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1. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 15

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
15 Die Lage Deutschlands. (Mitteleuropäische Einheitszeit). Siehe Abb. §10 und die daneben stehende Tabelle. Anmerkung: Die Staaten Europas, die sich den Greenwicher Zeitzonen noch nicht an- geschlossen haben, sondern ihre Einheitszeit nach der Zeit der Landeshauptstadt einrichten, sind fettgedruckt. Die Ziffer in Klammern gibt an, wieviel die Uhren nach der bett. Zonenzeit zu früh oder zu spät gehen. Westeuropäische Einheitszeit Meridian von Greenwich Großbritan- nien Niederlande Belgien Frankreich Portugal (— 37 Min.) Spanien Die Verein. Staaten und Kanada sind in 6 Greenwicher Zeitzonen eingeteilt, für die folgerichtig der 60., 75., 90., 105., 120. und 135.° w. v. Gr. maßgebend sind. Die Zeiten haben besondere Namen; die des 60. Grades heißt Atlantische Einheitszeit, die des 75. die Ost» liche Einheitszeit, die des 90. Zentral-Einheitszeit usw. 6. Der Westpunkt Deutschlands liegt unter 6°, der Ostpunkt unter 23° ö. v. Gr. Zeitunterschied also 68 Minuten. Nachrechnen: 23—6 = 17 mal 4 Minuten. c) Die Lage Deutschlands zu den angrenzenden Meeren und Gebirgen. 7. Deutschland hat im Norden und Süden bestimmte Natnrgrenzen; es reicht § 11 vom „Fels zum Meer", von den Alpen bis zur Nord- und Ostsee. Von größter Wichtigkeit ist die Seegrenze (Schutz vor Feinden, Handelsmöglichkeit). Frei- lich ist unsere Nordseeküste im ganzen für die Schiffahrt sehr ungünstig (Watten- küste), aber Dollart und Jadebusen, Weser- und Elbmündung gestatten die Ein- fahrt der größten Seeschiffe, so daß hier die Welthäfen Bremen und Ham- bürg, der Kriegshafen Wilhelmshaven und der Ende der Wer Jahre außer- ordentlich erweiterte Emdener Hafen aufblühen konnten. Zur Zeit der Hansa war die Ostsee am wichtigsten (Grund!), heute ist es die Nordsee (Grund! Deutsch- land heute die zweitgrößte Handelsmacht der Welt). 8. Im Osten sind die Grenzen Deutschlands ganz, im Westen zum großen Teil „osfen". Im Westen das Belforter Tor (Burgundische Pforte) zwischen Was- genwald und Schweizer Jura und das offene Lothringen. Nach Osten wurde die Mitteleurop. Osteuropäische Einheitszeit Einheitszeit 15. Grad 30. Grad östl. von Gr. östl. von Gr. Schweden Ruhland Norwegen ( + I1/4 Min.) Dänemark Rumänien Deutschland Bulgarien Luxemburg Ostl. Türkei die Schweiz Ägypten Österr.-Ung. Britisch-Süd- Serbien afrika Bosnien Westl. Türkei Italien Griechenland ( + 35 Min.) Kongostaat Deutsch-Süd- westafrika Einheitszeit des 12v. Grades östl. von Gr. (4-3 Stunden der Greenw. Zeit) Chiues. Küste Westliches Australien Einheitszeit des 135. Grades östl. von Gr. <->-9 Stunden der Greenw. Zeit) Japan Südaustralien Einheitszeit des 15v. Grades östl. von Gr. (-<-10 Stundender Greenw. Zeit) Ostliches Australien Abb. § 10. Zeitzonen. I Westeuro- päische, Ii Mitteleuro- päische, Iii Osteuro- päische Zeit.

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 276

1906 - München : Oldenbourg
276 51. Kurfürst Max ©manne! am Scheidewege. des Kaisers Anschluß an Österreich gesucht Hütte, bezeugt seine Korrespondenz mit dem bayerischen Residenten (Gesandten) am Wiener Hose und mit dem Grafen Schlick. Aber Woche um Woche verstrich, der kaiserliche Bescheid blieb aus. Zuletzt stellte der Kursürst ein Ultimatum. Am 5. Anglist wurde endlich am Kaiserhose das Aktenstück unterzeichnet, das über das Schicksal Bayerns im Spanischen Erbfolgekriege entscheiden sollte. Am 12. August brach Graf Schlick zum dritten Male nach München auf. Am 17. August 1702 fand in dem Neubau zu Schleißheim die denkwürdige Unterredung zwischen Max ©mannet und dem Grafen Schlick statt. Der Kurfürst beklagte sich über die Langsamkeit des Kaiserhofes, fchilderte ihm die Verlegenheit, in welche ihn die großen Anerbietungen Frankreichs, das Zögern des Wiener Hofes gebracht hätten, er fei aber entschlossen mit seinen Soldaten für Kaiser und Vaterland ins Feld zu ziehen. Nun ergreift Schlick das Wort um mit einem Aufgebot diplomatischer Beredsamkeit die kaiserlichen Anerbietungen zu entwickeln. Zwei Stunden waren bereits verflossen, als Max Emanuel, längst unruhig geworden, mit fieberhafter Spannung nach den territorialen Anerbietungen fragt. Schlick erwidert mit dem Hinweis auf die Gebiete, welche die Flotten Englands und Hollands in Spanien und in Indien erobern würden, welche unter dem Szepter des bayerischen Kurfürsten zu glänzendstem Wohlstand aufblühen könnten. Max Emanuel unterbricht ihn, in völlig geändertem Ton erhebt er sich zu einer energischen Anklage gegen die Wiener Regierung und gegen Schlick, der sich zu einer solchen Rolle hergegeben: Das sei die Antwort, auf die man ihn neun volle Wochen habe warten lassen, dafür habe er 23 Millionen Gulden und 42 000 Mann Soldaten Österreich geopfert. Man biete ihm weniger, als Schlick bereits bei feiner ersten Gesandtschaft in Aussicht gestellt. Man biete ihm Subsidien, die keinen Wert hätten ohne die Garantie Englands und Hollands, man biete ihm Territorien, die sich die Spanier nie entreißen lassen würden, die nur mit großen Flotten behauptet werden könnten. Frankreich dagegen habe ihm alles bewilligt, was er gefordert, er habe sich Bedenkzeit ansbedungen bis zum 22. August, morgen müsse der Kurier, wenn der Termin eingehalten werden solle, mit dem Bescheide expediert werden. In diesem Augenblicke wurde die Unterredung durch das Eintreffen eines Hofbeamten unterbrochen. Am Nachmittag fand eine zweite Konferenz statt. Schlick bat um acht Tage Frist uni eine neue Instruktion einzuholen. „Es ist zu spät!" war das letzte Wort des Kurfürsten. Am 19. August 1702 verständigte Max Emanuel den Grafen Monasterol, daß er den Vertrag mit Frankreich ratifiziere, am 21. August ging ein Kurier mit der Ratifikationsurkunde nach Frankreich ab. Unmittelbar darauf bricht Max Emanuel auf und bringt noch im September die Reichsstädte Ulm und Memmingen in seine Gewalt um sich die Verbindung mit den durch die Schwarz-waldpäffe heranrückenden Franzosen zu sichern.

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 37

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 37 — ein festes Schloß am Gardasee gesperrt, wo ihr die grausamste Behandlung zuteil wurde. Mit Hilfe eines Klosterbruders floh sie durch einen unterirdischen Gang, fuhr über den See und fand Zuflucht m der Hütte eines armen Fischers. Endlich entkam sie glücklich nach dem Schlosse Canossa; von hier schrieb sie an König Otto und bat um seine Hilfe. Otto war sogleich dazu bereit, eilte mit seinem Heere nach Italien und vertrieb Berengar. Da er seine erste Gemahlin Edithc verloren hatte, so vermählte er sich mit der jungen, schönen Erbin des Landes. So brachte er das Land, das einst zum Reiche Karls des Großen gehört hatte, unter seine Herrschaft und ließ sich zum Könige von Italien frönen. In Nom setzte ihm der Papst die römische Kaiserkrone aufs Haupt (962), wie fein Vorgänger einst Karl dem Großen. Von nun an verblieb die Kaiserwürde den deutschen Königen. Hierdurch erhoben sie sich über die andern christlichen Herrscher: diese alle neigten sich vor des Kaisers Majestät. Das Deutsche Reich aber führte fortan den Namen heiliges römisches Reich deutscher Nation. — Kaiser Otto starb, nachdem er 37 Jahre regiert hatte. Aus ihn folgten noch drei Kaiser aus dem sächsischen Hause, das im ganzen 105 Jahre über das Deutsche Reich geherrscht hat. 18. Kaiser Heinrich Iv. 1. Heinrichs Jugend. Nachdem das sächsische Kaiserhaus ausgestorben war, wählten die Deutschen ihre Herrscher aus dem Stamme der Franken. Man nennt daher diese Fürsten die fränkischen Kaiser (1024—1125). Die beiden ersten (Konrad Ii. und Heinrich Iii.) waren ausgezeichnete kraftvolle Männer, unter denen sich das Deutsche Reich zu hoher Macht erhob. Als dritter Kaiser folgte Heinrich Iv., der ein sechsjähriges Kind war, als er auf den Thron gelangte. Anfänglich stand er unter der Leitung feiner Mutter Agnes, die für ihn das Reich verwaltete. Aber die deutschen Fürsten mochten nicht einem Weibe untertänig fein. Der ehrgeizige Erzbischof Anno von Köln ging sogar darauf aus, den jungen Heinrich feiner Mutter zu entreißen und die Regierung des Reiches in feine eignen Hände zu bringen. Er lud die Kaiserin mit ihrem Sohne zu einem Fest ein, das er zu Kaiserswerth am Rhein veranstaltete. Nach der Mahlzeit beredete er den heitern Knaben, sein prächtiges Schiff zu beschauen. Aber kaum hatte Heinrich das Schiff betreten, so stießen die Ruderer vom Ufer ab und erreichten bald die Mitte des Stromes. Der Knabe ahnte Verrat, schrie und sprang ins Wasser, um schwimmend das Ufer zu erreichen;

4. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 140

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
140 Mittlere Geschichte. itev in vieler Fürsten Dienst zu treten, die ihre Tapferkeit und Treue gut bezahlten. 2. Italien. § 56. Wichtiger, wiewohl keineswegs nachtheilig, war für Deutschland der Verlust Italiens. Die blühenden Städte Oberitaliens hörten um 1270 auf, die Oberhoheit der deutscheu Kaiser anzuerkennen. Unter sich verbunden hätten sie eine große Macht bilden können. Aber sowohl eigene Eifersucht als auch die Politik des Pappes ließen keine Gesammtheit aufkommen: und so weifen sie stets in blutigen Kriegen mit einander begriffen. In den Städten selbst wütheten noch dazu zwei Parteien, der Adel und das Volk, gegen einander, ganz wie in den alten Griechenstädten. Am blühendsten wurden Mailand, Florenz, Genua, Pisa, und vor Allen Ve-n e d i g. Letztere Stadt war seit der Völkerwanderung auf mehr als 100 Inseln erbaut worden, die durch La-guneu vom festen Laude getrennt, mittelst 306 Brücken verbunden sind; so stieg sie gleichsam aus dem Meere empor. Statt der Hauptstraßen erblickt man hier Kanäle, statt der Karren Barken und statt der Staatswagen schwarze Gondeln. Die Stadt bekam seit 697 einen Herzog (Doge); aber die ursprüngliche Demokratie verwandelte sich bald in eine drückende Adelsherrschaft. Als Venedig 1173 im Kampfe mit dem Kaisersohne Otto 48 Schiffe im adriatischen Meere vernichtete, gieng der Papst dem siegenden Dogen Ziani entgegen und überreichte ihm einen goldenen Ring mit den Worten: „Nimm diesen Ring und wirf ihn in's Meer, als ein Zeichen, daß ihr euch mit ihm vermählet, wie sich ein Mann mit dem Weibe vermählet, und daß ihr anf gleiche Weise über das Meer herrschet. Thut dieß alle Jahre, daß die Welt erkenne, das Meer sei durch eure Tapferkeit euer eigen geworden." Darum fuhr jährlich, so lange die Republik bestand, der Doge mit dem Adel aus einer Festbarke zu dieser Ceremonie aus. Venedig zog den Alleinhandel mit

5. Deutschland (mit besonderer Berücksichtigung des Wirtschaftslebens und Verkehrs), Weltverkehr und Welthandel, Allgemeine Erdkunde, Astronomische Geographie - S. 89

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
89 Deutschlands Seeschiffahrt.___'__§ 45a (Pho.ogr. der Hamburg-A.mcrikal>nie.) Abb. § 45a. Ein Lagerschuppen der Hamburg-Amerika-Linie. industrie (Ausfuhr 80 Mill. Mk.) und seinem Buchdruckergewerbe (Deutschland das Land der Bildung). 4. Seeschiffahrt. Deutschlands Seehandelsflotte steht mit ihren 2710 Schiffen in der Welt an zweiter §45a Stelle; die englische ist 4^/2 mal so groß, die französische 21/2 mal so Kein1. (Die größten Handelsflotten der Erde s. § 52!). Im Jahrzehnt 1895/1905 stieg die Flotte der Welt um 70%, die englische um 47%, die deutsche aber um 284%. Die Hamburg-Amerika-Linie in Hamburg und der Norddeutsche Lloyd in Bremen sind die größten Tchiffahrtsgesellschasten der Welt (s. § 51!). Die Doppelschrauben-Schnell- dampfer Kaiser Wilhelm Ii., Kaiser Wilhelm der Große, Kronprinz Wilhelm, Krön- Prinzessin Cecilie (N. L.) und Deutschland (H.-A.-Linie) erwarben sich den Ehrentitel „Deutsche Ozeanflieger"; sie legen die Fahrt nach Amerika in 53/2—6 Tagen zurück (23^ See- meilen— etwa 40 km in der Stunde, das ist von hier bis?). Die drei größten Schiffe der Welt waren bis vor kurzem „Amerika", „Kaiserin Augusta" (H.-A.-Linie) und „George Washington" (N. L.), jedes rund 225 in lang. Jedes dieser Schiffe ist so lang wie ein Eisenbahn- zug von 30 Wagen; sie überragen aufgerichtet den Kölner Dom noch um die Höhe einer kleinen Kirche von 50 m Höhe und könnten, wenn es Frachtdampfer wären, so viel Waren laden wie 2000 Eisenbahnwagen! 1907 baute eine englische Gesellschaft zwei noch größere und schnellere Schiffe (Lnsitania und Mauretania), 244 m lang. Augenblicklich baut sowohl die Hamburg-Amerika- Linie wie auch eine englische Gesellschaft ein Schiff von 50 Taus. Reg.-Tonnen (Washington mißt 27 Taus., die Mauretania 32 Taus. t. 1 Register-Tonne = 2,8 cbm). 1 Reihenfolge: England, Deutschland, Vereinigte Staaten, Norwegen, Frankreich, Japan, Italien, Rußland, Niederlande, Schweden, Spanien, Osterreich-Ungarn, Dänemark. Auf den Kopf der Bevölkerung berechnet ist die Reihenfolge aber diese: 1. Norwegen, 2. Eng- land, 3. Dänemark, 4. Schweden, 5. Niederlande, 6. Spanien, 7. Deutschland, 8. Frankreich usw.

6. Deutschland (mit besonderer Berücksichtigung des Wirtschaftslebens und Verkehrs), Weltverkehr und Welthandel, Allgemeine Erdkunde, Astronomische Geographie - S. 102

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Abb. § 52. Die größten Handelsflotten der Erde. den 2. Platz streiten Deutschland und die Vereinigten Staaten; beide Handelsflotten haben aber nur je 1/i des Tonnengehalts der englischen Handels- schiffe. Die Vereinigten Staaten haben Deutschland um ein Geringes über- holt (2 720 000 Register-Tonnen gegen 2 710 000). Diese Überlegenheit kommt aber nnr dadurch zustande, daß die Amerikaner ihre Schiffe auf den 5 großen Kanadischen Seen mitrechnen. Warum ist das nicht ganz richtig? An Dampf- schiffen, besonders an großen Ozeanfahrern, hat Deutschland weit mehr als die Vereinigten Staaten. Noch besser als der Vergleich der Handelsflotten nach dem Tonnengehalt ist der Vergleich nach der Leistungsfähigkeit (s. die beiden letzten Spalten der Übersicht! — Bei der Berechnung der Leistungsfähigkeit wird der Tonnen- gehalt der Dampfer 3 mal genommen, der der Segler aber nur Imal; warum wohl?). Dann ergibt sich: England besitzt fast die Hälfte (48 v. H.) der gesamten Leistungsfähigkeit aller Handelsflotten Deutschland nimmt mit 11 v. H. (= Vo) unbestritten den zweiten Platz ein, während die Bereinigten Staaten mit fast 8 v. H. (= Vis) an dritter Stelle stehen. — „1870 war die Handelsdampferflotte Deutschlands nur halb so groß wie die französische; jetzt ist sie 3 mal so groß. Die englische Dampferflotte war 1870 16 mal so groß wie die deutsche; heute ist sie nur noch 5 mal so groß." Die französische Flotte ist vom 2. auf den 5. Platz zurück- gedrängt worden; wahrscheinlich wird die schnell aufblühende japanische Flotte ihr auch diesen bald streitig machen. 1 Dabei ist im Auge zu behalten: In England vollzieht sich die gesamte Ein- und Aus- fuhr nur durch Schiffe (Deutschland 70o/o)- Außerdem: Die englischen Schiffe vermitteln auch einen erheblichen Teil des Binnenhandels, z. B. zwischen London und Liverpool.

7. Der Verlauf des Weltkrieges - S. 31

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 31 — nach England, dann rings um England, dann um Spanien herum ins Mittelmeer bis Konstantinopel, zuletzt nach Hmerika und ins nördliche (Eismeer; erst einige Tage, dann eine, zwei, drei Wochen, schließlich monatelang unterwegs; nicht zu entdecken, plötzlich kracht unter einem großen stolzen Schiff ein Torpedo, es neigt sich zur Seite und sinkt. als man sah, was Deutschland in den U-Booten und den stahlharten Leuten darin hatte, erklärte der deutsche admiralstab die See um England herum zum Kriegsgebiet; jedes feindliche Kriegs* oder Handelsschiff, jedes neutrale Schiff mit Bannware, b. H. mit Kriegsmitteln für den Zeinb, wurde mit Vernichtung bedroht. was England uns antun will, die absperrung von aller Zufuhr, das sollte England an sich selbst erfahren. Und in der Tat: Schiff um Schiff rings um England sank in die Tiefe. Der kühne plan hätte schon damals gelingen können; da fielen die vereinigten Staaten von Nordamerika bendeutschenin den Rächerarm. als gar durch Torpedoschutz eines Unterseebootes der englische Niesendampfer Lusitania versenkt wurde, der als Hilfskreuzer mit Geschütz bewaffnet, mit amerikanischer Munition für England vollgepfropft und trotzdem und trotz deutscher Warnungen frevelhaft mit Passagieren besetzt war, da erhob sich hüben und drüben ein heuchlerisches Geschrei. Daß die amerikaner unsern Zeinden Munition liefern, das sollte Recht sein; daß die Deutschen ein solches Schiff vernichten, eine greuliche Untat, amerikaner sollten unbehelligt überall hinfahren dürfen, auch ins Kriegsgebiet; ein Schiff mit ein paar amerikanern darauf sei unverletzlich, ober die amerikaner müßten erst in Sicherheit gebracht werben, als zwei weitere Passagierbampfer versenkt worben und amerikaner mitertrunken waren, war es nahe baran, daß sich schon bamals die Vereinigten Staaten offen zu Deutschlands feinden gesellten. Die deutsche Regierung gab nach: sie erklärte, einstweilen Handelsschiffe nicht ohne Warnung und Rettung der Menschen versenken zu wollen, es sei denn, daß sie fliehen ober Xdiberstanb leisten. Mit dieser Beschränkung, aber bennoch mit wachsenbem (Erfolge ging der Unterseebootkrieg als Kreuzerkrieg gegen feinbliche hanbelsschiffe weiter. Seit Kriegsbeginn bis (Ende Dezember 1916 l’inb von den deutschen Kreuzern und Unterseebooten feinbliche hanbelsfahrzeuge und neutrale mit Bannwaren, zusammen mit etwa 4v2 Millionen Tonnen Laberaum (Tonne = 1000 kg) uer*

8. Geschichte der Neuzeit - S. 80

1887 - Wiesbaden : Kunze
80 Erste Periode der Neuzeit. Rüstungen Kunde erhielt, ließ sie eine beispiellose Thätigkeit auf ihren Werften und in den Arsenalen entfalten. Jeder Unterthan trug sein Scherflein auf den Altar des Vaterlandes, um die spanische Tyrannei und die Ketzergerichte von ihm abzuwenden. Endlich erschien die Armada; die Engländer waren gerüstet. Ein Heer von 80 000 Mann und eine Flotte von 200 trefflichen Schiffen harrte der Spanier. Gleich vom Tage der Abfahrt an hatte die Armada mit Mißgeschick zu kämpfen gehabt. Nachdem sie bei heftigem Sturme den Hafen von Corunna hatte aufsuchen müssen, harrte sie im Kanal auf die Flotte des niederländischen Statthalters Alexander von Parma; allein die Holländer hinderten dieselbe an der Abfahrt. In dieser Lage griff der englische Admiral Howard mit seinen leichtbeweglichen Schiffen die unbehilflichen Kolosse der Armada an, trieb sie in den Hafen von Calais und richtete durch Brander gewaltigen Schaden an. In fünf Gefechten blieben die Engländer Sieger. Medina Sidonia befand sich in einer höchst mißlichen Lage und getraute sich nicht, durch den Kanal den Rückweg anzutreten. Deshalb segelte er um Schottland herum. Ein furchtbarer Sturm zerstreute 1588 die Flotte, versenkte viele Schiffe, schleuderte sie auf Felfen und Untiefen und ließ nur armselige Überreste der stolzen Armada zur spanischen Küste zurückgelangen. Als der Herzog Medina Sidonia zitternd vor Philipp niederfiel, sagte der finstere Gebieter wider Erwarten: „Stehen Sie aus; ich habe Sie zum Kampfe gegen Menfchen, nicht gegen Sturm und Klippen ausgeschickt!" Der Krieg dauerte noch einige Jahre fort und war Spaniens Handel, feinen Kolonien in Amerika und seiner Flotte sehr nachteilig. Seit jener Zeit ist Englan d durch Elisabeths Energie als Seemacht an Spaniens Stelle getreten und in fernen Weltteilen der mächtigste Staat Europas geworden. Schon 1583 hatte sich die erste Handelsgesellschaft nach der Levante gebildet, und 1600 empfing die oft indische Handelsk ompagnie ihr erstes Privilegium, welches sie erst 1858 der Krone zurückgegeben hat. Englands Aufblühen. Unter Elisabeths langjähriger Regierung nahmen neben dem nationalen Gefühl auch Kunst und Wissenschaft einen höheren Aufschwung, wie uns die unsterblichen Werke zweier der größten Männer jener Zeit beweisen, des Franz Bacon und William Shakespeare. Franz Bacon von Verulam, der Sohn von Elisabeths Großkanzler und der Königin Liebling, ward selbst zu den höchsten Ehrenstellen erhoben und zeichnete sich durch seine Forschungen auf dem Gebiete der Natur und der Phi-

9. Von 911 - 1198 - S. 25

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Reichstag von Roncaglia 1158. Zerstörung Mailands 1162 25 zwingen ist, doch ihn, den sie als ihren eignen gütigen Fürsten empfangen müßten, oft, wenn er sein eigenes Recht fordert, feindselig aufnehmen_________ Unter allen Städten dieses Volkes behauptet jetzt Tslediolanum (Mailand) den ersten Rang. . . . Diese Stadt gilt nicht nur wegen ihrer Größe und der Menge tapferer Männer, sondern auch darum, weil es zwei benachbarte in öemselben Winkel gelegene Städte, nämlich Cuma und Lauda, seiner Herrschaft einverleibt hat, für mächtiger als die anderen Städte, wie erzählt worden ist. wie nun bei den hinfälligen Dingen (dieser Welt) infolge der Lockung des lachenden Glückes zu geschehen pflegt, so blähte auch Mailand, erhoben durch das Glück, sich zu so großer Frechheit des Stolzes auf, daß es sich nicht nur scheute, alle Nachbarn zu befeinden, sondern auch, die Majestät des Fürsten selbst nicht fürchtend, jüngst seinen Zorn auf sich zu ziehen wagte. .^Vernichtung der italienischen Städtefreiheit: Reichstag von Roncaglia 1158. Definition der Regalien durch die Rechtsgelehrten von Bologna. M. G. Constitutiones I, S. 244f. ...Regalien sind: heerbänne (arimanniae), öffentliche Wege, schiffbare Flüsse und solche, aus denen schiffbare gemacht werden, Häfen, Uferzölle, Abgaben, die gewöhnlich telonea (Transit- und Marktzölle) genannt werden, Münze, Gerichtsgefälle, erledigte Güter (bona va-cantia) und solche, die Unwürdigen auf Grund der Gesetze entzogen werden, abgesehen von denen, die durch besondere Verfügung gewissen Personen übertragen werden; die Güter derer, die unerlaubte Ehen schließen, der verurteilten und Geächteten gemäß den Bestimmungen der neuen Konstitutionen, Stellung von Posten und Lastwagen, Schiffen und eine außergewöhnliche Beisteuer zur allerglücklichsten königlichen Heerfahrt (Romzug), Silberbergwerke, Pfalzen in den gewohnten Städten, (Erträge der Fischereien und Salinen, die Güter der Majestätsverbrecher und die Hälfte des ohne Absicht in dem (Eigen des Kaisers oder der Kirche gefundenen Schatzes; ein solcher Schatz, dem absichtlich nachgeforscht worden ist, gehört ihm ganz. r >. - c) Zerstörung Mailands 1162. Chronica regia Coloniensis 1 1162; ed. waitz, Ss. rer. Germ. 1880, S. 110f. Die Bürger von Mailand gerieten in dumpfe Verzweiflung, zogen, indem sie auf jeden vertrag verzichteten, die Unterwerfung auf 1 Die Kölner Königschronif entstand im 12. Jahrh., der Blütezeit Kölns. Don den verschiedensten Verfassern weitergeführt, erhält sie sich den weiten Überblies über das ganze Reich und ist immer dem rechtmäßigen König in treuer Gesinnung zugetan, vgl. Wattenbach Ii, S. 441 ff.

10. Von der Französischen Revolution bis zur Erneuerung des Deutschen Kaiserreiches - S. 49

1881 - Leipzig : Teubner
Wattignies, Fleurus. Batavische Republik 1794. 49 den Österreichern flüchten und ging nach England. In dieser Zeit, wo die französische Armee geschlagen und ohne Führer war, hätte Coburg, welchen Engländer und Holländer unter dem Herzog Jork verstärkten, rasch vorrücken und Paris überraschen können; aber man zauderte wieder und ließ den Franzosen Zeit, ihre rohen Massen zu sammeln und in den Waffen zu üben. Bald drangen die französischen Generale Honchard und Jonrdan mit ihren wilden Volkshausen vor; Houchard besiegte die Engländer bei Hondscoten (8. September), Jonrdan die Österreicher bei Wattignies (16. Oktober 1793) und am 26. Juni 1794 bei Fleurus, nachdem er die österreichische Stellung vermittelst eines Luftballons ausgespäht hatte. Die Österreicher wurden hierauf bis über den Rhein zurückgetrieben und von Jonrdan bis zum Main verfolgt. Eine Niederlage bei Höchst nötigte ihn, über den Rhein zurückzugehen. Im Spätherbst 1794 drang der französische General Pichegru von Belgien aus in Holland ein, unterstützt von der antioranischen Partei, und eroberte, als im Dezember plötzlich alle Flüsse und Kanäle fest zufroren, über das Eis vorschreitend, das ganze Land. Der Statthalter, Wilhelm V. (von Oranien), flüchtete nach England, und die Franzofen verwandelten Holland nach französischem Muster in eine batavische Republik. Die Holländer wurden von den Franzosen gründlich ausgeplündert. Sie mußten 100 Millionen zahlen und wurden dennoch mit schweren Steuern gedrückt. Auch mußten sie viele kostbare Kunstwerke und ihre berühmte Naturaliensammlung sich fortführen lassen. Ein weiterer großer Verlust, welchen Holland durch den Anschluß an Frankreich erlitt, war der, daß die Engländer die holländische Flotte vernichteten und alle holländischen Kolonien wegnahmen, mit Ausnahme von Java. Ant Mittel- und Oberrhein war unterdes von den Preußen und Österreichern mit wechselndem Glücke gefochten worden; im ganzen aber wurde nichts erreicht, da zwischen Preußen und Österreichern Mißtrauen und Zwiespalt herrschten und Preußen einen Teil seiner Truppen noch Polen ge- Stoll, Erzählungen. V. 4
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