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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 7

1911 - Erfurt : Keyser
- 7 — zwischen den Baumstämmen sind mit Flechtwerk aus dünnen Aesten ausgefüllt, und dieses ist auf beiden Seiten mit Lehm glatt verstrichen. Im Innern der Hütte liegt die Herdgrube, ein kesselförmiges Loch von 1—1,5 Meter Tiese und 1,5—2 Meter Breite. Es mag auffällig erscheinen, daß der damalige Mensch seinen Herd nicht wie wir über, sondern in die Erde verlegte. Doch hat dies seine guten Gründe gehabt. Feuer war in jener Zeit sehr schwer zu entzünden; in der Asche der Herdgrube aber glühte das Holz langsam weiter und verlöschte nicht. Dann verlangte der in die heiße Asche gesetzte Kochtopf auch keine besondere Abwartung, und außerdem war ein solcher Herd nicht so feuergefährlich wie ein freiflackerndes Feuer. Trotzdem wurden die hölzernen Hütten nicht selten vom Feuer zerstört. (Auch in dieser Ansiedlung hat ein größerer Brand gewütet; denn 10—12 ganz nahe beieinander liegende Herdgruben waren bei ihrer Aufdeckung vor einigen Jahren mit Resten hartgebrannten Lehms gefüllt, ein Beweis, daß hier eine Zerstörung durch Feuer stattgefunden hatte.) Von den Frauen: Unterdessen sind die Kinder vorausge- sprungen und haben der Großmutter und der Mutter, die mit zwei Töchtern vor der Hütte sitzt, die Heimkehr der Jäger gemeldet. Die Frauen sind von derber Gestalt, kräftig und gefund. Das lange Haar ist am Scheitel zusammengebunden und flutet lose den Rücken hinab. Ihre Kleidung besteht nicht aus Fellen, sondern aus einem bis zu den Knien reichenden Wollenhemde, das sie selbst gewebt und gefertigt haben. Allerdings ist es eine müh-fame Arbeit gewesen, da die Hilfsmittel, die ihnen zu Gebote stehen — tönerne Spindelsleine und Wirtel, sowie Nadeln aus Fischgräten — gar zu einfach und unvollkommen sind. Die Mädchen tragen außerdem mancherlei Schmuck aus Tierzähnen, Perlen aus Bernstein, durchbohrte Muscheln und Armringe aus Knochen und Marmor. Das Mahl: Die Männer haben einen tüchtigen Hunger und Durst von der Jagd mitgebracht. Noch glimmen die Holzklötze in der Asche der Herdgrube, und bald sind sie zu neuem Leben angefacht. In kurzer Zeit züngeln die Flammen hell empor, und der Rauch sucht seinen Abzug durch Dach und Tür. Von dem noch vorrätigen Fleisch wird ein riesiges Stück abgeschnitten und an den Bratspieß gesteckt. Die Knaben springen hurtig zum Fluß hinab, um Wasser zu holen, indes die Mädchen auf der Handmühle das rauhe Mehl zum Mus bereiten. Die Mühle besteht aus einer flachen Steinplatte aus Porphyr, auf welche das Korn geschüttet wird, und aus einem doppeltfaustgroßen, runden Stein, dem Reiber, womit die Körner zerquetscht werden. An Milch fehlt es nicht, um den Brei schmackhaft zu machen, auch Honig ist vorhanden. Das Mahl wird vor der Hütte verzehrt. Gabel, Tischtuch und Mundtuch sind unbekannte Begriffe; kaum wird von einzelnen ein Messer gebraucht. Das Mus aber wird mit Löffeln ge-

2. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 14

1911 - Erfurt : Keyser
bürg mit Mauern und vergrößerte Nordhausen und Erfurt wo er auf dem Petersberge einen Palast und bei dem jetzigen Dorfe Moblsburg eine Burg, die Merwigsburg, errichtete. ^ So war in Thüringen, im Herzen Deutschlands, ein gewaltigem Reich entstanden, an dessen Spitze ein mächtiges Königsge-schlecht stand. (Nach Julius Koch u. a.) 4-. Sagen von der Hlerwigsburg bei ülöbisburg. a) Zwischen den Städten Arnstadt und Erfurt, am rechten User der Gera, liegt am Abhange des Steigerwaldes, wo man den Wald die Wagd oder Wagweide nennt, das Dorf Möbisburg, früher Merwigsburg genannt. Auf einem das Dorf überragenden Hügel steht weitschauend die Kirche, und auf ihrer Stätte stand in der Zeiten Frühe die Merwigsburg, welche der Franken- und Thüringerkönig Merwig erbaute. Auch ließ er einen Palast in ihr aufführen. Gräberfunde in der Flurmarkung, besonders in der Nähe des benachbarten Dorfes Bischleben, deuten hinlänglich auf eine sehr frühe Bevölkerung dieser Gegend. Die Merwigsburg war später der Herrschersitz des Thüringerkönigs Bisin, bei welchem der aus Franken vertriebene Sohn Mer-wigs, Childerich, eine Zuflucht fand. Er verweilte mehrere Jahre auf der Burg, bis ihm die Botschaft kam, daß er in sein Reich zurückkehren könne. Als dies geschehen war, folgte ihm Basina, Bisins Gemahlin,1) nach, vermählte sich mit Childerich und wurde die Mutter des großen Frankenkönigs Chlodio oder Chlodwig. Später siedelten sich Raubritter in dem Schlosse an, was dessen völlige Zerstörung zur Folge hatte. (Nach L. Sechstem.) b) Die Sage berichtet auch von einem reichen Königsschatze, der im Schoße des Hügels unter der Kirche des heiligen Diony- sius liegen soll. Als die Kirche gebaut wnrde, ließen sich drei Männer belehren, wie der Schatz gehoben werden müsse. Am bestimmten Tage und zur bestimmten Stunde, mittags um 12, als alle Arbeiter fortgegangen und sie ungestört waren, schickten sie sich zur Hebung an. Da kamen wider ihren Willen die Frauen der zwei verheirateten Männer mit dem Mittagessen. Kaum waren diese herzugetreten, als ein Mann im roten Kleide auf einem kleinen, mit weißen Böcken bespannten Wagen den rhodischen Berg herab und auf sie zugefahren kam. Der rote Mann ergriff sie und drehte einem nach dem anderen den Hals um. ') Nicht Gemahlin, sondern vermutlich die Schwester; die Gemahlin hieß Jjtema und wurde durch einen Langobardenfürsten entführt.

3. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 34

1911 - Erfurt : Keyser
— 34 — kamen ihren Feinden zuvor. Sie gingen sofort zum Angriff auf die Königsburg über. In ihrer Sicherheit halten die Thüringer unterlassen, Wachen auszustellen. Ohne irgend einen Widerstand gelang es darum den Sachsen, die Burg in der Nacht zum 1. Oktober 531 zu nehmen. Die im tiefen Schlafe liegenden Thüringer wurden entweder niedergemetzelt oder gefangen genommen. König Jrminsrid mit seiner Familie und einem kleinen Gesolge entkam dem Blutbad. An den nächstfolgenden drei Tagen feierten die Sachsen ein großes Siegesfest. Aufteilung Thüringens: Der Kampf war durch das Ein- greifen Der Sachsen beendet, und Theodorich mußte nun gute Miene zum bösen Spiel machen und ihnen Nordthüringen zu freiem Eigentum als Siegesbeute abtreten. Er selbst behielt alles Land südlich der Unstrut, der Helme, des Sachsgrabens bei Wallhausen und des Harzes. Die unterjochten Thüringer mußten von nun an einen jährlichen Schweinezins, man sagt 500, an die königliche Kammer zu Metz entrichten. Untergang des Thüringer Königshauses: Wohl war Jr-minsrid mit den Seinen entkommen, aber Theodebert, Theodorichs Sohn, lockte ihn ins Frankenland, und hier soll er durch einen Sturz von der Stadtmauer, an dem jener wohl nicht ganz unschuldig war, getötet worden sein. Amalaberga dagegen war mit ihren Kindern nach Italien zu ihrem Bruder geflohen. Ihr Sohn Amalafrid kam später nach Konstantinopel und wurde Feldhauptmann im Heere des oströmischen Kaisers Jnstinian, der ihn sehr hoch schätzte. Berthar, der dritte Sohn König Bisinos, hat zu seinem Bruder Jrminsrid sicher in einem freundschaftlichen Verhältnis gestanden. Zwar berichtet die Sage, daß dieser ihn aus dem Wege geräumt habe. Doch ist diese Angabe eben sagenhaft; denn Radegunde, die Tochter König Berthars, könnte doch nicht in einem Gedichte, das der römische Dichter Fortnnatns in ihrem Aufträge niederschrieb, den Untergang des Hauses ihres Oheims mit folgenden Worten beweinen: „Nimmer vermag ich in fremdem Gebiet nach Gebühr zu beweinen Unser Geschick; der Schmerz löste zu Tränen mich auf. Jeglichen hab' ich beweint, ich allein; denn es wurde des Ganzen Unaussprechliches Leid einzig mir Aermsten zuteil. Günstiger fiel den Männern das Los, sie sanken im Kampfe; Ich, die einzige, blieb, sie zu beklagen, zurück." Berthar ist gefallen im Streit, möglicherweise sogar in der Schlacht an der Oker, fechtend an der Seite seines Bruders. In dieser Schlacht wurde Radegunde von den Franken gefangen genommen und samt ihrem Bruder dem König Chlotar als Beute zugesprochen. Dieser ließ sie in sein Reich führen und nahm sie später zur Gemahlin. Sie starb 587 zu Poitiers in Frankreich.

4. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 35

1911 - Erfurt : Keyser
— 35 — „Und so starben mir Aermsten dahin die lieben Verwandten, Und mein Königsstamm nahet dem Ende sich mm." Nie wieder hat es ein Königreich Thüringen gegeben. Der Name Thüringen ist zwar geblieben, aber er gilt heute nur noch für ein wesentlich kleineres Gebiet. (Nach G. Größler.) 10. Radegunde, Prinzessin von Thüringen, Königin von Frankreich. Jugend: Radegunde, König Berthars Tochter und Enkelin Bisinos, kam schon früh an den Hos ihres Oheims Jrminfrid. Da die Mutter gestorben war, hielt es der Vater wohl für geraten, seiner hochgebildeten Schwägerin Amalaberga die Tochter zur Erziehung zu übergeben. Auch den Vater verlor Radegunde bald. Wir wissen zwar nicht, in welchem Kampfe er getötet wurde, doch ist er schon vor Jrminfrid gefallen. In einem zweiten Liede „An Artachis"1) läßt Radegunde Fortnnatns für sich sprechen: „Erst ist der Vater gefallen, ihm folgte der Onkel im Tode, Beider Geliebten Verlust traurige Wunden mir schlug." Auf Burg Scidingi verlebte Radegunde sonnige Tage der Kindheit in Gemeinschaft mit ihrem Vetter und Jugendgespielen Amalasrid. J'n dem Briefe „An Amalasrid"2) gedenkt sie der glücklichen Jugend: „O, so gedenke doch nur, was in Frühlingstagen der Jugend, Lieber Amalasrid, ich, Radegunde, dir war. Wie du mich damals geliebt, ein hold ausblühender Knabe, Du, den des Himmels Huld gütig zum Vetter mir gab. Damals ersetztest du mir den gemordeten Vater, die Mutier, Schwester und Bruder, du warst alles, du Einziger, mir! Wenn du mich nahmst in den liebendenarm, wenn küssend ich an dir Hing, ergötzte das Kind höchlich ein freundliches Wort. Eine Stunde getrennt von dir, zum unendlichen Zeitraum Ward sie mir." — In fränkischer Gefangenschaft: In dem Kriege Jrminsrids mit den Franken wurde sie von den Feinden gefangen genommen und mit ihrem Bruder eine Beute des Königs Chlotar. Sie war damals gegen 10 Jahre alt. Chlotar ließ sie in sein Reich bringen und auf einem feiner Meierhöfe von den besten Lehrern unterrichten. Damals schon las Radegunde am liebsten die Bibel und die Lebensbeschreibungen der Heiligen. Sie sollten ihr das Vorbild ihres eigenen Lebens werden; auch suchte sie durch allerlei Selbstpeinigungen Gott wohlgefällig zu fein. j) Sohn einer Tochter Amalabergas. 2) Nach einer Uebersetzung von Dr. Aug. Wilhelm. 3*

5. Für Präparandenanstalten - S. 127

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 127 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 1. Das Alpenland. Allgemeines. § 197. Das Hochgebirge der Alpen reicht in großem Bogen vom Lignrischen Meer etwa 1000 km nach No bis an die Donau bei Wien. Man teilt das Gebirge durch die Linie Bodensee—rhein—splügenpaß— Comer See in West- und Ostalpen. In jenen ragt der Montblanc, d. i. Weißer Berg, der höchste Berg Europas, 4800 m empor. Die West- alpen sind höher und schmaler, die Ostalpen breiter und im ganzen niedriger. In deu Besitz der Westalpen teilen sich Frankreich, die Schweiz und Italien, die am Montblanc zusammenstoßen. Die Ostalpen liegen fast ganz in Österreich. Nur kleine Teile gehören im W zur Schweiz, im 8 zu Italien, im X zum Deutschen Reich. Am Ortler treffen die Schweiz, Italien und Österreich zusammen. § 198. Gesteinsbau. Der mittlere Hauptzug der Alpen, die Zentral- alpen, geht von Genua bis an die Vorberge der Ungarischen Tiefebene. Seine Gesteinsmassen sind aus kristallinischen Gesteinen, namentlich Granit, Gneis und Schiefer, zusammengesetzt. Einst war auch die Zentralkette mit einer hohen Decke von Kalk und anderen Schichten überlagert, die durch Verwitterung meist abgetragen oder doch bedeutend erniedrigt wurde. Der östliche Teil des mittleren Zuges wird im N und S von Gebirgszügen ein- gefaßt, die aus Kalk bestehen und deshalb Kalkalpen heißen. In den Westalpen hat nur die Außenseite des Gebirgsbogens einen Kalkalpen- gürtel. Im Gegensatze zu den mehr abgerundeten Gipfeln der Zentralalpen zeigen die Kalkalpen oft wilde, zackige Bergformen. § 199. Gletscher. Die höchsten Teile der Alpen sind mit „ewigem Schnee" bedeckt. Die Schneegrenze liegt im 3 etwa 2800 m, im N gegen 2700 m hoch. Bei der großen Kälte und Trockenheit der Luft fällt der Schnee als ein weißes Pulver nieder und bleibt nicht an den Hängen der Berge haften. Er verwandelt sich durch Abschmelzen und Wiedergefrieren in den graupenkörnigen Firnschnee (t>. h. ferner, vorjähriger Schnee), der durch seinen eigenen Druck nach unten in ein schmiegsames Eis übergeht. Dieses fließt langsam in die Tiefe und bildet eiueu Eisstrom, den Gletscher. Durch den Druck der gesamten Masse fließen die Gletscher wie eine zähe, Halbstarre Flüssigkeit talwärts bis weit unter die Schneegrenze, wo sie endlich abschmelzen. In den Alpen gibt es über 1000 Gletscher, unter denen der Aletschgletscher in den Berner Alpen mit 24 km der längste ist. Die Gletscher sind die unerschöpflichen Quellen der Bäche, aus denen die großen Ströme zusammenstießen. In Verbindung mit dem Föhn und den Lawinen befreien sie das Hochgebirge von den Lasten des Schnees, der sich sonst ins Unendliche auftürmen würde. Früher waren die Alpen viel stärker vergletschert. Die Spuren davon sinden wir in den Formen mancher Täler, in den Seen und in den alten Moränen. Aufgabe. Was fällt bei der Gestalt des Gletschers auf? (Bild 78.)

6. Für Präparandenanstalten - S. 31

1912 - Breslau : Hirt
3. Wagerechte und senkrechte Gliederung der Erdoberfläche. 31 In Preußen wird die absolute Höhe be- stimmt nach dem N or- mal-Nullpunkt(be- zeichnet mit N.n.). Er fällt fastzusammen mit dem Mittelstand der Ostsee und liegt 37 m unter dem Normal- höhenpunkte der Berliner Sternwarte. Dieser liegt 1 m über dem Erdboden am Nordpfeiler der Sternwarte in Berlin. Höhenbezeichnungen. Nur wenige Landflächen sind völlig eben, die meisten sind von niedrigen Anhöhen und Hügeln durchzogen. Er- hebt sich eine solche Ebene oder ein solches Flachland nicht mehr als 200 in Jiocjige~birgc irdseespißgel. 17. Seehöhe und relative Höhe. 18. Einteilung der Gebirge nach der Höhe. Über den Meeresspiegel, so heißt sie Tiefebene oder Tiefland (Nord- deutsches Flachland), liegt sie höher, Hochebene oder Hochfläche (Schwä- bisch-Bayrische Hochebene), und wenn wieder Berge darauf stehen, Hoch- land (Hochland von Tibet). Ein Gebirge ist eine größere Erhebnngs- masse, die mehrere Berge trägt und durch Täler zerklüftet ist. § 32. Einteilung der Gebirge. Eiu Massengebirge heißt eine nnge- gliederte Gruppe von Bergen (Harz). Schließen sich hingegen die Berge in gleicher Richtung aneinander, wie die Glieder einer gespannten Kette, so nennt man sie ein Kettengebirge (Erzgebirge, Alpen). Die sattelförmigen Einschnitte oder Einsenknngen des Kammes, die als Übergänge benutzt werden, bezeichnet man als Pässe. Nach ihrer Höhe über dem Meeresspiegel werden die Gebirge eingeteilt in Mittelgebirge und Hochgebirge. Ein Gebirge, das in seinen Haupt- teilen unter 1500 m bleibt, ist ein Mittelgebirge (Harz, Schwarzwald, Sn- deten); übersteigt es diese Höhe, so ist es ein Hochgebirge (Alpen). Manche Berge werfen zeitweise aus einer oder mehreren oberen oder seitlichen Offnungen (Kratern) geschmolzene, glühende Massen (Lava) ans; man nennt sie feuerspeiende Berge oder Vulkane (Ätna, Vesuv). Sie sind meist kegelförmig. Die vulkauifcheuausbrüche sind ostvonerdbeben begleitet. Aufgabe. Wie verhalten sich Längs- und Quertäler zum Kettengebirge?

7. Für Präparandenanstalten - S. 32

1912 - Breslau : Hirt
32 B. Allgemeine Erdkunde. 8 33. Die Flüsse entströmen entweder dem Schnee und Eis der Hochgebirge, oder sie entstehen durch das in den Boden gesickerte Wasser. Ans unterirdischen Wegen sammelt sich das eingedrungene Regenwasser zu kleineren und größeren Wasseradern, deren Weg durch die Lage und Härte der Gesteine bestimmt wird. Äommt das Wasser an eine undurchlässige Schicht, so stießt es unterirdisch ab und tritt als Quelle zutage. lfig. 19.) 19. Quelle, durch sickerndes Wasser gebildet. Aufgabe. Wiederhole die Zeichnung im Heft ohne ängstlichen Anschluß an die Vorlage! Das Gebiet, das ein Fluß (Strom) entwässert, ist sein Flnß-(Strom-) gebiet. Tie Linie, von der das Wasser zweier Stromgebiete absließt, heißt Wasserscheide. Sie ist also auch die Umgrenzungslinie eines Strom- gebietes. (Fig. 20 u. 21.) '20. Wasserscheide mit Ketten- und Massengebirge. Der dachfirstähnliche Kamm des Gebirges scheidet die nach verschiedenen Seiten ablaufenden Bäche und bildet die Wasserscheide zwischen zwei Meeren. Aber nicht immer ist diese so deutlich ausgeprägt, sehr oft bilden unscheinbare Bodenschwellen die Grenze.

8. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 28

1902 - Karlsruhe : Lang
— 28 — unser Deutschland groß und stark machen kann. Darum brinae chm die Krone und die Kleinode des Reiches. Er soll nach mir König sein in Deutschland, und die Herzöge und Fürsten sollen ihm gehorchen." < Eberhard tat, Mas der König ihm befohlen hatte. Er riet den Fürsten und Herren, daß sie den tapfern Sachsenherzog zum Könige Mühlen sollten. In Fritzlar hielten die Fürsten eine Versammlung und Mahlten Heinrich von Sachsen zum deutschen Könige im Jahre 919.*) 2. Wie König Heinrich Deutschland einig machte. Dem neuen Könige gehorchten im Ansang nur die Franken und die Sachsen. Der Alemannenherzog Burkard unterwarf sich erst, als ihn Heinrich mit Krieg bedrohte. Arnulf, der Herzog von Bayern, wollte sich mit gewassneter Hand Widersetzen und sammelte ein großes Heer bei Regensburg, das damals die Haupt-öeinrtcf) i. stadt des Bayernlandes war. or Als Heinrich heranrückte, zog Arnulf ihm entgegen, um eine Schlacht zu schlagen. Heinrich aber wollte nicht den Kampf, sondern den Frieden. Er schickte darum Arnulf die Botschaft, daß sie zusammenkommen und den Streit Aug' in Auge ausmachen wollten. Arnulf meinte, Heinrich wolle den Streit durch einen Zweikampf entscheiden. Daher begab er sich in voller Waffenrüstung an den bestimmten Ort. Da sprach Heinrich zu ihm: „Warum widerstrebst du Gottes Gebot? Sein Wille ist es gewesen, daß mich das Volk Zum Könige gemacht hat. Wärest du gewählt worden, so würde ich dir gehorchen. Warum willst du um deines Ehrgeizes willen das Blut so vieler Christen vergießen?" Diese Worte rührten den Bayernherzog, und er unterwarf sich dem Könige. *) Vgl. im Anhang das Gedicht: Heinrich der Vogelsteller.

9. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 234

1902 - Karlsruhe : Lang
— 234 — Scharen nicht mehr zu schützen vermochten, biente biefer große Steinwall als Zufluchtsort. Hinter die Heidenmauer retteten die flüchtigen Bewohner ihr Vieh und ihre Habe. Als die Einfälle immer häufiger würden, erbaute man innerhalb des Steinwalles Wohnsitze. Tie Heibenmauer umgibt die Bergfläche des Obilienberges vom Mänuelfteiu bis zur Ruine Hagelschloß; eine Umwanberung derselben bauert drei Stnnben. Sie besteht aus rohen Sanb-steinblocken, die meist viereckig zugehauen und ohne Mörtel aus-einanber geschichtet sind. Die Breite der Mauer beträgt 1,70 in, die Höhe schwankt zwischen 2 und 3 m. Obilienberg heißt der ganze Bergrücken; im engeren Sinne wirb barunter auch nur das Kloster verstauben, das im 8. Jahrhundert unter dem Namen Altitona, später unter dem Namen Hohenburg erscheint. 3. De^r Herzog Attich und die hl. Odilia. Auf Hohenburg herrschte vor mehr denn 1200jahren der rauhe und gestrenge Herzog des Elsasses, Attich, (Stich oder Eticho mit Namen. Seinen Wohnsitz hatte er für gewöhnlich zu Oberehnheim, einem kleinen Städtchen am Fuße des Odilienberges. Ter liebe Gott schenkte dem Herzog ein Kindlein; büch der Vater wollte nichts von ihm wissen; es war ein schwaches Mäbchen und noch dazu blind. Ter Grausame schwur, daß solch' ein Wurm sein adeliges Geschlecht nimmer schänden dürse, und wollte es töten lassen. Aber die liebende Mutter wußte Rat und rettete ihr Kind in das Stift Palma, heute Beauine-les-Dames genannt. Der Bischos Erhard taufte das Mägdlein, und während der hl. Handlung schlug es die Augen auf und war sehend. Die Klostersrauen erzogen den anvertrauten Schatz sorgfältig, und balb erblühte Odilia zur lieblichen Jungfrau. Nachdem sie erfahren hatte, welches Standes sie sei, faßte eine unwiderstehliche Sehnsucht nach der Heimat, nach der Mutter ihr Herz. In einem Briese wandte sie sich an ihren Bruder Hugo mit der Bitte, daß er ihr die Erlaubnis zur Rückkehr erwirken möge. Der Vater wollte davon nichts wissen. Die Bruderliebe war jedoch mächtiger in Hugo als der kindliche Gehorsam. Er schickte ihr einen Wagen und Geleite in der sicheren Hoffnung, der Vater werde feine Tochter nicht verstoßen, sobald er sie sehe. Vater und Sohn standen aus der Hohe des Berges; von fern nahten lieh die Burgmannen mit dem Wagen. Da teilte Hugo seinem Vetter die Ankunft Obiliens mit. Doch kein Funke von Liebe glühte in dem väterlichen Herzen. Attich ergriff sein Schwert und stieß seinen Sohn nieber.

10. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 242

1902 - Karlsruhe : Lang
— 242 — mit Klugheit und Strenge vor und führte überall Zucht und Ordnung ein. Nach dem Tode des Papstes Damasus bestieg er selbst den Stuhl Petri. Barfuß und im Pilgergewande betrat er die heilige Stadt. Im Jahre 1049 wurde er mit der dreifachen Krone geschmückt und regierte die Kirche unter dem Namen Leo Ix. Unermüdlich war er als Papst tätig, aus seiner Arbeit ruhte der Segeu Gottes. Zweimal kam er aus seinen zahlreichen Reisen in das Elsaß und besuchte eine Anzahl von Klöstern wie Ottmarsheim, Ölenberg, Heilig-Krenz, St. Odilien und Andlau. Auch nach Lothringen, wo er ja seine Jugend verlebt hatte, kam er. Hier herrschte in dieser Zeit der Herzog Gerhard; er begleitete den Papst überall hin und beherbergte ihn zu Busendorf. Leo Ix. war es hauptsächlich zu verdanken, daß die elf äs fischen Herren den Gottesfrieden schlossen, einen Vertrag, der den vielen blutigen Streitigkeiten ein Ende machen sollte. Darnach war es verboten, von Mittwoch Abend bis Montag Morgen Massen zu tragen. Wer den Frieden brach, sollte mit dem Tode bestraft werden. Bon dein Papste Leo stammt auch ein eigentümlicher Brauch her. In Wofsenheim*) bei Colmar hatten die Eltern Leos ein Kloster für Benebittinerinnen gegründet und ihm viele Güter geschenkt. Leo nahm das Kloster in seinen besonderen Schutz, und dafür übernahm die Äbtissin die Verpflichtung, jedes Jahr in der Fastenzeit eine Rose Don Gold, vier Lot schwer, nach Rom zu schicken. Die Rose wurde vom Papst geweiht und fürstlichen Personen, die sich durch besondere Verdienste um die Kirche auszeichneten, zum Geschenke gegeben. Aus der Jugendzeit wie aus dem höchsten ©reisenalter Leos wird manche schöne Sage erzählt. Seinem Vater Hugo war von einer alten Frau geweissagt worden, er werde einst seinem Sohne den Staub von den Füßen küssen. Der Vater deutete die Worte dahin, daß sein Sohn ihn später der Herrschaft berauben werde. Er übergab deshalb das Kind einem Jäger, der es töten sollte. Dieser schonte das Knäblein und brachte dem Grafen das durchschossene Herz eines Rehbocks. Den Grafen Hugo reute aber bald seine Tat, und nach vielen Jahren der Trübnis und der Leiden ging er nach Rom, um dem hl. Vater seine Sünde zu bekennen. Zerknirscht wars er sich vor dem Papste nieder, flehte um Verzeihung und küßte seine Füße. Da erkannte Leo seinen Vater, hob ihn gerührt ans und gab sich zu erkennen.**) In den letzten Jahren seines Lebens kämpfte er mit den *) Von dem ehemaligen Dorfe ist nichts inehr vorhanden^ an seiner Stelle steht noch das „Wnffemer Kreuz" zwischen Heiligkreuz u. Sundhosen. **) Vergl. im Anhang das Gedicht: Gras Hugo von Egisheim.
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