Die Elbe. — Die Halloren. 31
der Nähe die höhere Schule Schulpforta. Eisleben in Thüringen hat
in der Nähe Bergbau. Torgan und Wittenberg a. d. Elbe.
Reg.-Bez. Erfurt. Erfurt a. d. Gera in Thüringen. Langensalza
in Thüringen, Schlacht 1866. — Mühlhausen a. d. Unstrnt. Heiligen-
stadt auf dem wenig fruchtbaren Eichsfelde. Nordhausen a. Harz.
Kharaktervikder zur Arovinz Sachsen.
32. Die Elbe. <1200 Km >>
Quelle. Wer von Petersdorf bei Warmbrunn in Schlesien über Schrei-
bershan den Kamm des Riesengebirges besteigt, gelangt gleich auf der böhmi-
schen Seite zu moorigen Grasflächen, welche von Quellen durchzogen sind.
Auch offene, kleine Wasserbecken sind da; man nennt sie Brunnen. # Auf der
Elbwiese soll mau elf solcher Brunnen zählen, und die Volkssage leitet davon
den Namen Elbe her.
Lauf. Bis Pardubitz bleibt die Elbe in südlicher Richtung. In einem
großen nach N.-W. gerichteten Bogen geht sie durch Böhmen bei Königgrätz
vorbei, nimmt bei Meluick gegenüber die Moldau, bei Leitmeritz die Eger auf,
welche ein durch berühmte Heilquellen gesegnetes Thal durchfließt. Die Moldau
ist der Hauptfluß Böhmens, und die Elbe erscheint nebst der Eger als das dritte
Paar der Nebenflüsse, die nahe gegenüber zur Rinne der Moldau fließen und
die böhmischen Terrassen scheiden. Nahe der Mündung liegt die böhmische
Hauptstadt Prag in sehr schöner Umgebung und reich an Denkmälern der
Geschichte Böhmens. Bei Aussig an der Mündung der Biela tritt die Elbe
in das Sandsteingebirge. Sie durchströmt das Königreich Sachsen in einem
viel besuchten Thale; an ihrem Ufer liegt die uuersteigliche Feste Königstein,
gegenüber dem Lilienstein-, dann folgt das steile Felsenufer der Bastei, und
bald öffnet sich das herrliche Thal von Dresden. Bei Meißen treten die
letzten Felsen an den Strom, und er tritt ins Tiefland, durchbricht hinter der
Mündung der Ichwarzen Elster den südlichen Höhenzug von Aken an, erreicht
an der Havel den nördlichen und begleitet denselben bis zu seiner Mündung bei
Euxhasen. Die Mulde, führt die Gewässer des sächsischen Berglandes der
Elbe zu, und in ihrem Gebiete liegen die Industriestädte Sachsens, wie Chemnitz,
Zwickau, Glauchau und die Bergakademie Freiberg. Die Saale sammelt
die übrigen Flüsse Sachsens, und sämmtliche Flüsse Thüringens; in ihrem
schönen Thale liegen nicht fern von einander blühende Städte, wie Jena,
Merseburg, Naumburg, Halle u. a. In ihrem Gebiete liegen außer Coburg-
Gotha alle kleinen Staaten Thüringens, ein kleiner Theil Bayerns und der
südliche Theil der Provinz Sachsen mit Erfurt. Die Bode bringt der Elbe einen
großen Theil der Harzgewässer, die Havel mit der Spree diejenigen der west-
lichen Hälfte der Mark Brandenburg. — 135 km vor der Mündung der Elbe
liegt die größte Handelsstadt Deutschlands, Hamburg.
Nach Härtung und Strübing.
33. Die Halloren.
Das Salzwerk. Halloren. Zu den hervorragendsten Merkwürdigkeiten
von Halle gehören die Universität, die Franke'schen Stiftungen und das
Salzwerk. Letzteres befindet sich auf einer Insel in der Saale. Das Sieden
der Soole besorgen die Halloren, Nachkommen eines celtischen Volks-
stantmes, welche in Tracht und Sitte sich noch immer von den andern
Einwohnern unterscheiden. Man erkennt sie an der langen, meist geblüniten
Weste ohne Kragen mit einer Reihe kugelartiger, zinnerner oder silberner Knöpfe,
an den kurzen Manchesterhosen und den bis zum Knie reichenden blank gewichsten
Sttefeln. Bei der Arbeit deckt den kurzgeschorenen Kops eine napfartige Kappe
aus geflochtenem ^?troh. Die übrige Bekleidung besteht dann in einer Jacke
von buntem Kattun, in der üblichen Weste, in Beinkleidern von schwarzer Lein-
wand, wollenen bis ans Knie reichenden Strümpfen und leichten Lederpantoffeln.
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