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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 73

1902 - Karlsruhe : Lang
— 73 — Zur besseren Erhaltung des Landfriedens wurde das Reichsgebiet in zehn Kreise eingeteilt?) Xvii. Die Kirchentrennung. Martin Luther war der Sohn eines Landmannes aus Möhra in Thüringen. Sein Vater verließ seine Heimat und nahm seinen Wohnsitz in Eisleben und später iu Mausfeld, wo er sich durch Bergmauusarbeit ernährte. In Eisleben wurde Martin Luther am 10. November 1483 geboren. Er hatte eine harte Jugend; denn seine Eltern waren arm und hielten ihn strenge. Wegen seiner guten Anlagen wurde er zum Studieren bestimmt und in die lateinische Schule nach Magdeburg und später nach Eisenach gebracht. Hier mußte er sich seinen Lebensunterhalt zum Teil dadurch erwerben, daß er, wie dies damals gebräuchlich war, mit andern Schülern vor den Häusern reicher Leute geistliche Lieder saug. In seinem achtzehnten Jahre begab er sich nach Erfurt auf die hohe Schule, um sich zum Rechtsgelehrten auszubilden. Er war in jener Zeit ein lebensfroher Jüngling und eben fo fehr wegen seines Eifers für das Studium, als wegen seiner heiteren Gemütlichkeit und seiner Neigung zu Musik und Gesang bei den übrigen Studenten geachtet und beliebt. Der Tod seines besten Freundes erfüllte ihn mit tiefer Betrübnis, und als er bald darauf durch ein schweres Gewitter in Lebensgefahr kam, legte er das Gelübde ab, dem weltlichen Leben zu entsagen und Mönch zu werden. Obgleich sein Vater diesen Entschluß nicht billigte, trat Martin Luther doch in das Kloster der Augustiner zu Erfurt ein. Mit größtem Eifer erfüllte er die Pflichten, die das Klosterleben ihm auferlegte, und betrieb das Studium der Gottesgelehrtheit mit solchem Erfolge, daß der Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen ihn als Professor an die hohe Schule zu Wittenberg berief. Hier hielt er Vorträge über die Briefe des Apostels Paulus, über die Psalmen und über die Schriften des Kirchenvaters Augustinus *) Zwischen den Alpen und dein Thüringer Wald der schwäbische, bayerische, österreichische und der fränkische Kreis, nördlich davon zwischen Weser und Ostsee im Gebiete der Elbe und Oder der obersächsische und der niedersächsische Kreis, zwischen Weser, Ems und Niederrhein der westfälische Kreis; der oberrheinische umsaßt Elsaß-Lothringen, einen großen Teil der bayerischen Pfalz, das heutige Großherzogtum Hessen und die preußische Provinz Hessen-Nassau, der niederrheinische oder kurrheinische die Gebiete des Psalzgrasen bei Rhein und der drei geistlichen Kurfürsten von Mainz, Köln und Trier; der burgundische Kreis begriff in sich Holland, Belgien, Luxemburg und die Freigrafschaft Burgund, westlich vom Jura. Böhmen, Mähren, Schlesien und die Schweiz waren keinem Kreise zugeteilt.

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 237

1911 - Breslau : Hirt
Der Dreiigjhrige Krieg. 237 Das protestantische Deutschland sah diesen Vorgngen unttig zu, die Union lste sich auf, der Kurfürst von Sachsen stand auf feiten des Kaisers, und nur die Niederlande, deren Krieg gegen Spanien von neuem ausgebrochen war, gewhrten dem unglcklichen Kurfrsten Zuflucht und Untersttzung. Fr feine Sache stellten der Graf Ernst Peter von Mansfeld, der jugendliche Christian von Braunschweig, der Ad-ministrator des Bistums Halberstadt, und der Markgraf Georg Fried-rich von Badeu-Durlach Heere ins Feld. Zuerst wurde Tilly im April 1622 von Mansfeld und dem Markgrafen bei Wiesloch besiegt; als diese sich aber trennten, gelang es Tilly, bei Wimpfen im Mai 1622 den Markgrafen zu schlagen. Tilly hatte sich durch die spanischen Truppen Cordovas verstrkt, berraschte den Feind, und es kam zu einem blutigen Kampf. Auf beiden Seiten riffen die Geschtze ganze Reihen nieder; gegen Abend flogen im markgrflichen Lager fnf Pulverwagen in die Luft und richteten entsetzliche Verheerung an. Die Schlacht war verloren, das Lager in den Hnden der Feinde; fast wre der Markgraf mit seinen beiden Shnen gefangen genommen worden. Sptere Sage erzhlt, der Brgermeister Deimling mit 400 Pforzheimern habe sich sr seinen Markgrafen geopfert; alle seien den Heldentod fr ihn gestorben. Der Markgraf floh nach der Hochburg, fhrte 1627 noch dem Dnenknige ein Heer zu, war aber erfolglos und zog sich nach Stra-brg zurck, wo er 1638 starb. Die Regentschaft hatte er schon 1622 zugunsten seines Sohnes Friedrich V. niedergelegt, in der vergeblichen Hoffnung, dadurch seine Markgrafschaft vor Verwstung zu schtzen. Tilly zog darauf nach dem Main, dem dritten Gegner entgegen, Christian von Braunschweig, den er im Juni 1622 bei Hchst und 1623 bei Stadtlohn in Westfalen schlug. Im Laufe zweier Jahre waren die pflzischen Lande vollstndig erobert, die Städte Frankenthal, Mannheim, Heidelberg trotz Gegenwehr von Tilly genommen. Unter Mord und Brand drang er in letzterem ein, das der Gouverneur van der Merven mehrere Wochen entschlossen verteidigt hatte. Einen unersetzlichen Verlust erlitt die altberhmte Universitt. Die welt-bekannte Bibliotheca Palatina wurde in 184 Kisten nach Rom geschleppt, und Maximilian war froh, mit diesem literarischen Raub, dem Rstzeug der protestantischen Wissenschaft", den Papst auf billige Weise entschdigen zu knnen. Die Ob er Pfalz (das Gebiet nrdlich von Regensburg) wurde mit-samt der pflzischen Kurwrde auf Maximilian von Bayern bertragen. Die Gebiete an der Bergstrae, die 1461 von dem Erzbischos von Mainz, Diether von Isenburg, an Friedrich I. von der Pfalz verpfndet worden waren, wurden nun von Kurmainz wieder in Besitz genommen und zur katholischen Lehre zurckgefhrt. 118. Der Niederschsisch-Dnische Krieg (1625 1629). Die Besorgnis vor einer katholischen Reaktion bestimmte die Mitglieder des niederschsischen Kreises, ein Heer zu ihrem Schutze anzuwerben. Gleichzeitig schlo Jakob I. von England mit den Niederlanden und dem

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 181

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 181 — tas Herzogtum Nassau und die Freie Stadt Frankfurt am Main dem preußischen Staate einverleibt. Die andern deutschen Staaten nörd-uch vom Main traten mit Preußen zu dem Norddeutschen Bunde zu» ammen, dessen Oberhaupt der jeweilige König von Preußen sein sollte. Dieser erhielt den Oberbefehl über die Bundes-Streitmacht. Die Regierung leitete Bismarck als erster Bundeskanzler, neben ihm der aus Vertretern der (Einzelstaaten gebildete Bundesrat. Das Volk Jöar vertreten durch den Reichstag, der aus dem allgemeinen, gleichen, °ttekten und geheimen Wahlrecht hervorging. So war der Grund Zur deutschen Einheit gelegt. Die Länder südlich vom Main: Bayern, Württemberg. Baden und Hessen hatten sich bereit erklärt, ihre ge-wnte Wehrkraft im Falle eines auswärtigen Krieges unter den Oberbefehl des Königs von Preußen zu stellen. 8. Des Königs Ratgeber. Diese herrlichen Erfolge sind tole wir schon gesehen haben (vgl. Nr.76, 4), besonders drei Männern äu verdanken: dem Ministerpräsidenten von Bismarck, dem riegsminister von Roon und dem General von Molt Ke. (Ein Wscher kann nicht alles allein tun. Seine größte Kunst ist, an jede teile der Staatsverwaltung den dafür geeignetsten Mann zu be= ufen; seine größte Tugend, zu tüchtigen Männern ein festes ver-Quen zu haben. „Die will ich für meine wahren Freunde halten, mir die Wahrheit sagen, auch wo sie mir mißfallen könnte." Dies Jöelobnis aus früher Jugend hat König Wilhelm treulich gehalten 'w Qben lang, vor allem gegen jene drei Männer, mochten haß, et° und Verblendung noch so sehr gegen sie toben. 78. (Dtio von Btsmardt. fugend. Die Bismarcks, ein altes märkisches Oeisgefchiecht, sind in die ehemals slawische ctltmarfc als reisige Ritter yettommet! Und haben dort mit dem Schwerte Deutschtum und Christen» ^ m verbreiten helfen (s. Nr. 29,1). — (Dtto von Bismarck wurde am * Hprii 1815 auf dem Gute Schönhaufen geboren. Mit sechs Jahren n m er "ach Berlin in eine (Erziehungsanstalt und später aufs Gqm-^ hum. Dann wurde er ein flotter (Böttingischer Student, der viele über» Ich! *9e bliche machte und auf dem Paukboden eine gefürchtete Klinge u9- Der „tolle Bismarck" Hieß er da bei den Kommilitonen. Aber bei Heb1 ^^"blust ließ er es sich doch angelegen sein, gute Bücher gründ» ^ Zu studieren. Besonders liebte er die Erdkunde. Später erzählte

4. Kurzer Abriß der Geschichte und Verfassung des Großherzogtums Hessen - S. 6

1911 - Breslau : Hirt
6 I. Geschichte. § 3. Tie Landgrafschaft Hessen-Darmstadt (1567—1806). Der erste Landgraf von Hessen-Darmstadt, Georg I., der Fromme genannt (1567 —1596), war ein wahrer Vater seines Landes, ein trefflicher Haushalter und eifriger, gläubiger Christ. Zu seinem kleinen Lande, das nur aus den Ämtern Darmstadt, Auerbach, Dornberg, Lichtenberg, Reinheim, Rüsselsheim, Zwingenberg und einem Teil des Amtes Butzbach bestand, erwarb er durch Erbschaft das Alsbacher Schloß, Groß- und Klein-Umstadt, Homburg v. d. Höhe, Schotten und den dritten Teil des Amtes Braubach, durch Kauf Stockstadt, Wolfskehlen, Bischofsheim und die Höfe Gehaborn, Sensfeld und Kranichstein. Geradezu musterhaft und vorbildlich für das ganze Land war die von ihm selbst geleitete und überwachte Verwaltung seiner Güter und Domänen. Um sein geringes Einkommen zu heben, richtete er seine Aufmerksamkeit vorzugsweise auf die Landwirtschaft im weitesten Sinne. Viehzucht, Obst-, Wein- und Hopfenbau, Fischzucht, Forstkultur, Bergbau, ja sogar die aus Italien eingeführte Seidenraupenzucht fanden eifrigste Pflege. Dadurch ergaben sich nicht nur für den Landgrafen bedeutende Einkünfte (im Jahre 1588 z. B. betrug die Mehreinnahme 116600 Gulden), sondern dem Lande wurde dadurch auch ein Beispiel gegeben, das zur Nachahmung auffordern mußte. Durch die musterhafte Verwaltung und die große Sparsamkeit des Landgrafen war es möglich, daß er trotz der großen Ausgaben für das Wohl und die Vergrößerung seines Landes bei seinem Tode l/2 Million Gulden hinterlassen konnte. Unter ihm wurde auch zur Entwässerung des Riedes, der wasserreichen und sumpfigen Ebene zwischen Rhein und Bergstraße, der Landgraben angelegt. Georgs I. Sohn und Nachfolger Ludwig V. (1596—1626) fand seine Brüder Philipp und Friedrich nach dem 1606 errichteten Erbstatnt, wonach nur der älteste Sohn thronberechtigt ist, ab und übernahm so die Gesamtregierung. Der eine Bruder, Landgraf Philipp von Butzbach (+ 1643), war ein eifriger Freund und Förderer von Kunst und Wissenschaft, in alten und neuen Sprachen wohlbewandert und hatte eine besondere Vorliebe für Astronomie. Auf seinem Schlosse zu Butzbach errichtete er eine Sternwarte, die er mit ganz hervorragenden Instrumenten ausstattete. Mit Galilei stand er in brieflichem Verkehr, Kepler weilte mehrmals bei ihm als Gast. Der andere Bruder, Friedrich, nahm seinen Sitz zu Homburg v. d.höhe und wurde der Stifter des landgräflichen Hauses Hessen-Homburg. Aus der Erbschaft des 1604 verstorbenen Landgrafen von Oberhessen fiel Ludwig V. zunächst der südliche Teil Oberhessens mit Gießen zu, wo er 1607 die Universität gründete. Aber nach einem langen Erbschaftsstreit mit Hessen-Kassel, bei dem sich Ludwig der Gunst und Unterstützung des Kaisers zu erfreuen hatte, wurde ihm durch den kaiserlichen Reichshofrat das ganze Oberhessische Erbe, also auch der nördliche Teil mit Marburg, zugesprochen und für

5. Kurzer Abriß der Geschichte und Verfassung des Großherzogtums Hessen - S. 5

1911 - Breslau : Hirt
§ 2. Hessen als Landgrafschaft. 5 geistlichen Stifter wurden zu wohltätigen Zwecken, zur Gründung der Hospitäler zu Hofheim, Gronau, Haina und Merxhausen und zur Stiftung der Universität Marburg (1527) verwandt. Im Jahre 1529 machte Philipp den vergeblichen Versuch, durch das Religionsgespräch zu Marburg Luther und Zwingli zu einer Verständigung zu bewegen. Auf den Reichstagen zu Speyer (1529) und zu Augsburg (1530) gehörte er zu den eindrucksvollsten und entschlossensten Führern der Protestanten und schloß 1531 mit dem Kurfürsten Johann von Sachsen das Bündnis zu Schmalkalden, dem später noch andere Mitglieder beitraten. Dem von dem Kaiser geächteten und von dem Schwäbischen Bunde vertriebenen Herzog Ulrich von Württemberg gewährte er Aufnahme und führte ihn 1534 mit Waffengewalt in sein Land zurück durch den Sieg bei Laufen über den Bruder des Kaisers, Ferdinand, der das Land als Lehen in Besitz genommen hatte. Seit dieser Zeit erhielt Philipp den Beinamen „der Großmütige". Im folgenden Jahre war er an der Bekämpfung und Unterwerfung der Wiedertäufer in Münster beteiligt. Als Haupt des Schmalkaldischeu Bundes und Führer der Evangelischen in Deutschland mußte er den Schmerz erleben, daß sein eigener Schwiegersohn, Moritz von Sachsen, die Sache seiner Glaubensgenossen preisgab und sich auf die Seite des Kaisers stellte. Nach der Niederlage feines Verbündeten, des Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen, bei Mühlberg (1547) mußte Philipp sich zu der Abbitte in Halle verstehen, nach der er gegen alles Erwarten in Haft genommen wurde, ein Opfer der ränkevollen spanischen Politik. Furchtbar waren die Demütigungen und Leiden des Fürsten in der Gefangenschaft zu Ondenarde und Mecheln. Endlich wurde er durch das Vorgehen seines Schwiegersohnes Moritz von Sachsen, der für seinen Verrat an der evangelischen Sache den Kurfürstenhut erhalten hatte, nach dem Vertrag von Passau 1552 aus seiner Gefangenschaft befreit. Nun widmete er sich aufs neue der Fürsorge um sein Land, in dem er Ackerbau, Handel und Gewerbe förderte, das Rechtswesen verbesserte und sich durch wohltätige Gesetze (Jagd- und Forstordnung, Feuerordnung, Münzgesetz) verdient machte. Er starb am 31. März 1567 und wurde in der Martinskirche in Kassel beigesetzt. Durch sein Testament erhielt sein Sohn Wilhelm etwa die Hälfte des Landes: Niederhessen mit Kassel, Ludwig etwa ein Viertel: Oberhessen mit Marburg, Philipp ein Achtel: die Niedergrafschaft Katzenelnbogen mit St. Goar und Rheinfels, und Georg ebenfalls ein Achtel: die Obergrafschaft Katzenelnbogen mit Darmstadt. Aber bereits 1583 starb die Linie Rheinfels und 1604 die Marli urger Linie aus, so daß nur noch die Landgrafschaft Hessen-Kassel und die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt übrig blieben.

6. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 205

1836 - Leipzig : Schumann
205 Iii. Kultur - Geographie. §. 870. Die griechische Sprache, die sich durch Fülle, Kraft, Melodie und die Leichtigkeit, mit der sich Wörter zusammensetzen lassen, vor den meisten übrigen auszeichnet, scheint asiatischm Ur- sprungs zusein; das Neugriechische wird mit denselben staben geschrieben, hat aber eine große Anzahl neuer Wörter aufgenommen und auch in der Grammatik manche Veränderungen erfahren. 877. Die zum germanischen Stamme gehörenden Völker sprechen sämmtlich auch germanische Sprachen. Die d eutsche Sprache im Allgemeinen wird in ganz Deutschland geredet, in den russischen Ostsee-Provinzen und in Preußen, im Elsaß und einem Theile Lothringens, Ungarns, Siebenbürgens, ferner in den meisten Kantonen der Schweiz. Unser sogenanntes Hochdeutsch, das in allen diesen Landern die Sprache der gebildeteren Klassen und allgemeine Schriftsprache geworden ist, hat sich im Laufe der letzten drei Jahrhunderte gebildet, lebt jedoch im Volke weder in Meißen, und hier am allerwenigsten, noch sonst irgendwo. Es ist rein ein Produkt der Kunst und wird von wenigstens 12 bis 15 Millionen Deutschen kaum verstanden; der Landmann spricht es niemals; die Predigten, die im Hochdeutschen gehalten werden, ver- steht er nur halb oder gar nicht; in den kleineren Städten sowohl als den größeren herrscht immer im gewöhnlichen Wandel und Ver- kehr ein Dialekt, nie das Hochdeutsche vor. Durch dieses letztere ist freilich viel Verwirrung ins Leben der niedern Stände, die bis- her dadurch von den höheren gewissermaßen isolirt standen, gebracht worden, allein es ist auch nur durch dasselbe eine allgemeine deutsche Literatur möglich geworden. — Die deutschen Mundarten lassen sich in zwei große Abtheilungen sondern, in die oberländische und in die mederdeutsche. Zum Oberdeutschen gehören die Dialekte in der Schweiz, in Tyrol, in den übrigen deutschen Provinzen Oester- reichs, in Böhmen, Baiern, Schwaben, Franken, im Elsaß und der Pfalz, überhaupt am Ober- und Mittelrhein, die in den ge- sammten sächsischen Ländern, Thüringen und einem großen Theile Hessens. — Zum Niederdeutschen gehört das Sassisch-nje- de rd eutsche, oft sehr unpassend Plattdeutsche genannt; eine durch Wortfülle, Weichheit und ungemeinen Reichthum an Wurzelwörtern, von denen sicherlich kaum die Hälfte ins Hochdeutsche übergegangen sind, ausgezeichnete Sprache, die noch jetzt Volkssprache bei mehr als 10,000,000 Deutschen, die eigentliche Schwestersprache des Skan- dinavischen und Muttersprache des Holländischen und Flämi- schen ist; Dialekte desselben sind das Angelsächsische und Frie- sische. Das Sassische wird mit einigen Modifikationen gesprochen von der Mehrzahl der Bewohner in Livland, Pommern, den Mar- ken, Mecklenburg, Holstein, ganz Hannover, Braunschweig, über- haupt bis zum Harze (in dessen Süden thüringische Mundart vorwaltet), in Oldenburg, ganz Westfahlen, einem Theil von Hes- sen und am Niederrhein. Auch das jetzt korrumpirte Deutsch der Siebenbürger stammt von ihm ab. — Das Hochdeutsch oder die Schriftsprache wird am unangenehmsten in Altbaiern, Schwaben, in Meißen und im Königreiche Sachsen überhaupt pro- nuncirt, grammatisch richtig natürlich von den gebildeten Leuten

7. Die Weltgeschichte - S. 170

1835 - Mainz : Kupferberg
170 Auflösung des deutschen Kaiserrstchs. v.c.t. Franz schließt, nach seiner Unterredung zu Saroschütz mit Napoleon, Waffenstillstand, und der von allen Seiten sich zeigenden Hilfe ungeachtet, nachdem Preussen (Haugwitz) zu Wien einen Vergleich eingegangen, den Frieden zu 1805.Preßburg: Oesterreich verliert Tyrol an Baiern; schwä- bische Besitzungen an Würtemberg und Baden, Venedig rc. an Italien; erhalt Salzburg rc. Der Churfürst von Baiern und Würtemberg — Könige, Baden — Churfürst mit völliger Souveränetät. 2806. Ioseph Napoleon erblicher König von Neapel und Sicilien. Ferdinand flüchtet nach Sicilien. Ludwig Napoleon — König von Holland. Prinz iliurai — Herzog von Cleve/und Berg. Berliner — Fürst von Iveufchatcl. Prinz Eugen Beauhamois mit der Prinzessin Auguste von Baiern vermahlt rc. Rheinbund unter Napoleon's Protectorat zwi- schen Baiern, Würtemberg und vierzehn kleineren Fürsten; der Churerzkanzler — Fürst-Primas des Bundes, sämmtlich sou- verän; die anderen Reichsstände mediatisirt. Frankfurt, Sitz der Bundesversammlung, dem Fürsten - Primas. Franz H. legt seine deutsche Krone nieder, erklärt sich zum erblichen Kaiser der österreichischen Monarchie, — völ- Ang. lige Auflösung der deutschen Reichsverfassuug. Die Reichsverfassung ist bis zum Lüneviller Frieden ohne bedeutende Veränderung; durch ihn die Kreisrintlmung aufgehoben. Der Reichs- tag seit 1663 beständig, wurde durch Bevollmächtigte des Kaisers und der Reichsstände beschickt; bei reichstägigen Berathungen drei Collegien: das Churcollegium, der Fürstenrath und das reichsstädtische Collegium. Das Reichsk-mmergericht hatte, mehrer Beschlüsse ungeachtet, seit 1782 doch nur einen Kammerrichter, zwei Präsidenten und fünf und zwanzig Beisitzer. Der Reichshofrath hatte seinen Sitz am kaiser- lichen Hof, seit dem westphälischcn Frieden von gleicher Gerichtsbarkeit mit dem Kammergerichte, ausschließlich für Erkenntnisse über ganze Fürstenthümer rc.; er bestand aus achtzehn Mitgliedern, sämmtlich vom Kaiser ernannt und besoldet. Das Zeitalter der klassischen Litteratur hat vorzüglich durch Fried- richs U. Einfluß begonnen. Die Dichtkunst, durch Lessing und /

8. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 3

1911 - Breslau : Hirt
Vorwort. Bei der Bearbeitung des vorliegenden sechsten und letzten Teils des Pfeiferschen Lehrbuchs der Geschichte fr die Bedrfnisse Sdwestdeutsch-lands sind die gleichen Grundstze befolgt worden wie bei der Bearbeitung der vorhergehenden. Zu aufrichtigem Danke find wir Herrn Professor Henkelmann in Bensheim verpflichtet, der die Freundlichkeit hatte, die Korrektur mitzulesen und das Lehrbuch bezglich der hessischen Geschichte zu kontrollieren und zu ergnzen. Besserungsvorschlge werden den Herausgebern stets willkommen sein und nach bestem Wissen und Gewissen dankbar verwertet werden. Straburg i. E. und Wertheim a. M., Mai 1911. v. Borries. Kienitz. Bemerkung des Verlegers. Als Ergnzung zu dem vorliegenden Lehrbuche sind Sondergeschichten der einzelnen sdwestdeutschen Staaten in Aussicht genommen. Diese sollen die Landesgeschichten in geschlossenem Abri bringen und die Einzelheiten nachtragen, die der Text des Lehrbuchs nicht in vollem Mae bercksichtigen konnte. der das Erscheinen dieser in Vorbereitung befindlichen Ergnzungshefte behalte ich mir direkte Mitteilung an die in Frage kommen-den Anstalten vor.

9. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 5

1911 - Breslau : Hirt
2. Hessen als Landgrafschaft. 5-- geistlichen Stifter wurden zu wohlttigen Zwecken, zur Grndung der Hospitler zu Hofheim, Gronau, Haina und Merxhausen und zur Stiftung der Universitt Marburg (1527) verwandt. Im Jahre 1529 machte Philipp den vergeblichen Versuch, durch das Religionsgesprch zu Marburg Luther und Zwingli zu einer Verstndigung zu bewegen. Auf den Reichstagen zu Speyer (1529) und zu Augsburg (1530) gehrte er zu den eindrucksvollsten und entschlossensten Fhrern der Pro-testanten und schlo 1531 mit dem Kurfrsten Johann von Sachsen das Bndnis zu Schmalkalden, dem spter noch andere Mitglieder beitraten. Dem von dem Kaiser gechteten und von dem Schwbischen Bunde vertriebenen Herzog Ulrich von Wrttemberg gewhrte er Aufnahme und fhrte ihn 1534 mit Waffengewalt in sein Land zurck durch den Sieg bei Laufen der den Bruder des Kaisers, Ferdinand, der das Land als Lehen in Besitz genommen hatte. Seit dieser Zeit erhielt Philipp den Beinamen der Gromtige". Im folgenden Jahre war er an der Bekmpfung und Unterwerfung der Wiedertufer in Mnster beteiligt. Als Haupt des Schmalkaldischen Bundes und Fhrer der Evangeli-schert in Deutschland mute er den Schmerz erleben, da sein eigener Schwiegersohn, Moritz von Sachsen, die Sache seiner Glaubens-genossen preisgab und sich auf die Seite des Kaisers stellte. Nach der Niederlage seines Verbndeten, des Kurfrsten Johann Friedrich von Sachsen, bei Mhlberg (1547) mute Philipp sich zu der Abbitte in Halle verstehen, nach der er gegen alles Erwarten in Haft genommen wurde, ein Opfer der rnkevollen spanischen Politik. Furchtbar waren die Demtigungen und Leiden des Fürsten in der Gefangenschaft zu Oudenarde und Mecheln. Endlich wurde er durch das Vorgehen seines Schwiegersohnes Moritz von Sachsen, der fr seinen Verrat an der evangelischen Sache den Kurfrstenhut erhalten hatte, nach dem Vertrag von Passau 1552 aus seiner Gefangenschaft befreit. Nun widmete er sich aufs neue der Frsorge um sein Land, in dem er Ackerbau, Handel und Gewerbe frderte, das Rechtswesen verbesserte und sich durch wohlttige Gesetze (Jagd- und Forstordnung, Feuerordnung, Mnzgesetz) verdient machte. Er starb am 31. Mrz 1567 und wurde in der Martinskirche in Kassel beigesetzt. Durch sein Testament erhielt sein Sohn Wilhelm etwa die Hlfte des Landes: Niederhofen mit Kassel, Ludwig etwa ein Viertel: Ober-Hessen mit Marburg, Philipp ein Achtel: die Niedergrafschaft Katzen-einbogen mit St. Goar und Rheinfels, und Georg ebenfalls ein Achtel: die Obergrafschaft Katzenelnbogen mit Darmstadt. Aber bereits 1583 starb die Linie Rheinfels und 1604 die Marburger Linie aus, so da nur noch die Landgrafschaft Heffen-Kassel und die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt brig blieben.

10. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 51

1879 - Leipzig : Teubner
Schmalkaldischer Krieg 1546—47. 51 und es folgten demselben die trauernden Bürger mit Weibern und Kindern. Auf Anordnung des Kurfürsten wurde die Leiche in der Schloßkirche bestattet. Ueber der Ruhestätte ward eine noch vorhandene Grabschrift auf einer messingenen Tafel angebracht. Der Schauplatz des Schmalkaldifchen Krieges war im ersten Jahre hauptsächlich Süddeutschland, dessen Städte zum großen Theil dem Schmalkaldischen Bunde angehörten, wie Augsburg, Ulm, Straßburg, Konstanz, Reutlingen n. a. Der Kaiser hatte Anfangs seine Truppen noch nicht zusammen; er stand bei Regensburg mit nur 9000 Mann und wartete noch auf bedeutende Verstärkungen aus Italien und den Niederlanden, während ein beträchtliches Heer der oberdeutschen Städte schon kampfbereit dastand, unter Ausühruug des kriegserfahrenen und energischen Sebastian Schärtlin von Bürdenbach. Dieser hatte schon die Ehrenberger Klause m Tyrol erobert und den wichtigen Paß besetzt, wodurch der Kaiser von Italien abgeschnitten ward und die aus Italien heranziehenden Truppen aufgehalten werden konnten. Er beabsichtigte einen raschen Angriff auf den Kaiser selbst, solange derselbe seine Truppen noch nicht verstärkt habe; allein die Bundesräthe, die zu Ulm tagten, wollten mchts wagen. Sie befahlen Schärtlin, das bairische Gebiet nicht zu verletzen und Throl zu räumen, da die Herzoge von Baiern und von Oestreich den Krieg noch nicht erklärt hätten. Als im August der Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, der Sohn des 1532 verstorbenen Kurfürsten Johann, und der Landgraf Philipp von Heffen, welche beide mit der Acht belegt waren, sich mit dem Heere der süddeutschen Städte vereinigt hatten, dauerte das Zaudern fort, obgleich das Heer der Verbündeten dem kaiserlichen weit überlegen war. Der Kayer verschanzte sich unter den Kanonen von Ingolstadt, wo chn die Verbündeten eine Zeitlang beschossen. Aber die Uneinigkeit der Führer und theilweise Zaghaftigkeit verluderten ste, einen großen Entschluß zu fassen. Der Kaiser konnte nnterdeß beträchtliche Streitkräfte an sich ziehen, und Winter herannahte, war von seinen Gegnern soviel
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