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1. Erzählungen aus der Geschichte des Altertums und der deutschen Geschichte - S. 51

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel X. Erfindungen und Entdeckungen. 51 imt diesen Erdteil herum zu kommen. Und endlich fanden sie auch das Südkap, das sie freudig das Kap der guten Hoffnung nannten. Doch ein Mann aus Genua, Christoph Kolumbus, hatte sich die Sache noch anders überlegt. Er hoffte, wenn er gerade nach Westen führe, fo würde er auch nach Indien kommen, denn die Erde fei ja doch rund. Vor dieser Fahrt über den Ozean hatten die Leute aber uoch große Augst. Die Portugiesen, bei denen er zuerst seine Gedanken aussprach, hatten keine Lust zu dem Unternehmen. Kolumbus ging deshalb zu den Spaniern. Nach langem Hin- und Herreden und vielem Überlegen ließ ihm die Königin Jfabella endlich drei schlechte Schiffe. Und das tat sie auch nur, weil sie gerade in so froher Stimmung war, daß sie überhaupt schwer jemandem eine Bitte abschlagen konnte. Sie hatte nämlich soeben die stolze Festung Granada erobert. So kam Kolumbus zu deu drei Sch iss eu. Mit ihnen fuhr er vom spanischen Hasen Palos ab. Doch die Fahrt ging nur langsam, auch hatte sich Kolumbus den Weg kürzer vorgestellt. Es kamen viele Tage, an denen kein Wind wehte, so daß die Schiffe fast gar nicht vorwärts kamen. Allmählich wurden die Schiffsleute ängstlich und ungeduldig. Doch immer tröstete sie Kolumbus, indem er sagte: „Morgen früh sehen wir gewiß Land." So ging die Sonne siebzigmal ans und unter, und immer blieb das Bild dasselbe. Da brach die Empörung der Seeleute aus. Sie erklärten, nicht mehr weiter fahren zu wollen. Und schon gab es schlechte Menschen unter ihnen, die meinten, am besten fei es, den Kolumbus ohue weiteres ins Wasser zu werfen. Kalumbus blieb fest. Er erriet ihre Gedanken und stellte ihnen vor, daß sie ohne ihn den Weg nach Spanien gar nicht zurück finden würden. Aber endlich versprach er ihnen doch, wenn nach drei Tagen kein Land sichtbar würde, dann wolle er wirklich umkehren. Ein Matrose mußte sich in den Mastkorb fetzen und Ansfchau halten. Sobald er Land sehen würde, follte er es melden. Man hatte schon mehrmals Vögel gesehen, die vom Westen entgegenkamen. Deshalb glaubte Kolumbus, das Land könne nicht fern fein, denn er wußte noch nicht, daß Seevögel an einem Tage, ohne auszuruhen, viele hundert Meilen fliegen können. Die ersten beiden der ausgemachten Tage vergingen, nichts war zu sehen. Plötzlich rief gegen Abend des 3. Tages der Matrose aus dem Mastkorb „Land! Land!" Alles stürzte nach vorn, doch konnte man nichts Deutliches mehr sehen. In größter Erregung wartete mau auf den Morgen. Da lag eine schöne, freundliche, grüne Insel vor den Seefahrern. Gewaltige Freude herrschte nun auf den drei Schiffen. Die Schiffsmannschaft, die noch eben voll arger Gedanken gewesen war, stürzte Kolumbus zu den Füßen und bat reumütig um Vergebung. Als man landete, fand man auch Bewohner auf der Insel; rotbraun sahen sie aus. Sie waren von einfachen Sitten, aber sehr zutraulich. Ihre Insel nannten sie Guauahani. Kolumbus aber nannte sie San Salvator (ans deutsch „Heiliger Erretter"). Denn die rechtzeitige 4*

2. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 230

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
szo Siebenter Abschnitt. Einige Vögel umschwebten die Schiffe und richteten ihren Flug dann gegen Westen; als ob sie den See- fahrern den Weg zeigen wollten, den sie zu verfol- gen hatten. Colombo benutzte auch diese Erschei- nungen auf das geschickteste und wirksamste, und die Fahrt wurde abermals einige Zeit mit ziemlicher Ruhe und gestärktem Muthe fortgesetzt. — Neue Hoffnungen wurden am folgenden Tage, durch aber- mals sich zeigende Schwärme von Vögeln verschied- per Art, erregt und getäufcht. Die ängstliche Be- sorgniß trat nun stärker und wirksamer, als je vor- her, an die Stelle der so oft und so bitter getausch- ten Hoffnung. — Selbst, was diese vorher gehy- Heu Harke, schlug sie jetzt mit verdoppelter Kraft nie- der. Der stets gleiche, kräftige Wind, der sie so rasch dem gefuchten Ziele entgegen trieb, ängstigte sie jetzt auf das heftigste. Er entfernte sie nicht nur immer weiter von ihrem Vaterlqnde, sondern wurde ihnen auch zu einem Hindernisse der Rückkehr. Sie wa- ren jetzt über drei Wochen in See, ohne Land er- blickt, oder auch nur ein sichres Anzeichen der An- näherung an ein Land erhalten zu haben. Bisher hatten doch noch immer eine kleine Zahl der erfah- rensten und beherztesten Seeleute Vertrauen und Ergebenheit gegen den Admiral gezeigt, und seinen Vorstellungen und Zuredungen leicht bei sich Ein- gang verstattet. Jetzt aber verbreitete sich Unmuch und Verzweiflung auch unter diesen. Man steckte die Köpfe zusammen, klagte, anfangs leise, dann kaut, über die Königin, den Admiral, und fing dann an, förmlich gegen diesen zu komplottiren. — Die gemäßigsten schlugen vor, die Rückkehr von ihm zu verlangen; und wenn er sie verweigern sollte, von ihm zu erzwingen. Die Königin, könne und werde ihnen keinen Vorwurf daraus machen, da sie selbst unverantwortlich gehandelt habe, sie einem auslän- dischen Abentheurer Preis zu geben, der nichts ver- lieren könne, und entweder ein Bösewicht, oder ein Wahnsinniger sey. Nur Rasende könnten sich yoch ferner, ohne Ziel, ohne Ende, mitten über den rwernreßlichen Ocean hinschleppen lassen, auf Fahr-

3. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 233

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
233 Historische Darstellung. Gemüther zu beruhigen. Da er aber erkannte, daß dies jetzt vergebens sey, so bat er auf das dringend- ste, ihm nur noch drei Tage zu folgen; nach Verlauf welcher er dann, wenn man indessen noch kein Land gefunden haben sollte, sie bereitwillig nach Europa zurückführen wolle. Diesem Vorschlage traten so- gleich die Offiziere bei, und durch ihre Mitwirkung nach und nach auch die übrigen Seeleute, rmd die Ruhe wurde allgemein und völlig wieder hergestellt. Voll steigendem Vertrauens überließ sich nun der Admiral der Aussicht, auf die nahe und sichere Er- reichung seines Ziels. Schon seit einigen Tagen hatte er mit dem Senkblei Grund gefunden, und die Beschaffenheit des daran hangen gebliebenen und mit heraufgezogenen Sandes hatte dem Admiral, fast Gewißheit gegeben, daß sie nicht fern vom Lande seyn könnten. Von dem Tage an, wo jene Scene vorfiel, fanden sich auch mehrere Anzeigen, die ihm nicht minder untrüglich zu seyn schienen. — Die Züge der Vögel vervielfältigten sich, und enthielten jetzt solche Vögel, die man für Landbewohner, und unfähig, weit über Meer zu fliegen, erkannte. Man fing ein Rohr auf, das erst vor kurzem abgeschnitten seyn konnte; ferner einen Baumast mit ganz frischen rothen Beeren, und ein künstlich geschnitztes Stück Holz. — Außer diesen machte man, am Himmel und in der Luft, noch einige Beobachtungen, die allen erfahrnen Seemännern für Vorboten der Annähe- rung an Land galten. — So wurde die Hoffnung des Admirals zur Erwartung, und diese (am Abend des i iten Octobers) so sehr zur Gewißheit, daß er den Befehl ertheilte, beizulegen, und auf das ge- naueste Wache zu halten, weil man unfehlbar noch in dieser Nacht Land erreichen wer^e. Zugleich ließ er bekannt machen: daß derjenige, der zuerst Land entdecken würde, nicht allein die von der Königin versprochene Pension von zehntausend Maravedis, sondern auch noch, von ihm, einen prächtigen Sam- metpelz erhalten solle. Dieser Befehl setzte die ganze Mannschaft in die größeste Spannung. Auf allen drei Schiffe» blieb Jedermann auf dem Verdecke,

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 7

1861 - Münster : Coppenrath
7 verbreitet hat. Die Wilden hatten aber an ihren Tabaksröhren zwei Spitzen, die sie nicht in den Mund nahmen, sondern in die beiden Nasenlöcher steckten. Sie nannten das Kraut „Ta- bakes"; daher ist der Name Tabak entstanden. Die Habsucht der Spanier übrigens war gar nicht zu stillen. Immer fragten sie nach Gold, und neugierig hielten sie den Wilden Gold- bleche vor. Und als diese nun Hayti schrieen und dabei nach Osten zeigten, folgten die Spanier diesem Winke und entdeckten am 3. December die Insel Hayti, welche aber von ihnen, weil sie einige Aehnlichkeit mit Spanien zu haben schien, den Namen His Pani ola, d. i. klein Spanien, erhielt. Jetzt heißt sie St. Domingo. Anfangs flohen die nackten Einwohner schüchtern davon, allmälig aber wurden sie zutraulicher und brachten mit großer Ehrfurcht Fische, Papageien, Früchte und Wurzeln herbei. Sie waren schon in Stämme getheilt, die unter besonderen Fürsten standen, welche sie Kaziken nannten. Einer derselben ließ sich auf einem Tragsessel von vier In- dianern herbeitragen, war aber übrigens nackt wie die anderen. Mit mächtigem Erstaunen betrachtete er das Innere eines der fremden Schiffe. Auch hier gaben die gutmüthigen Indianer Goldbleche in Menge für glänzende Kleinigkeiten hin. Jetzt wünschte Columbus nach Europa zurückzukehren, um seinem Könige die Nachricht von seiner glücklichen Entdeckung zu überbringen. Auch hielt er sich für weitere Entdeckungs- fahrten zu schwach, indem eins seiner Schiffe bei Hayti ge- strandet war, und das zweite sich von ihm getrennt hatte. Vor seiner Abreise ließ er von den Trümmern des gestrandeten Schiffes eine kleine Festung (Fort) bauen, die er Navidad nannte. Die gutmüthigen Indianer halfen selbst Balken und Bretter zu ihrer eigenen Zwingburg herbeitragen. In dieser ließ er acht und dreißig Spanier zurück. Auch hatte er noch zuvor, um den Indianern einen recht hohen Begriff von seiner Macht beizubringen, seine Spanier eine glänzende Waffen- übung anstellen lassen, welcher die Wilden voll Verwunderung

5. Quellenbuch zur deutschen Geschichte von 1815 bis zur Gegenwart - S. 130

1906 - Leipzig [u.a.] : Ehlermann
— 130 — Feindes mit unvergleichlicher Ruhe seine Anordnungen. Jetzt waren auch die ersten Feldgeschütze über das Wasser geschafft. Der Rückzug der Dänen wurde allgemein, und der „tappre Landsoldat" beschleunigte dabei seine Schritte sehr merklich. Schon wurden ganze Scharen von Gefangenen von wenig Bewaffneten wie Herden an den Strand getrieben. Bewuuderswert war die Dreihärigkeit unserer Westfalen von der Göbenschen Brigade, die gegen Sonderburg vordrangen und die Dänen hinter einem Knick im Rücken beschossen, während sie selbst in der augenscheinlichsten Gefahr schwebten, von Sonderburg aus selbst im Rücken gefaßt zu werden. Ganze Schwärme vom Feinde liefen durch die Kornfelder zurück. Eine Batterie nach der anderen verstummte, und ihre Besatzung flüchtete. Eine Haubitz-batterie rasselte auf unserem Ufer im schärfen Trabe herbei; aber es war schwer, zu unterscheiden, was drüben Feind, was Freund, so daß man nur auf die entferntesten Ziele zu feuern wagte. Inzwischen war es acht Uhr geworden, und die Sonne beschien ein Gemälde, welches ein Schlachtenmaler nicht schöner wünschen kann. Noch schwebten fortwährend die kleinen, ruudeu Tampfwolken der genau in derselben Höhe platzenden feindlichen Granaten gerade über der uns zunächst links liegenden Batterie. Ich glaube, daß sie ziemlich viel verloren haben muß. Vor uns stand ein schönes Haus dicht an der Landbrücke in Sonderburg in hellen Flammen. Wir vermeinten, daß eine Granate aus der vieruudzwanzigpfündigen Batterie zur Rechten unglücklicherweise dort gezündet habe; es stellte sich aber bald heraus, daß die Dänen bei Räumung des Ortes die eigene Stadt rücksichtslos dem Verderben preisgegeben hatten. Dieselbe war völlig von den Einwohnern verlassen, und der Brand hätte bei anderer Windrichtung bald alles einäschern können. Dänische Gefangene wurden zum Löschen angestellt. Ebenso hatte der Feind seine großen Baracken-

6. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 95

1848 - Berlin : Duncker und Humblot
$ie Karolinger. Seutfchlanb unter fäcfjftfc^en Kaifern. 95 Heinrich I. (919—936), ein geijireid)er, tapfrer und frommer sjftann (der Sogelfteller genannt), unterwarf die auftüi)rifd)en £er= joge, oereinigte 2oti)ringen ganj mit ©eutfcfylanb und fcfyloß mit den Sftagparen einen Söaffenflüifianb auf neun 3a()te. Sbd^renb biefer $eit würden die ©lasen an bet (5lbe beftegt, Srennabot erobert, die $iarfgraffd)aften 9?orbfad)fen, Reifen und ©d)leswig. gegrünbet, die S36t)men ¿inspflidjtig gemacht, der Jpeerbann wieber- ijergefteüt, Bürgen erbaut und die Kriegsfunfi bet ©eutfcfyen set; beffert. ^ftad) Ablauf bes 90ßaffenftiilftanbes würden die Sftagparen 933 in bet großen ©d)lad)t bei Sfterfeburg gefd)lagen. 3ßon (Städten ist trn cfilicben ®eutfcplanb noch nicf)t die Siebe; fcf)leci)te «£>ütten oon .§oij und 8epm, mit einem ©rbwall umgeben, um Sbeiber, Kinder und äuep bei einem feinblicpen Ueberfall in Sicherheit ju brinngen, bilbeten die oon Heinrich erbauten 33urgen, ¿u beren 53e; wacßung bcjtimmte ©urgmannfcbaften oerpflichtet Würben. £>tto I. der ©roße (936—973), ju 2iad)en als König ge; front, hatte alle großen ©igenfchaften feines Saters. ^ftach Unter; werfung bet unruhigen ipet^oge beftegte et die ©lasen bis an die £)bet, und grünbete die Sisthümet Soiagbeburg, Sranbenburg, dpaoet; berg, ^>ofen k. Son der Königin Ttbetfyeib (f. §. 64) ju ipülfe gerufen, ¿og Sdtto 951 nad) 3t<Uitn, beftegte Serengat, und würde burd) die Setmdhlung mit 2ibeli)eib König oon Italien* Sei ei; nem ¿weiten 3uge ließ ftdj Otto 962 ¿umkaifet fronen, und würde baburd) bet ©rünbet bes ^eiligen romifd)en 9ieid)S beutfd)er Nation, ©ie römifdje Kaiferwürbe blieb bis ¿u ißrem ©rlöfchen (1806) bei den beutfcßen Königen; inbejfen führten Slnfangs nur die in 9tom Pom $apfte gehonten Könige biefen Siamen. 3die ¿erbinbung Staliens mit dem beutfcßen Steicße pat oiele Sahrßunberte pinburcß ¿u den blutig; ften Kriegen äßeranlaffung gegeben; bocß waren e6 die Stömerjüge, burd) welche die ideutfcfjen mit dem Dbcrpaupt der ©ßriftenheit in eine engere ¿Begebung traten, der dwiftlidfe ©eift oon ißnen lebenbiger aufgefaßt, und italienifcl)e Ssilbung in ißr Sanb oerpfian^t würde. 3m 3* 955 würden die üflagparen auf dem ßechfetbe ge; fcßlagen, Ungarn bis an die ©rau erobert und die ofireicfyifcfye Sflarf wieberhergeffellt. ©eitbem Rotten die ©infdlle der ^ftagparen in ©eutfcßlanb auf. ©tto Ii. (973—983) fampfte wie fein Sätet mit unruhigen Safaden, brang im Kriege gegen $tanfreich bis ^)aris oot, würde aber in 3taiien burdß die ©aracenen, welche oon unjufriebenen ©riechen hecbeigerufen waren, 982 bei Safantedo (in der №)e oon latent) gefd)lagen. ©t fiarb ¿u 9iom, 28 3af)c alt.

7. Alte Geschichte - S. 144

1872 - Mainz : Kunze
V-7z- 144 Sdie Corner Benuijen die irrten geraäfjrte 9r:uf)e, um die ©amniterr 33ruttier und Sucaner ju fdjraacben. ^prrljuä, der ©icilien ge* nommen Jfjatte, aber burd) fein fjerrifcfjeä Sßefen fid[) entfrembet und balb raieber oerttert, get)t nacfj Italien §urücf, rairb aber oon -3ft\ (Suriug Sdentatug bet 33eneoent 275 gefcfjlagen und oerläft Italien, ©ein £ob in 9lrgo3. $)te in Tarent gurüdgelaffene 25e* fai^ung ergibt fictj 272 den Römern; in bemfelben ^a^re raerben aud; die ©amniter, 23ruttier und Sucaner oottftcinbig unterraorfen. ?Dr;it der Unterraerfung der epicenter (268) und der ©allen= tiner und ifjrer ^auptftabt Jßrttnbufium im $af)re 266 raar Mittels und ©übitatien romifdf). 5. spoliltfdjc Stellung ter eroberten ©emeinbeit. Sie neuen Eroberungen raurben mit dem ganzen ©taate gu einem feften Organismus) jufammengefc^loffen. ©ie ©emeinben verfielen: 1) 3fr ^oeburgergemeinben. ©ie 9socp6ürgergenteinben gtemlid^ gufammen^ängenb gratfd;en §ormiä in Satium und bent füblicfjen (Strurieit und graifdtjen 2jleer und Sipenntn; die übrigen 2solibürger= gemeinben gerftreut. $n ©emeinben, die im 23erj)ältnif$ der Untertb änigf eit ftan= den. £)ie lebten verfielen raieber in bret klaffen: a) die ©emeinben latinifd&en Irediteg, die nur prtoatrecqttict) (in §anbel und 2ser!ef)r, @rbfd§aft£>angelegent)eiten 2c.) den ©e= nteinben der Ssoiibürger gleid&geftettt raaren und ifjre eigene 2ser= raaltung burc§ Mtatoren ober fogenannte Slebilen Ratten. Sdie 2jttf;aber oon ©emeinbeamtern raaren römifc^e Jboebitrger. b. £)ie ©emeinben oljne eigene Sserraaltitng, benen ein oon 9^om Beftehter ^ßräfeft 3ftedjt fpras. c) Sdie ©ocii ober die ©emeinben nidfjt lathtifcfjen ütedjtä, die Bald me!)r Bald raeniger politifcfje O^ecftfe auäübten, nade) befonberen mit 3ftom abgefdjloffenen Verträgen.

8. Vorschule der Geschichte Europas - S. 159

1834 - Berlin : Enslin
159 von ihnen erfüllt waren, eine Flotte ausrüsteten und mit ihren Heiligenbildern nach Constantinopel segel- ten, um mit ihrer Wunderkraft einen neuen rechtgläu- bigen Kaiser auf den Thron zu setzen. Kaiser Leo aber brauchte auch gegen diese Flotte, wie gegen die arabische, das griechische Feuer, und nach Verbrennung derselben mußten sich die Inseln seiner Gnade über- lassen. — So setzte damals Kaiser Leo überhaupt seine Absicht in Constantinopel durch und als er im Jahre 741 eines ruhigen Todes starb, und den Kaiserthron seinem Sohne Constantin V. hinterließ, so setzte dieser die Bemühung seines Vaters zur Ausrottung dieser ver- meinten Abgötterei kräftig fort, und es blieb nachher diese Feindschaft gegen die Bildervcrehrung ein Haupt- zug in dem Charakter der isaurischen Familie, welche nun den griechischen Thron wieder auf längere Zeit be- saß. Dieser sogenannte Bildersturm in Constantinopel, dieser innerhalb der christlichen Kirche geführte Krieg, trug sich dort in denselben Jahren zu, wo in Westen Karl Martell die Araber aus Frankreich zurückschlug, nämlich in den später» Jahren der ersten Hälfte des achten Jahrhunderts. — Und etwas sehr Wichtiges war es nun hierbei auch für den Westen Europas, daß Kai- ser Leo seine Befehle gegen den Bilderdienst zwar in sei- ner Hauptstadt und in den näheren Provinzen kräftig durchsetzen konnte, daß es aber nicht eben so war, in den italienischen Ländern, die er noch besaß. In die- sen byzantinischen Ländern Italiens, welche so schon von dem Reiche getrennt lagen, war man allgemein so eifrig für die Bilderverehrung eingenommen, daß man hier besonders den Kaiser für einen gar argen Ketzer hielt, und sich von seiner Herrschaft loszureißen beschloß. In Rom war damals Gregor Ii. auf dem päbstlichen Stuhl, der einer solchen Beraubung des kirchlichen Got- tesdienstes um so weniger beistimmen konnte, weil ja vor nunmehr einem Jahrhundert von dort aus Gregor I- der Große, wie oben erzählt worden, Feierlichkeit und Glanz in der christlichen Kirche zu verbreiten gesucht hatte. So gerieth denn auch Rom jetzt um so mehr in ein recht feindseliges Verhältniß zu Constantinopel, und weil an Rom alle übrigen italienischen Unterthanen

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 351

1859 - Lübeck : Rohden
Xix. §. 14. Einbruch der Normannen in die christliche Kirche. Z51 nun auch mit den germanischen Dänen und Normannen. Nur mit dem Unterschiede, daß während jene frühesten Stämme alle zu Lande sich hineingedrängt hatten, diese letzteren als echte Kinder des Meeres, Seeräuber und Freibeuter, sich allesammt zu Schiffe setzten und wo irgend eine christliche Küste ihnen offen stand, wo ein schiffbarer Strom sie zu reichen Städten, Kirchen oder Abteien führte, wo ein fruchtbares Ufergebiet ihnen reiche Ausbeute versprach, da so- fort erschienen wie aus dem Meer entstiegene, wie vom Sturmwind plötzlich herbeigeführte Heuschreckenschwärme, die Alles plünderten, ver- heerten, verbrannten, was ihre kecken Hände nur zu erreichen ver- mochten, und mit großer Beute beladen und vielen Gefangenen in ihre arme, kalte, unwirthliche Heimath zurückkehrten. So drangen sie ein in die Ströme Englands, Frankreichs, ja selbst Spaniens und Ita- liens und plünderten mit demselben ungestraften Uebermuth (denn das früher unter Karl dem Großen so gewaltige Frankreich war unter seinen Nachfolgern wehrlos jedem kühnen Feinde preisgegeben) Ham- burg an der Elbe und Toulouse an der Garonne, Paris und London, Köln am Rhein und Lissabon am Tajo, ja sie wagten sich sogar vor Rom und Constantinopel. Den meisten dieser schrecklichen Seekönige, die einen ungeheuren Jammer über das gesammte Frankenreich verbrei- teten, kam es freilich nur darauf an, zu rauben und sich einen berühm- ten Namen zu machen. Aber etliche hatten es ausdrücklich auf Land- besitz abgesehen. Dem tapfern angelsächsischen König von England Alfred dem Großen (871—901) und seinen Nachfolgern trotzten sie große Stücke des englischen Bodens ab, ja eine geraume Zeit (wäh- rend der ersten Hälfte deö Ii. Jahrhunderts) waren Dänen die Be- herrscher Englands, dänische Könige saßen auf dem englischen Thron und traten hier mit ihrem ganzen Volk zum Christenthum über. Schon viel früher, schon seit 815 hatten sich normannische Heer- führer im nördlichen Frankreich festgesetzt und da die schwachen Ka- rolinger sie nicht wieder zu vertreiben vermochten, so mußten sie ihnen endlich die ganze Bretagne und Normandie abtreten (912). Auch diese traten sofort mit allen ihren Leuten zum Christenthum über. Von diesem Punkt aus breiteten sich die kühnen Seehelden weiter nach zwei Seiten hin aus: nach Sicilien und Unter-Italien und nach Britannien. Sicilien gewannen sie aus den Händen ver Araber, Griechen und Longobarden, die sich darum stritten und Robert Guiscard gründete ein herrliches Normannenreich au diesem süd- lichsten Punkt Europa's (1032). Ein anderer Eroberungszug ging von der Normandie nach der Küste Englands hinüber, wo die Sach-

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 414

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
414 Die mittlere Zeit. die großen Staaten wurden genötigt, die Steuern zu erhöhen und beständig zur See kriegsbereit zu sein. Die Kolonien wurden für das Mutterland sehr wichtige Punkte und zogen immer eine große Anzahl von Europäern an sich, welche zwar viel Geld, aber auch viele neue Bedürfnisse heimbrachten, wodurch der Luxus oft in übertriebener Weise gesteigert wurde. Spanien selbst wurde die erste europäische Macht, und die Schätze Amerikas boten ihm die Mittel an die Hand, eine Reihe Kriege führen zu können, wodurch sein Einfluß vergrößert wurde. Aber zuletzt verblutete es doch an denselben, namentlich als viele seiner reichsten Kolonieen von ihm abfielen, da sie mit der schlechten Verwaltung unzufrieden waren. So brachte der enge Verkehr mit den überseeischen Ländern unermeßliche Vorteile, aber ebenso unermeßliche Nachteile. Nur der Geist des lebendigen Christentums vermag die bösen Wirkungen niederzuhalten, das Gute zu befestigen und ihm Dauer für alle Zeiten zu geben, weshalb die Kirche, wie sie die Alte Welt gerettet hat, allein auch die Netterin der Neuen Welt sein kann. Anmerkungen. 1. Das 15. Jahrhundert hat den Beinamen das Jahrhundert der Entdeckungen erhalten, weil ein eigener Drang die Nationen ans die See trieb, um nach fernen Ländern zu forschen. Nachdem in Portugal Johann I. die Unabhängigkeit des Landes gesichert hatte, faßte er die Unternehmungen zur See in das Auge, und Heinrich, sein dritter Sohn, ließ sich die Ausbildung und den Unteracht junger Leute in der Schifffahrtskunst angelegen sein. 1418 fand Juan Gonsalv ez Zarco die Insel Madeira auf, 1432 Gonzalo Velho Cabral die Azoren, 1444 Denis Fernand es den Fluß Senegal und das Grüne Vorgebirge. Als Bartolorneo Diaz den südlichsten Pnnkt Afrikas erblickte (1486) und ihn wegen der häufig dort wütenden Stürme „das stürmische Vorgebirge" benannte, änberte bei König Johann biesen Namen in „Vorgebirg b e x guten Hoffnung". Die Portugiesen hatten also bereits namhafte (Jntbecfungen gemacht, als Kolumbus auf den Gebanken kam, seinen Weg westlich einschlagen zu sollen, um an bet Osiküste Jnbiens lanben zu können. Gleichzeitig mit Kolumbus entbeckten bte beiben Sabot, Vater und Sohn, aus Venedig, Neufundland (1497); der Portugiese Pedro Alvarez Cabral gelangte 1500 nach Brasilien. 2. Christoph Colombo, der Sohn eines Wollkremplers von Genua, wurde 1456 oder 1457 geboren. Im 14. Jahre ging er zur See und durchschiffte alle Teile des Mittelländischen Meeres. Im Dienste Nettes von Anjou ging er als Schissskapitän nach Tunis und befehligte 1475 ein Geschwader genuesischer Schisse. Die bürgerlichen Unruhen, welche in Genua ausbrachen, bestimmten ihn, nach Lissabon zu gehen, wo er mit einer edlen Portugiesin sich verehelichte. Von da aus machte er viele Reisen, _schrieb alles auf, was er sah und erfuhr, und bildete sich daraus die Überzeugung von dem Vorhandensein unbekannter Länder auf einer westlichen Halbkugel der Erde. Als es nach siebenjährigen
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