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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 213

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 213 — (1894). Dieser dauerte aber nur zehn Jahre. Ganz plötzlich, nach geheimer Vorbereitung, überfielen (12. Januar 1904) die kriegerischen Herero die deutschen Ansiedelungen, töteten fast alle Weißen, die sie fanden: Männer, Frauen und Kinder, und zerstörten einen Teil der 3ur Küste führenden Eisenbahn. Die Überlebenden verteidigten sich in festen Plätzen, bis von Teilen der Schutztruppe und Seefoldaten die erste Hilfe kam. wären die Herero so klug gewesen, sich zu allererst des haupthafens der Kolonie, Sroafcopmunb, zu bemächtigen, wer ^eiß, ob dann von Deutschland noch rechtzeitig weitere Hilfe möglich gewesen wäre. So trafen aber schon nach wenig Wochen aus Deutsch» Schiffe mit Truppen ein, denen schnell noch viele andere folgten. 5ie kamen auf der bald wiederhergestellten (Eisenbahn nach Windhuk und weiter ins Innere. Die Herero wurden am waterb er ge entscheidend besiegt und in die wüste gedrängt, wo viele mit Weib, Kind Vieh elend umkamen. — Nun empörten sich (herbst 1904) auch die Hottentotten, wieder unter Führung vonhendrik witboi, den ein begabter Herero, Iftorenga, unterstützte. Die gewandten |lnd klug geführten Hottentotten wichen eigentlichen Gefechten aus, solange sie konnten, schadeten aber den Deutschen unablässig durch Überfälle von Vorposten und Spähertrupps. Durch wasserlose wüsten Un° öde Gebirgsgegenden verfolgten die Deutschen den Gegner. ltn= ^eriehens, in günstiger Stellung, hielt dieser wohl stand. Seine ausgezeichneten Schützen, bewaffnet mit den besten europäischen, oft den erschossenen Deutschen abgenommenen Gewehren, lagen dann fast un nchtbar hinter Klippen, widerstanden, solange es ging, und verschwanden, sobald sich die Deutschen unter meist großen Verlusten an die Stellung her angekämpft hatten. Rber bei dem ruhelosen hin- und herziehen ^or dem nachdrängenden Feinde ging den (Eingeborenen ihr wert-ü°H[ier Besitz, ihr Vieh, nach und nach zugrunde; die Männer fielen ln den Gefechten, Weiber und Kinder erlagen Krankheiten, Hunger Und Durst. Die Überlebenden ergaben sich den Deutschen oder traten öui englisches Gebiet über. Ende 1905 kam Südwest-Rfrika wieder 3ur Ruhe. Rber viele tapfere deutsche Männer haben dafür ihr Leben Qi|en müssen. r. 6* Kmgsfreudigftett. Die Kolonialkämpfe gaben den Deutzen Gelegenheit, zu beweisen, daß in der langen Friedenszeit seit dem ^nzösischen Kriege ihre Kriegstüchtigkeit nicht gelitten hat. Nur Frei-r ! l9e wurden angenommen; niemand wurde gezwungen, über See zu arrtpfen. Rber als der Bus kam, da hatten sich im Hu mehr Offiziere

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 214

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 214 — und gediente Soldaten gemeldet, als nötig waren. In den großen schönen Hamburgischen und bremischen Seedampfern wurden die neugebildeten Regimenter hinübergeschafft. Und drüben, in Südwest-Afrika, zeigten sie, daß Tapferkeit vor dem Feinde, Ausdauer unter den größten Anstrengungen und Entbehrungen, Unerschrockenheit angesichts des Todes immer noch im deutschen Heere leben. Außer den gewandten und grausamen Gegnern war am schlimmsten der Wassermangel bei glühendem Sonnenbrände während langen Märschen und oft mehrtägigen Gefechten. (Es war wie in den Kreuzzügen, „lvie Kaiser Rotbart lobesam" in Palästina, so marschierten die Krieger in der südafrikanischen Steppe. „Und mancher deutsche Reiter-mann fjat dort den Trunk sich abgetan! Den Pferden war so schwach der Magen, Fast nutzte der Reiter die Mähre tragen" 7. Der Feldzug in China. Noch vor dem südwestafrikanischen Krieg hatten deutsche Soldaten im fernen China zu Felde ziehen müssen-Die fremdenfeindlichen Chinesen waren erbost über die vielen in ihrew Lande ansässig gewordenen (Europäer. Im Jahre 1900 brach, tiw ohne Begünstigung der chinesischen Regierung, in der Hauptstadt Peking ein Aufstand aus, in dem die Boxer — so hießen die (Empörer — auch den deutschen Gesandten ermordeten. Die bedrohten Europäer verschanzten und verteidigten sich in einem Palaste. Da schickten Deutsche land, England, Frankreich, Japan und die vereinigten Staaten von Amerika Truppen nach China, die unter deutscher Leitung Peking eroberten, die dort eingeschlossenen Europäer befreiten und später rns Innere, bis an die große Mauer vordrangen. Zu eigentlichen Kämpf elj zu Lande ist es nicht gekommen, aber tapfer hat das Kanonenw „Iltis" gegen die mächtigen Caltuforts gekämpft. Der Mörder des deutschen Gesandten wurde hingerichtet. 88. Die ersten drei deutschen Kaiser. 1. Uaiser Wilhelm I. (—1888). Die in den letzten Kap»1*' geschilderten Begebenheiten sind geschehen, während sich das neug^ gründete Deutsche Reich nach dem französischen Kriege unter drei Kaiser glücklicher Friedensjahre erfreute, abgesehen von den Kolons; kämpfen. Der an Siegen reiche Kaiser Wilhelm l. erwies sich ruhmvoll geführten Kriegen als Friedensfürst. Er erreichte el

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 16

1886 - Berlin : Hofmann
16 Zweiter Teil. Das Mittelalter. (römisch-katholisch) waren (Symmachus, Boetins!). Theodorich 526 starb 526. Als seine Tochter Amalasuntha von ihrem Gemahl Theo-dahat ermordet wurde, warf sich Ostrom, das damals unter dem berühmten Kaiser Justinian (527—565) einen großen Aufschwung nahm (Gesetzsammlung des Corpus juris), zum Rächer derselben auf. Wenigstens war dies der Vorwand, unter dem die Feldherren Belisarund später Narses nach Italien zogen und dem heldenmütig von edlen Königen (Totilas, Tejas; Schlacht bei Neapel) ver-553 teidigten ostgotischen Reiche ein Ende machten. 553. 534 Schon vorher (534) hatte Belisar das Vandalenreich zerstört (Gelimer auf der Feste Pappna!). b) Langobarden. Narses, nach Besiegung der Ostgoten Statthalter in Italien, rief, um sich wegen erlittener Unbill an dem Kaiser zu rächen, die Langobarden (ursprünglich an der unteren Elbe, vgl. § 2, damals an Donau und Dran ansässig) nach 568 Italien. Dieselben eroberten 568 unter Alboin fast ganz Italien, nur wenige Landstriche blieben oströmisch (Exarchat). Nach Alboins Tode (Rosamunde, des Gepiden Knnimnnd Tochter!) wurden die Langobarden durch die große Kö nigin Theodelinde zu Ackerbau und damit zu milden Sitten gewöhnt, wobei Papst Gregor der Große mitwirkte. 449 c) Die Angelsachsen. Um das Jahr 449 zog der deutsche Stamm der Angelsachsen aus den Niederungen der untern Elbe über die Nordsee und nahm Besitz von ganz England bis an und über den Firth of Forth. Die uralte Bevölkerung der Britten wurde ausgerottet oder vertrieben (französische Bretagne!). So wurden deutsche Sprache und Sitten in England herrschend. (Die Angelsachsen bildeten den Grundstock der heutigen englischen Nation; seit-1066 dem aber im Jahre 1066 der Normannenherzog Wilhelm der Eroberer England unterworfen, hat sich das englische Volk stark mit französischen Elementen vermischt; am deutlichsten spiegelt sich dies in der Sprache wieder.) § 7. Mohammed und der Islam. Um dieselbe Zeit, als im Abendlande die christliche Kirche durch den Übertritt der germanischen Stämme im ehemaligen Gebiete des römischen Reiches sich kräftigte, entstand im fernen Osten

4. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 360

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 360 — Der Außenhandel hatte 1910 einen Wert von rund 79 Mill. Mk. (A. 35, E. 44). Hauptgegenstände der Ausfuhr waren: Diamanten (für 26,9 Mill. Mk.), Kupfererze (5,7), Blei (861000), Felle und Häute (124000), Tiere (105000), Wolle (52000). Siedlungen. An der Küste liegen die Hafenplätze Swakopmund, ein statt- licher Ort mit 3000 E., von denen 1000 Weiße sind, und Lüderitzbucht. Die Regierungs- Hauptstadt ist Windhuk (1500 Weiße, 600 Schwarze). Es liegt 1650 m über dem Meere auf einer welligen Hochfläche am Fuße des Auasgebirges. Zahlreiche Quellen, darunter auch heiße, machen die Landschaften zu einem der fruchtbarsten Gebiete der Kolonie. Daher befinden sich in der Umgegend auch zahlreiche Kleinsiedlungen. Der Ort selbst erhält sein Gepräge durch eine viereckige, mit Türmen gekrönte Festung, eine Kaserne, mehrere ansehn- liche Regierungsgebäude, Gasthöfe und Kaufläden. An der Bahnstrecke von Swakopmund Karibik, mit großen Marmorlagern, und Okahandja. Im N. des Damaralandes die Bergwerksorte Otavi und Tsumeb. S. von Windhuk Rehoboth, der Hauptsitz der Bastards, im Namalande Keetmanshoop und Kubub. Erwerbung, Geschichte. Deutsch-Südwestafrika ist unser ältestes Schutzgebiet. 1832 wandte sich der Bremer Kaufmann Lüderitz an das Auswärlige Amt mit der Mitteilung, daß er an der Bucht Angra Pequena eine Niederlassung zu gründen beab- sichtige und ob er dabei auf den Schutz des Reiches rechnen könne. Er erhielt eine bejahende Antwort und schloß darauf mit einem Häuptling einen Vertrag, durch den ihm ein Landstrich an der genannten Bucht abgetreten wurde. Als das bekannt wurde, erhoben die Engländer Einspruch, aber Fürst Bismarck schickte dem deutschen Konsul in Kapstadt am 24. April ein scharf gehaltenes Telegramm: „Nach Mitteilung des Herrn Lüderitz zweifeln die Kolonialbehörden, ob seine Erwerbungen n. des Oranjeslusses auf deutschen Schutz Anspruch haben. Sie wollen amtlich erklären, daß seine Niederlassungen unter dem Schutze des Reiches stehen." Bald darauf erschienen deutsche Kriegsschiffe und hißten an verschiedenen Stellen der Küste vom Kunene bis zum Oranje die deutsche Flagge. Die heutigen Grenzen gegen das portugiesische und englische Gebiet sind erst 1886 und 1890 festgelegt worden. Während sich unsre andern Kolonien im allgemeinen ruhig und friedlich entwickelt haben, ist es in Deutsch-Südwestafrika zu schweren kriegerischen Verwicklungen gekommen. Zur Zeit der Erwerbung standen sich die Hottentotten unter ihrem Führer Hendrik Wubui und die Herero unter dem mächtigen Häuptling Kamaherero feindlich gegen- über, und in die Kämpfe wurden durch das Ränkespiel englischer Aufwiegler auch die Deutschen hineingezogen. 1894 wurde Witboi von Major Leutwein besiegt, unterwarf sich und gelobte Treue. 1904 aber brach ein Ausstand der Herero gegen die deutsche Herrschaft aus. Obwohl die Aufrührer schon bald zu Anfang am Waterberg durch General- leutnant von Trotha eine entscheidende Niederlage erlitten, zog sich der Ausstand doch volle 3 Jahre hin, da die Feinde, in kleine Scharen geteilt, als Räuberbanden das Land durch- zogen, Farmer ermordeten und kleine deutsche Abteilungen überfielen. Dazu kam weiter, daß auch Witboi, der erst auf feiten der Deutschen kämpfte, entwich und im S. einen Auf- stand der Hottentotten erregte. Erst 1907 war der Friede wiederhergestellt, aber der Krieg hatte dem jungen Schutzgebiete schwere Wunden geschlagen, die heute noch nicht geheilt sind. 123 Farmer hatten ihr Leben eingebüßt; die Zahl der Eingebornen war stark zusammengeschmolzen und ihr Reichtum an Vieh vernichtet. Die Einfuhr ging bis auf einige Hunderttausend Mark zurück, und dem Mutterlande hat der Krieg mehrere Hundert Millionen Mk. gekostet.

5. Das Mittelalter - S. 67

1877 - Leipzig : Brandstetter
ö7 Um den Anfang des achten Jahrhunderts drang ein neuer welterobernder Stamm nach Westen, die Nordküste Afrika's entlang. Die stürmende Tapferkeit der Araber überwältigte allen Widerstand; denn der Araber war nach der Lehre Mohammeds überzeugt, daß der einmal dem Tode Geweihte seinem Schicksal nicht entrinnen könne. Ein ähnlicher Glaube hatte auch einst Attila und die Hunnen zu ihren länderverwüstenden Eroberungen geführt. Als nun die Araber an der Nordküste Afrika's immer weiter nach Westen drangen, bis wo die Fluchen des Meeres ihnen erne Grenze setzten, vernahmen sie allerlei Gerüchte von dem schönen Lande Spanien. Es war dem arabischen Feldherrn Musa erzählt: Spanien hat einen immer heitern Himmel, große Reichthümer und einen Ueberfluß an heilsamen Kräutern und Früchten. Die natürliche Fruchtbarkeit des Bodens wird durch das rechtzeitige Eintreffen des Regens und die vielen Flüsse und wasserreichen Quellen befördert. Große und prachtvolle Städte bezeugen den Reichthum der Bewohner. Man verglich Spanien mit Syrien in Rücksicht auf den heitern Himmel und die Fruchtbarkeit, mit dem Glücklichen Arabien in Rücksicht des Klima's, mit Indien in Hinsicht seiner Blüthen und Wohlgerüche, mit China in Betreff seiner kostbaren und reichhaltigen Minen, mit Griechenland wegen seiner günstigen Lage und seiner zahlreichen Küstenländer. Zugleich erfuhr Musa die Feindseligleiten der Bewohner Spaniens unter einander und es wurde ihm gesagt, daß die Juden, die seit Hadrians Zeit in großer Anzahl in Spanien weilten, nur auf den günstigen Augenblick warteten, um sich dem Drucke der verhaßten Gothen zu entziehen. Aber nicht die Juden nützten den Arabern so viel, als der Verrath der ersten Würdenträger des Reichs. Die Araber griffen zuerst Ceuta in Afrika an, das der gothische Graf Julian wacker gegen sie vertheidigte. Aber dieser Mann, der die festeste Stütze des gothischen Reichs hätte sein können, wurde das Verderben desselben. So lange der Gothenkönig Vitiza regierte, war Julian diesem und dem Reiche treu; aber dann stieß Roderich den Vitiza vom Thron, und diesen fürchtete Julian, weil er ihn haßte. Die Sage erzählt noch dazu, daß der Gothenkönig Roderich dem Grafen Julian einen frevelhaften Schimpf angethan hatte durch die Mißhandlung der Cava, der Tochter Julians. Darum beriech sich Julian mit Oppas, dem ersten Bischöfe des gothischen Reichs und nach dem Könige auch dem Ersten an Ansehen im gothischen Staate, und Beide kamen überein, den arabischen Feldherrn Musa aus Afrika nach Spanien herüberzurufen. Musa versprach ihnen, daß er sich mit der Ehre und Beute begnügen wolle, und darauf hin verriethen die beiden rachsüchtigen Männer ihr Vaterland. Allein Musa ttauete ihnen nicht recht und ließ deshalb zuerst Tarek mit einer kleinen Schaar über die schmale Meerenge setzen, damit dieser das Land und die Gesinnung der Bewohner erforschte. Tarek landete an ^.^adspitze Spaniens, und nannte den Felsen, an welchem er aus seinem Schiffe stieg, Gebel al I arek, d. i. der Berg des Tarek, woraus der Jtame Gibraltar entstanden ist. Sogleich fielen einige gothische Edle ab 5*

6. Römische Geschichte - S. 140

1889 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 140 — Größte Aus- Schätzung) 150 Millionen Einwohnern. Nb. d. H. im Vergleich Reichender zu Rußland: beinahe doppelt so viel an Einwohnern, der vierte Geschichte. £e{( Qn Flächeninhalt; zum britischen Reich: bei gleicher Einwohnerzahl, etwas weniger als die Hälfte an Ausdehnung; in letzterer Hinsicht ist das Verhältnis zum chinesischen Reich etwa gleich, welches das römische an Einwohnern mindestens um das doppelte überragt. Die größte Republik der Gegenwart (die vereinigten Staaten von Nord-Amerika) steht an Flächeninhalt wenig hinter dem Reich unter Trajau zurück, hat aber an Einwohnern nur etwa den vierten Teil. Kunst. Er verschönerte Rom. Zum Andenken seiner Siege: columna Trajani (Nb. auch eine Geschichtsquelle). Bei seinem Tode erklärt (fingiert?) die Kaiserin-Witwe Plotina die Adoption des Hadrianns (I), seines Verwandten aus Jtalica. T. Älius Hadrianns I 117-138. T. Älius Hadriauus Ii Autouiuus Pius 138—161. ii7 Friede. Den wieder eingefallenen Parthern giebt Hadrian I die Eu- phrat-Tigris-Provinzen preis und ist bestrebt, das Reich in Frieden zu regieren, Ordnung in der Verwaltung aufrecht zu erhalten. Zu dem Ende (und einem eigentümlichen inneren Zuge Seit i2o folgend) durchreist er das ganze Reich, spricht Recht und durch Tal sichert die Grenzen (Pieten- und Scotenwall s. o. S. 137 und Reich. limes Hadriani [s. desgl.] am Rhein und Donau). Letzter jndi- Der Aufstand der Juden (unter Barcochba Sternen- cr nes‘ söhn; Nb. nicht Eigenname, sondern Bezeichnung als Messias auf Grund von 4. Mos. 24, 17: Bileams Weissagung vom Stern 132—135. aus Jakob) verbreitet sich auch über Palästinas Grenzen hinaus unter Verwüstungen und schrecklichein Blutvergießen. Jerusalem wird verwandelt in eine römische Kolonie Aelia Capitolina, in der kein Jude wohnen darf: Nb. Der Todeskampf des politischen Judentums. — Kunst. Nachblüte der bildenden Künste (Antinons-Bild). Rom geschmückt (moles Hadriani, ein Familiengrab — später Engelsburg) ; Athen vergrößert (um einen Stadtteil), iss. Nach dem Tode seines ersten Adoptivsohnes Älius Verus 138-161. adoptiert er den Arrins Antonius — T. Älius Hadrianus (Ii) g*ie Antoninns, der ihm folgt — Pins genannt um seines Verhältnisses zum Adoptivvater willen — gerecht und milde — ein zweiter Titus. Seine von Hadrian ihm bestimmten zwei Adoptivsöhne (des Älius Verus Söhne) folgen in gemeinschaftlicher 161-172. Regierung: M. Anrelins Antoninns Philosophus und L.verus — dann M. Anrelins allein. Der wirkliche Regent ist dieser 172-180. auch im ersten Teil.

7. Geschichte der Neuzeit - S. 240

1883 - Freiburg : Herder
1 240 bersicht der Ereignisse von 1815 bis 1870. 32 000 Mann verschwanden fast neben den 100 000 Franzosen. Die englischen Generale waren darum auch dem franzsischen Oberbefehlshaber untergeordnet, und als Napoleon Iii. fr gut fand, Frieden zu schlieen, mute sich England fgen. In Europa sagte man allgemein, gegen die groen Armeen von Frankreich, sterreich, Preußen und Rußland sei die englische Armee viel zu schwach, und England werde auch die Ersah-rungen im Krimkrieg nicht wieder vergessen und seine Landtruppen nicht mehr auf einen groen Kriegsschauplatz in Europa entsenden. In dem fernen Asien aber hatte sich das Gercht verbreitet, die englischen Truppen seien von den Russen vernichtet; England habe fr den Augenblick keine Armee, darum sei es nicht imstande, einen Feind sogleich niederzuschlagen, wie es frher gethan habe. Solches verlautete auch in Ostindien, und jetzt schien den Sipahi die Zeit gekommen, um der Herrschaft der Englnder ein Ende zu machen. Sipahi heien die aus der einheimischen Bevlkerung Ostindiens angeworbenen Soldaten aller Waffengattungen (Fuvolk, Reiterei, Artillerie); sie sind wie enro-patsche Truppen eingeschult, doch sind nur die untern Dienstgrade mit Indern besetzt, die hhern von englischen Offizieren. Die Ostindische Kompagnie unterhielt eine Armee von 274 000 Sipahi und 20 000 Mann, die in England, Schottland und Irland angeworben waren; auerdem standen 30 000 Mann aus der kniglichen Armee in Ostindien, demnach 50 000 englische Soldaten neben 274 000 Sipahi, und diese 50 000 Mann waren in vielen Stationen (Standlagern) der das un-geheure indisch-britische Reich verteilt. Die Mehrzahl der zu Fue die-nenden Sipahi gehrt der brahminischen Religion an (Th. I. S. 21) und auch der brahminischen Kaste; die Reiter hingegen sind fast ohne Aus-nhme Mohammedaner, und diese indischen Anhnger des Islam waren die Hauptanstifter der Meuterei. Die englische Regierung wurde vollstndig berrascht, obwohl verschiedene Anzeichen vorausgingen; so weigerten sich z. B. verschiedene Regimenter die Patronen anzunehmen, weil die Kugeln mit Tierschmalz gefettet seien; die Mohammedaner behaupteten mit dem verunreinigenden Schweinefett, die Hindu, denen die * Kuh unverletzlich ist, mit Rindfett, man habe also die Absicht, sie zu verunreinigen. Am 10. Mai 1857 brach die Meuterei auf der Station Mirut aus, und nun folgten Schlag auf Schlag blutige Meutereien in den meisten der 188 Stationen der Prsidentschaft Calcutta; einige wurden unterdrckt, die meisten jedoch gelangen, namentlich die zu Delhi, wo einst die Gromoguln residierten; das meuterische Heer rief auch einen Nachkommen derselben als König von Indien aus. Die Trup-pen in den Prsidentschaften Madras und Bombay waren unzuverlssig, ohne jedoch zu meutern; die Sikhs hingegen blieben treu, ebenso die

8. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 217

1900 - Leipzig : Spamer
Stanleys Zug zu Emin Pascha. 217 Persisch, Türkisch und später lernte er noch die Sprachen von verschiedenen afrikanischen Negerstämmen kennen. Nachdem er als Militärarzt in türkischen Diensten eine Expedition nach Syrien und Arabien begleitet hatte, schloß er sich 1871 dem Gouverneur Ismail Pascha an, dem er trotz dessen Mißgeschick treu blieb bis zum Tode, wodurch er sich wahr- scheinlich den Namen „der Getreue" verdiente. Durch den beständigen Aufenthalt im Orient war er schließlich nicht mehr von einem echten Morgenländer zu unterscheiden. Im Jahre 1876 folgte er dem General Gordon als „Emin Efendi" nach dem Süden als dessen Oberarzt, machte mit diesem die Expedition nach dem Viktoriasee, erforschte Somerset, fuhr 1877 wieder den Nil auf- wärts bis Magungo am Mwutausee und zog über Masindi nach Mruli und zwischen dem Kasnrfluß und dem Ibrahim Pafcha-See durch Uuyoro bis zu König Mtesas Regierungssitz in der Nähe des Viktoriasees. Als Emin zum Bei befördert war, wurde er im Jahre 1878 zum Gouverneur der Äquatorialprovinzen ernannt. Als solcher war er uner- müdlich thätig. Er machte Reisen nach dem fremden westlichen Ufer des Mwutan, bereiste das Makraland und fügte die Gebiete von Amadi und Röhl, ganz Monbuttu und einen Teil der Niam-Niam-Gebiete seinen Ländern zu, die er mit rastlosem Eifer organisierte. Ununterbrochen thätig, die ihn begrenzenden Nachbarländer kennen zu lernen und deren Tier- und Pflanzenwelt zu erforschen, setzte der Aufstand des Mahdi und die Vernichtung der ägyptischen Herrschaft im Sudan seinen Studien ein Ziel und gefährdete seine Lage auf das äußerste. Um ihn daraus zu befreien, wurde eine Expedition unter der Lei- tung Fischers, des Erforschers der Massailänder, zu ihm geschickt, die aber nicht bis zu Emin gelangte, da der König von Uganda ihm die Erlaubnis zum Durchzug verweigerte, worauf Fischer wieder nach der Küste zurück- kehrte. Nun rüstete England eine Expedition unter Leitung des vielbewährten Stanley aus. Im Jahre 1887 zog dieser mit 9 Europäern, 61 Sudanesen, 13 Somal und 620 Sansibariten den Kongo aufwärts in der Meinung, diese Linie sei die vorteilhaftere. Vorher hatte er mit dem berüchtigten arabischen Händler Tippu Tib einen Vertrag abgeschlossen, nach welchem ihm dieser am Kongo noch 600 Manjematräger liefern sollte, den dieser jedoch nur zum Teil hielt. Von Stanleys europäischen Begleitern sind besonders Leutnant Stairs, der Arzt Dr. Parke, Kapitän Nelson, Major Barttelot und Monnteney Jephson zu erwähnen. Die sehr gut ausgerüstete Truppe führte unter anderm ein zerleg- bares Boot und eine Maximschnellfeuerkanone mit, welche in der Minute 330 Schüsse abgeben konnte.

9. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 224

1900 - Leipzig : Spamer
224 Die Erschließung des schwarzen Erdteils. Den Norden von Afrika durchzogen 1881 —1886 der preußische Premierleutnant Qnedenfeld, dann Duveyrier, Teisserenc de Bort und Leutnant Palat. Letzterer, welcher von Algier nach Timbuktu reiste, wurde in der Oase Tidikelt bei Ainsalah ermordet. Dould, welcher von den Uled Delim gefangen wurde, durchzog als Gefangener den westlichen Teil der Sahara. Außerdem durchstreiften die nördlichen Gebiete in den Jahren 1886—1889 Jannasch, Soller, Riviere, Mayet, Fischer, Robechi, Schweinfurth und Joseph Thomson. Im Nordwesten haben sich die Franzosen im Senegalgebiete, trotz der kriegerischen Eingeborenen, die Erforschung angelegen sein lassen. 1884 reisten dort der Marinearzt Colin, 1885—86 Oberst Frey, 1886 — 88 Gallieni und andre. Die weitere Kenntnis des Togolandes haben wir hauptsächlich Hugo Zöllner (1884), den Missionären Pater Menager (1885), Pater Baudin (1886), Henrici (1887), Wolf und Franxois (1888) zu danken. Das große Gebiet im Innern Afrikas ist uns mm kein Geheimnis mehr; wo man trockene menschenleere Länder vermutete, fanden wir reich- bewässerte fruchtbare Landstriche von kräftigen Negerstämmen bewohnt. Leider herrscht der Sklavenraub der Araber dort in seiner greulichsten Gestalt, doch ergreifen jetzt alle Kulturvölker, welche dort Besitzungen haben, kräftige Maßregeln dagegen. Besonders ist es Deutschland, das den Arabern in Ostafrika gehörig zu Leibe geht. Unser Major von Wißmann hat den Araberaufstand daselbst in kurzer Zeit vollständig unterdrückt und ließ viele von diesen Schuften über die Klinge springen. Die Zeit ist nicht mehr fern, wo auch in Afrika gesittete Verhältnisse herrschen werden, denn der Afrikaner ist im allgemeinen intelligent und erkennt die Vorteile, die ihm der Europäer bringt, was das Verhältnis- mäßig leichte Schließen von Verträgen schon beweist.

10. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 147

1824 - Bonn : Weber
147 statt erscheint es bei der Belagerung von Ptolemais 1290, welche Stadt der ägyptische Sultan Kelawun aus 300 Kriegsmaschinen mit griechischem Feuer be- schoß. Harte man in dieser Mischung einmal die Wir- kungen des Salpeters richtig erkannt, so war von der Bereitung des giiechischen Feuers dis zu der des Schieß, pulvers ein kleiner Schritt. Ihn thaten wahrscheinlich die kunstreichen Araber, die aus dem einmal betretenen Wege weiter gehend, wirkliches Schießpulver bereiteten, und es zum Fortschleudern eiserner Kugeln anwandten. Wenigstens sind bte spanischen Araber unter den euro- pärschen Völkern die ersten, welche das (Pulver zu Kriegsgeschoffen benutzten, oder denen man seinen Gebrauch zuerst geschichtlich Nachweisen kann. Schon 1331 beschoß der König von Granada Alicante mit eisernen Kugeln, und 1342—1344 verthridigten die Mauren Algeziras durch Feuergeschütz, aus welchem eiserne Kugeln abgeschofsen wurden, die gleiche Wir- kungen wie unsere Kanonenkugeln hervorbrachten. Von den Arabern lernten die christlichen Völker wahr- scheinlich den Gebrauch der Feuergeschütze kennen. Zuerst wurden wohl die Spanier, die mir ihnen in der näch- sten Berührung standen, damit bekannt, und von den Spaniern erlernten die Engländer, die Deutschen, Italiener und Franzosen nach und nach den Gebrauch des (Pulvers und der Feuergeschütze. Doch behauy. ten die Deutschen: daß Berthold Schwarz (sieh? Deutschland), wenigstens für sie, die Anwendung des (Pulvers zum Kriegsgebrauch zuerst entdeckt habe; — eine Behauptung, die weder geradezu v/rworfen, noch auch hinlänglich bewiesen werden kann. Was sich mit Gewißheit sagen läßt, ist nur dieß: daß erst um die Mitte des 14ten Iahrh. der Gebrauch des Pulvers und der Feuergeschütze bei den Spaniern, Engländern, Deutschen, Italienern und Franzosen aufkam, und der- selbe gegen Ende des I4ten Iahrh. den Danen und Schweden, und gegen Ende des l5ten Iahrh. den Russen und Polen bekannt wurde. Anfangs gebrauchte man allein die großen Feuer» geschützt, Donner'balisten, Donnerbüchsen, Bombapden und späterhin Kanonen genannt. Die ersten Kanonen waren von Holz, das mit vielfach zu»
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