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1. Aus dem Deutschen Reiche - S. 120

1897 - Leipzig : Wachsmuth
120 Eibenstock und Plauen i. V?), die Strohflechterei im östlichen Erzgebirges und die Uhrenfabrikation in und um Glashütte?) Was schließlich den Bergbau im Erzgebirge anbelangt, so ist derselbe zwar bedeutend zurückgegangen, er gewährt aber noch immer einer beträchtlichen Anzahl von Menschen (etwa 3°/0 der Gesamtbevölkerung) Beschäftigung und Lebensunterhalt und fördert eine Ausbeute von durchschnittlich 50 Millionen Mark zu Tage. Am bedeutendsten ist der Steinkohlenbergbau. 1895 zählteman35 Gruben (bei Zwickau, bei Lugau-Ölsuitz und bei Potschappel im Planenschen Grunde) 764 Beamte und 21444arbeiter; die Ausbeute betrug 4435328 Tonnen im Werte von 40896 400 Mk. Doch auch der Erzbergbau ist nicht unbedeutend. 1895 waren bei ihm 46 Gruben in Betrieb?) Diese waren mit 365 Beamten und 5316 Arbeitern belegt, und ihr Ausbringen hatte einen Wert von 3506173 Mk. Im allgemeinen läßt sich sagen, daß im Freiberger Revier der Bergbau auf Silber und Blei, im Altenberger der Zinn- und Wolfram-Bergbau, in dem Marienberger der Silberbergbau und in dem Schwarzenberger (in Betracht kommt vor allem die Schneeberger Abteilung) der Kobalt-, Nickel-, Wismut- und Eisensteinbergbau vorherrschen. Bonden im Jahre 1895 ausgebrachten Erzeugnissen des sächsischen Erzbergbaues wurden an die fiskalischen Hüttenwerke bei Frei- * 2 * 4 Trommelklöppeln, gewunden und durch eine dünne, hölzerne Hülse („Tülle") gegen Ver- schmutzen geschützt. Zu feinen und breiten Spitzen werden bis zu 100 Klöppelpaare ge- braucht; die Klöppel, deren man nicht gerade bedarf, werden mit größeren Nadeln („Bambelnadeln") zurückgesteckt. Das Klöppeln ist eigentlich nichts, als eine künstliche Art zu flechten. Die Arbeit ist mühsam und will schon in früher Kindheit erlernt sein (Staatliche Klöppelschulen!), lohnt aber schlecht. 0 Die Handstickerei ist zwar infolge der immer weiteren Verbreitung der Stick- maschinen zurückgegangen, leistet aber Besseres als vorher und liefert ihre vorzüglichen Er- zeugnisse ungekannt auch in die höchsten Kreise. Eine besondere Art ist das Tamburier eu. Es geschieht mit einer feinen, der Häkelnadel ähnlichen Nadel; mit ihr sticht man durch das straff gespannte Zeug, schlingt unter diesem den Faden um sie und hält so von Stich zu Stich die vorangehende Schlinge mit dem Faden fest (Kettelstich). 2) Sie ist wie das Spitzenklöppeln vorzugsweise ein Erwerbszweig der Frauen und Kinder (Flechtschulen!) und kann als ausschließlicher Broterwerbszweig kaum in Frage kommen, der Verdienst ist ein zu geringer. 3) Erst Ende 1845 eingeführt, beläuft sich die Zahl der in allen Zweigen der Uhrenindustrie beschäftigten Personen allein in Glashütte (2217 Einw.) auf 340 mit un- gefähr 420 Familienangehörigen und wetteifern ihre Erzeugnisse auf dem Weltmärkte er- folgreich mit den besten Fabrikaten der Schweiz. 4) Davon 18 ohne Ausbringen.

2. Teil 1 - S. 79

1911 - Leipzig : Freytag
79 (= oberhalb) der Enns ist Linz, ein alter Ubergangsort, an dem das Salz des Salzkammergutes über die Donau nach Böhmen verfrachtet wird. Die hochent- wickelte Eisen- und Stahlindustrie hat ihren Mittelpunkt in Steyr an der Enns. b) Im Erzherzogtume Österreich unter der Enns liegt Wien mit fast 2 Mill. E. an der Stelle, wo die Donaulinie von einer seit der Römerzeit benutzten Straße geschnitten wird, die vom Busen von Triest in das Weichsel- gebiet führt. Infolgedessen hat es sich zu einer wichtigen Handelsstadt ent- wickelt, die außerdem als Kaiserstadt mit prächtigen Straßen, Gebäuden und Anlagen geschmückt ist. (Fig. 47.) Es hat eine Universität und reges geistiges Leben. In neuerer Zeit hat sich Industrie entwickelt, besonders Maschinenbau, Fig. 46. Ruine Aggstein im Donautale. (Nach einer Photographie von Würthle & Sohn.) aber auch das Kunstgewerbe und die Herstellung von Modewaren. Unweit von Wien liegt das Marchfeld, das oft als Schlachtfeld benutzt worden ist (warum?). 3. Als Sudetenländer bezeichnet man die südlich des Sudetenzuges gelegenen großen Landschollen, von denen die eine zur oberen Elbe, die andere zur March gehört, und das kleinere Quellgebiet von Oder und Weichsel. Westlich bildet der Böhmerwald die Grenze gegen Deutschland. Flache Bergkuppen, große Wälder und Moore kennzeichnen ihn. Er gibt einer großen Zahl von Flüssen Nahrung, unter denen die Moldau der größte ist. Sein Holz- und Steinreich tum und die ihm vorgelagerten Erz- und Kohlenlager haben eine große Industrie entstehen lassen, namentlich Glas- und Porzellanfabriken. Nach N. erhebt sich der Abbruch des Erzgebirges steil aus der nordböhmischen Ebene. Es geht in das Elbsandstein- gebirge über, das seinen Steilabfall ebenfalls nach S. kehrt. Im Zuge der Sudeten verläuft die Grenze etwa auf dem Kamme, besonders im Riesengebirge, wo die

3. Das Königreich Sachsen, Die Erde als Himmelskörper - S. 56

1918 - Leipzig : Hirt
56 Ii. Das Königreich Sachsen. § 68—70 gewebt, der fertige Stoff gefärbt. Einzelne Orte oder Bezirke stellen nur bestimmte Gewebe her: feine Kleiderstoffe für Damen, stärkere für Herren, bunte Tuche für Uniformen oder Besätze, Tisch- und Kommodendecken. Reichenbach, Mylau und Netzschkau mit den benachbarten Fabrik- dörfern bedecken mit ihrer Häusermasse Sohle und Abhänge des Eöltzschtals und zählen insgesamt etwa 50 000 Einwohner. 6. Maschinenbau. Bei der vielgestaltigen Industrie des Vogtlandes hat man einen großen Bedarf an Maschinen. Sie werden jetzt zumeist im Vogtland selbst hergestellt. Plauen und Reichenbach stehen im Maschinen- bau obenan. 69. Verkehrswege. Wegen seiner geringeren Höhe ist das Vogtland zwischen Fichtel- und Erzgebirge gleichsam eingesenkt. Elster- und Pleißetal bilden einen bequemen Zugang aus dem Tieflaud im N nach den sanft ansteigenden Hochflächen des Vogt- landes. Am Kapellenberg und im Zwotatal bieten sich bequeme Abstiege nach dem Egertal. Außerdem nähert sich die Elster in einem weiten Bogen der oberen Saale; die niedrigen Höhenrücken dazwischen können von Straßen leicht überschritten werden. Darum führten schon seit Jahrhunderten wichtige Handelsstraßen aus Süd- und Norddeutschland durchs Vogtland: die eine zog sich von Leipzig über Plauen und Hof nach Bayern; eine zweite führte von Plauen im Elstertale aufwärts nach Böhmen, eine dritte zog sich von Reichenbach am Fuße des Erzgebirges hin über Zwickau, Ehem- nitz, Dresden, durch die Lausitz nach Schlesien. Feste Plätze schützten die Straßen, so das alte Schloß in Plauen, Mylau, Elsterberg und Schloß Vogtsberg bei Olsnitz. Erst im Laufe des vorigen Jahrhunderts hat man die alten „ungebauten" Straßen kunst- voll zu Landstraßen (Chausseen) ausgebaut. — Jetzt führen stark benutzte Eisenbahn- linien durchs Vogtland: Leipzig—plauen—hof—münchen und Plauen—reichenbach— Dresden. Dazu forrnnt die Elstertalbahn (Bild 34). Den alten Handelsstraßen verdankt das Vogtland die Anfänge seiner Gewerb- tätigkeit: Das alte Tuchgewerbe und der Geigenbau konnten ihre Waren bequem auf die Jahrmärkte und Messen bringen. Man brachte die Baumwolle herzu und führte die Webwaren aus. Einzelne Gewerbe entwickelten sich in der Neuzeit zum Großbetrieb durch die Eisenbahnen. Sie bringen die Rohstoffe (wie Baumwolle und Wolle), vor allem die für den Maschinenbetrieb unentbehrliche Kohle rasch und billig heran: aus Zwickau Steinkohlen, aus Falkenau an der Eger böhmische Braunkohlen. Ander- seits führen die Bahnen die Unmenge der fertigen Jndustrieerzeugniste nach allen Rich- tungen fort. 70. Bewohner. Die Namen zahlreicher vogtländischer Dörfer enden auf „reut" und „grün". Es sind einst Bauern aus Thüringen und Franken (Nord- bayern) hier eingedrungen, haben den Wald „gerodet" und das Rodeland zunächst in „grüne Weide" verwandelt. An die bayrische Herkunft erinnern Sprache und Sitten der „Vugtländer". Sie sind meist kernige Gestalten; denn auch in den Industriedörfern geht's nach der Fabrikarbeit hinaus ins Freie. Der Vogtländer ist fleißig und genügsam, hilfsbereit gegen den Nach- bar, bei Zusammenkünften fröhlich und sangeslustig; selbst in den Stick- stuben wird bei der Arbeit gesungen. Gegen den Fremden bleibt man lange verschlossen und wortkarg. Die Neigung zu Witz und Spott zeigt sich in den „Tschumperliedlen", wie in der Freude am „Häuseln" und „Sticheln". Mit großer Liebe hängt der Vogtländer an seiner Heimat und rühmt sie gern:

4. H. 1, Abt. 2 - S. 88

1907 - Leipzig : Wachsmuth
Stickerei zwischen Eibeustock und Plauen i. V.1), die Stroh- flechterei im östlichen Erzgebirge2) und die Uhrenfabrikation in und um Glashütte.3) Was schließlich den Bergbau im Erzgebirge anbelangt, so ist derselbe zwar bedeutend zurückgegangen, er gewährt aber noch immer einer beträchtlichen Anzahl von Menschen (etwa 3°/0 der Gesamtbevölkerung) Beschäftigung und Lebensunterhllwund fördert eine Ausbeute von durchschnittlich 50 Millionen Mark zu Tage. Am bedeutendsten ist der Steinkohlenbergbau. 1895 zählte man 85 Gruben (bei Zwickau, bei Lugau-Ölsnitz und bei Potschappel im Plauenschen Grunde), 764 Beamte und 21444 Ar- beiter; die Ausbeute betrug 4435328 Tonnen im Werte von 40896400 Mk. Doch auch der Erzbergbau ist nicht unbedeutend. 1895 waren bei ihm 46 Gruben in Betrieb.4) Diese waren mit 365 Be- amten und 5316 Arbeitern belegt, und ihr Ausbringen hatte einen Wert von 3 506173 Mk. Im allgemeinen läßt sich sagen, daß im Freiberger Revier der Bergbau auf Silber und Blei, im Alten- berger der Zinn- und Wolfram-Bergbau, in dem Marienberger der Silberbergbau und in dem Schwarzenberger (in Betracht kommt eine dünne, hölzerne Hülse („Tütle“) gegen Verschmutzen geschützt. Za feinen und breiten Spitzen werden bis zu 100 Klöppelpaare gebraucht; die Klöppel, deren man nicht gerade bedarf, werden mit größeren Nadeln („Bambelnadeln“) zurückgesteckt. Das Klöppeln ist eigentlich nichts, als eine künstliche Art zu flechten. Die Arbeit ist mühsam und will schon in früher Kindheit erlernt sein (Staatliche Klöppelschulen!), lohnt aber schlecht. 4) Die Handstickerei ist zwar infolge der immer weiteren Verbreitung der Stickmaschinen zurückgegangen, leistet aber Besseres als vorher und liefert ihre vorzüglichen Erzeugnisse ungekannt auch in die höchsten Kreise. Eine be- sondere Art ist das Tamburieren. Es geschieht mit einer feinen, der Häkel- nadel ähnlichen Nadel; mit ihr sticht man durch das straff gespannte Zeug, schlingt unter diesem den Faden um sie und hält so von Stich zu Stich die vorangehende Schlinge mit dem Faden fest (Kettelstich). 2) Sie ist wie das Spitzenklöppeln vorzugsweise ein Erwerbszweig der Frauen und Kinder (Flechtschulen!) und kann als ausschließlicher Broter- werbszweig kaum in Frage kommen, der Verdienst ist ein zu geringer. 3) Erst Ende 1845 eingeführt, beläuft sich die Zahl der in allen Zweigen der Uhrenindustrie beschäftigten Personen allein in Glashütte (2217 Einw.) auf 840 mit ungefähr 420 Familienangehörigen und wetteifern ihre Erzeugnisse auf dem Weltmärkte erfolgreich mit den besten Fabrikaten der Schweiz. 4) Davon 18 ohne Ausbringen.

5. Deutschland, Oesterreich-Ungarn und die Schweiz (Mittel-Europa) - S. 51

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 51 — dieser gesegneten Landschaft liegt Dresden. (Suche an jed. Qucllfluß der Mulde die gleichnamige Stadt auf und bestimme ihre Lage.) Der Bergbau im Erzgebirge. In bot Gneismassen des Erzgebirges findet mem Silber, 23(et, Eisen, Zink, Nickel, Zinn (der einzige Fundort sür Zinn in Deutschland), selbst etwas Gold; Kupfer fehlt, hingegen ist das Gebirge reich an Kohlen (Kohlenbecken von Zwickau, Lugan, desgl. das Kohlenbecken oon Plauen im Vogtlande). ° Der Bergbau wird hier seit dem 12. Jahrhundert betrieben. Die Harzer Berg- lente, unter Krieg und Hungersnot leidend, wanderten massenhaft nach dem Erzgebirge aus. Aus ihrer ersten Ansiedelung erhob sich rasch die Bergstadt Freiberg. Nach der Entdeckung Amerikas wurde die Sache auders. Durch die Einführung des amerikanischen Silbers sank der Preis der Edelmetalle. Dazu kam, daß sich die Ergiebig- keit der Gruben im Erzgebirge verringerte. Aber gerade diese Schwierigkeiten hoben den Bergbau des Erzgebirges. Derselbe bildete sich zu einer Bergwissenschast aus. Ju Freiberg entstand die berühmteste Bergakademie der Welt. Hier studierteu Männer wie Alexander von Humboldt und Theodor Körner. Die Bergbau- Gelehrten sowohl, wie auch die einfachen Bergleute von Freiberg find gleich denen vom Harz in aller Welt bekannt und gesucht. Ju Freiliersi finden wir den höchsten Schornstein der Welt (140 m). Er führt die bei der Verhüttung entstehenden giftigen Dämpfe in hohe Luftschichten, um uicht dein Pflanzenwuchs der Umgebung schädlich zu werden. Die Silbergrubeu in Freiberg sind jedoch bedeutend zurückgegangen. Der zweite Silberdistrikt ist bei Auuaberg in Sachsen, nicht weit vorn Fichtelberg, und bei Joaclniustal in Böhmen am Keilberg (Joachimstaler). Die verhältnismäßig unwirtliche und rauhe Gegend des Erzgebirges war wegen des ergiebigen frühzeitigen Bergbaues auch früh stark besiedelt. Daun kam eine Erschöpfung der Erzaderu, welche zum großen Teil durch den ungeordneten Betrieb des Bergbaues (Raubbau) herbeigeführt wurde. Not und Entbehrung klopften an den Türen der Bergleute an. Ju ihrer gedrückten Lage wandten sie sich anderen Erwerbs- zweigen zu. Was sie soust in Mußestunden als Liebhaberei zu tun pflegten, wurde Lebenserwerb. Barbara Uttmann in Annaberg führte um das Jahr 1560 das Spitzenklöppeln ein, eine kunstvolle Art des Flechtens, welche früher bis 1850 ca. 50 T. Menschen be- schäftigte, jetzt nnr noch die Hälfte. 4*

6. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 24

1889 - Leipzig : Hirschfeld
24 Otto der Reiche. dors mitten auf dem Fahrwege eine Erzstnfe. Sie nahmen dieselbe mit in ihre Heimat, wo bereits seit dem Kaiser Otto dem Groen Bergbau getrieben ward, um sie untersuchen zu lassen. Da sich er-gab, da jene Stufe sehr vorzgliches Silber enthielt, so zog der Mark-gras Otto aus der Harzgegend viele Bergleute herbei, wobei ihm der Umstand sehr zu statten kam, da der damalige braunschweigische Berg-vogt Hermann von der Go wische mit seinem Herzoge in Zer-wrsnis geraten war und daher sehr bereitwillig dem Rufe nach Meien folgte, wo er zur Freude des Markgrafen mehr und mehr schne, reichhaltige Silbergnge entdeckte. In der Nhe jenes Fundortes siedelten sich nun die durch den Silberreichtum herbeigelockten Harzer und niederschsischen Bergleute an, so da sich der am rechten Ufer des Mnzbaches gelegene Ort Christiansdorf mehr und mehr entwickelte und zur heutigen Sachsen-oder Schsstadt ward. Das war der Anfang von Freiberg, welches Otto im Jahre 1175*) nach Umschlieung mit festen Mauern zu einer Stadt erhoben haben soll, die ihren Namen von den vielen Freiheiten erhielt, welche den zahlreich herbeigekommenen Bergleuten, als den ersten Bewohnern, zugestanden wurden. Da Markgraf Otto beim Kaiser in besonderer Gunst stand, so erlangte er von demselben die Belehnung mit dem Bergregal. Den reichen Bergsegen der Frei-berger Silbergruben verwendete er nicht blo zum Ausbau des Klo-sters Zelle, zur Grndung und Begabung des gleichnamigen Klosters bei Owa (Aue), sowie berhaupt zur reichlichen Versorgung der Stifter und Kirchen, sondern auch zur Verschnerung und Vergrerung der Städte Libicz (Leipzig), Asenbergk (Eisenberg) u. a. m. Ja, er fhlte sich im Besitz seines groen Reichtums auch veranlat, in dem an-grenzenden Thringer Lande Weienfels und viele andere Gter kuf-lich an sich zu bringen. Da aber Markgraf Otto der Reiche einen thringischen Besitz nach dem andern erkaufte, so glaubte sich der Landgraf von Thringen Ludwig Iv. (oder der Fromme) beeintrch-tigt, verweigerte-die Lehen der die erkauften Gter und forderte diese zurck. Dadurch ward Otto in Krieg mit demselben verwickelt, in welchem der Landgraf unfern Markgrafen gefangen nahm und auf die Feste Wartburg setzte. Dies geschah im Jahre 1182. Nur der Vermittlung des Kaisers gelang es, Otto wieder in Freiheit zu setzen; doch mute er, mit Ausnahme von Weienfels, die gekauften Gter *) Die Zeit der Grndung Freibergs ist nicht so genau und sicher bekannt, wie man gewhnlich annimmt. Die Aufzeichnungen des Klosters Zelle vom Ende des 13. Jahrhunderts geben als Grndungsjahr 1181 an.

7. Landeskunde des Königreiches Sachsen - S. 22

1896 - Meißen : Schlimpert
22 Schächten gefaßt und mit Brnnnenhäuschen umgeben worden. In einem großen Badehanse werden Mineral-, Moor- und Wasserbäder bereitet. Unter einer Wandel bahn ergehen sich die Badegäste bei schlechtem Wetter. Ans einer Musikhalle klingen ihnen dazu Choral- melodien und lustige Tanzweisen entgegen. In den Verkaufshallen („Kolonnaden") werden Porzellan, Muschelwaren, Weißstickereien zum Verkaufe gestellt. Schattige Spazierwege führen in den Wald hinein, durch grüne Anen und über luftige Höhen. 4. Stattliche und bequeme Wohnhäuser, mit besonderen Namen („Daheim") versehen und mit Gürten geschmückt, nehmen die Fremden auf. In dem neuen Kurhause vereinigen sich die Gäste zu Abend- konzerten, zu Tanz und frohem Spiel. 5. Im Monat Mai kommen die Badegäste herbei, um Linderung oder Heilung ihrer Leiden zu suchen. Im Herbste erst wird der Ort wieder stiller. Während des Sommers ziehen viele Reisende durch Elster, um die Schönheiten des Bades zu sehen. Im Winter wird alles gethan, um das Bad von neuem vor- zurichten. 6. An Sonntagen strömt auch die Landbevölkerung der Umgegend in das That, um sich an der schönen Natur desselben und der lieblichen Musik zu erfreuen. Am belebtesten aber ist Elster am Johannistage, an dem es die Eröffnungsfeier der Quellen und Bäder begeht. In der That bleibt es das schönste und besuchteste Bad des Vogtlandes, das größte Sachsens und ist somit, in das frische Grün des Waldes und der Wiesen gebettet, selbst eine köstliche Elsterperle. 26. jplmtcit, Mc Hauptstadt des sächsischen voatlandes. 1. Planen (55 T.) liegt an der Elster, die links die Syhra, rechts den Milmesbach empfängt. Die Ufergehänge des Flusses werden durch Seiten- thäler gespalten und von Bergen und Hügeln durchsetzt. Der wechsel- volle Boden ebnet sich erst au den Userstreifen, die leicht Überschwem- mungen ausgesetzt waren („Überschwemmungsort"). 2. Die „Walkgasse" und die „Nähme" erinnern uns daran, daß Planen früher eine Stadt der Tuchmacher war. Später wurde es durch seine Baumwollen- gewebe eine Stadt der „Schleierherren".. Heute ist es durch seine Weiß- waren berühmt, zu denen leichte Kleiderstoffe, Pntzartikel, Wäschestücke und K'onfektionssachen gehören. 3. Die „Planenschen Waren" kommen auf dem Jahrmärkte des Ortes, dann ans den großen Messen, vor allem aber durch Reisende und durch Ausfuhr bis nach den entferntesten Erdteilen in den Handel. Mit Kolonialwaren versorgt Planen das gesamte westliche Vogtland. Dieses führt ihm wiederum Getreide, Schlacht- und Nutzvieh zu. Eine Handelsschule und eine Handels- kammer wollen den Handelsbetrieb der aufstrebenden Stadt immer mehr fördern. 2-* ■ . - 9....' • • «* ••». 4. In alter Zeit schon bewegte sich hier ein starker Verkehr auf zwei Straßen, die hier die Elster überschritten. Die eine zog von Bayern nach Leipzig, die andere von Böhmen nach Thüringen. Für aaaiz / , ./V u- * < i

8. Landeskunde des Königreiches Sachsen - S. 11

1896 - Meißen : Schlimpert
— 11 — Kohlenbaueru). 7. Südlich von Zwickau dampfen zahlreiche Kohlen- und Fabrikessen. In der Königin-Maricnhütte zu Cainsdorf lvird mit Hilfe der Kohlen Eisen geschmolzen, gewalzt, zu Platten geschmiedet, zu Draht gezogen und zu Stahl gehärtet. lsch. Lhemirit;, die Fabrikstabt Sachsens im östlichen Kohlenbecken. 1. Die größte Stadt des Kohlenbeckens ist Chemnitz (157 X) ge worden. Es liegt an dem mittleren Laufe eines gleichnamigen Flusses, der sich ans zwei klaren Bergwassern (Würschnitz und Zwönitz) gebildet hat. Durch Färbereien und andere Betriebe wird das Wasser des T E* Ipr 1 ■ p| 1 ^ 1 .«•.. ! ¿In* 11! ' „Steinbachs" sehr getrübt. Hier breitet sich die Stadt zwischen weiten Wiesenflächen an einer alten Verkehrsstraße ans, die das gewerbfleißige Erzgebirge mit dem fruchtbaren sächsischen Mittelgebirge verband. 2. Die Stadt zeigt einen alten Kern, der sich um den Hanptmarkt herumlegt. An diesem stehen die Jakobikirche und das Rathaus mit gewölbten Laubengängen, in denen allerlei Waren seilgeboten werden. Um die Altstadt scharen sich große Fabrikanlagen und neue Straßen mit freien Plätzen und langen, einförmigen Häuserreihen. Zwischen diesen rollen Lastwagen, Dampszüge schnauben, elektrische Bahnwagen sausen dahin, Geschäftsleute eilen »nd Arbeiterscharen ziehen nach den Fabriken. Ein Wald von Schornsteinen entsteigt den Dächern, und der Ranch senkt sich nach den Straßen.

9. Das Deutsche Reich - S. 121

1890 - Leipzig : Abel & Müller
— 121 — Bergbaus bildet die Stadt Freiberg an der Mulde. Bei der Aus- rodnng von Waldstrecken, welche Markgraf Otto der Reiche von Meißen (1162) dem Kloster Altzella an der Mulde geschenkt hatte, stieß man in der Gegend, wo jetzt Freiberg liegt, ans Silberstnsen. Gegenwärtig sind im Umkreise von zwei Stunden Entfernung um die Stadt nahe an 200 Silbergruben im Betriebe. Auf den Straßen der Stadt vernimmt man überall den Bergmannsgruß „Glückauf!" Frei- berg ist der Sitz eines Bergamtes, eines Bergmagazins, einer Berg- schule und einer weltberühmten Bergakademie, verbunden mit Samm- lnngen von Mineralien und Modellen aller Maschinen und Vorrichtungen, die auf den Bergbau Bezug haben. Der erzgebirgische Menschenschlag ist nicht sehr kräftig, meist hager, aber ein gemütliches und genügsames Völkchen. „In der Kunst, Rosen auf den Weg zu streuen und des Harms zu vergessen", sagt unser Gewährsmann, „sind die Erzgebirger Meister. Vor allem machen sie sich ihr Heim so tranlich als möglich. Der Fremde wird durch die in den Stuben herrschende Sauberkeit angenehm überrascht. Die Wände sind reinlich getüncht und fast ausnahmslos mit einigen Bildern ge- schmückt; da hängt die Photographie eines jungen Mannes in Militär- uniform, es ist der älteste Sohn des Hauses, der in Dresden beim Militär dient; daneben hängen Szenen aus dem letzten Kriege z. B. Kronprinz Albert bei St. Privat oder die Übergabe des Degens Na- poleons Iii. an König Wilhelm, auch ein Gottessegen unter Glas und Rahmen; das sind die Wandzierden. Die Dielen sind sauber ge- scheuert; das Küchen- und Tafelgeschirr spiegelblank auf den Wand- brettern aufgestellt. Ein Mnskatstöckchen oder Basilikum am Fenster, der Zeisig im Bauer ersetzen die Natur, welche die durch die Haus- iudustrie in die Stube Gebannten jahraus jahrein entbehren müssen. Die Erwerbsverhältnisse und die Not treiben seit alter Zeit viele Männer, oft auch Frauen hinaus in die Ferne, um die Erzeugnisse des eigenen und des Fleißes ihrer Landsleute hausierend zu verbreiten. Aber nicht lange hält sie es in der Fremde; sobald es die Geschäfte erlauben, geht es zurück in die Heimat. »Es geht grad net immer beim besten«, so sagen hier die Leute, »aber gemütlich ist's doch auf dem Arzgebirg!«" — Die Erzgebirger besitzen noch einen Schatz außer dem Silber, einen Schatz, der nicht in der Erde, wohl aber im Herzen zu finden ist. Als der Habsburgische deutsche Kaiser Albrecht die Söhne des

10. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 158

1890 - Meißen : Schlimpert
— 158 — über einem Schachte im Stadtgebiete, der Ruf der Bergglocke im Petridom, der freundliche Gruß des Bergmannes („Glück auf!") beim Schichtenwechsel, die Parade der Bergleute am „Streittage" und die metallene Figur eines wehrhaften Bergmannes am Schwedendenkmal im grünen Ringe der Promenade, besonders auch die Schutthalden in der Umgebung der Stadt, die dunklen Schachthäuser der Mulden Hütten und die reizlose Umgebung, welcher der Wald genommen wurde, erinnern uns daran, daß Freiberg die alte, echte Bergstadt Sachsens ist. Zusammenfassung. 2. In dem östlichen Flügel des erzgebirgischen Kohlenbeckens ist als die größte Fabrikstadt Sachsens Chemnitz (135 T.) ein- porgeblüht. Es liegt in einer langen Thalweitung eines gleich- namigen Flusses („Steinbach"), der nach der Zwickauer Mulde geht. Der flache Thalkessel legt sich zwischen das gewerbreiche Erzgebirge im Süden und das fruchtreiche Mittelgebirge im Norden ein. Hier kreuzten sich schon frühzeitig zwei alte Handelsstraßen, von denen die eine von Süddeutschland nach Schlesien, die andere aber aus dem böhmischen Landbecken zur sächsisch-thüringischen Bucht bei Leipzig führte. Der dadurch ermöglichte Durchgangsverkehr trug dazu bei, in der Stadt einen regen Handel und Gewerbe- betrieb zu vermitteln. Durch die Thatkraft einzelner unternehmender Bürger, wie auch durch die Geschicklichkeit eiuer verständnisvollen Arbeitermenge und dnrch das Wohlwollen der Landesregierung ist Chemnitz besonders in den letzten 20 Jahren zu der bedeutendsten Industriestadt Sachsens erwachsen. Um den Stadtkern mit der Jakobskirche legen sich lange, einförmige Hänserreihen. Zwischen diesen rollen Lastwagen, Dampfzüge schnauben, Geschäftsleute eileu nach den Geschäftsräumen, und Arbeiterscharen ziehen nach den Fabriken. Ein Wald von Schornsteinen entsteigt den Dächern, und der Rauch senkt sich bei trübem Wetter in die Straßen herab. Große Fabrikhäuser erhebeu sich mit ihrem umfänglichen Gehöfte hinter einer Umzäunung aus Eifenftüben. In der Aktienspin- nerei wird die rohe Baumwolle gereinigt, geschlagen und gepreßt, wieder aufgelockert, auf 65 Tausend Spindeln gesponnen und ans Spulen gewickelt. Aus baumwollenen Fäden, wie auch aus Wolle und neuerdings ans Seide werden aus mechanischen Stühlen gegen- wärtig besonders schöne Möbelstoffe gewebt. In der sächsischen Maschinenfabrik wird Eisen geschmolzen und geschmiedet, zu Platten gewalzt und mit Bohr- und Stoßmaschinen durchlöchert,
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