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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 22

1909 - Leipzig : Hirt
Ii. Frankreich als Kaiserreich. 1. Kaiserwahl und Krönung. Die Ordnung, die Konsul Bonaparte in das französische Staatswesen gebracht, sowie der Ruhm seiner Kriegstaten bahnten ihm den Weg zum Kaiserthrone. Der Senat verlieh ihm im Jahre 1804 den erblichen Titel eines Kaisers der Franzosen. Eine allgemeine Volksabstimmung bestätigte den Senatsbeschluß. Am 2. Dezember 1804 setzte er sich und seiner Gemahlin Josephine in der Kathedrale von Paris die Krone auf. Papst Pius Vii. vollzog ebendaselbst die Salbung. Er nannte sich Napoleon I. Im folgenden Jahre krönte er sich zu Monza zum König von Italien. Der Deutsche Kaiser Franz Ii. nahm für seine österreichischen Erbländer ebenfalls den Kaisertitel an. 2. Der dritte Koalitionskrieg 1805 und seine Folgen. Der Friede von Amiens hatte in England tiefe Mißstimmung erregt. Die englische Regierung verweigerte die Rückgabe von Malta und die Räumung Ägyptens, die im Frieden von Amiens zugesagt waren. Daher besetzten französische Truppen das Kurfürstentum Hannover, das in Personalunion mit England vereinigt war, da Napoleon eine Landung in England nicht wagte. Schweden schloß sich an England an, desgleichen Österreich, Rußland und Neapel Die Koalition setzte sich als Ziel, von Frankreich alle Gebiete zurückzuerobern, die es seit 1792, seit dem Sturze des Königtums, verloren hatte. Der Krieg wurde zu Wasser und zu Lande geführt. Die englische Flotte schlug unter Anführung des Admirals Nelson die vereinigte französische und spanische Flotte bei Trafalgar an der Südküste Spaniens vollständig. Jedoch im Landkriege behauptete Napoleon in der Schlacht bei Austerlitz in Mähren das Übergewicht gegen die vereinigten österreichischen und russischen Truppen. Diese Schlacht fand am 2. Dezember 1805 statt, am Jahrestage der Kaiserkrönung Napoleons. Kaiser Franz von Österreich, Kaiser Alexander I. von Rußland und Napoleon nahmen an der Schlacht teil; daher der Name „Dreikaiserschlacht". Die Folge war, daß Österreich sofort Waffenstillstand schloß und dadurch aus der Koalition austrat.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 320

1888 - Wiesbaden : Kunze
320 Zeittafel. Vierte Periode. 1388 1400 1412 1414 1415 1419 1431 1437 1438 1440 1448 1453 1455 1477 1486 1492 1493 1498 1499 1506 1512 1516 Der Städtekrieg. Schlacht bei Döffingen. Ruprecht von der Pfalz übernimmt die deutsche Krone. Johanna d'are wird zu Domremy geboren. Das Konzil zu Konstanz nimmt seinen Anfang. Johannes Hus. Hieronymus von Prag. Heinrich V. von England besiegt die Franzosen bei Azincourt. Anfang des Husitenkriegs. Das Konzil zu Basel beginnt. Die Jungfrau von Orleans wird in Rouen verbrannt. Kaiser Sigismund stirbt. Albrecht Ii. aus dem Hanse Habsburg solgt den Luxemburgern. Johannes Gutenberg erfindet die Buchdruckerkunst. Das Konzil zu Basel wird aufgelöst. Eroberung Konstantinopels durch die Türken. Der sächsische Prinzenraub durch Kunz von Kanffungen. Karl der Kühne fällt bei Nancy. Seine Tochter Maria heiratet Maximilian I. Bartholomäus Diaz entdeckt das Kap der guten Hoffnung. Christoph Columbus entdeckt Amerika. Auf Friedrich Iii. folgt Kaiser Maximilian 1. Vasco de Gama findet den Seeweg nach Ostindien auf. Die Eidgenossen trennen sich nach Beendigung des Schwabenkrieges vom deutschen Reich. Christoph Columbus stirbt. Das deutsche Reich wird in 10 Kreise geteilt. Anfang des Reichspostwesens durch Franz von Taxis.

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 82

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 82 — verarmte das Land, trotz der reichen Kolonien und ihres Goldes. Selbst der mächtige König war am Ende so arm, daß man in den Kirchen für ihn sammelte. Der finstere Mann starb nach langer Regierung einsam und verlassen. 37. Die Königin Elisabeth von England. 1. König Heinrich Viii. von England. Zur Zeit Luthers und Kaiser Karls V. regierte in England der König Heinrich Viii. Der schrieb ein Buch gegen Luther, und der Papst verlieh ihm dafür den Ehrentitel: „Verteidiger des Glaubens". Bald darauf aber zerfiel er mit dem Papste, weil dieser des Königs Verlangen, ihn von seiner Frau zu scheiden, zurückwies. Da trennte sich Heinrich aus eigner Macht von seiner Gemahlin und heiratete eine andere Frau. Zugleich erklärte er: „Der Papst hat in meinem Lande nichts mehr zu befehlen; ich selber bin das Oberhaupt der englischen Kirche." Er hob die Klöster auf und schrieb Glaubensartikel, die alle seine Unterthanen annehmen mußten. Wer sich nicht fügte, wurde grausam verfolgt: Tausende von Menschen starben auf dem Blutgerüste oder am Galgen. Auch zwei seiner Gemahlinnen — denn Heinrich hatte nacheinander sechs Frauen — ließ er enthaupten. 2. Die Reformation in England. Heinrichs willkürliche und gewalttätige Änderungen im Kirchenwesen waren keine wahre Reformation; darum entstanden nach seinem Tode noch lange heftige Kämpfe um die Religion, bis die evangelische Lehre siegte. Das geschah unter seiner Tochter, der Königin Elisabeth. Sie schaffte den katholischen Gottesdienst ab und gründete die englische oder anglikanische Kirche, die auch die bischöfliche genannt wird, weil Bischöfe an ihrer Spitze stehen. Sie stimmt in der Hauptsache mit der übrigen evangelischen Kirche überein, weicht aber in den äußern Formen von ihr ab. 3. Englands Aufschwung. Unter Elisabeths Negierung hatte England eine ruhmvolle Zeit. Denn Elisabeth war eine kräftige, kluge und tätige Herrscherin, die mit Eifer für die Wohlfahrt ihres Landes sorgte. Sie ist als die Gründerin der großen Seemacht Englands zu betrachten. Englische Seefahrer besuchten alle Meere; man fing an, Niederlassungen in Nordamerika zu gründen und trat in Handelsverkehr mit dem reichen Ostindien. Der große Seeheld Franz Drake war der erste Engländer, der die Erde umschiffte. Auch brachte er die

4. Gegenreformation und 30jähriger Krieg - S. 13

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
3. Die Bartholomäusnacht 1572 15 hat, habe ich den ehrenwerten und christlichen Entschluß erfahren, den er gefaßt hat, den Admiral und die anderen Personen von Hang zu töten, die zu dessen Anhang und Partei gehörten. Ich habe mich darüber gefreut, wie Sie Sich denken können, ebensosehr, weil es dem Dienste (Bottes und dem töohle der Religion förderlich war, so gefährliche Leute zu beseitigen, als weil es dazu beitragen wird, daß der König von Frankreich fester zu mir hält; denn es ist klar, daß von heute ab weder die deutschen Protestanten noch die Königin von England ihm trauen werden, — und weil ich es ebenso für gewiß halte, daß das für die schnellere Wiederherstellung der Ordnung in den Niederlanden große Bedeutung haben wird_____________ 4. Philipps stttgriff auf England, a) Äußerungen des Papstes Sixtus V. über Königin Elisabeth. Nach venezianischen Depeschen aus Rom.1 [31. Mai 1586:] Ich habe die Rechnungen über die Beträge eingesehen, die Paul Iii. dem Kaiser Karl V. in Deutschland hat zukommen lassen, ebenso die Verrechnung der Gelder, die Julius Iii. in Sachen Parmas hat flüssig gemacht, und der andern, die Paul Iv. — Gott möge es ihm verzeihen — den Franzosen gezahlt hat, um sie nach Italien zu bringen, und schließlich auch der Summen, die Pius V. der Liga beigesteuert; ich will dem König von Spanien viermal, ich sage viermal so viel für sein Unternehmen wider England geben. [Aber es müsse auch gleich jetzt gehandelt werden, wo die englischen Streitkräfte weit zerstreut feien.] [12. März 1588:] Das ist eine große Frau, und wenn sie katholisch wäre, so wäre sie eine beispiellose Erscheinung, und ich würde sie hochschätzen; sie läßt es in der Regierung ihres Reiches an nichts fehlen, und jetzt will sie auch in Konstantinopel den versuch anstellen, den König von Spanien von seinem Unternehmen abzulenken; sie macht alle erdenkliche Anstrengung, hat 140 Schiffe zur See; Dänemark und Sachsen gewähren ihr ausgiebige Geldhilfe; sie hat sich befestigt und hat die Gelegenheit benutzt, es mit aller Bequemlichkeit zu tun. [Philipp I!. dagegen habe schlechte Vorkehrungen getroffen.] [20. August 1588:] Idenn diese Frau nur katholisch wäre, möchte ich sie über die Maßen lieben; denn man kann sie nicht hoch genug preisen. Seht nur diesen Drake; was ist’s mit ihm? wie gering sind seine Kräfte! Nichtsdestoweniger hat er (1587) dem Könige in der Meerenge von Gibraltar 25 Schiffe verbrannt, ebensoviel im Hafen von Lissabon, hat überall gute Prisen gemacht, die Insel San Domingo ausgeplündert und steht jetzt in solcher Achtung, daß seine Leute für ihn ins Feuer gehen, um an feinem Gewinne teilzunehmen, die Gegner vor ihm fliehen, weil die Furcht sie antreibt. Ich bedauere, es sagen zu müssen, aber von dieser spanischen Armada gewärtige ich Schlimmes, und mir bangt vor einem Mißerfolg. 1 3m Auszug deutsch bei 111. Brosch, Zeitschr. f. allgemeine Geschichte, hrsg. von G. v. Zwiedineck-Südenhorst I (Stuttgart 1884) 776—790.

5. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 190

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
190 Wiederholung - Tabellen. 1485 Niederlage Richards Iii. bei Bosworth durch Heinrich Tudor. 1485 — 1603 Haus Tudor. Heinrich Yii. Iii. Die Gründung der spanisch-habsburgischen Weltmacht und die Entdeckungen. Ferdinand d. Kath. von Aragon heiratet Isabella von Kastilien. Beginn des spanischen Machtaufschwungs. 1487 Entdeckung der Südküste Afrikas durch den Portugiesen Bartholomäus Dias. 1492 Eroberung Granadas. Ende der arabischen Herrschaft in Spanien. 1492 12. Okt. Landung des Kolumbus auf der Wätlings-insel. Beginn der Conquista. Cabot entdeckt Labrador. 1498 Landung des Yasco da Gama in Ostindien. Eroberung Indiens durch Almeida und Albuquerque. Gründung des portugiesischen Kolonialreichs. Eroberung Navarras durch Ferdinand. Entdeckung Brasiliens durch Cabral. 1519 —1522 Magalhäes’ (f 1521) Erdumsegelung. Gründung des spanischen Kolonialreichs. Mängel der spanischen Kolonisation. 1519ff. Eroberung von Mexiko durch Ferdinand Cortez. 1531 ff. Eroberung von Peru durch Franz Pizarro. Iv. Die Genesis der Reformation. 1. Kirche und Staat im 14. und 15. Jh. Die Lehre von der päpstlichen Allgewalt bei Thomas v. Aquino, bestritten von Dante. Niederlage Bonifaz' Viii. im Kampfe gegen Philipp Iv. von Frankreich. 1338 Kurverein zu Rense. 1309 —1377 Das Papsttum in Avignon. 1378 Entstehung des großen Schismas.

6. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 190

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Wiederholungs - Tabellen. 1485 Niederlage Richards Iii. bei Bosworth durch Heinrich Tudor. 1485 — 1603 Haus Tudor. Heinrich Yii. Iii. Die Gründung der spanisch-habsburgischen Weltmacht und die Entdeckungen. Ferdinand d. Kath. von Aragon heiratet Isabella von Kastilien. Beginn des spanischen Machtaufschwungs. 1-487 Entdeckung der Südküste Afrikas durch den Portugiesen Bartholomäus Dias. 1492 Eroberung Granadas. Ende der arabischen Herrschaft in Spanien. 1492 12. Okt. Landung des Kolumbus auf der Watlings-insel. Beginn der Conquista. Cabot entdeckt Labrador. 1498 Landung des Yasco da G-ama in Ostindien. Eroberung Indiens durch Almeida und Albuquerque. Gründung des portugiesischen Kolonialreichs. Eroberung Navarras durch Ferdinand. Entdeckung Brasiliens durch Cabral. 1519 —1522 Magalhäes’ (f 1521) Erdumsegelung. Gründung des spanischen Kolonialreichs. Mängel der spanischen Kolonisation. 1519 ff. Eroberung von Mexiko durch Ferdinand Cortez. 1531 ff. Eroberung von Peru durch Franz Pizarro. Iv. Die Genesis der Reformation. 1. Kirche und Staat im 14. und 15. Jh. Die Lehre von der päpstlichen Allgewalt bei Thomas v. Aquino, bestritten von Dante. Niederlage Bonifaz’Yhi. im Kampfe gegen Philipp Iy. von Frankreich. 1338 Kurverein zu Eense. 1309-—1377 Das Papsttum in Avignon. 1378 Entstehung des großen Schismas.

7. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 213

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Siebente Periode. Seit 1789. 218 1898 Krieg der Vereinigten Staaten gegen Spanien. Spanien tritt Cuba, Puertorico und die Philippinen an die Union ab. 1899 —1902 Krieg Englands mit den Burenrepubliken. Die Buren, anfangs siegreich, seit Febr. 1900 der Übermacht erliegend, kommen unter englische Herrschaft. 1900 —1901 Erhebung der Chinesen gegen die Fremden. Der deutsche Gesandte in Peking ermordet. Expedition der Mächte unter Waldersee. — Die Russen besetzen die Mandschurei, wollen ihren Einfluß über Korea ausdehnen. 1904—1905 Russisch-japanischer Krieg. Kuropatkin von Oyama bei Liaujang, Jantai und Mukden geschlagen. Stössel kapituliert in Port Arthur. Togo vernichtet die Flotte Roschdjestwenskys bei Tsushima. Friede zu Portsmouth (Roosevelt). Ii. Innere Entwickelung des Deutschen Reiches. 1872 Beginn des kirchenpolitischen Kampfes in Preußen. 1878 Die Attentate auf Kaiser Wilhelm. Beginn des Umschwungs der deutschen Sozial- und Wirtschaftspolitik. 1878 —1903 Leo Xiii. Beginn des friedlichen Ausgleichs mit Rom. Leos Xiii. Nachfolger Pius X. 1881 17. Nov. Kaiserliche Botschaft über die sozialen Aufgaben des Staats. Krankenversicherungsgesetz. Unfallversicherungsgesetz, seit 1884 Erwerbung von Kolonien in Afrika und der Südsee. 1888 Wehrgesetz. 1889 Invaliditäts- und Altersversicherungsgesetz (in Kraft 1. Jan. 1891). 1890 20. März. Entlassung Bismarcks (f 30. Juli 1898 in Friedrichsruh). Reichskanzler Caprivi.

8. Geschichte der neuesten Zeit - S. 37

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Die Festlandsperre. Ii 31042. 37 England hatte während der langen Kriegszeit Frankreich und Hol-land die wertvollsten Kolonien und den Dnen das holsteinische Eiland Helgoland abgenommen, das es erst im Jahre 1890 wieder herausgab, und zwar an den Deutschen Kaiser. Vor einem kriegerischen Angriff schtzte es seine Lage und seine Flotte. Napoleon aber fate den Entschlu, das Festland, als dessen Herrn er sich fhlte, den Englndern zu verschlieen. Von Berlin aus verbot er allen Handel, ja den Briefwechsel mit England; er erklrte jeden Eng-lnder in dem ganzen Bereich der franzsischen Macht fr -kriegsgefangen, jede englische Ware als gute Prise, die schonungslos weggenommen und verbrannt wurde; die Eigentmer konnten sogar auf die Galeere geschickt werden. Kein englisches Schiff sollte in irgendeinem Hafen zugelassen und jedes Schiff irgendeiner andern Nation, das in England gewesen war und irgendeine Abgabe an die englische Regierung entrichtet hatte, den englischen Schiffen gleich geachtet werden. Dieser Fe st landsperre trat gem den Tilsiter Abmachungen auch Rußland bei. Besonders schwer lastete sie auf Preußen, dessen leb-Haft er Handel mit England dadurch unterbunden wurde; das Knigspaar sah mit eigenen Augen die englischen Schiffe aus dem Hafen von Memel verschwinden. Damals erstarb endgltig der deutsche Handel auf der Ostsee, den einst die Hanse geschaffen hatte. Dagegen veranlagte die Unmglichkeit, Zucker einzufhren, die Herstellung des Rbenzuckers, die sich spter zu einem blhenden Gewerbszweig entwickeln sollte. berhaupt kamen durch die Ausschlieung des englischen Wettbewerbs, zumal in der Rheingegend, mehrere Industrien zu bedeutendem Aufschwung: die Leineweberei in Mlhausen, die Woll- und Seidenweberei in Aachen und Krefeld; Baumwollspinnereien entstanden in groer Zahl am Rhein, aber auch in Bayern, in Sachsen und in Schlesien; Straburg wurde ein wichtiger Handelsplatz. 2. Wie die Ostseelnder muten die italienischen (Staaten ihre Hfen den Englndern schlieen; und als der Papst sich dem Machtspruch seines Schutzherrn nicht fgen wollte, lie Napoleon seine Truppen in den Kirchenstaat einrcken und nahm ihn in seine Verwaltung. Papst Pius Vii. antwortete mit dem Bannstrahl, worauf Napoleon den ehrwrdigen Kirchenfrsten nach Frankreich abfhren lie. Auch das wehrlose Portugal, das ganz von englischen Geschftsleuten abhngig war, besetzte ein fran-zsisches Korps; der König und sein Hof flchteten sich auf englischen Schiffen in das groe Nebenland Brasilien. Um England tdlich zu treffen, hatte Napoleon in Tilsit mit Alexander einen Zug nach Indien verabredet. Ehe er zur Verwirklichung dieses Ge-dankens schritt, wollte er die ganze Pyrenenhalbinsel unterwerfen und

9. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 63

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Friedrich Wilhelms innere Politik. 63 Der Handel wurde ferner von dem Kurfürsten sorgfältig gepflegt.handel. Er erleichterte den Verkehr zwischen den Oderlanden und den Elbgebieten, indem er den Friedrich-Wilhelms-Kanal zwischen Oder und Spree baute. Er richtete eine Post ein, welche von Memel bis Kleve ganz Norddeutschland durchquerte und zur Förderung des Verkehrs viel beitrug. Zugleich aber war er bestrebt, Brandenburg am überseeischen Handel, d. h. am Welthandel, zu beteiligen, der damals, wie oben erzählt, vornehmlich in der Hand der Holländer, Engländer und Franzosen lag und zwar größeren Gefahren als heute ausgesetzt war, aber auch großen Gewinn abwarf. Er gründete eine kleine Kriegsflotte,Flotte, mit der er sich nicht scheute gegen Spanien, das seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkam, einen Kaperkrieg zu beginnen; sogar ein spanisches Kriegsschiff wurde von seinen Schiffen fortgenommen. Ferner schuf er nach dem Muster der großen holländischen und englischen Handelsgesellschaften eine afrikanische Handelsgesellschaft. Ihren Sitz ver-Koloniai-legte er nach Emden in Ostfriesland, wo ihm das Besatzungsrecht zugefallen war, und gründete an der Küste von Guinea einige Handelsniederlassungen, die ersten deutschen überseeischen Kolonien, unter denen die wichtigste das Fort Groß-Friedrichsburg war. Diese Kolonien brachten, obwohl die eifersüchtigen Holländer dem brandenburgischeu Handel vielerlei Schwierigkeiten machten, mehrere Jahre lang reichen Gewinn. Nachher konnte die Handelsgesellschaft sich nur mit Mühe behaupten, und Friedrich Wilhelm I. hat die afrikanischen Ansiedelungen an die Holländer verkauft. In religiöser Beziehung trat der Kurfürst für die gegenseitige Religiöse Duldung zwischen Lutheranern und Reformierten ein. Er verbot durch3)uibuna-ein Edikt, daß sich die Prediger beider Bekenntnisse gegenseitig von der Kanzel aus bekämpften; der Liederdichter Paulus Gerhardt, damals Diakonus in Berlin, der aus Gewissensbedenken diesem Erlaß nicht gehorchen zu können erklärte, mußte sein Amt niederlegen. § 71. Der Ausgang des Großen Kurfürsten. Der Kurfürst hatte nach Luise Henriettens Tode die Prinzessin Dorothea von Holstein geheiratet. Leider entstanden in seinen letzten Lebensjahren Streitigkeiten mit seinem Sohne, dem Kurprinzen Friedrich; sie wurden dadurch veranlaßt, daß der Kurfürst beabsichtigte, in seinem Testament gewisse Landesteile den Kindern aus zweiter Ehe zu überweisen. In seinen letzten Monaten war der Kurfürst ganz erfüllt von den großen Plänen seines Neffen Wilhelm von Oranien, Jakob von England zu

10. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 224

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
224 Siebenter Abschnitt. Auch bei einigen Großen, an welche er sich nun wandte, erhielt Colombo Entschuldigungen, anstatt Gewährung seines sehnlichen, immer heißer wer- denden Wunsches. Mit dieser Zurückweisung ver- schwand nun auch die letzte Hoffnung, ihn von Spa- nien gewährt zu sehen, völlig. Jetzt war sein Au- genmerk airs England und Frankreich gerichtet. Allein weder in dem einen, noch dem andern dieser Staaten waren ihm sichere Aussichten eröffnet. — Von seinem Druder hatte er nicht nur keine auf- munternde, sondern überhaupt keine Nachrichten erhalten. Er vermuthete daher, er müsse auf ir- gend eine Weise verunglückt seyn, und entschloß sich (*59i) selbst zunächst nach England zu gehen, um dort sein Heil zu versuchen. — Unverzüglich traf er alle Anstalten zu dieser Reise, und begab sich nach dem Kloster Rabida, um seine Kinder zu be- suchen, und wegen ihres Unterhalts wahrend feiner Abwesenheit die nöthigen Verfügungen zu treffen. — Hier fand er seinen Freund, den Prior Juan Perez, der mit dem lebhaftesten Mißvergnügen die Ursach seines Besuchs von ihm erfuhr, und alles anwand- te, um ihn von der schleunigen Ausführung seines Vorsatzes zurückzuhalten. — Perez war der Kö- nigin persönlich bekannt und von ihr geachtet. Er entschloß sich daher, an sie zu schreiben, und sie auf den Ruhm und die Vortheile aufmerksam zu machen, welche ihr Reich durch die Entfernung Colombo's und die Vernachlässigung seiner Vorschläge verlie- ren würde. Er that dies mit aller der Wärme und Klarheit, die seine Ueberzeugung von der Gute der Sache Colombo's und seine Freundschaft für ihn, verbunden mit seinem Patriotismus, bei ihm be- wirkt hatte. — Daß diese Vorstellung nicht ohne Wirkung geblieben sey, bewies die bald erfolgte Antwort der Königin, die dem Prior zu erkennen gab, daß sie sich mit ihm, über den Inhalt feines Briefs, zu besprechen wünsche, und ihn daher ein- lade, in das Lager von Santa Fe, welches durch die lange Dauer der Belagerung von Granada zu einer Art von Flecken geworden war, und wo die Köni-
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