Umwandlung des Heer- und Staatswesens.
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an Macht gewann, war Spanien; dessen Schatzkammern füllten sich, seitdem der amerikanische Bergbau emporgeblüht war, mit den Mengen von Gold und Silber, welche die Silberflotten herüberbrachten.
Umwandlung des Heer- und Siaatswesens.
§ 97. Umwandlung des Heerwesens. Die Umwandlung des Heerwesens, welche in jenem Zeitalter vor sich ging, beruht vornehmlich auf dem Verfall des Rittertums. Die Ritterheere waren, wie so manche Schlacht bewiesen hatte, infolge der Schwere ihrer Rüstung und ihres Mangels an Beweglichkeit dem Fußvolk nicht mehr gewachsen. Dazu waren die ritterlichen Lehnsleute nicht zuverlässig, erfüllten ihre Lehnspflicht schlecht und waren von dem unbedingten Gehorsam, wie ihn der Fürst wünschte, weit entfernt.
Indessen war der Gebrauch des Geldes jetzt so allgemein geworden, die Art der Wirtschaft, die wir Geldwirtschaft nennen, hatte sich so verbreitet, daß die Landesherren, deren wichtigste Einnahmequelle ftüher ihr Besitz an Grund und Boden gewesen war, nunmehr daneben das Steuerwesen ausbilden konnten. Dadurch wurde es ihnen möglich, Söldner anzuwerben; und so kamen die Soldheere immer mehr auf, Heere von Landsknechten, die, mit langen Spießen, teilweise auch mächtigen, zweihändigen Schwertern, hier und da auch mit Hakenbüchsen bewaffnet, ins Feld zogen und in der Schlacht in dichtgeschlossenen, viereckigen Haufen fochten. Es waren todesmutige Gesellen, die sich zur Fahne zusammenschworen. Vor der Schlacht pflegten sie zu beten; sonst führten sie ein wildes Leben, stolzierten in prahlerischen Trachten einher und verschwendeten bei Becher und Würfelspiel, was sie erbeutet hatten. Aus Landsknechten bestanden die Heere bis zum dreißigjährigen Kriege; seitdem beginnt die Zeit der stehenden Heere.
Noch eine zweite Veränderung im Kriegswesen trat damals ein: der Iaju®Jr’e&' zunehmende Gebrauch des S ch i e ß p u l v e r s. Das Schießpulver war in China schon zur Zeit des Altertums bekannt gewesen; im Abendlande wurde es zuerst zu Anfang des vierzehnten Jahrhunderts zum Schleudern von Geschossen verwandt. Die Überlieferung schreibt seine Erfindung einem Mönche namens Berthold Schwarz zu. Aber zunächst führte der Gebrauch des Pulvers nur im Belagerungswesen zu einer großen Wandlung.
Bisher hatte man bei der Belagerung keine anderen Angriffsmittel gehabt als das Altertum, Sturmböcke, bewegliche Türme, Schutzdächer, Schleudermaschinen; jetzt wurde es möglich, starke Steinmauern durch Beschießung in
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ihnen bei Zorndorf (25. August 1758) eine schwere Niederlage bei. Während Friedrich gegen die Russen zog, eroberten die Österreicher wieder einen großen Teil von Schlesien. Als Friedrich durch Sachsen nach Schlesien ziehen wollte, stellte sich ihm der General Daun zwischen Bautzen und Görlitz entgegen. In der Nacht des 14. Oktober 1758 wurde das preußische Lager bei Hochkirch von Daun überfallen. Die Preußen erlitten große Verluste; Friedrich selbst kam in Lebensgefahr. Doch sammelte er seine Truppen bald wieder und hielt das Vordringen der Österreicher in Schlesien auf. Das Jahr 1759 war für Friedrich ein Unglücksjahr. Er erlitt bei Kunersdorf durch die unter dem österreichischen General Laudon vereinigten Österreicher und Russen eilte surchtbare Niederlage. Sein ganzes Heer wurde zersprengt; seine Geschütze gingen verloren. In allem Unglück verlor Friedrich den Mut nicht; sein unermüdlicher Geist fand immer wieder neue Hilfsmittel, und im folgenden Jahre behauptete er Schlesien gegen die Österreicher und Russen. Allein Sachsen ging verloren, das seit 1756 von Friedrich besetzt war und Geld und Rekruten für den Krieg liefern mußte. Österreicher und Russen nahmen Berlin ein. Friedrich eilte aus Schlesien herbei und lieferte am 3. November 1760 den Österreichern bei Torgau die letzte große Schlacht des siebenjährigen Krieges. Daß er den Sieg errang, verdankte er seinem braven Husarengeneral Ziethen.*) In den letzten Jahren des Krieges kam Friedrich noch mehr als einmal in Gefahr, alles zu verlieren. Allein sein ungebeugter Mut, sein großes Feldherrntalent, seine Umsicht und Schnelligkeit trugen zuletzt doch den Sieg davon. Durch deu Frieden, am 15. Februar 1763 zu Hubertsburg, einem Jagdschlösse bei Leipzig, geschlossen, wurde ihm der Besitz von Schlesien abermals bestätigt. So wurde durch diesen Friedensschluß von Preußen anscheinend nichts gewonnen. Denn es wurde ja nur der Zustand vor dem Kriege wiederhergestellt. Und doch beruht auf dem Hubertsburger Frieden die spätere Machtstellung Preußens. Mehr denn die Hälfte der europäischen Staaten war nicht imstande gewesen, Friedrich Ii. niederzuwerfen. Das Talent und die Ausdauer des Königs, der Opfermut, die Vaterlandsliebe, die Hingebung der Bewohner errangen den Sieg in dem furchtbaren Kampfe. Aus ihm ging Preußen als europäische Großmacht hervor; aus dieser Großmacht beruht die heutige Bedeutung und Größe Deutschlands.
Die Friedensjahre verwendete Friedrich der Große darauf, die Zustände seines Reiches mehr und mehr zu verbessern. Er sorgte für eine pünktliche Gerechtigkeitspflege durch Herausgabe eines Gesetzbuches. Im Eingang des Buches schärfte er deu
*) Vergl. im Anhang das Gedicht: Ziethen.
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Extrahierte Personennamen: August Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Laudon Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Friedrich_der_Große Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Schlesien Sachsen Bautzen Hochkirch Daun Schlesien Sachsen Berlin Torgau Leipzig Deutschlands
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Infolge der zwiespältigen Wahl entstand ein zehnjähriger Krieg in Deutschland. Erst als Philipp von dem Psalzgrafen Otto von Wittelsbach, den er beleidigt hatte, zu Bamberg erschlagen worden war, wurde Otto von Braunschweig von allen Deutschen als Kaiser anerkannt. Doch schon nach vier Jahren fielen die Fürsten wieder^von ihm ab und erkannten den jungen Friedrich, Heinrichs Vi. Sohn, als ihren Kaiser an. Friedrich 11. regierte fünsuuddreißig Jahre. Er kam selten nach Deutschland, ' denn
er hatte fortwährend mit den Italienern und den Päpsten zu kämpfen. Im Jahre 1228 unternahm er einen Kreuzzug und gewann durch einen Vertrag mit dem Sultan Jerusalem. Gegen das Ende seines Lebens machten sich die Fürsten, Bischöfe und Städte in Deutschland mehr und mehr von der kaiserlichen Gewalt unabhängig. Friedrichs Sohn, Konrad Iv., besaß von der Kaiserwürde nur noch den Namen.
Kaiser Konrad Iv. hinterließ bei seinem Tode einen zweijährigen Sohn mit Namen Konradin. Als er herangewachsen war, wollte er die Königreiche Neapel und Sizilien in Besitz nehmen. Diese Reiche gehörten ihm von seinem Urgroßvater her; allein ein französischer Prinz, Konradin, der letzte Hohenstaufe. Karl von Anjou, hatte sie erobert. Im Jahre 1268 zog er fernem Ly reun de Friedrich von Baden und einer kleinen Schar Krieger nach Italien. Die Freunde der Hohenstaufen rn Italien führten ihm bewaffnete Mannschaft zu, fodaß er mit ernem ziemlich starken Heere in sein Königreich gelangte. Bei dem Städtchen Scureola stellte sich ihm Karl von Anjou entgegen. Kouradin^schlug den welschen Kronränber in die Flucht; allein statt den Feind zu verfolgen, plünderten die Soldaten Konradins das feindliche Lager. Als Karl dies gewahr wurde, machte er noch einen Angriff und entriß dem deutschen Königs-Whne den schon gewonnenen Sieg. Konradin und sein Freund Friedrich flohen nach der Meeresküste, um aus einem Schisse Zn entkommen. Allein beide wurden von einem italienischen
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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Otto_von_Wittelsbach Otto Otto_von_Braunschweig Otto Friedrich Friedrich Heinrichs Heinrichs Friedrich Friedrich Friedrichs Konrad_Iv. Konrad_Iv. Konrad_Iv Konrad Konradin Konradin Konradin Karl_von_Anjou Karl Friedrich_von_Baden Friedrich Karl_von_Anjou Karl Konradins Karl Karl Konradin Konradin Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Jerusalem Deutschland Neapel Sizilien Italien Italien
78
Geschichte der Römer.
ein. Dieser war der Sohn des Siegers von Pydna, Ämilius Paullus, war aber von Publius Scipio, dem Sohn des Afrikanus, adoptiert d.h. al& Sohn angenommen worden und führte nun desfen Namen mit dem Zusätze Ämilianus. Er war ein umsichtiger und entschlossener Feldherr, dazu maßvoll und gerecht, milde und zuvorkommend im Verkehr, ein Liebhaber griechischer Bildung; beim Volke war er sehr beliebt und wurde daher vor der üblichen Zeit zum Konsul gewählt. Er schloß zunächst Karthago von der Landseite durch eine Kette von Befestigungen ab. Darauf sperrte er auch den Hafen, indem er einen Damm baute, welcher die Einfahrt abschloß. Und nun begann der Sturm auf die Stadt, in der bereits Hunger und-Krankheit herrschten. Erst wurden die Häfen erobert; darauf drangen die Römer, Schritt für Schritt erkämpfend, bis zum Marktplatz und von da in andauerndem, heftigstem Kampfe durch die brennenden Straßen bis zur Burg vor. Jetzt ergab sich der Rest der Bevölkerung, 50 000 Menschen^ die nachher in die Sklaverei abgeführt wurden. Auch der feindliche Feldherr Hasdrubal warf sich, einen Ölzweig in der Hand, Scipio zu Füßen. Nur die römischen Überläufer ergaben sich nicht; mit ihnen sand die Gattin Hasdrubals, ihren Gemahl als Feigling verfluchend, in den Flammen des' die Burg krönenden Tempels den Untergang.
Karthago brannte völlig nieder. Uber die Stätte wurde der Pflug 146- gezogen, zum Zeichen, daß sie nie wieder bewohnt werden sollte. Das Gebiet von Karthago wurde unter dem Namen Afrika zur Provinz, gemacht. Scipio erhielt wie sein Adoptivgroßvater den Namen Afrikanus.
Die spanischen Kriege.
§ 83. Während die Römer der Macht Karthagos ein Ende bereiteten und sich zu Beherrschern des Orients machten, hatten sie zugleich lange und sich immer wieder erneuernde Kriege mit den spanischen Bergvölkern zu führen, die ihre Freiheit, wie einst gegen die Karthager, so nunmehr gegen die neuen Bedränger tapfer und zähe verteidigten. Am längsten und hartnäckigsten widerstanden die Einwohner der Stadt »umantia N u m a n t i a, die am oberen Duero in wilder Gebirgsgegend auf der Höhe lag. Erst als Scipio Ämilianus gegen sie gesandt wurde, iss. erlag die Stadt nach verzweifeltem Kampfe im Jahre 133. Sie wurde zerstört und dem Erdboden gleich gemacht. Scipio aber fügte seinem Namen den Beinamen Numantimts bei.
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58
Ii. Die Zeit der nationalen Staatenbildung.
125.
Mit Schrecken vernahm man die Nachricht in Paris, wo die wahre Sachlage bisher nicht bekannt gewesen war. Der Gesetzgebende Krper erklrte die Absetzung Napoleons, die Einfhrung der Republik und die Einsetzung einer Regierung der Nationalverteidigung.
7. Der Festungskrieg. Lange Zeit und groe Heeresmassen erforderte die Einschlieung von Paris, der ausgedehntesten Festung der Welt. Im September wurde Straburg durch General Werder eingenommen.
27.Okt. Am 27. Oktober mute sich das vom Heere des Prinzen Friedrich Karl umschlossene Metz, von Hunger berwltigt, ergeben, nachdem Bazaine mehrere Male vergebens durchzubrechen versucht hatte. 173000 Mann kamen als Gefangene nach Deutschland. der zwanzig grere und kleinere Festungen waren schon gefallen, als Ende Januar auch Paris, nachdem die Besatzung in zahlreichen Ausfallschlachten ihre Tapferkeit bewiesen, aber nichts erreicht hatte, und alles Ebare verzehrt war, das Schicksal der brigen teilte. Belfort ergab sich erst im Februar.
8. Entsatzversuche. Whrend die deutschen Heere vor den Festungen beschftigt waren, gewannen die Franzosen Zeit zu neuen ausgedehnten Rstungen. Es gelang, drei groe Heere aufzustellen. Die Loirearmee, die Paris entsetzen sollte, wurde von Friedrich Karl, der von Metz kam, bei Orleans (Dezember) und Le Mans (Januar), die Nordarmee, der die gleiche Aufgabe gestellt war, von Manteuffel bei Amiens und von Goeben bei St. Qu entin (Januar) geschlagen. Die Ost arme e sollte Belfort ent-setzen und die Verbindung der deutschen Heere mit der Heimat abschneiden. Aber Werder mit seiner kleinen Heldenschar warf sich ihr entgegen und besiegte sie in der dreitgigen Schlacht bei Montbeliard und Belfort (Januar). Manteuffel drngte sie dann der die Schweizer Grenze.
9. Der Friede. Der vorlufige Friede wurde Ende Februar in 1871. Versailles abgeschlossen, und am 1. Mrz hielt ein Teil des Be-
lagerungsheeres seinen Einzug in Paris. Am 10. Mai folgte der end-gltige Friede zu Frankfurt. Frankreich mute das Elsa (ohne Belfort) und Deutfch-Lothringen (einschlielich Metz) abtreten und 5 Milliarden Franken Kriegskosten bezahlen.
10. Grndung des Deutschen Reiches, a) Die Einigung. Im Hauptquartier des preuischen Knigs zu Versailles schlo Bismarck mit den sddeutschen Staaten im November die Vertrge, durch die sich der Norddeutsche Bund zu einem Deutschen Reiche erweiterte. Durch die Zustimmung des norddeutschen Reichstages und der sddeutschen Volks-Vertretungen erhielten die Vertrge ihren Abschlu.
c.qn b) Der Deutsche Kaiser. Unter allgemeiner Zustimmung von 1871. Fürsten und Volk nahm am 18. Januar 1871 im Schlosse Ludwigs Xiv. zu Versailles König Wilhelm die erbliche deutsche Kaiserwrde an.18)
Warum ist Preußen zur Fhrung Deutschlands am meisten geeignet? Welche Bedeutung hatte die schleswig-holsteinische Frage fr die Einigung Deutschlands?
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Extrahierte Ortsnamen: Paris Napoleons Paris Deutschland Paris Belfort Paris Amiens Belfort Montbeliard Belfort Versailles Paris Frankfurt Frankreich Elsa Belfort Deutfch-Lothringen Versailles Schlosse_Ludwigs_Xiv Deutschlands Deutschlands
18
Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs.
Der General Blcher schlug sich bis nach Lbeck durch; hier mute auch er kapitulieren, weil er kein Brot und keine Munition mehr hatte. Der kleine Rest des preuischen Heeres, der noch erhalten war, ging bis der die Weichsel zurck. Die Knigin mute mit ihren Kindern nach Knigsberg und dann nach Memel flchten. In Berlin hielt Napoleon seinen Einzug, lie die Viktoria vom Brandenburger Tor herabnehmen und schickte sie nebst dem Degen und den Orden Friedrichs des Groen nach Paris.
bergabe Schmhlicher noch als die Vernichtung der Feldarmee war die ber-Festungen gqf,e der preuischen Festungen, der Sttzpunkte der Landesverteidi-gung. Stettin ergab sich 800 feindlichen Husaren, Kstrin einem einzigen Infanterieregiment, das wohlbefestigte Magdeburg einer franzsischen Abteilung, die wesentlich schwcher war als die Besatzung. Eine tiefe Mutlosigkeit hatte den grten Teil der Bevlkerung ergriffen. Es rchte sich furchtbar^ da die Regierung des absoluten Staates nur Gehorsam von ihren Untertanen verlangt und auf freie, patriotische Hin-gebung verzichtet hatte; jetzt fehlte Preußen die strkste Sttze, die opfer-freudige Liebe der Brger.
Nur an wenigen Punkten zeigte sich ein entschlossener Widerstand.
Kolberg. Mit unvergnglichem Ruhm bedeckte sich damals die kleine Festung Kol-b e r g. Zuerst war es der Leutnant von Schill, der von dort aus durch verwegene Streifzge dem Feinde viel Schaden zufgte. Dann bernahm der hochsinnige Major Neithardt von Gneisenau den Oberbefehl, während sich die Brgerschaft unter der Fhrung des alten Seemanns Joachim Nettelbeck auf das tapferste an der Verteidigung beteiligte. Ebensowenig konnte der Feind Graudenz nehmen, dessen Befehlshaber der greise General Courbi^re war. Endlich hielten einige Festungen Schlesiens dem Feinde stand, u. a. das vom Grasen Gtzen ver-teidigte Iatz. Auch Danzig wehrte sich lange, mute sich aber schlie-lich ergeben.
Indessen hatte Alexander von Rußland in den Krieg eingegriffen, und ein russisches Heer erschien in Ostpreuen. Im Februar 1807 wurde Preuisch- die blutige Schlacht von Preuisch-Eylau geschlagen. Sie blieb un-entschieden; es war die erste Schlacht, die Napoleon nicht gewann. Nach dieser Schlacht trat ein lngerer Stillstand in den kriegerischen Unter-nehmungen ein. Als sie wieder aufgenommen wurden, trug Napoleon im Friedland. Juni 1807 den Sieg von F r i e d l a n d der die Verbndeten davon, die jetzt der die Memel zurckweichen muten.
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Extrahierte Ortsnamen: Knigsberg Berlin Viktoria Paris Stettin Magdeburg Kolberg Danzig Ostpreuen Friedland
Der schwedisch-franzsische Krieg.
127
Verhltnisse zu sichern, Plne, deren Verwirklichung fr Deutschlands nationale Entwicklung nicht frderlich gewesen wre. Auch dachte er wohl an die Verheiratung seiner einzigen, damals noch unmndigen Tochter Christine mit dem Kurprinzen von Brandenburg, dem spteren Groen Kur-surften, d. h. an die Personalunion Schwedens und Brandenburgs. Indessen war ihm ein gewaltiger Gegner gegenbergetreten. Wallenstein, der auf die Bitten des Kaifers wieder ein Heer aufgestellt hatte; allerdings hatte ihm Ferdinand den alleinigen und unbeschrnkten Oberbefehl zugestehen und zu-gleich zum Ersatz fr das verlorene Mecklenburg ein anderes Frstentum versprechen mssen. Nachdem er die in Bhmen eingefallenen Sachsen vertrieben hatte, traten sich die beiden Feldherren bei Nrnberg gegenber. ^usta^Zldoif Wallensteins Lager befand sich auf einem Hhenzuge und war stark ver- 6et schanzt. Trotzdem versuchte Gustav Adolf, nachdem sich die Heere einige 8 Wochen lang gegenber gelegen hatten und Krankheiten in seinem Lager aus-gebrochen waren, die feindliche Stellung zu erstrmen, wurde aber unter groen Verlusten zurckgeschlagen. Da zog er in der Richtung auf Bayern ab; als er aber vernahm, da sich Wallenstein nach Sachsen gewandt habe und das Land seines Bundesgenossen furchtbar verheerte, kehrte er um und folgte ihm, unterwegs vielfach von den Evangelischen mit so jubelnder Ver-ehrung begrt, da er wohl aussprach, er frchte, da ihn Gott wegen der Torheit der Leute strafen werde; sieht es nicht aus", sagte er, als ob sie mich zu ihrem (Stte machten?"
Am 16. November 1632 kam es bei Ltzen zur Schlacht. Am
Morgen herrschte dichter Nebel; erst gegen Mittag griffen die Schweden an.
Gleich beim Beginn der Schlacht fiel Pappen heim, der mit seiner 1632'
Reiterei kurz vorher eingetroffen war. Whrend der König immer neue
Regimenter vorfhrte, um die Stellung des Feindes zu erschttern, wurde er
mehrmals verwundet und strzte vom Ro, das, reiterlos zurcksprengend,
den Schweden die Kunde vom Tode ihres Knigs brachte. Desto erbitterter
griffen diese jetzt unter der Fhrung des Prinzen Bernhard von
W e i m a r an; der Kampf entbrannte mit verdoppelter Wut, bis der Feind
endlich zum Rckzug gezwungen wurde. Wallenstein war geschlagen und
ging nach Bhmen zurck; aber der Fhrer der protestantischen Sache war gefallen.
Ter schwedisch-franzsische Krieg.
^ (njftrqfter des Krieges. Der Teil des Krieges, der mit dem Charakter
Tode Gustav Adolfs beginnt, wird zunchst dadurch gekennzeichnet, da sich svuu jetzt die Franzosen mehr und mehr an der Kriegfhrung beteiligten und
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Extrahierte Personennamen: Christine Ferdinand Gustav_Adolf Gustav Adolf Bernhard_von
W Gustav_Adolfs Gustav Adolfs
26
Deutsche Geschichte bis zur Grndung des nationalen Staats 919.
volle Stellung behauptete, wurde bald darauf abgesetzt und in ein Kloster geschickt. Seitdem beherrschte Karl alle Germanenvlker, mit Ausnahme der inselbewohnenden Angelsachsen.
Arabischer 25. Kriege gegen die Grenzvlker. Im Jahre 778 hatte Karl die Feldzug gegen ^ Sachsen durch einen Feldzug gegen die Araber oder
M a u r e n in Spanien unterbrochen. Damals drang er bis an den Ebro vor, ohne doch wesentliche Erfolge zu erringen. Aus dem Rckzge durch die Pyrenen erlitt er sogar einen schweren Verlust; denn die von Roland befehligte Nachhut seines Heeres wurde von den Basken im Tale Ronce-Roland, valles vernichtet. Die Gestalt Rolands aber hat die Heldensage mit be-sonderem Glnze umgeben. Sie macht ihn zum Sohn der Bertha, einer lange verstoenen Schwester Karls. Sie erzhlt, wie er schon als Knabe den Riesen im Ardennenwalde erschlug, und wie er der tapferste unter des Kaisers Paladinen, ein Vorbild in allen ritterlichen Tugenden gewesen sei. Sie be-richtet insbesondere von dem Tode des Helden: wie er nach hartem Kampfe, schwer verwundet und zum Tode matt, allein in der Wildnis brig blieb; wie er sein herrliches Schwert, bamit es nicht in Feinbes Hand fiele, auf einem Marmorblock zerschlagen wollte, aber eher der Block als das Schwert zerfprang; wie er, nach Hilfe rufend, in das elfenbeinerne Horn stie, ba es zerbarst; wie er dann im frommen Glauben verschieb und seine Seele von den Engeln himmelwrts getragen wrbe.
Erst lngere Zeit nach Karls spanischem Felbzuge wrbe sblich von den Pyrenen die spanische Mark gegrnbet, die einem Markgrafen unter-stand. Ferner wurden an der Ostgrenze des Reiches wichtige Kriege gefhrt. Avarm- Die A v a r e n, welche in dem heutigen Ungarn wohnten und von dort ruberische Einflle in das Frankenreich machten, wurden mehrmals bekriegt. Karls Sohn Pippin drang tief in ihr Land hinein, erstrmte den Ring-wall, hinter dem sie ihre Schtze geborgen hatten, und gewann groe Beute. Dort wurde die Ostmark gegrndet, und deutsche Ansiedler wanderten in das durch Grenzburgen geschtzte Land, das heutige Osterreich, ein. Auch Wenden- gegen die Wenden, die jenfeit der Elbe und Saale saen, und gegen die Danen-Dnen mute gekmpft werden; damals entstanden die Grenzburgen Halle ttle0e und Magdeburg.
elcs 26. Karls Kaiserkrnunq. 800. Karl herrschte nunmehr von der Schlei bis zum Tiber, von den Pyrenen bis an die Raab. Weithin reichte sein Ansehen und der Ruhm seiner Macht; selbst mit dem Ehalifen Harun al-Raschid zu Bagdad wechselte er Gesandtschaften und wertvolle Geschenke.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Roland Bertha Karls Karls Karls Pippin Karls_Kaiserkrnunq Karls Karl Karl Harun
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Spanien Karls Karls Ungarn Frankenreich Karls Ostmark Magdeburg Bagdad
Umwandlung des Heer- und Staatswesens.
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an Macht gewann, war Spanien; dessen Schatzkammern fllten sich., seitdem der amerikanische Bergbau emporgeblht war, mit den Mengen von Gold und Silber, welche die Silberflotten herberbrachten.
Umwandlung des Heer- und Staatswesens.
97. Umwandlung des Heerwesens. Die Umwandlung des Heer-wesens, welche in jenem Zeitalter vor sich ging, beruht vornehmlich aus dem Versall des Rittertums. Die Ritterheere waren, wie so manche Schlacht bewiesen hatte, infolge der Schwere ihrer Rstung und ihres Mangels an Beweglichkeit dem Fuvolk nicht mehr gewachsen. Dazu waren die ritterlichen Lehnsleute nicht zuverlssig, erfllten ihre Lehnspflicht schlecht und waren von dem unbedingten Gehorsam, wie ihn der Fürst wnschte, weit entfernt.
Indessen war der Gebrauch des Geldes jetzt so allgemein geworden, die Art der Wirtschaft, die wir Geldwirtschast nennen, hatte sich so verbreitet,
da die Landesherren, deren wichtigste Einnahmequelle frher ihr Besitz an Grund und Boden gewesen war, nunmehr daneben das Steuerwesen ausbilden konnten. Dadurch wurde es ihnen mglich, Sldner anzuwerben;
und so kamen die Soldheere immer mehr auf, Heere von Landsknechten,iiett^tneb8= die, mit langen Spieen, teilweise auch mchtigen, zweihndigen Schwertern,
hier und da auch mit Hakenbchsen bewaffnet, ins Feld zogen und in der Schlacht in dichtgeschlossenen, viereckigen Haufen fochten. Es waren todes-mutige Gesellen, die sich zur Fahne zusammenschworen. Vor der Schlacht pflegten sie zu beten; sonst fhrten sie ein wildes Leben, stolzierten in prahlerischen Trachten einher und verschwendeten bei Becher und Wrfel-spiel, was sie erbeutet hatten. Aus Landsknechten bestanden die Heere bis zum dreiigjhrigen Kriege; seitdem beginnt die Zeit der stehenden Heere.
Noch eine zweite Vernderung im Kriegswesen trat damals ein: der 1)08 Schie, zunehmende Gebrauch des Schiepulvers. Das Schiepulver war in China schon zur Zeit des Altertums bekannt gewesen; im Abendlande wurde es zuerst zu Anfang des vierzehnten Jahrhunderts zum Schleudern von Ge-schssen verwandt. Die Uberlieferung schreibt seine Erfindung einem Mnche namens Berthold Schwarz zu. Aber zunchst fhrte der Gebrauch des Pulvers nur im Belagerungswesen zu einer groen Wandlung.
Bisher hatte man bei der Belagerung keine anderen Angriffsmittel gehabt als das Altertum, Sturmbcke, bewegliche Trme, Schutzdcher, Schleuder-Maschinen; jetzt wurde es mglich, starke Steinmauern durch Beschieung in
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Das Zeitalter der religisen Kmpfe 1519 1648.
stehung der norddeutschen Gromacht vor, die einst den Kern bilden sollte fr ein neuerstehendes deutsches Reich.
Wirtschaft 141. Das wirtschaftliche und soziale Leben. Der deutschen Vok^s wir tschast hatte der Krieg die schwersten Wunden geschlagen. Die deutschen Lnder waren verwstet; viele Drfer und Flecken waren niedergebrannt und zu Wstungen geworden; durch den Krieg, durch Sachen und Hungersnot war die Bevlkerung im Durchschnitt aus die Hlfte, in manchen Gegenden noch mehr zurckgegangen; der Viehstand war in weiten Landschaften fast ganz vernichtet. Auch in den Stdten sah es vielfach schlimm aus; viele Huser waren zerfallen, die Mauern halb zerstrt, die Bewohner verarmt. Wie reich war Deutschland im sechzehnten Jahrhundert gewesen! Wie blhte die Landwirtschaft, das Handwerk, der Handel! Da-mals hatte die Wohlhabenheit vielfach ein ppiges Leben hervorgerufen, wogegen die Behrden vergeblich durch Kleiderordnungen und andere Luxus-gesetze eingeschritten waren. Jetzt hatten sich die Erwerbsverhltnisse vllig verndert. Die Bauern konnten sich nur mhsam aus dem Elend und aus der sittlichen Verwilderung, in die sie der Krieg gestrzt hatte, emporarbeiten. Die deutschen Handwerker, die einst so behbig gehaust hatten, waren arme, gedrckte, mutlose Leute geworden; einst waren die Erzeugnisse des deutschen Gewerbes ins Ausland gegangen, jetzt wurden englische, hollndische und franzsische Waren in Menge eingefhrt. Der deutsche Handel lag danieder, denn die Mndungen der groen Strme waren in den Hnden ver Fremden, die dort hohe Zlle erhoben. Am Welthandel nahm Deutschland keinen Anteil; während sich Holland, Frankreich und England zu Handels-und Kolonialvlkern ersten Ranges entwickelten, mute Deutschland, dessen Handelsschiffe zur Zeit der Hanse die nrdlichen Meere beherrscht hatten, mhsam um die ersten Anfnge des Wohlstandes ringen.
Die Auch die sozialen Verhltnisse machten in jenen Zeiten eine V?rmt-Wandlung durch. Am schlechtesten ging es dem Stande der Bauern, die ntffe fast allenthalben unter dem Drucke der Gutsherren standen, ihnen unter-tnig und zu Frondiensten verpflichtet und nicht einmal selbstndige Besitzer ihrer Hfe waren. Aber auch das Brgertum besa nicht mehr die Bedeutung und das stolze (Selbstgefhl frherer Zeiten; ein demtiges und unterwrfiges, zugleich aber geziertes und frmliches Wesen nahm berhand, und von nationalem Sinn und Selbstbewutsein war an vielen Orten keine Spur mehr vorhanden. Auch der Adel stand nicht mehr so selbstndig und trotzig da, wie vorzeiten; er hatte sich der Macht der Fürsten beugen mssen und bildete sich eben damals vielfach zu einem Hofadel oder, wie in Branden-
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Holland Frankreich England Deutschland