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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 52

1902 - Karlsruhe : Lang
— 52 - Ludwig hatte dem kriegskundigen Feldhauptmann der Stadt Nürnberg, feetfried Schweppermann, den Oberbefehl über sein Heer übertragen. Friedrichs Heer war nicht zahlreich, aber er erwartete sicher,^ daß sein Bruder Leopold mit einer starken Schar zu ihm stoßen werde. Beim ersten Eingriffe schlug Friedrich die Feinde zurück. Schern meinte er, die Schlacht sei gewonnen, denn im Rücken seiner Schlachtlinie erblickte er eine Reiterschar mit österreichischen Fahnen. Er glaubte, es sei sein Bruder Leopold mit der erwarteten Hilfe. Es war aber der Burggras von Nürnberg, den Schweppermann, um die Feinde zu täuschen, mit österreichischen Fahnen abgeschickt hatte. Non vorn und im Rücken angegriffen, mußten die Österreicher unterliegen. Friedrich der Schöne mußte sich gefangen geben und wurde auf die Burg Trausnitz in der Oberpfalz in Gewahrsam gebracht. Seine Brüder fetzten den Krieg gegen Ludwig fort. Drei Jahre war Friedrich gefangen, da kam Ludwig zu ihm und bot ihm Versöhnung an. Friedrich sollte feine Freiheit wieder erhalten, wenn er der Krone entsage und feine Brüder und den Papst zum Frieden mit Ludwig bewege. Friedrich versprach es und wurde srei. Aber weder seine Brüder, noch der Papst wollten vom Frieden mit Ludwig etwas wissen. Darum kehrte Friedrich, seinem gegebenen Worte treu, freiwillig zu Ludwig in die Gefangenschaft zurück. Durch solche Treue wurde Ludwig gerührt und hielt Friedrich fortan als feinen Freund, und beide regierten bis zu Friedrichs Tod (1330) das Reich gemeinsam. 4. Der Schweizerbund. Die Schweiz gehörte von alten Zeiten her zum deutschen Reiche. Das Ländlein Uri war reichsunmittelbar, d. h. feine Bewohner hatten keinen andern Herrn über sich, als den Kaiser. In den übrigen Teilen der Schweiz hatten Bischöfe, Äbte und adelige Herren verschiedene landesherrliche Gerechtsame. Diese Herren waren fortwährend daraus bedacht, ihre Rechte zum Nachteile der freien Schweizerbaueru zu vermehren. Besonders die Herzöge von Österreich, die mehrere Herrschaften im Aargan befaßen, gaben sich Mühe, auch Schwyz und Unterwalden ganz. unter ihre Gewalt zu bringen. Darum stifteten die Männer von Schwyz, Uri und Unterwalden im Jahre 1291 einen Bund zum Schutze ihrer Rechte und Freiheiten. In dem Streite zwischen Ludwig dem Bayer und Friedrich dem Schönen standen die Schweizer treulich zu Ludwig. Darum zog Friedrichs des Schönen Bruder, Leopold, mit einem gewaltigen Heere von geharnischten Rittern gegen sie (1315). Im Morgarten hielten

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 88

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 88 — Schweiz. Da aber ein anderer Teil katholisch blieb, so entstand heftige (Erbitterung, die endlich zum Kriege führte. Zwingli selbst zog als Feldprediger mit in die Schlacht. Wehmütig sah ihn seine treue Gattin scheiden, „werden wir uns wiedersehen?" rief sie. „So der Herr will," sprach Zwingli gefaßt, „sein Wille geschehe!" „Und was bringst du zurück, wenn du kommst?" fragte sie weiter. „Segen nach dunkler Nacht." Damit riß er sich von den Seinen los und kam nicht wieder. 3n der Schlacht bei Kappel (1531) siegten die Katholiken, auch Zwingli lag verwundet am Boden. Da stieß ihm ein Kriegsfonecht das Schwert in die Brust. (Er verschied mit den Worten: „lasset sie den Leib töten, Können sie doch die Seele nicht töten." Seine Leiche ward auf dem Schlachtfelde verbrannt und die Rsche in alle Winde ausgestreut. Aber fein Werk blühte fort, denn Gott hatte noch andre Männer erweckt, die in seine Fußstapfen traten. 2. Johann Calvin in Genf. Unter diesen Männern hat sich vor allen hervorgetan Johann Calvin. Er war in Frankreich geboren. Ris er dort die reformierte Lehre verkündete, mußte er das Land verlassen. (Er wirkte fortan in der Stadt Gens in der Schweiz. Der reformierten Kirche gab er treffliche (Einrichtungen und machte Genf zu ihrem Mittelpunkt. Seine Lehre verbreitete sich in das benachbarte Frankreich, dann in die Niederlande, nach Schottland und in mehrere deutsche Länder. Dabei war dieser unermüdlich tätige Mann dem Leibe nach schwach und hinfällig sein lebelang. Rls er schon völlig abgezehrt auf dem Sterbebette lag, war sein Geist noch mit der Sorge für die Kirche beschäftigt. (Er starb 1564, 55 Jahre alt 38. Kaiser Karl V. 1. Karls Reich; Kriege mit Frankreich. Kaiser Karl V., der Gegner Luthers und der Reformation, war der mächtigste Herrscher seiner Zeit. Von seinem Großvater Maximilian (vgl. Nr. 29) hatte er eine bedeutende hausmacht geerbt. Rußer dem Deutschen Reiche besaß Karl V. Spanien, einen großen Teil von Italien und die unermeßlichen Länder in Rmerika, die Kolumbus und die andern spanischen Seehelden entdeckt hatten. Man konnte von seinem Reiche sagen, daß in ihm die Sonne nicht untergehe. Rber bei all dieser Macht war er, wie wir gesehen haben, viele Jahre lang außerstande, die Ausbreitung der evangelischen Lehre in Deutschland zu verhindern. Denn es erhoben sich zwei Feinde gegen ihn, die ihm viel zu schaffen machten: der König Franz I. von Frankreich und der türkische Sultan. Rament-

3. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 139

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Einzelne Staaten Europa's. 139 Mann zusammen, hatten aber auf einem Berge am Passe bei Morgarten eine sichere Stellung. Sie flehten knieend zu Gott um Hilfe. Als die Feinde im Paß tuaren, wälzten Jene mächtige Steine auf ihre dichten Reihen herab. Dann kam es zum Handgemenge, in welchem die Blüte der Ritterschaft erschlagen, in den nahen See getrieben oder von den eigenen Pferden zertreten wurde (1315). Diese denkwürdige Schlacht brachte den Schweizern hohen Ruhm; und an die drei Waldstätten schlossen sich allmählich 5 Städte an: Luzern, Zürich, Glarus, Zug und Bern, mit welchen sie die acht alten Orte heißen. Später erneuerte Herzog Leopold Iii. deu Krieg (1386). In seinem Heere befanden sich anßer zahlreichern Fußvolk 4000 Ritter; und die Schweizer hatten abermals mir 1400 Mann. Bei Sempach kam es zur Schlacht. Wie eiu Wald voll eiserner Stacheln starrten die Lanzen den Schweizern entgegen; mehr als 60 derselben fielen beim ersten Anlanf. Da rief Arnold von Winkel rieb seinen Landsleuten zu: „Ich will euch eine Gasse machen! Sorget für mein Weib und meine Kinder!" sprang gegen den Feind, umfaßte so viele Lanzen, als er konnte, drückte sie gegen seinen Leib und zog sie mit sich zu Boden. So bahnte er einen Weg in die Mitte der Feinde. Die Seinen stürzten ihm nach; und der Sieg wurde so vollständig als der erste. Auch Leopold fiel. Seine Söhne brachten noch einmal ein Heer zusammen, das (1389) bei Näfels gleich schmählich geschlagen wurde. Nun bewilligte man den Schweizern ihr Begehren, nur unter dem Kaiser zu stehen. Zu dem Bunde der Eidgeno ssen, wie sie sich nannten, gesellten sich später die fünf neue« Orte: Friburg, Solothurn, Basel, Schaffhaufen, Appenzell. Erst in der neueren Zeit wurden es 22 Cantone. Seit 1499 mußte man ihnen völlige Selbständigkeit zuerkennen, nachdem sie auch gegen den Herzog von Burgund drei ruhmvollste Siege erfochten hatten. Sie waren fortan auch vom Kaiser unabhängig, begannen aber dafür, als Sölb-

4. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 175

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
I. Die Reformation. 175 los. Anna aber warf sich im Kämmerlein mit ihren Kindern nieder, und seufzte: „Herr, nicht mein, sondern Dein Wille geschehe!" ein Wort, das sie auch später kräftig tröstete. Denn Zwingli kam nicht wieder. Einem Gefallenen vorbetend, war er von Steinwurf und Speerstich getroffen worden. Aufgefordert, die Jungfrau anzn-rnfen, schüttelte er das Haupt und erhielt den Todesstreich. Seine Leiche wurde auf dem Schlachtfelde verbrannt; aber sein Werk blühte fort. Denn Gott hatte noch andere Männer erweckt, die freudig in seine Fuß-stapfen traten. Unter diesen ist am berühmtesten geworden Joh. Calvin, geb. zu Noyon 1509. Er hatte eine ungemeine Geisteskraft, die aber mit unbeugsamem Starrsinn sich paarte, der seine Persönlichkeit, so gediegen sein Charakter war, minder lieblich machte, als die anderer Reformatoren war. Aus Frankreich, wo er zuerst wirkte, durch Verfolgungen verdrängt, kam er nach Genf (1536). Die Genfer verbannten ihn zwar nach 2 Jahren wegen seiner strengen Kirchenzucht, nahmen ihn jedoch 1541 mit großen Ehren wieder auf. Er fetzte hier nach heftigen Kämpfen, unter welchen manche Feinde den Widerspruch mit dem Leben bezahlen mußten, sein strenges Znchtfystem durch; und Genf wurde in sittlicher Hinsicht ein Musterstaat für die Evangelischen. Am meisten mißbilligt man sein Verfahren gegen Mich. Servede, einem spanischen Arzt. Dieser Mann, der über dem Suchen nach Wahrheit weit von ihr abkam und unter den katholischen Irrthümern auch ächt christliche Lehren, wie die von der Dreieinigkeit Gottes und der Gottheit Christi verwarf, flüchtete sich, in Spanien mit dem Feuertode bedroht, nach Gens; und Calvin ließ zu, daß man Servede, der seinen Glauben nicht abschwören wollte, lebendig verbrannte (1555). Sein Urtheil war übrigens von Richtern gefällt worden, die nicht zu Calvins Freunden gehörten, und die evangelischen Kantone hatten es bestätigt. Calvin wirkte noch höchst segensreich bis zum I. 1564, da er starb.

5. Geschichte des Mittelalters - S. 183

1887 - Leipzig : Teubner
Albrecht von Östreich. Die Schweiz. 183 ?. Ebenso mißlang der Versuch des Kaisers, die drei schweizerischen Landschaften Schwyz, Uri und Unterwalden dem Hause Habsburg zu unterwerfen. Diese reichsunmittelbaren Lande waren rings von habsburgischen Besitzungen umschlossen, und der Kaiser machte ihnen den Vorschlag, ihre Reichsunmittelbarkeit aufzugeben und sich % der Landesherrlichkeit Östreichs zu unterwerfen. Da sie erklärten, sie wollten in denselben Verhältnissen verbleiben wie ihre Väter, und um Bestätigung ihrer Rechte und um Zusendung eines Reichsvogts baten, der nach alter Weise 2.7 den Blutbann ausübe, so gab ihnen Albrecht zwei Vögte, die aber nicht als Stellvertreter des Kaisers, sondern als die des Herzogs von Östreich auftraten und den Auftrag hatten, die widerspenstigen Lande möglichst zu bedrücken, daß sie zuletzt froh wären, unter östreichische Herrschaft zu kommen. Diese Vögte waren Ritter Geßler von Bruneck und der Edle Beringer von Landenberg; jener nahm seinen Sitz zu Altdorf in Uri, dieser zu Saruen in Unterwalden. Als Stellvertreter des Landenberg wurde noch ein dritter Vogt, ein Edler von Wolfenschießen, auf der Burg Roßberg in Unterwalden eingefetzt. Die Vögte gaben sich Mühe, das Volk mit Übermut in aller Weise zu bedrücken und seine Rechte zu kränken. Landenberg ließ einst einem reichen Bauer, Heinrich von Melchthal, wegen eines geringen Vergehens zwei Stiere vom Pfluge wegnehmen, und als Heinrichs Sohn, Arnold, dem Kriegsknecht Gegenvorstellung machte, sagte dieser mit Hohn: „Die Bauern mögen selbst den Pflug ziehen." Da schlug Arnold im Zorn dem Schergen zwei Finger entzwei. Er entfloh, um der Strafe des Vogts zu entgehen, zu Walther Fürst von Attinghausen in Uri und hielt sich dort verborgen. Landenberg forderte nun von dem Vater Arnolds, daß er ihm den Zufluchtsort seines Sohnes angebe, und da er dies nicht wollte oder konnte, so ließ er ihm die Augen ansstechen. Einst ritt Geßler durch das Dorf Steinen, wo das stattliche Hans des Werner Stauffacher stand. „Wem gehört dieser stolze

6. Geschichte des Mittelalters - S. 186

1887 - Leipzig : Teubner
186 Albrecht von Östreich. Dieschweiz befreit sich 1308. sank, rief er: „Das ist Tells Geschoß!" Auch hier steht zum Andenken eine Kapelle.*) Mu_..v Von einem Tyrannen war das Land befreit; mit dem 1. Januar 1308 begann der allgemeine Aufstand, der das mißhandelte Volk von all seinen Bedrängern erlöste. vözz?- der Neujahrsnacht erstiegen 20 junge Gesellen an einem Strick mit Hilfe einer Magd die Burg Roßberg und bemächtigten sich aller Insassen. Am folgenden Morgen ging eben Landenberg aus dem Thore seiner Burg Sarnen, ^-'Jum die Kirche zu besuchen. Da begegneten ihm 20 Männer, die ihm nach altem Brauch Kälber, Ziegen, Lämmer und Geflügel als Neujahrsgabe brachten. Er hieß sie freundlich die Gaben in das Schloß bringen. Kaum aber waren sie durch das Thor eingegangen, so zogen sie auf ein gegebenes Zeichen spitze Eisen aus dem Busen, steckten sie auf ihre langen Stäbe und machten sich, so bewaffnet, unter Beihilfe von 30 andern Männern, die in einem Hinterhalte gelegen, zu Herren der Burg. Als Landenberg hörte, was geschehen, wollte er erschreckt aus dem Lande fliehen. Er ward eingeholt; aber die Schweizer thaten ihm nichts zuleide, sie ließen ihn bloß schwören, daß er für immer ihr Land meiden wollte. Nun loderten auf allen Bergen die Freiheitsfeuer. Alle Burgen der Vögte wurden zerstört, und alle Schergen derselben flohen ans dem Lande. Keine Grausamkeit befleckte den ruhmvollen Sieg. Am 6. Januar 1308 versammelten sich die Abgeordneten von Schwyz, Uri und Unterwalden zu Brunnen und beschworen auf 10 Jahre einen feierlichen Bund zur Verteidigung ihrer Freiheit; aber vom deutschen Reiche fielen sie nicht ab.**) Das war der Anfang der Schweizer *) Die Geschichte von Tell und Geßler ist teils Volkssage, teils absichtliche Erdichtung schweizerischer Chronisten des 15. Jahrhunderts. Es ist urkundlich festgestellt, daß ein Geßler memalv zu irgend einer Zeit Landvogt in Uri oder Schwyz gewesen ist. **) So erzählen die Schweizer die Gründung ihrer Eidgenossenschaft; aber diese Geschichten sind zum größten Teil erdichtet. Einfache Thatsache ist, daß die in der Schwerz stark begüterten Grafen von H^sburg, welche im Namen des Reichs

7. Geschichte des Mittelalters - S. 105

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Die Feme. Siedinger, Dithmarschen, Schweizer. Vi 44—54. fugnisse; die Schöffen ober die Stuhlherren würden der Bestechlichkeit bezichtigt. 2. Ruhmvoll wehrten sich in Friebrichs Ii. Tagen die friesisch-sächsischen Stebinger am „Gestabe" der untern Weser, im heutigen Stebingerlanb und in Osterstabe, um ihre Unabhängigkeit. Die benachbarten Bischöfe ließen das Kreuz wiber sie prebigen, man verbrannte die Gefangenen als „Ketzer"; aber mehrere Kreuzheere würden blutig zurückgeschlagen, ehe das stolze Völkchen erlag. Im Westen Holsteins, in „Dietmars Gau", behaupteten die Dithmarschen gegen Dänemark und die holsteinischen Grafen jahrhundertelang ihre Freiheit. Im Jahre 1500 erfochten sie beim Dusend-Diiwel-Warf unweit Hemmingstedt einen glänzenden Sieg. Fünf Jahrzehnte später mußten sie sich unterwerfen, behielten aber ihre □ Verfassung, m 3. Zwischen den oberrheinischen und den österreichischen Ländereien der Habsburger lagen Schwyz, Uri, Unterwalden an der obern Reich und zu beiden Seiten des Vierwaldstätter Sees. Die Habsburger suchten sie ihrem Besitz einzuverleiben. Da schlossen die vorwiegend freien Bauern der „drei Orte" einen Ewigen Bund, der, „wenn es Gott will, für immer dauern wird", und gelobten einander „in guten Treuen" gegenseitigen Beistand innerhalb und außerhalb der Täler. Die Könige bestätigten ihnen ihre Reichsunmittelbarkeit; Albrecht unterwarf sie vorübergehend ohne Kampf. Die Sagen vom Rütli und von Wilhelm Tell sind späteren Ursprungs; erst um 1470 erzählt das „Weiße Buch von Obwalden" vom Th all und seinem Apfelschuß. 4. Während des Bürgerkrieges zwischen Ludwig und Friedrich schlugen die „Eidgenossen" Kaiser Albrechts Sohn, Herzog Leopold, mit seinen Reisigen im Morgartenpaß am Egeri-See; mittels Steigeisen erklommen die Eidgenossen die Höhe und ließen Baumstämme und Felsblöcke auf das Heer Leopolds hinuntersausen; ihre Hellebarden vollendeten das grausige Werk. Späterhin bereiteten sie Albrechts gleichnamigem Neffen bei Sempach eine viel besungene Niederlage: dort bahnte nach der Sage Arnold Winkelried den „liebwerten Eidgenossen" eine Gasse in den Lanzenwald der Ritter, die zum Bauernkampfe vom Pferde gestiegen waren. * *Der Schweizer „Spitz", der dem altgermanischen Keil ähnlich war, siegte über die Ritter, die in dem unebenen Gelände zu Fuße

8. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 250

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2o0 Ii. Die Reformation. krämer Bernhard Samson, der damals in der Schweiz sein Wesen trieb, wie Tetzel in Sachsen, eiferte er mit solchem Erfolg, ? !t)n5. ?tc ~^°.re Zürichs verschlossen wurden. Sein Anhana * r ^ mit iebcm Tage, besonders wurde ihm der qelehrte Oekolampadins zu Basel ein treuer Freund und Gehülfe, ^zetzt griff er auch die äußern Einrichtungen und Gebräuche der Kirche au und Predigte gegen Cölibat, Bilderdienst, Heiligenver- ^ su<Yyvzn^a rl to‘ ^9^ sich der Bischof von Basel ins Mittel und forderte den Rath zu Zürich auf, den Neuerungen zu wehren. Eme Reche von öffentlichen Disputationen wurden veranstaltet, aus deueu indeß Zwingli stets als Sieger hervorging und die daher nur dazu beitrugen, das Reformatiouswerk zu fördern' Der Rath von Zürich verordnete: „Das freie göttliche Wort foll über alle Menschen herrschen, urtheilen und Alle gewiß berichten. Es sollen alle Menschen hören, was ihm die Menschen sagen- Dann schaffte man das Klosterwesen ab, erlaubte den Geistlichen zu heiratheu, entfernte die Bilder und allen sonstigen Schmuck ^aus den Kirchen, ja. sogar Orgelspiel und Gesang wurdeii als unnutze Ceremonien verworfen. Ostern 1525 feierte man zum ersten Male das Abendmahl aus Zwiugli'sche Weise, wobei das Brot in hölzernen Schüsseln herumgereicht und der Wein ans hölzernen Bechern getrunken wurde. Nach dem Vorgänge Zürichs führten auch Bern, Basel, St. Gallen und andere Städte die Reformation ein. Dagegen blieben die Kantone Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug und Luzern der römischen Kirche treu! sehr auch im Ganzen die schweizer Reformatoren mit den sächsischen übereinstimmten, so traf doch das Wort Luthers zu: „Ihr habt einen andern Geist denn wir." Die größte Verschiedenheit herrschte in der Abendmahlslehre. Luther hielt an der wirklichen Gegenwart Christi im Abendmahle fest, machte aber die Wirkung des Sacramentes von dem Glauben des Empfangenden abhängig. Zwingli dagegen sah in dem Abendmahle eine bloße Gedachtnißfeier an den Erlösungstod Christi, die Worte „das ist" mit „das bedeutet" erklärend. So stritt man sich Jahre lang hin und her, ohne sich_ einigen zu können. Und doch war bei den Gefahren, welche seit dem zweiten Speierschen Reichstage der evangelischen Sache drohten, ein Zusammengehen der beiden einander so nahe stehenden Parteien dringend wünschenswert^ Niemand fühlte das lebhafter als der Landgraf Philipp von Hessen. Auf feine Einladung traten daher Luther und Zwingli _ und ihre beiderseitigen Freunde zu einem Religionsgespräch ;u 1529] Marburg zusammen. In vielen, weniger wichtigen Punkten gab Zwingli bereitwillig nach; nur in Betreff der Abendmahlslehre blieb er bei seiner bisherigen Ausfaffuug stehen, und auch Luther ging nicht davon ab, daß man au dem klaren Worte Gottes nicht drehen noch deuten dürfe. So kam keine Einigung zu Stande,

9. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 169

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
169 Byzantinisches Reich. Consta ns H., der Sohn Constantins 1!I., war noch ein 642 — Jüngling, zeigte sich aber sogleich als einen Wütherich. Cin Bru- 668--- derrnord folterte sein Gewissen, trieb ihn einen andern Himmels- stich zu suchen, daher verließ er Constantinopel, ging nach Sicilien, ”’59 1 kämpfte wider die Longobarden in Italien, raubte alle Kunstwerke hinweg, um sie nach Constantinopel zu schicken, doch die damit be- ladenen Schiffe sielen den Arabern in die Hände; durch uner- schwingliche Auflagen drückte er Sicilien und Calabrien und ward endlich im Bade von einem seiner Diener erschlagen. Sein Sohn Conftanti n Iv. Pogonat, d. i. der Bärtige, überwand zu- 668 — erst einen Gegenkaiser, Mezizius, den man in Sicilien wider ihn 688-s aufstellte, und bestieg, auf Verlangen seines Heeres, da ja auch die 17 Dreieinigkeit die Welt regiere, mit seinen Brüdern Tiberius und Heraklius, den Thron. Um sich der lästigen Mitregenten zu entledigen, verstieß er sie, nachdem man ihnen die Nase verstüm- melt, in ein Kloster, verheimlichte aber zwölf Jahre lang ihre Ge- fangenschaft, indem alle kaiserliche Befehle noch immer mit ihres Namens Unterschrift erschienen. Die Araber überschwemmten Afri- ka, Sicilien und Kleinasi'en und stürmten sieben Jahre hinter einander gegen Constantinopel an, dessen Eroberung ihnen nur wegen des griechischen Feuers nicht gelang. Die Bulga^ ren aber faßten, über die Donau kommend, festen Fuß in Griechen- land, vom Ausflusse derselben und deren südlichem Ufer bis nach den Grenzen von Epirus sich ausbreitend. Die m0notheleti- schen Streitigkeiten, d. i. „die Frage, ob Christus einen oder zwei Willen gehabt habe," beschäftigten damals den Kaiser, so wie die Geistlichkeit auf das Ernstlichste. Sein 1 lssahriger Sohn Justinian Il, der ihm in der Regierung folgte, war und 685 - blieb ein elender Schwächling, dessen Prachtlicbe den< Volke zur 695-- Last und Pein wurde. So ließ er einen glanzenden Palast errich- 10 ten, wo die Wände mit Goldblechen, der Fußboden mit Mar- mor belegt waren. Thörichterweise verpflanzte er ein tapferes Ge- - birgsvolk, die Mar 0 niten, vom caspischen Meere nach Arme- nien. Sie waren aber eine schützende Vormauer gegen die Araber gewesen, welche darauf ungehindert vordrangcn und das Land weit umher überschwemmten. Des willenlosen Herrschers überdrüssig erhoben die Soldaten, nach dessen Vertreibung, einen ihrer Anführer, Leontius, auf den Thron, durch dessen schlaffe Mittelma- 605 - ßigkeit das Gemeinwesen nichts gewann. Carthago ging für im- 698--- mer verloren; ein zu Creta versammeltes Heer Miethstruppen er- 3 nannte seinen Führer Tiberius Iii. zum Kaiser, welcher seinen Vorgänger mit 098_ verstümmelter Nase ins Kloster verstieß. Doch Justinian Ii. 705^ schwang sich mit Hülfe der Bulgaren noch einmal auf den Thron 7 und ließ seiner tückischen Tigernatur einen ungezügelten Lauf. 705 Unbarmherzige Rache übte er an allen, die ihn wahrend seiner

10. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 259

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
259 Historische Darstellung. Zwischen Frankreich und England hatte sein Vater entschieden, sein Vater dem König Ludwig, und wechselsweise Lancaster und Aork, Zuflucht gegeben; froher blühete nie ein Land ; auch Karl, wenn er nicht Hütte wollen Alexander seyn, war ein vortrefflicher Fürst. Er wurde zu Nancy feierlich ausgesetzt. Rene, (nach der alten Sitte, wenn im ritterlichen Kampf einer seinen Feind erschlug) mit einem bis an den Gürtel hängenden goldnen Bart, übrigens im Trauerkleide, trat vor ihm an der Spitze des Hofs, nahm feine Hand, und sprach: „Lieber Vet- ter, Ihr habt uns viel Unglück gemacht; Eure Seele habe Gott." Johann v. Müller. 5. Der Bruder Klaus. Der Bruder Klaus,^ aus einem guten, vielleicht in alten Zeiten Ennetbürgischen Geschlechte Löwen- brugger, selbst aber genannt von der Flüe, bei Saxeln in Obwalden, wo er mit seinen Aeltern und" Kindern sein Gut wirthete, hatte in den ersten fünf- zig Jahren seines Lebens alle gemeinen Pflichten wohl erfüllt. Seine Jugend war arbeitsam und untadelhaft; in seinem Ehestand hatte er zehn Kin- der gezeugt; bei Ragaz und in dem Thurgauer Krieg Tapferkeit mit Menschlichkeit verbunden; als Land- rarh eine eigne Geschicklichkeit bewiesen, vorkom- mende Angelegenheiten zu gutem Ende zu führen. Es lag aber in diesem Manne ein außerordentlich inniges Gefühl für die erste Quelle, das Wesen von Allem, das Ewige, durch kein Buch, (er konnte- nicht lesen) und, so viel man weiß, durch keinen Umgang entzündet, sondern hervorgegangen aus dem inwohnenden Gott; nicht finster, (es gab we? ntg abzubüßen in so schuldlosem Leben) und weit entfernt von verachtendem Stolz (seine Religion, war in Gehorsam und Liebe). Da er keinen hohem
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