Menschenwelt.
109
Iv. Das tropische Reich der Neuen Welt.
Ganz Süd- und Mittelamerika nebst Mexiko bis zur Mündung des Rio
Grande del Norte und den Antillen. Außer Hirsch und Laina fehlen die
Wiederkäuer; dagegen breitnasige Affen, blutsangende Fledermäuse, große
Katzenarten, kletternde Stachelschweine, Meerschweine, Zahnlücker, Beutelratten,
Faul- und Gürteltiere, letztere vier als Vertreter einer viel älteren Tier-
periode. — Pfefferfresser, amerikanischer Strauß, Kolibri, Ara, Hokkohühner,
als Stellvertreter der Fasane. Gebiete:
1) Das brasilische; 2) das Gebiet deranden(V); 3) das mittelamerikanische;
4) das Gebiet der Antillen. Die Inseln wurden abgetrennt, bevor die großen Raub-
tiere der Neuzeit erschienen.
Verbreitung einiger Tierarten. Schimpanse: Ober-Guinea, Kongo-Gebiet bis
an den Tanganyika-See, jedoch nicht weit über das l. llfer des Stromes hinaus, nach S.
vordringend. Orang-Utan: S.o.-Sumatra, S.-Borneo. Löwe: Afrika ohne Ägypten,
asiatische Türkei ohne die Mittelmeerküsten, s. Iran, n.w. Vorderindien einschl. der
Wüste Thar. Tiger: Iran, S.-Asien ohne Arabien, aber einschl. Sumatra und Java,
China, Mandschurei, Jnner-Hochasien, Turan bis zum Aralsee und Kaspischen Meere.
Jaguar: Amerika vom Wendekr. des Steinbocks bis an die N.-Grenze Mexikos.
Einhöckriges Kamel: N.-Afrika und Arabien. Zweihöckriges Kamel: Jnner-
Hochasien, Turan und das ö. Vorderasien, neuerdings stark in Australien verbreitet.
Afrikanischer Elefant: s. Handelsgeographie S. 568 s. Indischer Elefant: Indien
mit Sumatra und Borneo6 Renntier: Amerika n. einer Querlinie von der Mündung
des Fraser [freier] nach derjenigen des St. Lorenz, N.w.- und N.-Skandinavien, Rußland
n. einer Grenze, die in Wellenlinien vom N.-Ende des Bottnischen Meerbusens über den
Baikál-See nach Sachalin läuft. In geschichtlicher Zeit ist seine Verbreitung in Europa
und Asien sehr zurückgegangen.
H. |)ie Menschemvell^.
Die Lehre vom Menschen oder die Anthropologie beschäftigt sich mit dem
Menschen als Gattung (oder auch gegenüber der Ethnographie als Einzelwesen), mit den
allgemeinen Erscheinungen im körperlichen und seelischen Leben des Menschen und mit
seinen Tätigkeitsformen. Sie hat also zum Gegenstände den Knochenbau, die Haut-
farbe, Gestalt und Farbe der Haare, die Verbreitung der Krankheiten, Religionsbräuche
und Formen der Gottesverehrung, Gestaltung des Familienlebens, sodann Bekleidung,
Schmuck, Waffen, Wohnung, Beschäftigung, Ernährung, Kannibalismus 3 usw. Die
Ethnographie (Völkerbeschreibung) lehrt die Abwandlung dieser Erscheinungen bei den
einzelnen Völkern. Das Gebiet dieser Wissenschaften ist sowohl die vorgeschichtliche (prä-
historische) Forschung wie das Studium der lebenden Erdbewohner. Die mit der Anthro-
pologie nahe verwandte Völkerkunde oder Ethnologie behandelt den Menschen als ge-
selliges^ (soziales) Wesen und sucht allgemeine, soziale Gesetze; ihr Gebiet ist das Studium
des geistigen und des körperlichen Kulturbesitzes der Menschheit, und sie verfolgt als
höchstes Ziel die Erforschung des Zusammenhangs und der anthropologischen Beziehungen
zwischen den verschiedenen Stämmen und Völkern. Sie verfolgt z. B. den „Völker-
gedanken", der als unverwüstlicher Grundgedanke einer sittlichen Anschauung, einer Sage,
eines greifbaren Werkzeuges, einer Waffe durch die verschiedensten, räumlich weit von-
Auf Borneo soll er jüngst ausgestorben sein.
1 S. Hirts Bilderschatz, S. 38 ff. und Hirts Allgemeine Erdkunde in Bildern, Titelbild und
S. 25—26.
3 Der K annib alismus (abgeleitet von carnívora — Fleischfresser) wird gegliedert in den
Endo- und Exokannibalismus. Jener erstreckt sich auf Verwandte und Volksgenossen und tritt aus
als Zauber-, Verbrecher- und Jnvaliden-Verspeisung oder entspringt einfach der Gier nach Fleisch.
Diese ist vor allem der Beweggrund für den Exokannibalismus, für das Verzehren des erschlagenen
Feindes, doch treten auch andere Gründe ein, so die Annahme, daß man sich durch Verzehren des
Erschlagenen dessen Kräfte hier oder im Jenseits dienstbar mache.
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Extrahierte Personennamen: Turan Turan Lorenz
Extrahierte Ortsnamen: Mittelamerika Mexiko Ober-Guinea Afrika Sumatra China Mandschurei Kaspischen_Meere Amerika Mexikos Australien Indien Sumatra Amerika Sachalin Europa Asien Borneo
190
Reich Fez und Marocco, das jetzt französische Al-
gier, Tunis, Tripolis, welche Landschaften man oft
unter dem Namen der Berberei begreift; Ägypten,
von dem fruchtbaren Nile bewässert und in alten Zei-
ten^ durch seine Wissenschaft und Kunst (Pyramiden)
berühmt; die Sahara oder das große Sandmeer
(80,000 Umeilen), in welchem nur einzelne mit Grün
bewachsene und mit Quellen versehene Plätze angetrof-
fen werden. Der westliche Theil besteht aus Län-
dern, die in den bewässerten Gegenden reich an den
großartigsten Pflanzen und Thieren sind, obgleich Africa
keineswegs sich mit dem Productenreichthum Asiens
messen kann; unter den wilden Thieren gehören ihm der
Giraffe und das Zebra eigenthümlich an. Die südwestli-
che Spitze heißt das Vorgebirge der guten Hoffnung
— Cap, Capland — wo man viele Europäer von al-
len Nationen antrifft, und wo gewöhnlich alle von Eü-
ropa nach Indien segelnde Schiffe landen. — Um die
rohe Bildung dortiger Völkerschaften, z. B. der Hot-
tentotten, suchen sich die Herrnhutercolonien, deren es
hier mehrere gicbt, verdient zu-machen. — Einen höchst
traurigen Anblick mögen die Buschmänner — ein Hot-
tentottenstamm — gewähren, die wegen ihrer fast thie-
rischen Rohheit und ihrer Raub- und Mordbrcnner-
züge gleich wilden Thieren verfolgt und erlegt werden.
— Die ebenfalls in der südlichen Hälfte wohnenden
Neger dienen, trotz des gesetzlich von allen Nationen
Eüropas aufgehobenen Sklavenhandels, leider noch im-
mer als Handelswaare und werden noch zu Tausenden
von der Geldgier in America verkauft.
21.
Auch über die neüe Wett, America und Au-
stralien, sollten die Kinder einige Belehrung erhal-
ten. Zuerst verbreitete sich der Lehrer über America,
erzählte ihnen Einiges aus der Geschichte seiner Ent-
deckung, zeigte ihnen auf der Karte die Grenzen und
bemerkte hierbei, daß man noch immer Nicht genau
wisse, wie weit das nördlichste Land Americas, Grön-
land, nebst den westlichen Inseln, dem Nordpole sich
nähere. Dieser Erdtheil. fuhr er dann fort, zerfällt in
Nord-, Mittel- und Sudamerica und wird von einem
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Das unbekannte Land zwischen der Goldküste und dem oberen Niger. 285
Aschante, der auch im Kriege eine Rolle gespielt, auf eigene Faust
den sagenhaften Ort aufzusuchen und dort Milchkühe, deren Mangel
an der ganzen Küste so schwer empfunden wird, auch Pferde und
Schafe einzuhandeln. Sobald sein Projekt bekannt wurde, riet man
ihm von allen Seiten ab, das Unternehmen zu wagen, da die Ein-
wohner im höchsten Grade unduldsam und räuberisch, und die Ge-
genden, die zu durchschreiten seien, teils nnwirtbar, teils voll von
Elefanten, Löwen und Leoparden seien. Auch müsse man ganze
Tagereisen durch eine menschenleere Wüste ziehen. Blieb Aschante
nun auch fest, so war es um so schwerer, die nötigen Träger und
Begleiter zu finden und mußte er dann auch mit nur wenig Ge-
treuen die monatelange Reise am 18. Januar von der Station
Kjebi aus antreten. Als Mundvorrat hatte er hauptsächlich Choko-
lade, Brot, Mais und Bodennüsse bei sich, ferner Cognac und
Chinin, das notwendige Übel auf einer Afrikareife. Nach drei Tagen
erreichte die kleine Karawane die nördlichste Baseler Station Abetifi,
nordöstlich von Kumassi gelegen, und pflegte da einige Tage der
Ruhe; neue Schwierigkeiten erhoben sich hier, da sich keine Träger
nach Salaga engagieren lassen wollten und die finanzielle Ausrüstung
unseres Reisenden 20 L. nicht viel überstieg. Doch regelten sich
diese Sachen endlich zu leidlicher Befriedigung, und nun wurde die
Reise durch die ehemals zu Aschanti gehörige Provinz Okwau in
nordöstlicher Richtung fortgesetzt. Die erste Tagereise brachte die
Reisenden nach Nkwantanan, dem letzten Okwaudorf, und die
nächstfolgende an den wegen feines Fischreichtums berühmten Fluß
Afram, den schon 1869 die gefangenen Misstonare Ramseyer und
Kühne mit den Aschanti zu Fuß passiert hatten. Derselbe ist etwa
80 Schritte breit und kann in der nassen Jahreszeit nur auf Booten
passiert werden, da er sehr reißend ist. Derselbe ist jedenfalls ein
Nebenfluß des Volta.
Jenseits des Afram beginnt eine weite, ganz unbewohnte Gras-
ebene, eben jene Wüste, vor der man David Aschante gewarnt hatte.
Dieselbe muß aber die letztere Bezeichnung jedenfalls mit Unrecht
tragen. Denn nach Afchantes Schilderung ist diese Ebene nicht
allein mit hohem Gras und Gebüsch bewachsen, sondern überaus
reich an Wasser und deshalb auch ein wahres Paradies für Ele-
fanten, Antilopen und Gewild aller Art, aber natürlich auch für
Löwen und Leoparden. Aschante vergleicht diese Gegend mit der
Akkra-Ebene zwischen Akuapem und der Küste; nur findet er sie
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182
Geographie der Lebewesen (Biogeographie).
es gegen N. oder die Gipfel des Hochgebirges, um hier die Bedingungen
ihres Fortkommens zu finden. — Die Übereinstimmung der Tierwelt Eng-
lands und Irlands mit der des Kontinents beweist uns, daß beide Inseln
in vorhistorischen Zeiten Teile des europäischen Festlandes waren. So
erklärt sich auch die vielfache Ähnlichkeit der amerikanischen Pflanzen- und
Tierwelt mit der europäischen aus der früher zwischen beiden Erdteilen be-
stehenden Landbrücke, welche die Einwanderungen von der Alten in die
Neue Welt vermittelte usw^^^'"
^,^V. Hindernisse der Verbreitung der Organismen. Die
Verbreitung der Organismen ist selbstverständlich da unmöglich, wo die
bereits oben angeführten, für deren Fortkommen unbedingt notwendigen
Voraussetzungen fehlen, wie entsprechender Boden, passendes Klima usw.
Es gibt aber außerdem noch weitere die Verbreitung der Organismen
hemmende Ursachen; solche sind:
1. Gebirge; es kommen hier natürlich nur solche Erhebungen in
Betracht, die Gebiete mit nicht allzu verschiedenen Boden- und klimatischen
Verhältnissen trennen; so finden am Uralgebirge der Igel und das Heide-
kraut ihre Grenze;
2. Meere und Meerengen; es ist kein Beispiel bekannt, daß in
historischer Zeit auch nur eine Pflanze über den Kanal oder über die
Meerenge von Messina durch Naturkräfte sich verbreitet hätte. Die merk-
würdigste aller solchen Meeresgrenzen ist die Straße zwischen den hinter-
indischen Inseln Bali und Lombok. Östlich und westlich der Straße finden
sich vielfach verschiedene Pflanzen und Tierarten;
3. Wüsten und Steppen; erstere namentlich für solche Tiere, die
zu ihrem Fortkommen der Flüsse bedürfen, letztere für solche, die dem
Baumleben streng angepaßt sind;
4. der Wettkampf der Organismen untereinander. Da
diese alle das Bestreben haben sich auszubreiten, so ist ein Kampf ums
Dasein nicht zu vermeiden. In diesem Kampfe aber trägt stets nur die-
jenige Art den Sieg davon, welcher die bestehenden Verhältnisse am besten
entsprechen, so daß sie sich kräftiger als die andern entwickeln kann;
5. der Mensch; gar manche Tiere wurden von ihm schon ausgerottet,
andern steht der Untergang bevor. Die straußartigen Riesenvögel Neusee-
lands, der deutsche Wisent und Scheich sind verschwunden; mehr und mehr
vermindern sich der Steinbock der Alpen, Auerochs und Elen, Bison und
Biber usw. Dagegen ist kein sicheres Beispiel einer in geschichtlicher Zeit
verschwundenen Pflanze bekannt; aber manche hiervon bedürfen bereits des
staatlichen Schutzes, um vor Vernichtung gesichert zu sein, so die Niesen-
Haine der Mammutbäume in Nordamerika;
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Extrahierte Ortsnamen: Irlands Messina Bali Lombok Nordamerika
11 2 //' j 01 ^
Die deutschen Besitzungen in der Südsee. 73
auch Nashorn, Hyäne und Leopard finden sich häufig, Löwe und Elefant sind dagegen seltener geworden. M i n e äke feblen ebenfalll^M^-Äetzaestellt ist z. B.
das Vorkommen,von Ulugurugebirge.
Auch Gold ist schon erschürft worden. Zurzeit werden hauptsächlich ausgeführt Sisalhanf, Kautschuk, Bienenwachs, Häute und Felle, Kopra, Elfenbein, Sesam, Kopal usw.
Verkehrsmittel. Bon größter Wichtigkeit für die Weiterentwicklung Ostafrikas wie der übrigen Kolonien ist die Herstellung von Eisenbahnen. Bis heute müssen Waren nach dem Innern von Ostafrika noch vielfach auf dem Kopfe der Neger befördert werden. Diese Beförderungsart aber ist zu kostspielig und raubt * ; ' ^ dem Lande die nötigen Arbeitskräfte. Merde und Rinder erliegen der mörderischen Tseiefliege, das Kamel dem Klima. 'So bleibt zur Erschließung des Landes nur der Schienenstrang übrig. Ostafrika besitzt bereits dieusambarabahn, die von dem Hafenplatz von Tanga zu den Kaffeeplantagen im Usambaragebirge führt. Eine zweite Linie, von Daressalam ausgehend, erschließt die mittleren Landschaften der Kolonie. Ihre Fortführung nach dem bedeutenden Handelsplätze Tab ora geht der Vollendung entgegen. Dampferstationen der großen Seen sind: am Nyassa: Langenburg, am Tanganjika: Bismarckburg und
Udschidschi; am Viktoria-Njansa: B u k o b a und M u a^n s a. -
Bevölkerung. Die Bewohner, größtenteils Bantuneger, treiben Ackerbau. An der Küste sind seit alters Araber und Inder ansässig; in ihren Händen liegt der Handel. Aus dem Verkehr der Küstenneger mit den Arabern ist die Suaheli-spräche entstanden, die Handelssprache des tropischen Ostafrika. Zur Auswanderung für Deutsche ist die Kolonie schon wegen des gefährlichen Tropenklimas größtenteils nicht geeignet. Immerhin fehlt es nicht an Landstrichen, die auch von Weißen besiedelt werden können, so am Kilimandscharo und Meru, am Nordrande des ostafrikanischen Grabens, im Uhehe-Land und am Nyassasee.
Deutsch-Ostafrika darf wohl als unser wertvollster Kolonialbesitz gelten. Seine wirtschaftliche Entfaltung erfordert allerdings noch viele Opfer, Mühe und Arbeit; ein schöner Erfolg wird aber der Lohn hierfür sein.
Die deutschen Westhungen in der Südsee.
Diese sind:
1. in M i k r o n e s i e n die Marianen, die Karolinen samt den Palau-inseln und die Marshallinseln^);
2. in Melanesien das Kaiser Wilhelmsland, der Bismarckarchipel und die beiden Salomonsinseln: Bougainville und j$y£a;_
3. in Polynesiendie beiden Inseln der Samoagruppe: Üpolu (upölu) und Savaii.
Der deutsche Südseebesitz bildet ein ausgedehntes und zusammenhängendes Kolonialreich in der Westhälfte des Pazifischen Ozeans
mit einem Flächeninhalt von 245 000 qkm nahe V2 des Deutschen Reiches) und f a st % Mill. E.
x) So benannt nach dem englischen Kapitän M a r s h a l l, der sie 1788 untersuchte.
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Geographie der Lebewesen. 101
b) Während die bisher erwähnten Tiere und Pflanzen durch absichtliche
T ä t i g k e i t des Menschen ihre Verbreitung gefunden, wurden andere durch die menschliche
Tätigkeit ganz zufällig verschleppt, mit Handelswaren, durch Schiffe, Heereszüge usw.
Den Wegerich nennen die Indianer Amerikas die Fußstapfe des Weißen; das Flohkraut
unserer Felder kam in einem ausgestopften Vogel aus Amerika, das Guineagras mit
den Negersklaven nach Brasilien. — So ist auch der Sperling mit dem Ackerbau nach
Sibirien und Afrika, die Ratte durch die Schiffahrt nach Amerika und Australien
gelangt. Auch die Reblaus oder Phylloxera (v. griech. phyllon = das Blatt,
und xerai.no = ich trockne aus) und der Koloradokäfer seien hier erwähnt;
6. endlich spielen bei der Verbreitung von Organismen eine hervorragende
Rolle die im Laufe der Zeit eingetretenen klimatischen und geologischen Ver-
änderungen, in letzterer Beziehung besonders die Verschiebungen, denen Land-
und Wassermassen in früheren Weltaltern unterworfen waren. Den Schlüssel für das
Verständnis der Tatsache z. B., daß unsere Hochgebirgs-Flora und -Fauna mit der
polaren Flora und Fauna nahe verwandt ist, während die dazwischenliegenden Tieflande
keine Spur von diesen Pflanzen und Tieren aufweisen, gibt uns die Eiszeit. Bei den
damaligen Temperaturverhältnissen war nämlich die Verbreitung der polaren Fauna
und Flora auch in den tieferen Regionen des Festlandes möglich. Als dann die Eiszeit
einem milderen Klima wich, mußten vor der zunehmenden Wärme die Pflanzen und
Tiere sich zurückziehen, sei es gegen N. oder die Gipfel des Hochgebirges, um hier
die Bedingungen ihrer Existenz zu finden. Die Übereinstimmung der Tierwelt Englands
und Irlands mit der des Kontinents beweist uns, daß beide Inseln in vorhistorischen
Zeiten Teile des europäischen Festlandes waren. So erklärt sich auch die vielfache
Ähnlichkeit der nordamerikanischen Flora und Fauna mit der europäischen aus der früher
zwischen beiden Kontinenten bestehenden Landbrücke, welche die Einwanderungen von
der Alten in die Neue Welt vermittelte.
Den Wanderungen der Lebewesen setzt die Natur auch wieder mannigfache
Grenzen.
Hiefür kommen besonders in Betracht:
1. Gebirge; so finden am Uralgebirge der Igel und das Heidekraut ihre
Grenze.
2. Meere und Meerengen; es ist kein Beispiel bekannt, daß in historischer
Zeit auch nur eine Pflanze über den Kanal oder über die Meerenge von Mefsina
durch Naturkräfte sich verbreitet hätte. Die merkwürdigste aller solcher Meeresgrenzen
ist die Straße zwischen den hinterindischen Inseln Bali und Lombok. Östlich und
westlich der Straße finden sich sehr verschiedene Pflanzen- und Tierarten.
3. Das Klima. Wüsten sind eine Verbreitungsschranke namentlich für folche
Tiere, die zu ihrer Existenz des Wassers bedürfen, Steppen für folche, die dem Wald-
leben angepaßt sind.
4. Der Wettkampf der Organismen untereinander. Da alle das
Bestreben haben, sich auszubreiten, so ist ein Kampf nms Dasein nicht zu vermeiden.
In diesem Kampfe aber trägt stets nur diejenige Art den Sieg davon, deren Natur
die bestehenden Verhältnisse am besten entsprechen, so daß sie sich kräftiger als die
andern entwickeln kann.
5. Der Menfch; gar manche Tiere wurden von ihm schon ausgerottet, andern
steht der Untergang bevor. Die straußartigen Riesenvögel Neuseelands, der deutsche
Wisent und Schelch sind verschwunden; mehr und mehr vermindern sich der Steinbock
der Alpen, Auerochs und Elen, Bison und Biber usw. Dagegen ist kein sicheres
Beispiel einer in geschichtlicher Zeit verschwundenen Pflanze bekannt; aber manche
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Brasilien Sibirien Afrika Amerika Australien Englands Irlands Bali Lombok Neuseelands
Tierprovinzen! Geographie des Menschen.
75
der Veränderungen im Zusammenhang der Rontinente oder ihrer einzelnen Teile in früheren
Erdzeitaltern gar nicht zu lösen. Ursprüngliche Inseln können nur von Tieren bewohnt
sein, welche schwimmend oder fliegend dahin gelangt sind. Die Tierwelt der Inseln gibt
uns also einen Knhalt für die Beantwortung der Frage, in welchem Erdzeitalter ihre
Loslösung vom Festland erfolgt sein mag. Wie die Flora weist auch die Fauna der
britischen Inseln Übereinstimmung mit derjenigen des Festlands nach und deutet damit
auf die späte Loslösung der Inseln hin. Kuf Madagaskar wiederum fehlen die großen
Säugetiere Afrikas; dafür besitzt die Insel unter anderem die eigenartigen Halbaffen
(Lemuren), die sich auch auf den ostindischen Inseln finden. Das deutet auf frühe Los-
lösung der Insel von Afrika und ehemaligen Landzusammenhang mit Indien hin. Die
Forschungen der Tiergeographie bezeugen gleichfalls den bis in späte Erdzeitalter an-
dauernden Zusammenhang der nördl. Erdteile und die frühzeitige Vereinzelung der Süd-
kontinente.
Nach dem Hauptverbreitungsgebiet der Tierarten unterscheidet nian verschiedene
Provinzen tierischen Lebens. Das im frühen Tertiärzeitalter abgegliederte Australien
empfing von der Natur weder Huftiere noch Raubtiere oder Affen: dafür bewahrt es
in seinen Beuteltieren (Känguruh), in Schnabeltier, Emu und Kakadu höchst altertümliche
Formen auf. Das erst spät durch Aufschüttung der panamaenge mit der Nordfeste ver-
bundene Südamerika besaß ursprünglich keine Einhufer und von Zweihufern nur Lama
und vicuna; dafür weist es an endogener Fauna von Naubtieren Puma und Jaguar,
an Vögeln Kondor und Kolibri, an Affen Brüllaffe und Wickelschwanzaffe, an Zahn-
armen Faultier und Ameisenbär, dazu das Gürteltier, den Wapitihirsch und das Wasser-
fchwein (Tapir) auf. Das lange vereinsamte und erst durch die Landenge von Suez an Asien
angegliederte Afrika erhielt von der Natur weder Ziege noch Schaf, Bär oder Hirsch,
besaß dafür aber Löwe, Leopard, Hyäne, den afrikanischen Elefanten und das afrikanische
Nashorn, mehrere Antilopenarten, den Strauß, Schimpanse und Gorilla. Das Thamäleon
in Nordafrika und Südspanien deutet auf den einstigen Zusammenhang an der Gibraltar-
straße hin.
Die Geographie cles Jmenfcben.
verschiedene Zweige der Wissenschaft vom Menschen. Die Anthropologie findet
ihre Kufgabe in der Beschreibung des Menschen als Einzelwesen nach der naturwissen-
schaftlichen Seite hin. Sie betrachtet den Menschen nach seiner körperlichen Beschaffenheit;
sie untersucht die größeren und kleineren Gruppen der Menschheit nach Knochenbau,
Schädelgestalt und sonstigen körperlichen Eigentümlichkeiten.
Die Ethnographie ist die beschreibende Völkerkunde, welche die geistige (intellektuell-
soziale) Seite des Nienschen in den Mittelpunkt ihrer Forschungen rückt. Sie betrachtet
daher die verschiedenen Kulturverhältnisse der Völker, Sitte und Brauch, Wirtschaft und
Recht, religiöse Anschauungen, technische und künstlerische Fertigkeit, Handel und Ge-
werbe und dgl.
Die Ethnologie ist die vergleichende Völkerkunde; sie versucht auf Grund des von
der Ethnographie gewonnenen Tatsachenstoffs die Unterschiede und Ähnlichkeiten in den
Kulturverhältnissen der Menschheit auf ihre Ursachen hin zu prüfen und in einen gesetz-
mäßigen Zusammenhang zu bringen.
Die Knthropogeographie beobachtet die Wechselbeziehungen zwischen dem
Menschen und seinem Wohnraum,' sie deckt den Einfluß der Heimat, ihrer Eigenart und
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Extrahierte Personennamen: Gorilla
Extrahierte Ortsnamen: Madagaskar Afrikas Afrika Indien Suez Afrika Nordafrika
Tierprovinzen; Geographie des Menschen.
75
der Veränderungen im Zusammenhang der Rontinente oder ihrer einzelnen Teile in früheren
Erdzeitaltern gar nicht zu lösen. Ursprüngliche Inseln können nur von Tieren bewohnt
sein, welche schwimmend oder fliegend dahin gelangt sind. Die Tierwelt der Inseln gibt
uns also einen Anhalt für die Beantwortung der Frage, in welchem Erdzeitalter ihre
Loslösung vom Festland erfolgt sein mag. Wie die Flora weist auch die Fauna der
britischen Inseln Übereinstimmung mit derjenigen des Festlands nach und deutet damit
auf die späte Loslösung der Inseln hin. Huf Madagaskar wiederum fehlen die großen
Säugetiere Afrikas; dafür besitzt die Insel unter anderem die eigenartigen Halbaffen
(Lemuren), die sich auch auf den ostindischen Inseln finden. Das deutet auf frühe Los-
löfung der Insel von Afrika und ehemaligen Landzusammenhang mit Indien hin. Die
Forschungen der Tiergeographie bezeugen gleichfalls den bis in späte Erdzeitalter an-
dauernden Zusammenhang der nördl. Erdteile und die frühzeitige Vereinzelung der Süd-
kontinente.
Nach dem Hauptverbreitungsgebiet der Tierarten unterscheidet man verschiedene
Provinzen tierischen Lebens. Das im frühen Tertiärzeitalter abgegliederte Australien
empfing von der Natur weder Huftiere noch Raubtiere oder Affen: dafür bewahrt es
in seinen Beuteltieren (Känguruh), in Schnabeltier, Emu und Kakadu höchst altertümliche
Formen auf. Das erst spät durch Ausschüttung der panamaenge mit der Nordfeste ver-
bundene Südamerika besaß ursprünglich keine Einhufer und von Zweihufern nur Lama
und vicuna; dafür weist es an endogener Fauna von Raubtieren Puma und Jaguar,
an Vögeln Kondor und Kolibri, an Affen Brüllaffe und Wickelschwanzaffe, an Zahn-
armen Faultier und Ameisenbär, dazu das Gürteltier, den Wapitihirsch und das Wasser-
schwein (Tapir) auf. Das lange vereinsamte und erst durch die Landenge von Suez an Asien
angegliederte Afrika erhielt von der Natur weder Ziege noch Schaf, Bär oder Hirsch,
besaß dafür aber Löwe, Leopard, Hyäne, den afrikanischen Elefanten und das afrikanische
Nashorn, mehrere Antilopenarten, den Strauß, Schimpanse und Gorilla. Das Ehamäleon
in Nordafrika und Südspanien deutet auf den einstigen Zusammenhang an der Gibraltar-
straße hin.
Die Geographie äes jmenfcbeii.
verschiedene Zweige der Wissenschast vom Menschen. Die Anthropologie findet
ihre Aufgabe in der Beschreibung des Inenschen als Einzelwesen nach der naturwissen-
schaftlichen Seite hin. Sie betrachtet den Menschen nach seiner körperlichen Beschaffenheit;
sie untersucht die größeren und kleineren Gruppen der Menschheit nach Knochenbau,
Schädelgestalt und sonstigen körperlichen Eigentümlichkeiten.
Die Ethnographie ist die beschreibende Völkerkunde, welche die geistige (intellektuell-
soziale) Seite des Menschen in den Mittelpunkt ihrer Forschungen rückt. Sie betrachtet
daher die verschiedenen Kulturverhältnisse der Völker, Sitte und Brauch, Wirtschaft und
Recht, religiöse Anschauungen, technische und künstlerische Fertigkeit, Handel und Ge-
werbe und dgl.
Die Ethnologie ist die vergleichende Völkerkunde; sie versucht auf Grund des von
der Ethnographie gewonnenen Tatsachenstoffs die Unterschiede und Ähnlichkeiten in den
Kulturverhältnissen der Menschheit auf ihre Ursachen hin zu prüfen und in einen gesetz-
mäßigen Zusammenhang zu bringen.
Die Anthropogeographie beobachtet die Wechselbeziehungen zwischen dem
Menschen und seinem Wohnraum; sie deckt den Einfluß der Heimat, ihrer Eigenart und
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
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Extrahierte Personennamen: Gorilla
Extrahierte Ortsnamen: Madagaskar Afrikas Afrika Indien Suez Afrika Nordafrika
74
Der indische Archipel. §. 23.
und dem tiefen Bengalen, mit dem an der Südseite des Himalaya
stets vorkommenden 4 Stufenlandschaften (Hochgebirge, Bergland-
schaft, Hügelland, Tiefland). Am Westfuße des 22,468' hohen
Tschumalari führt ein Paßübergang aus dem britischen Indien
nach Ost-Tibet.
8. 23.
Der indische Archipel. 1)
Der zu beiden Seiten des Aequators und zwischen den beiden Con-
tinenteu von Asien und Australien ausgedehnte indische Archipel ist
keineswegs als eine bloße maritime Erweiterung Asiens, als eine Reihe
abgesprengter Glieder des benachbarten asiatischen Continents zu betrach-
ten, sondern bildet, so vielfach er auch durchbrochen ist, eine geographisch
für sich abgeschlossene, selbständige Welt, zugleich aber auch ein vermit-
telndes Glied für die benachbarten Festlande (Hinterindien, wovon er nur
durch eine schmale Meerenge getrennt ist, China, und das zwar ent-
fernte, aber durch das Meer und regelmäßige Winde leicht erreichbare
Vorderindien).
Dieser Archipel, welcher zu den vulkanleichsten Gebieten der
Erde gehört (vgl. S. 13), besteht aus vier größern Inseln: Su-
matra, Java, Borneo und Celebes, und einer unzähligen
Menge kleinerer und ganz kleiner Eilande, die namentlich im S.
eine Menge noch thätiger Vulkane enthalten.
Da, mit Ausnahme der Philippinen, alle diese Inseln in der Nähe
des Aequators liegen, so bedingt dies tm Allgemeinen eine gewisse
Gleichförmigkeit des Klimas und der Erzeugnisse des Thier- und Pflan-
zenreiches. Dennoch hat jede dieser Inseln ihre eigeuthümlichen, charak-
teristischen Naturschätze: Sumatra die colossalsten Thierformen des
Rhinoceros, Tapir, Orangutang (Waldmensch); Java die reichsten
Nahrungsstoffe in Kornarten, Brodsruchtbaum, Zuckerrohr, Reis; Bor-
neo ist das Land des Goldes, der Diamante und anderer Kostbarkeiten;
Bangka, östlich von Sumatra, ist das reichste Zinnland der Erde; die
folgenden Inseln bis zu den Molukken und Neu-Guinea haben jede ihre
eigenthümliche Gewürzart, seltene Vögel (Paradiesvögel) u. s. w. ,/Hier
im innigsten Verein der Wasser-, Land- und Tropenwelt, erscheint das
physikalische Leben des Erdballs in seiner höchster: Potenz."
Außer einigen portugiesischen und englischen Niederlassungen
gehört diese Jnselflnr vorzugsweise den Holländern, die Philip-
pinen den Spaniern.
*) lieber die horizontale Gliederung des indischen Archipels vgl. Petermann's
Mittheilungen, 1858, S. 57 f.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Bangka
Extrahierte Ortsnamen: Bengalen Indien Ost-Tibet Asien Asiens Hinterindien China Borneo Sumatra Sumatra
Guinea,
439
fest, und suchten daschnstenthum auszubreiten. Wirklich
liessen sich auch viele Neger taufen; allein ausser dem Vor,
zug, getauft zu seyn, wußten sie leider vom Christenthum
nicht viel. Vielleicht mögte jedoch in der Folge auf diesen
Grund gebaut worden seyn, wenn mcht ein großes furcht,
bares Volk im inneren Guinea, die vorhin genannten
Galla sich der Einführung des Christenthums widersetzt
und blutige Kriege erregt hätten.
Das Land der Kaffern.
Dies Land macht den südlichen Theil von Africa aus.
An der Spitze desselben ist ein Vorgebürge, das Borger
bürge der guten Hofmmg. schlechtweg aber das Lap
genannt. Um dasselbe schiffen alle Jahr viele tausend Eu,
ropäer, wenn sie nach Ostindien wollen. Sie fahren ge,
meiniglich hier an, und nehmen Korn, Mehl, Schiffs,
Zwieback, gepökeltes Fleisch, Wein, Brandtewein, frisches
Wasser, und andere Lebensmittel zur Fortsetzung ihrer
Reise mit. — Das Land ist ziemlich gcbirgigt, und unter
den Bergen sind der Tafelberg und der Teufelebcrg
merkwürdig. Es ist jedoch das Clima sehr milde, und selbst
der Winter ist hier so sanft, daß man nicht nöthig hat, ein»
zuheitzen. Daher ist auch der Boden ungemein fruchtbar.
Man findet hier vortrefliche Trauben, und der Capwein
ist in der ganzen Welt berühmt. Die meisten europäischen
Getreidearten, und vortrefliches Obst, besonders Pfirschen,
Apricosen und Feigen wachsen hier in Menge. Von zahr
meu Thieren sind hier Ochsen, welche dis Einwohner zum
Reiten gebrauchen, Schaafe mit großen Schwänzen,
Schweine und Ziegen. U.urer den wilden Thieren findet
Ihr hier auch die sanfte Giraffe und das schön gezeichnete
Zebra; ausser ihnen aber giebts Eiephanten, Nasehörner,
(Bürgersch. -r Band) F f Wald,
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]