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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 172

1911 - Erfurt : Keyser
— 172 — Eremiten-Ordens zu schauen: Einen Schäferstab im linsen Arm, deutet sie mit der Rechten auf ihre Busenschleife, welche den Wahlspruch des Ordens trägt. Molsdorf in der Zeit nach Götter: Noch bei seinen Lebzeiten verkaufte Graf Götter seine Besitzung, und heute ist Molsdorf, nachdem es längere Zeit dem Gothaer Staat gehört, wieder Privatbesitz. 1826 wurde der Garten in eine englische Parkanlage umgewandelt, du die Unterhaltungskosten zu hohe waren. Die steinernen Götter wurden verkauft, und ein Teil derselben beschließt sein Dasein in den Anlagen des Steigerhauses und Hirschgartens zu Ersnrt. Die Wasserfälle und übrigen Wasserkünste wurden zugeschüttet und nur ein langer Teich mitten im Park angelegt. Die kunstvoll geschnittenen Bäume und Hecken ließ man wachsen, schuf unter ihnen große Rasenflächen und pflanzte neue Baumgruppen an. Jubel und Freude sind verschwunden, Fülle und Pracht vergangen; an ihrer Stelle breitet sich jetzt eine friedliche Ruhe wie der Zauberschlaf eines verwunschenen Märchenschlosses über dem Ganzen aus. (Nach M. Timpel.) 58. Im Französischen Lager. 1757. Seit dem August 1757 war Ersurt mit Reichstruppen und Franzosen überfüllt. Selbst die hohen französischen Generale waren mit ihrem glänzenden Gefolge in der Stadt einquartiert. Der Obergeneral Prinz v. Soubise bewohnte einen Flügel der Mainzer Statthalterei (Regierungsgebäude). Anfang September schlugen die Franzosen außerhalb der Stadt ihr Lager auf. Es war eine Stunde lang und reichte von der Feste Petersberg, in deren Schutz es lag, bis nahe an Tiefthal. Wie durch Zauberschlag erhoben sich in wenigen Stunden die Zelt-reihen in schönster Ordnung, und gewährte das Lager einen großartigen Anblick. Zuerst war es von 15 000, später sogar von 25 000 Mann bewohnt. Vor jedem Regiment waren die Feldstücke desselben aufgestellt, und die aufgepflanzten Fahnen flatterten lustig im Winde. Im Lager herrschte ein reges Leben. Hier wurde ein Regiment in den Waffen geübt, dort tanzte man nach dem Geklimper einer verstimmten Guitarre. Hier saß eine Gruppe bärtiger Grenadiere am Boden und spielte mit einer Karte, die ebenso schmutzig war wie die Lagerstatt, dort rollten Trommeln und schmetterten Trompeten. Hier spielte eine lärmende Musik zur Tafel auf, dort stieß eine Marketenderin einen Strom französischer Schimpfwörter gegen die sie neckenden Soldaten aus. Es war ein Gemisch von Tönen und Lauten, wie man es nur in einem französischen Lager finden kann.

2. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 205

1911 - Erfurt : Keyser
— 205 — 70. Ankündigung der Feier des Geburtstages Rapoleons in Erfurt. „Ilapoleons=Feft zu Erfurt, den 15. fluguft 1811." Zur Feier der Geburt des großen Napoleon, der die Zeit verherrlicht, in der wir leben, ist den löten August zu Erfurt, das unter der Aegide (Schutz) der großen Kaisers besteht, ein Fest bereitet, zu dem jeder sich einfinden wolle, der Sinn und Gefühl hat für große Eindrücke in großen Tagen. Ohne der hohen Bedeu tung des Tages selbst zu gedenken, wird er ein Festtag sein für Kenner und Verehrer der Kunst und für jeden, der eines hohen Genusses empfänglich ist. Außer den Freuden des Tages wird die Kunst den Würdigen preisen. Ein seltener Verein von Kennern der Musik der ersten Kapellen des benachbarten Deutschlands wird sich bestreben, dem Herrlichsten das herrlichste Opser des Genius und Talentes zu bringen, und mit dem ersten Meister- werke deutscher Tonkunst die Meisterkunst ihrer Darstellung zu vereinen. Die erhabenen deutschen Fürsten der Nähe, des Königs von Sachsen Majestät, haben ihre Künstler dem großen Festtage bestimmt, und feierlich bringt jeder das Fest seines eignen Genusses zum allgemeinen Feste. Unter der Leitung des Herrn Kantors Bischofs zu Frankenhausen, der durch seine musikalischen Ausführungen geehrt ist, wird der Abend des feierlichen Tages mit den großen Kompositionen (Tondichtungen) schließen, in welchen Deutschland seine ersten Künstler erkennt. Die kolossale Barfüßerkirche, prächtig erleuchtet, wird dem Orchester Raum geben, in welchem 300 meisterliche Spieler und Sänger mit deutscher Kunst und mit der Sängerkunst des befreundeten Italiens dem Protektor (Beschützer) des Vaterlandes huldigen. Noch nie versammelte sich in unserer Nähe eine solche musikalische Akademie (Gesell- schaft); sie konnte keinen größeren Tag ehren als diesen. Es bedarf wohl kaum unserer Ladung ans Publikum, daß es diese schönen Genüsse teile. Das Große und Erhabene hat in sich seine Beglaubigung, und es wird uns Freude sein, durch seltenen Genuß eines Tages Feier zu erhöhen, der dem Großen gilt und dem Erhabenen. Erfurt, im Juli 1811. Die Finanz- und Domänenkammer, von Resch, Präsident. 71. Wie die Franzoien aus Rußland zurückkehren und in Erfurt Einkehr halten. 1812—1813. Noch im Spätsommer des Jahres 1812 zogen schön geordnete Truppen in kühnem Siegesbewußtsein durch die Stadt nach

3. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 13

1909 - Leipzig : Hirt
2. Ausbruch der Revolution. 13 Da Herzog Karl Ferdinand von Braunschweig die Festungen Longwy und Verdun einnahm, wurde die Erbitterung des Volkes geschürt durch Danton, Marat und Robespierre, die in den Tagen vom 2. bis 6. September 1792 über 1100 Personen, meist Adelige, Geistliche und vermögende Leute, hinmorden und ihr Vermögen einziehen ließen. Diese Greuel tragen den Namen Septembermorde. Frankreich wird Republik. Nach der Einnahme der Festungen Longwy und Verdun rückte Herzog Karl Ferdinand von Braunschweig bis Valmy vor, ließ den Ort beschießen, konnte ihn aber nicht einnehmen. Vor dem französischen General Dumourie^ zog er sich an den Rhein zurück. Dumouriez drang dann in das zu Österreich gehörende Belgien ein, besiegte dort die Österreicher bei Jemappes und besetzte Brüssel. Ein andres französisches Heer unter dem General Custine plünderte Speyer, Worms, nahm die Festung Mainz und erpreßte furchtbare Kriegssteuern. Diese Waffenerfolge der französischen Truppen besserten die Lage des Königs nicht. Die Gesetzgebende Versammlung hatte sich aufgelöst, und auf Grund von allgemeinen Neuwahlen trat der Nationalkonvent zusammen, in dem die Umsturzpartei die Oberhand hatte. Der erste Beschluß des Nationalkonvents war die Abschaffung des Königtums. Frankreich wurde zur Republik erklärt am 21. September 1792. Hinrichtung Ludwigs Xvi. Obschon die Verfassung den König für unverletzlich erklärt hatte, zog der Nationalkonvent ihn doch zur Verantwortung. In den Tnilerien waren Briefe gefunden worden, die die Königliche Familie mit Österreich und den Emigranten gewechselt hatte; diese wurden als staatsfeindlich betrachtet. Der König verteidigte sich würdevoll. Trotzdem wurde er zum Tode verurteilt und am 21. Januar 1793 durch das Fallbeil hingerichtet. Nur die Abgeordneten aus der Gironde und ihre Anhänger hatten gegen das Todesurteil gestimmt. Die letzten Stunden Ludwigs Xyi. Ludwig Xvi. hatte seit Wcfccheit keinen Zweifel über den Ausgang seiner Sache und war vorbereitet auf den letzten Augenblick. Die erste Nachricht über das Todesurteil empfing er mit den Worten: „Der Tod erschreckt mich nicht, ich baue auf die Barmherzigkeit des Himmels!" In dieser Stimmung blieb er unwandelbar, ohne Schmerz, ohne Zorn, beinahe heiter; allen Wünschen, allen Hoffnungen dieser Erde hatte er entsagt. „Ich fürchte den Tod nicht," sagte er zu seinem Kammerdiener, „aber ich schaudere, wenn ich an die Königin, an meine unglücklichen Kinder denke." Er überwand auch dieses schmerzliche Gefühl; er fand selbst ein tiefes Mitgefühl für das Volk, das ihn unter das Fallbeil brachte. Nach ruhigem Schlafe erwachte er am Morgen des 21. Januar 1793 im Gefühle körperlicher Schwäche, mit Mühe sich der Morgenkälte erwehrend. Dann aber, schnell gestärkt durch eine Erinnerung an Gottes ewige Gerechtigkeit, bestieg er,

4. Deutsche Geschichte - S. 171

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ter siebenjährige Krieg. 1766-1763. vermochte er zu bestreiten; England schickte ihm Subsidien, ein Teil bet? Kriegskosten würde auf Sachsen und das ebenfalls besetzte Mecklenburg abgewälzt, enblich mußte die Ausgabe von minberwertigen Münzen und von Kassenscheinen aushelfen. Aber sein Heer war stark zusammengeschmolzen, und die neu eingestellten Rekruten konnten die gefallenen Veteranen nicht ersetzen. Es würde einsam um ihn; seine Mutter, seine Schwester, die Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth, und mehrere seiner vertrautesten Freunbe hatte bet Tod hinweggerafft; ihn selbst überschlich oft ein Gefühl der Lebensmüdigkeit, und er beschäftigte sich viel mit dem Gebanken an das Ende. Wie er es befürchtet hatte, vereinigte sich 1759 ein Teil des öfter-1759-reichifchen Heeres unter dem Felbmarschallleutnant Laubon mit den russischen Truppen, an beren Spitze jetzt General Ssaltykow stand. Friedrich konnte den 68 000 Russen und Österreichern nur 48 000 Preußen gegenüberstellen. Dennoch griff er sie am 12. August bei dem Dorfe Kunersborf an, das bei Frankfurt auf dem rechten Oberufer liegt. Kunersdorf. Die Seinen brangen anfangs, obwohl von einem langen Marsch ermübet, mit der größten Tapferkeit vor und erstürmten einen Teil der Höhen, welche die feinbliche Armee besetzt hatte. Als es dann aber galt, durch eine tiefe Schlucht hinburch bte bahinter gelegenen Hügel zu erklettern, erlahmten unter dem furchtbaren Kugelregen allmählich die Kräfte der preußischen Bataillone; und ein plötzlicher, zur rechten Zeit ausgeführter Reiterangriff Laubons ent-jchteb bte Schlacht. Die preußische Amee wurde fast auseinander gesprengt; damals würde auch der preußische Major Ewalb von Kleist, der Dichter des „Frühlings", tödlich verwunbet. Dem König selbst würden zwei Pferbe unter dem Leibe erschossen; eine Kugel, bte ihn traf, prallte glücklicherweise von einem golbenen Etui ab, das er in der Tasche trug. Eine Husarenabteilung unter dem Rittmeister v. Prittwitz rettete ihn vor der Gefangennahme durch die Kosaken. Er war tief erschüttert: „ich werbe den Untergang meines Vaterlanbes nicht überleben", schrieb er bamals, „lebt wohl für immer!" Aber die Feinde konnten sich nicht zu gemeinsamem Hanbeln zusammen-finben, Daun, der in Sachsen staub, sich nicht zum Vormarsch auf Berlin entschließen. Beim Herannahen des Winters zogen bte Russen ab; Preußen war gerettet. § 181. Die drei letzten Kricgsjahre. Auch in den nächsten Jahren 1760 vermochte sich der König trotz der feindlichen Übermacht zu behaupten. 1760 rettete er zunächst Schlesien durch den Sieg, den er bei L i e g n i tz über den 2teanft- bedeutendsten seiner Gegner, Laudon, erfocht. Bald darauf gelang es

5. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 214

1906 - München : Oldenbourg
214 40. Die Schlacht bei Alerheim 1645. Herumgetrieben, verursacht worden war, ermannte er sich und bewaffnete die Bürgerschaft zum Widerstand. Mit 50000 Mann rückte der König nach Compiegne und statt des Marsches auf Paris mußten nun die Verbündeten bald den Rückzug antreten. Doch noch in der Nacht des 4. Oktober zwischen 11 und 12 Uhr überfiel Werth mit der bayerischen Reiterei in Montigny sechs feindliche Regimenter, erbeutete 5 Standarten, über 1000 Pserde und alles Gepäck. Der Graf von Degenfeld, der junge Prinz von Württemberg samt andern Offizieren „haben sich in den Kirchhof salvo honore in der Schlafhosen und Pantoffel salviert, die übrigen aber sind teils niedergemacht teils in dem Dorfe neben den andern Kornets verbrannt worden". Indem der Kommisfarius Forstenhauser dem Kurfürsten diese Tat Werths meldet, fügt er bei: „Kann demnach Euer Kurfürstliche Durchlaucht gnädigst abnehmen und erachten, daß allhiesige Truppen nicht allein nicht feiern, sondern diejenigen sind, welche allein dem Feinde Abbruch tun und denselben Tag und Nacht strapazieren, denn ich mich nach der Zeit, als ich bei der Armada mich befinde, nicht erinnern kann, daß solcher Einfall oder anderer Abbruch dem Feind von den Kaiserlichen oder Spanischen wäre ins Werk gesetzt worden." Nach diesem Überfall räumte Werth das französische Gebiet, wo fein Name noch lange nachher mit Schrecken genannt wurde. 40. Die Schlacht bei Alerheim cm der Wörnitz gegen das französisch-weimarisch-hessische Heer 1645. Von Siegmund von Riezler?) Am Jahrestage der ersten Freiburger Schlacht, 3. August, ward bei Alerheim, nahe dem Schlachtfelde von Nördlingen, die Entscheidungsschlacht dieses Kriegsjahres geschlagen. Dort, am rechten User der Wörnitz, hatte der General Franz von Mercy, seit Tilly das größte strategische Talent unter den bayerischen Heerführern, vom Wenneberg über das Dorf Alerheim bis zum gleichnamigen Schlöffe eine von Natur feste Stellung besetzt, deren Front und Flanken er durch Schanzen noch verstärkte. Mit den Kaiserlichen etwa 15000—16000 Mann stark mit 28 Geschützen stand er etwa 6000 Franzosen, 5000 Weimarern und 6000 Hessen, also 17 000 Mann mit 27 Geschützen, unter dem gemeinsamen Oberbefehl des Herzogs von Ettghien2) und des Marschalls Turerme gegenüber. Die Schlacht begann erst zwischen 4 und 5 Uhr nachmittags mit dem Angriffe des Herzogs von Enghien auf das langgestreckte Dorf Alerheim im *) Geschichte Bayerns, V. Band, S. 584 ff. Gotha 1903, Perthes. 2) Ludwig Ii. von Bourbon, Prinz von Conde, der große Conde genannt, einer der größten Feldherrn seines Jahrhunderts.

6. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 292

1888 - Berlin : Hertz
292 Schlacht bei Minden. so würde er die Waffen gern aus der Hand gelegt haben; er sehnte sich nach Frieden und klagte gegen seine Freunde über die traurige Nothwendigkeit, die ihm die Fortsetzung des Krieges auferlegte. Er schrieb über seine Stimmung an den Marquis d'argens: „In der Ferne mag meine Lage einen gewissen Glanz von sich werfen; kämen Sie näher, so würden Sie nichts als einen schweren undurchdringlichen Dunst finden. Fast weiß ich nicht mehr, ob es ein Sanssouci in der Welt giebt; der Ort sei, wie er wolle, für mich ist dieser Name nicht mehr schicklich. Mein lieber Marquis, ich bin alt, traurig, verdrießlich. Von Zeit zu Zeit blickt noch ein Schimmer meiner ehemaligen guten Laune hervor, aber das sind Funken, die bald verlöschen, es sind Blitze, die aus dunkeln Wolken hervorbrechen. Sähen Sie m^ch, Sie würden keine Spur von dem, was ich ehemals war, erkennen. Sie würden einen alten Mann finden, dessen Haare grau geworden, ohne frohen Sinn, ohne Feuer, ohne Lebhaftigkeit. Das sind die Wirkungen nicht sowohl der Jahre, als der Sorgen." So gern er jedoch dem Kriege ein Ende gemacht hätte, so wenig waren seine Feinde dazu geneigt: sie hofften, ihn doch endlich durch ihre Uebermacht zu erdrücken und machten verdoppelte Anstrengungen, um ihre Heere durch neue Mannschaften zu vermehren. Friedrich hatte in seiner Armee, die bald gegen die Oesterreicher, bald gegen die Russen, Franzosen, Schweden gekämpft hatte, nur noch wenige von den alten Kerntruppen, die große Zahl der Gebliebenen mußte er durch neugeworbene junge Leute ersetzen, welche zwar mit Begeisterung unter die Fahnen des großen Königs traten, aber bei Weitem die gute Uebung der Soldaten nicht hatten, mit welchen er in die ersten Feldzüge gegangen war. Dies steigerte die Hoffnung seiner Feinde, und Maria Theresia wußte die russische Kaiserin zu bewegen, daß sie ein neues bedeutendes Heer unter dem tapfern General Soltikow nach Preußen schickte, während in Frankreich der neue Minister, Herzog von Choiseul, Alles aufbot, um einen, wie er hoffte, entscheidenden Schlag gegen Preußen zu führen. Zwei große Heere rückten unter den Marfchällen von Broglio und von Contades von verschiedenen Seiten gegen Ferdinand von Braunschweig herbei: ein Angriff, welchen dieser bei Bergen auf Broglio wagte, mißlang, und die Franzosen hatten zuerst so große Erfolge, daß man in Paris schon frohlockend triumphirte. Aber es war zu früh, denn am h August (1759) zwang Ferdinand die Gegner bei Minden zu einer Schlacht, in welcher es seiner trefflichen Führung und der ausgezeichneten Bravour seines Fußvolkes gelang, einen wichtigen Sieg zu erringen, so daß die Franzosen sich wieder über den Rhein zurückziehen mußten. Nicht so glücklich aber war der König selbst, welcher im Ostenden schweren Kampf gegen Oesterreicher und Russen zu bestehen hatte. Soltikow rückte mit 45,000 Mann gegen die Oder heran, ver österreichische General Laudon wollte sich an der Spitze von 25,000 Mann mit ihm vereinigen. Dies zu verhindern, schickte Friedrich den General Wedell gegen die Russen, doch wurde derselbe von der lieberzahl geschlagen, und die Vereinigung der Feinde erfolgte. Da zieht Friedrich gegen dieselben: er läßt den Prinzen Heinrich gegen das Daun'sche Heer zurück und macht sich auf den Weg nach Frankfurt an der Oder. Bei Kunersdorf, jenseits der Oder, trifft er am 12.August (1759) auf den Feind: er hat den 70,000 Mann der Russen und Oester-

7. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 77

1912 - Breslau : Hirt
§ 210—213 8. Das Nordsächsische Flachland. 77 Die Leipziger Ebene war oft der Schauplatz blutiger Schlachten, wie die Kämpfe um Breitenfeld und Lützen im Dreißigjährigen Kriege, um Leipzig im Be- freiuugskriege 1813 zeigen. Das der Vollendung entgegengehende Völkerschlachtdenk- mal bei Leipzig (Bild 53) wird ein gewaltiges Zeichen der Erinnerung an jene Zeiten werden. Besiedlung. Frühzeitig schon, längst vor dem Eindringen der Sorben, hat in der Leipziger Gegend eine verhältnismäßig dichte germanische Bevölkerung gesessen, deren Spuren freilich nur noch spärlich in Gräberfunden nachweisbar sind. Dagegen sind Anzeichen der Sorbenbesiedlung noch oft in den Dorfanlagen recht gut er- halten. Auch Leipzigs ist wohl ursprünglich eine sorbische Fischersiedlung am Zu- sammenfluß von Elster und Pleihe gewesen. Heute ist das Flach- land, als landwirtschaft- liches Gebiet, wenig dicht bevölkert, mit Ausnahme des Nw, roo die Großstadt Leipzig verdichtend gewirkt hat. Fabrikdörfer fehlen der Gegend, der Acker- bau beherrscht das Bild; daher gibt es viele kleine Bauerndörfer und auch eine ganze Reihe kleiner Landstadt- chen, wie Dahlen 2, Mügeln, Nerchau, Lom- matzsch. Zum Hauptpunkt des nordsächsischen Flachlandes ist Leip- zig geworden, das durch seine Lage in der vorge- schobenen Bucht des großen Norddeutschen Tieflandes zur Verbin- dung Ost- und West-, Nord- und Süddeutsch- lands wie geschaffen war. Wie Leipzig früher der Vereinigungspunkt wichtiger Straßen war, so ist es heute der Knotenpunkt zahlreich er Eisenbahnlinien geworden, die in Zukunft in dem im Bau begriffenen Hauptbahnhof, welcher der größte Bahnhof Europas werden wird, zusammenlaufen werden. Leipzig besitzt heute mit den einverleibten Vororten zusammen fast 600 000 E., hat steh also zur vierten Stadt des Deutschen Reiches emporgeschwungen. § 210. § 211. § 213. 53. Das Völkerschlachtdenkmal bei Leipzig. Dieser ge- waltige Bau erhebt sich im So Leipzigs in der Nähe des Napoleon- steines, einer lleinen Anhöhe, von der aus der Franzosenkaiser 1813 die Schlacht leitete. * D. i. Lindenort. — 2 D. i. Ort im Niederlande, Talheim.

8. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 179

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
In Berlin erlie er am 21. November 1806 die Kontinental-sperre, wodurch er allen unterworfenen Lndern des Festlandes jeglicheu Handel und schriftlichen Verkehr mit England verbot, um dieses Land wenigstens wirtschaftlich zu Grunde zu richten. 4. Preuisch-Eylau und Friedland. Die Trmmer des preu-ischeu Heeres hatten sich zum Teil jeuseits der Oder gesammelt und mit den Russen vereinigt. Bei Preuisch-Eylau kam es am 7. u ii d 8. Februar 1807 zu einer furchtbar blutigen Schlacht, die uu-entschieden blieb; beide Teile rhmten sich des Sieges, nachdem der Kampf wegen Erschpfung abends spt abgebrochen war. Am 14. Juni warf sich Napoleon zwischen die Heere der Verbndeten und brachte den Russen bei Friedlaud eine entscheidende Niederlage bei. 5. Der Friede zu Tilsit. Da es Napoleon gelang, den russischen Kaiser fr sich zu gewinnen, mute Preußen in seiner vlligen Hilslosig-keit Frieden schlieen. Dieser kam am 9. Juli 1807 zu Tilsit zustande. Preußen verlor alle seine Besitzungen zwischen Rhein und Elbe uebst der Festung Magdeburg, serner einen groen Teil seiner polnischen Besitzungen nebst Danzig und Thorn. Von den polnischen Lndern behielt es nur Westpreuen, das Bistum Erm-land und einen schmalen Streifen des Netzedistriktes. Bayreuth kam an Bayern, und kleinere Teile wurden Holland und Sachsen zugewiesen. Preußen durfte nur 42 000 Mann Soldaten halten, mute 112 Mill. Mark Kriegs kosten zahlen und bis zur Abtragung einer bestimmten Summe ein franzsisches Heer von 150 000 Mann in seinen Festungen unterhalten. Seine Hfen mute es den Englndern verschlieen. So wurde der preuische Staat von 306000 qkm mit 9,7 Mill. Einwohnern auf 150000 qkm mit 4.6 Mill. Einwohnern zurckgefhrt. Iv. Greuens Wiedergeburt. 1. Das Elend im Lande. Der Friede zu Tilsit bezeichnet den Standpunkt der tiefsten Erniedrigung fr Preußen. Der König besa das ihm verbliebene Gebiet nur dem Namen nach ; in Wirklichkeit waren die Franzosen die Herren des Landes und schalteten und walteten in der schrecklichsten Weise. Was Napoleon an Kunstwerken im Lande sand, das schickte er nach Paris.

9. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 262

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
262 Neue Geschichte. deutsche Reich auf, indem er )806 den Rheinbund aus 16 Fürsten errichtete, die sich verpflichteten, in allen seinen Kriegen ihn, den Protector, zu unterstützen. Der deutsche Kaiser hatte schon vorher den Titel Kaiser von Oesterreich angenommen; jetzt aber gab er den des deutschen Kaisers auf. So wurde alles durcheinander geworfen ; und wer könnte in diesem Umsturz des alten verknöcherten Wesens den Finger Gottes verkennen? § 101. Bis daher war Preußen neutral geblieben; aber Napoleon haßte es und reizte den gewissenhaften aber unschlüssigen Friedrich Wilhelm Iii. (1797—1840) so empfindlich, daß dieser endlich um der Ehre willen den Krieg erklären mußte. Dieß geschah Oct. 1806, nachdem er mit Rußland, England und Sachsen sich verbunden hatte. Preußen aber, auf des großen Fritz Lorbeeren eingeschlafen , hatte ein Unglück über das andere. In der Doppelschlacht beijena und Auerstädt 14. Oct. wurden zwei Heere so entschieden geschlagen, daß sich einzelne Theile und viele Festungen mit unbeschreiblicher Schnelle ergaben und Napoleou 27. Oct. in Berlin einziehen konnte. Dort sprach er zuerst sein Machtwort Über verschiedene deutsche Fürsten aus; Sachsen, das den Königstitel erhielt, mußte dem Rheinbünde beitreten. Dann eilte der Sieger seinem Heere nach Polen nach, und überall wurden die Preußen zurückgedrängt. Nun kamen auch die Russen in den Kampf; aber die schrecklichen Schlachten bei Pultusk (25. Dec.) und bei Eylau (8. Febr. 1807), wo 40,000 Todte den Wahlplatz bedeckten, waren nicht entscheidend, bis endlich bei Friedland (14. Juni) die Verbündeten eine vollkommene Niederlage erlitten. Im Flusse Niemen trat Kaiser Alexander (1801—25) mit Napoleon zusammen, den Tag darauf kam auch Friedrich Wilhelm dazu. Letzterer büßte im Frieden von Tilsit mehr als die Hälfte seiner Länder ein und mußte Kriegscoutributiouen zahlen, die nicht zu erschwingen waren. Napoleon schien ihn eigentlich zertreten zu wollen, und sagte geradezu, er lasse nur aus Rücksicht auf Ruß-

10. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 504

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
aü4 Zehnter Zeitraum. rufen, ward tödtlich verwundet und siarb in dem böhmischen Städtchen Lau n. In wilder Hast verfolgte Van dam me oen adziehenden Feind bis jenseits der böhmischen Gebirge, hoffend sich den Marschallstab in Prag zu holen. Er bedrängte die russischen Garden unter dem General Ostermann; allein der preußische Ge- neral Klei st kam ihm mit seinem Corps in den Rücken und Vandamme wurde bei Eulm, unweit Teplktz, gefangen den 30. Aug. Einen nochmaligen Versuch zur Eroberung Berlins durch den Marschall Ney vereitelte deffen Niederlage bei Dennewitz in der Nahe von Iüterbogk, den 6. Sept., wo die Generale Bü- low, Tauenzien und der Kronprinz von Schweden gegen ihn fochten. Nachdem vier Wochen unter vergeblichen Hin - und Her- marschen verstrichen waren, indem Napoleon eine Hauptschlacht suchte, die Verbündeten sie vermieden, überschritt Blücher beiwar- t e n b u rg unweit Ieffen die Elbe, warf durch den General Pork die Franzosen unter Bertrand aus ihrer festen Stellung, vereinigte sich bei Düben mit der Nordarmee, und versetzte nun den Kriegs- schauplatz vom rechten auf das linke Ufer dieses Flusses, denn auch die Hauptarmee rückte durch die Paffe des Erzgebirges über Ma- rienberg aus Böhmen nach Sachsen vor. Jetzt endlich verließ Napoleon Dresden den 7. Oct., wandte sich nach Düben den l O., um Blücher oder den Kronprinzen von Schweden zu schlagen, und kehrte, da er ihren Abzug über die Saale vernommen, den 14. nach Leipzig zurück, wo sich jene Völkerschlacht vorbereitete. In einem weiten Kreise um Leipzig gelagert erwartete Napoleon mit 1 80,000 Mann den Angriff der Verbündeten, welche 300,000 Streiter zahlten. Der Vortheil war den 16. Oct. an mehrern Punkten auf feiner Seite, darum mußte der Plan, ihm den Rückzug abzuschneiden, aufgegeben werden. Die Waffen ruheten fast ganz am folgenden Tage, aber der 18. Oct. brachte die groß- ße Entscheidung. Napoleon hatte den Kreis seiner Stellung ver- engert und bot alles auf, was Erfahrung, Ucbung, Tapferkeit und Genie nur immer vermochten; vergebens! seine Armee, am Aben- de des blutigen Tages in ein schmales Dreieck zusammen gedrängt, hatte einen nochmaligen Kampf nicht mehr bestanden. Des Nachts schon begann der volle Rückzug durch Leipzig, welches die Verbündeten in den Mittagsstunden den 19. Oct. erstürmten. Der König von Sachsen, für kriegsgefangen erklärt, ward, nebst seiner Familie, nach Berlin gebracht, sodann in dem Schlöffe Friedrichsfelde bewacht, sein Land aber verwaltete anfangs eine russische, dann eine preußische Behörde bis zum Abschlüsse eines Dauptcongreffes. Der Rheinbund löste sich auf, das Königreich Westphalm, das Großherzogthum Frankfurt, verschwand, und die vertriebenen Regenten, der Churfürst von Hessen-Cassel, der Her- zog von Braunschweig-Wolfenbüttel, der Herzog von Oldenburg ergriffen wieder Besitz von ihren Landen.
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