Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 217

1912 - Breslau : Hirt
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 2. Asien. 217 zum Toten Meere abfallen. Jerusalem liegt 800 m über dem Meere auf einer Bergzunge, die durch tiefe Täler aus der Hochebene herausgeschnitten ist. Es hat etwa 100000 Einwohner, von denen ein Viertel Juden sind. Die Stadt ist durch eiue Eisenbahn mit der Hafenstadt Jasa verbunden. Die in Jasa an- gesiedelten Württemberger, die außerdem noch vier Niederlassungen in Palä- stina begründeten, haben die Bodenkultur und den Handel lebhaft gefördert. Aufgabe. Wieviel beträgt die Entfernung Jerusalems vom Toten Meere, wieviel der Höhenunterschied? Die nördliche F orts etzuu g d er I ord ausenke, das „Hohle Syrien", trennt den steil abfallenden Antilibanon vom Libanon, dessen höchste Häupter (3300 m) glänzende Schneehauben tragen. In Stufen füllt der Libanon zum Meere ab; hier liegt das Land der alten Phönizier, ein mit Weinreben, Öl- und Fruchtbäumen gesegneter schmaler Küstenstreifen mit ehemals guten Häfen, der die Bewohner auf das Meer wies. Nordsyrien ist ein altes Durch- gaugslaud zwischen Mittelmeer und Mesopotamien, Kleinasien und Arabien. Siedlungen. Nordsyrien, das ebenso wie das Heilige Land bei künst- licher Bewässerung reiche Ernten zeitigt und ein treffliches Viehzuchtland sein könnte, gehört zum Türkischen Reiche. In der Mitte liegt Damaskus, eine herrliche, gartenreiche Oase mit berühmter Damastweberei und Metall- industrie. Die Eisenbahnverbindung mit Beirut, dem Haupthafen der ganzen Küste, hat seine Bedeutung als Ausgangspunkt der Karawanen noch erhöht. Knotenpunkt der nördlichen Karawanenwege ist Aleppo an der nordsyrischen Bahn, ebenfalls in fruchtbarer Umgebung. § 338.X 3. Mesopotamien, d. h. Zwischenstromland, ist das Gebiet des Euphrät und des Tigris, ein heißes Land, das nur an den Flüssen und so weit bewohnbar ist, wie man es durch Berieselung bewässern kann. In den südlichen Gegenden ist das einst so fruchtbare Land durch den Verfall der Bewässerungsanlagen und Kanäle versumpft und mit Schilf- und Rohr- dickicht bestanden, der obere Teil ist Steppe oder Wüste. Hier liegt Mosul 'mößull, von dem ein Baumwollgewebe, der Musselin, seinen Namen hat. In der Nähe lag einst Ninive, die alte assyrische Königsstadt (deutsche Ausgrabungen). Wo im Tieflande die beiden Flüsse einander am nächsten kommen, entstand Babylon, angeblich ein Quadrat von 20km Seiteuläuge. Ein Rest des Tempels des Sonnengottes Bel überragt noch heute die Ebene. Nördlich von dieser Ruinenstätte liegt Bagdad (125), früher Sitz der Kalifen, jetzt durch Handel wieder die zweitgrößte Stadt der Asiatischen Türkei. Die Bewohner sind Hirtenstämme und meist arabischer Abkunft. Die auch von Kurden und Türken bewohnten Städte treiben Handel. Die Engländer unterhalten einen regen Dampferverkehr von Indien durch den Persischen Golf bis hierher. Auf dem Tigris fahren ihre Ozeandampfer bis Bagdad. Die deutsche Bagdäd-Bahu wird mutmaßlich bei el-Koweit enden und die Reise von England nach Vorderindien um 6 Tage abkürzeu. Zeichnung: Der Persische Meerbusen und Mesopotamien. Der Schnittpunkt des 50. Längen- und des 30. Breitenkreises liegt im No des Persischen Meeres. Städte: Maskat, Bäsra, Bagdad, Mösul.

2. Für Präparandenanstalten - S. 228

1912 - Breslau : Hirt
228 C. Länderkunde. und wissenschaftlichen Institute sind nach europäischem Muster eingerichtet, zahlreiche europäische Gelehrte hat man ins Land gerufen. Tie moderne Großindustrie (Weberei, Eisen, Schiffbau) blüht rasch auf. Das Heer ist uach preußischem, die Kriegsflotte nach britischem Vorbild eingerichtet und ausgebildet. Städte. Tokio (fast 2 Mill.) ist in den alten Stadtteilen schmucklos und unansehnlich, von dörflichem Aussehen, in den neuen eine moderne Großstadt. Die Haupthäfen für den Auslandsverkehr sind: Jokohäma, der Hafen Tokios, das China nahegelegene Nagasaki auf Kiufchiu, Kobe, Osaka und der Hafen der Industriestadt Kiöto. Zeichnung: Das Japanische Reich. Der 140. Längenkreis halbiert das Ganze. Die einzelnen Buchtungen der Insel sind unwesentlich. Port Arthur, die Kurilen, die Rinkin-Jnseln, die genannten Städte. F. Jnnerasien. § 353. Jnnerasien ist das zusammenhängende, hochgelegene Gebiet der abflußlosen Wasserbecken und der diesen Raum rings umgebenden Raud- gebirge. Die Gewässer der Randgebirge fließen teils nach den Meeren, teils nach den abflußlosen Seen Westasiens ab. 1. Die Randgebirge. Der Himalaja (— Wohnung des Schnees) reicht vom Durchbruchstale des Indus bis zu dem des Brahmaputra. Er ist reichlich doppelt so lang wie die europäischen Alpen. Durch die Arten der Gesteine, durch die großartigen Erscheinungen der Vergletschernng und die Verschiedenheit der nördlichen und der südlichen Randlandschaften ist er den Alpen ähnlich. Er unterscheidet sich von ihnen dadurch, daß er für die Ströme keine Wasserscheide bildet, sondern von ihnen durchbrochen wird, ferner durch die Armut an Seen und Pässen. Der Himalaja ist das höchste Gebirge der Erde. An seiner Südseite erhebt sich der eisumpanzerte Mount^ Everest smannt ewereßt] zu einer - Höhe von 8800 m. Im Av zieht ihm parallel die riesige Mauer des Kettengebirges Karakorüm. Es trifft im W nahe zusammen mit dem Hindnküsch und dem Pamir, einem seenreichen und von breiten Mulden durchzogenen Hochland (5000 m). Der Tienschan, dessen Ketten fächerartig nach Nw sich öffnen, nähert sich ihm gleichfalls im W. Auch im 0 ist Zentralasien abgeschlossen: 1. durch die meridional streichenden Ketten des östlichen Tibet, die sich nach Hinterindien fort- setzen, 2. durch Randgebirge, von denen das Ehingan^schingän^-Gebirge das längste ist. Nur im N hat die Umwallnng Lücken, deren bedeutendste, die breite Mulde der Dsnngarei, eine Senke zwischen den Steilabfällen des Tien- schan und des goldreichen Altai ist. (§ 344.) Am Baikal-See schließen die südsibirischen Gebirge den Wall.

3. Für Präparandenanstalten - S. 253

1912 - Breslau : Hirt
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 4. Afrika. 253 auf der Ruinenstätte des alten Theben. Am Rande der Libyschen Wüstenplatte stehen die ältesten Bauten von Menschenhand, die als Gräber der ägyptischen Könige gebauten Pyramiden, deren höchste 140 m hoch ist. Gegenüber auf dem letzten Ausläufer der Arabischen Wüstenplatte liegt Kairo (660), die größte Stadt Afrikas, von den erobernden Arabern ge- gründet, und an der Nordküste Alexandria (340), von Alexander dem Großen angelegt. Im Altertum Millionenstadt, sank sie nach der Ent- deckuug des Seeweges nach Ostindien auf 30000 Einwohner, ist jetzt aber neu erblüht. § 403. Der Sneskanal (160 km) zwischen Port Said und Sues verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer und ist ein Teil des Dampferweges von Europa uach Asien und Australien (Eröffnung 1869). Die Kosten betragen bei den größten Schiffen für Hin- und Rückfahrt rund 150000 Ji. Segler und Frachtdampfer fahren deshalb noch vielfach über Kapstadt nach dem 0. Der ägyptische König, Chedive genannt, ist dem Sultan der Türkei tributpflichtig; doch übt England, das den Sneskanal nicht unter fremden Einfluß kommen lassen will, eine Schutzherrschaft aus, die einem Besitz fast gleichkommt. Zeichnung: Der Nil von der Quelle bis zur Mündung. Der 20. Längenkreis dient als Richtungslinie. § 404. 5. Die Syrien- und Atlasländer. Sie werden im Nw durch- zogen von dem an Erzen reichen Atlas. Die parallelen Ketten von der Länge der Alpen, aber von geringerer Höhe, schließen Hochflächen mit ab- flußlosen Seen und Salzsümpfen ein, auf deueu das für die Papierbereitung wichtige Halfagras wächst. Der Abhang zum Mittelmeer ist äußerst srucht- bar. Hier liegen die ausgedehnten Gemüsebezirke, die schon srüh im Jahr die europäischen Städte mit den herrlichsten Früchten, besonders Blumen- kohl, versorgen. § 405. 6. Politische Übersicht. 1. Die deutschen Besitzungen (s. die deutschen Kolonien, S. 256ff.). 2. Der englische Sudan, ein wichtiges Baum- wolleulaud der Zukunft, mit Chartüm (Lage?) und Port Sudan. 3. Das britische Somal-Land am Golf von Aden. Die westafrikanischen Be- fitznngen Englands umfassen vier Gebiete, worunter das am Nigir das wichtigste ist. 4. Der französische Besitz ist gleichfalls bedeutend und um- faßt im W außer verschiedenen Küstenstrecken die Gebiete des Senegal und des oberen Nigir sowie Dähome. Aufgaben. 1. Suche am Benue die wichtigste englische Handelsstadt Jola! 2. Suche St. Louis in Senegambien, benannt nach Ludwig Xiv., und am Nigirbogen Timbuktü, wo eine von N kommende Karawanenftraße ausläuft! 3. Beachte, daß die Unterläufe des Gambia, des Nigir in britischen Händen sind!

4. Für Präparandenanstalten - S. 254

1912 - Breslau : Hirt
254 C. Länderkunde. Im Golf von Aden gehört den Franzosen der Hafen Obok mit kleinem Hinterland, von dem aus eine Bahn nach Abeffiuieu hinaufführt. 5. Abessinien ist dem Deutschen Reich an Größe etwa gleich, der Ver- kehr mit Europa geht über das italienische Massäua. Die Einwohner sind dem Namen nach Christen und stehen unter dem Negns (= Herrscher). 6. Die Portugiesen besitzen die wichtige Wein- und Fremdeninsel Ma- deira, die Kapverdischen und die Kakaoinseln Säothome und Principe. 7. Spanien besitzt Kamerun gegenüber die Inseln Fernando Poo und Annoböm, d. i. Neujahr (s. § 407). 8. Die Negerrepuplik Lilieria (f. § 398). § 406. 9. Marokko könnte wegen seiner hohen Fruchtbarkeit und seiner guten Bewässerung eins der gesegnetsten Länder der Erde sein. Aber die mohammedanische Bevölkerung ließ die natürlichen Gaben des Landes nn- ausgenutzt, und vor den Toren Europas wohnt hier eine Bevölkerung von großer Unwissenheit und fanatischem Haß gegen Fremde. Die eine Haupt- stadt ist Fes, nach der die dort gefertigten roten Mützen der Mohamme- daner heißen, die andere das herrlich gelegene Marokko. In Tanger, an der Straße von Gibraltar, haben die auswärtigen Konsuln ihren Sitz. Spanien besitzt außer den Kanarischen Inseln Gibraltar gegenüber die Festung Eeuta [ße-uta] und einen Küstenstrich südlich von Marokko. Das Land, nach dessen Besitz Frankreich strebt, ist ein wichtiges Absatzgebiet auch für deutsche Waren und im S reich an Kupfererzen. 10. Algerien oder Algier gehört seit 1830 den Franzosen. Im Alter- tum war es das „Nomadenland", Nnmidien, dessen treffliche Reiter einst Hannibal über die Alpen führte. Noch jetzt sind die Bewohner als Reiter und Pferdeliebhaber berühmt. Hier stehen die bekannten französischen Re- gimenter der Znaven und Turkos, auch die berüchtigte Fremdeulegiou, eine Söldnertruppe, die sich aus allerlei veruuglückten Existenzen zusammen- setzt. Die Berichte der Flüchtlinge erzählen von entsetzlichen Strapazen für kargen Lohn. Der wichtigste Ort ist Alger [tilge1], mit Marseille durch Kabel und regelmäßige Dampferlinien verbunden. Die Franzosen haben unter großen Opfern, namentlich durch Anlage Artesischer Brunnen, die Kultur sehr gefördert. Algier ist das Hauptland für Korkeiche, es liefert außerdem für den Handel Gemüse, Öl, Wein und Halsagras. Die Aus- beutung der großen Eisen- und Phosphatlager führte zur Ausbreitung des Eisenbahnnetzes. 11. Tunis. Im Altertum war das Laud wegen seiner Fruchtbarkeit die Kornkammer Italiens; durch schlechte Regierung kam es arg herunter, bis 1881 die französische Schutzherrschaft bessere Verhältnisse herbeiführte. Hauptstadt ist Tunis, in dessen Nähe sich das Trümmerfeld von Karthago befindet. Die Franzosen beanspruchen auch die westliche Hälfte der Sahara. 12. Ter türkische Besitz umfaßt Ägypten, das aber ganz unter englischem Einfluß steht und von 6000 Mann englischer Truppen besetzt ist. Auch 1 Das g ist französisch zu sprechen.

5. Deutsche Geschichte - S. 110

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
110 Dar Zeitalter der religiösen Kämpfe 1519—1648. immer knapper wurden und unter den Belagerten Hungersnot ausbrach. Endlich gelang es im Jahre 1535 den Bischöflichen unter Beihilfe von Verrätern, in die Stadt einzudringen und sie nach hartem Kampfe einzunehmen. Bockelson und seine Genossen wurden unter großen Martern hingerichtet, und noch heute sieht man an einem der Kirchtürme Münsters die eisernen Käfige, in denen man ihre Leichen aufgehängt hatte. Die Bevölkerung aber wurde wieder zum alten Glauben zurückgeführt. Karls V. Kriege. »egen Tunis § 117. Indessen hatte Karl v. eine Reihe äußerer Kriege zu führen, und aiigicr- ^ldzüge unternahm er gegen die türkischen Seeräuber, welche von den sogenannten Barbareskenstaaten Tunis und Algier aus das westliche Mittelmeer beherrschten, die Küsten unsicher machten und den Handel lahmlegten. Auf dem ersten Feldzug wurde Tuuis unter Beihilfe der sich empörenden Christensklaven genommen und große Beute gemacht. Dagegen mißglückte ein Zug gegen Algier völlig; Stürme vernichteten einen Teil der Flotte, und nur mit Mühe konnte der Kaiser die Reste des Heeres nach Spanien zurückführen. Krieg gegen Karl hatte ferner einen dritten und vierten Krieg gegen 8roni1' Franz I. zu führen; erst11544 wurde ein Friede geschlossen, in dem Franz endgültig auf Italien verzichtete. Im nächsten Jahre kam auch ein W a s s e n st i l l st a n d mit S u l e i -man zustande, dem freilich ein großer Teil Ungarns mitsamt der Hauptstadt Ofen überlassen werden mußte. Karl V. konnte endlich daran denken, den lange geplanten Glaubenskrieg gegen die deutschen Protestanten zu söhnn. C. vom schmallraldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden. 1546—1555. Der schmalkaldische Krieg. 1546—1547. Gründe und § 118. Vorgeschichte des Krieges. Luthers Tod. Mit tiefstem Wider-Ä* willen hatte Karl das Anwachsen des Protestantismus gesehen, nicht als katholischer Christ allein, sondern auch als Kaiser; denn in jeder Kräftigung des Protestantismus muhte er eine Verstärkung des Widerstandes gegen seine kaiserliche Gewalt sehen. Er hoffte jetzt, durch einen glücklichen Krieg in Deutschland die Glaubenseinheit und zugleich das Ansehen des Kaisertums wiederherzustellen. Einen Anlaß zum Kriege bot ihm die Weigerung der evangelischen Fürsten das Konzil zu besuchen, das eben jetzt im Jahre

6. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 175

1902 - Karlsruhe : Lang
175 -— stoßen, nicht weit von der Stadt Jssns, stellte sich ihm der Perserkönig Darius Kodomannns mit einem gewaltigen Heere entgegen, um ihm das Eindringen in Syrien zu wehren. Alexander besiegte mit ungefähr 40000 Mann die fünffache Übermacht der Perser. Nunmehr eroberte Alexander Syrien und Palästina. Die große phönizische Handelsstadt Tyrus leistete ihm hartnäckigen Widerstand; nach siebenmonatlicher Belagerung ward sie erstürmt und zerstört. Ägypten, das seit 200 Jahren unter persischer Herrschast stand, wurde ohne Schwertstreich unterworfen. In günstiger Lage an der Nordküste Ägyptens wurde von Alexander die Stadt Alexandria gegründet, die bis ans den heutigen Tag der bedeutendste Handelsplatz im östlichen Teile des Mittelmeeres geblieben ist. Aus Ägypten zog Alexander wieder nach Asien, besiegte (331) den Perserkönig bei Gangamela am Tigris, eroberte Babylon und zuletzt auch Susa und Persepolis, die Hauptstädte des Persischen Reiches, und unterwarf sich in den nächsten sechs Jahren nicht nur das ganze Perserreich, sondern auch die östlich gelegenen Länder bis zum Indus. Durch Anlage von Straßen und Kanälen, durch Gründung von Festungen und Handelsplätzen, an denen sich Handelsleute und Gewerbetreibende aus Griechenland ansässig machten, wurde die Herrschaft des Königs sicher gestellt und griechische Sitte, Sprache und Bildung im fernen Osten verbreitet. Alexander wählte Babylon zu seiner Residenz. Von hier aus regierte er sein ausgedehntes Reich mit Einsicht und Kraft, freilich nicht jo_ lange, daß er fein Vorhaben, die griechische Bildung und Gesittung in den Morgenländern zu begründen und auszubreiten, hätte durchführen können. Schon im Jahre 323 starb er nach kurzer Krankheit. Nach seinem Tode entstand blutiger Streit um die Herrschaft unter feinen Heerführern, die zuletzt das Reich unter sich verteilten. Iii. Won den Wömern. 1. Die Stadt Rom. Auf dem linken Ufer des Tiberstromes, etwa drei Meilen von dessen Mündung entsernt, wurde um das Jahr 750 vor Christi Geburt die Stadt Rom gegründet. Von ihren Gründern Romulus und Remns berichtet die Sage, sie seien Zwillingsbrüder von königlichem Geschlechte gewesen; nach der Gründung der Stadt seien sie in Zwist geraten, und Romulus habe den Remns erschlagen. Auf Romulus, den ersten König der neuen Stadt, folgten noch sechs Könige; der letzte hieß Tarqninius der Stolze. Sein Sohn beleidigte eine Frau aus vornehmem Geschlechte; infolgedessen bewirkten die Adeligen einen Aufstand, der König

7. Teil 2 = Oberstufe - S. 40

1908 - Halle a. S. : Schroedel
40 Die fremden Erdreile. Asien. der Palmen der Sommer." Seit frühen Zeiten bildeten beide Gebirge die Zufluchtsstätten der christlichen Maroniten und der mohammedanischen Brufen. — Cölesyrieu ist die Kornkammer Syriens. Der schmale, nn- fruchtbare Küstensaum am Mittelmeer ist das alte Phönizierland. — Syrien ist der Hauptherd des Aussatzes. Ä Damaskus, „das Auge des Ostens", ist die in herrlichen Garten- Umgebungen gelegene £>st. Syriens, Stapelplatz des Karawanenhandels und Sitz lebhafter Gewerbtätigkeit, durch Eisenbahn mit dem ersten Hafen Syriens, * Beirut (berüt), verbunden. — Hhalebmeppo) gehört zu den blühendsten Handelsstädten der astatischen Türkei; es vermittelt den Handel vom Mittel- meer zum Euphrat. — Die ehemals glanzvollen Städte Tyrus und Sidon sind jetzt ärmliche Flecken, ebenso die einst so volkreiche Stadt Antiochien. Die Ruinenstätten von Palmyra und Baalbek (bäalbck) erzählen eben- falls von einstiger Größe und Herrlichkeit. b) Palästina^), so groß wie Westpreußen, das gelobte Land, nimmt die Südhälfte von Syrien ein. Als Wiege der christlichen Religion ist es von größter Wichtigkeit. Seiner Natur nach ein durch Meer, Gebirge und Wüsten abgesondertes Land, in dem sich Israel zu einem a b - gesonderten Volke entwickeln konnte, lag es doch andererseits an der Grenze von drei Erdteilen, umgeben von den mächtigsten, alten Kulturländern. Durch die Talspalte des Ghor, in der der Jordan durch den Sumpssee Merom und den klaren, fischreichen See Genezareth in das Tote Meer fließt, wird das Land in das Ost- und Westjordanland geteilt. Das Ostjordanland steigt aus der Jordansenke in steilen, schluchten- reichen Bergformen an und bildet dann größtenteils ein weites Steppengebiet Längenmaßstab 1 : 1200000. das nach 0. zur Wüste übergeht. — Das Ghor (chor), d. i. Ebene, liegt fast seiner ganzen Ausdehnung nach unterm Meeresspiegel. Das Tote Meer bildet mit einer Lage von 394 m unterm Meeresspiegel das tiefste Senkungsgebiet des Erdbodens. N. vom Toten Meer zieht der vielgewundene, schnellfließende Jordan mit seinen Oleandergebüschen, Lorbeer, Weiden- und Schilfbüschen an den Ufern ein grünes Band durch die braune, dürre Talebene, Hohlsyrien, das Jordantal mit seiner südlichen Fortsetzung und der Golf von Akaba bilden eine langgestreckte Einsenkung, den syrischen Graben, der sich im Roten Meere fortsetzt. — Das Westjordanland *) Von Philistäa, Land der Philister.

8. Teil 2 = Oberstufe - S. 41

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Vorderasten. 41 enthält außer der Küstenebene die grasreichen, hin und mteber bebauten Berg- landschaften von Galiläa und Samaria und die kahlen, kalkfelsigen Hoch- flächen von Juda. Die Bevölkerung Palästinas besteht heute größtenteils aus Arabern. Das Arabische ist auch die Landessprache. Außerdem gibt es unter den Bewohnern Türken, Juden, Griechen und Franken. Mit dem Namen Franken werden hier wie im ganzen Morgenlande alle West- europäer bezeichnet. Deutsche Ackerbau-Kolonien der schwäbischen Tempel- gemeinden finden sich bei Jafa, Haifa und Jerusalem. Jerusalem, (= Wohnung des Friedens), die „hochgebaute, heilige Stadt" auf kahler, unfruchtbarer Felsenzunge gelegen, reich an biblischen Erinnerungen und heiligen Stätten (Grabeskirche, Omarmoschee, Klagemauer), erster Wall- sahrtsort im gelobten Lande. Von den 60t. E. sind 2/s Juden, — Bethle- hem, prachtvolle Marienkirche über der Grotte, die die Geburtsstätte Christi fein soll. — Hebron, berühmter Wallfahrtsort. — Jafa, zweiter Hafen der syrischen Küste, Hafenstadt für Jerusalem, durch eine Eisenbahn mit ihr ver- bunden. — Akka*), Küstenstadt. — Sich em (heute Nabulos), blühende Stadt im Berglande von Samaria. — Nazareth, freundlich gelegenes Städchen im Berglande von Galiläa. Die s. Fortsetzung des Hochlandes im W. des Jordan bildet die Halb- insel Sinai, zwischen dem Meerbusen von Sues und Akaba, ein ödes Wüsten- und Steppengebiet. Die Südspitze ist von dem nackten Granitselsen- gebirge des Sinai erfüllt, das bis 2900 m ansteigt. — Politisch gehört das Gebiet zu Ägypten. 6. Arabien, 5 mal so groß wie das Deutsche Reich, aber nur etwa 1 Mill. E., ist eine hohe Tafel, die mit steilem Rande zum Meere abfällt und höchstens einen schmalen, niedrigen Küstensaum übrig läßt. Sie ist eine Fortsetzuug der großen nordafrikanischen Wüstentafel. Bei den geringen Niederschlägen ist das Hochland sehr wasserarm und hat keinen einzigen immerfließenden Strom, höchstens fast trockene Wadi oder „Lügenbäche". Das Wasserauffangen in Cisternen und die künstliche Bewässerung der Frucht- läuder ist uralt. Zu den Wüstenstrecken des Innern bilden die besser be- wässerten Stufenländer mit ihrem Reichtum an Kulturpflanzen einen er- frenlichen Gegensatz. Solche Fruchtländer sind besonders Jemen und Oman. Hier baut man Kaffee und Datteln, während die Beduinen (Wüstensöhne) des innern Hochlandes die besten Pferde und Reitkamele der Welt züchten. — Die Bewohner gehören zum semitischen Volksstamm und sind Mohammedaner. Die n. Araber sind von hellerer, die s. von ganz dunkler Hautfarbe. Die freien Araber gliedern sich in unzählige Stämme, deren Oberhaupt der Schech ist. Der Fürst mehrerer Stämme heißt Emir, ein zugleich geistlicher Fürst Im am. Der Küstenstrich an: Roten Meer und am ^s^V.-Ufer des Persischen Golfs gehört zur asiatischen Türkei; das übrige Gebiet bildet das unabhängige Arabien. In der öden Landschaft Hedschäs liegen die heiligen Städte der Mohammedaner: Mekka, Geburtsstadt des Propheten mit der heiligen K a ab a, und Medina mit der Grabstätte Mohammeds. Alljährlich werden die heiligen Städte von Tausenden von Wallfahrern besucht. Wer diese Wallfahrt (Hadfch) ausgeführt, erhält den Ehrentitel Hädschi. — In der fruchtbaren Küstenlandfchaft Jemen der alte Kaffeeort Möcha, der indes heute einen verschwindenden Teil des europäischen Kaffeeverbrauchs deckt. — Zwischen der *) Accon fiel ]291 als letztes Bollwerk der Christen im Morgenlande in die Hände der Türken.

9. Teil 2 - S. 19

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 8. Syrien und Palästina. 19 §8. Syrien und Palästina. 1. Grenzen und Bodenbeschaffenheit. W. von Mesopo- tamien und Arabien erhebt sich allmählich bis zu 700 m eine Kalkhoch- fläche, die sich nach W. bis zum Mittelmeer, nach S. bis zum Roten Meere zieht. Dies Land, Syrien, wird 50 lim vom Mittelmeer durch ein ns. Längental unterbrochen. In diesem, durch einen Erdeinbruch ent- standenen Tale fließt der Orontes nach N-, wendet sich im Bogen nach W. und ergießt sich in das Mittelmeer. Den w. Rand des oberen Orontes- tales bildet der 3000 m hohe Libanon, den ö. der breite Hochrücken des viel niedrigeren Antilibanon'mit dem Herm.yi, auf dem noch einige Restbestände uralter Zedern sich befinden. Nach S. von diesen Gebirgen in der viel tiefer eingesenkten Talung, genannt das Gmr, eilt der Jordan durch den See Geuezareth (200 m unter dem Meeresspiegel) in das tiefblaue, 394 m unter dem Meeresspiegel ge- legene Tote Meer. Jenseits desselben reicht die Senkung weiter bis zum Golf von Akaba, der durch die dreieckige Sinai-Halbinsel gebildet wird. Auf ihr erhebt sich ein mächtiges Granitgebirge bis über 2000 m; an ihm vorbei führt seit alten Zeiten die Karawanen- straße von Syrien nach Ägypten. Ostwärts von dem Längenspalte erstreckt sich die syrische Wüste, in ihren nördlichen Gegenden mehr eine magere Steppe, aber im S. eine völlige Öde, in der Flugsandhügel mit steinigen Flüchen wechseln. So geht sie allmählich in die arabische Wüste über. Während die Küsten Syriens reichlich bewässert sind, leidet das Innere unter heißen, trockenen Sommern, so daß nur durch künstliche Bewässerung an einigen Stellen fruchtbares Ackerland geschaffen wird. Die Gebiete am Fuße der Gebirge sind dagegen sehr fruchtbar. 2. Bevölkerung und staatliche Verhältnisse. Der schmale Küstenstrich im W. das Libanon, durch Winterregen fruchtbar, war im Altertume des Land der Handel treibenden Phönizier. Ihre berühmten Städte Tyrus und Sidon sind jetzt unbedeutende Orte, da der Schlamm die Häfen versandet hat. Wichtiger ist jetzt die Handelsstadt Beirut, 140000 Einw. Die Haupstädte Syriens liegen auf der eigentlichen Kalkhochfläche, so Aleppo (oder Haleb), eine bedeutende Handelsstadt, 130000 Einw., und Damaskus, 150000 Einw., der Hauptplatz des syrischen Karawanenverkehrs, mit Beirut durch eine Eisenbahn verbunden, in 2*

10. Teil 2 - S. 53

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 27. Die Länder am Nil. 53 d) Marokko, der einzige Rest der alten Araber-Herrschaft, ist ein despotisch regiertes Sultanat, das trotz seines natürlichen Reichtums sehr daniederliegt. Auch die ehemals weltberühmte Fabrikation von Saffianlederarbeiten, Teppichen und roten Mützen ist zurückgegangen. Im No.-Teil liegt die neue Hauptstadt Fes, (nach der die roten Mützen genannt sind) 140 000 Eimv., Sitz der Industrie, im Sw.-Teil am Fuße des Großen Atlas in herrlicher Umgebung die alte, Marokko. Am w. Eingang in die Gibraltar-Straße liegt Tanger, Haupthandelshafen, am ö. Ceüta, einer der fünf den Spaniern gehörigen, befestigten Küstenorte. § 27. Die Länder am Nil. 1. Das Flußgebiet des Nils. Im ö. Gebiet der Sahara befindet sich die breite Senke des Nil, der, fünfmal so lang wie der Rhein, aus zwei Gegenden seine gewaltigen Gewässer nimmt. Das ö. Nilland, Abessinien, ist ein prächtiges, wald- und wildreiches Hoch- land, auf dem sich einzelne Sandsteintafelberge, Amben genannt, erheben, schwer zugänglich, besonders von O. her, und auf einigen seiner höchsten Gipfel sogar schneebedeckt. Hier entspringt der Bahr el Asrak (Blauer, trüber Fluß), der den 1800 m hoch gelegenen Tana-See durchfließt und sich dann in weitem, hufeisenförmigem Bogen durch den Südrand von Abessinien zum Hauptstrom des Nil den Weg sucht. Dieser (vergl. § 23) heißt auf seiner letzten Strecke bis zur Aufnahme des Blauen Flusses der Weiße Fluß oder Bahr el Abjad. Den Namen Nil empfängt erst der vereinigte Strom unterhalb der Stadt Chartüm. N. derselben nimmt der Nil nur noch einen Nebenfluß, den Atbara, auf, der ebenso wie der Blaue Nil den befruchtenden Schlamm mitbringt. Dann durchzieht er den Wüstengürtel: erst in 8-Krümmung das Steppenland Nubien, in Katarakten oder Stromschnellen mehr- fach Felsriegel durchbrechend, sodann, nach dem letzten Katarakt bei Assuan, der jetzt durch Schleusen umgangen wird, beruhigten Laufes das 20 bis 30 km breite Tal von Ägypten, das er jedes Jahr (vom Juni bis zum Oktober) mit seinem Schlamm befruchtet, wenn er, durch die tropischen Regen seiner Quellgegend geschwellt, über die Ufer tritt. In einem vielarmigen Delta ergießt er sich in das Meer. 2. Klima und Kultur. Der Oberlauf des Nils, im Tropen- gebiet gelegen, ist reich an Niederschlägen, während der Mittel- und Unterlauf wasserarm sind. Auf den fruchtbaren Hochländern der Seen-
   bis 10 von 1970 weiter»  »»
1970 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1970 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 3
1 2
2 2
3 32
4 53
5 23
6 715
7 88
8 2
9 96
10 149
11 1005
12 64
13 1
14 29
15 127
16 10
17 953
18 5
19 20
20 5
21 10
22 274
23 137
24 130
25 10
26 2
27 16
28 167
29 91
30 20
31 26
32 40
33 1
34 116
35 2
36 82
37 129
38 269
39 14
40 4
41 43
42 12
43 18
44 1
45 45
46 3
47 1
48 29
49 125

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1343
1 137
2 116
3 348
4 1012
5 6
6 211
7 25
8 254
9 745
10 17
11 516
12 53
13 77
14 489
15 797
16 514
17 954
18 26
19 63
20 102
21 383
22 187
23 545
24 47
25 266
26 402
27 70
28 451
29 159
30 46
31 20
32 43
33 376
34 15
35 18
36 199
37 20
38 28
39 61
40 241
41 279
42 115
43 493
44 9
45 238
46 31
47 1439
48 148
49 417
50 305
51 36
52 110
53 104
54 88
55 199
56 59
57 7
58 19
59 101
60 95
61 538
62 168
63 103
64 762
65 183
66 150
67 511
68 130
69 162
70 526
71 135
72 115
73 43
74 396
75 117
76 918
77 295
78 38
79 705
80 15
81 35
82 70
83 87
84 105
85 6
86 151
87 68
88 69
89 3514
90 49
91 93
92 1131
93 9
94 251
95 848
96 258
97 3130
98 986
99 59

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 848
1 197
2 3780
3 422
4 918
5 355
6 2697
7 178
8 101
9 2076
10 2502
11 430
12 1573
13 577
14 414
15 1094
16 1047
17 2337
18 1236
19 1161
20 2028
21 2351
22 586
23 491
24 1114
25 521
26 1377
27 2457
28 238
29 370
30 2613
31 375
32 1886
33 4519
34 1664
35 759
36 154
37 1731
38 306
39 1111
40 885
41 326
42 517
43 767
44 639
45 356
46 592
47 1116
48 1984
49 475
50 1949
51 1289
52 460
53 435
54 1475
55 1269
56 1817
57 414
58 414
59 10837
60 671
61 458
62 762
63 293
64 354
65 1452
66 143
67 389
68 541
69 197
70 257
71 1269
72 785
73 1398
74 244
75 1583
76 258
77 537
78 649
79 458
80 1019
81 11130
82 141
83 2240
84 330
85 1876
86 267
87 2105
88 2123
89 1210
90 216
91 1175
92 469
93 268
94 225
95 816
96 131
97 1879
98 335
99 207
100 4381
101 551
102 2331
103 1342
104 4872
105 588
106 205
107 427
108 449
109 1687
110 1049
111 357
112 2565
113 1235
114 664
115 1520
116 729
117 599
118 623
119 2414
120 710
121 12786
122 310
123 580
124 1104
125 966
126 892
127 2318
128 2085
129 1566
130 183
131 4347
132 857
133 1566
134 7236
135 258
136 1825
137 298
138 935
139 179
140 10014
141 1815
142 4997
143 10411
144 594
145 1145
146 2625
147 252
148 342
149 545
150 445
151 597
152 2571
153 284
154 323
155 5259
156 9251
157 616
158 966
159 1581
160 187
161 282
162 789
163 1057
164 142
165 347
166 1161
167 626
168 262
169 935
170 1462
171 2087
172 138
173 1181
174 134
175 4255
176 657
177 4856
178 300
179 1257
180 247
181 911
182 4291
183 2593
184 949
185 588
186 1970
187 754
188 836
189 2692
190 999
191 438
192 2023
193 3147
194 185
195 1494
196 1126
197 1780
198 2311
199 227