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1. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 311

1843 - Altona : Schlüter
311 Ebenen sind Landftrecken, die im Verhältniß zu ihrer Ausdehnung nur geringe Erhebungen und Vertiefungen haben. Sie sind entweder mehr oder minder geneigt oder ansteigend, wie z. B. Holstein, oder auch fast gar nicht — mehr wagerecht. Nur im letztem Falle kann auf ihnen eine leichte und ungehinderte Bewegung nach allen Richtungen hin stattfinden; denn selbst der kleinste Grad der Ansteigung bleibt dabei nicht ohne Folgen, wirkt vielmehr gerade nach dem Ver- hältniß seiner Ansteigung auf Behinderung des Verkehrs, und das um so mehr, je großer der Nergungs-, der Anstei- gungs- oder Abdachungswinkel ist. Bei einem Neigungs- winkel von 30 ist das Ansteigen unmerklich; die also ansteigende Ebene ist der wagerechten ähnlich, aber das Wasser läuft an ihr hinunter. Landstrecken mit einem Abdachungswinkel von 3—6° erscheinen als sanft ansteigende Ebenen, auf denen man mit Leichtigkeit hinauf und hinunter fahren, den Acker leicht bebauen kann; auch die Bewegungen der Soldaten ist auf solcher Ebene nach allen Richtungen hin möglich, und der An- griff der Reiterei von der Höhe herab gewaltig. Straßen, die sich erheben müssen, werden am zweckmäßigsten unter einem Winkel von o" angelegt. Erhebt sich eine Landstrecke aber unter einem größeren Ansteigungswinkel, so erscheint sie schon als eine Erhöhung, deren Abhänge bei 6—12« ziemlich stark, bei 12—24° aber stark ansteigend genannt werden. Alle Bewegungen werden hier schwieriger; bei 20° können zwar noch leichte Wagen hinaufgezogen werden, beladene Maulesel hinauf- steigen, doch ist das Hinabfahren gefährlich, das Beackern nur der Länge, nicht der Höhe nach, möglich, und leicht wird der fruchtbare Boden durch Regengüsse hinabgeschwemmt; darum sind sie auch meistens entweder kahl oder mit Bergwiesen oder Bergwäldern bedeckt. Abhänge von 24—36° heißen steil, sind selbst von Menschen schwer zu ersteigen; von 36—18° werden sie hoch, von 48—60° schro ff, von 60—90° sehr schroff genannt; sie sind nur auf Felsenvorsprüngen zu erklet- tern, der Gemsen und Steinböcke und der Vögel Zufluchtsort. Die Ebenen sind entweder bewachsen oder kahl, je nach- dem auf ihnen Bäume oder andere Pflanzen wachsen oder feh- len. Dieß hängt von der Beschaffenheit ihres Bodens, vom Klima und dem Wasserreichthum oder Wassermangel ab. Es gibt auf der Erde größere und kleinere, mehr oder minder ausgebreitete Ebenen. Mehrere derselben haben zwar

2. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 312

1843 - Altona : Schlüter
312 fruchtbaren Boden; sind aber in ihrem natürlichen Zustande nicht mit Wäldern, sondern mit den verschiedenartigsten Pflanzen bedeckt. In Norddeutschland, wo sie mit Haidekraut bewachsen sind, heißen sie Haiden; im südlichen Rußland, im westlichen, nördlichen und mittleren Asien nennt man diese großen, meist nur mit Grasern bewachsenen Ebenen Steppen; im nörd- lichen Rußland heißen die weiten, meist zugefrornen, mit Moos und Flechten bedeckten Sumpfebenen Tundras. Die sandi- gen oder steinigen, unfruchtbaren, fast ganz wáster- und pflan- zenlosen und der Einwirkung einer brennenden Sonnenhitze aus- gesetzten Ebenen im nördlichen Afrika und südwestlichen Asien werden Wüsten genannt. Hat eine Ebene nur eine sehr geringe absolute Höhe (d. i. über dem Meeresspiegel), so heißt sie Tiefebene; Ebenen aber von 600' absoluter Höhe und darüber nennt man Hochebenen oder Plateaus, und wenn sie von bedeutendem Umfange sind und noch Gebirge tragen, so heißen sie Hochländer. Die Gebirge sind die schönsten Formen der Erdoberfläche; sie begrenzen die Landstriche und trennen diese und ihre Bewoh- ner von einander, sie sind oft die Grenzlinien der Länder und bilden für das Auge den äußersten Theil einer Landschaft oder ihre Ferne. Als solche wirken sie theils durch den Gegensatz des Hohen und Aufgerichteten gegen das Niedere und Flache, theils durch das Hervortreten der Massen gegen das bloß eine Oberfläche darbietende Ebenen- und Hügelland, und neben der Meeresfläche, wie z. B. in Norwegen, als das feste, bleibende Bollwerk gegen das Bewegliche und Veränderliche, theils als das Form Gebende und Enthaltende den Gegensatz gegen die Eintönigkeit der Flachlande. Besonders mächtig ist die Wir- kung, wenn ein Gebirge in kühnen, großartigen Formen sich majestätisch erhebt und, in stiller Größe dastehend, weit aus- gedehnte Ebenen begrenzt, wie die kolossale Kette der Alpen am Rande der lombardischen Ebenen. Prachtvoll und Ehrfurcht gebietend ist der Anblick des Himmalayah Gebirges von der Pentschab - Ebene her, wo man es in einer Entfernung von 20 deutschen Meilen erblickt. Das Auge, welches auf diesen einförmigen Ebenen keinen Ruhepunkt findet, wird durch die Großartigkeit einer himmelanstrebenden Gebirgswelt gefesselt, in welcher Reihen über Reihen aufsteigen, bis die höchste sich in die Wolken verliert. Erhebend ist ferner der Einblick eines

3. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 313

1843 - Altona : Schlüter
313 hohen, oben mit ewigem Schnee bedeckten oder meistens von Wolken umhüllten Gebirges, der Anblick der Schneegebirge: sie scheinen, in unzugängliche Räume hinausragend, (von 10,000' absoluter Höhe und darüber) als mächtige Säulen das Ge- wölbe des Himmels zu tragen; die Phantasie der Völker hat sie daher als Rieseng ebrrge, als sogenannte Himmels- gebirge bezeichnet; von geringerer Höhe (6—10,000') sind die Hoch- oder Alpengebirge. Nur freundlich und an- muthig dagegen, und gleichsam als langgedehnte Schwellen des Erdbodens die Länder begrenzend, erscheinen die sanftgeformten, niederen Züge der meisten Mittelgebirge (von 2—6000'), denen ihre größtentheils ununterbrochene, gleichartige Wald- bedeckung und die herrschende Luftbeschaffenheit in der Ferne eine einfarbige, sanfte Färbung ertheilt. Diese Färbung ist in der dunstfreieren Luft südlicher Landstriche eine andere, als unter dem düstern Himmel des Nordens; sie ist eine andere bei den hohen, in dem blendenden Weiß eines ewigen Schneemantels schimmernden Alpengebirgen, in den weißen, kahlen, ungastlichen dinarischen Kalkalpen, in den grellfarbigen Kreidefelsen der fran- zösischen und englischen Küste und der Stubbenkammer auf Rügen, eine andere wieder in den nackten oder moosbedeckten, stark verwitterten Felsgebirgen des hohen Nordens. Mehr noch als die Verschiedenheit der allgemeinen Färbung und die Mannichfaltigkeit der durch die verschiedene Beleuchtung bewirkten Schatten, bestimmt die Hauptform der Gebirge ihre Wirkung in die Ferne. Eine in fast gleicher Höhe, ohne oder nur mit geringer Unterbrechung fortlaufende Linie, mit welcher ein Gebirge sich gegen den Horizont absetzt, benimmt demselben jede angenehme Wirkung, und läßt es bloß als wand- oder dammartige Erhöhung erscheinen; Kegel- und Spitzberge und die mit ihnen verwandten Zacken, Nadeln und Hörner sind es vorzüglich, die den Gebirgen das Gepräge der Man- nichfaltigkeit und Schönheit ertheilen, da zwischen ihren Gipfeln die Bläue des Himmels einen Raum gewonnen hat. Die Gipfel der Berge erheben und kräftigen den Menschen, der sie besteigt, regen ihn durch eine stille Begeisterung an und erweitern sein Herz. Er fühlt sich frei und herausgerissen aus den beengenden Schranken des gewöhnlichen Lebens; was ihn umgibt, ist nicht mehr die Welt, die er zu sehen gewohnt ist; er steht über ihr, frei wie der Adler, der noch höher im ein-

4. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 195

1842 - Zwickau : Zückler
195 1000 Fuß beträgt, giebt es viele Berge. Dem Hügeb- lande gehört unter andern der Rochlitzer Berg (680 Fuß) an. Auf der Ebene erhebt sich in der Oschatzer Gegend der Colmberg (960 Fuß) und bei Wurzen die Hohburger Berge. Die niedrigsten Stellen des Lan- des sind da, wo Elbe, Mulde und die weiße und schwarze Elster das Land verlassen; sie ragen nur etwa 280 Fuß über die Meeresfläche empor. Fast alle Flüsse Sachsens gehen in seinen Haupt- fluß, die Elbe, und durch diese in die Nordsee. Die Elbe, welche auf dem böhmischen Niesengebirge ent- springt und in Böhmen schon durch mehrere bedeütende Flüsse verstärkt ist, tritt zwischen dem Zschirnstcine und dem großen Winterberge in Sachsen ein und durch- fließt dasselbe in nordwestlicher Richtung. Anfangs ist ihr Weg bei Schandau, Königftein und Wehlen vorbei durch das Sandfteingebirge eingeengt; bet Pirna er- weitert sich ihr Thal, wird aber, nachdem sie Dresden berührt hat, vor Meißen wieder etwas enger, bis es bei Hirschstein sich wieder erweitert. Unter Riesa und Strehla verläßt sie unser Land. Wohin geht sie dann? Nach welcher Himmelsgegend hin liegt ihr rechtes, nach welcher ihr linkes Ufer? Bei Dresden, Meißen und Riesa sind ihre Ufer durch Brücken mit einander verbunden. Von der rechten Seite her nimmt sie folgende Gewässer auf: die Kirnitzsch, Sebnitz mit der Polenz, die Wesenitz; von der linken Seite: die Bila, Gottleübe, Müglitz, Weißeritz, Trübische, Jahna und Döllnitz. Zu den" Gewässern auf dem rechten Elbufer, welche sich außerhalb Sachsen in die Elbe ergießen, gehören: die schwarze Elster mit dem Schwarz- und Klosterwasser, der Pulsnitz und Rö- der, und die Spree, welche erst durch die Havel der Elbe zufließt. Nach der Elbe ist der wichtigste Fluß unseres Vaterlandes die Mulde. Sie entsteht aus der Vereinigung zweier Flüsse, der östlichen (Freiber- ger) und der westlichen (Zwickauer) Mulde. Jene kommt auö Böhmen, geht unweit Freiberg, bei Nos- sen, Roßwein, Döbeln und Leißnig vorbei, nimmt die Zschopau mit der Flöha auf und vereinigt sich unter Colditz mir der westlichen Mulde. Diese ent- springt bei Schöneck, wird bei Aue durch das westliche

5. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 163

1842 - Zwickau : Zückler
1c3 stehen aus sehr festen Steinarten, besonders ans Gra- nit, und machen gleichsam das Gerippe des Erd* körpers aus. Die später aufgesetzten Gebirge, welche erst allmählich entstanden sind, und zu de- nen die Flötzgebirge gehören, enthalten den grössten Reichthum an Mineralien, sowie an Ver- steinerungen und Abdrücken von Thieren und Pflan- zen der Vorzeit. Der grösste Theil der Erdober- fläche besteht ans aufgeschwemmtem Lande, welches durch > Überschwemmungen entstanden ist und meist lockere Erdarten, auch hie und da Über^ reste sehr grosser, jetzt nicht mehr vorhandener Thiere enthält. 11. Noch war über die Gebirge der Erde Mid über die Beschaffenheit derselben Manches zu erinnern. Naehdem der Lehrer erwähnt hatte, dass man die Gebirge oft auch nach ihren Hauptbestandteilen benenne und daher Granitgebirge, Schiefergebirge u. s. w. unterscheide, gedachte er auch der, be- / sonders in Kalkgebirgen häufig vorkommenden, Höhlen, in denen der von dem herabtraüfelnden Wasser aufgelösete Kalk, wenn er niedergefallen und das Wasser verdunstet ist, oft ganz wunder- bare Gestalten bildet. Der Lehrer nannte diese. Kalkmassen Tropfsteine; und um den Kindern eine noch deutlichere Vorstellung davon beizubrin- gen, fuhr er fort: Der Eingang zu jenen Höhlen hat sehr oft durch wildes Gesträuch und rauhes Gestein einen schauerlichen Anblick erhalten. Mit ängstlichen Gefühlen betrachtet der Fremdling diese Wildniss, und nur im Vertrauen auf seinen kundi- gen Führer wagt er es , die dunkle Kluft zu betre- ten. So wandert er durch einige grössere und klei- nere Gänge, bis endlich der letzte Schimmer der Sonne verschwindet, und nur noch seine Fackel ihm die finstere Nacht erleüchtet. Bald muss er über Flüsse setzen, bald durch enge Schluchten kriechen, hier durch geraümige Hallen, dort durch niedrige Pforten seinem Führer folgen, bis er end- 11*

6. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 197

1842 - Zwickau : Zückler
197 höhere Erzgebirge und Voigttand sind nicht arm au erhabenen und reizenden Gegenden. 3. Da die Kinder schon aus dem Unterrichte in der Erdbeschreibung wussten, dass die natürliche Beschaffenheit des Bodens einen sehr bedeutenden Eiufluss auf das Klima oder den Himmelsstrich ei- nes Landes aüssere: so konnten sie sich leicht den- ken, dass das Klima Sachsens nicht auf allen Punk- ten dasselbe sei. Als die kältesten Gegenden be- zeichn eie der Lehrer die des hohem Voigtlandes und Erzgebirges; also die von Schöneck, Eiben- stock, Johanngeorgenstadt, Wiesenthal, Jöhstadt und Allenbergs Hier, sagte er, kehre der Früh- ling gewöhnlich erst sehr spät, der Winter aber schon zeitig wieder ein. Weniger kalte Gegenden seien die der Flnssthäler, und darum sei zwischen ihnen und den ihnen benachbarten Höhen oft ein sehr merklicher Abstand zu verspüren. Des mil- desten Himmelsstriches erfreiie sich die Gegend um Leipzig. Zwar sei die Witterung in Sachsen we- nig beständig; aber im Ganzen sei das Klima ge- sund und leiste nur in wenigen Strichen, wie in denen der niedern Mulde und des nördlichen Thei- les der Oberlausitz, besondern Krankheiten, wie dem Wechselfieber, Vorschub. Ebenso wenig gebe es Landplagen, welche gerade diesem Lande ei- genthiimjich wären. — Die Betrachtung des Him- melsstriches führte von selbst zu den Erzeügnissen der Natur. Unser Vaterland — sprach der Lehrer — ist am meisten mit den Schätzen des Mineral- reiches gesegnet. Die höhern Gebirge enthalten grosse Lager von Gneis, Glimmer, Granit und Schie- fer, so wie bedeütende Kalklager; in den niedern Strichen der westlichen Mulde bricht viel Porphyr; in der sächsischen Schweiz, bei Grillenburg und Chemnitz viel Quadersandstein. Viele Berge der Oberlausitz und des Erzgebirges bestehen aus Ba- salt, Ebenso giebt es hier alle zum Bauen nöthi- gen Steinarten. Marmor trifft man bei Schwar- zenberg und Maxen; den zu vielen Kunstsachen

7. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 184

1842 - Zwickau : Zückler
184 ein vielfach besuchtes und merkwürdiges Land. Ihr Hauptgebirge, die Alpen, erftreckt sich mit seinen eisi- gen Hörnern weit über die Wolken hinaus; dagegen sind die Thäler mit allen den Reizen geschmückt, in denen die Natur des milderen Südens pranget. Dort verfolgt der kühne Jager über steile Klippen und tiefe Schluchten die furchtsame Gemse; hier schwelgt der Städter in allen Genüssen, welche die Sinnenwelt ihm bietet- während,der einfache Hirte ruhig seine Heerde auf den Alpenhöhen weidet. Die den Schweizer umge- bende großartige Natur gewöhnt ihn an Beschwerden und Gefahren und stößt ihm einen Muth und einen Freiheitssinn ein, welcher sich in der ganzen Geschichte der Schweiz, vorzüglich zur Zeit des Wilhelm Tell, bewährt hat, und sich noch jetzt in dem Bestehen der 22 Freistaaten (Cantone) kund giebt, in welche das Land zerfällt, an dessen Bergen und Thälcrn das Herz des in der Ferne weilenden Schweizers mit unüber- windlicher Sehnsucht hangt. 19.. Ausführlicher, alö es bei den vorigen Staaten geschehen war, sollten jetzt die Kinder über Deütsch- land belehrt werden. Nachdem sie auf der Landkarte sowohl mit den Grenzen, alö mit der Größe dieses Landes (11.600 Ihm.) im Verhältniß zu den übrigen Theilen Eüropas bekannt gemacht worden waren, wur- de der hier vorkommenden Gebirgszüge gedacht. Der Lehrer erwähnte von diesen im Süden einige Zweige der Alpen mit dem Ortler 12,000 Fuß, dem höchsten Berge Deütschlands; im Westen außer einigen kleine- ren Gebirgen den Schwarzwald, Odenwald, Spessart, daö Rhöngebirge, den Thüringerwald und den mehr im Norden befindlichen Harz mir dem Brocken 3500 Fuß und der Baumanns- und Bielshöhle. An den Thüringerwald — fügte er hinzu — schließt sich östlich daö Fichtelgebirge an, von welchem das Erzgebirge mit seinem Fichtelberge (3720 Fuß) und der Böhmer- wald ausgehen , die dann mit dem Riesengebirge und mährischen Gebirge ein großes Viereck bilden und sich endlich unter dem Namen Sudeten mit den Karpathen verbinden. Von den Gewässern Deütschlauds hatten

8. Real-Buch für Volksschulen - S. 1

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
. • Geographie oder Erdbeschreibung. ' V 1. e*Jit Erde ist ein Werk des Schöpfers und der Bür dungsort für uns Menschen. Wer mit der Erde nicht bekannt ist, oder mit derselben nicht bekannt sein mag, der handelt eben so unverständig, als der Bewohner eines Hauses, der keine Lust hat, sich mit seinem eigenen Hause bekannt zu machen. Be- nutzet ihr, junge Bewohner dieser Erde, daher gerne jede Ge- legenheit, durch welche ihr mit der Erde, dem Werke eures himmlischen Vaters, recht bekannt werden könnt; dies wird euren unsterblichen Geist bilden und euch reine, innige Freude gewähren. 2. Die Erde bietet uns viele Gegenstände zur Betrach- tung dar. Höhen und Niederungen, Berge und Thäler findet man abwechselnd, obgleich unser Vaterland ziemlich platt ist. Gewöhnlich senkt sich der Boden dem Meere zu. Die Erhö- hung eines Landes berechnet man gewöhnlich nach dem Mee- resspiegel. Die höchsten Erhöhungen sind die Berge, die, wenn sie an einander hangen, Gebirge heißen. Nicht sehr starke Er- höhungen nennt man Hügel. Die Hauptgebirge sind oft über 10,000 Fuß hoch. Kleinere Berge am Fuße .nes Haupkge- birges heißen Nebengebirge. Erheben sich die Berge am Ufer des Meeres, so nennt man sie Vorgebirge. Andere Berge, die gewiß auch inwendig zum Theil hohl sind und oft auf einem sehr hohlen Grunde ruhen mögen, sind die Feuerspeier oder Vul- 1

9. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 255

1861 - Stuttgart : Hallberger
255 Blocksbergsgeschichten zu denken, welche der Aberglaube ausgeheckt hat und die noch immer unter dem Volke leben. Nachdem ich einen äußerst erschöpfenden Weg zurückgelegt hatte, bekam ich endlich das Brockenhaus zu Gesicht, worüber ich sehr erfreut war. Dieses Haus, das auf der Spitze des Berges liegt, wurde erst 1800 vom Grafen Stollberg-Wernigerode erbaut-. Die Mauern sind erstaunlich dick, wegen des Windes und der Kälte im Winter; das Dach ist niedrig. Vor dem Haufe steht eine thurm- artige Warte, und bei dem Hause liegen noch zwei kleine'neben- gebäude, wovon das eine in früheren Zeiten den Brockenbesuchern zum Obdach diente. Von hier aus ficht man über 300 Ortschaften: nördlich Lüneburg und Celle, westlich die Wilhelmshöhe bei Kassel, östlich bis Brandenburg und südlich den Thüringerwald, und schon aus diesen Angaben kann man sich einen Begriff von der groß- artigen Aussicht machen, die man hier genießt, und welche alljähr- lich eine Menge von Besuchern hieher zieht. Die deutschen Ströme. Mehr als 40,000 Bäche, 550 Flüsse und 60 schiffbare Ströme durchschneiden Deutschland nach allen Richtungen und bilden gleich- sam ein großes Wassernetz. Die meisten Flüsse wenden sich der Nord- und Ostsee zu, während alles übrige Wasser in einem langen Bette dem schwarzen Meere zueilt. Der Rhein entspringt auf dem St. Gotthardsberge in der Schweiz aus 3 Quellen, durchströmt das Becken des Bodensee's, bildet bei Schaffhaufen, über eine hohe Felswand herabstürzend, den berühmten Rheinfall, und nimmt auf feinem 190 Meilen langen Laufe über 12,000 Nebenflüsse aus. Obgleich der Main nicht zu den Hauptflüssen Deutschlands gehört, da er sich nicht unmittelbar in's Meer ergießt, so verdient er doch, feiner Wichtigkeit wegen, 'genannt zu werden. Durch ihn, die Rcgnitz, den Lndwigskanal und die Altmühl in Bayern ist der Rhein mit der Donau und also auch die Nordsee mit dem schwarzen Meere verbunden. — Die Donau, Deutschlands größter Strom, entspringt auf dem Schwarzwalde. Ihr ganzes Stromgebiet, d. h. das Land, aus welchem sie Zuflüsse erhält, ist 14,000 Q.m. groß. Nach einein 380 Merlen langen Laufe ergießt sie sich in 7 Mündungsarmen in das schwarze Meer. Die Elbe, aus dem Riesengebirge herabkommend, daher das Riesenkind genannt, windet sich bogenförmig durch Böhmen, durch- stießt die fruchtbaren Thallandschaften Sachsens und zieht in einem 155 Meilen langen Laufe durch das Flachland zur Nordsee hinab.

10. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 278

1861 - Stuttgart : Hallberger
278 deshalb stehen ließ, unterstützt, um die Gruben gegen den Einsturz zu sichern. Gmünd besitzt ein Gymnasium, ein Blinden- und Taub- stummen-Institut, ein Schullehrerseminar und eine Realschule. Unter den 6 Kirchen zeichnet sich besonders die Kirche zum hl. Kreuz aus, deren majestätisches Gewölbe auf 22 Säulen ruht. In der Nähe von Gmünd treffen wir einen Berg, an wel- chen sich eine Menge geschichtlicher Erinnerungen von großer Wich- tigkeit anknüpfen lassen, und den wir deshalb hier näher beschreiben. Der Hohenstaufen. Im Königreich Württemberg, in der Mitte des schwäbischen Landes, fast gleich weit vom Rhein, Lech und dem Bodensee ent- fernt, erhebt sich der Hohenstaufen, ein kegelförmiger Berg, auf dessen Gipfel einst das Stammhaus der schwäbischen Herzoge und Kaiser gestanden. • Weithin ist des Berges Haupt sichtlich, und du magst kommen von welcher Richtung du willst, so beut es dir seinen kahlen Scheitel entgegen. Es beherrscht eben so die Gegend und die niedern Berge, wie die mächtige Regentenfamilie, die einst hier hausete, die niedern Geschlechter und die Landschaften umher beherrscht hat. Der baum- lose Gipfel des Berges gewährt eine herrliche Aussicht. Gegen Süden übersieht man die rauhe schwäbische Alp mit ihren begrünten Höhen oder zackichten Felsen; hinter ihr ragen in weiter, bläulicher Ferne, wie Wolken am Horizont, die Schneegebirge Tyrols und Helvetiens hervor. Gegen Westen erblickt man die schönen Gegenden, die der Neckar durchströmt, das reiche Württembergische Unterland,' das Schwarzwald-Gebirge und, dem Auge nur bei dem hellsten Himmel sichtbar, die Berge Lothringens. In einem schönen Halbkreise gelagert, von Nordwest bis Nordost, von der Mündung des Neckars bis zum Ausfluß des Lechs, be- grenzen die schwarzen limburgischen und fränkischen Wal- dungen den Horizont und verhindern die weitere Aussicht. Dies sind die äußersten Linien des Kreises, von dem dieser Berg der Mittelpunkt ist. Aber innerhalb dieses Kreises, welch' eine bunte Landschaft, welch' schönes Gemälde! wie abwechselnd Thal und Berg, Wälder, Fluren und Flüsse! welche Menge von Höfen, Dör- fern und Städten, die allenthalben bald mehr, bald minder versteckt, mit ihren Thürmen und schimmernden Dächern und Zinnen einen ungemein heitern Anblick gewähren. Ganz nahe, dem Anschein nach nur einen Steinwurf weit, liegt am nördlichen Fuße des Berges die Stadt Gmünd, ehemals ein Eigenthum des hohenstaufischen Hauses, die aber nach Konradins unglücklichem Tode die Reichs- freiheit sich erwarb. Eben so nahe, nur auf des Berges südlicher
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