht. Gegen andere Übel dienen die Quellen
zu Homburg, Soden, Schwa Ibach und Schlangen bad.
Allein den größten Ruf hat eine Quelle, deren Wasser nicht an
Ort und Stelle getrunken zu werden pflegt, sondern in Krügen
in und aus Deutschland hinaus weithin verschickt wird, dies ist
der Brunnen zu Selters. — Die Bergwerke in der Provinz
Hessen-Nassau liefern Silber, Blei, Eisen, Kupfer und viele
andere Mineralien.
Die Hauptstadt der Provinz, der Sitz des Oberpräsidenten,
ist Kassel, mit 53,000 Einwohnern. Ihre Lage an der schiff-
baren Falda, nicht weit von deren Zusammenfluß mit der Werra,
sowie die vielfachen Eisenbahnverbindungen haben die Stadt zu
einem bedeutenden Verkehrsplatze gemacht. Kassel wird von vielen
Fremden besucht, um die schönen Anlagen zu Wilhelmshöhe, nahe
bei der Stadt, die dortigen Wasserkünste und die riesige Bild-
säule des Herkules zu beschauen. Wiesbaden, am südlichen
Abhang des Taunus, in einer an Naturschönheiten reichen Gegend
gelegen, ist eine der schönsten und besuchtesten Badeorte Deutsch-
lands. Fulda, an dem Flusse gleichen Namens, Sitz des Bi-
schofs der Diöcese Fulda, ist eine nicht unbedeutende Fabrikstadt,
mit einer herrlichen Domkirche, in welcher sich das Grab des
heil. Bonifazius befindet. Hanau, am Main, ist eine wohl-
gebaute und betriebsame Fabrik- und Handelsstadt. Die Univer-
sitätsstadt Ma r bürg, auf beiden Usern der Lahn, gewährt einen
malerischen Anblick durch ihre schöne Lage und ihre altertüm-
lichen Kirchen, unter denen sich die St. 'Elisabethkirche mit dem
Grabe der heil. Elisa beth besonders auszeichnet. Die sehr alte
Ltadt Limburg, an der Lahn, mit einem auf einem Felsenvor-
sprung sich erhebenden schönen Dome ist der Sitz des Bischofs
der Diöcese Limburg. — Größer und bedeutender aber als alle
diese Städte ist die ehemalige freie Reichsstadt Frankfurt am
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