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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 223

1902 - Karlsruhe : Lang
Aus der reichsliindischeir Widjtf. I. Gksaß-Lotßringen zur Zeit der Vömertzerrschaft. 1. Die ältesten Bewohner des Reichslandes. Die ältesten Bewohner des Reichslandes waren die Kelten. Dieses Bolk hatte in den frühesten Zeiten England, Frankreich und einen großen Teil von Deutschland inne. Es bildete aber in keinem der genannten Länder einen einheitlichen Staat, sondern zerfiel in eine große Zahl von Stämmen, die sich oft blutig befehdeten. Drei von diesen Stämmen saßen im Elsaß: die Rauraker im Sundgau, die Sequaner im Ober-Elsaß, die Mediomatriker im Unter-Elsaß. Diese dehnten sich bis nach Lothringen hinein aus, wo auch ihre Hauptstadt Divodurum, das spätere Metz, lag. Nördlich von ihnen wohnten die Trevirer mit der Hauptstadt Trier: den südlichen Teil Lothringens besaß der Stamm der Leuker. Die Kelten waren Heiden und verehrten verschiedene Götter, z. B. den Sonnengott Bel und den Kriegsgott Hesns. Dunkle Haine, geheimnisvolle Quellen, hochragende Felsspitzen hielten sie Tür die Wohnsitze ihrer Gottheiten. Solche heilige Stätten waren im Elsaß der Tännichel bei Rappoltsweiler, der Lottelsels auf dem Schneeberg, der Ungersberg bei Weiler. Den Göttern dienten eigene Priester, welche Druiden hießen; auch gab es Priesterinnen. Druidinnen genannt. Neben den Priestern hatte der Adel alle Gewalt. Die Kelten waren große, starke Männer mit langen, blonden Haaren und blauen Augeu. Ihre Nahrung war einfach und bestand aus Milch, Käse, wilden Früchten und Wildbret. Aus kühnen Jagdzügen erlegten sie in den großen Wäldern und Sümpfen Wölfe, Bären, Eber und Auerochsen. Neben Jaad war Krieg ihre Lieblingsbeschäftigung. Tapfer griffen sie den Feind an; doch, wenn ihnen der erste Schlag mißlang, verzagten ste leicht. Auch Zank- und Händelsucht, insbesondere Eitelkeit und Prahlerei wurden an ihnen getadelt. -• Wie das Reichsland römisch wurde. Zwei Feinde machten den Kelten oder Galliern im heutigen Reichslande ihre Wohnsitze streitig: germanische Scharen und die

2. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. uncounted

1907 - Leipzig : Hirt
Rh Einbunn .cltlienbuf. Fra femmgen Kfrstent^hremberg \s.furstmt.isenjjurg B r. Her z //t. Brcciai.icjweig L. Fr Stent. Zipp e D.o.deutsch er Orclerv ' Rjvrstent. Heu F. Trstentj*iilda/ Sch.trstent.scjararzi H.k .zileessen-Cussel Sm.schsische Herzogt' Wldk .Frstent. Waldeck. Hirts Hin totischerkazlenatlas

3. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 48

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 48 - 18. An Sonntagen sollen keine Versammlungen und Landsgemeinden ge-halten werden, auer im Falle dringender Not oder in Kriegszeit, sondern alle sollen zu der Kirche sich begeben, um das Wort Gottes zu hren, und sollen beten und gute Werke tun. Ebenso sollen sie an den hohen Festen Gott und der Kirchengemeinde dienen und weltliche Versammlungen lassen. 19. Ferner beschlo man auch die Satzung aufzunehmen, da alle Kinder innerhalb eines Jahres getauft werden sollen. Und wir bestimmen, da wenn es jemand unterlt, sein Kind im ersten Jahr zur Taufe darzubringen ohne Wissen oder Erlaubnis des Priesters, der Adlige 120, der Freigeborene 60, der Lite 30 Schillinge an den Schatz entrichten soll..... 21. Wer an Quellen oder Bumen oder in Hainen ein Gelbde tut oder etwas nach heidnischem Brauch darbringt und zu Ehren der bsen Geister speist, hat, ist er ein Adliger, 60, ist er ein Freigeborener, 30, ist er ein Lite, 15 Schillinge zu entrichten. Vermgen sie aber die Zahlung nicht gleich zu leisten, so sollen sie in den Dienst der Kirche gegeben werden, bis die Schillinge gezahlt sind. 22. Wir befehlen, da die Leiber der christlichen Sachsen auf die Friedhfe der Kirchen und nicht nach den Grabhgeln der Heiden gebracht werden. 23. Die (heidnischen) Priester und Wahrsager befehlen wir den Kirchen und Geistlichen auszuliefern . . . 34. Wir verbieten allen Sachsen, auf allgemeinen Volksversammlungen zu tagen, wenn sie nicht unser Sendbote aus unseren Befehl zusammengerufen hat. Sondern jeder Graf soll in seinem Kreise Versammlungen halten und Recht sprechen. Und von den Priestern soll darauf gesehen werden, da er nicht anders handle. 24. Das schsische Taufgelbnis/) (Mschsisch.) Altschstscher Text: Braune, Althochdeutsches Lesebuch. Halle 1897. 6. 160. Forsachist diobolae? ec forsacho diabolae. Entsagst du dem Teufel? ich entsage dem Teufel. end allum diobolgelde? end ec forsacho allum diobolgeldae und allem Teufelsopfer? und ich entsage allem Teuselsopser. end allum dioboles uuercum? end ec forsacho allum und allen Teufelswerken? und ich entsage allen dioboles uuercum and uuordum, Thunaer ende Teufelswerken und Worten Donar und Uuden ende Saxnte ende allum them unholdum Wodan und Saxnot und allen den Unholden, the hira genotas sint. die ihre Genossen sind. Gelbist in got alamehtigan fadaer? Glaubst du an Gott, (den) allmchtigen Vater? i) Die Formel ist aus dem Lateinischen ins Altschsische bertragen. Nur die Namen der schsischen Götter Zhuner (Donar), Wodan und Saxnot das ist der hochdeutsche Ziu sind eingefgt. Sie, die er mit seinen Vtern als die hchsten Wesen verehrt hatte, mu der Tufling ausdrcklich als Unholde schmhen.

4. Griechische Geschichte - S. 71

1882 - Nördlingen : Beck
Auslieferung des Paktye> und daß sie ihre Söhne zu Gesang, Zitherspiel und anderen Künsten des Lebensgenusses anhalten. Da wirst bu bnlb sehen, daß die Männer zu Weibern geworben sinb und ihnen beswegen nicht mehr einsäet gegen bich aufzustehen. Solchen Rat gab Krösus, weil er fürchtete, es möchten seine ehemaligen Unterthanen, wenn sie auch für biesmal verschont blieben, später wieber sich empören itub so boch uoch einmal die ganze -^tabt Zerstört werben. Dem ßijnis leuchtete der gegebene Rat ein: er beorberte einen seiner Heerführer, beit Ä!eber Ä^azares, beit Aitführetn gii Stifte zu gehen, den Paktyes um jeben Preis lebenb herbeizuschaffen, alle, die mit bert Stjbei'n gegen Sarbes gezogen waren, zu Sklaven zu machen und bic Spbci' selbst zu der Lebensart anzuweiseu, welche Krösus gerat«.u hcittc. Dies hatte auch den Erfolg, daß das einstmals so thatkräftige und tapfere lybische Volk durch weibische Weichlichkeit ganz herabkam und ermattete. Paktyes, welcher sich in Sarbes gegen Mazares nicht halten konnte, floh nach Kumae, einer griechischen Stadt an der Küste Kleinasiens; borthin schickte Mazares eine Botschaft und verlangte die Auslieferuug des Flüchtlings. Die von Kumae fragten bei dem Orakel des Apollo, welches bei der ctabt Milet in einem Tempel bieses Gottes war, an, welches Verfahren gegen biesen Mann den Göttern wohlgefällig sein werbe. Sie erhielten beit Spruch, man solle Paktyes beit Persern ausliefern. Als diese Antwort nach Kumae kam, wollte das Volk die Anweisung sogleich vollziehen. Aber ein angesehener Bürger der Stadt, Aristobikus, welcher glaubte, der Orakelspruch müsse nicht recht vernommen worben sein, hielt das Volk ab den Lyder sogleich herauszugeben itttb veranlaßte die Aborbnnng einer neuen Gesandtschaft an das Orakel, unter welcher er sich auch selbst befanb, bamit noch einmal um die Willensmeinung des Gottes gefragt würde. Die Antwort war dieselbe, man solle ihn ausliefern. Aristodikus hatte sich für bieseit Fall schon besonnen, was er thun wollte. Er ging rings um beit Tempel und nahm alle jungen Sperlinge und überhaupt alle Brut aus beit Nestern, die an beit Mauern hingen, heraus. Da soll benn aus beut Innern des Heiligtums eine Stimme zu ihm gebrungen sein, welche sagte: bu allergottlosester Mensch! was erkühnst bu bich zu thun? die bei mir Schutz gesucht habeu, vertilgst bu an meinem Tempel? Darauf habe Aristobikus ohne Verlegenheit erwibert: Herrscher! beiteit also, die bei bir Schutz gesucht haben, gewährst bu betite Hilfe -— und den Männern von Kumae befiehlst bu, die bei ihnen Schutz suchen, auszuliefern? Wieber kam die Antwort aus beut Heiligtum: Ja das befehle '/fm m 'mp)/u Im} ivt wawwh Uni^Ufr hu< i'tuty ■u |

5. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 63

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 63 — Antwort des Täuflings: Ec forsachu diobole. Ich entsage dem Teufel. Frage: End allum diobol gelde? Und aller Teufelsgilde? Antwort: End ec forsachu allum diobol gelde. Und ich ent- sage aller Teufelsgilde. Frage: End allum dioboles uercum? Und allen Teufels- werken? Antwort: End ec forsachu allum dioboles uercum end uor- dom. Thuner end Wodan end Saxenöte ende allum them unhol- dum the hiro genötas sint. Und ich entsage allen Teufelswerken und Worten, Thuner (Thor) und Wodan und allen Unholden, die ihre Genossen sind. Frage: Gelobistu in Got almechtigun fadaer? Glaubst du an Gott, den allmächtigen Vater? Antwort: Ec gelobu in Got almechtigun fadaer. Ich glaube an Gott, den allmächtigen Vater. Frage: Gelobistu in Christ, Godes suno? Glaubst du an Christ, Gottes Sohn. Antwort: Ec gelobu in Christ, Godes suno. Ich glaube an Christ, Gottes Sohn? Frage: Gelobistu in halogan Gast? Glaubst du an den hei- ligen Geist? Antwort: Ec gelobu in halogan Gast. Ich glaube an den Heiligen Geist. Von Wittekind werden wir Lokalsagen in den einzelnen Teilen Westfalens vernehmen. Im allgemeinen aber sind folgende Erzäh- lungen hier zu erwähnen. Das weiße Sachsenroß. Es jagt der Sturm im grünen Wald; Er reitet und zwängt der Eichen Wucht. Tie alte Weser muß ihre Wellen Vor Zorn und Äugst am Fels zerschellen, Und vom Gebirg' und aus der Schlucht Des Donners Siegesrufeu hallt.

6. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 240

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
240 25. Das Gelbde und der Lid. 4. Das Gelbde {ev^, votum) war ebenfalls eine Bitte an die Gottheit um Gewhrung einer Gnade mit dem feierlichen Versprechen einer Gegenleistung (eines Opfers, Weihgeschenkes, Tempels). War der Wunsch seitens der Gottheit erfllt, so lastete das Gelbnis gleich einer Schuld auf dem Menschen und mute aufs gewissenhafteste geleistet werden (votum solvere, reddere). Regelmig fortlaufende vota pro rei publicae salute erfolgten an die hchsten Staatsgottheiten des Kapitols beim Amtsantritt der hchsten Staatsbeamten zu Neujahr, an den Kriegsgott Mars beim Lustrum am Abschlsse der Censusperiode, auerordentliche Gelbde ebenfalls an die Kapitolinischen Gottheiten beim Auszuge des Feldherrn zum Kriege oder vor der Schlacht, in Zeiten groer Not (z. B. das ver sacrum); ferner die devotio, die Todesweihe - so des M. (Eurtius, der 3 Decier an die Unterirdischen, um im Krieg den Sieg zu erlangen. 5. Der Eid {Sqxoq, ius iurandum = brgerlicher Cid) endete mit einer Selbstoerwnschung {qa, xaxnqa] exsecratio = Fluch) fr den Fall des Meineides oder Eidbruches. Die Bestrafung des Meineides blieb der zur Zeugenschaft angerufenen Gottheit anheimgestellt. Bekrftigt wurde der (Eid durch Trankopfer oder auch durch blutige Opfer. Whrend die homerischen Helden beim Schwur das Scepter gen Himmel erhoben, berhrte in spterer Zeit der Schwrende den Altar oder tauchte seine Hand in das Blut des geopferten Tieres. Auer dem Eid vor Gericht und dem Soldateneid (sacramentum) gab es den Amtseid, der beim Antritt und am Ende des Amtsjahres geleistet wurde. - der das foedus im engeren Sinne, den mit religiser Feier abgeschlossenen Staatsvertrag, s. unter Fetialen. 26. Die Lektisternien und Supplikationen. 6. Die Lektisternien (deal-evia = (Btterbewirtungen) waren bei den Griechen in der besseren Zeit weniger gebruchlich, und zwar galten sie namentlich den Dioskuren, dem Herakles, Dionysos und der Demeter. In Rom aber wurden sie nach der Aufnahme der griechischen Gottheiten so beliebt, da sie sogar in rein rmische Gottesdienste eindrangen. So wurde selbst dem Iuppiter (Tapitolinus zuweilen ein lectisternium veranstaltet. Diese Kulthandlungen des ritus Graecus wurden auf Gehei der Sibyllinischen Bcher angeordnet und setzten eine allgemeine oder doch weitgehende Beteiligung der Bevlkerung voraus. Der Hauptgott der Lektisternien war Apollo. Jeder rmische Tempel enthielt von nun an als Ausstattungsstck ein pulvinar, eine hl. xam?, ein ausgebreitetes Polster (lectum ster-nere), auf dem ein puppenartiges Bild der Gottheit niedergelegt wurde, um das Opfer in Gestalt einer Mahlzeit auf einem vor dem lectus aufgestellten Tische dargebracht zu erhalten. Sellisternia (seilas

7. Die Geschichte der Deutschen - S. 179

1824 - Herborn : Krieger
179 der Geistlichkeit den Zehnten entrichten, dagegen aber alles Tributs frei bleiben und nach ihren Rechten gerichtet werden sollten. Zur Wahrung und Handhabung der neu eingeführten Religion harre Karl bereits mehre Bisthüiner gegründet; auch wurden höchst wahr- scheinlich von ihm die Rechte der Sachsen (L,e* Sachsen, mag hier die Cntsagunq dès Teufels stehen » wie sie von den Sachsen gefordert wurde. Frage. Forsachistii diabolae? (Entsagst du dem Teufel). Antw. Ëc fovsacho diabolae. (Ich entsage dem Teufel). Frage. End allom diabol gelde? ( Und allen Teufelêgilben)è Antw. Und 60 torsacbo allom diabol gelde. Frage. End allom diabole wercum? ( Und allen Teufels- , werken?) Antw. End ee försacho allom diabole wercum end wordum* thnna eiende Vvoden end Saxnote, end allom tben unhold um $ the hira genotas sint. (Und ich ent'age allen Leufeltwerken und Worten. die den Wodan und ( oder? ) ,Saxenodin ehren, und allen Unholden, dre, ih- re Genosien sind.) In nachmaligen Capitulariett wurden den Sachsen Menschenopfer, Verbrennung der Toben, Verbrennung der Hexen, die 800 Jahre spä- ter selbst von Christen geschah, bei Todesstrafe unter- sagt. — Unter den heidnischen Gebräuchen deren Ver- hütung den Geistlichen zur Pflicht gemacht war. werden u. A. genannt: die Opfer bei Gräbern. .Zauberei, Wahrsagung, das Umtragen eines Götzenbildes rm Felde, die Spurcalicn, wahrscheinlich ein'fest im Hor- tung'( Spürkel) u. s. w. . 42 *

8. Das Deutsche Reich - S. 59

1900 - Leipzig : Spamer
Die Bevölkerung. 59 An Romanen umschloß unser Vaterland bis 1870 außer einigen französi- schen Kolonien sin Berlin, Magdeburg, Halle ic.) nur eine Anzahl Wallonen (10000) im Westen des Regierungsbezirks Äachen (Malmedy und Umgegend); seit- dem ist durch die Einverleibung von Elsaß-Lothringen die Gesamtheit der Romanen auf etwa 250000 gewachsen. Von der schweizerischen Grenze bis zum Reisberge im Wasgenwalde entspricht die Landesgrenze fast genau der Sprachgrenze: weiter nörd- lich finden sich im Wasgenwalde nur einzelne kleine französische Distrikte. Während so das Elsaß also fast ganz dem deutschen Elemente anheimfällt, läuft in Lothringen die Grenzlinie zwischen dem deutschen und französischen Elemente von Bixingen über Dieuze nach Dudenhofen, so daß namentlich die Stadt und der Landkreis Metz und der größte Teil des Kreises Chateau-Salins dem französischen Sprachgebiete anheimfallen. In neuerer Zeit gestalten sich durch starke Einwanderung von Reichs- deutschen und ebenso bedeutende Auswanderung von Franzosen in Metz selbst die Verhältnisse wesentlich günstiger, weniger ist das auf dem Lande der Fall. Vorhanden sind gegenwärtig etwa: Polen und Kaffubeu. . . 2600000 Litauer.......... 145000 Wenden.......... 140000 Dänen........... 110000 Tschechen......... 50000 Franzosen und Wallonen 250000 Gesamtsumme der Nichtdeutschen .... 3295000 Deutsche.................. 43560704 Summa der Gesamtbevölkerung (1885) 46 855 704. § 8. Die Religionsverhältnisse. Die Religion der alten Germanen beruhte auf dem alten indischen Göttersystem, das jedoch im Laufe der Zeit mannigfach getrübt und verschoben worden war. An der Spitze aller Göttergestalten stand Wnotan (Wodan. Odin), in welchem der ungebrochene, sieghafte, todverachtende Heldengeist per- sonifiziert und zum höchsten Gegenstande der Verehrung und des ganzen sitt- lichen Strebens gemacht war. Am Ende aller Dinge stand ein vergeltendes Weltende. Um Wuotau scharten sich die Asen, die leuchtenden Herrscher der Welt, die sie geschaffen und mit der sie wieder vergehen sollten; aber auch die mannhaften Helden wurden ihm von den Walküren zugeführt, um seine Ge- nossen in Walhalla zu werden. Neben den Asen aber walteten die Vanen, die Gottheiten der Liebe, der Fruchtbarkeit und des Friedens, über der er- schaffenen Erde, während sich die Thurseu (Riesen) als Vertreter der rohen Urkräste der Herrschaft der Asen feindlich entgegenstellten. Dieser altgermanische Glaube geriet unter der Berührung mit den Kultur- Völkern der alten Welt, ebenso wie die deutsche Sitte, allmählich ins Wanken; das Christentum führte eine Neubildung und Neugestaltuug des ganzen ger- manischen Lebens herbei. Anfangs zum Teil höchst hartnäckig bekämpft und verhältnismäßig spät, namentlich durch britische Sendlings, und znletzt durch das Schwert Karls des Großen verbreitet, wurde die christliche Religion von dem deutschen Volke mit großer Wärme erfaßt, so daß gerade auf deutschem Boden später auch die Rückkehr zu der ursprünglichen Lehre Christi und seiner Apostel errungen wurde. Die Reformatio» bewirkte eine religiöse Spaltung im deutschen Volke, indem im Süden unsres Vaterlandes der Katholizismus teils die Herrschaft behielt, teils später wiedergewann, während der größere nördliche Teil das evangelische Bekenntnis annahm und bewahrte. Noch jetzt ergeben sich die Folgen des früher geltenden Grundsatzes „cujus regio, ejus religio" in vielen Teilen des Reiches dadurch, daß sich iumitteu eines im

9. Das Mittelalter und die neue Zeit bis 1648 - S. 13

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
13 Mutter, von allen Dingen und Wesen, die das Leben bedrohen mgen, Eide abnehmen sollte, Baldnr nicht zu schaden. So that Frigga und nahm Eide vom Feuer und Wasser, von Eisen und allen Erzen, von Stein und Erde, von Seuchen und Giften, von allem viersigen Getier, von Vgeln, Wrmern und Bumen. Als das geschehen war, kurzweilten die Götter mit Baldur. Er stellte sich mitten in einen Kreis, wo dann einige nach ihm schssen, andere nach ihm hieben und noch andere mit Steinen warfen. Und was sie auch thaten, es schadete ihm nicht. Darber freuten sie sich sehr. Als aber Soft das she, gefiel es ihm bel, da Baldur nichts ver-letzen sollte. Da ging er zu Frigga in Gestalt eines alten Weibes und erfuhr durch listiges Fragen von ihr, da sie einer kleinen Mistelpflanze den Eid nicht abgenommen habe, weil sie ihr zu jung und unbedeutend geschienen habe. Als Loki dies vernommen, so eilte er hin, pflckte die Mistel und schrfte sie zu einem Pfeil. Dann begab er sich wieder nach Walhalla, wo Baldur noch im Kreise der Götter stand. Abseits von allen stand der blinde Hdnr, der starke Bruder Baldurs, ganz allein. Ihn fragte Loki: Warum schieest du nicht nach Baldur?" Er antwortete: Weil ich nicht sehe, wo Baldur steht, zum andern habe ich auch keine Waffe." Da sprach Loki: Ich will dich dahin weisen, wo er steht, schiee dann nach ihm mit diesem Reis." Hdur nahm den Mistelzweig und scho auf Baldur nach Lokis Anweisung. Entseelt sank Baldur zu Boden. Whrend noch alle Götter sprachlos in namenlosem Schmerz dastanden, entfloh der arglistige Loki. Darauf trugen die Götter den Toten auf Baldurs Schiff, auf dem Hlzer zum Scheiterhaufen getrmt waren. Oben auf legte man Baldurs Leichnam, seine Waffen und sein gettetes Ro; auch legten die Götter allerlei Liebesgaben hinzu. Diesen Anblick vermochte Nanna nicht zu ertragen, das Herz sprang ihr entzwei, und sie sank leblos nieder. Da hoben die Götter auch sie auf den Scheiterhaufen. Ein Riesenweib stie das Schiff vom Lande ins Meer, und prasselnd schlug die Lohe zusammen und ver-zehrte die teuren Toten. Noch immer trauerte Frigga um ihren herrlichen Sohn. Da erklrte sich Hermod, ein Bruder Baldurs, bereit, den Toten von der bleichen Hel zurckzuholen. Er ritt auf dem schnellen Sleipnir neun Nchte hindurch, ehe er an das hohe Gitter kam, das Hels Behausung umschlo. Mit gewaltigem Satz sprang Sleipnir darber hinweg, und unerschrocken trat Hermol) in die Halle der Hel. Er sah sie auf ihrem Thron von Menschen-schdeln sitzen und ihr zur Seite trb und traurig Baldur und Nanna. Hermod sprach: Was begehrst du an Lsegeld fr Baldur?" Hel ant-

10. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 187

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das rmische Reich. 187 gyptischen Gottheiten Isis und S erapis, die phrygische K y b e l e hatten zahlreiche Anhnger und Heiligtmer, noch mehr Mithras >), der persische Lichtgott, dessen Gottesdienst von den Legionaren bis an den Rhein getragen wurde. Andrerseits verschmolzen vielfach die Religionen, ursprnglich verschiedene Gottheiten wurden einander gleichgesetzt, ein Anzeichen, da eine monotheistische Ausfassung immer allgemeiner wurde. Unter solchen Umstnden gewann das Christentum immer Christentum mehr Anhnger. Es befriedigte am meisten das Verlangen nach einem liebenden und allgtigen Gott, es war eine Religion der Erlsung, eine Religion fr die Armen und Elenden, fr die Schwachen im Geiste; eirte Religion, deren Bekenner in geschlossenen Gemeinden Werke der Liebe pflegten, in strenger Zucht der die Sittlichkeit und Reinheit ihres Gemeinschaftslebens wachten und fr ihren Glauben in groer Zahl gern und freudig in den Tod gingen, weil sie die Krone des ewigen Lebens vor sich sahen. Nero hatte sie als Brandstifter verfolgt. Der rmische Staat, der sonst so duldsam gegen die aus der Fremde eingefhrten Religionen war, nahm den Christen gegenber eine andere Stellung ein, weil diese, in ihrem unbedingten Monotheis-mus jeden anderen Gottesdienst ablehnend, die gttliche Verehrung der Kaiserbilder, die eine Art Staatsreligion geworden war, verweigerten und sich dadurch eines Verbrechens gegen den Staat, des Hochverrats schuldig machten. So wurde unter T r a j a n 2) das Christentum gerichtlich bestraft; heftiger war die Verfolgung der Christen unter Mark Aurel in Kleinasien. Alexander Severus lie in seiner Privatkapelle auch ein Bild Christi aufstellen. Besonders hart verfuhren gegen sie D e c i u s , der zuerst eine allgemeine Christenverfolgung eintreten lie, und mehrere seine Nachfolger, denen bei ihrem Streben, die altrmische Staatsgesinnung wieder zu erwecken, das passive Verhalten der Christen gegen den Staat verhat war. Viele Christen haben in der Not ihren Glauben abgeschworen und sich dazu verstanden, dem 1) Mithras wird dargestellt, wie er den Stier ttet, den nach persischer Mythe Ahuramazda zuerst geschaffen hat, und aus dem die Welt entsteht. 2) Trajan schreibt an den jngeren Plinius, der damals Statthalter von Bithymen war: conquirendi non sunt; si deferantur et arguantur, puniendi sunt, ita tarnen ut qui negaverit se Christianum esse idque re ipsa manifestum fecerit, d est supplicando diis nostris, quam bis suspectus in praeteritum, veniam ex paenitentia impetret. Es folgt das Verbot, anonyme Anklagen anzunehmen? nam et pessimi exempli nec nostri saeculi est.
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