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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 32

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
32 Deutsche Geschichte bis zur Gründung des nationalen Staats 919. Angriffe der § 34. Die späteren Karolinger. Während sich das Karolingerreich dxa ei innerlich auflöste, war es zugleich von außen her schweren Angriffen ausgesetzt. Die Länder am Mittelmeer litten unter den Arabern, die mit ihren Flotten die See beherrschten und die Küsten Plünderten, die Insel Sizilien und einen großen Teil Unteritaliens eroberten. Im Osten hatte Ungarn.man es mit dem Reitervolke der Magyaren oder Ungarn zutun, die an Stelle der Awaren die Ebenen an der Theiß und Donau eingenommen Normannen.hatten. Der Norden endlich mußte Schweres erdulden durch die Normannen, die Bewohner Skandinaviens und Dänemarks. Diese, Wikinger, d. H. Krieger, genannt, unternahmen auf ihren Schiffen mit kühnem Wagemut weite Naubzüge, liefen in die Flußmündungen ein und verheerten und brandschatzten weithin das Land. Neben anderen Städten haben sie Hamburg verbrannt, dessen Erzbischof seinen Sitz nach Bremen verlegen mußte. Nach Ludwigs des Deutschen Tode (876) folgten ihm seine Karl der Söhne. Der untüchtigste von ihnen, Karl Iii., später der Dicke genannt, We' überlebte seine Brüder, vereinigte nicht nur Ostftanken, sondern auch noch einmal das ganze Karolingerreich und gewann die Kaiserkrone. Aber als er die Normannen, die Paris bedrohten, anstatt sie mit Waffengewalt anzugreifen, durch das Versprechen einer Geldsumme zum Abzug bewog, regte sich allgemeiner Unwille, und auf einer Reichsversammlung wurde er im 887. Jahre 887 von den Großen abgesetzt; im Jahre darauf starb er. Seitdem blieb das Karolingerreich endgültig geteilt; es zerfiel in die Reiche Ostfranken, Westfranken, Italien und Burgund. Arnulf. In Ostfranken folgte Arnulf, Karls des Dicken Neffe, bisher Herzog von Kärnten, ein tüchtiger, kriegerischer Mann. Aber erstarb früh, und nun Ludwig das wurde ein Knabe König von Ostfranken, Ludwig das Kind. Für ihn mnb' führte der Erzbischof Hatto von Mainz die Regierung, derselbe, an den sich die Sage vom Mäuseturm in Bingen knüpft. Es war damals eine traurige Zeit für Deutschland. Die Ungarn streiften ungestraft bis zum Rhein. Dazu wurde das Land durch innere Kriege zerrüttet. Denn in jener Zeit, wo die Regierungsgewalt ohnmächtig war und das Reich der Auslösung nahe zu fein schien, regte sich wieder der Selbständigkeitstrieb der einzelnen Stämme, die einst Karl der Große und seine Vorgänger mit gewaltiger Hand nieder-Die Herzog- geworfen hatten; die Stammes Herzogtümer erstanden wieder, und tümer- die Herzöge, edlen Geschlechtern entsprossen, waren bestrebt, ihre Macht dem König gegenüber mehr und mehr auszudehnen. Es waren die fünf Herzogtümer Franken, Sachsen, Bayern, Schwaben und Lothringen, die fast wie selbständige Staaten nebeneinander standen.

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 277

1902 - Karlsruhe : Lang
Arusus' Tod. 1. Drusus ließ in Deutschlands Forsten Goldne Römeradler horsten, An den heil'gen Göttereichen Klang die Axt mit freveln Streichen. 2. Siegend fuhr er durch die Lande, Stund schon an der Wefer Strande, Wollt' hinüber jetzt verwegen, Als ein Weib ihm trat entgegen. 3. Übermenschlich von Gebärde Drohte sie dem Sohn der Erde: „Kühner, den der Ehrgeiz blendet, Schnell zur Flucht den Fuß gewendet! 4. Jene Marken unsrer Gauen Sind dir nicht vergönnt zu schauen. Stehst am Markstein deines Lebens, Deine Siege sind vergebens. 5. Säumt der Deutsche gerne lange, Nimmer beugt er sich dem Zwange, Schlummernd mag er wohl sich strecken, Schläft er, wird ein Gott ihn wecken." 6. Drusus, da sie so gesprochen, Eilends ist er ausgebrochen, Aus den L-chauern deutscher Haine Führt er schnell das Heer zum Rheine. 7. Vor den Augen sieht er's flirren, Deutsche Waffen hört er klirren, Sausen hört er die Geschosse, Stürzt zu Boden mit dem Rosse. 8. Hat den Schenkel arg zerschlagen, Starb den Tod nach dreißig Tagen. Also wird Gott alle fällen, Die nach Deutschlands Freiheit stellen. K. Simrock. Das Grab im Busenlo. 1. Nächtlich am Vusento lispeln bei Cosenza dumpfe Lieder, Ans den Wassern schallt es Antwort, und in Wirbeln klingt es wieder 2. Und den Fluß hinauf, hinunter ziehn die Schatten tapfrer Goten Dte den Alarrch beweinen, ihres Volkes besten Toten. 3- Allzufrüh und fern der Heimat mußten sie ihn hier begraben Wahrend noch die Jugendlocken seine Schultern blond umgaben.

3. Badische Sagen - S. 82

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
4. sdit Ropfschütteln fuhr den fremden mann auf rohgefügtem lannenflotz dort ein milder Fischer über. Raul) die Insel; sind’ und €rle wucherten im sumpl'gen Grunde, und am kieselreichen Ufer standen alte Jdeidenbäume, standen wenig Strohdachhüsten. Dort im Sommer, wenn der große Meerlachs seine Rheinfahrt macht, lauerte mit scharfem Spieße sein der alemann’sche Fischer. Unverdrossen ging der ßeil’ge an sein Werk — bald stand sein Blockhaus festgezimmert in dem Grunde, vor dem Haus der Stamm des Kreuzes. Und wenn abendlich sein Glöcklern weithin klang: ftoe Maria! und er betend kniet' am kreuze, schaute mancher aus dem Rheintal scheu hinüber nach der Insel. Trotzig war der Alemanne, Hatzte einst die Römergötter, Hatzte jetzt den Gott der franken, der bei Zülpich wie ein Wetter ihre Heerschar niederschlug. 5. Einstmals, 's war die Sonnwendfeier, fuhren sie zu seiner Insel,

4. Unsere Heimat - S. 62

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
Wahrzeichen unsrer Stadt. Er grüßt zu der Alten Brücke herunter, als wolle er sagen: „Ja, wir beide, du da unten und ich hier oben, wir haben viel zusammen erlebt. Und wenn ich auch noch älter bin als du, so waren wir doch immer treue Kaineraden. Das wollen wir auch bleiben, so lange wir noch als Wahrzeichen der alten Mainstadt hier stehen!" 38. Karl der Große und die Gründung Frankfurts. Cvn der Mitte der Alten Brücke steht das Denkmal Karls des Großen. Der Kaiser zeigt sich uns in seinem vollen, kaiserlichen Schmucke. Auf dein Haupte trägt er eine Krone, die ein Kreuzlein ziert. Es soll andeuten, daß er ein christlicher Kaiser war. Von der Schulter wallt ihm der lauge Kaisermantel. Das kürzere Gewand darunter scheint reich verziert gewesen zu sein. Ein breiter Gürtel umschließt es. In der rechten Hand hält er ein mächtiges Schwert. In seiner Linken ruht ein Apfel, auf dem ebenfalls ein Kreuzlein steht. Es ist der Reichsapfel. Er deutet an, daß Karl Kaiser über das große deutsche Reich war. Schaut man in sein männlich Antlitz mit den weithin blickenden Augen, dem mächtigen Vollbart, den lang herabwallenden Haaren, so kann man sich wohl denken, daß er ein kluger und gewaltiger Kaiser gewesen sein muß. Mit Recht hat man ihm daher den Namen „der Große" gegeben. 2. Zuerst war er nur König der Franken. Die Franken waren ein großes, tapferes Volk. Sie wohnten an den Ufern des Rheins und des Mains, schon ehe Karl ihr König war. Unsre Gegend gehörte auch zu dem Franken- reich. Die Franken waren also unsre Vorsahren. Damals sührte noch keine Brücke über den Main. Boote und Schiffe waren auch recht selten. So war der Verkehr über den Fluß sast unmöglich. Glücklicherweise aber gab es im Main eine ganz seichte Stelle, durch

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 74

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
74 ihn in große Noth. Doch das Kriegsglück war den Empörern nicht günstig; ihr Heer wurde von einer kleinen tapfern Schar Ottos in die Flucht geschlagen. Heinrich selbst erhielt schwere Wunden und wurde für todt gehalten. Aber sein dreifaches Panzerhemd hatte die Gewalt der Streiche gebrochen. Er floh nach Sachsen. Otto zog ihm nach, belagerte ihn in Merseburg und bedrängte ihn so, daß er um Frieden bat. Der biedere Otto gewährte ihm eine Waffenruhe von dreißig Tagen und forderte, daß er sich während dieser Zeit unterwerfe oder das Land verlasse. Der trotzige Jüngling wählte das letztere und vereinigte sich wieder mit den alten _ Feinden des Reichs. Diesmal schien Otto dem Untergange nahe zu sein; denn mächtig rückten die zahlreichen Feinde heran. Dazu verließen ihn viele der Seinen treulos und giengen zu den Empörern über. Bei der vergeblichen Belagerung von Breisach riethen ihm seine Getreuen sogar zur Flucht, er aber erwiderte: „Laßt ab von solchen Reden, denn es ist unsere Pflicht, gegen die Treulosen muthig auszuharren, und wenn denn unsere Zeit gekommen ist, so laßt uns sterben und unsere Ehre nicht beflecken." Das Glück rettete Otto ans aller Bedrängniß. In einem Gefechte am Rhein ward Eberhard getöbtet, und Giselbert fanb in den Fluten des Rheins seinen Tod. Heinrich mußte um Gnade bitten und erhielt volle Verzeihung. Aber er vergalt die Großmuth des Bruders mit Undank. Zwei Jahre nachher ließ er sich in eine Verschwörung ein, welche zum Zweck hatte, den König am Osterfeste in Quedlinburg zu ermorden. Der ruchlose Plan wurde inbes entdeckt und Heinrich ins Gefängniß gesetzt. Hier erwachte sein schulbbeladenes Gewissen. Er entrann der Haft, eilte nach Frankfurt, wo sein Bruder das Christfest feierte, stürzte, in ein Bußgewand gekleidet, in der Domkirche vor Otto nieder und bat ihn reuig um Verzeihung. Otto hob ihn auf und verzieh ihm; und von da blieb ihm Heinrich in allen Wechselfällen des Lebens treu. 4. Hm die Reichseinheit zu befestigen, verschenkte nun Otto die erledigten Herzogtümer an Mitglieder seines Hauses oder an Männer, auf deren Treue er bauen konnte. So gab er Lothringen feinem trefflichen Schwiegersohn Konrad, Baiern erhielt sein Bruder Heinrich, Schwaben kam an Ottos Lieblingssohn Ludolf, und Sachsen übertrug er seinem treuen Waffengefährten, dem tapfern Slavenbekämpfer Hermann Billung. 5. Wie im Innern, so kämpfte Otto siegreich gegen alle äußern Feinde des Reichs. Den Slaven entriß er das ganze Land bis an die Oder und führte dort das Christenthum ein. Den Dänenkönig Blauzahn schlug er aus den eroberten Ländern zurück, drang durch Jütland bis ans Meer und warf zum Zeichen, daß dort die Grenze seiner Herrschaft fei, seinen Speer in die Wogen, weshalb der Meerbusen O tt en-sund genannt wurde. Auch die Böhmen und Polen zwang er zur Anerkennung der deutschen Oberhoheit. Einen harten Kampf hatte er gegen die Ungarn zu bestehen. In großen Scharen zogen diese Räuber

6. Das Mittelalter - S. 99

1893 - Leipzig : Dürr
— 99 — sie selbst in größter Sicherheit als Erb- und Grundherren in ihrem Territorium (Lande) regierten. Heinrich V. starb ohne Nachkommen im Jahre 1125. Er, der seinen Vater so unkindlich behandelt hatte, sollte der letzte des salischen Geschlechtes seilt. 4. Me archerdeulscherr Länder. Währeud Deutschland durch die Berührung und Verwicklung mit dem ersten Knlturstaate des frühen Mittelalters, mit Italien, bereits die schwierigsten politischen Aufgaben zu lösen hatte und sich rasch zu einer hohen Blüte des Handels und des Gewerbes entwickelte, verharrte der Norden und Nordwesten Europas noch lange ans der untersten Stufe der Staateubilduug. England wurde im 9. Jahrhunderte von räuberischen Normannen, den Dänen, hart mitgenommen. Schon der erste König der vereinigten sieben angelsächsischen Herrschaften, Egbert, ein Zeitgenosse Karls des Großen, hatte mit den verwegenen Wikingern zu kämpfen, die jeden Sommer auf ihren Beutezügen die Küsten Englands heimsuchten und bald auch Winterlager im Lande aufschlugen, von denen aus sie die Gegend weithin durchstreiften. Dieser Zustand allgemeiner Unsicherheit dauerte unter seinen Nachfolgern im 9. Jahrhunderte fort. Am furchtbarsten wurde die dänische Landplage unter der Regierung Athelreds (866—871). Immer dichtere Schwärme der schlimmen Räuber ergossen sich über das Saud, die Klöster wurden erstürmt und ausgeplündert, über einzelne Teile des angelsächsischen Reiches geboten dänische Jarle. Als mich der König gefallen war, wurde fein Bruder Alfred auf den Thron von Wessex erhoben. Er war erst 22 Jahre alt, und gegen den immer mächtiger anschwellenden Strom der Normannen konnte er sich zunächst nur dadurch retten, daß er mit ihnen Frieden schloß. Aber auch damit erreichte er wenig. In allen Teilen Englands, in Schottland und Irland ließen sich normannische Ansiedler nieder, nahmen das Land in Besitz und vertauschten das Schwert mit dem Pfluge; gleichzeitig brachten die ankommenden Wikingerschiffe immer neue Scharen, die plündernd und raubend das Land durchzogen. Alfred leistete verzweifelten Widerstand. Er hinderte die Feinde am Landen; er fchnitt denen, die mit Beute beladen sich wieder einschiffen wollten, den Weg zum Meere ab und überwand sie im blutigen Ringen, aber diese einzelnen Thaten konnten doch die große Not nicht abwenden. Endlich verzagte sein eigenes Volk, jeder suchte nur sein Leben zu retten. Ihm selbst blieb nichts anderes übrig. Die Sage

7. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 32

1880 - Halle : Anton
32 Deutschland; nach Lothars und seiner Söhne Tode kam dazu noch ein Theil von Lothringen, Deutschlothringen. So wurde der Bertrag zu Verdun die „Geburtsstunde" des deutschen Reichs. 2. Zuerst haben also in Deutschland Karls des Großen Nachkommen, die Karolinger, regiert: Ludwig der Deutsche, Karl der Dicke, Arnulf von Kärnthen und Ludwig das Kind. Unter ihnen erlebte unser Vaterland keine glücklichen Zeiten. Aeußere Feinde — Normannen, Slaven und Ungarn — bedrängten es. Die Normannen waren die Nordmänner; sie bewohnten das heutige Dänemark, Norwegen und Schweden und gehörten ebenfalls dem germanischen Stamme an. Raub- und Kriegslust trieb sie in die Ferne. Schon Karl der Große hatte, als er einst normannische, vor ihm fliehende Schiffe vom Gestade der Nordsee aus heimwärts segeln sah, mit Thränen im Auge ausgerufen: „Wenn diese Räuber schon bei meinen Lebzeiten solches wagen, was wird mein Volk erst von ihnen zu leiden haben, wenn ich todt bin!" Das Meer schien ihre eigentliche Heimath; in leichtem Schiff fuhren sie über die Wellen südwärts. Wehe den Küsten, die sie überfielen! Städte und Dörfer wurden niedergebrannt, die Habe der Bewohner als Beute weggeführt und diese selbst in die Sklaverei geschleppt. Und nicht blos die Küsten, auch das innere Land war vor ihnen nicht sicher; mit ihren leichten Fahrzeugen fuhren sie die Flüsse weit hinauf, zerstörten die Städte und plünderten das umliegende Land. Von Osten her kamen die Slaven und die Ungarn oder Magyaren. Die letzteren waren ein wildes, aus Asien stammendes Reitervolk; nachdem die Avaren durch Karl den Großen vernichtet worden waren, hatten sie sich in deren Land, in Ungarn, das seinen Namen von ihnen trägt, festgesetzt. Aus leichten Pferden kamen ihre Schaaren wie ein verwüstender Sturmwind bald über die eine, bald über die andere deutsche Provinz, wütheten mit Feuer und Schwert und führten Taufende von Gefangenen als Sklaven mit sich fort. Ehe die Deutschen noch an eine kräftige Vertheidigung denken konnten, waren sie mit ihrem Raube schon wieder verschwunden. — Im Innern Deutschlands fehlte es auch an der rechten Ordnung; die Großen des Reichs machten sich mehr und mehr vom Könige unabhängig. Den äußeren Feinden gegenüber befanden sich die Könige nicht selten in arger Verlegenheit, zu ihrer Bekämpfung hatten sie die Hilfe jener Großen dringend nöthig. Das benutzten diese. Sie gewährten ihren Beistand nur, wenn der König ihnen allerlei Rechte und Freiheiten versprach. So wußten Einzelne immer mehr Macht an sich zu bringen, und es bildeten sich fünf Herzogthümer (= Sachsen, Baiern, Franken, Schwaben, Lothringen), deren Hänpter dem Könige nur fo viel gehorchten, als sie eben Lust hatten. Dem Beispiele dieser Herzöge folgten die übrigen adligen Herren, Grafen und Ritter. Jeder wollte so unabhängig als möglich sein; keiner wollte einen Herrn über sich dulden; wenn er sich beschädigt oder

8. Mittlere und neuere Geschichte - S. 27

1886 - Berlin : Hofmann
§ 14. Die letzten Karolinger in Deutschland. § 15. Konrad I. u. Heinrich I. 27 fälle in das Frankenreich. Sie fuhren mit ihren schnellen, leichten, fogar über Land transportierbaren Schiffen weit in die Flüsse hinauf und plünderten die Städte. Wie der Magyar von seinem Pferde, so war der Normanne von seinem Schiffe, dem „Wogenroß", unzertrennlich. Seine Krieg- und Raubfahrten erschienen ihm als erlaubte, ja rühmliche Unternehmungen (die Wikingerzüge und ihre Rolle in der normannischen Sagenwelt). — Allmählich aber wurden den Normannen an verschiedenen Punkten Europas feste Wohnsitze angewiesen, z. B. in der Normandie (Herzog Rollo, sein Standbild in Rouen) und in Italien. (Anmerkung. Diesen Magyaren- und Normanneneinfällen entsprachen im Süden diejenigen der Sarazenen.) § 14. Die letzten Karolinger in Deutschland. Von den Nachkommen Karls des Großen haben folgende das 843 deutsche Reich regiert: a) Ludwig der Deutsche (843—876). b) Karl der Dicke (876—887); der letztere wurde wegen seiner 876 Nachgiebigkeit gegen die Normannen abgesetzt, und die Deutschen _ms erwählten den mit dem karolingischen Hause verwandten c) Arnulf ^7 von Kärnthen (887—899) zum König. Derselbe wußte nicht 887 nur die Normannen durch einen großen Sieg bei Löwen a/Dyle bis von den deutschen Grenzen fernzuhalten, sondern auch das im " Osten entstandene und bedrohliche Mährenreich des Königs Swa-topluk zu zerstören. Ebenso brachte er die Kaiserkrone auf sein Haupt, wenn auch nur durch Zugeständnisse an das Papsttum, das kurz zuvor durch Papst Nikolaus I. (die sog. pseudo-isidorischeu Dekretale!)^ seine Macht ungemein erweitert hatte, sowohl gegenüber den Bischöfen als den Königen, d) Nach Arnulfs Tode wählte man dessen unmündigen Sohn Ludwig das Kind (900—911). 900 Schreckliche Bürgerkriege zwischen deutschen Adelsfamilien zerstörten bis im Verein mit Magyareneinfällen den Wohlstand des deutschen 011 Volkes („Wehe dem Lande, des König ein Kind ist!" — Sage von Hatto und dem Mänseturm.) Konrad I. (911 — 918) und die Könige aus dem sächsischen Kaufe (919 — 1024). § 15. Konrad I. und Heinrich I. Bei der Schwäche des Königtums und der beständigen Gefahr von außen halten sich im Reiche die einzelnen Stämme selbst helfen

9. Die römische Kaiserzeit und die Germanen - S. 31

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Anfänge der Völkerwanderung 31 Lebensmitteln hatten sie stark vom Hunger zu leiden, und viele Menschen und Zugtiere starben. Bei ihrem weiteren Marsche stießen sie mit der römischen Reiterei zusammen, die viele niedermachte und die übrigen zum Abmarsch nach dem Haimos zwang. Während die Skythen weiterzogen und die Römer ihnen auf dem Fuße folgten, kehrten die Barbaren, die Kreta und Rhodos umsegelt hatten, ohne etwas nennenswertes ausgerichtet zu haben, zurück, ctlle Skythen aber wurden von der Pest befallen und fanden teils in Thrakien, teils in Makedonien ihren Tod. Diejenigen, die am Leben blieben, wurden entweder in römische Truppenkörper eingereiht oder erhielten Land angewiesen, das sie zu bebauen hatten. Die Pest ergriff aber auch das römische Heer; viele Soldaten starben, und auch Claudius fiel ihr zum (Dpfer, ein Fürst, den alle Tugenden schmückten und nach dem seine Untertanen die tiefste Sehnsucht empfanden. Kupfermünze des Claudius (Boticus (Cohen, Medailles imperiales Vi2 p. 160). Imperator Claudius fluguftus, der Fromme, der Glückliche, zur Feier feiner Siege über die (Boten. c) Die Franken. «) Fahrt salifcher Franken unter Probus. Lobrede auf den Cäsar Conftantius 18.1 Mir kam die unglaubliche Verwogenheit und das unverdiente Glück in den Sinrt, das unter der Regierung des göttlichen Probus einige wenige (Befangene aus dem Stamme der Franken2 bewiesen. Sie hatten Schiffe in ihre Gewalt gebracht, hatten darauf, vom pontos aussegelnd, Griechenland und Esten verwüstet und waren, wenn auch nicht ungestraft, an zahlreichen Stellen der Küste Afrikas gelandet. Schließlich hatten sie voller Selbstbewußtsein angesichts ihrer Erfolge zur See sogar Syrakus eingenommen und waren dann nach einer schier unendlichen Fahrt über den ©zeart, da, wo dieser tief in das Land einbringt, glücklich gelandet. > 1 ß) Kampf Julians o gegen die salifchen Franken, flmmianus Marcellinus Xvii 8, 3—4. Zunächst ging Julian gegen die Franken vor, und zwar gegen die, die den Beinamen Salier führen. Diese hatten schon vor längerer Zeit die Keckheit besessen, sich auf römischem Gebiete in Toxandrien^ festzusetzen. 1 Verfasser unbekannt. 8 Diese gefangenen Franken waren von Probus in den Donauländern angesiedelt worden; ihre märchenhaft klingende Fahrt vom Schwarzen Meere nach ihrer Heimat an der Rheinmündung wird auch von anderen Schriftstellern berichtet. 3 Der Feldzug fällt in den Anfang des Jahres 358. vorher hatte Julian, 357, die Alamannen bei Strafeburg besiegt; eine Übersetzung von stmmians Bericht über diese Schlacht findet sich bei Gustav Freytag, Bilder aus der deut- schen Vergangenheit 19 S. 97ff. 4 Nordbrabant.

10. Geschichte des Mittelalters - S. 60

1887 - Leipzig : Teubner
namentlich zu Münster, Osnabrück, Paderborn, Minden, m. t waren errungen im Laufe - . . :r Jahre, können wir einen /> kleinen Rnhepunkt machen; denn die Sachsen verhielten sich' zwei Jahre ruhig, und das Christentum schien sich mehr und mehr bei ihnen zu befestigen. Aber im I. 782 brach^ j der Sturm aufs neue los, da sie sich mit der Fremdherr- "" 1 schast und namentlich mit den Steuern und Zehnten, welche zur Einrichtung der christlichen Anstalten nötig waren, noch immer nicht befreund eit konnten. In diesem Jahre waren^ ^ die Sorben, ein slavisches Volk jenseits der sächsischen ' ! Saale, in Thüringen und Sachsen eingefallen, und als nun ein fränkisches Heer unter Geilo und Adalgis durch das Sachsenland zog, um die Sorben zu bekämpfen, wurde , j dieses von den Sachsen, welche von dem aus Dänemark erlra zurückgekehrten Wittekind zu neuem Aufftande gereizt worden waren, am Berge Süntel, am rechten Ufer der Weser ,f oberhalb Minden, völlig aufgerieben. Sogleich rückte Karl voll Zorn in das Sachsenland ein, um die Rebellen — denn als solche sah er jetzt die Sachsen an — zu bestrafen. Wittekind war wieder zu den Dänen entflohen, und niemand wagte es, dem zürnenden König Widerstand zu leisten. Die Urheber des Ausstandes wurden ihm ausgeliefert, 4500 Mann. Diese ließ Karl zu Verden an der Aller sämtlich an einem Tage enthaupten. Karl hoffte durch diese harte, grausame Strafe, die' A auf keine Weise zu entschuldigen ist, die Sachsen für immer ‘ : von neuen Empörungen abzuschrecken; aber es geschah das Entgegengesetzte von dem, was er gehofft. Statt durch den Schreck niedergeschmettert zu werden, erhoben sich jetzt, von Wittekind aufgerufen, die Sachsen durch das ganze Land hin mit erbitterter Wut, um für das vergossene Blut Rache zu nehmen und das Joch des großen Schlächters, wie sie Karl nannten, abzuschütteln. Es kam bei Detmold inj/v^fr I. 783 zu einer furchtbaren Schlacht, durch welche Karl^% 1 gezwungen ward, sich bis nach Paderborn zurückzuziehen.
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