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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 104

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 104 - Zahnen ab und setze statt ihrer das Kreuzzeichen darauf, so wirst du deinen Feind überwinden." Der Kaiser gehorchte und siegte. 3. Die christliche Kirche im römischen Reiche, von dieser Seit an war Konstantin ein eifriger Beschützer der Christen (324). & unterstützte sie, wo er nur konnte, und überall wurden ihnen Kirchen erbaut. Den Kaisersitz verlegte er von Rom nach der Stadt Byzanz am Schwarzen Meere, die ihm zu (Ehren Konstantinopel, d. i-Konstantinsstadt, genannt wurde. Gegen diese neue Hauptstadt verlor das alte Rom immer mehr an Glanz und Macht. Des Kaisers Mutter, die fromme Helöna, reiste nach dem Heiligen Lande und lieft an dem ©rte, wo man die Grabstätte Jesu vermutete, die schöne Kirche erbauen, die noch jetzt steht. Die Heiden gerieten immer mehr in Verachtung, und die Christen wurden geehrt, Aber diese (Ehren waren vielen Christen zum Schaben. Manche lernten Pracht und Ansehen lieb haben und vergaßen darüber die christlichen Tugenden, viele Heiden, die sich taufen ließen, nahmen oft nur ganz äußerlich den christlichen Glauben an, ohne an eine rechte Bekehrung und (Erneuerung des Herzens zu denken. So kam mit dem äußern Glanze auch viel unlauteres Wesen in die Kirche. Selbst der Kaiser Konstantin verübte als Christ noch manche Taten der Grausamkeit. Aber dennoch bleibt es sein Verdienst, daß sich das ganze Römerreich in ein christliches Reich verwandelte. — Ruch die folgenden römischen Kaiser bekannten sich zuin Christentum und beförderten seine Ausbreitung. Nur einer, Julian der Abtrünnige, suchte das Heidentum wieder emporzubringen. Aber sein Bemühen war umsonst. Nur in abgelegnen Gegenden, in unfruef)^ baren Steppen und Heiden dauerte der Götzendienst noch eine U)^e unter dem rohen Volke fort, woher der Harne Heidentum kommt- 48. Die Einrichtung der christlichen Kirche. 1. Die Bischöfe und der Papst. Mit der Ausbreitung und Macht 6er Kirche stieg auch die Macht und das Ansehen der Männer, die den einzelnen Gemeinden als Hirten und Leiter vorstanden. 3ur Seit der Apostel nannte man sie Presbyter, d.h. Alteste, oder auch Bischofe, d. h. Aufseher. Die Gewalt dieser Bischöfe wurde immer größer. Besonders erlangten sie in den Hauptstädten des rötn*' sehen Reiches, in Rom, Konstantinopel, Antiochta, Alexandria usw. ein hohes Ansehen. Über alle aber wußten sich die Bischöfe von Roin emporzuschwingen, weil sie als Nachfolger des Apostels Petrus galten-Ja, es kam allmählich dahin, daß der römische Bischof als das Haupt der gesamten Christenheit betrachtet und durch den Namen Papst'

2. Die römische Kaiserzeit und die Germanen - S. 22

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
22 A. Das römische Kaiserreich 4. Germanisierung des römischen Reiches. Sqnfellos 1 p. 717. Damals2 ergab sich Haulobatus, der Führer der Heruler, dem Kaiser Gallien und wurde von ihm durch Verleihung der Uonsularinsignien ausgezeichnet. Scriptores Historiae Augustae: vita Probi 18, 1 — 2. Nach dem Frieden mit den Persern kehrte Probus nach Thracien zurück und siedelte 100 000 Bastarner aus römischem Loden an, die auch sämtlich die Treue bewahrten. Hls er dann aber auch zahlreiche Angehörige anderer Stämme, der Gepiden, Grauthungen 3 und Vandalen, in gleicher weise auf römisches Gebiet überführte, brachen alle ihr gegebenes wort: während Probus durch den Krieg mit den Tyrannen in Anspruch genommen war, durchstreiften sie zu Lande und zu Schiff den ganzen Erdkreis und bereiteten Rom nicht geringe Schwierigkeiten.4 3oröanes6, (Botengeschichte 112. ctuch bei der Gründung der berühmten Nebenbuhlerin Roms, die Tonstantin nach seinem Namen nannte, halfen die Goten - sie schlossen mit dem Kaiser ein Bündnis und stellten ihm 40 0006 Mann Hilfstruppen gegen jedes beliebige Volk zur Verfügung. Hmmianus Marcellinus Xxi 10, 8. Damals suchte Julian auch das andenken an Tonstantin zu zerstören, da dieser Neuerungen eingeführt sowie mit ehrwürdigen Gesetzen und seit alters anerkannten Sitten gebrochen habe. (Er beschuldigte ihn dabei ganz offen, daß er zuerst von allen Barbaren zu hohen Ehrenstellen, ja bis zur würde eines Konsuls habe gelangen lassen. Ein Vorwurf, der zweifellos ebenso abgeschmackt wie leichtfertig war. Denn er, der gerade das, was er bei einem anderen so heftig tadelte, hätte vermeiden sollen, gab kurz darauf dem Tttamertinus im Konsulat den Itevita7 zum flmtsgenossen, und dabei konnte dieser sich weder an Ansehen noch an Erfahrung noch auch, was den Ruhm seiner Taten anging, mit den Männern vergleichen, denen einst Tonstantin die höchste würde im Staate übertragen hatte. Codex Theodosianus Xiv 10, 2. Die Kaiser flrcaöius und honorius an das Volk. Niemandem soll es gestattet sein, innerhalb der ehrwürdigen Stadt weiche (parthifche) 1 Byzantinischer Chronist um 800. " 267 nach einer Niederlage am Nestus in Titaceöonien trat It. in römische ftienjte^er war der erste Germane, der die genannte Auszeichnung erhielt. 4 Diese Vorgänge berichtet der panegijrifus auf den Kaiser (Tonstantius, siehe S. 31. 6 Gotischer Schriftsteller um die Mitte des 6. Jahrhunderts. ^ Die Zahl ist weit übertrieben; der Kaiser zahlte ihnen dafür jährliche Subfidien. 7 (Ein Franke von Geburt, Konsul 362.

3. Römische Geschichte - S. 177

1881 - Leipzig : Teubner
Germanicus' Tod (19 n. Chr.). Sejanus. 177 würfige Senat mußte lange bitten, bis er sich dazu verstand. Dem Volke nahm er den letzten Schein der Freiheit, den Angustus ihm gelassen; die Volksversammlungen wurden gänzlich aufgehoben, und der schmeichelnde sklavische Senat dekretierte, was er ihm vorschrieb. Die Leibwache der Prätorianer, welche bisher nur zum Teil in Rom gelegen, vereinigte er in einem Standlager an der Mauer der Stadt und machte sie zu der Hauptstütze seiner despotischen Herrschaft. Das Gericht über Majestätsverbrechen, über Hochverrat gegen seine eigene Person, wurde eine furchtbare Behörde, vor der niemand sicher war. Auch die geringste Beleidigung seiner Person, ein übereiltes Wort konnte den Tod bringen. Nichtswürdige Spione und Anzeiger (Delatoren) umlauerten die ehrenwertesten Männer und zogen sie durch ihre Anklagen ins Verderben. Eine Zeit lang mäßigte sich Tiberins noch in seinen bösartigen Trieben, besonders aus Furcht vor seinem Neffen Germanicus, der wegen seiner edlen Gesinnung und seiner Heldenhaftigkeit bei dem Volk in großer Gunst stand und als sein Nachfolger ersehnt wurde. Solange dieser lebte, hielt er sich nicht sicher auf dem Throu. Nachdem er ihn daher aus Germanien abberufen hatte, schickte er ihn nach Asien und ließ ihn dort durch Calpurnius Piso vergiften (19). Seitdem übte der alte Kaiser eine unbegrenzte Tyrannei. Einen sehr schlimmen Einfluß hatte auf ihn (seit 23) sein Anführer der Leibgarde, Sejanns, ein höchst lasterhafter und verbrecherischer Mann, der das vollste Zutrauen des Kaisers genoß und sich jeden Frevel erlauben durfte. Um fein Wesen in Rom ganz ungestört treiben und unumschränkt herrschen zu können, überredete er den Tiberins, daß er sich aus dem Getümmel der Welt auf die einsame Insel Capreä (Capri) zurückzog (26). Hier überließ er sich den unnatürlichsten Ausschweisungen. Sejan ließ den Sohn des Kaisers, Drnsus, vergiften und beseitigte mehrere andere Glieder der kaiserlichen Familie, unter ihnen des Germaniens Witwe Agrippina nebst ihren zwei Söhnen, durch Verbannung oder Gefängnis; denn er hatte im Sinn, sich selbst auf den Stoll, Erzählungen. Ii. 12

4. Geschichte der Römer - S. 224

1836 - Leipzig : Baumgärtner
224 war, ins Feuer. So warne auch ich die zweimal Besiegten, daß sie mich nicht das dritte Mal zum Feuer nöthigen.« Die großen Ver- änderungen der Staatsverfassung, wie sie Sulla wahrend seiner zwei- jährigen Dictatur durch seine Gesetze (leges Corneliae) einführte, be- standen vorzüglich in der Wiederherstellung der Macht des Senats, den er bis auf fünfhundert Mitglieder vermehrte und mit der richterlichen und gesetzgebenden Gewalt bekleidete, indem er die Macht der Tribunen dadurch schwächte, daß er ihnen das Recht nahm, Versammlungen zu halten und Gesetze vorzn sch lagen, auch das Vor- recht der Einsprache (jus intercedendi) durften sie nicht mehr gegen Gesetze, sondern nur noch gegen gerichtliche Entscheidungen ausüben. Auch erneuerte er das Gesetz, daß ein Cónsul erst nach zehn Jahren wieder wählbar sey, und bestimmte, daß Niemand Cónsul werden könne, wer nicht vorher Quästor, Aedil und Prätor gewesen sey. Die Zahl der Prätoren vermehrte er auf acht, die der Quästoren auf zwan- zig. Ferner beschränkte er die Macht der Statthalter in den Provinzen und erklärte es für Hochverrath, wenn einer ohne Vollmacht des Se- nates und Volkes über die Grenzen seiner Provinz mit oder ohne Ar- mee gehe, um ein auswärtiges Volk zu bekriegen. Auch vermehrte er die Criminal- und Polizeigesetze, bestimmte auch den Aufwand bei Mahlzeiten und Leichenbegängnissen; an Festtagen sollten 30 Sester- zien, ungefähr Ein Thaler, an andern nur 3 Sesterzien auf die Mahl- zeit verwandt werden. Dem schaulustigen Volke gab er wegen seiner Siege in Asien und Griechenland einen zweitägigen prächtigen Triumph- zug und legte 9 Millionen Thaler in den Schatz der Repnblick. Zur Befestigung seiner Macht in Rom vertheilte er zehntausend freigelassene Sklaven der Proscribirten als Bürger in die Tribus, und da die Frei- gelassenen gewöhnlich den Namen dessen annahmen, der ihnen die Frei- heit gegeben hatte, so hießen jene Leute alle Cornelier und waren treue Anhänger des Sulla und der Cornelischen Familie. In Italien aber waren die Kolonien seiner Veteranen eine sichere Stütze seiner Macht, da ihr Wohlstand von seiner Sicherheit abhing. Die Reste der marianischen Parthei außerhalb Italiens hatte Pom- pejus, des Sulla Liebling, in Sicilien und Afrika vernichtet und den numidischen König Jarbas gefangen genommen, dessen Reich der Nu- midier Hiempsal erhielt. Als Pompejus sich mit seiner siegreichen Armee Rom näherte, ging ihm Sulla mit vielen Senatoren entgegen und begrüßte ihn mit denr Ehrennamen Magnus, den der eitle Pom- pejus sein ganzes Leben hindurch beibehielt. Als der junge Sieger, der weder Cónsul noch Prator war, auch einen Triumph verlangte und

5. Grundriß der neuern Geschichte - S. 151

1835 - Berlin : Trautwein
5öij]enfdjaft und fòinfl. 1660 — 1834. 151 Gtivler (ft. is32)/ den 95otntltfer Decanbolle, den 9)in)jtfer Biot uni) Rubere/ die maibeniatifchen durch ßegentre (fi. 18.13) und ßa* place (fi. 1827); tie ©efd)id)tfd)reibung, in welcher ftd) Barante, ©iòinonbi, ©uijot und mehrere vlitbere auòieidutcten, folgte bei ernfter ©riinblidifett Aftern 2lnftcbten, und baò ©tubium beò (flaf- ftfdjeit und agt)ptifd)cn) 5llterthumò mürbe mit Eifer betrieben; bte febon früher auògesetchnete Bearbeitung der triegò* und ©taatò* wiffenfchafteit mürbe mit Erfolg fortgefefjt; in der Qjoefte begann, Sum Xheil burcl) wurbigenbe Slnerfennung der ßeiftungett bei Sluòlam beò in .ffuttft und Sbiffenfchaft angeregt, ein neuer (Seift ftd) ju äußern,, und aud) die übrigen fünfte fanbeit eifrige fpftege. Ettglanb’ò fd)bne Literatur erfuhr um bte 3eit der tbniginn Slnna eine, sum Xbeil auò dem ernften ßh^rafter der Station und auò der Bcrùcf* ftchtigung der fransoftfehen Siteratur hervorgegangene, Umgeftaltung, mclcftc 2ßih, Berftdnbigfcit und Eorrecthcit an die ©teile biditeri» fdjer ©enialifdt fefcte. Diefcr neue ©efdnnatf mürbe befottberò von Drpben ( 1631 — ltoi ) eingeführt, welcher Dramen, li)rifd)e ©e- bid)te und poetifdje Strahlungen verfaßte, beffen £>auptverbteitft aber in Begrùnbung der englifd)en triiit und in fel;r gemanbter Darftellung ridjtigct ©ebanfen beftanb. 3bre S3ooenbung erhielt jene Umgeftaltung bure!) форе (1бь —1744), beffen 2ßift die forni* fd)e Epopèe, der ßoefenraub, beffen Berftanb die ihm am metften gelungenen Dtd)tmerfe, die bibaftifd)en, und beffen vollfomniene Beberrfcftung der ©prad)e alle feine ©djriften bemeifen. ©leid)* jeitig gab Xhontfon (1700—1748) burd) feine Sahreòjeiten, in welchen eine meifterlidje Darftellung èfter die ©enialitdt der (£rftn= bung erfeften muß, der befeftreibenben fjfoefte Bollenbung. Shbbifon (1672 —171у), welcher mit ©teele geiftreiche, Viel gelefene und mirfenbe 'ibocftenbldtter herauògab, verfaßte ein l;èd)ft correcteò und regclredfteò Xrauerfpiel (Jato. Daò 2uftfpiel gewann durch Eongreve ( 1672 — 172у) größere, aber auch bisweilen erfuuftelte geinheit. фоипд (tósi —1765) bid)tete junt Xbeil mit wahrhaft Iprifchem ©chwunge, sum Xbeil mit crfünftelter Ueberfpannung Stacfttgeban* fen ober Betrachtungen über die Bergdnglichfeit alleò 3rbifd)en, über Xob und Unfterblid)feit. Die epifdje фое(Те erhielt eine wahr* hafte Bereicherung burcl) die von Sjiacpherfon ( 1738— 1гу6) mcift verfaßten offtanifchen ©ebieftte. Der große ©atirifer ©wift (1667 —1743) gldnst eben fo fehr burd) fcharfen 2bift und ©ebanfetireicf)* thum, alò durch Einfachheit und traft der Darftellung. Die 3io-- mancnlitcratur würde um die Sfitte beò achtsehnten ^abrbunbertö erweitert, inbem 3itd)arbfon (i6sy—1761) und der auch alò befdjrei» benber Did)ter auògeseld)nete ©oibfmitl) (1729- 1774) den топи

6. Geschichte des Alterthums - S. 566

1852 - Weimar : Albrecht
566 nahm Kriegsdienste. Durch Schönheit, Kraft und Gewandtheit aus- gezeichnet, erwarb er sich durch sein einschmeichelndes und gefälliges Benehmen und mit Hülfe der Weiber die Gunst des Damas, welcher als General und als einer der reichsten und angesehensten Männer der Stadt ihm sehr förderlich war. Agathokles stieg bald zur Stelle eines Befehls- habers über tausend Mann empor, heirathete nach dem Tode seines Gönners dessen Wittwe und wnrde durch diese Heirath ein reicher Mann. Er wußte sich in Syrakus einen Anhang zu verschaffen und stürzte die Oligarchen; er konnte sich aber nur kurze Zeit an ihrer Stelle behaupten und wurde mit seiner ganzen Partei aus der Stadt vertrieben. An der Spitze eines Haufens vertriebener Syrakusaner leistete er den Tarentinern und anderen Städten Un- teritaliens Beistand. Als die Oligarchen aus Syrakus vertrieben worden waren, kehrte er mit anderen Flüchtlingen nach Syrakns zurück und erreichte seine Ernennung zum Feldherrn. Dann noch- mals vertrieben und wieder zurückgerufen, wurde er unter dem Titel eines Feldherrn und Wächters des Friedens als Haupt der Volks- partei an die Spitze des Staates gestellt (317 v. Ehr) Nun war Agathokles darauf bedacht, sich den Besitz seiner Herrschaft zu sichern. Er ließ die Mitglieder der seitherigen Negierung für Feinde des Vaterlandes erklären, dieselben durch seine Soldaten niederhauen und ihre Güter unter den Pöbel und seine Truppen vertheilen. Dann vertrieb oder ermordete er aber auch alle Anhänger der frü- heren Regierung, die sämmtlichen Verwandten derselben und alle diejenigen, deren Wohlstand der Befriedigung der Habgier seiner Soldaten dienen konnte. Die Zahl der Getödeten betrug 4000, die der Vertriebenen 6000. Agathokles konnte seitdem auf die Hefe des Volkes und auf seine vielen Söldner so fest vertrauen, daß er we- der des Herrschertitels, noch einer Leibwache zu bedürfen glaubte. Es gelang ihm auch, die Städte Agrigent, Messina und Gela unter die Oberhoheit von Syrakus zu bringen. Im Jahre 311 v. Chr.-brach ein Krieg zwischen Syrakus und Karthago aus. Agathokles behielt anfangs die Oberhand, wurde aber bald nachher in einer Schlacht völlig geschlagen und verlor 7000 Mann. In Folge dieser Niederlage fielen alle Städte von ihm ab und er wnrde auf den Besitz von Syrakus beschränkt und der Hafen von Syrakns von der feindlichen Flotte gesperrt. Aga- thokles wandte in seiner verzweifelten Lage ein eben so kluges als kühnes Rettungsmittel an. Er beschloß nämlich, mit dem Kerne seines Heeres nach Afrika überzusetzen und die Karthager in ihrem eigenen Lande anzugreifen, während ihre Kriegsmacht in Sicilien beschäftigt sei. Eine große und feste Stadt wie Syrakus war im Stande eine Belagerung auszuhalten. Es gelang dem Agathokles glücklich aus dem Hafen von Syrakus mit seiner Flotte zu entkom- men und die hohe See zu erreichen, und 310 v. Ehr. landete er an der Küste von Afrika. Hier verbrannte er sogleich seine Schiffe, um seinen Truppen nur zwischen Sieg oder Tod die Wahl zu las- sen. Zum Unglücke für Karthago herrschte im Senate seit langer Zeit Zwietracht, und es wurde deshalb die Führung des Heeres nicht einem Manne übertragen, sondern aus jeder der beiden strei- tenden Parteien ein Feldherr ernannt, Hanno und Bomilkar. Un-

7. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 162

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 162 — stellung giebt, wenn man hört, daß zur Zeit des Kaisers Nero die halbe Provinz in den Händen von nur sechs „Herren" sich befand, die der Kaiser hernach töten ließ. Solche ausgedehnte Besitzungen dem Gebiete einer Stadt einzuverleiben, ging nicht an, wenn man nicht die Gemeindeautonomie im Keime ersticken wollte; denn die „Grundherren" würden auf alle Verhältnisse gedrückt und da sie hier in Afrika auf ihren Herrenhöfen sitzen blieben, inmitten der von ihnen abhängigen Dörfer, ein centn-fugales Element innerhalb der städtischen Gemeinwesen gebildet haben — die Interessen der Städte und der Latifundienbesitzer ließen sich nicht immer vereinbaren. So ist man hier dazu geschritten, die Herrenhöfe mit ihren Kolonendörfern als für sich bestehende Gemeinwesen, als sogenannte „Territorien" auszuscheiden; an der Spitze stand, wie in den Städten die gewählten Magistrate, so hier der „Herr", beziehungsweise, falls dieser es vorzog, etwa in Rom seine Einkünfte zu verzehren, der herrschaftliche Verwalter. Wie den Städten, fo wurde auch diesen „Herren", wenn sie beim Kaiser oder dem Senat darum einkamen, die Ausübung der Marktgerechtigkeit für bestimmte Tage im Jahre verliehen. In derselben Weise ist in Gebirgsgegenden, z. B. im jetzigen Tirol, wo das Städtewesen nicht auskam, die altherkömmliche Gauverfassung durch die ganze Kaiserzeit hin in Kraft geblieben. Ja es haben sich zum Teil die Namen der Gaue bis zum heutigen Tage erhalten; wie die Vergleichung des offiziellen Verzeichnisses zeigt, das aus dem großen Denkmal angebracht wurde, in dem Senat und Volk der Römer dem Augustus für die Unterwerfung der Alpenlandschaften ihre Huldigung darbrachten. Es ist dies das sog. „tropaeum Alpium“, das auf der äußersten Spitze der Seealpen errichtet wurde, eine Stunde oberhalb Monaco und der Spielbank von Monte Carlo. Gegenwärtig steht noch der weithin sichtbare Turm, von wo aus man das lignrische Meer überblickt. Das Dorf Turbia, das von dem „tropaeum“ seinen Namen hat, ist dem Denkmal angebaut, die

8. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 176

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 176 — Dann lag die Stadt an der Scheide der überwiegend latinisierten und der hellenistischen Landschaften, was immerhin von Bedeutung war, da die beiden Reichshälften bereits aus einander eifersüchtig zu werden begannen. Wurde einerseits das Latein als Reichssprache auch in Byzanz festgehalten, so lag es anderseits mehr im Bereiche der östlichen Hälfte — diese konnte mit der Veränderung vollauf zufrieden sein. — Ein weiterer Punkt von Wichtigkeit war, daß die neue Residenz keine Traditionen besaß, welche den seit Diocletian recipierten Regierungsprinzipien entgegenliefen — die Stadt wurde Fig 69. aifer Konstantin. eben von Grund aus neu konstituiert, und mit Elementen bevölkert, die ihrerseits den Intentionen der Herrscher nur entgegenkommen konnten, da sie dabei profitierten — das neue Rom wurde mit allen Privilegien des alten ausgestattet: es bekam seinen Senat, seine Regionaleinteilung, seinen Circus, seine geregelte Zufuhr u. s. w. Konstantin legte hier christliche Kirchen an, da auch dies in sein System paßte. Da man dem Orient nahe genug lag, hatte die Menge nichts dagegen, fand es vielmehr ganz natürlich, daß die Herrscher hier ihren Hof nach dem Vorbild der orientalischen Des-

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 192

1861 - Münster : Coppenrath
192 Er besaß weder die Kraft noch die Einsicht seines großen Vor- gängers, und Frankreich würde unter chm gewiß von seiner Höhe hinabgesunken sein, hätte nicht statt seiner der erste Mi- nister, der Kardinal Richelieu, das Ruder des Staates geführt. Dieser war ein äußerst schlauer und gewandter Staatsmann, wie wir bereits früher gesehen haben. Sein Hauptstreben ging dahin, Frankreich zu vergrößern und es an die Spitze aller europäischen Staaten zu stellen. Um die Recht- lichkeit der Mittel hiezu kümmerte er sich wenig. Achtzehn Jahre hindurch führte er das Ruder mit fester Hand und machte Frankreich bei allen benachbarten Nationen gefürchtet. Auf seinem Todesbette empfahl er dem Könige zu seinem Nach- folger im Ministerium den Kardinal Mazarin, der unter ihm gearbeitet und sich für die Staatsverwaltung ganz nach seinen Planen gebildet hatte. Kaum ein halbes Jahr nach Richelieu's Tode starb auch Ludwig Xiii. (1643*3, und unter seines Nachfolgers langer Negierung entwickelten sich alle Keime, deren Samen zuerst Sullp, dann Richelieu und Mazarin aus- geftreuet hatten. Ludwig Xiv. (1643 — 17153. — Bei Ludwig's Xiii. Tode war sein Sohn und Thronerbe. Ludwig Xiv., kaum fünf Jahre alt. Daher übernahm seine Mutter, Anna von Oesterreich, die vormundschaftliche Negierung. In der That aber lenkte der staatskluge Mazarin, welcher auch der Erzieher des jungen Prinzen war, alle Angelegenheiten. Das Parla- ment, welches durch Richelieu's langen Druck darnieder ge- halten und zum unbedingten Gehorsam gewöhnt war, wagte gegen Mazarin's Gewaltschritte anfangs nur unbedeutende Versuche und Bewegungen. Später aber, als Mazarin einige der kraftvollsten Parlamentsräthe, die sich seinen Befehlen nicht immer geduldig fügen wollten, verhaften ließ, kam der Un- *) In diesem Jahre erfand Torricelli, Professor in Florenz, den Barometer, womit man den Druck der Luft und seine Veränderungen mißt.

10. Die Geschichte der Römer und der mit ihnen in Beziehung getretnen Völker - S. 298

1861 - Leipzig : Teubner
298 Sullas Regierung und Verfaßung. k) über Beleidigungen durch Stoß und Schlag und Eindrängen ins Haus (de iniuriis)1). Geheime Abstimmung der Richter war die Regel, doch stand in gewissen Fallen dem Angeklagten das Recht zu die offenkundige zu fordern^). 7. Wenn durch ein Gesetz (J. Cornelia sumpfuaria) die Verschwendung bei Leichenbegängnissen und Schmaußen, bei den letztern auch die zur Abhal- tung erlaubten Tage beschrankt wurden^), so lag dem wol ebensosehr die Ab- stcht die Gewinnung von Anhang und Volksgunft durch Aufwand zu verhüten, wie die Sorge für Erhaltung der Ehre in den höhern Standen zu Grunde. 8. Schon im I. 80 machte Sulla von der dictatorischen Macht nicht mehr Gebrauch, sondern bediente sich nur derformen des von ihm bekleidetenkonsu- lats^). Er war nicht geschaffen zu anhaltender anstrengender Thätiqkeit und eine längere Alleinberschaft widersprach ja dem Geiste seiner Verfaßung. Aus die- sem Grunde lehnte er die Wiederwahl zum Consulat für 79 ab und legte mit dem Amtsantritt der neuen Coss. (P. Servilius Vatia und Appius Claudius Pülcher) die Dictatur nieder. Als er sich mit festestem Selbstvertraun vor dem Volke zur Rechenschaft erbot, ward kein Wort laut, aber ein Jüngling, wel- cher ihn mit Schmähungen bis zu seinem Hanse folgte, veranlaßte ihn doch zu der Bemerkung daß wol nicht wieder jemand so von der höchsten Macht in das Privatleben zurückkehren werde 5). Er ahnte, was da' kommen werde: daß andere dieselben Mittel, welche ihn zür Macht geführt, in gleicher Weise in Bewegung setzen würden. Hatte doch jener O.. Lucretius Ofella, dem er die Eroberung Pranestes verdankte, gegen sein Gesetz um den Consulat zu werben gewagt, ohne die Pratur bekleidet zu haben. Diese Auflehnung war freilich durch die Hinrichtung beseitigt worden6), aber in einem andern Falle hatte ihm die Heeresmacht imponiert. Gn. Pompeius sollte sein Heer in Afrika entlaßen und nur eine Legion dem Nachfolger in der Provinz übergeben; aber es hieß, das Heer empöre sich dagegen, und Sulla gewahrte dem Jüngling, der noch kein Amt bekleidet hatte, den Triumph und legte ihm den Beinamen Magnus Sei7). Gleichwol, wenn schon das von ihm gegebne Beispiel den Ehrgeiz zum Streben nach dein gleichen aufstachelte, ja Gn. Pompeius sich nicht un- deutlich als den, der es aufnehmen werde, angekündigt hatte, rechnete er auf die Haltbarkeit seiner Verfaßung und der von ihm für dieselben errichteten Stützen; aber er übersah dabei zwei wichtige Dinge: die Unfähigkeit der von ihm neu gegründeten Nobilität zu einer befriedigenden Regierung und die sittliche Verspn kenheitim Volke, die er selbst auf das schrecklichste g efördert hatte. Konnte es fehlen, daß trotz des Lurusgesetzes, was Sulla ungescheut übte, Wollust und raffinierter Sinnenge- nuß, wie ein ansteckender Krankheitsftoff sich in alle Schichten der Gesellschaft verbreitete, daß die Soldaten, welche unter seiner Führung an alle Ausschwei- fungen sich gewöhnt, nicht zu steißigen Landwirten wurden, sondern in Über- mut ihr Gut verpraßten, und nun eine neue Revolution, die ihnen neue Mord- feste und Beute brächte, ersehnten ^)? Bildeten nicht die um ihre ererbten Rechte gebrachten Kinder der Proscribierten und die aus ihren Ackern ausge- triebnen Bewohner der Municipken und Bundesgcnoßenstädte ein zahlreiches Geschlecht, das der Hunger zum Räuberleben, und die unerträglich auf ihnen 1 1) Instit. Iv 4. 8. — 2) Cic. p. Cluent. 20, 55. 27, 75. — 3) Pint. Süll. 35. Gell. T[ 24, 11. Daß dieses Gesetz dadurch umgangen wurde, daß man nur wol- feilere Preise angab, sagt Macrob. Sat. Ii 13. — 4) App. 420, 24. — 5) App. 520—522. Pint.'Süll. 34. — 6) App. 519. — 7) Plut, Pomp. 13. Daß Sulla schon bei dem Aittrage den Heerführer schonte, geht atts Sa». Iv. Ii 12 hervor; s. meine Be- merkungen p. 34. — 8) Sali. Cat. 37.
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