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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 68

1822 - Berlin : Reimer
68 Erzählungen. Doch er spornts, daß die Fersen bluten, Und er setzt hinab in die Fluthen. Und der kühne, gräßliche Sprung gelingt, Ihn beschützen höhre Gewalten, Wenn auch das Ryß zerschmettert versinkt. Der Ritter ist wohl erhalten, Und er theilt die Wogen mit kräftiger Hand, Und die Seinen stehn an des Ufers Rand, Und begrüßen freudig den Schwimmer. Gott verlaßt den Muthigen nimmer. Zweyte

2. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 349

1847 - Königsberg : Bon
349 Zu Athen fand Paulus sogar einen Altar mit der Inschrift: „Dem unbekannten Gotte." Die Griechen dachten sich überhaupt die ganze Natur belebt und mit höheren Wesen erfüllt. Jede Bewegung in derselben schien ihnen die Wirkung irgend einer Gottheit zu fein Jeder Baum hatte seine Dryade, jede Quelle ihre Nymphe oder Najade, jeder Felsen oder Berg seine^ Oreade. Das Meer war voll von Nereiden und Trito-" nen, und selbst das Säuseln des Schilfes wurde für die Klage einer Syrinx gehalten. Ihren Witten offenbarten die Götter den Menschen durch Zeichen am Himmel und auf der Erde, vorzüglich aber durch Qrakel, Aussprüche der Priester. Das berühmteste Orakel war zu Delphi. Hier hatte man in alter Zeit eine Höhle entdeckt, aus der ein betäubender Dampf aufstieg, über die Höhle einen Tempel gebaut und ihn dem Apoll geweiht. Aus ganz Griechen- land und selbst aus fernen Ländern strömten Leute nach Delphi, Aufschluß über die Zukunft begehrend. Die Fragenden mußten sich des Götterspruches erst würdig machen durch Gebete, Reini- gungen und Opfer. Allmonatlich ertheilte Apoll nur einmal Antwort. Dann wurden der Pciesterin, Pythia genannt, die Fragen vorgelegt' Die Priester führten die Pythia in den Tem- pel und setzten sie auf einen mit Lorbeerzweigen bekränzten, drei- beinigen Sessel. Sobald die Dämpfe aus der Höhle sie durch- drungen hatten, fiel sie in Zuckungen; wild rollten die Augen, es sträubte sich das Haar, der Mund schäumte, und in diesem Zustande stieß sie einzelne unzusammenhängende Laute aus, in denen man die Offenbarung der Gottheit zu finden meinte. Die Prie- ster brachten daraus eine Antwort zusammen auf die vorgelegten Fragen, und eine solche Antwort nannte man, wie den Ort selbst, ein Orakel. Zu gewissen Zeiten wurden den Göttern zu Ehren große Nationalspiele gehalten. Sie bestanden in Wettrennen, Wett- fahrten, Ringen, Faustkämpfen, Springen, Werfen rc. Das Kleinod, welches die Sieger erhielten, war zwar nur ein schlichter Lorbeerkranz, aber bald erschollen die gefeierten Namen durch ganz Griechenland; sie wurden in Gedichten besungen, und ihre Bildsäulen stellte man wohl gar im Tempel auf. Unter diesen Spielen waren diejenigen die berühmtesten, welche alle vier Jahre zu Olympia jaus dem Peloponnes) gehalten wurden. Die olympischen Spiele gelangten zu einem so hohen Ansehen, daß vom Jahre 776 v. Ehr. an die Griechen hiernach ihre Zeit- rechnung bestimmten. Die Zeit von einem Spiele zum andern, also einen Zeitraum von vier Jahren, nannten sie eine Olym- piade.

3. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 41

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
24. Der Rabe zu Merseburg. 41 er als Bote für Geld von einem Hafen zum andern, von einer Insel zur andern geschickt. So lebte und nährte er sich, so trieb er sich bei Bekannten und Freunden um, Anfangs als Wunder an- gestaunt, nachher als gewöhnlich und nützlich betrachtet, bis sich nun der Tag nahte, an welchem diese Kraft und Geschick- lichkeit ihn in sein Verderben zogen. Bei einem großen Feste in Messina, bei welchem sich unter der großen Masse > des Volkes auch der wunderbare Nicola I eingefunden hatte, fiel der König darauf, zu wissen, wie es wohl unten in dem Grunde der bekannten Charybdis aus- sehen möge, unter dem Strudel, welcher schäumt und tobt, der in wiederkehrenden Zeiträumen zum Theil verschluckt wird und dann aus der Tiefe wieder nach einer Pause emporbrauset. Nicola wei- gerte sich lange, so viel Unglaubliches er auch schon in seinem Leben unter- nommen hatte, dieser Tiefe, in welcher die Fluth nie zu rasen aufhört, sich an- zuvertrauen. Er fürchtete, daß er sich im Sturze dort in so enge Felsenriffe verlieren könnte, daß es ihm unmöglich würde, den Rückweg wieder zu finden. Da warf der König einen Becher hinein und Nicola, auf vielseitiges Zureden der Umstehenden, die seine Eitelkeit reizten, stürzte sich ihm nach. Nach einer Zeit banger Spannung tauchte Nicola wieder aus der Fluth, den Becher in der Hand. — Der kühne Taucher erzählte von ganz fremden und unbekannten Seeungeheuern, die dort in der Tiefe wohnten zwischen den engen und weitern Felsenriffen und Schlünden, die wie ein ungeheures La- byrinth sich dort unten ausstreckten, von riesenhaften Polypen, welche in ungeheu- rer Größe dort an den kantigen Felsen fest angewachsen seien; einige habe er gesehen, in deren haarigen Flossen oder Armen große Fische sich windend und krümmend ruhten, die diese Polypen an sich drückten und aussogen. Indem er dies Schauspiel schaudernd betrachtet, hätten sich ihm von einer andern Seite schon zwanzig dieser dünnen und langen armartigen Sehnen entgegengestreckt, die ihn ebenfalls hätten umschlingen wollen, um ihn nach dem noch größern, fest- sitzenden Polypen hinzuziehen, damit er dem grauen, farblosen, ungestalteten Scheu- sal zur Speise dienen könne. So habe er schnell den Becher ergriffen und die wiederkehrende Fluth benützt, um sich wieder aus den Felsenriffen und den Spalten hervor zu arbeiten und das Tageslicht zu schauen. Nun berichtet die Erzählung weiter: Der König, dessen Neugier noch mehr sei gestachelt worden, habe einen zweiten Becher hinunter geschleudert und dem Schwimmer außerdem eine große Summe Gold gezeigt, die er ihm schenken wolle, wenn er auch den zweiten Becher dem Abgrunde wieder entführe. Nicola, so entsetzt er von den unterirdischen Schau- spielen gewesen, habe sich von Eigennutz und Gier nach Geld blenden lassen, sei nach einigem Bedenken wieder in den Sprudel gesprungen, aber niemals wie- der erschienen*). *) Dieser Erzählung entnahm Schiller den Stoff zu seinem Gedichte: „Der Taucher". 24. Der Rabe Zu Anfang des sechzehnten Jahr- hunderts regierte als Bischof von Merse- burg a/S. Thilo von Th rot ha. Dieser war ein gar jähzorniger Herr, zumal, wenn ihm irgend eine Wider- wärtigkeit seine gute Laune verdarb. Dies geschah einstmals, als er den gan- zen Tag auf seinem Rosse durch Sumpf und Moor gesprengt war, ohne nur ein einziges Wild erlegt zu haben. Ver- drießlich zog er heim nach seinem Schlosse, zu Merseburg. warf die Jagdkleider ab und begab sich in sein Gemach, wo sein alter Kämmerer Johannes, ein silberhaariger Greis, seiner haarte. Nun besaß der Bischof einen goldenen Siegelring, der ihm als Geschenk eines Freundes besonders theuer war, und den er in einem Kästchen auf- zubewahren pstegte. In der Eile hatte er dasselbe am frühen Morgen unver- schlossen mit dem Kleinod am offenen Fenster stehen lassen, und als er jetzt

4. Das Lesebuch für Schul- und Hausunterricht - S. 409

1815 - Leipzig : Fleischer
4og 7- Heldenmuth der Portugiesen.' Die Portugiesen, deren Tapferkeit und Heldenmuth sich in neuern Zeiten nicht eben sehr berühmt gemacht hat (s. nachher ihren Feldmarschall), haben in ältern Zeiten fast unglaubliche Thaten gethan, in der Zeit, wie sie die erste Nation zur See waren. Sie hatten in Ostindien die Festung Diu erobert, die auf der Küste von Camboja lag. Der Statthal- ter von Aegypten kam dem Könige von Camboja zur Wiedereroberung dieser Festung mit 70 Segeln und 700» Mann zu Hülfe, und die Portugiesen hatten nur 20» Mann Besatzung, aber sie hatten Muth, Unerschrocken- heit, und den tapfern Antonio de Silveira zum Anführer. Wüthend stürmten die Türken, aber ohne allen Erfolg, ja die Belagerten schlugen in Einem Tage einmal einen viermaligen Sturm ab. Nach wiederholten vielfältigen Stürmen war die Besatzung auf 4o waffen- fähige Mann zusammengeschmolzen, aber die Weiber er- setzten den Platz der Gebliebenen, und fochten als Hel- dinnen dem Manne zur Seite. — Einzelne Portugiese» thaten Wunder der unerschrockenen Tapferkeit. — »Hier,' rief ein gewisser Rodrigo, indem er sich mit einem Fasse Pulver mitten unter die Türken stürzte," hier trag ich euren und meinen Tod. Er warf das angezündete Faß unter die Fliehenden, zerschmetterte über 100 Feinde, und entging dem Tode selbst. — Einem andern fehlte

5. Reales Schul-Lexicon - S. 2395

1731 - Leipzig : Gleditsch
-Z95 Rheomitb Rhesus Rheteus Riphäl *#6 Nimwegen vorbey gehet, bis er sich endlich bey Lowenfiein mit der Mas vereiniget, und unter dero Nahmen unterhalb Briel in dre See gehetcher rechte Arm aber theilct sich bey Asseldrt wieder in 2. Arme,wovon der lincke den Nahmen drs Rheins behalt,dis er sich bey Wvck de Duerftcde wiederum in den Rhein und Leck, theilet, wovon jener unterhalb Ley- den sich im Sande verliehret, der rmrobbe» meldete rechte Arm aber durch den Foiram Drufianam in diedssel geführet wird,mit wel- cher er so dann in den Süder-See gehet. Von berühmten Flössen nimmt solcher Strom von der Ost. Seite in sich den Nicntm, itzv Nr, ckee, unterhalb Mannheim, den Moenum, jtzo lltrtyn, oberhalb Mavntz, den Lonum, jtzo Lohn, den Segum, itzv die Sieg, die Luppu am, itzv die Lippe, u. a- von der Westlichen Seite aber die Aroiam, itzv die Aar, und die Moßuam, itzv die Mosel. Den Nahmen soll er nach einigen von Vuv,ft*ere, haben, welcher Nähme aber nach solcher Etymologie allen Flüssen zukommen kan; daher ihn am dcre mit mehrer Wahrscheinlichkeit vom Leutschen m.t\n,Purus, herleiten,weil er ent» weder für andern Flüssen ein reines Wasser hat,oder auch bcy den Celten dienete, die Kin- der von dem Verdachte ihrer Unächtigkeit zu reinigen. Massen sie diese, wenn sie nur ge- bohren gewesen, in solchen Fluß sollen geleget haben, da sie denn dieselben, wenn sie oben ge- schwommen, für dje ihrigen erkannt, wo sie aber uiitcrgesuncken, für Hur-Kinder gehal- ten und mithin ersauffen lassen. Rheomkhi-es, ein General des varii, welcher nebst andern mit in der Schlacht bey ifim» Ciücien blieb. Rhcfi teijus, jst bey dem virailio Georg. Iiilv. 461. so viel, als Thl-acien, weil nbesul in sol- chem ehemahls König war. Siehe Rbefis, Rhefus, Cr.'pis*©-, des Martis, oder, nach an- dern, des I-Icdri, und nach den dritten desstry- »nonis und der Euterpes, einer Musen, oder auch der Eetionis Sohn,war König in Thraci- en, und wolte mit einer ziemlichenarmee dem knamo nach Troia zu Hülfe gehen. Allein als er hieselbft ankam, da schon die Thore we- gen eingefallener Nacht verschlossen waren, lagerte er sich mit seinenleuten vor derstadt, um des Tages also zu erwarten. Wie aber ueäor den Doionem adgeschickt, der Grie- chen Lager zu recognofciren, und solcher bey seiner Arbeit aufdrn Oiomcdcm Und Vlyitein stieß, entdeckte er, sein Leben zu behalten, sol- chen des Rhefi Zustand, welche denn so fort einen Anschlag auf ihn machten, und, weil al- les von dem Mard>c etmu&ei war, und im tie- fen Schlafe lag, drungen sie bis an deskönigs Gezelt, erwürgcten solchen im Schlafe, und führeten dessen faule. Pferde glücklich mit sich hinweg. Massen, wenn solche einiges Futter zu Troia gefressen, oder auch einmahl aus dem Flusse Xantho sausten können, Troia von den Griechen nicht hätte können ervbertwerden. Rbefus, des Oceani und der Thetyos Sohn, ein Fluß in Bithynieti, welcher von einr'g.en auch Rhebas genannt wird, und das allerschönste Wasser fuhren soll. Rheteus, einer von des Acne* Feinden in Ita- lien, welchen Pallas, des Éuandri Sohn mit einem Spresse ungeftbr durchwach als er dem 11« eines versetzen wolte. Rhet®r, Gr. ‘pìts-j, ist bey den Griechen so viel, als ein ieder Redner, bey den Lateinern aber nur einer, der andere in der, oratorie informi- reh von dergleichen denn unter vielen andern berühmt lind L. Piotius,Oradlius Piütiis* Epi- dius und c. Aibutius sii«, als deren Leben Suetonius beschrieben. Und da sie anfangs in Rom nicht melica gedultet werden, sondern durch vsscntliche Pcliàa arrogewieseii wurden, kamen sie mit derzeit dennoch in solchen eftim, daß sich Cicero selbst nickt schämete,einengoi- legen von ihnen abzugeben,und andere in der Oratorie jn unterrichten. Sie docireten über theils Griechisch, theils Lateinisch, von denen diese noch mehr, als jene galten,indem sie auch meist Griechen von Nation waren, so von den Römern mehr für Wascher uno sophìlìen, als gründlich gelehrte Leute gehalten wurden. Rhecorica,lsteiner vvn deu4. Habitibus inftru- mcncaiibus, welcher weiset, wie man vvueiner jeden Sache also reden soll, daß man auch ei- nen andern damit überreden und uns zu glau- den, bewegen könne. Rhcxenor, Gr. des Naufithoi Sohn, und Bruder des Aicinoi, Königs der ph-a- cier, als welcher solches Reich müdes Rhexe- noris einiger Tochter, der Ama, bekam- Sie- he an ftinemorte Aic'mous. Rhidago, ein Fluß in Indien,welcher den riobe- rim in sich nimmt, sonst aber allerdings bey den Geographis unbekannt ist. Rhigmus, des i'crci Sohn, aus Thracien, wel- cher dem kriam» nach Troia zu Hülfe gieng, allein auch in solchem Kriege von dem Achil- ie erleget wurde. Rhiphsea flabra, sind bky dkm Claudiano Ae Conf iw.tìonorìi -v.124. so viel/ als sehr kaltewin- de, für dergleichen dre angegeben werden, wel- che von dem Rhiph.lischen Gebirge in scythi^ en kommen. Es soll sich aber dieses Gebirge einen guten Theil durch Europam und Wien erstrecken, sehr hoch feyn, und daher iederzcrt voller Schnee liegen, wo es aber sich eigentlich befinde, kan niemand sagen, also, daß auch schon strabo gezweifelt, ob es gar dergleichen gebe. Doch aber sind auch, welche wollen, daß sie sich von dem weissen Meere in Moskau an bis an den Ausfluß des oby erstrecken, und anitzo von den Moscowitern Weiiühamen? poyas, M. das grosse steinerne Gürtel, nehmlich der Welt, genannt werden, doch ist kejnesweges ausgemacht, daß solches auch die alten Monces Rhiphaei sind. Siehe hernach Rbipbaus Eurus. Rbiphta frigora, sind bey dem Clat^iano de Ra- ptuproferp.lib.m.v 331. |ö viel, als eine sehr grosse Kalte. Siche vorhergehenden A.rricul. Rhiph-ea: arces, sind bey dkm Virgiüoceo^F.s.v. 340. so viel, als die Monte* Rhiph-ei. Siehe vorher Rbipbaa flabra, Rbipbse

6. Reales Schul-Lexicon - S. 609

1731 - Leipzig : Gleditsch
Caduc Cadusii 6c>- ¿19 Mars Venus, Harmonia X. Cadmvs, Phœnix, Cijix, Ino, Polydorus, I Mdicartus, Learchus, Labdacus, I Laius, Oedipus, Agaue, — i Pentheus, I Cia fas, » - Menœcus, Semble luppiter. Bacchus, &c. Eteocles, Polynices, Iocafta, Creon» I I &c. I laodamas, Therfander, Menaeus, &e. | & c. Tifamenus , I Eutefion, Herculee, I Hyllus, Cleodatus, Ariftoraachu*, Thcras, Argia Euryfthenes, Prodes, &c. &c. Ariftodemus, Tcmenus, Crefphon- tes» Und wenn man denn ferne Historie etwas ge, rrauer erweget, ist bemeldeter Drache vee- muthlich ein guter Solvate, oder wie einige such wollen, gar ein König gewesen, so Dra- co geheissen, dessen Zähne werden aufdeffen Unterthanen gedeutet, und daß er er endlich in eine Schlange verwandelt worden, soll bedeuten, daß er in uiynen gantz verborgen gelcbet. Caduceatores waren bey den Alten diejenigen Herolde, welche insonderheit zu Kriegs-Zeh ten von Friedens - Sachen, sicher von einer Partey zur andern geschickt werden kunten, und zu ihrem Kenn-Ieichen einen Caduceum «bcrmercurius-tgiab in den Händen trugen. Siehe so gleich Caduceus. _ Caduceus,'f. Caduceum wük eigentlich einstüb, welchen Mercurius von dem Apolline bekam, als er solchem seine Leyex samt der Ehre der Erfindung derselben abstnnde. Es hatte sol- cher Stab aber denndiekraft, daß,wenn er zwischen ein paar streite-ide Patteyen einge- leget wurde, sie sich also bald von einander be- gaben, welches Mercurius wahrnahm, als er ungefthr denselben zwischen ein paar käm- pfende Drachen oder Schlangen warf, und solche sofort von einander ablieffen. Er nahm auch daher zweene dergleichen Schlangen, und fügte sie, zum Andencken solcher Bege- benheit, also um seinen Stab, daß sie in der Dlittewmit dem so genannten Nodo Hercu- leo zusamme geknüpfet waren, die Ober, Helfte aber in halbe Circui beugeten, und mit den Köpfen gegen den Stab wieder zusamme kamen, wozu denn nach der Zeit auch noch an solchen Stab zweene güldene Aepfel,;u Vor- stellung der Sonne und des Mondes, hem »den fluf eilt Hut mit Flügeln und dergleichen mehr gekomrnen. Jmmittelst aber bediente sich Mercurius desselben nicht nur ¡um Frie- Hederichs Schul-Loxicon. de-machen, sondern auch die Seelen der Mauns-Volckes damit in die Hölle, und auf Erfordern,auch von dar wieder heraus zufüh- ren, jeder in derselben ihre Stelle anzuwei- sen, hem die Menschen schlafend zu machen, und was dergleichen mehr war. Wegen der Kraft aber Friede unter uneinige» Gemü- rhern zu machen, bedieneten sich hernach/ mahls dergleichen Caduceorum auch diejeni- gen Herolde, und Abgeordnete, welche im Kriege an eine Partep, sich in der Güte zu er- geben , Friede, oder Stillstand der Waffen anjunehmen, u.sf. geschickt wurden, item die Kampf-Richter, die Athletas, Gladiatoren u. d. g. aus einander zu setzen, u. was d.i. mehr war. Cadurci, eine Nation in Gallia Aquicanica, zwi- schen den Peteocoriis, Nitiobrigibus, Rutcnis, Gabalis und Aruernischerv Haupt-Stadtve- veona, f. Diuona war, so nachgehends aber von der Nation Cadurcum, item Cadurci, fer- ner Gadurx, und endlich Cahors genanntjvotf den. Es ist aber denn dieses bis daro noch die Hauptstadt in der Landschaft c^-erey, in dkm Gouuernement general de Guienne, fi> an dem Flusse Lot in einer Halb-Insul lieget, groß und Volckreich ist, ihren Bischof und Universität hat, und nrithin wenigstens für eine Stadt vom andernrange in Franckreich paliiret, ob wohl sonst ihr festes Castelanitzo geschleift ist, und die Stadt auch selbst in dem innerlichen Kriege viel erlitten hat. Cadus war bey den Römern ein gewisses Wern- Gefäß,welches 60 Sextarios und mithin 82. Pfund Wasser, oder Wein hielte, und also so wohl demlat derjüden,als auch deramphor» der Römer gleich kam. Ca«L,in. eine ehemahlige Nation in Medien, zwischen den Cafpiis, Adiabenisunbcardu» «hi«, an dem Mari Csjfpi©, Herd Haupt- u Stadt

7. Reales Schul-Lexicon - S. 1033

1731 - Leipzig : Gleditsch
ion Damon Dltor der zum Tode verdammet wurde, faiuirete er sich mit der Flucht nach Greta zu dem Mi- nos. ^ 5)ieselbst verfertigte er nicht allein den berühmten Lahy rintll; sondern auch ei, ne höltzcrne Kuh, durch welche die Pafi- phae, des Minoisgemahlm, zu ihrem Wilr len mit dem °raurn kam, gab auch der ah- sllnt den Rath, wie sie dem von ihr gelieb- ten Thefeo wieder aus dem Labyrinth helfen solle. Allein als solches beydes auch Minos erfuhr, ließ er ihn mir samt seinem Sohne, dein icaro, fest setzen, iedoch, es machte Ds- daius sich und dem icaro Flügel von Wachse, und flog damit glücklich davon, ob wohl ica- rns, weil er sich aus Verwegenheit allzu hoch gegen drs Sonne wägete, und mithin die Flügel zerschmoltzen, in das Meer fiel, und ersoff. Er machte sich mithin zuerst nach Sardinien , und von dar endlich in Sicili en zudem Königec«caio,bey dem er sich a ch so fort d !rch seine Kunst dergestalt infinu-rt, daß, ungcacht ihn Minos mit Gewalt wieder haben wolle, und darüber den coca- luna auch wircklich mit Krieg überzöge, solcher ihn dennoch nicht aushä Digte, so dern den Minocm eheftlbst ins Netze lockte, und hin- richten ließ. Daß aber übrigens der bc- meldete Taurus, ein wackerer Kerl in Creia die höltzerne Kuh des D«daii Haus geweseu, woselbst er der Pafiphae, mit ihrem Galan tusamme zu kommen, Gelegenheit gegeben ; Durch die Flügel aber, womit er entkom men, ein Schiff mit Seegeln bedeutet wer de, haben auch schon die alten Granunatid mit angemercket. v-emones, Gr. sind bey den Heydni- scheu 8cridcmen dann und wann so viel, als die Götter selbst , eigentlich aber Mittel Dinge zwischen den Göttern und Menschen, und mithin nach des Appu’eii Sbefcfjreu bung genere animalia, animo pajjtua, mente rationalia, corpore a'eriaytempore at er na. Ih ren Aufenthalt sollen sie in der Luft haben, zu. künftige Dinge den Menschen vorher anzei- gen, durch Unrecht und Beschimpfung gar leichtzum Zorn beweget, allein durch Ehre, Opfer u. d. g- auch wieder versöhnet, und . beym guten erhalten werden können, und was dergleichen alles mehr waren. Iedoch - aber werden sie von einigen auch nur für die Seelen derer Verstorbenen gehalten, wel- che, wenn sie fromm gewesen, Lares-, f. eu- d.rmones, werden sollen, wenn sie sich aber im Leben böse verhalten, in Lemu- res, oder Gacodsmones degeneriftcn , Ma- nes aber hieffen, wenn man nicht wüste, was sie von beyden geworden. Noch andere un- terscheiden sie tn cce/e/les, aerios, aqueos, rer- l rcftres, infernos, f. fubcerraneos, und circui- tores f. vagos. Lateinisch werden sie Ge. nü genannt, und wenn man alles zusamme nimmt, was die alten Heyden von ihnen für- geben,scheinen sie selbst nicht gewust zu haben, was sie damit gewvlt. Daetor, Gr. Asiitwp ein Trojaner, welchen Teu- cer mit einem Pfeile, nebst andern, erlegete. Dahä Damag 1054 Daha;, oder wie sie auch geschrieben werden, Da*, eine der berühmtejien Scythischen Marionen in Asten, welche Mit den Mañage- tis grenketen , und nach r'tziger Geographie sich unge'fthr in der Landschaft Mugalien ln der grossen Tartarey befunden. Daimats sind die Einwohner der Provintz Dal- matien , welche eheinahlö für eine tapfere und streitbare Marion pamretcn, und wenig- stens den Römern auf die 220. Jahr zu schaf- fen machten, che sie sich von denselben völlig unters Joch bringen liessen. Siehe hernach Dalmatia. Dalmatia, oder, wie man auf gleich gute Art schreiben kan, Deuatia, ist eine Landschaft zwischen Liburnia, Pannonia, Mcelia, Macer doniei, und dem Adriatischen Meere, welche den Nahmen von der ehemahls berühmten »nd mächtigen Stadt Deiminio, oder, wie sie nach dem Griechischen genannt wird, Dai- mio, so itzv Denna, C. Damna heissen soll, be- kommen, und unter andern die Städte Tra. gurium, stzo Trau, Salonam ., C Salonas, wo- von itzv die Ruinen unfern von 8pa- Iatro, zu sehen, Rhizinium, itzv Rifino, Bu- tbo'tn, \§0 Budoa, Ol inium , ltzo Duicigno, Naronam, itzv Narenta, Scodram, itzv Scutari, u. a. enthielt- An sich ist sie ein Theil des alten Juyriens,und ist zwar noch bis in» un- ter feinem alten Nahmen bekannt, begreifst aber doch auch itziger Zeit das ehemahlige Liburniam noch mitunter sich. Die Römer hatten vormahls über 200. Jahr mit solchem Lande zu thun, ehe sie es völlig und beständig unter den Fuß bringen kunten, und griffen es zuerst an, als es von der Königin Teuta be- herrschet wurde. Nach vielen Reuoiurionen ist es nunmehr unter unterschiedene Herren gerathen, in dem sich wenigstens die Tür- cken,Venetianer,undragusaner in selbiges getheilet, und paillret es sonst für ein gar gu- tes Land, weil es viel Getreyde, Wein, Oeh- le,Schaafe, und Fische giebet, auch so ziemli- che Bergwercke, und zuförderst eine gar ge- sunde Luft hat. Dalrnaricus triurnpbus, sst bey dem Horatio, lih. Ii. Od. i. v. 16. derjenige Triumph, welchen Afiniui Pollio hielt, als er die Stadt Salo- nas in Dalmatien eroberte. L. Dalmaticus ist der L. Cscilius Metellus, wel- v cher a. M. ;8;:. als Bürgermeister, die Dal- matier ohne einige Ursache mit Krieg an- griff, und ob sie ihn wohl friedlich annah- men, triumphirete er dennoch über sie, und nahm den Beynahmen Dalmaticus an, nicht anders, als ob er noch so grosse Thaten in solchem Lande gethan, da er wircklich nichts ¡ gethan, als daß er den Winter über zu Saio- nis seiner nach aller Veqvemlichkeit pflegte. Dama ist bey dem Horatio, ein Nähme eines Knechts, welcher ein Deminutiuum von De- metrius seyn soll. Damagetus, Gr. eilt Unbekannter Griechischer Poet, von dem sich einige Epi- grammata mit itt der Anthologie befinden. Damagetus, König zu Ialyfo, in der Zns.il Rho- Kk 3 dus,

8. Reales Schul-Lexicon - S. 1571

1731 - Leipzig : Gleditsch
f?yi Jason Jberä____________________________ der Stüdt Pkers in Thessalien,woselbst er sich A.m.3575.$um Tyrannen aufwarf. Massen als ihn diethessalieraufdes Poiydamanrisrath zu ihrem General crkieseten, legte er aufalle Städte ein gewisses Geld, und warb dafür eine Armee von rzoos. Mann zu Fuß, und 8020 zu Roß, womit er nicht nur seine Herr- schaft fest setzete, sondern auch gantz Griechen- land eine Furcht eiujagete. Wie er denn auch gar bald ziemlich um sich zu gerissen anfieng, und zuförderst a. m. 5579. locridem überfiel und die Stadt Heraeieam eroberte und zer- störete. Allein das Jahr darauf wurde er auch von 7. wider ihn zusammen verschwomen Jünglingen unversehens zu Pheris überfallen und hingerichtet/ und folgere ihm zwar sein Sohn Poiyphron, welcher so fort seinen Bru- der/ Poly llorum, umbringen ließ, weil er Wis- senschaft um den compior wider den Vater gehabt haben solté, indessen aber auch nicht länger, als ein Jahr, maimeniren kunte- Xafonides > Gr. ’luaovßns, ist böt) dem Homero, //. H. v. 471. so viel/ als der Euneus, des Iato- nis Sohn. Siehe Iafon, item Euneus. Iafonis filius, Grase. ’liirmc ist hey hsm «omero, 11.». v. 41. einerley mit vorherge, henden latonide, oder Eunco. Siehe Euneus. lafus, Grase. , des Sephili Svhn, Und Ge- neral derer Athenienftr, welchen Aenear vor I'roia erlegete. Iaayges waren eine Nation in Sarmatien, welche sich insonderheit auf dem ebenen ^an- de aufzuhalten pflegten, sonst aber mit den ia- eygibus Metaniftis, st» sich zwischen der Do- nau und Leiß befanden, nicht müssen confun- dirá werden^ ob wohl ihr eigentlicher Sitz auch nicht zu determiniren stehet. Hier ist bey dem Horacio, lib. Il Od. vlt. v. 20. so viel, als einer aus Jberien, oder Spanien. Siehe hernach iberia. Ibera domus ist bey dem Claudiano,«tegafc/riiii. Honor, v.10. so viel, als die Spanische Fami- lie, woraus der Kayser, iheodoñus M. ge- bürtigdvar. Siehe an seinem Orte Theo. dofius. Ibera ierrugo ist bey dem Virgilio, Aen, Viiil ».582. eine dunckelepurpur-Farbe, sein Jberien, oder Spanien, nicht aber in denr Asiatischen Jberren, wie auch wohl einige wollen, zubereitet wurde. Massen sie den Nahmen a ferro hat, dergleichen ehemahls in Spanien in grosser Menge, und von son- derbarer Gute gegraben wurde, dahingegen sich nicht findet, daß es auch dergleichen in dem andern Jberien gegeben. Ibera lorica ist bey dein Horacio, l. Od. r-. v. 15. so viel, als ei» sehr guter und vortreff- licher Pantzer, dergleichen ehemahls inson- derheit ans dem Eisen, so bey Bübiiis in Spanien gegraben wurde, pflegten bereitet zu werden. Ibera progenies ist bey dem Claudiano,¿/f Land. Stiiicenis uh. ii. v. 2¿6. so viel, als die Fami- lie des Theodofii m. als welcher aus Jberien, oder Spanien gebürtig war. Iber» boue* sind bey dem Virgilio, Aen,Vii. Iber; Jberus 1572 V. 66z. sb viel, als die Rinder des Geryonis, Königs in Jberien, oder Spanien, welche ihm Hercules nahm,und dem Luryfthco zu- führete- Siehe Geryon, itein Hercules. iberi sind insgemein so viel, als die Spanier, welche, nach einigen, solchen Nahmen, von einem alten Könige, Ibero, des Heroilis Sohne, oder noch mehr von dem Flusse ibero, oder, wie er itzo heisset, Ebro, oder von ibera, einer chemahligen Stadt in der Prouincia Bastica, oder auch von den Iberis in Asien, als von denen die Spanier abstammen sollen, führen. Siehe sonst von ihnen ein Meh- rers Unter Hifpani. Iberi fluuii sind Hey dkm Claudiano, & oiybr. v. 48. ft viel, als die Flüsse in Spa- nien, zuförderst aber der Tagus, welcher Gold mit sich zu führen pfleget. Siche an seinen! Orte Tagus. iberia ist eigentlich so viel, als Spanien, so fern es an dem Flusse ibero, oder Ebro lieget, ie- doch aber wird es synecdochiee auch insge- mein für das gantze Spanien genommen, ist aber, wo cs unter solchen Nahmen verkom- met, auch nicht mit der Prvvintz iberia in Asien zwischen Coichide undalbanien zu ver- mengen. Siehe vorhergehenden Articul Iberi, item Hi/pania. Iberici funes sind bey dem Horacio, Epod. 4. v. soviel, als Peitschen, oder Carbatschen, ft aus Spanischem sparto, oder Geneft zube- reitet waren, und für andern ft wohl zäh, als abziehend waren. iberus, ino Ebro, einer der berühmtesten Flüsse in Spanien, von dem solches nicht allein viel- fältig auch iberia heisset; sondern auch ehe- mahls in die zweytheile nehmlich mfpaniam citeritrem Und vlt er io rem gethellet wurde. Es entspringet selbiger bey den chemahligen Cancabris, auf dem Berge Idubeda , ( ft aber auitzomit zu Alt-Castilien gerechnet wird,) und zwar aus jwey grossen Brunnen, wovon sich der eine in dem Saitu Aucenft oder auf dem itzigen Monte d'oea, der andere aber bey der Stadt Fuentibre befindet, welche sich denn etwas über dem itzigeu vai di viene ver- einigen und einen Fluß machen, der ft dann bey dem chemahligen Iulhbriga, itzo Frias, Deobriga ,Ergauia, Cauigurri, jtzv Calahor- ra, Cujar-Augufta, itzo Saragofla, Celfa, Otto- gefa, f. Etouijfa, und Oficerda Vvtbey, Und unterhalb Dertofa, itzo Torcola durch r.oftia, oder Ausflüsse mit solcher Vchemcntz in das Liare mediteiraneum gehet,daß er seinen süs- sen Geschmack eine grosse Strecke rin dem Meer - Wasser behält. Man rechnet seine gantze Länge auf46oooo.schritt, und fallen von andern Flüssen insonderheit die Lagier* unterhalb Naiara in Sllt - Castilren, die Lg» unterhalb Eftelia und der cieados unter- halb Olite in Nauarra, der Bilbelis, itzv Xah, die Guerua, Rio Martin, Rio Guadalope fluf der westlichen Seite in Arragvnien, und der Gállelo, und Cinea auf der östlichen Seite in Arragonien, und diesegie in Ca- ttíímn nebst andern Flüssen mehr in ihn,

9. Reales Schul-Lexicon - S. 1607

1731 - Leipzig : Gleditsch
îéo 7 Indus Inflexib In fu Il Ino kilos den Occaaum kam. Er fället über in die- fen durch sieben oftia, so da, von Abend an zu gehen/ hieffen Sagappa, Sintbum, Aureum, c&r phi, Sapara, Sabatafh, und Ltmbare. Sonst heißt er noch bis itzo insgemein der/»- dus, oder,wie ihn die Indianer selbst nennen/ Indu, r. indes. entspringet im Königreiche Tibet, und gehet in Indollan, oder des gros- sen Moguls Reiche/an/»der auch durch die Königreiche Atok, Naugracut, Patanes.mu!- tan, Buckor, Tatta, und so ferner hin,endlich in das heutige tvlare Perllcum. Jttdus Lapis ist bey dem Claudiano de Canf. Iiii, Honor. v. ;8>- 586. so viel/ als Cth Cdelge- stein/ dergleichen viel aus Indien'gebracht worden. „ _ Iskeri« waren Opfer/ welche dem viti bey Ver- brennung eines toden Cörpers, mit Vergies- sung Menschen-Blutes gebraucht worden/ wozu denn anfangs die Gefangenen/ hernach aber fctegiadiatores herhalten musten.iedoch x aber wurden solche auch nur mit Milch/ Ho- rüge, Wein/Oele/ Blumen und so ferner ab- gestattet, und waren nicht allemahl so wohl ein Opfer für den vitem, als eine Ehr-Vezeu- gung für die Verstorbenen/ oder doch die so genannten Nanes, wobev sie denn auch nicht nur an dem Begrabniß-Tage, sondern auch jährlich/ wenn derselbe wieder einfiel/ abge- stattet wurden. Infernus, Gr.a'ßn, war nach der Alten Furge- den dex Ort/ wo der bösen Menschen Seelen nach dem Tode/ wenn sie von den drey hölli- schen Richtern/ dem Minoe,Aeaco, und Rha- damancho verurtheilet worden/ zu ihrer Qvaal und Pein hin verwiesen wurden. Wo aber solcher Ort feyn solte/ wüste niemand ei- gentlich, anzuzeigen/ und suchten ihn daher .einige in dem centro der Erde/ andere un- ter demtänarischenvorgebärge, oder dem jtzigen Capo Matapan in Morea, die dritten bey den Cimitietiis, die vierten geben un- sere Erd-Gegend dafür/ und andere suchen rhn noch anders wo. Es soll aber solcher um und um mit Morasten von dem Cocyto.phie. gechonce, und andern höllischen Flüssen/ so dann aber mit einer dreyfachen Mauer mit ehrinneu Pforten, vor denen die Furien wa- chen/ umgeben seyn, und in denselben also/ r. E. die Titan es j» allerunterst angefesselt liegen/ Tanraiur im Wasser stehen und nickt trincken können/ ob er gleich unaussprechli, chen Durst leidet/ ixion aufein stets umlauf, fendes Rad gebunden seyn/ diel>anaides ein löcherichtes Faß voll Wasser tragen müssen, sifyphus einen ungemeinen schwehren Stein immerzu einen Berg an weltzen müssen, des Otiund Ephialcse, Salmonei, Thefei, Oedi- pi, Atrei, Thyeftat, Aegifthi, und anderer dahin Verdammten nicht zu gedencken. Inkernus raptor jst Hey dkln Claudiano de Rapr. Preferp. tib. i. v. i. so viel,als der Pluto, wel- cher aus der Hölle hervor kam, und die kro- ferpinam in Sicilien raubete. Siehe an sei- nem Orte Pint extern Proftrpina. Jrvfisxibilii yox jst i« der 0riul>m«üe» ein Wort/1 so sich weder decliniren, noch coniugiren läßt/ E. die Acluerbia, Prapo/ltiones, Coniuniiio- nes und Interiettiones. infuiæ waren bey den Alten wollene Binden, deren sich die Könige, und theils Priester zu ihren Haupt-Binden, allein auch die Fuß- fällig um Gnade bittenden zu Bezeugung ihrer Demuth bedieneten. So wurden sie auch dem Opfer - Wehe aufdie Köpfe gebun- den, und vielleicht eben daher auch von den 8upp!icidus zur Bezeugung, daß sie sich nicht besser, als ein solches Opfer, achteten, ge- brauchet. inganni, eine ehemahlige Nation derer Liguri- er, welche endliche. «Mbìustamphilusa. vi. Z770. völlig mit unter derrlmerboth- mäßigkeit brachte. Ihr Haupt-Ort war Aibigaunum, oder, wre er völliger geschrie- den wird, Aibium ingaunurnheichcr anitz» Attenga heisset/ an der Geneuesischen Küste, zwischen Final und Oneglia lieget, einen gu- ten Hafen und ihren Bischof hat, ander» zwar gar wohl gebauet, jedoch aber, wegen der ungesunden Luft/Nicht gar zu wohl be- wohnt ist. Ino, Grate. T*d, dös Cadmi Und der Harmoniae Tochter, heyrathete den König Atbamantcm» und, als sie solches Königs anderer Gemah- lin, der Nebu!*, Kinder, Phrixum und die Hellen, aus dem Wege räumen wolle, bere- dete siebte andern Weiber ihrer Herrschaft, alle das Getreyde, so gesäet solte werben, erst am Feuer zu dörren ; lind als daher, weil solches nicht aufgieng, nochwendig eins Theuerung,und aus solcher mit der Zeit eine starcke Pest entstund, gieng sie weiter, und als Athamas einen seinerdedienten nachvcl- phos, ,das Oraculum Um Rath zu fragen^ abschickte, beredete sie solchen, daß er zur Antwort brächte, es werde solches Elend nicht aufhören, als bis ktu ixus dem ioni auf- geopfert werde. Als Athamas aus Liebe zu seinem Sohne, sich hierzu nicht ver- stehen wolte, offerire sich solcher selbst dar- zu ; allein als erwehnter Bedienter sähe, daß es zum Ernste kommen folte, entdeckte er dem Athamanti den ganken Anschlag der Inur» welcher solche dafür mit samt ihren Kindern dem Phrixo hinzurichten übergab. Jedoch entrückete ihm solche Bacchus, als seine ge- wesene Amnie, die aber doch, als Athamas Hernach rasend wurde, und ihren Sohn Le- archum wider die Steine schlug, und sie mit ihrem andern Sohne, dem Melicerta, auf eine nicht minder grausameart würde hinge- rrchtet haben, sich mitsvlchem von einem Fel- sen hinab in das Meer stürtzete, und auf Bit- te der veneris, als ihrer Groß-Mutter, von fcem Neptuno i'b eine Meer-Göttin verwan- delt wurde, welche die Griechen unter dem Nahmen der Leucothea, die Lateiner aber unter dem Nahmen im Matuta verehretcn. Sie hatte daher ihren bestmderntempel und Oraculum, da denen Leuten, was sie wissen woltèn, des Nachts im Traum ossenbahret wurde, auf der Strasse zwischen Thalami*

10. Für die dritte Bildungsstufe - S. 429

1855 - Hamburg : Kittler
429 liegenden Gefallnen, segnete sie und sprach: Heil euch, ihr Gottesstreiter, die ihr aus dem Schmerz des Todes erhoben seid zur Herrlichkeit des ewigen Friedens. Bittet für uns, daß auch uns geschehe nach dem Wort des Herrn: Heute wirst du mit mir im Paradiese sein; da küßte Roland die Erschlagenen auf den bleichen Mund, als er aber zu Oliver kam, hub er an laut zu weinen und mochte sich von der Leiche des geliebten Freundes gar nicht trennen. Endlich sank er ohnmächtig zu Boden. Dem frommen Bischof jammerte sein, er erhob sich, um dem verschmachtenden Freunde einen Trunk Wasser zu holen, wankte einige Schritte, dann sank er kraft- los zusammen und die Engel trugen seine Seele vor Gottes Thron. — Roland aber erwachte wie aus einem schweren Traum und sah sich allein unter unzähligen Todten. Auch er fühlte indeß des Todes Nahen. Da gedachte er in seinemherzen: „Bald wird mein Kaiser hier sein; so will ich auch noch im Tode als ein treuer Wächter des Landes erfunden werden." Er erhob sich, ging abseits von den Gefallenen an eine Stelle, wo sich vier mächtige Felsenzacken aufthürmten, nahe der fränkisch-spanischen Grenze. Hier sehte sich der matte Held im Schatten eines Baumes nieder, das Schwert in der Rechten, das Horn in der Linken, den brechenden Blick unverwandt nach Spanien gerichtet, erwartete er den Tod. Da gewahrte ihn ein Heide, hielt ihn für eine Leiche und dachte in seinem thö- richten Herzen: „Ich will hingehen und des todten Mannes Horn und Schwert nehmen, so werd' ich mich alsdann rühmen, ich habe ihn erschlagen und große Ehre und Freude davon tragen." Also schlich er heran. Aber der treffliche Held hatte es wohl bemerkt. Erst hielt er sich still, dann wandte er sich plötzlich und traf den feigen Plünderer so arg mit dem Horn auf die Stirn, daß Olivant zersprang und der Heide zu Boden stürzte. Roland erzürnte ob des zerschlagenen Horns und ge- dachte zugleich des treuen Schwertes, wie das leicht in der Heiden Hände fallen werde. „Das soll nimmer geschehn!" rief er aus, hob das Schwert hoch in die Höhe und schmetterte es mit aller Gewalt gegen das Gestein; doch Durendark zersprang nicht. Noch einmal faßte er es mit beiden Händen und schlug auf das Gestein; doch Du- rendart zersprang nicht; er versuchte es zehnmal, aber Durendart zersprang nicht. Da sprach Roland trauernd: O lägest du doch in der Tiefe des Meeres, ehe du in der Heiden Hände den Christen zum Verderben würdest. Und grimmig schlug er wieder und wieder gegen den Felsen, aber der herrliche Stahl blitzte ohne Fleck und Scharte. Da gedachte Roland, wie ihm das wunderbare Schwert von Gott selbst gege- den sei zum heiligen Kampfe und wie er nun Waffe, Amt und Leben in die Hand des Allmächtigen zurückgeben müsse. Er warf sich zur Erde und betete zu Gott um Vergebung, daß er eben so thöricht gegen die heilige Waffe gehandelt, hielt dann nach Ritterweise seinen Handschuh zum Himmel empor zum Zeichen, daß er nun am Ende des Lebens sein Ritteramt in die Hand Gottes zurückgebe, und siehe, ein Engel trat aus der Wolke und empfing den Handschuh aus seiner Hand, dann fiel Roland zur Erde in Kreuzesgestalt, befahl sich und seinen lieben Herrn, den König Karl, dem Willen Gottes, stützte sich auf seinen rechten Arm, das Leben entwich von ihm und seine Seele stieg auf zum Chore der heiligen Engel. In demselben Augen- blick leuchtete vom Himmel ein großes Licht, dann ward es plötzlich finster; es kam ein Erdbeben, Thürme und Paläste sanken in Trümmer, Schiffe versanken in den Fluthen, Donner und Blitz erschreckte die Herzen der Menschen. Als Karl mit seiner Heeresmacht nun auf die Wahlstatt kam, wo die Leichen der gefallenen Helden lagen, erhob sich ein großes Jammern und Trauern. Der Kaiser voll grimmigen Zorns, eilte den Feinden nach, um die Todten zu rachen. Und als er einen großen Sieg erfochten, kehrte er zurück, ließ Rolands, Turpins und Olivers Leichen mit Wein waschen und mit köstlichem Nardenöl salben, drauf wurden sie in feine
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