Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 7

1911 - Erfurt : Keyser
- 7 — zwischen den Baumstämmen sind mit Flechtwerk aus dünnen Aesten ausgefüllt, und dieses ist auf beiden Seiten mit Lehm glatt verstrichen. Im Innern der Hütte liegt die Herdgrube, ein kesselförmiges Loch von 1—1,5 Meter Tiese und 1,5—2 Meter Breite. Es mag auffällig erscheinen, daß der damalige Mensch seinen Herd nicht wie wir über, sondern in die Erde verlegte. Doch hat dies seine guten Gründe gehabt. Feuer war in jener Zeit sehr schwer zu entzünden; in der Asche der Herdgrube aber glühte das Holz langsam weiter und verlöschte nicht. Dann verlangte der in die heiße Asche gesetzte Kochtopf auch keine besondere Abwartung, und außerdem war ein solcher Herd nicht so feuergefährlich wie ein freiflackerndes Feuer. Trotzdem wurden die hölzernen Hütten nicht selten vom Feuer zerstört. (Auch in dieser Ansiedlung hat ein größerer Brand gewütet; denn 10—12 ganz nahe beieinander liegende Herdgruben waren bei ihrer Aufdeckung vor einigen Jahren mit Resten hartgebrannten Lehms gefüllt, ein Beweis, daß hier eine Zerstörung durch Feuer stattgefunden hatte.) Von den Frauen: Unterdessen sind die Kinder vorausge- sprungen und haben der Großmutter und der Mutter, die mit zwei Töchtern vor der Hütte sitzt, die Heimkehr der Jäger gemeldet. Die Frauen sind von derber Gestalt, kräftig und gefund. Das lange Haar ist am Scheitel zusammengebunden und flutet lose den Rücken hinab. Ihre Kleidung besteht nicht aus Fellen, sondern aus einem bis zu den Knien reichenden Wollenhemde, das sie selbst gewebt und gefertigt haben. Allerdings ist es eine müh-fame Arbeit gewesen, da die Hilfsmittel, die ihnen zu Gebote stehen — tönerne Spindelsleine und Wirtel, sowie Nadeln aus Fischgräten — gar zu einfach und unvollkommen sind. Die Mädchen tragen außerdem mancherlei Schmuck aus Tierzähnen, Perlen aus Bernstein, durchbohrte Muscheln und Armringe aus Knochen und Marmor. Das Mahl: Die Männer haben einen tüchtigen Hunger und Durst von der Jagd mitgebracht. Noch glimmen die Holzklötze in der Asche der Herdgrube, und bald sind sie zu neuem Leben angefacht. In kurzer Zeit züngeln die Flammen hell empor, und der Rauch sucht seinen Abzug durch Dach und Tür. Von dem noch vorrätigen Fleisch wird ein riesiges Stück abgeschnitten und an den Bratspieß gesteckt. Die Knaben springen hurtig zum Fluß hinab, um Wasser zu holen, indes die Mädchen auf der Handmühle das rauhe Mehl zum Mus bereiten. Die Mühle besteht aus einer flachen Steinplatte aus Porphyr, auf welche das Korn geschüttet wird, und aus einem doppeltfaustgroßen, runden Stein, dem Reiber, womit die Körner zerquetscht werden. An Milch fehlt es nicht, um den Brei schmackhaft zu machen, auch Honig ist vorhanden. Das Mahl wird vor der Hütte verzehrt. Gabel, Tischtuch und Mundtuch sind unbekannte Begriffe; kaum wird von einzelnen ein Messer gebraucht. Das Mus aber wird mit Löffeln ge-

2. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 14

1911 - Erfurt : Keyser
bürg mit Mauern und vergrößerte Nordhausen und Erfurt wo er auf dem Petersberge einen Palast und bei dem jetzigen Dorfe Moblsburg eine Burg, die Merwigsburg, errichtete. ^ So war in Thüringen, im Herzen Deutschlands, ein gewaltigem Reich entstanden, an dessen Spitze ein mächtiges Königsge-schlecht stand. (Nach Julius Koch u. a.) 4-. Sagen von der Hlerwigsburg bei ülöbisburg. a) Zwischen den Städten Arnstadt und Erfurt, am rechten User der Gera, liegt am Abhange des Steigerwaldes, wo man den Wald die Wagd oder Wagweide nennt, das Dorf Möbisburg, früher Merwigsburg genannt. Auf einem das Dorf überragenden Hügel steht weitschauend die Kirche, und auf ihrer Stätte stand in der Zeiten Frühe die Merwigsburg, welche der Franken- und Thüringerkönig Merwig erbaute. Auch ließ er einen Palast in ihr aufführen. Gräberfunde in der Flurmarkung, besonders in der Nähe des benachbarten Dorfes Bischleben, deuten hinlänglich auf eine sehr frühe Bevölkerung dieser Gegend. Die Merwigsburg war später der Herrschersitz des Thüringerkönigs Bisin, bei welchem der aus Franken vertriebene Sohn Mer-wigs, Childerich, eine Zuflucht fand. Er verweilte mehrere Jahre auf der Burg, bis ihm die Botschaft kam, daß er in sein Reich zurückkehren könne. Als dies geschehen war, folgte ihm Basina, Bisins Gemahlin,1) nach, vermählte sich mit Childerich und wurde die Mutter des großen Frankenkönigs Chlodio oder Chlodwig. Später siedelten sich Raubritter in dem Schlosse an, was dessen völlige Zerstörung zur Folge hatte. (Nach L. Sechstem.) b) Die Sage berichtet auch von einem reichen Königsschatze, der im Schoße des Hügels unter der Kirche des heiligen Diony- sius liegen soll. Als die Kirche gebaut wnrde, ließen sich drei Männer belehren, wie der Schatz gehoben werden müsse. Am bestimmten Tage und zur bestimmten Stunde, mittags um 12, als alle Arbeiter fortgegangen und sie ungestört waren, schickten sie sich zur Hebung an. Da kamen wider ihren Willen die Frauen der zwei verheirateten Männer mit dem Mittagessen. Kaum waren diese herzugetreten, als ein Mann im roten Kleide auf einem kleinen, mit weißen Böcken bespannten Wagen den rhodischen Berg herab und auf sie zugefahren kam. Der rote Mann ergriff sie und drehte einem nach dem anderen den Hals um. ') Nicht Gemahlin, sondern vermutlich die Schwester; die Gemahlin hieß Jjtema und wurde durch einen Langobardenfürsten entführt.

3. Für Präparandenanstalten - S. 127

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 127 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 1. Das Alpenland. Allgemeines. § 197. Das Hochgebirge der Alpen reicht in großem Bogen vom Lignrischen Meer etwa 1000 km nach No bis an die Donau bei Wien. Man teilt das Gebirge durch die Linie Bodensee—rhein—splügenpaß— Comer See in West- und Ostalpen. In jenen ragt der Montblanc, d. i. Weißer Berg, der höchste Berg Europas, 4800 m empor. Die West- alpen sind höher und schmaler, die Ostalpen breiter und im ganzen niedriger. In deu Besitz der Westalpen teilen sich Frankreich, die Schweiz und Italien, die am Montblanc zusammenstoßen. Die Ostalpen liegen fast ganz in Österreich. Nur kleine Teile gehören im W zur Schweiz, im 8 zu Italien, im X zum Deutschen Reich. Am Ortler treffen die Schweiz, Italien und Österreich zusammen. § 198. Gesteinsbau. Der mittlere Hauptzug der Alpen, die Zentral- alpen, geht von Genua bis an die Vorberge der Ungarischen Tiefebene. Seine Gesteinsmassen sind aus kristallinischen Gesteinen, namentlich Granit, Gneis und Schiefer, zusammengesetzt. Einst war auch die Zentralkette mit einer hohen Decke von Kalk und anderen Schichten überlagert, die durch Verwitterung meist abgetragen oder doch bedeutend erniedrigt wurde. Der östliche Teil des mittleren Zuges wird im N und S von Gebirgszügen ein- gefaßt, die aus Kalk bestehen und deshalb Kalkalpen heißen. In den Westalpen hat nur die Außenseite des Gebirgsbogens einen Kalkalpen- gürtel. Im Gegensatze zu den mehr abgerundeten Gipfeln der Zentralalpen zeigen die Kalkalpen oft wilde, zackige Bergformen. § 199. Gletscher. Die höchsten Teile der Alpen sind mit „ewigem Schnee" bedeckt. Die Schneegrenze liegt im 3 etwa 2800 m, im N gegen 2700 m hoch. Bei der großen Kälte und Trockenheit der Luft fällt der Schnee als ein weißes Pulver nieder und bleibt nicht an den Hängen der Berge haften. Er verwandelt sich durch Abschmelzen und Wiedergefrieren in den graupenkörnigen Firnschnee (t>. h. ferner, vorjähriger Schnee), der durch seinen eigenen Druck nach unten in ein schmiegsames Eis übergeht. Dieses fließt langsam in die Tiefe und bildet eiueu Eisstrom, den Gletscher. Durch den Druck der gesamten Masse fließen die Gletscher wie eine zähe, Halbstarre Flüssigkeit talwärts bis weit unter die Schneegrenze, wo sie endlich abschmelzen. In den Alpen gibt es über 1000 Gletscher, unter denen der Aletschgletscher in den Berner Alpen mit 24 km der längste ist. Die Gletscher sind die unerschöpflichen Quellen der Bäche, aus denen die großen Ströme zusammenstießen. In Verbindung mit dem Föhn und den Lawinen befreien sie das Hochgebirge von den Lasten des Schnees, der sich sonst ins Unendliche auftürmen würde. Früher waren die Alpen viel stärker vergletschert. Die Spuren davon sinden wir in den Formen mancher Täler, in den Seen und in den alten Moränen. Aufgabe. Was fällt bei der Gestalt des Gletschers auf? (Bild 78.)

4. Für Präparandenanstalten - S. 31

1912 - Breslau : Hirt
3. Wagerechte und senkrechte Gliederung der Erdoberfläche. 31 In Preußen wird die absolute Höhe be- stimmt nach dem N or- mal-Nullpunkt(be- zeichnet mit N.n.). Er fällt fastzusammen mit dem Mittelstand der Ostsee und liegt 37 m unter dem Normal- höhenpunkte der Berliner Sternwarte. Dieser liegt 1 m über dem Erdboden am Nordpfeiler der Sternwarte in Berlin. Höhenbezeichnungen. Nur wenige Landflächen sind völlig eben, die meisten sind von niedrigen Anhöhen und Hügeln durchzogen. Er- hebt sich eine solche Ebene oder ein solches Flachland nicht mehr als 200 in Jiocjige~birgc irdseespißgel. 17. Seehöhe und relative Höhe. 18. Einteilung der Gebirge nach der Höhe. Über den Meeresspiegel, so heißt sie Tiefebene oder Tiefland (Nord- deutsches Flachland), liegt sie höher, Hochebene oder Hochfläche (Schwä- bisch-Bayrische Hochebene), und wenn wieder Berge darauf stehen, Hoch- land (Hochland von Tibet). Ein Gebirge ist eine größere Erhebnngs- masse, die mehrere Berge trägt und durch Täler zerklüftet ist. § 32. Einteilung der Gebirge. Eiu Massengebirge heißt eine nnge- gliederte Gruppe von Bergen (Harz). Schließen sich hingegen die Berge in gleicher Richtung aneinander, wie die Glieder einer gespannten Kette, so nennt man sie ein Kettengebirge (Erzgebirge, Alpen). Die sattelförmigen Einschnitte oder Einsenknngen des Kammes, die als Übergänge benutzt werden, bezeichnet man als Pässe. Nach ihrer Höhe über dem Meeresspiegel werden die Gebirge eingeteilt in Mittelgebirge und Hochgebirge. Ein Gebirge, das in seinen Haupt- teilen unter 1500 m bleibt, ist ein Mittelgebirge (Harz, Schwarzwald, Sn- deten); übersteigt es diese Höhe, so ist es ein Hochgebirge (Alpen). Manche Berge werfen zeitweise aus einer oder mehreren oberen oder seitlichen Offnungen (Kratern) geschmolzene, glühende Massen (Lava) ans; man nennt sie feuerspeiende Berge oder Vulkane (Ätna, Vesuv). Sie sind meist kegelförmig. Die vulkauifcheuausbrüche sind ostvonerdbeben begleitet. Aufgabe. Wie verhalten sich Längs- und Quertäler zum Kettengebirge?

5. Für Präparandenanstalten - S. 32

1912 - Breslau : Hirt
32 B. Allgemeine Erdkunde. 8 33. Die Flüsse entströmen entweder dem Schnee und Eis der Hochgebirge, oder sie entstehen durch das in den Boden gesickerte Wasser. Ans unterirdischen Wegen sammelt sich das eingedrungene Regenwasser zu kleineren und größeren Wasseradern, deren Weg durch die Lage und Härte der Gesteine bestimmt wird. Äommt das Wasser an eine undurchlässige Schicht, so stießt es unterirdisch ab und tritt als Quelle zutage. lfig. 19.) 19. Quelle, durch sickerndes Wasser gebildet. Aufgabe. Wiederhole die Zeichnung im Heft ohne ängstlichen Anschluß an die Vorlage! Das Gebiet, das ein Fluß (Strom) entwässert, ist sein Flnß-(Strom-) gebiet. Tie Linie, von der das Wasser zweier Stromgebiete absließt, heißt Wasserscheide. Sie ist also auch die Umgrenzungslinie eines Strom- gebietes. (Fig. 20 u. 21.) '20. Wasserscheide mit Ketten- und Massengebirge. Der dachfirstähnliche Kamm des Gebirges scheidet die nach verschiedenen Seiten ablaufenden Bäche und bildet die Wasserscheide zwischen zwei Meeren. Aber nicht immer ist diese so deutlich ausgeprägt, sehr oft bilden unscheinbare Bodenschwellen die Grenze.

6. Teil 2 = Oberstufe - S. 69

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Nordamerika, 69 den Verkehr, in Chikago münden 35 Eisenbahnen! Die Landstraßen sind durchweg in schlechtem Zustande. Im westappalachischeu Mississippiland haben wir das „eigentliche Herz- und Kernstück der Union". Die Bevölkerung beträgt fast 1/3 von der des Gesamtstaates. Ein andres Aussehen zeigen die großen Niederungen am Golf von Mexiko, in den der gewaltige Miffifsippi sein verzweigtes Delta schiebt. Der Missouri-Mississippi ist mit nahezu 7000 km (=61/2x©lbe) der längste Strom der Erde. Ein Gewirr von Mutzarmen, Altwassern, Seen, toten Armen umgibt den Stromriesen, dessen Bett oft durch die gewaltigen Hochwasser verändert wird. Im Hochsommer schrumpft der Mississippi oft auf 1/4 seiner Breite ein, und nur durch große Bagger läßt sich dann die notwendige Fahrtiefe erhalten. So kommt es, daß der Fluß keinen bedeu- tenden Frachtverkehr vermittelt, oberhalb Neu-Orleans (örliäns) ist der Schiffsverkehr gleich V10 des auf dem deutschen Niederrhein. Die Golfniederung wird von Baumwolle und Reis beherrscht; hier spricht man überall von dem „König Baumwolle". „Die kieserwaldum- rahmten und meist noch von zahlreichen, verkohlten Baumstümpfen bestandenen Baumwollfelder mit ihren schwarzen Arbeiterscharen und ihren Maultieren geben diesem Laude das Gepräge." Bis zu der Baumwollernte der Erde wird hier gewonnen. Neu-Orleans und Galveston (galwst'n) sind die ersten Baumwollhäfen der Welt. b. Das Kordillerentand (kordiljeren, d. s. Ketten) des Westens ist Hoch- land, das von alpenhohen, jungen Gebirgen umrahmt wird, nämlich von dem Felsengebirge (Rocky Mountains) im O., der Sierra Nevada und dem Kaskadengebirge im W. Das Große Becken mitten inne ist abflußlos und daher reich an Salzseen (der Große Salzsee). Km. p3-- ^ <S _ —"X-0-L— 1 Dia s Grosse ßje ck e n Colo\rado Plat. Prärie - T a f e 1 I2l0° -Iiis0 lo\b° 1oio« 9ls" ivfi, Querschnitt durch den kordillerischen W. Nordamerikas auf dem 40.° n. Br., vom Gr. Ozean bis zum Missouri, 20 X überhöht. Länge 1 : 24000000. Hier im W. war in der Tertiärzeit der Schauplatz lebhaftester Gebirgs- bildung (S. 24). An zahlreichen Brüchen sanken Schollen in die Tiefe; hohe Gebirge blieben als Horste stehen oder wurden emporgefaltet. Aus den Spalten drang an vielen Stellen die Lava, die im Flußgebiet des Kolumbia eine Fläche größer als Deutschland zusammenhängend bedeckt. Eine Folge dieser Gebirgsbildung, der Verwerfungen und vulkanischen Ausbrüche ist der außerordentliche Reichtum an Erzen. — An vielen Stellen wirken die gebirgsbildenden Kräfte noch heute fort. Davon zeugen die tätigen Vulkane, die Erdbeben (Zerstörung von San Francisco), sowie die berühmten, bis 100 m hoch steigenden, herrlichen Springquellen und heißen Quellen (an 3600!) des Nationalparks.

7. Teil 2 = Oberstufe - S. 21

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Physische Erdkunde. '21 gestreckten Reihen, wie die friesischen Inseln, die australischen Inseln des Innern Ringes, und kennzeichnen sich durch Bodensorm, Pflanzen und Tiere als zugehörig zum benachbarten Festlande. — Die ozeanischen Inseln sind vulkanische Inseln, die durch die Wirkungen unterseeischer Vulkane entstanden sind. Vulkaninseln treten einzeln oder in Reihen aus, wie die Kurilen und die Kleinen Antillen (antiljen). Zu den ozeanischen Inseln gehören die Koralleninseln. Sie kommen nur in den tropischen und sub- tropischen Meeren vor und verdanken ihre Entstehung der Tätigkeit der Korallentierchen, die nur in Wasser von mindestens 20° leben können. Die Korallentierchen bauen ihre Riffe in seichten Gewässern, an und vor den Küsten oder als Krönung unterseeischer Erhebungen. Durch die Tätigkeit der Wellen erheben sich diese Bauten zum Teil über den Meeresspiegel und bilden kleinere und größere Ringinseln, Atolle genannt, die eine flache Lagune einschließen. Atoll. Entlegene Inseln weisen oft Tier- und Pflanzengeschlechter auf, die auf dem Festlande im Kampf ums Dasein längst untergegangen sind. Australien hat noch Beuteltiere, Madagaskar Halbaffen und eigentümliche Kriechtiere. Völkerreste halten sich in ihrer Eigenart auf Inseln und wenig zugänglichen Halbinseln vielfach länger als auf dem Festlande, ebenso Religionssormen, Sprachen, Sitten und Gebräuche. Auf den Britischen Inseln und in der Bretagne kommen noch keltische Völkerreste vor. Auf Island hielt sich das germanische Heidentum am längsten. 2a. Senkrechte Gliederung. Man versteht darunter die Mannig- faltigkeit der Erhebungen des Erdbodens über de in Meeres- spiegel. Jedes der Festländer wird von einer Hauptwasserscheide durchzogen, von der aus sich der Boden beiderseits nach dem Meere senkt. In Amerika liegt der Hauptrücken der Bodenerhebungen ganz in der Nähe der Westküste. In dem östlichen Festland streicht die Hauptwasferscheide von Ostafrika über Syrien nach der Beringstraße. so daß sich der größte Teil der Erde zum Atlantischen Ozean entwässert. In Australien liegt die Scheide an der Ostküste. Wenn man sich die ganze Masse der Erhebungen über die Erde gleich- mäßig verteilt denkt, so daß sich das gesamte Festland der Erde in gleicher Höhe über dem Meeresspiegel ausdehnte, so würde sich hieraus die mittlere Höhe der Erdfesten ergeben. Man hat sie auf 700 m berechnet. — Die Erhebung eines Punktes über den Meeresspiegel heißt Seehöhe oder absolute Höhe; die Erhebung über niedrige Punkte seiner Umgebung wird Tal- oder relative Höhe genannt. Die Hauptformen der Bodengestaltung sind: Tiefebene. Erdsenke. Hochfläche und Gebirge. a) Ter Boden, der sich höchstens bis 200 in über den Meeresspiegel erhebt, heißt Tiefland.

8. Teil 2 = Oberstufe - S. 25

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Physische Erdkunde. 25 Hochgebirge werden also i. a. jünger fein, als die Mittelgebirge. Die jungen Kettengebirge finden sich hauptsächlich auf 2 Gürteln der Erde: 1. am Gestade des Großen Ozeans auf der Westseite Amerikas und auf den ostasiatischen Inseln, 2. auf einem westöstlichen Bande von Spanien bis Hinterindien, das die Gebirge Südeuropas, Nordafrikas, Kleinasiens, Armeniens, Irans, Tibets und Hinterindiens umfaßt. Die Hochgebirge sind zum großen Teil zuletzt in der Tertiärzeit auf- gefaltet worden. b) An gewissen Stellen der Erde tritt schmelzflüssiges, mit Wasserdampf durchsetztes Gestern aus dem Erdinnern. Diese Stellen heißen Äulkltnt. Es sind meist Berge, die oben eine Öffnung, den Krater, haben. Einen Ausbruch künden Erdbeben, unterirdisches Rollen, vermehrter Rauch an. Beim Ausbruch zeigt sich starke Dampfeutwickluug, die glühend- flüssige Lava wird durch den gewaltigen Dampfdruck in Fetzen nach oben geschleudert, diese erkalten in der Lust und fallen als vulkanische Asche, Lapilli (erbsengroß) oder vulkanische Bomben herab. Zuletzt tritt die Lava aus. — Besonders verheerend wirken vulkanische Asche, die z. B. 79 n. Chr. Pompeji verschüttete, die Lava und die Erdbeben. Die Vulkane finden sich meist in der Nähe der jungen Kettengebirge der Erde. Die Vulkauberge sind durch Aufschüttung entstanden. Alte, erloschene Vnlkane kommen in der Eifel und im Hochland der Anvergne vor. Gruppe erloschener Vulkcute aus der Auvergne, gesehen vom Puy de Pariou. Mit der vulkanischen Tätigkeit hängen die Geiser, heiße Springquellen, zusammen (Island, Nationalpark in Nordamerika, Neuseeland). c) Erdbeben find Erschütterungen größerer oder kleinerer Teile der Erdoberfläche; sie können verheerend wirken. Erdbeben treten bei vulkanischen Ausbrüchen aus, ferner als Begleiterscheinungen der Gebirgsbilduug; daher find wiederum die jungen Faltengebirge der Erde die Hauptgebiete der Erd- bebeu, in Europa z. B. Südspauien, Calabrien, Griechenland und die So.-Alpen. Bei den Seebeben wird der Meeresgrund und mit ihm das Wasser erschüttert; das Schiff an der Meeresoberfläche verspürt plötzlich einen Stoß, als ob es aus Grund geraten wäre. Oberflächenwellen werden jedoch nicht durch den Stoß erzeugt. Doch treten Erdbebenflnten an den Küsten oft sehr verheerend aus.

9. Teil 2 = Oberstufe - S. 27

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Physische Erdkunde. 27 Küstenlinie zu verschieben, wohl gar zu einer wandernden zu machen (Senegal). Wird diese Barre vor der Mündung als Strandwall (Nehrung, Lido) sichtbar, so entsteht die Haffmünduug, z. B. an der Memel, am Pregel, Po.__ 4. Wirkungen des fließenden Wassers. Jeder Fluß schafft eine Menge Sinkstoffe zu Tal. Durch ihre Ablagerung ist das Schwemm- land (Alluvialboden) entstanden. Werder und Deltas sind auf diese auf- bauende Tätigkeit der Flüsse zurückzuführen. Von größter Bedeutung ist die zerstörende (erodierende) Tätigkeit der Flüsse. Die meisten Täler sind auf diese Weise entstanden. Oft werden ganze Gebirge gleichsam durch die Flüsse zersägt, z. B. die Sächsische Schweiz durch die Elbe, das Rheinische Schiefergebirge durch den Rhein. Großartige Beispiele zerstörender Tätigkeit sind die Canons (kanjon = Kanone, Schlund) des Colorado in Nordamerika, wo es Talschluchten bis 1500 in senkrechter Tiefe gibt. An Wasserfällen ist die nagende Tätigkeit des Flußwassers ganz besonders tätig. So ist der Niagara 1842—1879 um 30 m zurückgewichen. Auch die Terrassen- bildung und die Bildung von Erdpfeilern sind auf Erosion zurückzuführen. Auf die chemische Wirkung des Wassers (auflösende und neubildende) ist die Bildung von unterirdischen Höhlen mit ihren Tropfsteinzapsen und -Kegeln zurückzuführen. Sie kommen in Kalkgebirgen vor. Zu den berühmtesten Tropfsteinhöhlen gehören: die Adelsberger Grotte im Karst, die Hermannshöhle im Harz und die Mammuthöhle in Kentucky. 5. Stromlängen in km: Missouri-Mississippi 7 000 Donau .... 2900 Amazonas.... 5 500 Rhein .... 1200 Nil...... 5 400 Elbe.....1100 Wolga..... 3 300 Das größte Stromgebiet weist der Amazonas auf. Es umsaßt 7 Mill. qkm, dagegen das der Donau = 0,8 Mill. qkm. Ii. Seen sind Wasseransammlungen in den Vertiefungen der Erdober- fläche. Ihre Entstehung kann auf gar verschiedene Ursachen zurückgeführt werden. (Sammelbecken, Einsturzbeckeu, Kraterseen, Reliktenseen) Der Lage nach unterscheidet man Strandseen, Tieflandseen, Hochlands- und Gebirgsseen. Suche Beispiele! Die Seen treten mit Vorliebe gesellig auf. So gibt es viele auf dem Gebiete ehemaliger Vergletscherung (Finnland, Ostseeländer, Ge- biet um die Hudsonbai). Alle diese Seen sind vorübergehende Er- scheinungen und ein Beweis für die Jugend dieser Landschaften; denn die Flüsse schwemmen Sand und Geröll hinein, die Pflanzen verwandeln die flachen Stellen in Moore, und der austretende Fluß legt seine Abfluß- rinne durch Auswaschung tiefer und erniedrigt dadurch den Seespiegel, Häufig sind die S t e p p e n s e e n. In den großen niederschlagsarmen Wannenlandschaften der Erde, Turan, Iran, Jnnerasien u. s. f., sucht das von den feuchtereu Bergen kommende Wasser die tiefsten Stellen auf und bildet hier Seen, Endseen. Sie sind ohne Abfluß und verlieren ihr Wasser allein durch Verdunstung. Jedes fließende Wasser führt Salze — wenn auch nicht in Mengen, die durch den Geschmack nachweisbar ftnb. Da nur reines Wasser verdunstet und das Salz zurückbleibt, so muß der Salzgehalt in den Endseen größer werden. Je älter ein solcher See ist, um so salziger ist das Wasser, Das Wasser des Toten Meeres enthält 24 °/0, der Urmiasee

10. Teil 2 - S. 145

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
1 § 65. Die Gesteinsarten der Erde. Formationen._145 § 65. Die Gesteinsarten der Erde. Formationen. Diejenigen Gesteine, welche die ältesten uns bekannten Bestand- teile der Erdkruste sind, nennen wir Urgesteine (Gneis, Glimmer- schiefer usw.). Sie haben, wenn sie aus glühendflüssigen Massen er- starrt sind, kristallinische Form (Granit, Syenit). Diese Gesteine bilden gewissermaßen den Grundstock der Erdrinde. Über ihnen haben sich durch Zersetzungen der festen Gesteine und durch Ablagerungen aus dem Wasser die Sedimentgesteine als jüngere Schichten gebildet, zu ihnen gehören Kreide, Sandstein, Steinsalz und als Verwitterungsprodukte Sand, Mergel, Ton. In- folge der vielfachen Verschiebungen und Veränderungen der Erdrinde sind jedoch diese Schichtungen selten in der Reihenfolge übereinander- liegend zu finden, wie sie einst entstanden sind. Vielmehr sind durch Schollenbildung. Spaltungen, Faltungen und Verwerfungen die ein- zelnen Schichten häufig gegeneinander verschoben, ja völlig umgekehrt. In den Gebirgen tritt oft das Urgebirge der Erde nackt zutage. Außerdem sind die Schichtungen des Ur- und Sedimentgesteins häufig durch spätere Ausbrüche des glühendflüssigen Erdinneren wieder durch- Krochen und überdeckt; zu den aus solchen jüngeren Ausbrüchen ent- standenen Eruptivgesteinen gehört der Basalt. Es ist klar, daß Überreste des Pflanzen- und Tierreichs der Erde sich nur in den Sedimentgesteinen finden können. Solche Über- reste nennt man Fossilien (fossa = Graben, fossil = aus der Erde gegraben). Nur auf Grund der in den einzelnen Schichten gefundenen Fossilien läßt sich ein sicherer Schluß aus das geologische Alter einer bestimmten Formation der Erde ziehen. (Paläontologiedie Lehre von der Entwicklungsgeschichte der Erde auf Grund derjenigen ihrer pflanzlichen und tierischen Bewohner.) Man unterscheidet folgende Hauptformationen der Erde, die je nach Jahrmillionen anzunehmen sind: I. Die Urzeit, Urgebirge, keine Spuren von lebenden Orga- nismen. Il Die Primärzeit, das Altertum der Erde. Vorkommen der als Steinkohlenlager erhaltenen Pflanzenwelt der Farne, Kalamiten, Lepidodendren. Niedere Seetiere. Daniel, Leitfaden. Ausg. f. Mädchensch. Ii. Teil. 10
   bis 10 von 4379 weiter»  »»
4379 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 4379 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 29
1 21
2 1
3 19
4 40
5 93
6 33
7 2595
8 38
9 117
10 33
11 17
12 1
13 35
14 106
15 22
16 28
17 173
18 1214
19 1970
20 79
21 219
22 13
23 43
24 359
25 2
26 18
27 2
28 1
29 70
30 54
31 2
32 18
33 17
34 0
35 0
36 21
37 66
38 672
39 24
40 10
41 149
42 2
43 37
44 136
45 346
46 14
47 1
48 13
49 1139

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1621
1 696
2 190
3 3434
4 1087
5 2610
6 5624
7 10
8 35
9 759
10 572
11 1039
12 4158
13 627
14 591
15 43
16 1937
17 3053
18 738
19 69
20 25
21 5904
22 491
23 989
24 844
25 976
26 826
27 474
28 1563
29 5
30 272
31 57
32 166
33 803
34 24
35 374
36 273
37 30
38 43
39 464
40 731
41 446
42 1107
43 1303
44 164
45 1216
46 122
47 733
48 2294
49 3687
50 3299
51 25
52 531
53 3709
54 568
55 1273
56 34
57 617
58 34
59 225
60 26
61 727
62 662
63 1604
64 1003
65 2155
66 748
67 14
68 542
69 69
70 12814
71 1036
72 389
73 306
74 36
75 215
76 1416
77 1524
78 84
79 430
80 405
81 394
82 486
83 37
84 885
85 21
86 12
87 267
88 5090
89 392
90 29
91 1343
92 5136
93 1568
94 606
95 338
96 12
97 270
98 1968
99 429

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1341
1 966
2 818
3 1993
4 401
5 832
6 2795
7 467
8 239
9 194
10 10060
11 396
12 6228
13 564
14 601
15 4461
16 1175
17 162
18 2199
19 3599
20 75
21 100
22 4273
23 1916
24 9798
25 1003
26 935
27 771
28 904
29 769
30 86
31 769
32 544
33 5023
34 3274
35 92
36 439
37 1931
38 547
39 1109
40 135
41 550
42 674
43 1116
44 140
45 343
46 1532
47 2638
48 977
49 164
50 1120
51 1688
52 1517
53 383
54 3390
55 186
56 138
57 147
58 258
59 5460
60 221
61 196
62 1730
63 320
64 2692
65 537
66 198
67 124
68 120
69 1771
70 432
71 406
72 4465
73 214
74 1021
75 2145
76 237
77 3717
78 491
79 216
80 2085
81 8408
82 272
83 2123
84 822
85 1087
86 171
87 185
88 602
89 3257
90 353
91 1995
92 794
93 494
94 343
95 4208
96 264
97 2907
98 380
99 1188
100 4033
101 157
102 1750
103 228
104 287
105 639
106 367
107 1265
108 6300
109 756
110 1165
111 475
112 1157
113 426
114 818
115 1765
116 819
117 273
118 6742
119 1491
120 1384
121 1834
122 393
123 708
124 7594
125 1179
126 613
127 3532
128 347
129 1154
130 290
131 5399
132 8799
133 1198
134 203
135 119
136 3861
137 580
138 3274
139 580
140 625
141 79
142 2050
143 1332
144 482
145 2515
146 396
147 248
148 1785
149 571
150 85
151 1232
152 1697
153 472
154 349
155 675
156 1288
157 480
158 1623
159 376
160 629
161 74
162 143
163 117
164 1174
165 895
166 2002
167 864
168 794
169 1148
170 124
171 11791
172 657
173 2446
174 109
175 4535
176 290
177 4276
178 134
179 1244
180 1571
181 186
182 2163
183 5260
184 356
185 194
186 256
187 733
188 775
189 463
190 1224
191 868
192 1353
193 1832
194 1114
195 334
196 1384
197 492
198 110
199 325