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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 38

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
38 Iv. Griechenlands Blüthe und Verfall. von den Barbaren befreit, und die Helleneil gingen nun selbst zum Angriff über. Nach mancherlei glücklichen Unternehmungen an den thracischen und kleinasiatischen Küsten gewann der 469athener Cimon, Miltiades' Sohn, den herrlichen Doppelsieg am Eurymedon (an der Südküste Kleinasiens), wo erst die Flotte und dann das Landheer der Perser vollständig geschlagen wurde. Die Folge war die Befreiung der jonischen Städte Kleinasiens vom persischen Joche und die unbestrittene Herrschaft der Griechen zur See. Th emistokles, der sich das meiste Verdienst um sein Vaterland erworben, endete in der Verbannung. Des Einverständnisses mit dem Feinde beschuldigt, floh er Schutz suchend nach Persien, wo ihn König Artarerxes bereitwillig aufnahm und ihm drei Städte zu seinem Unterhalt anwies. Als ihn aber dieser aufforderte, bei der Unterwerfung Griechenlands behülflich rn sein, gab er sich selbst den Tod. Iv. Griechenlands Müthe und Verfall. 1. Geistesleben der Griechen. Mit dem Emporstreben der griechischen Macht hielt der Aufschwung im geistigen Leben des Volkes gleichen Schritt. Am frühesten gelangte die Dichtkunst zu hoher Blüthe. Mit Dauk- und Lobliedern nahte man sich den Altären der Götter, Gesang und Tonkunst verherrlichten die Festmahle der Könige und erhöhten die Leichenfeier der Helden. Wandernde Sänger waren an den Höfen und Palästen der Fürsten und Edlen hochgeehrte und wohlgelittene Gäste. Allmählich bildeten sich besondere Sängerschulen aus, die sich nach dem Inhalte ihrer Dichtungen unterschieden und nach ihren Stiftern benannten. In diesen Kreisen und Genossenschaften wurden die bereits vorhandenen Dichtungen auswendig gelernt, der Vortrag geübt, die Regeln, nach denen sie abgefaßt, dem Gedächtniß eingeprägt und so die festen Formen für neue Schöpfungen gewonnen. Unter den ältesten Dichtern wird der vielgefeierte, schon als Theiluehmer am Argonautenzuge erwähnte Orpheus genannt. Durch die Macht seiner Töne, denen die Alten die wunderbarsten Wirkungen zuschrieben, zähmte er die verwilderten Gemüther und pflanzte die Keime der Gesittung in die Brust der Menschen. Aber „der lieblichste Sänger von allen, der die holdesten Lieder brachte", 1000] war „der blinde Mann von Chios", der „unsterbliche" Homer. Sieben Städte stritten sich um die Ehre, die Heimath des Dichter-

2. Die Burgfrau von Ahlden - S. 15

1893 - Braunschweig : Appelhans & Pfenningstorff
— 15 - vielleicht in nicht allzuferner Zeit die Krone Englands, auf welche die Kurfürstin gerechte Ansprüche hat, dem Kurprinzen wie eine reise Frucht in den Schoß fallen mochte, und so könnte es wohl geschehen, daß einst sogar ein königliches Diadem das Haupt der Prinzessin schmücken wird". Diese glänzenden Zukunftsbilder, die Bernstorff ihm vorführte, blieben nicht ohne Eindruck auf den schwachen Fürsten; seine Bedenken schwanden, und als nun am andern Tage sich Platen bei ihm melden ließ und in derselben Weise zu ihm sprach, da war er völlig überwunden. Daß er vorher, ehe er seine Zustimmung zu dem Plane gab, mit Gemahlin und Tochter hätte reden müssen, kam ihm nicht einmal in den Sinn. Die Ehen in den Fürstenhäusern wurden zu damaliger Zeit, noch mehr, als es auch jetzt noch der Fall sein mag, einzig und allein nach politischen Rücksichten geschlossen; die am nächsten Beteiligten wurden in den seltensten Fällen um ihre Einwilligung, die man als selbstverständlich annahm, gefragt. Die ihm angetragene Verbindung schien aber dem Herzog eine so vorteilhafte zu sein, daß er in der That glaubte, damit das dauernde Glück seines geliebten Kindes zu begründen. Mit der Einwilligung des Herzogs in der Tasche eilte nun Graf Platen zurück nach Hannover. Der Kurfürst war froh, daß die Angelegenheit so schnell und ohne Schwierigkeit erledigt war, denn auch er hatte im Stillen eine Abweisung gefürchtet. Nun ließ er alsbald seinen Sohn, den Kurprinzen, in sein Kabinett bescheiden, um ihm zu verkünden, welches Glück ihm bevorstehe. Georg Ludwig, Kurprinz von Hannover, stand damals im zweiundzwanzigsten Lebensjahre. Es fehlte ihm nicht an natürlichen guten Eigenschaften, aber dieselben waren nicht ausgebildet, da sie in der ihn umgebenden Hofluft nicht gedeihen konnten. Er hatte bis jetzt noch keine Gelegenheit gehabt, sich auszuzeichnen; freilich hatte er schon einmal eine kurze Zeit im Felde gelegen gegen die Franzosen, aber zu einer ernsten Thätigkeit war es nicht gekommen. Einen großen Teil seiner Jugendzeit

3. Das Alterthum - S. 79

1876 - Berlin : Weidmann
Aufstand der Ionier. 79 das griechische Leben, der eingeborene Sinn für Schönheit und Mass in allen Dingen. Der Grieche schied sich mit Stolz von den Barbaren um ihn her, die er verachtete, die ihm als eine zu bekämpfende oder zu unterwerfende und auszunutzende Menge erschienen. Mit demselben Stolz sah er auf den Sklaven herunter, der für seine aristokratische Existenz die materielle Mühe des Lebens trug und, obwohl derselbe meist human behandelt wurde, an keinem höheren Lebensziele, an keiner Menschenwürde theilnahm. Ja selbst die Frauen hatten eine untergeordnete Stellung und zwar mehr als in der alten heroischen Zeit; so fehlte freilich noch viel an der allseitigen Erkenntniss der Menschenbestimmung, aber ein gewaltiger Schritt war doch vorwärts gethan. Es musste sich jetzt zeigen, ob diese in Europa gewonnene neue Gestalt des freien Menschenthums gegen die alte asiatische der despotischen Massengewalt bestehen konnte. Iii. Von den Perserkriegen bis zur Schlacht von Chaironeia. Von 500-338. Abtheilung A. Von den Perserkriegen bis zum Ende des pelopon-nesischen Krieges. 404. Zeit der Demokratien. Hegemonie Athens. Die Blüthe Griechenlands. § 75. Der Aufstand der Ionier. I. Herodot I, 1—78. 141—176. V, Vi, 1—41. Justin. Ii. Ii. E. Curtius I, 141 ff. u. Ii, 1 ff. M. Duncker Iv, tili ff. Grote H. 565 ff. Kortum I. Die Ionischen Griechen hatten ihre Freiheit zuerst an die Lyder (§ 32, 4), darnach an die Perser verloren (§ 37). Letztere hatten den Städten aus ihrer eigenen Mitte Tyrannen gesetzt. Ein solcher war Histiaios von Milet, dem der Grosskönig Dareios bei deih Skythenzuge den Rückzug über die Donau und seine Rettung verdankte (§ 40). Er hatte ihm dafür grosse Bezirke in Thrakien, am Strymon und am See Prasias geschenkt, wo Histiaios die Pflanzstadt Myrkinos gründete und durch Ausbeutung des erzreichen Pangaios immer reicher und mächtiger wurde1). Eifersüchtig darüber, rief ihn der Grosskönig unter dem Vorwande besonderer Ehre als seinen Tischgenossen nach Susa. Histiaios aber, unwillig über die thatsächlich vorhandene Gefangenschaft2), forderte seinen Schwiegersohn Aristagoras3), der als Tyrann von Milet an seine Stelle getreten war, auf, die Ionier zum Aufstand zu bewegen. Dieser hatte eben unter den persischen Feldherren Artaphernes und Megabates i) Her. V, 11. 2) Her. V, 23. 24. a) Her. V, 28 ff.,

4. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 64

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
Öl Griechenland siegreich ans dem Perserkriege hervorgegangen war. Da feiert? Themistocles seinen schönsten Triumph, als aller Augen sich auf ihn richteten, und ihn einer dem anderen zeigte, und der stolze Mann bekannte, daß er durch diesen Tag für alle Mühen und Gefahren hinlänglich belohnt sei. Die Väter waren auch einst unter Agamemnon und Achilleus nach Asien gezogen um die Schmach des Menelaus zu rächen; sie hatten gesiegt und in Homer den Sänger ihrer Thaten gefunden, aber die Enkel hatten noch größeres gethan, mehr Schlachten gewonnen und Städte erobert, sie hatten den größten König der Erde besiegt. Ihre Thaten erweckten den Vater der Geschichte, den Herodot aus Halicarnassus in Kleinasien. Er hatte den großen Kampf so vieler Na- tionen angeschaut — waren ja Meder, Perser, Babylonier, Phönizier, pydier, Aegypter, alle Völker des Morgenlandes gegen die Griechen gezogen; das war ein allgemeiner Krieg, ein Krieg des damaligen Menschengeschlechts, darum schrieb Herodot nicht blos diesen Kampf, sondern er macht uns auch mit den bisherigen Schicksalen der verschiedenen Nationen bekannt. Er erzählt in klarer, wohltönender Rede, herzlich und wahr und schämt sich nie, seine Unwissenheit oder seinen Zweifel einzugestehen. Als er in Olympia aus seinen 9 Musen (so nennt er die Bücher seines Geschichtswerks) vorlas, entstürzten den Augen des athenischen Jünglings Thucydides heiße Thränen: dieser wurde der erste Geschichtschreiber aller Zeiten, der aber nicht den Heldenkampf eines freien Volkes gegen einen Despoten und seine Knechte erzählt, sondern wie seine Nation ihre eigene Kraft zerstört, er beschreibt ihren Fall. In Olympia besang Pindar, der größte lyrische Dichter, nicht nur die Götter und Helden, sondern auch den Preis der Städte, den sie im Perserkriege errungen; auch ihn hatte Griechenlands Ruhm so hoch begeistert. Bei Salamis focht Aeschy- lus, der große Held auf der tragischen Bühne, Sophocles als der schönsten Jünglinge einer tanzte den Siegesreigen und wurde der vollendete Meister der Tragödie und ihm eiferte Eurípides nach, der am Tage der Schlacht auf Sa- lamis geboren wurde. Auch die Baukunst, die Bildhauerkunst und Malerei folgten dem allgemeinen Aufschwünge; so wurde in Olympia ein Tempel des Zeus erbaut und in ihm bewunderte man Jahrhunderte lang die Statue des Zeus von dem -Athener Phidias als das vollkommenste Werk des Meisseis; in Olympia zählte man über 4000 Statuen, bei denen die großen Künstler ge- wetteifert hatten, wie die Helden um den Preis der Tapferkeit in den

5. Aus dem Altertum, dem Mittelalter und der Reformationszeit bis zum Dreißigjährigen Kriege - S. 23

1903 - Leipzig : Dürr
Die Bedeutung der Perserkriege 23 edlere Früchte uns schenken will. Demgegenüber das in seiner Allgemeinheit in geistiger Finsternis, in dumpfem und stumpfem Barbarismus verharrende Perserreich! Und dürfen wir hier einmal den sonst so unhistorischen Wennsatz anwenden: hätte Persien gesiegt, es hätte sich nicht mit politischer, nicht mit wirtschaftlicher Unterwerfung begnügt; der Geist des Griechenvolkes, das, was wir heute als klassisches Hellenentum bewundern, er hätte dem Barbarismus wo nicht gänzlich, so doch auf lange, lange Zeiten weichen müssen. Alsdann hätte kein Phidias und kein Praxiteles den Marmor beseelt; kein Pindar hätte durch hohe Gesänge entzückt; kein Euripides süße Tränen entlockt. Kein Herodot, kein Lenophon hätte mit ferntönender Stimme große Taten verkündet, kein Plato und kein Aristoteles hätte Schätze der Weisheit gegraben, kein Sokrates, kein Epaminondas durch hohe Tugend geglänzt! So vieles lag daran, daß bei Marathon, bei Salamis und bei Platäa die Freiheit und die Macht der Idee siegle über den zusammengeballten, geistigen Gehaltes baren Stoff. Ein Kampf und Sieg des Idealismus gegenüber dem Barbarismus — darin liegt letztlich die ideale Bedeutung der Perserkriege. 3. Von größter Wichtigkeit für die Folgezeit war es, daß die Perserkriege zugleich einen Wettstreit des demokratischen Athens mit dem aristokratischen Sparta, und in ihrem Abschluß drum einen Sieg Athens und der Demokratie über Sparta und die Aristokratie bedeuten. Athen hatte aus eigner Kraft die marathonische Schlacht geschlagen; ob man in Sparta nicht schon damals aus Selbstsucht und Mißgunst zu Hause blieb? — Athen gab Griechenland die Flotte. Seine Bürger opferten nicht nur Geldmittel zum Flottenbau, nicht nur ihr Leben auf dem Felde der Ehre; selbst die Heimatstadt und die Heimatburg ließen sie dem verwüstenden Feind — das ideale und nationale Moment am glänzendsten darstellend! Athen konnte für sich auf die größten Männer der Zeit Anspruch erheben; der kriegstüchtige Miltiades; der geniale Themistokles, dessen wuchtiger Persönlichkeit mehr denn einmal (Flottenbau, Salamis, Bau der langen Mauern) es gelang, die Zusammenfassung aller lebendigen Kraft der Nation für einen kühnen, vom Gewöhnlichen abweichenden Entschluß herbeizuführen; der uneigennützige und treuwaltende Aristides; der dem Vater ebenbürtige Kimon — sie alle waren Athener. Und mit ihnen war die Kraft, war der Mut und der weitschauende Blick. Wohl hat auch der Spartaner Leonidas ewigen Ruhm sich errungen durch jenen Heldentod getreu dem, was das Gesetz befahl; wohl hat auch der Athener leichtfertiger Wankelmut und verständnislose Undankbarkeit uns das Gedenken an jene Großen nicht ungetrübt gelassen, — einen Mann von weltgeschichtlicher Bedeutung jedoch, von weitsichtigem politischem Blick hat der spartanische Staat in der größten Zeit des griechischen Volkes nicht her-

6. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 34

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
34 Iv. Griechenlands Blte und Verfall. der. Nach mancherlei glcklichen Unternehmungen an der thra-zischen und kleinasiatis'chen Kste gewann der Athener Kimon den herrlichen Doppelsieg am Eurymedon (an der Sdkste Klein-asiens), wo erst die Flotte und dann das Landheer der Perser voll-stndig geschlagen wurde. Die Folge war die Befreiung der ionischen Städte Kleinasiens vom persischen Joche und die unbestrittene Herr-schuft der Griechen, besonders der Athener, zur See. Themistokles, der sich das meiste Verdienst um sein Vaterland erworben hatte, endete in der Verbannung. Des Einverstndnisses mit dem Feinde beschuldigt, floh er nach Persien, wo ihn König Artaxerxes bereitwillig aufnahm und ihm drei Städte zu seinem Unterhalt anwies. Als ihn aber dieser aufforderte, bei der Unterwerfung Griechenlands behilflich zu sein, gab er sich selbst den Tod. Iv. Griechenlands Mite und Verfall. 1. Geistesleben der Griechen. Mit dem Emporstreben der griechischen Macht hielt der Ans-schwnng im geistigen Leben des Volkes gleichen Schritt. Am frhesten gelangte die Dichtkunst zu hoher Blte. Mit Dank- und Lobliedern nahte man sich den Altren der Götter, Gesang und Tonkunst ver-herrlichten die Festmahle der Könige und erhhten die Leichenfeier der Helden. Wandernde Snger waren an den Hfen der Fürsten und Edlen hochgeehrte Gste. Allmhlich bildeten sich besondere Sngerschulen aus, in welchen die bereits vorhandenen Dichtungen auswendig gelernt, der Vortrag gebt, die Regeln, nach denen sie abgefat waren, dem Gedchtnis eingeprgt und so die festen Formen fr neue Schpfungen gewonnen wurden. Unter den ltesten Dichtern wird der vielgefeierte, schon als Teilnehmer am Argonautenzuge erwhnte Orpheus genannt. Durch die Macht seiner Tne zhmte er die wilden Gemter und pflanzte die Keime der Gesittung in die Brust der Menschen. Aber der lieblichste Snger von allen, der die holdesten Lieder brachte", war der blinde Mann von Chios", der unsterbliche" Homer. Seine beiden in epischer, d. i. erzhlender, Form geschriebenen Dichtwerke, die Ilms" und die Odyssee", gelten mit Recht wegen ihrer ruhigen Klarheit und einfachen Natrlichkeit als die vollkommensten

7. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 49

1899 - Gera : Hofmann
49 3. Der verbannte Feldherr und Athens Fall. Zehn unfähige Feldherren wurden nun an die Spitze gestellt. Sie gingen am Ziegen- fluß an der thracischen Küste vor Anker. Gegenüber lag die sparta- nische Flotte in stolzer Ruhe und ließ sich durch nichts zu einer Schlacht bewegen. Die Athener wurden sorglos und zerstreuten sich an der Küste. Alcibiades, der in der Nähe eine Zufluchtsstätte gefunden hatte, machte die Führer vergeblich auf die ungünstige Stellung der athenischen Flotte aufmerksam. Da überfiel sie plötzlich der Spartaner Lysander, ver- nichtete in einer Stunde die Flotte und zwang das Landheer zur Waffeu- streckung. Athen wurde nun zu Wasser und zu Lande eingeschlossen und endlich durch Hunger zur Übergabe gezwungen. Die Selbständigkeit Athens hörte auf. Die langen Mauern wurden niedergerissen, die Flotte 404 weggesührt und die Regierung 30 Tyrannen übergeben, die mit Willkür und Härte hausten. — Unter den Händen ihrer Meuchelmörder fiel auch Alcibiades in Kleinasien, einst der Abgott des Volkes und zuletzt von Freund und Feind gehaßt und verraten. 4. L'enophon, der berühmte Führer der Zehntausend. In dieser Zeit war Cyrus der Jüngere persischer Statthalter in Kleinasien. Er empörte sich gegen seinen Bruder, den persischen König Artaxerxes, und gedachte, ihn vom Throne zu stoßen. Ihn begleitete auf seinem Kriegszuge der beahmte griechische Geschichtsschreiber Lenophon mit 10000 griechischen Söldnern. Das Unternehmen mißglückte, und Cyrus fiel in der Schlacht im Zweikampfe mit seinem Bruder. Hierauf führte Lenophon die Zehntausend vom östlichen Ufer des Tigris durch feind- liche Heere und unwirtliche Gegenden unter tausend Gefahren und vielen Entbehrungen über 800 Stunden weit zurück bis an das Schwarze Meer. Als sie es erblickten, stießen sie den Freudenruf aus: Thalatta, Thalatta! („Die See, die See!"). Von den „Zehntausend" waren 6000 übriggeblieben. Der meisterhaft geleitete, heldenmütige Rückzug hatte gezeigt, wie überlegen der griechische Geist und Mut der persischen Schwäche und Prahlerei war. Lenophon hat diesen berühmten Rückzug in einem Buche beschrieben. Fragen: Welche Umstände beförderten die Blüte der griechischen Kunst? — Vergleichung der ägyptischen und babylonischen Baukunst und Bildhauerei mit der griechischen! — Welche Zweige der Kunst unterscheidet man? — Wie waren die griechischen Thearer und die Aufführungen darin? (Schillers „Kraniche des Jbykus".) — Warum wurde in Griechenland die Redekunst so eifrig gepflegt? — Welche Züge geben einiges Licht über die Stellung der Frau im alten Griechen- land? — Welches sind die Ursachen von Athens Fall? 13. Der Weltmeise Sokrates in Athen. 1. Der schlichte, edle Mann. Er war der Sohn eines Bild- hauers und erlernte selbst die Bildhauerkunst. Wie jeder Grieche, hat auch er dem Vaterlande als tapferer Krieger in drei Feldzügen gedient. Im 30. Jahre verließ er die Werkstätte und widmete sich nun ausschließlich dem Studium der Philosophie oder Weltweisheit, die dem Urgründe der Dinge nachforscht. Bewundernswert war die Reinheit seines Charakters, P o l a ck, Geschichtsbilder. 17. Ausl. Ausg.. B f. Mädchensch. 4

8. Griechische Geschichte von 431 bis 338 v. Chr. - S. 13

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Iii. Die Sizilische Expedition 13 redet, folgt der uns vertrauten Weise, und wie unsere Väter in gemeinsamer beratender Tätigkeit der Jungen und der Alten unsere Macht zu dieser höhe gebracht haben, so versucht auch ihr nun, den Staat noch weiter vorwärtszubringen; seid überzeugt, Jugend und Alter müssen sich ergänzen, wenn sie wirken wollen, erst wenn das Schwache, das Mittelmäßige und das schlechthin 5 vollkommene ^ sich durchdringen, wird tue Kraft am größten, und auch unser Staat wird wie jedes andere Ving in sich zerfallen, unsere Kenntnisse auf allen Gebieten werden einrosten, wenn er in Ruhe verharrt; rühriger Wettkampf aber wird seine (Erfahrung immer wieder steigern und ihn zur Abwehr, nicht sowohl mit dem Munde als mit dem Schwerte, jederzeit bereit machen. ..10 Das Urteil des Euripides (aus feinen „üroerinnen"2 [ V.85ff. 400 ff. 1203 ff.], aufgeführt März 415; Text nach D. Wilamowitz, Griech. Trag. 111): Wie töricht sind die Menschen! Städte reißen Sie nieder, Gotteshäusern bringen sie Verödung und der Ahnen heil'gen Gräbern — is Und gründen nur des eignen Glückes Grab. Ittan soll den Krieg nicht suchen, das ist Wahnwitz; Doch kommt er, ist ein Untergang in Ehren Schon Ruhm genug, Schmach nur ein Tod der Schande. lüie töricht ist es, 20 Sich auf das gegenwärtige Glück vertrauend 3n Sicherheit zu wiegen. Unser Schicksal Gleicht dem Besess'nen, den die böse Sucht Bald hier bald dorthin springen macht: der mensch 3st niemals feines Glückes eigner Herr. 25 2. Die Abfahrt. [Thukyd, 6, 30f.] Im Hochsommer erfolgte der Aufbruch nach Sizilien— Die Athener selbst und die gerade anwesenden Bundesgenossen zogen am festgesetzten Tage schon mit Morgengrauen in den peiraieus hinab und bestiegen die Schiffe, fertig zur Abfahrt. An diesem Zuge beteiligte sich fast 30 die ganze Bevölkerung Athens, Bürger wie Fremde. Die Athener gaben ihren Angehörigen das Geleit, Freunde den Freunden, verwandte den verwandten, Litern ihren Söhnen; Hoffnung und Trauer begleitete sie: sie gedachten des Zieles, das sie erreichen wollten, sie fragten sich aber auch, ob sie die Ihrigen wohl noch einmal wiedersehen würden — wie weit lag 35 doch das Land, in das man sie jetzt entsandte! Gerade in diesem Augenblicke, als es galt, vor einem Abenteuer voneinander Abschied zu nehmen, kam ihnen dessen Gefährlichkeit mehr zum Bewußtsein als in der Stunde, wo die Fahrt beschlossen wurde. Doch faßten sie wieder Mut, wenn ihr Blick auf die ganze Machtfülle fiel, die sich vor ihnen ausbreitete. Die Frem- 40 1 Ulit Ironie aus dem Sinne des Uitias gesprochen, der Iugend und Alter so wertet. 2 Drei Ittonate vor der Abfahrt hat Turipides in der Trilogie „Alexandras", .„Palameöes", „Troerinnen" den Untergang Ilions feinen Initbürgern vorgeführt, prophetisch auf das Schicksal seiner Vaterstadt hinweisend.

9. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 354

1847 - Königsberg : Bon
354 waren weit milder und freundlicher, als die des Lykurg, Solon wollte, der Staat solle nur aus fleißigen, thätigen Bürgern be- stehen. Deshalb war jeder ehrlos, der nicht irgend ein Gewerbe oder eine Kunst trieb, wovon er sich ernährte. Müßiggang war aufs strengste verboten. Auch sollte nicht, wie in Sparta, jeder Bürger nur Soldat sein, sondern auch Künste und Wissen- schafften treiben. Darum mußten die Knaben neben denleibes- Übungen aller Art auch lernen, ihre Gedanken recht sein und schön ausdrücken, damit sie dereinst in den Volksversammlungen durch ihre Reden den Beifall ihrer Mitbürger erlangen könnten. Zu diesem Zwecke waren besondere Anstalten, Gymnasien genannt, errichtet, in denen der Körper durch zweckmäßige Uebungen ge- stärkt, der Geist durch Musik und das Lesen der Volksdichter für alles Gute empfänglich gemacht wurde. Auch Weltweisheit und Beredsamkeit waren Gegenstände des Unterrichts. Ueber- haupt herrschte der größte Wetteifer in jeder Kunst und Wissen- schaft, so daß Athen in der Folge die Lehrerin aller Zeiten und Völker wurde. 8. '2. Die Perserkriege. Die (jonischen) Griechen in Kleinasien machten um 500 v. Chr. den Versuch, das verhaßte persische Joch abzuschütteln und riefen hierbei die Athener zu Hülse, das Unternehmen schlug je- doch fehl, die Athener segelten wieder nach Hause, und die klein- asiatischen Griechen mußten sich abermals dem Perserkönig un- terwerfen. Damit war Darius Hystaspes indeß nicht zufrie- den, sondern er sann auf Rache an den Athenern und beschloß, auch die europäischen Griechen zu unterjochen. Sein Landheer wurde aber schon in Thracien und Makedonien durch Hunger und Pest aufgerieben, und die zahlreiche Flotte unter Mardo- nius scheiterte am Vorgebirge Athos.(492). Darius schickte dessen ungeachtet Gesandte nach Griechenland und ließ alle Staa- ten auffordern, ihm als Zeichen der Unterwerfung Erde und Wasser zu senden. In Athen wurden die Herolde in Zeinen Abgrund, in Sparta in einen Brunnen geworfen, und spöttisch sprachen die Spartaner: „Da holt es euch selbst!" Aufs höchste erbittert, sandte Darius 490 ein noch größeres Heer unter Da- tis und Arthaphernes, 120,000mann stark, welche 3 Mei- len vor Athen landeten. In der Ebene von Marathon kam den Persern ein Häuflein von 10,000 Athenern entgegen. Der Anführer derselben, der tapfere und erfahrene Miltiades, ließ eine Menge Bäume fällen, so daß die Perser ihre ganze Macht nicht gehörig entwickeln konnten, gänzlich geschlagen wur- den und eiligst auf ihre Schiffe flohen. Mit Jubel wurde der

10. Griechische Geschichte bis 431 v. Chr. - S. 15

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii. von Marathon bis Mykale 15 Seite hin mehr als ein anderer zu bewundern, und zwar in ganz besonderer weise. Denn nur durch die natürliche Kraft des Verstandes, ohne etwas vorher oder nachher hinzuzulernen, wußte er ebenso über vorliegende Fragen nach ganz kurzer Überlegung am treffendsten zu urteilen, wie Zukünftiges so gut vorauszubestimmen, daß er das wirklich Eintretende in weitem Um- s fange erriet, was er unter Händen hatte, konnte er auch darlegen; worin ihm die (Erfahrung fehlte, das lag ihm doch nicht so fern, daß er nicht ein gesundes Urteil darüber fällen konnte. Den größeren Nutzen oder Schaden einer Sache, auch wenn sie noch im dunkeln lag, erkannte er schon im voraus vorzüglich. Um es mit einem Worte zu sagen, durch die Kraft 10 feines Genies, nicht durch lange Übung war er der fähigste von allen, das Notwendige im Augenblicke zu erkennen und durchzuführen, vgl. auch S. 17 Hnm. 4. 24, 28. 25,21 ff. 3. Der Zug des Xerxes. Stimmung in Griechenland vor dem Perserzuge [Theogn. 773ff.y. 15 phoibos. Herr, du selbst hast unsre Burg1 mit mauern fest umschlossen, Bis du Pelops starkem Sohne deine hohe Gunst geschenkt, halte selber nun der Perser übermütig-wilde Krieger Fern von dieser Stadt, auf daß wir, wenn der Frühling zieht ins Land, Dir aus fröhlich-heitrem herzen große Hekatomben opfern, 20 Durch der Laute Klang begeistert, durch des reichen Festes Glanz, Beten, jubeln, jauchzend springen um den Hltar deines Tempels! phoibos, ach, ich zittre furchtsam, blick' ich auf den Unverstand, Huf der Griechen böse Zwietracht; fei uns freundlich, Herr Rpollo, Schirme diese Stadt in Gnaden, schütze uns mit deinem Rrm! 25 Der Entscheidungskampf in den Thermvpylen [Herod. 7,219]: Den Griechen in den Thermoprsien prophezeite zuerst der Seher Ittegistias aus den Gpfer-zeichen den Tod am folgenden Morgen; auch meldeten noch in der Nacht Überläufer die Umzinglung durch die Perser, und endlich auch die Posten, die bei Tagesgrauen eilends von den höhen herunterkamen. Bei einer Be- 30 ratung der Griechen waren die Meinungen geteilt: die einen waren dafür, den Posten nicht zu verlassen, die andern waren dagegen. So trennte man sich; die eine Partei zog ab, teilte sich dann, und jeder kehrte in seine Stadt zurück, die andere rüstete sich, mit Leonidas an (Drt und Stelle zu bleiben. Man erzählt, Leonidas selbst habe jene fortgeschickt, um ihnen das Leben ss zu erhalten, ihm aber und den anwesenden Spartiaten sei es schimpflich vorgekommen, den Posten zu verlassen, zu dessen Bewachung sie ausgezogen seien. [223} Nach Sonnenaufgang brachte Xerxes eine Spende dar, wartete aber bis gegen Mittag und rückte dann erst heran . . . Die Griechen unter Leonidas rückten nun, da sie zum Tode auszogen, ihnen viel weiter in den 40 breiteren Teil der Schlucht entgegen als zu Anfang ... Bei dem Zusammen- 1 Itcegara ist gemeint; ähnlich dachte man aber in vielen Gegenden Griechenlands, z.b. in Theben, wie Pindars Gedichte zeigen (doch vgl. S. 16,41).
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