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Zeit verspottete. Über dieses Werk predigte ein Zeitgenosse Brants, Johannes Geiler von Kaysersberg, der in Schaffhausen geboren war und nach dem Tode seines Vaters von seinem Großvater in Kaysersberg erzogen wurde. Er war der berühmteste Prediger seiner Zeit, und Kaiser Maximilian versäumte es nie, ihn zu hören,^wenn er nach Straßburg kam.
Johannes Geiler von Kaysersberg.
Schließlich muß noch Jakob Wimpheling aus Schlettstadt (geb. 1450) erwähnt werden. Zu seiner Zeit blühte in Schlettstadt eine Gelehrtenschule, iu der zahlreiche Schüler aus dem Elsaß und dem übrigen Deutschland ihren Studien oblagen. Aus seinen Schristen leuchtet vor allem lauterste Liebe zum deutschen Vaterlande; den Franzosen, die schon damals das Liedlein vom Rhein als Grenzstrom zwischen Frankreich und Deutschland zu singen ansingen, war er ein unversöhnlicher Gegner.
2. Das Münster zu Straßburg und die Kathedrale
zu Metz.
Daß an Stelle des heutigen Straßburger Münsters ein römisches Gebäude gestanden habe, ist durch Ausgrabungen in
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Extrahierte Personennamen: Brants Johannes_Geiler_von_Kaysersberg Maximilian Maximilian Johannes_Geiler_von_Kaysersberg Jakob_Wimpheling
Extrahierte Ortsnamen: Schaffhausen Kaysersberg Straßburg Elsaß Deutschland Rhein Frankreich Deutschland
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Aus dem 14. Jahrhundert ist Johann Tanler zu erwähnen, ein hervorragender Gottesgelehrter und Prediger in Straßburg. Doch er predigte nicht nur, sondern er handelte auch nach den Lehren, die er vortrug. Als der schwarze Tod in Straßburg wütete, besuchte er Kranke und Sterbende, um überallhin die Tröstungen der Hl. Religion zu bringen.
jydfa; Arjit Chrv J 4 S S. Dens.tusa’öäi
t f io. i
(itwös jünger ist ^akob Zwinger von Königshosen, Domherr am Münster und an der St Thomaskirche zu Straßburg. Er starb im ^ahre 1420. Zwinger war ein gelehrter, fleißiger Geschichtsforscher; er schrieb eine Geschichte des Elsasses und der Ltadt Straßburg, sowie eine Geschichte der Kaiser und der Päpste, ^eine „deutsche Chronik" ist das älteste Geschichtswerk der deutschen Sprache.
Auch die Zeit Maximilians I. ist reich an elsässischen Gelehrten. ^ Damals lebte in Straßburg Sebastian Brant, der in einem -buche, „das Narrenschiss" geheißen, die Torheiten seiner
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Extrahierte Personennamen: Johann_Tanler Johann Maximilians_I. Maximilians_I. Sebastian_Brant
146
29. Albrecht Dürer.
einer Landschaft ober einem bunten Teppich stehen sollte. Erst zu Dürers Zeiten fing man an, den Golbgrund durch farbige Untermalung zu ersetzen. Dann würden die rohen Farben gerieben und mit dem Malmittel vermischt. Im 15. Jahrhnnbert biente als solches eine ölhaltige Mischung („Ölemulsion"), welche gestattete bte Farbe dünnflüssig ähnlich der Wasserfarbe aufzutragen, aber dauerhafter war als diese. Die zähe, dicke Ölfarbe von heute wurde erst später bekannt. All diese Handwerksgriffe mußte der Lehrling damals durch die Übung lernen, denn Lehrbücher und akademische Vorträge darüber gab es noch nicht.
Nach Ablauf der Lehrzeit, um Ostern 1490, zog Dürer nach bamaligem Hanbwerksbrauch vier Jahre auf die Wanderschaft. Wohin ihn sein Weg führte, wissen wir nicht, nur das eine ist sicher, daß er Kolmar und Basel aussuchte. Pfingsten 1494 war er wieder in Nürnberg; dort heiratete er bald daraus Agnes Frey und ließ sich als selbständiger Meister nieder. Zu tun gab es zunächst noch nicht viel für ihn; ein Paar Bildnisse mögen schon in jener Frühzeit entstanden sein. Um so eifriger arbeitete er als Zeichner und
Kupferstecher, manches zum Broterwerb, mehr noch zur eigenen Übung. So
reifte denn langfam das Werk heran, das ihn zuerst bekannt machte: eine
Holzschnittfolge, die Bilder zur „Heimlichen Offenbarung" oder Apokalypse Johannis, deren erste Ausgabe 1498 erschien. Es ist noch manches hart und unausgeglichen darin, die Linienführung ist sehr derb und die Bewegung der Figuren ungeschickt; trotzdem ergreift das Werk durch seine Größe der Auffassung nnb die Kraft des Ausdruckes. Die starke Wirkung aus die Mitwelt erkennt man am besten daraus, daß das Buch im Jahre 1511 schon seine dritte Auslage erlebte und auf Jahrzehnte hinaus für die Art die Apokalypse zu illustrieren vorbilblich blieb.
Zwei Jahre später soll ein Werk entstauben sein, das so volkstümlich
ist wie kein zweites unseres Meisters: das Selbstbilbnis in der Alten Pinakothek zu München, das die Jahreszahl 1500 trägt. Wenn wir uns heute die Züge Dürers vorstellen wollen, so tritt uns immer dies Bild vor Augen; eine Menge von Vervielfältigungen hat es in ganz Deutschland bekannt gemacht. Freilich hat die neuere Forschung es als wahrscheinlich erwiesen, daß das Bild im Jahre 1500 nur entworfen, dagegen erst viel später fertig gemalt wurde. Damals trat Dürer auch in Beziehungen zu den Humanisten feiner Zeit, vor allem zu den Nürnbergern Willibald Pirkheimer und Lazarus Spengler, dann auch zu den meistens in Wien lebenden Gelehrten Konrad Celtes und Johann Stabius. Das war etwas Außergewöhnliches für die damalige Zeit. Wie schon gesagt, galt die Malerei damals als Handwerk, nicht als >ars liberalis«, als freier Berus eines gebildeten Mannes, und keiner von Dürers Nürnberger Zeitgenossen konnte sich einer gleichen Auszeichnung rühmen. Die Tatsache ist freilich durch den Humanismus erklärlich: die Männer, die in den griechischen Klassikern so viel vom Ruhme des Zeuxis
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Extrahierte Personennamen: Albrecht_Dürer Albrecht Kolmar Agnes_Frey Johannis Willibald_Pirkheimer Lazarus_Spengler Konrad_Celtes Konrad Johann_Stabius Johann Dürers_Nürnberger
Extrahierte Ortsnamen: Basel Nürnberg Deutschland Wien
26. Die Einführung und Entwicklung der Bnchdruckerkunst in Bayern. 121
Schlußband einer Ausgabe des Corpus iuris civilis erschien; von da ab beschäftigte er nur noch die Werkstätten anderer Drucker und war selbst bloß als Verleger bis zu seinem am 3. Oktober 1513 erfolgten Tode tätig. Wie feine Vaterstadt, zu deren Ruhm er so viel beigetragen, schon zu seinen Lebzeiten ihn dadurch ehrte, daß sie thu in den Rat der Stadt berief, so ist auch heute noch sein Andenken dortselbst nicht erloschen; an seinem Hanse prangt seit 1880 eine von den deutschen Buchhändlern gestiftete Gedenktafel und eine Straße unterhalb der Burg trägt seit 1882 seinen Namen.
Nürnberg nach H. Schebels Weltchronik, gedruckt von Anton Koberger in Nürnberg 1493; verkleinert.
Neben einem so einzigartigen Geschäftsbetriebe war es anderen Druckereien, die nicht mit ähnlichen Mitteln arbeiten konnten, natürlich sehr schwer feigen Fuß zu fassen. Es ist daher erklärlich, daß dte meisten der damals in Nürnberg entstandenen Pressen an Bedeutung und an Dauer ihrer Wirksamkeit hinter jener Kobergers zurückbleiben mußten. Zeitlich und auch ihrer Leistungsfähigkeit nach am nächsten stehend war die des Friedrich Crenßner, der wohl ans Nürnberg selbst stammte und feit 1472 fünfundzwanzig Jahre lang bort tätig war. In der nicht unbeträchtlichen Reihe seiner Drucke, die sich durch saubere Ausführung wie schöne Lettern auszeichneten, erschien als erster datierter 1472 das sog. Ehestandsbüchlein des Eichstätter Domherrn Albrecht Von Eyb, während der inhaltlich interessanteste die früheste deutsche Ausgabe der Reisebeschreibung Marco Polos, des ersten Asiensorschers, von 1477 war; der letzte verließ 1497 die Presse. Über die Persönlichkeit Crenßners wissen wir nichts Näheres; um so bekannter ist das Leben des Typographen, der gleichzeitig neben ihm arbeitete, Johannes Regiomontanus, eigentlich
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Extrahierte Personennamen: H._Schebels_Weltchronik Anton_Koberger Friedrich_Crenßner Friedrich Albrecht Von_Eyb Marco_Polos Johannes_Regiomontanus
76. König Ludwigs I. Jugendzeit und Lehrjahre.
415
In jenen liederreichen Gauen umschlingt, wie Eichendorff singt, der Frühling Haus und Hof und Wald und alles Gewöhnliche; die Märchen der Vorzeit werden in der Brust lebendig, ein Hauch der Romantik weht überall. Aber auch an ernster Mahnung fehlt es nicht. In diesen gesegneten Tälern wütete ein räuberischer Feind, die Heidelberger Schloßruine erinnert eindringlich genug an Melae und seine Horden.
Solche Tage der Trauer kehrten für die Pfalz gerade damals zurück. Der Krieg gegen Deutschland fand im April 1792 in der Pariser Nationalversammlung berauschte Zustimmung und bald ergossen sich die streitenden Heere über Pfalzbayern, das aus lauge Zeit Schauplatz des Krieges blieb.
Da eine Beschießung der Stadt Mannheim in drohender Aussicht stand, mußte die herzogliche Familie abermals nach Darmstadt flüchten. Der Kriegstumult brachte die düstersten Bilder vor die Augen des Knaben. In den Straßen drängten sich die Flüchtlinge, in ihrem Geleit zogen Unruhen, Schrecken, Verwirrung ein, hinter ihnen loderten alle Greuel eines furchtbaren Krieges auf. Des Prinzen königlicher Pate starb auf der Guillotine. „In welcher Zeit," rief damals Johannes Müller aus, „zu welchen Aussichten hat Gott uns bestimmt! Rasende, wie einst im Tschilminar der trunkene Sohn Philipps, laufen mit Fackeln in der Hand in dem alten Gebäude der Staatsverfassungen umher; da brennt ein Turm auf, dort bricht eine Zinne herab, bald sinkt alles in den Staub!"
Die Wehrkraft des Deutschen Reiches zeigte sich von der kläglichsten Seite. Das gegenseitige Mißtrauen der beiden deutschen Großmächte lähmte alle Unternehmungen, die Regierungen der kleineren Staaten waren ohne Kraft und Energie. Feindlicherseils zeigte die Jakobinerphrase Custiues: „Krieg den Palästen, Friede den Hütten!" bald ihren wahren Wert: die Neufranken pflanzten in der Pfalz ihre Freiheitsbäume nur zwischen Ruinen.
Schon im Jahre 1796 verlor der fürstliche Knabe seine Mutter. Vou
ihr war noch zur Leitung des Unterrichts ein einfacher Landpfarrer berufen worden, Joseph Anton Sambnga, dessen Lehre und Beispiel von dauerndem Einfluß auf den Zögling war. Sambnga hielt sich über seine Unterrichtsstunden und die dabei geführten Gespräche ein Tagebnch, das nach seinem Tode dnrch Sailer veröffentlicht wurde. Diese Aufzeichnungen beweisen, daß der Lehrer nicht bloß als frommer sondern auch als denkender Mann das Bildungswerk förderte. Er bezeichnet selbst als Hanptprinzip seiner Methode, es sollte im Schüler bei allem das Selbstdenken gefordert werden, und diese
Anregung in frühester Jugend ging nicht verloren. Das Streben sich selbst
von allem Erforderlichen zu überzeugen tritt bei den Regierungshandlungen des nachmaligen Königs überall hervor.
Es kann dem Kunstmäzen Ludwig als Hauptverdienst zugerechnet werden, daß bei allen seinen großartigen Plänen zur Förderung der Kunst ein methodischer Zusammenhang zu erkennen ist, der nicht selten bis in die Studien
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs_I. Eichendorff Heidelberger_Schloßruine Johannes_Müller Gott Philipps Philipps Joseph_Anton_Sambnga Sambnga Sailer Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Mannheim Darmstadt
4
Nebenflsse, doch der 1000 m breit, viermal so wasserreich als der Rhein an seiner Mndung, durchstrmt er dieses Land, und teilt sich zuletzt in mehrere Arme.
2. gypten. Das Nilland gypten ist ein nur 24 Meilen (1530 km) breites, im Osten mtb Westen von den Gebirgen eingeschlossenes Thal, das sich im Norden zu einer Tiesebene erweitert. Diese Ebene wird, weil sie, von zwei Armen des Nilstroms und dem Meere umgeben, die Gestalt eines Drei-ecks hat, (nach dem griechischen Buchstaben das Delta genannt. gypten, eine schmale grne Oase von ppiger Fruchtflle" inmitten uu-absehbarer Wste, ist ein Geschenk des Nils". Der mchtige Strom befruchtet das Land durch alljhrliche b ersch w emmung.
Wenn der Schnee auf den Hochgebirgen seines Quelllandes schmilzt, wenn die tro-pischen Regengsse an seinem oberen Laufe eintreten, schwillt mit der Sommersonnenwende der Nil allmhlich an. Gegen Ende des Juli tritt er aus den Ufern und der flutet das ganze Thal, soda er zu Ende September mehr als sechs Meter der dem nie-brigften Wasserstande steht. Ebenso allmhlich, wie er gestiegen, fllt der Flu wieder, berall einen fruchtbaren Schlamm zurcklassend. Die Erfrischung des Bobens durch die berschwemmung, seine Befruchtung durch diesen Schlamm, die Abkhlung der Luft durch diese Wassermenge gerade in den heiesten Monaten sind um so wertvoller, als der blaue, glnzende Himmel des oberen Fluthals niemals durch Regenwolken getrbt wird.
Durch seine Fruchtbarkeit that sich schon in der ltesten Zeit gypten unter den Lndern hervor. Es nhrte eine so zahlreiche Bevlkerung, da das Nilthal mit Stdten wie berset schien; durch seinen Getreidereichtum war es eine Kornkammer auch sr andere Völker. Auer Getreide erzeugte das Land Baumwolle, Dattelpalmen, die Papyrusstaude, von merkwrdigen Tieren das Krokodil, das Flupferd, den Ichneumon, den Ibis. Es wurde eingeteilt in Obergypten mit der Hauptstadt Theben, Mittel-gypten mit der Hauptstadt Memphis und Untergypten oder das Delta mit S als und dem spter erbauten Alexandria.
3.
Die Kultur der gypter.
1. Die Kasten. Die alten gypter waren ein miges, arbeitsames, gottessrchtiges Volk. Sie teilten sich in sogenannte K a st e n d.h. streng von einander gesonderte erbliche Stnde. Die er st e und vornehmste Kaste war die der Priester; sie standen nicht nur dem Religionswesen vor, sondern sie waren es auch allein im Volke, die sich mit wissenschaftlichen Dingen beschf-tigten: sie trieben Mathematik, Geometrie und Sternkunde; sie waren Richter, rzte und Baumeister. Den Knigen standen sie als einflureiche Ratgeber zur Seite. Indessen war den Knigen, welche Pharaonen genannt wurden, zunchst der Kriegerstand untergeordnet, der die zweite Koste bildete. Die dritte Kaste umfate die Gew erb treib enden und begriff in sich die Handwerker, Kaufleute und Knstler. Die vierte Kaste bildeten die Ackerbauer und Rinderhirten. Auch die Nilschiffer und in spterer Zeit die Dolmetscher waren besondere Stnde des Volkes. Die Schweinehirten endlich wurden sr unrein gehalten und waren vom Besuche der Tempel ausgeschlossen.
2. Die Religion. Die gypter verehrten als Götter die schaffenden.
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11
in die sich das Volk der Hellenen oder Griechen gliederte: die olier, Acher, Dorer und Jonier.
3. Einwanderungen aus dem Orient. Auf die frheste Entwicke-lung der griechischen Kultur hat der Orient vielfach eingewirkt. Darauf weisen die Sagen von den Einwanderern Kekrops, Danus, Kadmus und Pelops hin, die als Grnder geselliger Ordnung und Ge-sittung gefeiert werde.
1. Kekrops kam aus gypten nach der Landschaft Attila, in der er als erster König und Gesetzgeber waltete und die Burg Kekropia erbaute.
2. Danaus wanderte aus gypten in die Landschaft Arglis ein, deren Kultur von ihm ausging. Seine fnfzig Tchter, die Danaiden, tteten, eine einzige ausgenommen , die ihnen aufgezwungenen Gatten gleich nach dem Hochzeitfeste. Fr diesen Frevel wurde ihnen die Strafe auferlegt, da sie in der Unterwelt unaufhrlich Wasser in ein durchlchertes Fa gieen muten.
3. Kadmus zog aus Phnizien, seine von Zeus geraubte Schwester Europa suchend, nach Griechenland und folgte auf Weisung des Orakels zu Delphi den Spuren eines den Gttern geheiligten Rindes nach der Landschaft Botien. Dort grndete er nach Erlegung eines furchtbaren Drachens die Stadt Theben mit der Burg Kadmea. Ihm wird die Erfindung der Buchstaben zugeschrieben. Seine Tochter Semle war die Mutter des Weingottes Dionysos.
4. Pelops war der Sohn des reichen Knigs Tantlus in Kleinasien, der durch frevelhaften bermut die Gunst der Götter verlor und in die Unterwelt verstoen wurde, wo er, im wasserreichen Teiche von kstlichen Frchten umgeben, durch endlosen brennenden Durst und unertrglichen Hunger gepeinigt wurde. Pelops wanderte nach Sdgriechenland aus, wo er dann als mchtiger König herrschte, soda die Halbinsel nach ihm Peloponnes, d. i. Pelopsinsel, genannt wurde. Seine Shne waren Atreus und Thyestes, die einander in greuelvollem Bruderzwiste befeindeten. Des Atreus Shne Agamemnon und Menelaus gehrten zu den hervorragendsten Helden des troja-nischen Krieges.
3.
Die wichtigsten orientalischen Kulturvlker.
(S. Karte H.)
1. Die gypter. Die gypter sind das lteste Kulturvolk. Das Land verdankt seine Fruchtbarkeit dem Nil (Geschenk des Nils"). Die alten gypter waren ein miges, arbeitsames, gottessrchtiges Volk. Sie teilten sich in sogenannte Kasten, d. h. streng von einander gesonderte erbliche Stnde. Die erste und vornehmste Kaste war die der Priester; sie standen nicht nur dem Religionswesen vor, sondern sie waren es auch allein im Volke, die sich mit wissenschaftlichen Dingen beschftigten: sie trieben Mathematik, Geometrie und Sternkunde; sie waren Richter, rzte und Baumeister. Den Knigen standen sie als einflureiche Ratgeber zur Seite. Judessen war den Knigen, welche Pharaonen genannt wurden, zunchst der Krieger-stand untergeordnet, der die zweite Kaste bildete. Die dritte Kaste umfate die Gewerbtreibenden und begriff in sich die Handwerker, Kaufleute und Knstler. Die vierte Kaste bildeten die Ackerbauer und Rinderhirten.
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Extrahierte Personennamen: Danus Kekrops Attila Danaus Kadmus Zeus Semle Knigs_Tantlus
Extrahierte Ortsnamen: Orient Burg_Kekropia Europa Griechenland Theben Burg_Kadmea Kleinasien Sdgriechenland
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ntzte und den dritten brach liegen lie. Es gab nun auch schon Feldgrten fr Bohnen, Erbsen, Linsen, Rben, Obst. Der Weinbau verbreitete sich allmhlich vom Rheine her weiter stlich in das Innere Deutschlands.
Das Handwerk wurde ursprnglich nicht von besonderen berufs-migen Handwerkern, sondern in jedem Hause, namentlich von den Frauen, gebt. Diese fertigten wollene Tuche und leinene Kleiderstoffe; auch ver-standen sie, die Stoffe mit Waid, Krapp und Scharlach zu frben. Zur Be-arbeitung der Metalle entstanden dann die ersten eigentlichen Handwerke: das des Schmieds und des Goldschmieds. In den Klstern wurde auch schon die Kunst des Metallgieens, namentlich der Glockengu, gebt; ebenso die Glasbereitung.
Der Handel ging, wie in der rmischen Zeit, hauptschlich von den groen Stdten am Rhein und im Donaugebiet aus, und erstreckte sich namentlich den Flssen entlang. Doch entstanden nun auch schon Handels-pltze im Innern Deutschlands, wie namentlich Erfurt, Bardewiek, Celle, Magdeburg. Den Handel mit Kostbarkeiten vermittelten hauptschlich jdische Hndler, die mit dem Morgenlande in Verbindung standen. Der Handel war zuerst vielfach noch Tauschhandel, da das Geld noch selten war; als Tauschmittel dienten insbesondere Vieh und Waffen.
Nach Erwerbung der Provence begannen die frnkischen Könige Mnzen mit ihrem eigenen Namen auszuprgen, und zwar den Gold-Solidus (ca. 6 Mark), auf welchen 12, spter 40 Silber-Denare gingen (woher noch das Zeichen /$).
3. Stnde. Noch zerfiel die Gesellschaft in die Stnde: Freie, Liten (oder Hrige), Freigelassene und Knechte. Aber der Stand der Freien, welche nur den König als Herrn der sich hatten, verminderte sich immer mehr. Wegen der immer drckenderen Last des Heeresdienstes und des Gerichts-dienstes, sowie um den Bedrckungen Mchtigerer sich zu entziehen, ergaben sich die rmeren Freien freiwillig einem Mchtigeren und leisteten ihm als ihrem Senior" den Treueeid. Namentlich begaben sich viele, die ursprng-lich frei waren, in den Dienst der Kirchen und Klster, oft blo, um sich der Wehrpflicht zu entziehen. Die verschiedenen Stnde wurden namentlich durch ein verschiedenes Wergeld" deutlich voneinander unterschieden.
4. Stellung der Frauen. Eine wie hohe Verehrung schon bei den alten Germanen die Frauen genossen, bezeugt Tacitus (s. oben 3). Doch auch ohne dieses Zeugnis mten wir auf eine besondere Achtung der Frauen bei den Germanen schlieen. Schon der Name Frau", der eigentlich Herrin" bedeutet (frouwa die weibliche Form zu althochdeutsch fr = Herr), noch mehr aber die inhaltschweren Namen, die unsere Ahnen den Frauen gaben, deuten auf die ehrenvolle Stellung hin, welche die Mtter des germanischen Volkes einnahmen. Nicht aufs Geratewohl er-
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diesen Schlamm, die Abkhlung der Lust durch diese Wassermenge gerade in den heiesten Monaten sind um so wertvoller, als der blaue, glnzende Himmel des oberen Fluthals niemals durch Regenwolken getrbt wird, als die Hitze stark ist und die Sdweststrme den Sand und Staub der Sahara zuweilen der das westliche Grenzgebirge bis in den Nil hineintreiben. Dem Lande am untersten Laufe des Nil, dem Delta, sendet die Nhe des Meeres von Zeit zu Zeit Regengsse, und acht Monate hindurch wird das ganze nach dem Mittel-meere geffnete Thal von erfrischenden Nordwinden durchweht.
Durch seine Fruchtbarkeit that sich schon in der ltesten Zeit gypten unter den Lndern hervor. Es nhrte eine so zahlreiche Bevlkerung, da das Nilthal von Stdten wie berset schien; durch seinen Getreidereichtum war es eine Kornkammer auch fr andere Völker (vgl. die Geschichte Josephs). Auer Getreide erzeugte das Land Baumwolle, Dattelpalmen, die Papyrusstaude :c., von merkwrdigen Tieren das Krokodil, das Flupferd, den Ichneumon, den Ibis. Es wurde eingeteilt in Obergypten mit der Hauptstadt Theben, Mittelgypten mit der Hauptstadt Memphis und Untergypten oder das Delta mit Sai's und dem spter erbauten Alexandria.
3.
Die Kultur der gypter.
1. Die Kasten. Die alten gypter waren ein miges, arbeit-sames, gottesfrchtiges Volk. Sie teilten sich in sogenannte Kasten d. h. streng voneinander gesonderte erbliche Stnde. Die erste und vornehmste Kaste war die der Priester, die nicht nur dem Religionswesen vorstanden, sondern sich auch allein im Volke mit wissenschaftlichen Dingen beschftigten; sie trieben Mathematik, Geometrie und Sternkunde; sie waren Richter, rzte und Bau-meister. Den Knigen standen sie als einflureiche Ratgeber zur Seite. brigens war den Knigen, die Pharaonen (d. i. Shne des Sonnengottes Ra) genannt wurden, zunchst der Kriegerstand untergeordnet, der die zweite Kaste bildete. Die dritte Kaste umfate die Gewerbetreibenden und begriff in sich die Handwerker, Kaufleute und Knstler. Die vierte Kaste bildeten die Ackerbauer und Rinderhirten. Auch die Nilschiffer und in spterer Zeit die Dolmetscher waren besondere Stnde des Volkes. Die Schweinehirten endlich wurden fr unrein gehalten und waren vom Besuche der Tempel ausgeschlossen.
2. Die Religion. Als Götter wurden von den gyptern
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Zweiter Abschnitt. Zweiter Zeitraum.
masten gestützt. An die Südostseite der Akropolis lehnte sich das älteste Theater Athens, das Dionysostheater an, dem alle später errichteten griechischen Theater (§. 29) nach Anlage und Einrichtung glichen. Die reichsten Bürger waren gehalten, auf ihre Kosten an bestimmten Tagen Schauspiele zu veranstalten, und wetteiferten darin, wer das beste und glänzendste aufführen ließ. Oft wurden an einem Festtage sechs Stücke gegeben, und der Beifall des Volkes sprach laut aus, wessen Aufführung die gelungenste war. Der Sieger erhielt als Preis einen Kranz; sein Name wurde auf einer Säule eingegraben.
In der Malerei waren Zeuxis und Parrhlsius berühmt. Beide wetteiferten einst, wer von ihnen in ihrer Kunst das Vorzüglichste zu leisten vermöchte. Zeuxis, heißt es, malte Weintrauben mit einer solchen Natürlichkeit, daß die Vögel darnach pickten; Par-rhasius stellte kurze Zeit nachher ein Gemälde aus, das ein dünner Vorhang zu bedecken schien. Zeuxis forderte ihn auf, den Vorhang wegzuziehen. Da freute sich Parrhasius seines Sieges über Zeuxis; denn der Vorhang war eben das Gemälde.
Auf dem Gebiete der Dichtkunst glänzten die drei größten Trauerspieldichter Griechenlands: Äschylos, Sophokles und Eu-ripides (§. 29), von welchen der 45 jährige Äschylos in der Schlacht bei Salamis, wie vorher bei Marathon und nachher bei Platää, mitkämpfte, Sophokles, 15 Jahre alt, beim Siegesfeste den Jünglingsreigen anführte und Euripides am Tage der Schlacht bei Salamis geboren wurde. Ihnen schloß sich der Lustspieldichter Aristophanes an (§. 29), dessen Spott auf der Bühne selbst die Angesehensten im Volke, wie Perikles und Sokrates, nicht verschonte.
Die Wissenschaften, wie Philosophie, Mathematik, Astronomie und Geschichte wurden in dieser Zeit höchster geistiger Regsamkeit nicht minder gepflegt. Herodot, der Vater der Geschichtschreibung, verfaßte seine Geschichte der Perserkriege; ihm folgte Thuk^dides mit seiner trefflichen Geschichte des peloponnesischen Krieges (§. 22).
Wohlstand und Bildung. Die rege Thätigkeit auf den Gebieten des materiellen und geistigen Lebens erzeugte Wohlstand und allgemeine Bildung. Künstler, Kaufleute und Schiffer, Handwerker und Goldarbeiter waren viel beschäftigt. Steine, Erz, Elfenbein, Gold, Ebenholz und Bauholz mußten herbeigeschafft und verarbeitet werden. Athenische Schiffer und Kaufleute fuhren aus, die Rohstoffe herbeizuholen; athenische Bürger verarbeiteten sie. Handel und Gewerbe lockten die Kaufleute aller Welt herbei, und der
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