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127041. Viertes, fünftes und sechstes Schuljahr - S. 12

1912 - Halle a.S. : Schroedel
12 liebes Andenken. Und die Mutier besah sich den Ring auch so oft; am Ende hat sie ihn dem Vater in ihren jungen Tagen geschenkt." So wurde denn der alte Bauer mit dem Ringe begraben, der ein Wunschring sein sollte und keiner war und doch so viel Glück ins Haus gebracht hatte, als ein Mensch sich nur wünschen kann. Denn es ist eine eigne Sache mit dem, was richtig und was falsch ist, und schlecht Ding in guter Hand ist immer noch sehr viel mehr wert wie gut Ding in schlechter. Richard Leander (Volkmann). 10. herbstabend. f. Die Lampe wirft mit ruhevollem Schimmer ihr Dämmerlicht um Tisch und Bett durchs kleine, enge Zimmer und flackert nicht. 2. Das Reisig knistert heimlich im Kamine und flammt und knackt; » die Uhr, die alte, an der Bettgardine tickt leisen Takt. 3. Die Tltern lesen in vergilbter Bibel einträchtiglich; die Kinder in die bunte Kinderfibel vertiefen sich. 4. Großmutter spinnt am Rade freundlich leise, gedankenvoll; sie murmelt eine alte, liebe Weise, die längst verscholl. 5. Doch draußen wirft ans Fenster dürre Reiser der bserbstessturm; die Wetterfahne knarrt unheimlich heiser vom nahen Turm. 6. „was kümmert uns des Wetters wildes Schauern, was Sturm und wind, wenn wir in Lieb' in unsern sichern Mauern beisammen sind?" Ernst Ziel.

127042. Viertes, fünftes und sechstes Schuljahr - S. 79

1912 - Halle a.S. : Schroedel
79 Meisters Dr. Hahn Quartier. Da haben ihn die Hallischen Bürger in nächster Nähe gesehen und sich bemüht, durch demütiges Grüßen sein Wohlwollen zu erringen, freilich umsonst; denn Tilly sah finster vor sich hin und dankte niemandem. 4. In der größten Spannung wartete man nun der Dinge, die da kommen würden. Man war auf den Einmarsch der Tillyschen Armee und die Plünderung der Stadt gefaßt; aber merkwürdig, die Truppen näherten sich nicht. Als es endlich in dem Lager lebendig ward, geschah es nur, um sich breit auszudehnen bis nach Ammendorf und Merseburg hin. Die Stadt sollte also geschont werden auf Losten des Landes. Die Bauern schrien unter den Mißhandlungen und Gewalttaten der Pan- duren Ach und Weh; indes die Bürger sollten auch nicht zu kurz kommen. Nachdem die Unholde draußen alles gewissenhaft abgegrast hatten, kamen sie in Massen durch das Hamstertor in die Stadt herein und trieben da ihr Handwerk in derselben Weise. Tilly schien's in Halle auch zu gefallen. Tag auf Tag verging, ohne daß er Miene machte zum Aufbruch nach Leipzig, wo König Gustav Adolf sich mit dem sächsischen Kurfürsten Johann Georg, der dem Kaiser den Absagebrief geschrieben, vereinigt hatte. Zehn volle Tage ließ er seine Horden mit den Bürgern auf pandurisch reden und sie zur Verzweiflung treiben, da endlich — es war am frühen Morgen des 2. September — wurden die Schläfer durch Trompetentöne aufgeweckt. In geschlossenen Zügen kam die ganze Tillysche Armee zum Tore herein, aber nur zum Durchmarsch durch die Stadt, und nahm die Richtung auf Leipzig. Man wünschte ihnen viel Glück auf den Weg und meinte damit das Straf- gericht Gottes über den Würger von Magdeburg. —--------------- 5. Nun war es still geworden auf den Straßen und Gassen der Stadt. Alle Arbeit ruhte; denn alles war erfüllt und dahingenommen von der Erwartung eines großen, weltgeschichtlichen Ereignisses, des Ning- kampfs zwischen dem sieggekrönten Schwedenkönig und dem kaiserlichen Generalissimus, den bisher niemand hatte überwinden können. In den Trinkstuben steckte man die Köpfe zusammen, an den Röhrbrunnen sam- melten sich Weiber und Mädchen, als nach etlichen Tagen, am 6. Sep- tember, ein fahrender Händler die Mär brachte, Tilly habe die Stadt Leipzig ohne einige Mühe genommen. Immer schwüler ward die Luft, immer schwerer das Atemholen. 6. Am Abend des folgenden Tages schritten drei Männer lustwandelnd zum Galgtor hinaus, zwei aus dem Rat und ein Weißgerbermeister. Die Sonne war schon hinter der Heide hinabgetaucht, und am Himmel stand nur noch ein Streifen Abendrot. Es hatte einen schönen Tag gegeben, und der Abend lud zum Lustwandeln ein. Wenn man nur bessere Stim- mung hätte finden können. Noch wußte man nicht, was draußen ge-

127043. Viertes, fünftes und sechstes Schuljahr - S. 62

1912 - Halle a.S. : Schroedel
62 zählte der Herr ihr alles der Reihe nach und legte ihr die ungeheuern Hörner als Zeichen hin; sie aber stöhnte und weinte und schlug sich die Brust. Und da Zsambard damals in Ungnade war und aller Würden beraubt, so warf sie sich dem Könige zu Füßen und erbat für Jsambard alles zurück, und sie selbst spendete ihm Gaben. Gustav Freytag. 47. wie Kaiser Karl Zchulvisitation hielt. tz Als Kaiser Karl zur Schule kam und wollte visitieren, da prüft' er scharf das kleine Volk, ihr Schreiben, Buchstabieren, ihr Vaterunser, Einmaleins, und was man lernte mehr; zum Schlüsse rief die Majestät die Schüler um sich her. 2. Gleich wie der Hirte schied er da die Böcke von den Schafen, zu seiner Rechten hieß er stehn die Fleißigen, die Braven. Da stand im groben Linnenkleid manch schlichtes Bürgerkind, manch Söhnlein eines armen Knechts von Kaisers Hofgesind'. 3. Dann rief er mit gestrengem Blick die Faulen her, die Böcke, und wies sie mit erhobner Hand zur Linken, in die Ecke. Da stand im pelzverbrämten Rock manch feiner Herrensohn, manch ungezognes Mutterkind, manch junger Reichsbaron. Da sprach nach rechts der Kaiser mild: „Habt Dank, ihr frommen Knaben, ihr sollt' an mir den gnäd'gen Herrn, den güt'gen Vater haben; und ob ihr armer Leute Kind und Knechtesöhne seid, in meinem Reiche gilt der Rlann und nicht des Mannes Kleid." 5. Da blitzt' sein Blick zur Linken hin, wie Donner klang sein Tadel: „Ihr Taugenichtse, bessert euch, ihr schändet euern Adel! Ihr seidnen Süppchen, trotzet nicht auf euer Milchgesicht! Sch frage nach des Manns Verdienst, nach seinem Namen nicht." 6. Da sah man manches Kinderaug' in frohem Glanze'leuchten und manches stumm zu Boden sehn und manches still sich feuchten. Und als man aus der Schule kam, da wurde viel erzählt, wen heute Kaiser Karl belobt, und wen er ausgeschmält. 7. Und wie's der große Kaiser hielt, so soll man's allzeit halten im Schulhaus mit dem kleinen Volk, im Staate mit den Alten: „Den j)latz nach Kunst und nicht nach Gunst, den Stand nach dem Verstand!" So steht es in der Schule wohl und gut im Vaterland. Karl Gero!.

127044. Viertes, fünftes und sechstes Schuljahr - S. 94

1912 - Halle a.S. : Schroedel
94 noch ganz andre Leute in Schrecken; fasse Er sich, Er soll mir eine Stunde halten mit Seinen Jungen." „Wie Majestät befehlen." „Der Schul- besuch ist doch gut?" „Sehr gut, Majestät." Der König war in die Schulstube getreten; er musterte alles genau, Bänke, Tische, Geräte, Bücher; dann ließ er sich die Listen geben und sah die Schreibhefte nach. „Was bringt Er denn den Jungen bei?" — „Lesen, Schreiben, Rechnen, die Heilige Schrift, etliche Kenntnisse in der Geographie und Naturgeschichte." — „Gut, weiter ist nichts nötig. Nun leg' Er mal los." 4. Es bedurfte nicht großer Mühe, die Jungen herbeizurufen. Bald füllte sich die Schulstube mit Schülern. Sie waren alle gekommen, wie sie gingen und standen, einige mit Schürzen, wenige mit Jacken angetan, — die meisten in Hemdärmeln. Alle sahen neugierig und eifrig auf den König, der sich auf einen Stuhl niedergelassen hatte und lächelnd die wohlgenährten, meist strammen Burschen betrachtete. Staunend gafften die Jungen die Uniform an, und leises Zittern überfiel sie denn doch. „Worin befehlen Majestät, daß ich prüfen soll?" fragte Wendroth. „Worin Er will, aber das Nützlichste zuerst." „Also dann? Biblische Geschichte?" „Gut," sagte der König. Die Prüfung begann; die Jungen bestanden gut. Ebenso ging das Lesen vor sich; die Schüler waren ordent- lich auf dem Posten, und der König nickte beifällig. 5. „Nun die Hauptsache fürs Leben," sagte der König, „Rechnen. Ich werde mal die Aufgabe erteilen." Die Tafeln waren schon in den Händen der Jungen, und diese standen, die Griffel bereit haltend, die Augen fest auf den König gerichtet, wie ein zum Angriff fertiges Bataillon. „Wenn ein Mensch," begann der König, „durchschnittlich jeden Tag vier Taler verdient, wieviel macht das am Ende des Jahres, also nach drei- hundertfünfundsechzig Tagen? — Wie wollt ihr das finden, durch welche Rechenart?" „Durch das Malnehmen," sagte eine Stimme. „Recht so," rief der König. „Das ist meine liebste Weise. Rechnet das also aus, und wenn ihr es ausgerechnet habt, dann zieht von der Summe zweihundertvierzig Taler. — schreibt's auf — zweihundertvierzig Taler, ab, und dann will ich wissen, was bleibt. Vorwärts!" Wendroth fürchtete, daß manche seiner Jungen schlecht bestehen würden. So leicht die Aufgabe war, so sehr er auch die vier Rechnungsarten ein- geübt hatte, die Anwesenheit des Königs machte ängstlich. Tiefe Stille trat ein, nur die Griffel quietschten auf den Tafeln; Wendroth lehnte an einem Tische, die Jungen rechneten, ohne zum Ziele zu kommen, sie waren eben ängstlich, der König beobachtete genau. Da rief eine Helle Stimme: „Ich bin fertig." Wer war es? Ha, der kleine Jochen Müller hielt die Tafel empor. „Na mal heraus," lachte der König. „Wie ist das nun? Was kommt heraus?" „Ich nshme

127045. Viertes, fünftes und sechstes Schuljahr - S. 66

1912 - Halle a.S. : Schroedel
66 7. Da schwenken sie die Fähnlein bunt und jauchzen: „Unsern Herrn! Hoch lebe Kaiser Heinrich! Hoch des Sachsenlandes Stern!" 8. Dies rufend, knien sie vor ihm hin und huldigen ihm still und rufen, als er staunend fragt: „'s ist deutschen Reiches Will'!" 9- Da blickt Herr Heinrich tiefbewegt hinauf zum Himmelszelt: „Du gabst mir einen guten Fang! Herr Gott, wie dir's gefällt!" Joh. Nepomuk Vogl. 50. Heinrichs I. Sieg über die Ungarn. 1. Es erschienen die Gesandten der Ungarn vor dem Könige und for- derten den gewohnten Zins. Aber mit Hohn wurden sie zurückgewiesen und kehrten mit leeren Händen heim. Als die Ungarn solches hörten, sammelten sie unverweilt ein großes Heer und zogen eilends nach Sachsen. Sie nahmen ihren Weg durch das Land der Dalemincier und forderten hier von ihren alten Bundesgenossen Unterstützung. Jene aber wußten wohl, daß die Ungarn nach Sachsen zögen und die Sachsen zum Kampfe wohl gerüstet seien, und warfen ihnen daher statt des Tributs einen fetten Hund hin. Da es jedoch nicht Zeit war, die Unbill zu rächen und man zu einem andern Kampfe eilen mußte, konnten die Dalemincier noch lange ihre ehemaligen Genossen unter Spott und Hohn verfolgen. Nun drangen die Ungarn so schnell als möglich in das Gebiet der Thüringer ein und durchzogen das ganze Land unter Sengen und Brennen. Hier teilten sich ihre Scharen. Ein Teil wandte sich westlich und suchte von Westen und Süden her in Sachsen einzudringen. Aber Sachsen und Thüringer scharten sich zusammen und griffen sie an. In einem Kampfe wurden die Führer des Feindes getötet und das ganze Heer, welches von Abend her einfallen wollte, nach allen Seiten auseinandergesprengt. Die einen starben vor Hunger, andere kamen im Winterfroste um, andere wurden nieder- gehauen oder gerieten in Gefangenschaft und fanden hier einen jammer- vollen Tod, wie sie es wert waren. Der andere Teil des Ungarnheeres, der im Osten zurückgeblieben war, hatte Kunde erhalten, daß eine Schwester des Königs, dem Thüringer Wido vermählt, in der Nähe eine Burg be- wohne, und daß sich hier eine große Menge von Gold und Silber befinde. Darum bestürmten sie mit solcher Heftigkeit die Burg, daß sie ihnen, wenn
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