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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 1

1911 - Erfurt : Keyser
I. Erfurts Entstehung und keine Geschichte bis zum 3ahre 1000. Erfurts Entstehung: Erfurt, die Stadl „einst heidnischer Bauern", wie Bouifacius sie nannte, war bereits im 6. Jahrhundert bewohnt?) Aber schon lange vorher war die Gegend besiedelt. 4000 Jahre vor der heutigen Zeit erkannten Hirten, deren Rassezugehörigkeit uns unbekannt ist, die Vorzüge der Landschaft: einen trockenen Berg zu guter Wohnslatt, ein klares Gebirgswasser zu frischem Trunk, einen dichten Wald mit schmackhaften Früchten und einen zu Viehzucht und Ackerbau geeigneten Boden. Sie bauten sich deshalb hier an und zwar südwestlich vom Petersberge, in der Gegend der heutigen Rudolf- und Heinrichstratze und am Nordfuße des Steigers bei Villa Stürcke (f. Erfurt in der Steinzeit, Nr. 1). Aus unbekannten Gründen verließen die ersten Bewohner aber die Gegend. Doch zur Bronzezeit (nach 1500 v. Chr.) wurde sie von neuem durch Kelten besiedelt (s. In der Bronzezeit, Nr. 2). Sie errichteten ihre Wohnstätten wohl an den alten Dorfftätten. Ein Jahrtaufend später traten an ihre Stelle Germanen, die damals von Thüringen Besitz nähmen. Auch sie hatten ihre Herd-stätten zunächst an der Stelle der alten Siedlungen, doch ließen sie sich später mehr nordwärts vom Petersberge und in der Gegend des neuen städtischen Krankenhauses nieder. Letztere heißt heute noch im Flurbuche die „hohe Stadt". Die neuen Ansiedler hatten ihre Wallburgen, die Zufluchtsstätten in Zeilen der Not und Gefahr, auf dem Petersberge und im Steiger oberhalb des Bachstelzenweges, nahe dem Jdablick. Letztere ist heute noch vorhanden. Den germanischen Thüringern war das Eisen bekannt, auch benutzten sie die Töpferscheibe. Die Erfurter Gegend blieb von da für immer bewohnt. Um den Anfang der christlichen Zeitrechnung wurden die hiesigen Ansiedler mit den Römern bekannt und befreundet und standen mit ihnen in regem Handelsverkehr. Bald kam auch von außen Zuwachs. Neue germanische Stämme siedelten sich an, und slawische Familien ließen sich nieder (s. Was die Geschichte von den alten Thüringern weiß, Nr. 5). Die Siedlung griff allmählich auf die !) Bewiesen durch Gräberfunde aus der Merowingerzeit, z. B- auf dem Anger (nahe Nr. 64).

2. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 10

1911 - Erfurt : Keyser
— 10 — Ankunft des Leichenzuges: Längst ist der Frühling ins Land gezogen. Die Erde hat sich in ihr blühendes, duftiges Gewand gekleidet, und Wald und Flur sind belebt von einem munteren Vogelvölkchen; sonst aber ist es feierlich still. Nahe am Bache stehen mehrere Männer in leise geführtem, ernstem Gespräch. Emer von ihnen blickt, um die Zeit zu messen, zur Sonne. Auf seine Bemerkung halten die andern prüfende Ausschau. Dann streckt der eine die Hand dorthin, der andere in entgegengesetzter Richtung, der dritte nach Süden, und von allen Seiten sieht man, hier vereinzelt, dort in Gruppen, Menschen dem Tale zuschreiten, Männer und Weiber, Knaben und Mädchen. Plötzlich kommt größere Bewegung in die Menge der Anwesenden. Alle Köpfe wenden sich nach Süden. In feierlichem Zuge nahen sich die Leidtragenden mit der Leiche des Häuptlings von der Höhe des Rockhäuser Berges herab. Ueber den leblosen Körper ist ein Linnentuch gebreitet. Sechs Männer tragen das Brett, das als Bahre dient. Vor dem Toten schreiten die zahlreichen Diener und Dienerinnen, Gefäße der verschiedensten Art tragend, die aus Erde gefertigt sind, bauchige Urnen, weite Schalen und flache Schüsseln. Unmittelbar vor der Leiche gehen zwei Diener, die das Bronzeschwert und den mit Bronzeplatten und feinen Nägeln aus demselben Metall prunkend beschlagenen Schild tragen. Zunächst hinter den Trägern schreitet die Witwe des Verstorbener^ ihr folgen die übrigen Versippten. Sie ist eine hohe, schlanke Frau von edler Haltung; ihr Antlitz zeigt tiefen Schmerz.' Heute trägt sie nichts von dem sonstigen reichen Bronzeschmuck; kerne wertvollen Bronzeringe zieren ihren Oberarm, keine bronzenen Zierplatten schmücken die Brust, keine der oft snßlangen Bronzenadeln dient dem langen Linnengewand als Hafte. Das Begräbnis: An einem bevorzugten Platze des Fried-Hofes setzen die Träger das Brett mit dem Leichnam nieder. Ein Greis, den die Kleidung vor den übrigen auszeichnet, tritt jetzt vor. Es ist der Richter in streitigen Sachen und zugleich der Priester für die ganze Niederlassung. Er wendet das mit langem Barte geschmückte Gesicht der östlichen Himmelsgegend zu und spricht ein Gebet; denn dieses Volk verehrt ein höheres Wesen und glaubt an ein Fortleben im Jenseits. Dann wendet er sich zu den Umstehenden und hält dem Geschiedenen eine Gedächtnisrede. In den Mienen der Zuhörer ist zu lesen, daß die Worte des Redners den Tatsachen entsprechen. Nun legen die Träger den Toten auf den sorgsam geebneten Boden einer mäßig tiefen Gruft und Diener führen das Lieb-lingspferd herbei. Ein dumpfer Schlag ertönt. Wie vom Blitze getroffen, stürzt das Roß zu Boden. Betäubt, empfindet es nicht, daß fein Blut dahinrieselt. Als das letzte Lebenszeichen erloschen, legen die Männer das Tier dem Verstorbenen zur Seite; er soll im Jenseits nicht ohne sein erprobtes Roß sein.

3. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 42

1911 - Erfurt : Keyser
— 42 — same Pflege wurde dem Oekonomiehofe des Klosters zuteil. In den warmen und wohlverwahrten Ställen standen zur Winterzeit zahlreiche Viehherden. Da geschah es denn oft, daß in kalter Nacht die Wölse blutdürstig die Mauern umschwärmten und heulend auf das Schellenklingen antworteten, das aus dem Schasstalle herüberklang. Besonders unangenehm wurde in dem ausgedehnten landwirtschaftlichen Betriebe des Klosters der Wassermangel aus dem quellenlosen Berge empfunden. Die Mönche legten darum schon srüh (1136) eine äußerst kunstvolle Wasserleitung an. In Bleiröhren führten sie das lautere Quellwasser des südwestlich gelegenen Borntales herbei. Ein geschmackvoll behauener Felsblock bildete das Aufsangebecken und diente zugleich als Spültrog. Zur besonderen Bewirtschaftung der verstreut umherliegenden Ländereien bauten die Mönche rings um das Kloster Meierhöfe und legten dadurch den Grund zu manchem Dorfe des heutigen Landkreises Erfurt. So wissen wir von Alach, daß es eine Gründung der Peterliuge ist. Ueberhaupt gab es weit und breit keine Flur, in der nicht Aecker für Skt. Peter bestellt wurden. Weinbau: -Große Sorgsalt wurde seitens der Mönche dem Weinbau zuteil. Auf ihre Veranlassung sollen Winzer ans Hochheim am Rhein in Hochheim an der Gera sich angesiedelt und Weinberge angelegt haben. Einen wie großen Umfang der Weinbau im Lause der Jahre angenommen hatte, können wir am besten daraus erkennen, daß im Spätherbst 1664 nahe der Klostermauer ans der Stadtseite 15% Acker Weingärten ausgerodet werden mußten, um Raum für die neuen Festungswerke zu gewinnen; davon waren 6% Acker Eigentum des Klosters. Erwerbung reichen Besitzes: Die Mönche hatten es durch stille, aber fleißige Bemühung verstanden, den Grundbesitz des Klosters außerordentlich zu vermehren. Damals entstand in der Kirche ein eigentümlicher Glaube. Man meinte, jede abgeschiedene Seele müsse vor ihrer Einkehr ins Reich der Seligen sür längere oder kürzere Zeit eine Prüfung, das sogenannte Fegefeuer, durch laufen, je nach dem irdischen Leben des Verstorbenen. Durch Gebete der Hinterlassenen, noch besser aber durch die Fürbitte frommer Mönche war es aber möglich, die Prüfungszeit abzukürzen. Zu diesem Zwecke wurde in den Klöstern ein besonderer Gottesdienst, das Messelesen, eingerichtet. Auch im Peterskloster standen die Mönche an den Altären ihrer Klosterkirche und hielten tagtäglich Messen ab sür Verstorbene. Viele wohlhabende Bürger der Stadt suchten nun durch reiche Gaben die Gunst der frommen Peterlinge zu erwerben, um durch sie bestimmt ins Reich der Seligen zu gelangen. Auch Leichenbegängnisse hielten die Mönche ab, und mancher Tote wurde in den Gewölben der Klosterkirche beigesetzt, was als große Wohltat angesehen und reich bezahlt wurde. So wissen wir von einem Bürger, der „unter dem Anwehen des heiligen Geistes" dem Kloster drei Hufen in der Bech-

4. Für Präparandenanstalten - S. 154

1912 - Breslau : Hirt
154 C. Länderkunde. Bodengestalt. Es sind zu unterscheiden! a) Italienisches Alpenland, b) Oderitalienisches Tiefland (Po-Ebene), c Apenninland. a) Italienisches Alpenland. Italien besitzt den Jnnenrand der Alpen, der namentlich im W steil nach dem Tieflande abstürzt. In den Ostalpen beschränkt sich Italiens Anteil fast ganz aus die Südlichen Kalkalpen. Die Schweiz und Österreich schieben sich mit dem Kanton Tessin und mit Tirol bis an den Südsaum der Alpeu in italienisches Gebiet hinein. In den Süd- rand der Alpen eingebettet liegen die wegen ihrer Schönheit berühmten ober- italienischen Seen (teils auch auf Schweizer und Tiroler Gebiet). Es find von W nach 0: Lago Maggiore, Luganer, Eomer und Gardasee. 87. Lombardische Fruchtebene bei Mailand. b) Das Oberitalicnische Tiefland oder die Po-Ebeue war ursprünglich eine Bucht des Adriatischen Meeres, ist aber durch Hebung des Landes und Anssülluug mit Siukstoffeu der Alpeu- und Apeumuflüsse allmählich zugeschüttet wordeu. Der Po ist schiffbar und fließt auf eine Strecke von 400 km zwischen hohen Dämmen. •— Nördlich vom Po, mit ihm durch Nebenarme verbunden, mündet die Etsch. Die Ebene ist uuter dem Einflüsse der Wärme und reicher Bewässerung von üppigster Fruchtbarkeit. Mit ihren Ulmen- und Pappelreiheu, zwischen denen der Wein rankt, ihren Ölbäumen und Obsthainen und den der Seiden- raupenzncht dienenden Maulbeerbäumen gleicht sie von fern einem Park. Unter den Bäumen gedeihen Mais und Weizen, an feuchten Stellen auch Reis. Auf fetten Wiesen wird Milchvieh gehalten. Deshalb ist das Land aufs dichteste besiedelt und der wichtigste Teil des Königreichs..

5. Für Präparandenanstalten - S. 188

1912 - Breslau : Hirt
188 C. Länderkunde. Aufgabe. Warum war der Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals eine Förde- rung deutscher Seefahrt? § 296. d) Die Nebenländer sind 1. die kleinen baumlosen Faröer (= Schafinseln) nördlich von den Britischen Inseln, deren Bewohner von Schafzucht, Fischerei und Jagd auf Seevögel leben (Dannenhandel); 2. die am Nördlichen Polarkreis liegende Insel Island s —Eisland), mit 100000 qkrn dreimal so groß wie Dänemark, aber von nur 80000 Menschen bewohnt. 103. Heiße Quellen: Geiser auf Island. Große öde Lavafelder, Felswüsten, Moore und — besonders im So — Gletscher bedecken die Insel, die eine vielseitige vulkanische Tätigkeit aus- weist (tätige Vulkane und heiße Springqnellen, Geiser genannt). Tie Isländer sind Nachkommen der im 9. und 10. Jahrhundert ein- gewanderten Skandinavier und wohnen meist weit zerstreut auf Einzelhöfen iverkehr durch kleine Reitpferde). Hauptort ist Reykjavik (reichawik)^ mit 4000 E. Östlich davon der gefürchtete Vulkan Hekla. Aufgabe. Wie liegt Island zum Polarkreis? 1 Reykjavik = Rauchbucht (noch benachbarten heißen Quellen).

6. Für Präparandenanstalten - S. 264

1912 - Breslau : Hirt
264 C. Länderkunde. 2. Im Dämaralande wohnen viehzüchtende Bäntnneger, der früher zahlreiche Stamm der Hererö und die von ihnen unterjochten Berg- dämara. 3. Im Mv wohnen die Ackerbau treibenden Owämbo, der mächtigste Stamm. 4. Zahlreich sind die Bastarde, Mischlinge von Weißen und Hotten- totten, mit kapholländischer Sprache. 5. Die Weißen bestehen aus Deutscheu und aus Buren, von denen manche holländische Ortsnamen herrühren, und anderen Europäern. 135. Windhuk (1600 m) in Deutsch-Südwestafrika. Von der Dornbuschsteppe gleitet der Blick über die Herde, die Akazien und die Werften der Herero zu dem freundlichen Städtchen am Gebirgsrand, das in wasserreicher, grüner Landschaft zwischen weiten, wohl- bebauten Fluren liegt. Die Straßen von Windhuk sind gut gepflegt und beleuchtet. Siedlungen. Lüderitzbucht ist der beste Hafen des 8. Die Kreuzung der natürlichen Straßen, darum geographischer und wirtschaftlicher Mittel- punkt der Kolonie und Sitz der Regierung und der Schutztruppe, ist das 1600 m hoch gelegene Windhuk. Zahlreiche kalte und heiße Quellen haben hier eine dichtere Besiedlung und guten Bodeuaubau herbeigeführt. Im S ist Keetmanshoop der wichtigste Ort. Die britische Walfischbai verödet, da sich nahe im N durch deu Bau einer langen Hafenmole eine einigermaßen brauchbare Laudungsstelle in Swakopmund herstellen ließ. Dieses ist zurzeit das bequemste Eingangs- tor und daher der Ausgangspunkt zweier Bahnen. In den kleinen Ort- schasten im Berglande bestehen mehrere Missionsstationen.

7. Für Präparandenanstalten - S. 245

1912 - Breslau : Hirt
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 4. Afrika. 245 nannt wurde. Der Fluß durchquert mit seinen Quellflüssen auf dem 30. Grade fast die ganze Breite des Erdteils. Nördlich vom Oranje liegt auf dem Südlichen Wendekreise die Kala- häri, eine weite Hochebene von stellenweise wüstenartigem Charakter, an deren tieferen Stellen sich das Wasser in Salzsümpfen sammelt (§ 387). § 390. 3. Die Küsten. An der Westküste ist das Land vom Oranje bis zum Kunene deutsche Kolonie. Die Küste leidet infolge der kalten Meeresströmung unter Wassermangel und bildet stellenweise in 200 km Breite eine pflanzenlose Fels- oder Sanddünenküste. Diese Strömung kommt aus dem Südpolarmeere und entzieht den über ihr ziehenden Wolken die Feuchtigkeit, so daß der Regen ins Meer fällt und nur die abgeregneten Wolken das Land erreichen. (Vgl. §425.) Hier liegt die Lüderitzbucht (früher Angra Pekena) und inmitten des deutschen Besitzes die Walfischbai, die England gehört. Den östlichen Teil von Britisch-Südwestafrika nimmt ein bis zu 2700 m hohes Bergland ein, das die Kalahari von der Küste trennt. An der Ostküste sind günstigere Verhältnisse. Hier findet sich ein großes Randgebirge, das zur höchsten Erhebung (3400 m) Südafrikas an- steigt. Reicher Steigungsregen läßt den Wald gedeihen, in den Niederun- gen wächst das Zuckerrohr. Die wohlbewässerten Abhänge des Gebirges sind reich an Gras und dienen als ausgezeichnete Viehweide, besonders für die nach Tausenden zählenden Schafe; der Boden lohnt den Anbau von Mais und Weizen. Der nördliche Küstenstrich von der Delagöa-Bai bis zum Sambesi ist meist ebenes Gebiet, um die Mündungen der Ströme sumpfig und höchst ungesund. Das Sumpfgebiet reicht 500 km am Sambesi hinauf. Am füd- lichsten Punkte seines oberen Laufes liegen die herrlichen Viktoriafälle, von ihrem englischen Entdecker nach seiner Königin benannt. Angesichts der Fälle setzt die englische Eisenbahn ans einer kühnen Brücke über den Strom. § 391. 4. Bevölkerung. Wie in allen Kolonialstaaten besteht die Be- völkerung aus Ureinwohnern und Einwanderern. Bis etwa 1600 war Südafrika nur von den wilden Stämmen der Buschmänner und Hotten- totten (= Stotterern) bewohnt. Sie mußten vor den aus No andringenden Kaffern (b. h. Ungläubigen, so genannt von den Arabern, weil sie nicht zum Islam übertraten) nach W zurückweichen. In Deutsch-Südwestafrika finden sich die Bantuueger des Westens, die Herero und Owambo. Von den Europäern wurde zuerst das Kapland besetzt. Es mußte den seefahrenden Nationen Europas, die im fernen Osten Besitz hatten, als will- kommener Ruhepunkt mit gesundem Klima von besonderem Wert sein, so- lange vor der Eröffnung des Sneskanals (1869) die Seewege nach dem 0 nur um Südafrika führten. Das Kapland wurde von den Portugiesen entdeckt, von den holländischen Buren (d. i. Bauern) kolonisiert und kam um 1800 in englischen Besitz. Die Buren wanderten vor den Engländern mehr und mehr uach N zurück und gründeten jenseits des Oranje die beiden Bnren-Freistaaten, die aber 1902 nach tapferer Gegenwehr auch zu englischen Kolonien wurden.

8. Für Präparandenanstalten - S. 244

1912 - Breslau : Hirt
244 ('. Länderkunde. B. Südafrika. H 388. 1. Die Tüdwestspitze ist für den Weltverkehr am wichtigsten. Hier streckt sich eine kleine Halbinsel ins Meer, die nach dem Inland durch den Tafelberg (reichlich 1000 m) abgeschlossen ist. Diese oben platte Berg- form wiederholt sich auch im Innern sehr oft. Zwei Buchten, die Tafel- bai und die False (d. i. Falsche) Bai, umgeben Kapstadt. Für den Verkehr mit dem Innern lange bedeutungslos, führt jetzt die englische Bahn von Kapstadt aus tief in den Erdteil hinein, und für den See- verkehr wird die Stadt immer von größter Wichtigkeit sein. (Kohlennieder- läge!) Das Nadelkap ist die Südspitze des Erdteils. Es heißt so, weil hier eine Abweichung der Magnetnadel beobachtet wird. Aufgabe. Bei welchen Winden zieht der Seemann die Tafelbai, bei welchen die False Bai zum Ankern vor? 127. Tafelberge in Südafrika. Das Kapland hat zahlreiche einzelne oder gruppenweise vereinigte Tafelberge, die graurot über den in der Trockenzeit harten und geborstenen, rötlichen Boden der Hochfläche sich erheben. In der Mitte der Land- schaft sehen wir einen der in ganz Südafrika gebräuchlichen Kapwagen. Er wird stets von einer langen Kette von Ochsenpaaren gezogen, die mit Jochen untereinander verkoppelt sind. $ 389. 2. Das Innere, das höhere Stufenland, die Karru id. i. hart), ist von der Küste aus nur durch schmale, schwierige Gebirgswege zugänglich. Der rote Ton der Karru wird in der trockenen Jahreszeit hart wie Stein, in der Regenzeit aber zu einem weiten Gras- und Blumengebiete, auf dem früher die Antilopen grasten, verfolgt von den größeren Raubtieren; jetzt ist hier ein riesiges Weidegebiet entstanden. Das höchste Gebiet wird durchflössen von dem Oränje, der von seinen ersten Ansiedlern, den Holländern, nach dem Herrscherhause Orauieu be-

9. Für Präparandenanstalten - S. 249

1912 - Breslau : Hirt
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 4. Afrika. 249 gebirge, das seinen Namen von dem Getöse der dortigen Brandung er- halten hat. Im 15. Jahrhundert war Oberguinea das Ziel der spanischen «Seefahrt, an der auch Kolumbus als junger Seemann teilnahm. Dann wurde es die Hauptstätte des Sklaventransports für Amerika, bis englische Kriegsschiffe dem Menschenhandel wehrten. Die mit Gewalt befreiten Sklaven wurden, wenn man sie nicht wieder in die innere Heimat zurückbringen konnte, in besonderen Kolonien angesiedelt; solche sind Freetown ^sritauu^ s—freistadt) und Liberia s—freiheit). Jetzt ist die Küste mit vielen europäischen Fakto- reien (Handelsniederlassungen zum Sammeln der Waren aus dem Innern) besetzt. Der Haupthandel richtet sich auf Palmöl, so daß man die ganze Küste als „Ölküste" und die Mündungen des Nigir als „Ölflüsse" bezeichnet. Die Engländer und die Franzosen haben den größten Teil von Ober- gninea im Besitz; der wichtigste Ort ist das englische Lagos. Westlich von dem französischen Aschänti liegt die deutsche Kolonie Togo (s. die deutschen Kolonien, § 421 ff.). Am Kap Palmas wohnen die Krüneger, die wegen der Armut ihrer Heimat im Gegensatz zu der Gewohnheit der Neger aus europäischen Schissen und Faktoreien Dienste nehmen. § 399. f) Die Bewohner von Sudan zerfallen in die Sudan- und die Bäntuneger. Die Sudänneger sind von brauner, hellerer Hautfarbe und treiben Viehzucht, Acker- und Gartenbau, sowie Handwerk. Sie leben in Dörfern und Städten und haben vielfach ein geordnetes Staatswesen. Die Bäntuneger sind tiefschwarz, die „häßlichen Stämme" ihrer Rasse. Be- ständig streiten sich beide um die Vorherrschaft, die Sudänneger gewinnen allmählich die Oberhand. § 400. 3. Die Sahara, d. h. Wüste, ist das größte Wüstengebiet der Erde und erstreckt sich vom Atlantischen Meere bis zum Nil. (Vgl Bunt- bild!) Ihre Größe beträgt annähernd zwei Drittel von Europa. Sie ist keineswegs ein zusammenhängendes Sandmeer, vielmehr wird sie in schräger Richtung von einem Gebirgszug durchzogen, der bis zu 2400 m (= halbe Montblanc-Höhe) ansteigt. Ein großer Teil besteht ferner aus pflanzenleeren, sandlosen Ton- und Felsbänken. Das Hauptgebiet ist eine Hochebene von 200—600 m Höhe mit sonn- durchglühten unabsehbaren Sandflächen; der Wüstensand wird vom Sand- stürm nicht selten zu Dünenreihen von mehr als 100 m Höhe aufgetürmt. Nur die Erhebungen in der Mitte haben Steigungsregen und infolgedessen Wald und Weideland. Im übrigen ist der Regen selten und bleibt wegen der hohen Temperatur oft jahrelang aus. Aber der starke nächtliche Tau und vereinzelte Gewitterregen, dazu das vom Rande, namentlich vom Atlas her eindringende Wasser sickert auf unterirdischen, undurchlässigen Tonschichten (vgl. Fig. 19) in die muldenförmigen Vertiefungen, wo es in Form von Quellen zutage tritt oder durch künstliche Brunnen aufgeschlossen wird; an solchen Wasserstellen liegen die Oasen, deren Tonboden von üppigster Frucht- barkeit ist. Mit großer Sorgfalt wird das Wasser über den Boden verbreitet, so daß^ kein Fußbreit uubeuetzt bleibt. Die Absiedlungen der Menschen stehen am steilen Rande auf dem Wüstensand. Die Oase ist mit Kulturpflanzen

10. Für Präparandenanstalten - S. 260

1912 - Breslau : Hirt
260 C. Länderkunde. erstreckt sich weit nach 0 und bedeckt eine Fläche so groß wie das Königreich Sachsen. Die Regenmenge am Kamerüuberge ist die zweitgrößte der Erde und beträgt jährlich 10 m. Diese Landschaft ist unser bestes Kakaogebiet. § 418. 3. Von der Küstenebene steigt man durch dichten Urwald auf Stufen hiuauf zu steppeuartigeu Hochflächen, auf deuen Regen- und Trockenzeiten mit dem Stande der Sonne wechseln. Der Urwald zieht sich an den Flüssen als „Galeriewald" weit ins Innere, der 30 geht in ein tropisches Waldgebiet über. Der über 2000 m hohe Gebirgsrand im Nw fällt steil zum Venne ab. Die Busch- und Graslandschaften sind von Anti- lopen, Büffeln und Elefanten, aber auch von zahllosen Heuschrecken bevölkert. 4. Am Tsäd-See liegt neben großen Sumpfstrecken fruchtbares, gut bebautes Ackerland, das eine dichte Bevölkerung ernährt. $ 419. c) Die Bevölkerung der Küste gehört den Bäntuuegern an; im Innern mischen sich Fulbe^ und Sndanneger. Um das Kamerünbecken wohnen die Duala, die hauptsächlich den Handel mit dem Innern ver- Mitteln; sie sind im übrigen träge und unzuverlässig. Die Baseler Mission hat die meisten Missionsstationen eingerichtet. § 420» d) Wirtschaftliche Bedeutung. Die große Fruchtbarkeit macht das Land zu einer äußerst wichtigen Plantagenkolonie; Kautschuk, Palmen- Produkte und Kakao sind die wichtigsten Ausfuhrartikel. Die Eisenbahn von Duala uach dem Tsäd-See (900 km) ist bereits im Bau begriffen. Eine zweite Bahn soll Duala mit deu Kongobahnen verbinden und das Waldland im 80 erschließen. Der Hairpthafen ist Duala, Sitz des Gou- Verneurs das gesündere Bnea, 900 m hoch am Kamerünberg gelegen. 3. Togo. Fast so groß wie Bayern und Württemberg, etwa 1 Mill. E. 1908: 280 ansässige Europäer. $ 421. a) Lage. Togo, die kleinste, aber am dichtesten bevölkerte deutsche Kolonie in Afrika, grenzt mit einer fieberreichen Küstenstrecke an den Golf von Guinea. Nach N verbreitert es sich am Wolta, der die Länge des Rheins erreicht. Im W wird es vom britischen Aschäntiland, im 0 vom französischen Dähome eingeengt. Die Nordgrenze erreicht den 10." n. Br. § 422. b) Landschaftsbild. 1. Eine gewaltige Brandung macht die Küste schwer zugänglich. Die aufgehäuften Sanddünen zwingen die Flüsse, Strandseen (Lagunen) zu bilden, die mit Ölpalmen und Dorngebüsch umstanden siud. Wenn zur Trockenzeit die Lagunen austrockueu, ist den Europäern der Aufenthalt unmöglich. 2. Von der Küfte steigt allmählich ein ziegelfarbener Boden, die „Ebene des roten Lehms", Laterit genannt, nach N auf. Wegen ihrer Frucht- barkeit ist sie dicht bevölkert. --^ f. 1 Fulde — Hellbraune), auch Felläta genannt, sind von N eingewanderte Mohamme- daner; sie haben sich teils mit den Negern vermischt.
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