100 Von dem Ende der Kreuzzüge bis zur Entd. Amerikas u. der Reformat.
Die friesischen Münde.
§ 15. Wie die Bauern im Schöße des oberdeutschen Gebirges die
alte Freiheit behaupteten oder wiedererrangen, so verteidigten auch die
friesischen Bauern im niederdeutschen Lande ihre alten Rechte mit Helden-
mütiger Ausdauer hinter ihren Mooren, Gräben und Deichen. Der
niederdeutsche Adel wollte das vom Kaiser übertragene Grafenamt dazu
benutzen, um die Freien dienstbar zu machen; daher schlössen diese die
friesische Eidgenossenschaft der sieben Seclande, welche von den Rhein-
Mündungen bis Schleswig reichte. Die Seelande hießen: 1. das west-
flingische Land oder Westfriesland; 2. Westergau; 3. Oftergau; 4. Drenthe;
5. Gröuingen; 6. Emden mit dem Emsinger-, Aurich-, Brokmer-, Ost-
ringer-, Harlinger- und Norderland; 7. Nustringen, mit dem Wanger-
und Budjadiugerlande, Dithmarschen. Die friesischen Stedinger an der
Hunte, Jahde und Weser waren 1234 durch ein sogenanntes Kreuzheer
als angebliche Ketzer fast ausgerottet worden; die Nordfriesen in Schles-
wig unterlagen nach heldenmütigen! Widerstande 1373 dem dänischen
Könige. Am längsten behaupteten sich die Dithmarschen und die Leute
des Wester- und Ostergaues.
Die norddeutsche Kansa.
§ 16. Unter Karl Iv. erreichte die Hansa, der Bund der nord-
deutschen Handelsstädte, die größte Ausdehnung; er erstreckte sich von
Antwerpen bis Nowgorod in Rußland, die Zahl der verbündeten
Städte wechselte von 54 bis 108. Sie waren in vier Quartiere ge-
teilt, anerkannten Lübeck als Vorort, das zugleich an der Spitze des
wendischen Quartiers stand. Köln bildete das Haupt des westfälisch-
niederländischen, Braunschweig des sächsischen, Danzig des preußischen
Quartiers. Die Hansa-Versammluug (Hansentag) fand alle drei Jahre
statt; die Quartierstädte übten unterdessen ein schiedsrichterliches Amt und
eigene Gerichte beaufsichtigten Fabrikation und Verkehr. Hauptfaktoreien
waren in London, Bergen und Nowgorod; Nußland, Schweden, Nor-
wegen, Dänemark und England waren die Hauptmärkte der Hanseaten,
ihre Schiffe besuchten aber auch Spanien und Portugal.
Frankreich von 1270—1453.
§ 17. Ludwigs Ix. Sohu, Philipp Iii. (1270—1285), vereinigte
den Rest der Grafschaft Toulouse und die Provence mit dem Besitze der
königlichen Krone. Sein Sohn, Philipp Iv. der Schöne (1285—1314), der
klügste, gewissenloseste und gewaltthätigste Monarch seiner Zeit, bemächtigte
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Extrahierte Personennamen: Westergau Oftergau Drenthe Karl_Iv Karl Ludwigs Philipp_Iii Philipp Philipp_Iv Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Amerikas Rhein- Dithmarschen Dithmarschen Wester- Antwerpen Rußland Danzig London Schweden England Spanien Portugal Frankreich
103
(seit 1241). Die bedeutendsten Hansestdte waren Ham-brg, Lbeck, Bremen, Danzig, Kln, Magdeburg, Braun-schweig, Riga. Die Hansa zur See mchtig1). 12501254 Konrav Iv.
Der letzte hohenstaufische König. Ohne allgemeine An-erkennung zu finden, starb er 27 Jahre alt in Italien, wo er um Neapel kmpfte.
1256 Tod Wilhelms von Holland. Richard voncorn-Wallis und Alsons von Kastilien zu Knigen ge-whlt.
Wilhelm von Holland wurde von den Friesen erschlagen. Richard kam nur viermal in die Rheingegenden. Alfons ist nie in Deutschland erschienen.
1268 Hinrichtung Konradills, des letzten Hohen-stansen.
Fr Konradin, den unmndigen Sohn Konrads Iv., fhrte sein Oheim Manfred die Regentschaft der Neapel und Sicilien, nahm aber gegen den Willen des Papstes selbst die Krone an. Da verlieh sie dieser an Karl von A n j o u (Bruder Ludwigs d. H.), gegen den Manfred bei Benevent fiel (1266). Von den Ghibellinen gerufen, wollte der 16jhrige Konradin sein Erbland erkmpfen, wurde jedoch von Karl bei Tagliacozzo oder Scurcola besiegt3), mit seinem Freunde Friedrich von Ost er-reich gefangen und zu Neapel hingerichtet4).
Die Sicilianer befreiten sich 1282 von der franzsischen Herrschaft durch die Sicilianische Vesper^) und machten den Schwiegersohn Manfreds, Peter von Arragonien, zu ihrem Könige. (Neapel jedoch kam erst 1442 an Arragonien.)
1273 Nach Richards Tode wird der Gras Rudolf von Habsburg zum deutschen Könige gewhlt.
*) Glckliche Kriege der Hansa gegen Dnemark, besonders gegen
König Waldemar Iv.
3) Beim Tode seines Vaters zweijhrig, von den Italienern wegen seiner Jugend Konradino genannt.
3) Anfangs siegreich; doch der Hinterhalt des Ritters Valery der-wandelt den Sieg in eine Niederlage.
4) Zwei Jahre spter starb die letzte Hohenstaufin, Friedrichs Ii. nn-glckliche Tochter Margarete, Gemahlin des Landgrasen Albrecht (des Entarteten) von Thringen, auf der Flucht. Ihre Shne Friedrich (mit
der gebissenen Wange) und Diezmann.
6) Am Ostermontag, den 30. Mrz. Erkennungszeichen das Wort Ciceri.
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Extrahierte Personennamen: Wilhelms Richard_voncorn-Wallis Wilhelm Alfons Konradin Konradin Konrads_Iv. Konrads_Iv. Manfred Karl_von_A Karl Ludwigs Ludwigs Manfred_bei_Benevent Konradin Konradin Karl_bei_Tagliacozzo Karl Scurcola Friedrich_von_Ost Friedrich Manfreds Peter_von_Arragonien Richards Rudolf_von_Habsburg Rudolf Valery_der-wandelt Friedrichs Margarete Albrecht Albrecht Friedrich_( Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Bremen Danzig Magdeburg Riga Italien Neapel Holland Kastilien Holland Rheingegenden Deutschland Neapel Sicilien Neapel Neapel Friedrichs
1906 -
Hannover [u.a.]
: Carl Meyer (Gustav Prior)
Autor: Knaake, Emil
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
— 125 —
von Aragonien, zu ihrem Könige aus. Im 15. Jahrhundert vertrieben Peters Nachkommen die Anjous auch aus Neapel.
Wilhelm von Holland, 1247—1256, war nach dem Tode Karls Iv.1247-in Deutschland alleiniger König. Doch blieb der „Pfaffenkönig" ohne Macht 1256 und Ansehen, ein „Schattenkönig", und wurde schließlich auf einem Zuge gegen die Friesen erschlagen.
8. Das Interregnum. 1256—1273. 1256-
1273
Nach dem Tode Wilhelms von Holland wählte ein Teil der Fürsten aus Veranlassung des Erzbischofs von Cöln Richard von Cornwallis, den Bruder des englischen Königs Heinrich Iii., zum Könige, der andere auf Betreiben der stanftsch gesinnten Städte Italiens und des Erzbischofs von Trier Alfons1) von Castilien. Richard wurde zu Cöln gekrönt und kam einige Male nach Deutschland, Alfons erschien nie. Einfluß übte keiner von beiden aus. Damit fehlte eine kräftige Zentralgewalt, und die durch den Bürgerkrieg hervorgerufenen Wirren wurden noch größer.
Versuche, die fehlende Einigung zu ersetzen, gingen von den Städten aus. Alle größeren Städte der Rheingegend, von Aachen und Cöln bis Basel, traten (1254) zum Rheinischen Städlebund zusammen; in Nord-deutschland schufen Lübeck, Hamburg und Bremen einen Bund der niederdeutschen, zumal der westfälischen Handelsstädte, der später Hansa genannt wurde. 1259 waren Lübeck, Wismar und Rostock zur Bekämpfung des Seeraubes verbunden.
Die Zertrümmerung der großen Herzogtümer, von den Kaisern begonnen, wurde von den Fürsten selbst fortgefetzt. Da sie sich nämlich als Landesherren betrachteten, so nahmen sie auch das Recht für sich in Anspruch, ihre Besitzungen selbst zu teilen. So zerlegten die Wittelsbacher ihr Land in Oberbayern und Pfalz und in Niederbayern, die Askanier das Herzogtum Sachsen in Sachsen-Wittenberg und Sachsen-Lauenburg, die Welfen ihr Land in die Herzogtümer Braunschweig und Lüneburg. Nur im Osten erhob sich Böhmen zu einer herrschenden Stellung. Als 1246 der letzte Babenberger, Friedrich der Streitbare, in einem Gefechte gefallen war, gewann nach dem Tode des Kaisers Friedrich Ii.
König Ottokar Ii. Österreich und Steiermark, Kärnten und Krain.
Recht und Gesetz ruhten. Neue Zölle erschwerten den Handel der Städte. Das Reich war von den Fehden der Fürsten und Ritter erfüllt, und das Fehderecht entartete zum Fauftrecht: der Stärkere fiel ungestraft über deu Schwächeren her, um ihn zu berauben. Das war „die kaiferlofe, die schreckliche Zeit".
Er war ein Enkel Philipps von Schwaben.
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Extrahierte Personennamen: Peters Wilhelm Karls Wilhelms_von_Holland Wilhelms Richard_von_Cornwallis Heinrich_Iii Heinrich Richard Alfons Friedrich_der_Streitbare Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Ottokar_Ii Ottokar Philipps
Extrahierte Ortsnamen: Aragonien Neapel Holland Karls Deutschland Italiens Trier Deutschland Rheingegend Aachen Basel Rheinischen_Städlebund Hamburg Wismar Rostock Oberbayern Niederbayern Herzogtum_Sachsen Sachsen-Wittenberg Sachsen-Lauenburg Lüneburg Krain Schwaben
44
land trat 1256—1273 das Interregnum ein. Zwei Ausländer, Richard
von Cornwallis, t 1272, und Alfons X., König von Kastilien, waren
Namenkönige.
In diese Zeit fiel der letzte Kreuzzug. 1244 war Jerusalem von den
Türken wieder erobert worden. Ludwigs Xi. — des Heiligen —von
Frankreich Versuch (1248), es wieder zu erobern, mißglückte. Er gerietst
in Aegypten in Gefangenschaft und kehrte erst 1254 wieder zurück. 1270
landete er in Tunis und starb daselbst. 1291 ging Acre, die letzte Besitzung
der Christen in Palästina, verloren.
Folgen der Kreuzzüge. 6 Millionen Menschen fanden ihren Tod.
Verbindung der einzelnen Völker. Verbreitung der Kenntniß fremder
Völker, Sprachen und Sitten. Hebung des Handels, des Bürger- und
Bauernstandes durch Schwächung des Adels. Verpflanzung vieler Ge-
wächse, namentlich der Obstarten nach Europa.
Allgemeines, a) Rechtspflege. Sehr oft Entscheidung durch
Gewalt, Faustrecht. Die peinliche Gerichtsbarkeit wurde durch den Kaiser
und dessen Pfalzgrafen ausgeübt. Die kleineren Fürsten hatten Land-
gerichte und Vögte. Oefsentliche Gerichtstage und Besprechung der Richter
und Schössen mit den-Parteien. Sammlung geschriebener Gesetze seit An-
sang des 13. Jahrhunderts; der Sachsen- und der Schwabenspiegel und
das Kaiserrecht. — Entstehung heimlicher, stiller oder Vehmgerichte, auch
Frei- oder Stuhlgerichte, zuerst in Westphalen (Dortmund, später in Frank-
furt, Trier rc.); Zeit: Dienstag (Ding — Gericht, Dingstag), Nachts;
Ort: Wälder, Felsenhöhlen und unterirdische Gewölbe. Mitglieder: Stuhl-
herren, Freigrafen, Freischöfsen oder Schöppen (Beisitzer) und Frohnboten.
Strafen: Landesverweisung, Geld- und Leibesstrasen.
b) Das Ritterwesen bildete sich aus in Spanien, Frankreich, Ita-
lien und Deutschland. Junker oder Bube, Knappe, Ritter. Harnisch, Helm.
Schild mit Wappen. Turniere. Fahrende Ritter. Einfluß des Ritter-
wesens: Ausbildung körperlicher Kraft und Gewandtheit, Entstehung der
Geschlechtsnamen und Wappen, der Volksfeste, Hebung der Tapferkeit,
Heilighaltung des Ehrenwortes und der Freundschaft, Schutz der Pilgrime.
(Geistliche Ritteroden, f. Kirchengeschichte.)
c) Handel. Mit Asien und Afrika Handel über Venedig, Genua,
Pisa rc. Im Norden hoben sich Lübeck, Hamburg, Bremen :c. Handels-
gegenstände: Eisen, Holzstämme, Pelzwerk, Salz, Fische rc. Unsicherheit
der Landstraßen und der Flußschifffahrt durch Raubritter. Lübeck und
Hamburg schlossen 1241 einen Bund, die Hansa. Später kamen hinzu:
Braunschweig, Stralsund, Danzig, Königsberg, Köln rc. Im Jahre 1300
bildeten 60 Städte, mächtiger als Königreiche, diesen Bund und eroberten
Lissabon und Kopenhagen. Lübeck war Haupt des Bundes.
Ausbildung der Gewerbe: Webereien, Tuchmacherkunst, Bleichen
(Chemnitz), Glasereien (Nürnberg), Glasspiegel. Zunfteinrichtungen. —
Salz-, Silber - (Freiberg), Zinnbergwerke (Böhmen). — Magnetnadel
und Baumwollenpapier kamen von den Arabern zu den Europäern. —
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Extrahierte Personennamen: Richard
von_Cornwallis Alfons_X. Ludwigs Ludwigs Freiberg
Extrahierte Ortsnamen: Kastilien Jerusalem Frankreich Tunis Palästina Europa Dortmund Frank- Trier Spanien Frankreich Deutschland Afrika Venedig Genua Hamburg Bremen Hamburg Stralsund Danzig Königsberg Lissabon Kopenhagen Chemnitz Nürnberg
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Extrahierte Personennamen: Johann_Gutten Johann Johann Johann Albertus_,Chu»Furst_Fridtriii_Plsci Cuntz Ftrdinando_Catboltco Heinrich_vn Heinrich
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Altertum, Mittelalter, Neuzeit
174
hohenstaufischen Hauses. König Enzio schmachtete 20 Jahre im
Kerker und starb in der Hast. Manfred fiel, um den Besitz Si-
ciliens gegen Karl von Anjou ritterlich fechtend, mitten im Schlacht-
getümmel. Auch er war so schön, daß die Soldaten den Stein-
haufen, der seine Leiche bedeckte, den Fels der Rosen nannten.
Seine Söhne ließ der unbarmherzige Karl bis an ihren Tod im
Kerker schmachten. Des Kaisers Tochter Margarethe ward von
ihrem Gemahl, einem Markgrafen von Thüringen, so mißhandelt,
daß sie zur Nachtzeit aus der Wartburg entfloh und bei der Um-
armung ihrer beiden Knaben, im Schmerz über die Trennung, den
einen so in die Wangen biß, daß er ein Maal und den Beinamen
»der Gebissene« davon behielt. Und der letzte Hvhenstaufe, der
schöne Ko nr ad in, mußte zu Neapel in der Blüthe seiner Jahre
das Haupt bern Henker auf den Block legen.
Die deutsche Hansa.*)
Während Kaiser Friedrich Ii. in Italien und in Palästina
kämpfte, herrschte in Deutschlaitd noch immer der gräuliche Unfug
des Faustrechts. Alles wimmelte von Land- und Seeräubern;
weder auf den Landstraßen, noch auf den Flüssen und auf den
Meeren war Sicherheit zu finden. Die Ritter hatten eine Menge
Burgen an der Elbe und am Rhein errichtet und nöthigten die
vorübersteuernden Schiffe, ihnen hohe Zölle zu bezahlen. An den
Straßen aber lauerten sie den Kaufleuten aus, warfen sie nieder,
plünderten sie aus, führten sie gefangen fort und gaben sie nicht
anders, als gegen ein starkes Lösegeld, wieder frei.
Dieser Plackereien wurden die großen imb mächtigsten Handels-
städte, Hamburg und Lübeck, endlich müde; und da durchaus kein
Schutz gegen dieses Raubgesindel zu erlangen war, so traten sie
mit einander in einen Bund und beschlossen, sich selbst zu helfen
(1241). Auf gemeinschaftliche Kosten sammelten sie ein bedeutendes
Heer und rüsteten Kriegsschiffe aus, die die Kauffahrer auf der
Elbe in Schutz nahmen. Die Raubritter hatten nun üble Tage.
Ihre Burgen wurden belagert, zerstört, der Erde gleich gemacht,
und die Galgeil mit ihren Personen geziert. Nicht besser erging
es den Seeräubern; eine mächtige Flotte lief gegen sie aus, suchte
sie auf, vernichtete ihre Fahrzeuge, ersäufte ihre Mamlschaft. Bald
erzitterte Alles vor der deutschen Hansa, so nannte man diesen
Bund, denn in der Sprache jener Zeit hieß Hansa so viel als Ver-
bindung. Sogar der König von Dänemark, der gefährlichste Feind
der Städte Lübeck und Bremen, wurde gedemüthigt und genöthigt,
die Feindseligkeiteil gegen sie einzustellen.
Als die andern nordischen deutscheil Handelsstädte sahen, wie
*) Jener.
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Extrahierte Personennamen: Enzio Manfred Karl_von_Anjou Karl Karl Margarethe Friedrich_Ii Friedrich
18
Zweite Periode.
Don der Selbstständigkeit der Stadt bis zur Einfüh-
rung der Reformation. 1224—1529.
Erster Abschnitt.
Bis zur Erringung der völligen Unabhängigkeit. 1292.
Unter den äußern Verhältnissen der Stadt wird unsre
Aufmerksamkeit in diesem Zeitraume am meisten in Anspruch
genommen durch die mancherlei Verbindungen, welche Ham-
burg mit andern Städten und Reichen anknüpfte, um seinem
Handel Ausdehnung, Leben und Festigkeit zu geben. Soll-
ten jene beiden Zwecke herbeigeführt werden, so stellte man
in den geschlossenen Verträgen gewöhnlich gegenseitige Be-
freiung von Zöllen, Abgaben u. dgl. fest, wie z. B. im
Jahr 1252 mit der Gräfinn Margaretha von Flandern;
1256 und 57 mit dem Herzoge von Lothringen und Bra-
bant. Ebenfalls im Jahr 1252 schloß man mit dem Her-
zoge von Sachsen einen Vertrag, daß die Hamburger für
alle Waaren, welche sie die Elbe hinauf oder hinunterschiff-
ten, weder in Lauenburg noch Eislingen (dem jetzigen Zol-
lenspeicher) Zoll bezahlen sollten; auch die Schauenburger
Grafen erließen zu dem Ende manche Abgaben, zu deren
Erhebung sie bis jetzt noch berechtigt waren. Oder man
suchte den Handel dadurch lebhafter zu machen, daß man
sich das Recht erwarb, in fremden Landern Niederlagen und
Stapelplätze halten zu dürfen, wie dies hauptsächlich in den
Verhandlungen mit England und Flandern der Fall war;
und daß die Kaufleute in Gesellschaften zusammen traten,
die sich besonders den Handel nach einer bestimmten Gegend
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Extrahierte Ortsnamen: Flandern Lothringen Sachsen Lauenburg England
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Extrahierte Personennamen: Philipp_Cnnfiopi Philipp