Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte des Mittelalters - S. 206

1887 - Leipzig : Teubner
Ausnahme des Herzogtums Burgund im engeren Sinn (Bourgogne), welches der französische König als Lehen einzog und mit Gewalt der Waffen behauptete. Auf Friedrich Iii. folgte in der deutschen Kaiserwürbe"" sein Sohn Maximilian I. (1493—1519), der mit dem einen Fuße gleichsam noch im Mittelalter, mit dem andern bereits in der neuen Zeit steht. Man nannte ihn „den letzten Ritter". Er war lebhaft und feurig, tapfer und kühn und von rastloser Thätigkeit; aber es fehlte ihm die Standhaftigkeit und Ausbauer in der Verfolgung seiner Pläne. Deutschland blieb unter ihm zerstückelt und zerspaltet, so daß der Kaiser die Macht des Reiches nicht mit Nachdruck nach außen verwenden konnte. Im Innern stellte er einigermaßen die Ordnung her durch Aushebung des Fehderechts und Stiftung eines ewigen Landfriedens (1495). Die Reichsglieder sollten hinfort ihre Streitigkeiten nicht mit den Waffen ausfechten, sondern von einem Reichskammergericht entscheiden lassen, das aus einem Kammerrichter und 16 andern Richtern bestand und anfangs in Frankfurt, dann in Speier und feit 1689 zu Wetzlar seinen Sitz hatte. Damit der Landfrieden besser gehandhabt werden könne, wurde im I. 1512 Deutschland in 10 Kreise geteilt, von denen jeder an der Spitze einen Hauptmann mit einigen Raten hatte. Die Kreise waren: der östreichische, bayrische, schwäbische, fränkische, oberrheinische, kurrheinische oder niederrheinische, burgundische, westfälische, niedersächsische, obersächsische. Am glücklichsten war Maximilian in der Vermehrung ^seiner Hausmacht. Im I. 1496 vermählte er seinen Sohn Philipp, aus der Ehe mit Maria von Burgund, mit Johanna, der Tochter des Königs Ferdinand von Aragonien und der Königin Jsabella von Castilieu, und ba-burch würde Philipp nach Jsabellens Tod (1504) König von Castilieu; boch er starb schon zwei Jahre nachher. Philipps ältester Sohn Karl, der schon seit 1506 die Niederlande besaß, bereinigte nach dem Tode seines Großvaters Ferdinand die Kronen Castilieu und Aragonien

2. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 116

1835 - Berlin : Trautwein
116 Vierte Periode. 1273—1492. Anhang zu §. 2. Baden (bis 1771) und Baden-Durlach. Die burgundtschen Länder wurden meist dem deutschen Reiche entfremdet, indem die nördliche Provence 1271,Lyon i3io, und Dauphins 1349 an Frankreich kamen, und diesem Reiche schloß sich auch die südliche Provence seit der Herrschaft des Hauses Anjou an; Avignon kaufte 1348 der Pabst. Das Kurfürstenthum Sachsen wurde nach dem Erlöschen der wittcnbergi- schcn Linie 1422 trotz der Ansprüche der lauenbnrgischen vom Kaiser Siegmund (dem wettinischen) Friedrich dem Streitbaren,Markgrafen von Meißen, ertheilt; die Söhne seines Sohnes Friedrich'6, an wel- chen 1440 die bisher einer befondern Linie gehörende Landgrafschaft Thü- ringen siel, Kurfürst Ernst und Albert, begründeten durch Theilunq 1485 die nach ihnen benannten oder die kurfürstliche (thüringische) und die herzogliche (meißnische) Linie. Die Landgrafschaft Hessen, welche sich besonders im 15. Iahrh. durch einige Grafschaften ver- größerte, wurde i460 unter die marburgische und die casselschc Linie getheilt, aber 1500 wieder von Wilhelm Ii., Vater Philipp's des Großmüthigen, vereinigt. Die braunschweigischen Lander blie- den fortwährend getheilt und zerfielen noch am Ende des Mittelal- ters in mehrere Herzogthümer. Das Herzogthum Lothringen fi'cl nach dem Tode des letzten Herzogs 1431 an dessen Tochter Isabelle und deren Gemahl Renatus, Grafen von Anjou und Herzog von Bar, und seit 1434 Grafen von Provence und Titularkönig von Neapel; nach Isabella's Tode ( i453) folgte deren Sohn und Enkel, dann (>473) deren ältere Tochter Iolantha, Wittwe des Grafen von Vaudemont, (Nebenlinie de6 lothringischen Herzogshauseö), welche das Herzogthum sogleich ihrem Sohne Renatus Ii. überließ. Im ehemaligen Nieder-Lothringen wurden Geldern 1339, Lu- xemburg 1354, Jülich 1356, Berg 1378 und Eleve i4l7 Herzog- tümer; 1423 wurde Jülich durch Beerbung mit Berg und mit diesem bald darauf die Grafschaft Ravensberg und 15u Eleve, die Grafschaft Mark und die Herrschaft Ravenstein vereinigt; Geldern kam 1424 an daö Haus Egmont; die übrigen niederländischen Ge- biete wurden allmälig mit dem Herzogthume Burgund verbunden. Mecklenburg, seit 1348 durch die Herrschaft Stargard und die Grafschaft Schwerin vergrößert, wurde i47i vereinigt und erst 1621 wieder getheilt in Güstrow (bis 1695) und Schwerin, von welchem sich darauf Strelitz abzweigte. Pommern, 1264 vereinigt, wurde 1295 getheilt untre die stettinifche Linie (bis i464) und die wolgast- sche, welche Rügen 1325 nach dem Tode des letzten Fürsten er- warb und sich später mehrfach theilte, bis Bogislaus X. 1478 ganz Pommern vereinigte. In den getheilten brandenburgischen Ländern wurde die

3. Geschichte der Neuzeit - S. 78

1891 - Neubrandenburg : Nahmmacher
— 78 — 1823. Provinzialstände eingeführt. Vertreter der Ritterschaft, des Bürger- und Bauernstandes. Hoffnung auf Volksvertretung in Preußen verschwunden. B. Südeuropa und Amerika. Spanien und seine Kolonien. Ferdinand Iii., beherrscht von Günstlingen. (Kamarilla.) Reaktion. Aufstand. Verfassung beschworen. Kongreß zu Verona beschließt, trotz des Protestes Wellingtons, in die spanischen Verhältnisse einzugreifen. 1823. Durch den Herzog von Anjoulsme der Widerstand in Spanien niedergeschlagen. Tochter Jsabella Ii. von Ferdinand zur Nachfolgerin bestimmt zu ungunsten seines Bruders Don Carlos. (Carlisten.) Amerikanische Kolonien, abgefallen unter Joseph Bonaparte, bleiben selbständig oder befreien sich nach Rückkehr der Bourbonen: Argentinische Republik (La Plata). Paraguay (Diktator Dr. Francia). — Chile. Vereinigte Staaten von Columbia, vom Diktator Simon Bolivar (Creole) befreit, trennen sich wieder in Venezuela, Neu - Granada (Columbia), Ecuador. Mexiko nach langen Kämpfen Republik. Peru und Bolivia von Bolivar befreit und mit Columbia verbunden, aber bald selbständig. Centralamerika Bundesrepublik, zerfällt wieder. Portugal. Bei der Rückkehr Johanns Vi. von Brasilien nach Portugal Brasilien unabhängiges Kaiserreich unter Johanns Sohn Don Pedro I. Verzicht Don Pedros auf Portugal Zu gunsten seiner Tochter Maria da Gloria, vermählt mit Ferdinand von Koburg. (Braganza - Koburg.) Abdankung

4. Geschichte des Mittelalters - S. 91

1882 - Freiburg : Herder
Juden- und Ketzerverfolgungen. 91 Albi benannt) im südlichen und südwestlichen Frankreich; ihr Beschützer war ihr Landesherr, der mächtige Gras von Toulouse. Sie wiesen alle Bekehrungsoersuche zurück, daher ordnete Papst Innocenz Iii. in Verbindung mit dem srauzösischeu König 1209 einen Kreuzzug gegeu sie an, in welchem Simon von Montsort den Oberbefehl führte, Städte und Schlösser erstürmte und ein fürchterliches Blutbad aurichtete. Diesem letztern war es wie dem Könige von Frankreich wenigstens ebensoviel um die Eroberung der großen Grafschaft als um den katholischen Glauben zu thuu, daher konnte selbst der Papst, als er den reuigen Grafen in Schutz nahm, diesem nur einen Teil seines Besitzes retten (1227).

5. Mittlere und neue Geschichte - S. 369

1877 - Leipzig : Senf
111. Französische Revolution und deren Folgen. 369 sich die Insel wieder in die frühern Staaten. Auch in den südamerikanischen Staaten und in Mittelamerika ist die Ruhe durchaus nicht befestigt. Centralamerika, die frühere Generalcapitänerie Guatemala, zwischen Mexico und Neugranada liegend, hat sich in fünf Freistaaten getheilt: Honduras, Guatemala, St. Salvador, Nicaragua und Costa Rica. Auch Columbia im Norden Südamerikas theilte sich in drei Republiken: Venezuela, Neu-Granada und Ecuador. Ebenso erhob sich das frühere Oberperu zu einem selbstständigen Freistaat Bolivia. In Paraguay führte der Diktator Francia von 1814—1840 eine gewaltsame Herrschaft, noch grausamer regierte Rosas in Buenoö-Ayres von 1829—1852. Nur Chile hatte ruhigere Zeiten und sah seinen Wohlstand nicht wenig gefördert. Der in Europa zahlreich vorhandene politische Gährungsstoff wurde zuerst entfesselt, als der milde Papst Pius Ix. im Jahre 1846 den heiligen Stuhl bestieg. Aus Herzensgüte dem strengen System seines Vorgängers abgeneigt, wollte er die Römer beglücken, mußte aber bald zu seinem Schrecken erkennen, daß die Fortdauer der weltlichen Regierung des Papstes mit ihren gesteigerten Forderungen nicht zu vereinigen sei. Zuerst machten eine politische Amnestie und die Gewährung einer Bürgergarde Pius Ix. zum Lieblinge der Römer. Er verlor jedoch bald ihre Gunst, als er ihrem heißesten Wunsche, dem nach Krieg gegen Oesterreich, das für einen Feind der Nationalität Italiens galt, nicht nachkommen wollte, auch als er sich lange gegen die Verleihung einer constitntionellen Verfassung sträubte. Jenem Wunsche des Krieges gegen Oesterreich zeigte sich jedoch Carl Albert, seit 1831 König von Sardinien, desto geneigter, er hörte sich gern das Schwert Italiens nennen. Auch gab er schon im Januar 1848 seinem Volke, mehr aus politischen Beweggründen als aus Vorliebe dafür, eine con-stitutionelleverfassung. In Neapel war auf Ferdinand 1. (1759— 1825) sein Sohn Franz 1. (1825—1831) und diesem sein Sohn Ferdinand 11. (bis 1859) gefolgt. Als 1848 im Januar auf der Jnfel Sicilien eine Empörung ausgebrochen war und die Sicilianer ihre Unabhängigkeit erkämpft hatten, sah sich auch Ferdinand Ii. am Ende des Januars 1848 genöthigt, seinem Königreich Neapel eine constitutionelle Verfassung zu verleihen. Nun gab auch der Großherzog von Toscana, noch vor der Pariser Februarrevolution, im Februar 1848 seinem Lande eine Constitution und zögernd folgte im März 1848 der Papst mit der Ertheilung einer solchen an den Kirchenstaat. 47

6. Teil 3 - S. 115

1874 - Leipzig : Teubner
115 .Anhnget verfolgte, erhob sich 1820 ein Aufstand, zuerst unter den Truppen in Cadix; der König sah sich gezwungen, die Cortez wieder zu berufen. Die spanische Verfassung wurde alsbald auch im Knigreich Neapel durchgesetzt, in Portugal eine hnliche von dem aus Brasilien zurckkehrenden König Johann Vi bewilligt. Siciiien, an der Verfassung, welche es 1812 sich selbst gegeben, festhaltend, begann mit der freiheitlichen Regierung Neapels einen blutigen Kampf. Auf Beschlufs des ongrefses der Allianzmchte ( 149) zu Laibach (1821) stellte ein streichisches Heer in Neapel die Tjn-umschrnktheit des Knigtums her; auch Bewegungen im Knigreich Sardinien wurden durch streichische Truppen unterdrckt. Auf Beschlufs des Congrefses zu Verona 1822 beseitigte ein franzsisches Heer in Spanien die Macht der Cortez. 152. 1. Indem die amerikanischen Kolonien Spaniens die Anerkennung des Knigs Joseph ( 137) vemeige'rten, lernten sie die Vorteile der Selbstreg^ierung kennen; aber die Cortez gestanden ihnen nicht die Rechtsgleichheit mit dem >utterlande zu. Dies veranlasste 1810 die Unabhngigkeritsertjrang voi> Venezuela und Neugranada, doch wurden die sp amschem. Truppen ^Erdbeben zu Caracas Z6. Mrz 181?j) der B ew<^iw Meister. fl ol.var erneuerte denaufstand, weil a u eh Ferdinand Vif die Gleichs tellung mit dem Mutterland nicht gewhrte lft T Q die Reputoik Columbia errichtet (Bolivar Dictafcor),'we3he? Bolivars Tode 1830 in die Staaten Venezuela, ^eu&amal , ^ Ecuador zerfiel. Bolivar befreite 182-4 auch Peru; Oberner m 1 sich zu einem selbstndigen Staat unter dem Nsonen Bdlivi* 2. In .hnlicher Weise wurden seit 1810 selbstndig Bn * -Aj-res (La^ Plata-Gebiet), Chile und Paraguay 'fdiclts Francia) seit 1821 Mexico und (7entralame?ika U>ictatop d. Brasilien lste sich 1822 von Portugal 7 j vftn ?t4,Kaiserreich te^^edr0, de^^ 153. Wie in Portugal Don Mit>uel Rm^or. n t , sieh einige Jahre (1828-33) als unumschrnkter Don,Pedros Tochter Maria da Gloria (1826il g g gen .0 trat in Spanien Don Kailos, Bruder Ferdinauivi?'P"t defsen Tode 1833 mit Erfolg gegen Ferdinands Gemahlin st.ua auf welche als: Regeutin fr ihre Tochter Issbx > 68) sich der constitutionellen Partei -zugewandt w7 ^ 3 Karlos wurde 1839 durch General Bspartser0 Te trlh ' eher den besonders karlistisch gesinnten baskischen Pro' die Erhaltung ihrer Bechte (fneros) durch Vertl , -T2en und dann selbst die Regentschaft bernahm, 1843 aber 31 Narvaez verdrngt wurde. durch Beide Staaten kamen unter fortdauernden Verfi,r kmpfen nicht zur Ruhe. Verfafsungs-

7. Historisches Hilfsbuch für die oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 15

1883 - Wiesbaden : Kunze
15 Tirol, Salzburg bis gegen Wien hin, im Rheingau bis zum Niederrhein und nach Westfalen. Die ziemlich gemäfsigten 12 Artikel (zuerst im Schwarzwalde auftauchend) sind zum gröfseren Teil politisch-sozialen Inhalts, doch mit Berufung auf das Evangelium. Viele aus dem Adel, ja einzelne Reichsfürsten wurden zur Unterschrift genötigt. Unter den Hauptführern, an der Spitze der Odenwälder Bauern, stand auf kurze Zeit Götz von Berlichingen. Luther nahm anfangs eine vermittelnde Stellung ein, erklärte sich dann aber auf das heftigste gegen die Bauernrevolution. Den Niederlagen der Bauern, namentlich des Odenwälder Haufens bei Königshofen a. d. Tauber durch die Truppen des Schwäbischen 1525 Bundes, des Bischofs von Würzburg und der Kurfürsten von Trier und der Pfalz, folgte zum Teil grausame Unterdrückung und Züchtigung. ß. Der thüringische, wo die religiöse Schwärmerei sich mit sozialen Umsturzplänen verband. Thomas Münzer führte von Mühlhausen aus ein theokratisches Regiment und stürmte die umliegenden Klöster. Der Landgraf von Hessen, der Kurfürst Johann von Sachsen, die Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel und Sachsen siegen bei Franlcenhausen; Münzer wird hingerichtet. 1525 Erster Krieg zwischen Karl V. und Franz I. von Frankreich. 1521 1526 Karl schlofs bei seiner Thronbesteigung in Spanien 1516 mit Franz den Vertrag zu Noyon, aber die Rivalität beider Könige bei der Bewerbung um die deutsche Krone, Franzens Ansprüche auf Neapel und Mailand sowie auf die Lehnsherrschaft über Flandern und Artois, Karls auf das Herzogtum Burgund veranlassen vier Kriege, deren Wechselfälle auch in den Gang der Reformation eingreifen. Karl, mit Leo X. und dessen Nachfolgern Hadrian Vi. (1522—1523) und Klemens Vii. (—1534), mit Heinrich Viii. von England und seit 1523 auch mit Venedig im Bunde, erobert Mailand für Franz Sforza und behauptet es durch 1522 den Sieg bei Bicocca. Der Connetable Karl von Bourbon tritt in Karls V. Dienste 1523. Englisch-niederländische Einfälle in die Picardie, Karls Feldzug gegen die Provence bleiben ohne Erfolg, aber die Wiedereroberung Mailands

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 400

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
400 Die mittlere Zeit. von Bosworth verhalfen. Den Beinamen Tndor (Theodor) führte übrigens Heinrich Vii., weil er von Owen Tndor, einem wallisischen Edelmanne, abstammte, der Katharina von Frankreich, die Witwe Heinrichs V., geheiratet hatte. 8 147. Frankreich seit dem Aussterben der Karolinger bis jur Herrschaft des Hauses Orleans. (987—1498.) 406) Nach dem Aussterben der Karolinger in Frankreich gelangte die Herrschaft an Herzog -^n g o Cap et, der schon als Vormnnd Ludwigs V. im Besitzeder "Gewalt war. Nach ihm regierten noch 14 Könige über Frankreich, welche in gerader Linie von ihm abstammten (Capetinger). Ihr Hauptbestreben ging dahin, die Macht der großen Vasallen zu brechen und die der Könige zu vergrößern. Es gelang ihnen auch wirklich, die königliche Gewalt zu erweitern, ganz im Gegensatze zu England', wo die Machtvollkommenheit des Königs immer mehr eingeschränkt wurde. Und während in Deutschland die großen Neichslehen immer geteilter wurden und es der Vasallen, die sich unabhängig machten, immer mehr gab, so suchten umgekehrt die französischen Könige immer mehr Lehen an sich zu ziehen. Dadurch wurde Frankreich derjenige Staat, in welchem zuerst ein einheitliches Regierungssystem zur Geltung kam. 407) Zu den berühmtesten Capetingern gehört Ludwig Vi.. Im,der Dicke, der den Anfang zur Befreiung der Leibeigenen - ^machte. Philipp Ii. August, der mit Richard Löwen- cherz den dritten Kreuzzug unternommen, entriß nach dessen Tode den Engländern die Normandie, Anjou, .„Maine und Touraine. Er gab aber diese Lander nicht zu Lehen, sondern schlug sie zu den Gütern der Krone und sicherte dadurch die Übermacht der französischen Könige über ihre Vasallen. Die Zwölf vornehmsten geistlichen und weltlichen Sehenträger nafjm er übrigens als Kronräte und als Beisitzer im königlichen Gerichte um sich, so Tal alles, was mit deren Zuziehung geschah, im ganzen Reiche rechtsverbindlich war. Dadurch befestigte er hanpt-i9,oft-sächlich das königliche Ansehen. Ludwig Ix. der Heilige l!™; sorgte hauptsächlich für die Einheit des Reiches durch die Bestimmung, daß alle französischen Großen, welche zugleich englische Lehen hatten, die einen oder die andern aufgeben müßten. Auch sorgte er für die Rechtspflege durch Abschaffung des gerichtlichen Zweikampfs, an dessen Stelle er das Zengenverhör und die Ab-

9. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 319

1849 - Karlsruhe : Groos
Das Großherzogthum Baden. 31!> 4s. Anzahl der Kcwohner Dadtiia; Volksstinnmc und Mundarten. Baden hat ungefähr \,290,000 Bewohner. Auf 1 Gevierimeile leben tm Durchschnitt 4,023 Menschen. Dieselben gehören drei Hauptstämmen an. Auf der schwäbischen Hochebene wohnen Schwaben (Oberschwaben), im obern Neinthal und im westlichen Schwarzwald bis zur Murg herab Alaman- nen, im untern Nheinthal, im größten Theil des hügeligen Zwischenlaudes und auf der fränkischen Hochebene Franken» Im Gebiet der untern Alb, der Pfinz und En; wohnen auch Schwaben, die von denjenigen, die das Württembergische Unter- land bewohnen (den Niedcrschwaben) nicht verschieden sind. Die Franken des untern Neckargebiets nennt man Pfälzer^ sic sind von den eigentlichen Franken der fränkischen Hochebene- wenig verschieden. Die Alamannen und Schwaben sind ganz nahe verwandt. — Nach den drei Volksstämmen unterscheidet man drei Mundarten: eine breite, gedehnte, die sch wä bische; eine durch Gaumenhauche schwerfällige, aber kräftige, mit zu- sammengezogenen Zweiklängen und wohlklingenden Endungen» die alamannische; eine abgeschliffene, sehr flüssige, die fränkische oder pfälzische. 4!). Uebersicht der Pewohuer nach ihren Vlaubcnobekruntnijstn. Die badischen Oberschwaben gehören vorzugsweise der katho- lischen Kirche an, die Niederschwabe» der protestantischen. Unter den Alamannen herrscht die katholische Kirche vor, unter den Pfälzer» und Franken die protestantische. Die Bewohner des Schwarzwaldes sind größtentheils katholisch, die des Odenwal- des gemischt. Im Ganzen sind ungefähr zwei Drittel der Be- wohner (etwa 852,000) katholisch, und ein Drittel (etwa 401,000) evangelisch. -— Menouiten oder Wiedertäufer hat cs ungefähr 1300. Israeliten gibt eö etwa 21,000. Dieselben sind überall zerstreut; doch hat es in Oberschwabcn wenige, am Meisten in den untern Landesthcilen. In der neuern Zeit gibt cs auch einige Hundert Deutschkatholiken. 50. dlntcrrichto- und Er/>rhungsi,ilsl«lttii. Das Land hat zwei Universitäten, zu Heidelberg und Frei- Purg. Zu Heidelberg ist auch das evangelische Prcdigerseminar

10. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 94

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
94 Die deutsche Kaiserzeit 919 —1250. Der Ansgang der Hohenstaufen; das Interregnum. Konrad Iv. § 80. Der Ausgang der Hohcnstanfen. K o n r a d Iv. verließ bald Deutschland, um Uuteritalieu zu behaupten, das bisher sein Halbbruder-Manfred verteidigt hatte. 1254 starb er, mit Hinterlassung Konrads, eines zweijährigen Kindes, das am bayrischen Hofe auferzogen ward. Da ließ Manfred, sich Manfred zum Köuig krönen und gewann noch einmal Ruhm und Macht für die ghibelliuische Partei. Gegen ihn rief der Papst K a r l v o n P r o v e n c e u n d A n j o u , deu Bruder Ludwigs Ix. des Heiligen, und 1266. belehnte ihn mit Apulieu und Sizilien. Bei Beneveut wurde Mau-Konmdin.jted geschlagen und fiel. Da zog der sechzehnjährige Konradin mit einem Heere, das er unter Verpfändung seiner letzten Stammgüter augeworben hatte, uach Italien. Bei Tagliacozzo (am Westabhang der Abruzzen) aber wurde er nach anfänglichem Siege geschlagen und floh über Rom an die Küste; dort wurde er gefangen und an Karl von Anjou ausgeliefert, der ihn nebst seinem Freunde Friedrich von Baden, Herzog von Österreich, in Neapel als Landfriedensbrecher hinrichten ließ. Sizilien blieb nicht in der Hand Karls; 1282 wurden die Franzosen $teäcr.n'durch die sizilianische Vesper vertrieben, und die Insel ging in den Besitz Peters von Aragonien über, eines Schwiegersohnes Manfreds. rheinische § 81. Das Interregnum. In der Verwirrung, welche in Dentsch- ^I254."d land seit dem Ausbruch des Bürgerkrieges entstanden war, vereinigte sich zum ersten Male eine Anzahl rheinischer Städte, um den Frieden und die Verkehrssicherheit zu erhalten. Der rheinische Städtebund, dem auch Bischöfe und Grafeu sowie bayrische und sächsische Städte beitraten und an dessen Spitze sich König Wilhelm selbst stellte, hat einige Jahre lang machtvoll dagestanden, ist dann aber schnell wieder zerfallen. W i l h e l m v o n H o l l a n d, der nur am Niederrhein Anerkennung gefunden hatte, kam 1256 auf einem Feldzug gegen die Friesen um. Darauf wählte ein Teil der Kurfürsten, deren Wahlprivilegium damals zuerst Richards auftritt, gegeu Zahlung hoher Geldsummen Richard von Cornwall i s, den Bruder des Königs von England, der mehrere Male am Rhein erschien, ohne einen wesentlichen Einfluß zu erwerben. Ein anderer wählte, ebenfalls durch Geld gewonnen, den von den ghibellinischen Städten Bu!en°n Italiens erhobenen Alfons von Kastilien, der in weiblicher Linie mit den Staufen verwandt war; dieser kam nie nach Deutschland. So brach für Deutschland „die kaiserlose, die schreckliche Zeit" herein, in der es an einer starken, richtenden und schlichtenden Zentralgewalt inmitten der miteinander ringenden Sondergewalten fehlte.
   bis 10 von 27 weiter»  »»
27 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 27 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 3
5 0
6 9
7 0
8 1
9 1
10 3
11 0
12 1
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 2
19 0
20 0
21 1
22 1
23 1
24 0
25 2
26 2
27 3
28 0
29 0
30 0
31 14
32 2
33 0
34 5
35 3
36 0
37 1
38 0
39 0
40 0
41 2
42 4
43 0
44 0
45 0
46 8
47 2
48 2
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 43
1 952
2 17
3 190
4 247
5 7
6 20
7 1190
8 1128
9 3316
10 8
11 16
12 61
13 148
14 18
15 598
16 1318
17 4185
18 21
19 188
20 8299
21 81
22 2
23 1039
24 16
25 390
26 116
27 20
28 94
29 383
30 87
31 7
32 175
33 475
34 429
35 183
36 268
37 684
38 286
39 425
40 43
41 1397
42 170
43 946
44 192
45 355
46 94
47 8
48 15
49 13
50 7
51 53
52 299
53 120
54 52
55 9
56 2700
57 29
58 204
59 239
60 171
61 96
62 136
63 34
64 417
65 135
66 295
67 3849
68 1059
69 449
70 22
71 596
72 265
73 193
74 1758
75 83
76 153
77 564
78 207
79 15
80 116
81 14
82 339
83 1098
84 10
85 112
86 1733
87 131
88 151
89 854
90 560
91 43
92 1961
93 7
94 618
95 130
96 3114
97 111
98 3803
99 615

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 940
1 999
2 53
3 569
4 30
5 105
6 3705
7 119
8 66
9 66
10 304
11 985
12 735
13 545
14 6326
15 10
16 27
17 70
18 112
19 252
20 91
21 58
22 11
23 48
24 1486
25 2742
26 29
27 23
28 219
29 427
30 36
31 87
32 1404
33 265
34 1177
35 35
36 5935
37 22
38 774
39 253
40 81
41 85
42 114
43 349
44 155
45 92
46 87
47 6437
48 25
49 22
50 278
51 599
52 474
53 255
54 143
55 150
56 183
57 45
58 27
59 337
60 69
61 58
62 57
63 20
64 60
65 66
66 2394
67 51
68 164
69 82
70 2607
71 59
72 332
73 58
74 226
75 515
76 442
77 33
78 1354
79 43
80 141
81 3180
82 134
83 1740
84 84
85 32
86 220
87 181
88 33
89 998
90 678
91 225
92 332
93 1948
94 1416
95 2999
96 4932
97 333
98 169
99 226
100 237
101 776
102 281
103 100
104 280
105 686
106 124
107 1100
108 41
109 1199
110 1586
111 62
112 73
113 220
114 308
115 154
116 46
117 93
118 98
119 2841
120 68
121 129
122 869
123 146
124 291
125 320
126 206
127 713
128 31
129 386
130 1132
131 1824
132 53
133 4072
134 176
135 281
136 677
137 664
138 137
139 6955
140 116
141 88
142 1594
143 100
144 312
145 128
146 27
147 72
148 35
149 326
150 21
151 72
152 299
153 321
154 111
155 81
156 90
157 75
158 15
159 542
160 298
161 79
162 17
163 16
164 3836
165 115
166 156
167 39
168 240
169 136
170 126
171 136
172 214
173 562
174 1037
175 1306
176 174
177 241
178 2969
179 195
180 6913
181 50
182 232
183 2447
184 636
185 335
186 76
187 76
188 3382
189 75
190 10
191 147
192 280
193 2169
194 69
195 537
196 253
197 44
198 39
199 815