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1. Für Seminare - S. 186

1912 - Breslau : Hirt
186 B. Länderkunde. — Iii. Afrika. Nil hat durch den starken Fremdenbesuch in letzter Zeit eine bedeutende Steigerung erfahren. c) Bewohner. Abgesehen von den in ansehnlicher Zahl vertretenen Arabern stammt die Bevölkerung von den hamitischen Altägyptern ab. Weitaus am zahl- reichsten sind die arbeitsamen, in armseligen Lehmhütten wohnenden Fellachen, d. i. Pflüger, die dem Boden hohe Erträge abringen. Sie bekennen sich zum Islam, während ihre Stammesgenossen in den Städten, die Kopten, dem Christentum angehören. Die Kopten treiben Handel und Gewerbe. (1) Politische Zugehörigkeit. Schon in den srühesten Zeiten war Ägypten der Sitz eines Ackerbau treibenden Volkes mit hoher geistiger und wirtschaftlicher Kultur. Zeugen der einstigen Größe sind gewaltige Bauwerke (Pyramiden, Sphinxe, Tempelbauten) und Ruinen längst verfallener Städte. Durch die Einfälle kriegerischer Nachbarvölker, die der Reichtum des Landes reizte, und durch die lange Araber- und Türkenherrschaft ist die einstige Blüte verschwunden. Heute bildet Ägypten ein Lehnsgebiet der Türkei und wird von einem erblichenvizekönig mit dem Titel Khed iv dem Namen nach regiert. Die eigentlichen Herren sind aber die Briten, die das alte Kulturland mit großem Erfolge wirtschaftlich zu heben suchen. 114. Kairo. In den Araberstraßen der Stadt spielt sich ein farbenprächtiges Leben ab. Da die Enge der Straßen ver- hältnismäßig kühle Temperatur erzeugt, so bieten hier die Händler in den Basaren ihre mannigfaltigen Waren feil. Das Feilschen und Handeln mit einem Kunden dauert oft mehrere Stunden. 6) Besiedlung. Die Hauptstadt Kairo s66o,Bild 114), am Beginn des Nildeltas, ist nach Konstantinopel die größte Stadt des Türkischen Reiches, die glänzendste des Morgenlandes, der Mittelpunkt des ägyptischen Verkehrs. Vierhundert Mo- scheen mit zahlreichen schlanken Türmchen überragen die flachen Dächer der Woh- nungen. Die durch trockenes Klima ausgezeichnete Stadt wurde der Winterausent- Haltsort für Tausende von Lungenkranken aus allen Ländern. Etwa 10 km

2. Die außereuropäischen Erdteile - S. 41

1896 - Breslau : Hirt
Gebiet des Indischen Ozeans und das Kapland. 41 I). Ägypten. 1. Bodenbildung und Bewässerung. Aus engem Felsenthale und nach Überwindung der letzten Stromschnellen (etwas n. vom Wendekreise des Krebses) tritt der Nil in das allmählich auf höchstens 26 lim erweiterte Thal seines Unterlaufes, das im O. von der arabischen Wüste, im W. von der libyschen eingeschlossen wird. Die Mündungsarme, der ö. nach Damiette, der w. nach Rosette benannt, umrahmen das von den Griechen zubenannte Delta, ein niedriges, sumpfiges Weideland mit großen Strandseeen, das langsam ins Mittelmeer hinauswächst. Der Nil wurde durch seine Sinkstoffe der Schöpfer des Landes und der Erhalter seiner Fruchtbarkeit, da der Regen in Ägypten (ausgenommen das Delta) eine Seltenheit ist. Wenn die in Habesch niederfallenden Wassermassen hier unten anlangen, tritt der fegenspendende Strom 4 Monate (Juli bis Ok- tober), wenn auch nicht immer in gleicher Stärke, aus seinen Ufern, so daß er mit seinem Thonschlamme den Boden befruchtet, der, so ewig verjüngt, die reichsten Ernten an Baumwolle, Getreide, Zuckerrohr, Datteln u. s. w. hervorbringt. Überall am Nil sieht man rauchende Fabrikschlote sich über die grünen Syko- moren erheben. 2. Die Bevölkerung, sehr dicht gefäet auf den anbaufähigen Strecken des Landes, so daß Ägypten darin Sachsen und Belgien übertrifft, ist in ihrer großen Masse Nachkommenschaft der Altägypter. Diese haben sich mehr oder weniger rein in der Bauernbevölkerung am untern Nil, den Fellahin, am reinsten in den städtebewohnenden christlichen Kopten erhalten. 3. Regierungsform und Städte. Ägypten ist ein Lehnsgebiet der Türkei und wird von einem erblichen Vizekönig mit dem Titel Chediv regiert. Die eigentlichen Herren des wichtigen Durchgangslandes nach Indien sind die Briten, die darin eine kleine Besatzung unterhalten. 1. Ober-Ägypten, mit den großartigen Trümmern des alten hundertthorigen Theben auf beiden Nilseiten. 2. Unter-Ägypten, mit der Hst. Käirv, r. am Nil (375000 E.), der größten Stadt des türkischen Reichs nach Konstantinopel, der glänzendsten des Morgen- landes. Ans dem l. Ufer des Nils, bei den Trümmern von Memphis, die Begräbnisstätten der altägyptischen Könige, die 40 Pyramiden. Die größte ist die des Cheops, jetzt noch 147 m hoch, bei dem Orte Gizeh [dschifeh]. Am Delta: Alexandrien (330000 E.), dessen altberühmter Hasen von den Schwemmstoffen des Nils nicht belästigt wird; Eingangsthor in das Nil- gebiet und das Morgenland. Es vermittelt neben dem 160 km langen Sues- Kanale durch die nach Snes führende Eisenbahn den Verkehr Indiens mit Europa; der Dampferverkehr durch jenen 1869 eröffneten Kanal wächst jahraus jahrein. — Port Said ist der Einfahrthafen des Kanals vom Mittelmeer ans. Iii. Gebiet des Indischen Hzeans und das Kapl'and. A. Die Ostküste. Beschaffenheit. Die heiße, ungesunde Küste, an der die giftige Tsetse-Fliege — kaum größer als eine Stubenfliege — eine Landplage bildet, wird umsäumt von Korallenriffen, die sich beim 5.° s. Vr. zu den

3. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 118

1906 - Leipzig : Hirt
118 gypter. Fig. 4. gyptische Sulen. S.< Die Sule entlehnt ihre Formen grtenteils der Pflanzenwelt. Das Kapital tritt hufig in Gestalt einer geschlossenen Knospe auf (a), die sich anderswo zum offenen Kelche entfaltet (b). Wenig geeignet, die eigent-liche Bedeutung des Bau-gliedes auszudrcken, er-scheint das aus spter Zeit stammende Kapital (c), das an allen vier Seiten den Kopf einer Gttin aufweist. Fig. 5. Stierfapitl und Sulenfu von perfepolis. S. 86. Fig. 6. Grabmal des Lyrus (bei Murghab). S. > i jfafvpl Fig. 7. palaftfyof von Ahorsabad (Ninive). (Nach Fergusson.) S. Flgelstiere mit Menschenhuptern. Daneben Genien. Rechts geflgelter Genius mit Adlerkopf neben der wunderlichen Nachbildung eines Baumes, der vielleicht als Sinnbild des Lebens aufzufassen ist.

4. Die politische Geographie - S. 99

1857 - Emmerich : Romen
99 dermangel, Weiden, Salz, Steinbrüche, Edelsteine. — Die E. beste- hen aus 1. Arabern, theils Fellahs (Landbanern), theils Be- duinen, 2. Kopten, Nachkommen der alten Aegypter, die aber sehr zusammenschwinden, 3. Europäern, Türken, Juden, Griechen, Armeniern u. s. w. Laudesreligion ist der Islam; doch werden auch Christen (wozu die Kopten gehören) und Juden geduldet. Haupt- sprache ist das Arabische. Der jetzige Regent sucht das Land allmäh- lig europäisch zu civilisiren. Hcmpmahrungszweige: Ackerbau (auf das Nil-Thal beschränkt, periodische Ueberschwemmung), Viehzucht, Raub. Der Handel (Landhaudel mit Karawanen, Seehandel zu Alexandria und Damiette) meist Monopol des Paschas. Kunst- und Gewerbefleiß noch nicht weit entwickelt. Bewunderungswürdige Denk- mäler altäghptischer Baukunst. Eintheilung: 1. Unter-Aeghpten. — Alexandria, 80000 (ehemals 800000) E., See- und Handelsst. mit zwei Hafen, Station der Kriegsflotte. Berühmte Denkmäler des Alterthums (Pompejussäule, Obelisk der Cleopatra u. a.). Rosette, am westl. Nilarm, 20000 * E. Dainiette, an der Mdg. des östl. Nilarms, 28000 E., Fabr., Handel. Das Dorf Abukir, Kastell, ^)afen (Seeschlacht 1798). 2. Mittel-Aegypten (mit seinen berühmten Pyramide n). Kairo, 1 St. vom r. Nilufer, 300000 E., Nesid. des Paschas, die erste Stadt der arabischen Welt, die zweite des türkischen Reichs, Centralpunkt des Handels von Nordafrika (Eisenbahn), 400 Moscheen, 1300 Bazars, 1200 Kaffeehäuser u. s. w. Gizeh (Dschiseh), Kairo gegenüber am Nil; in der Nähe die Ruinen von Memphis, Pyra- miden (40), daö Labyrinth, die Sphinx. Suez, am Westende des arab. Meerbusens; Dampfschifffahrt nach Bombay. 3. Ober-Aegypten (mit einer fast ununterbrochenen Kette großartiger Ruinen bis zum mittlern Nubien hinauf). — Siuth, an einem Kanal, 3/j M. vom l. Nilufer, 18000 E., Karawanen-Sam- melplatz. Luxor und Karnak, Dörfer an der Stelle, wo einst das "hundertthorige Theben" stand, deren kolossale und prachtvolle Trümmer das ganze (2 M. breite) Thal füllen. Assuan an der Südgrenze, am kleinen Nil-Katarakt; Nil-Insel Elephautine. Ii. Nubien, ein Stufeuland von vier Terrassen, deren zwei oberste außerordentlich fruchtbar sind, 15000 Q.-M. mit 2 bis 3 Mill. E. Der Abstammung nach sind diese Araber, Nubier (indisch- europäischer Nace, vergl. phys. Geogr. §. 73), Neger, Türken, Inden. Ein großer Theil derselben nomadisirt. Der Islam ist herrschende Religion. Viehzucht und Handel (Sklaven, Kameele, Straußfedern, Elfenbein, Gold, Perlen rc.) sind Haupterwerbsquellen. Die zahlreichen kleinern und größer» Staaten, in die früher Nubien getheilt war: Dongola, Schendy, Sennaar u. s. w. sind seit dem I. 1821 dem Pascha von Aegypten unterworfen, dessen Gebiet sich auch über die fruchtbare, von Negern und Beduinen be-

5. Zweiter oder höherer Kursus - S. 868

1850 - Weilburg : Lanz
868 Die einzelnen Länder Asrika's. §. 1026. 2. Barka, ein Hochland zwischen dem Busen von Sidra und Aegypten, bietet, obgleich der Boden meistenthcils aus nacktem Fels besteht, auch anmuthige, schön bewaldete und fruchtbare Thäler und Ebenen. Das Meer spult immer mehr Land weg; die Trümmer mancher alten Städte, deren viele einst in dieser Gegend standen, stnd bereits von Wasser bedeckt. Zahlreiche Grotten und Grabhöhlen durchziehen die Gebirge. — Kren nah, ein Dorf im Osten von Tripoli und auf einer Hochebene, ist das alte Cyrene und zeigt in den in Felsen gehauenen Straßen, in seinen zahllosen Grabmälern und Ueberresten alter Gebäude noch Spuren seiner vormaligen Größe. Vaterstadt des griechischen Dichters Kallimachus, der um 250 v. Chr. blüh etc. — Derneh, das alte Darnis, eine Stadt mit einem Hafen im Osten des vorigen, ist von herrlichen Gärten umgeben und treibt bedeutenden Wein- und Obstbau. — Im südöstlichen Theile von Barka liegt die Oase Slwah, eingeschlossen von mannigfaltig gestalteten Felsen und reich an edeln Fruchten. Der gleichnamige Hauptort erhebt sich, dicht zusammengedrängt und wie eine Burg aufge- thürmt, auf einer Felsenmasse. In dieser Oase war der Tempel und das Orakel des Jupiter Ammon, von Alexander dem Gr. im Jahre 332 v. .Ehr. besucht. Viele Trümmer alter Gebäude liegen über diesen Landstrich zerstreut. §. 1027. 3. Die Landschaft Fezzan (Fessan) erstreckt sich, auf drei Seiten von der Wüste umgeben, von Tripoli's Grenze bis.zum Wendekreise des Krebses; das Klima ist daher sehr heiß. Im Norden erhebt sich das Sndah-Gebirge, an der östlichen Grenze der weiße Harndsch. Die Ebene ist ziemlich bewässert und fruchtbar, doch wenig angebaut. Die Größe wird zu 5000 Qmeilen angegeben, auf denen aber nur 70,000 Menschen leben. Diese sind ein Misch- lingsvolk von Arabern und Negern, reden die arabische Sprache, bekennen sich zum Islam und treiben Landbau, Viehzucht und einen wichtigen Verkehr. Sic stehen unter einem Sultan, der dem Pascha von Tripoli zinspflichtig ist. — Murzuk, die ummauerte Hauptstadt im Süden von Mesnrata, zählt 2500

6. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 75

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 75 — sich europäischen Staatsformen. Die Hauptstadt Bangkok (600 000 Einw., darunter viele Chinesen) ist gleichzeitig die größte Stadt der Halbinsel Hinterindien. Sie liegt auf beiden Ufern des Menam, ja die meisten Häuser der Stadt, mit Ausnahme der Abb. 26. Papierfabrik in Tongking. Das Pressen des Papiers. Königs Paläste, der mit vergoldeten Türmen gezierten Tempel, der öffentlichen Gebäude sowie der Wohnhäuser der Vertreter der fremden Mächte und der Kaufleute, sind auf Pfählen, oder auch auf Flößen im Menam schwimmend, teilweise nur aus Holz oder

7. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 199

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 199 — Wissenschaft. Doch auch heute ist es wieder die erste Handels- und Hafenstadt Ägyptens. — Am Eingange in den Suezkanal (siehe oben!) erblühte Port Said (45 000 Einw., bedeutender Handel), am Ausgange desselben Suez. (Abb. 70.) Letz- teres ist mit Alexandria durch eine Bahn verbunden. Die Ruinen The- bens (siehe oben!) liegen bei den heutigen Dör- fern Luksor und Karnak. (Abb. 71.) Siut isth a u p t st a p e l - 71. Tempel von Karnak. platzim^erkeyr einem Führer der Hamburg-Amerika-Linie. Abb. 72. Abessinien. Teil des kaiserlichen Palastes in Addis Abeba. zwischen Kairo und Dar-Fur bzw. Sennar. — Die übrigen schon oben erwähnten Siedlungen bzw. Oasen Ägyptens werden mit- samt ihrer Bedeutung an dieser Stelle rekapituliert. Nubien [mit Dar-Fur, Kordofan und Sennar (Gebiet zwischen

8. Abbildungen zur Alten Geschichte - S. 12

1898 - München : Oldenbourg
Fig. 18. Lysikratesdenkmal in Athen (nach der Ergnzung von Hansen). Lysikrates hatte im J. 344 den Chor ausgerstet und als Siegespreis einen Dreifufs erhalten. Diesen stellte er in der Dreifufsstrafse auf hohem tempelartigen Unterbau auf. Das Ganze der 10 m hoch. Fig. 20. Kompositkapitell. Das rmische Kompositkapitell verbindet die ionischen Voluten und das Kymation mit dem korinthischen Akanthoskranz. Fig. i820 Korinthischer Stil. Fig. 19a. Kapitell von einem Rundbau (Tholos) in Epidauros. Fig. 19 b. Kapitell vom Lysikratesdenkmal Beim korinthischen Kapitell heben sich aus einem einfachen (Fig. 19a und b) oder doppelten Kranz von Akanthosblttern vier volutenartige Stengel mit Akanthosblttern und Knospen hervor. In Fig. 19b noch ein doppelter Kranz von Schilfblttern.

9. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 36

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— -36 — Der Mahmudiekanal verbindet es mit dem Nil. Etwa 1/B der Bewohner sind Europäer, Franken genannt. Alexandria ist eine Gründung Alexanders des Großen und war im späteren Altertum eine der prächtigsten und größten Städte der Erde mit etwa 600000 E., ein Hauptsitz der griechischen Gelehrsamkeit und Geistesbildung. Im Mittelalter geriet es gänzlich in Verfall. Erst zu Anfang des 19. Jahrhunderts entstand auf der Trümmer- stätte des alten das heutige Alexandria, dessen großartiger Aufschwung aber erst den letzten Jahrzehnten angehört. Die Hafenstädte Rosette (14000 E.) und Damiette (40000 E.) an den beiden Hauptmündungsarmen des Nils werden in ihrer Entwicklung durch die große Schlammführung des Flusses gehindert. Unter den andern Städten des Deltas ist Tanta <75000 E.) die bedeutendste. An der Einmündung des Sueskanals ins Mittelmeer liegt das erst 1859 gegründete Port Said (50000 E.), das seine Bedeutung dem großartigen Kanalverkehr verdankt. Es ist jetzt ein Hauptplatz für den Handel nach dem Morgenlande und noch besonders wichtig durch seine Kohlenniederlagen, aus denen sich die Schiffe für ihre Weiterfahrt versorgen. Am Endpunkt des Sueskanals Sues (18000 E.) in vollkommen wüstenhaster Umgebung. In Oberägypten liegt Siut (50000 E.). Ein bekannter Ort ist außerdem Assuan am großen Staudamm. In der Nähe die Insel Philae mit den berühmten Tempelresten und die Dörfer Lnxor und Karnak mit den Trümmern der alten „Hunderttorigen" Stadt Theben. Zu Ägypten gehört ferner eine Reihe von Oasen in der Libyschen Wüste: Chargeh mit 64 Ortschaften, Dachel, Farafrah und Siwa. Staatliches. Ägypten gehört dem Namen nach zum Türkischen Reiche und wird von einem erblichen Khediven oder Vizekönig regiert. Die Abhängig- keit von der Türkei beschränkt sich auf die Zahlung einer jährlichen Abgabe von 15 Mill. Mk. In Wirklichkeit ist aber auch der Khedive nicht Herr des Landes, dessen Verwaltung vielmehr seit 1882 ganz in den Händen der Engländer liegt. Ägypten ist eins der ältesten Kulturländer der Erde. Bis hinauf ins 4. Jahr- lausend v. Chr. reicht die geschichtliche Kunde. Wie kaum in einem andern Lande waren hier die Bedingungen für die Entwicklung eines reichen Kulturlebens vorhanden. „Hier gab es einen Boden, der, durch die Natur selbst jährlich von neuem befruchtet, fast ohne Arbeit reichliche Ernten trug und dadurch den Ackerbau, feste Wohnsitze und geordneten Besitz sehr leicht machte. Dabei nötigte das schmale Tal zum Leben in größerer Gemein- schast" (Daniel). Schon früh haben die alten Ägypter, ein ernstes und arbeitsames Volk, durch Kanäle und Deiche die Überschwemmungen des Nils geregelt. Sie hatten große Städte mit Palästen und prächtigen Tempeln, deren Reste noch heute unser Staunen er- regen. Sie schufen in den Pyramiden Bauwerke vou einer Größe und Massigkeit, wie sie die Welt kein zweitesmal bietet. In Religion, in Kunst und Wissenschaft erreichten sie eine für jene Zeit staunenswerte Höhe der Knltur, und ihre Könige, die Pharaonen, dehnten ihre Herrschaft zeitweilig bis über Syrien und Mesopotamien aus. Im Jahre 525 v. Chr. kam Ägypten unter persische, 332 durch Alexander den Großen unter mazedonische Herr- schast. Nach dem Zerfall dieses Reiches wurde Ägypten wieder selbständig unter dem griechischen Herrschergeschlechts der Ptolomäer, zu deren Zeit das von Alexander gegründete Alexandria zum Brennpunkte der spätgriechischen Kultur, des sog. Hellenismus, wurde. 31 v. Chr. kam Ägypten zum Römischen Reiche. Dann folgte von 638 an die arabische, von 1517 an die türkische Herrschaft. 1841 gelang es dem Statthalter Mehmed Ali, die Erblichkeit seiner Stellung durchzusetzen. Unter seinen Nachfolgern wurde das Band, das Ägypten noch mit der Türkei verknüpfte, immer loser. Jsmael nahm 1867 den Titel eines Khediven oder Vizekönigs an, und die Abhängigkeit vom Sultan blieb fernerhin

10. Die außereuropäischen Erdteile - S. 54

1909 - Breslau : Hirt
54 Afrika. 2. Bevölkerung, Regierungsform und Ortschaften. Auf einem Räume, der etwas größer ist als Belgien, wohnen 11 Mill. Menschen. Ägypten übertrifft mithin an Volksdichte die am dichtesten bewohnten europäischen Königreiche Sachsen und Belgien. Die Bevölkerung besteht in ihrer großen Masse aus Nachkommen der Altägypter. Davon sind die ackerbauenden, in ärmlichen Tonerdehütten wohnenden Fellachen^ Mohammedaner, die städtebewohnenden Kopten dagegen Christen. Dazu kommen noch Araber, Türken und Europäer. Ägypten ist ein der Türkei tributpflichtiger Staat. Er wird von einem erblichen Vizekönig mit dem Titel Khedif regiert. Die Hauptstadt Kairo, am Beginn des Nildeltas, ist die größte Stadt des Türkischen Reiches nach Konstantinopel, die glän- zendste des Morgenlandes, der Mittelpunkt des ägyptischen Verkehrs. Etwa 10 km entfernt liegen auf dem linken Ufer des Nil bei den Trümmern von Memphis die Begräbnisstätten altägyptischer Könige, die 40 Pyramiden; die größte, jetzt noch 140m hoch, ist die des Cheops, bei dem Orte Gizeh [bfchtselj] (Bild 26). Zahl- reiche Trümmer längst verfallener Städte, darunter die der alten Hauptstadt Ober- ägyptens, Theben, zeugen von einer untergegangenen, einst blühenden Kultur. Alexandriens altberühmter Hafen wird von den Schwemmstoffen des Nil nicht erreicht. Eisenbahn und Kanal verbinden die Stadt mit Kairo. Alexandrien vermittelt einen großen Teil des Personenverkehrs zwischen Indien und Europa durch die nach Sues führende Eisenbahn, da die Fahrt durch den Sueskanal zeitraubend ist. Port Said ist der Einfahrtshafen des Kanals von: Mittelmeer aus. Zu Ägypten gehören auch die Oasen (Bild 24) der Libyschen Wüste. Allein Siw ah (—29 irr), einst Orakel des Jupiter Ammon, führt jährlich 15—20 000 Doppel- zentner Datteln aus. 2. Die Atlas- und Syrtenländer. a) Die Atlasländer. 1. Landschaftsbild. Der Atlas ist ein Faltengebirge von doppelter Länge der Alpen; er bildet das durch Senkung abgetrennte Zwischenstück zwischen dem Apennin und der Sierra Nevada. Ganz im W steigt der .Hohe Atlas bis zu 4700 Iii auf, so daß dort einige Gipfel das'ganze Jahr hindurch weithin im Schneekleide leuchten. Ostwärts umspannen zwei niedrigere Parallelketten, der Nord-und der Südalgerifche Atlas, ein Steppenhochland mit eingelagerten abflußlosen Salzsümpfen, den Schotts^. Hier wächst das Halfagras, aus dem besonders in England Papier bereitet wird. Die von fruchtbaren Längs- tälern durchzogenen wasserreichen Stufen der Küstenkette am Mittelmeer, das Tell, sind mild wie Italien und Spanien, und die hier fallenden Winter- regen ermöglichen den Anbau vou Getreide, Wein, Südfrüchten und Gemüse. Die Gehänge bedecken Oliven-, Mandel- und Johannisbrotbäume, die Ge- birgsketten Wälder von Korkeichen. Hier entstanden daher die meisten und 1 D. i. Pflüger. 2 Schott bedeutet im Arabischen Salzsee.
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