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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 232

1912 - Breslau : Hirt
232 C. Länderkunde. Baumwolle und Jute. Dagegen geht der bei nicht genügendem Regenfall von Hungersnot heimgesuchte, wenig unternehmungslustige Bauernstand zurück. § 357. 2. Das Jndus-Tiefland bildet den nordwestlichen Teil. Der N ist durch die Nähe des Hochgebirges reich an Wasser, das durch ein Kanalisationswerk gleichmäßig verteilt wird. In diesem schon von Alexander dem Großen besuchten Pandschäb Fünfstromland) liegt die Stadt La- höre. Die Festung Peschawer ^peschä-ner^ beherrscht den Eingang nach Afghanistan. Hoch im Gebirge liegt das paradiesische Kaschmir. Der nicht mehr vom Monsun bestrichene Südosten bildet die Wüste Thar. 122. Dschungel im Delta des Ganges bei Ebbezeit. Bäume mit Luftwurzeln, Mangroven genannt, große Farnkräuter, Palmen und Lotuspflanzen bilden eine fast undurchdringliche Wildnis, die von zahlreichen Tieren belebt ist. § 358. 3. Hindostän, die Ebene des Ganges, d. h. Strom, setzt, das Tiefland nach 0 fort. Die vielen wasserreichen Nebenflüsse vafti Himalaja her fließen in ihrem Unterlauf dem Hauptstrom parallel Wd schaffen in Verbindung mit den Kanalanlagen der höher gelegenen Gebpete ein weitverzweigtes Wassernetz, das sich vor allem zum Anbau von weis, in den höheren Gegenden zum Weizenbau eignet. Auf allen Flüssen schwimmt die den Indern heilige Lotusblume, an den Ufern wächst die Bai/iane, die aus ihrem weitausgedehnten Geäst Luftwurzeln in die Erde senkö und so einem auf vielen schlanken Säulen ruhenden Dom gleicht. In der Mitte von Hindostän liegt Benäres (210), der heilige Wallfahrts- und Äestat- tungsort der Inder, mit zahlreichen Badeplätzen. Die Leichen von Prester > und heiligen Rindern sowie von Armen, die keine Feuerbestattung bezahl- können, werden oft den Fluten übergeben; die übrigen Toten werden a Ufer verbrannt, und der Strom nimmt dann die Asche auf. Die Stadt > in malerischen Stufen am Ufer aufgebaut. Der Knotenpunkt dey indischen

2. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 43

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 43 - kommen wir über eine Brücke. Den Bach haben wir schon auf einem früheren Ausflug kennen gelernt. Es ist die Dalke. An der alten Mühle führt eine Holzbrücke über sie, hier ist es eine starke, breite Steinbrücke. Der Bach fließt zwischen schönen Gärten dahin. Wir können ihn nur eine kleine Strecke mit dem Auge verfolgen. An der Ulmenstraße finden wir wieder Kilometersteine wie an der Hohenzollernstraße. Nach einigen Schritten erhebt sich zu unsrer Rechten, von Anlagen umgeben, eine große Kirche aus roten Backsteinen. Es ist die katholische Kirche. Sie hat einen gewaltigen Turm. Erst vor 20 Jahren ist sie erbaut. Nun gelangen wir zum alten Friedhof. Er liegt an der rechten Seite der Straße. Durch ein großes, eisernes Tor treten wir ein in die Stätte des Friedens und der Ruhe. Gewaltige Baumriesen begrenzen den Friedhof an der Straße und hüllen ihn in ein schattiges Dunkel. Ein breiter, von Bäumen beschatteter Weg führt ganz von Osten nach Westen über den „Totenhof" bis zu dem gewaltigen Steinkreuz am Ende des Friedhofes. Nach rechts und links zweigen viele Wege ab, von denen sich wieder andre weiterhin verlieren. Aus dem dunklen Grün der Lebens- bäume, die au eiuigen Stellen einen dichten Wald bilden, leuchten bald hier, bald dort helle Grabmale hervor. Auf efeuumsponnenen Grabhügeln erheben sich schlichte, weißgestrichene Holzkreuze mit verblaßter Aufschrift. Im dichten Rosenstrauch singt die Nachtigall, und unten auf dem Boden huscht die Drossel durchs Gebüsch. Hier ruht ein Kindlein unterm Blumen- beet und dort ein Greis von seiner langen Pilgerfahrt. Unter ungepflegtem Hügel schläft ein längst vergessener Armer, dem keine liebe Hand mehr Blumen pflanzt; der mächtige Stein mit großen Buchstaben ziert des reichen Mannes Grab. Sie alle, Kind und Greis und Arm und Reich, ruhen fried- lich hier vereint in dem Schoß der kühlen Erde von ihrem Spiel und ihrer Lust, ihrer Arbeit, ihren Sorgen. Hier herrscht Ruhe und Friede. Der alte Friedhof war zu klein geworden. Da legte man an der Friedhofstraße den neuen Friedhof an. Während auf dem alten Friedhof Evangelische und Katholiken vereint begraben wurden, gehört der neue Friedhof den Evangelischen allein. Die Katholiken haben einen eigenen Friedhof in der Bultmannstraße. Die Friedhofstraße führt hinter dem alten und vor dem neuen Friedhof her. Hier ist es noch frei. Nach Westen haben wir oft freies Feld. Noch einmal kommen wir an den Bach. An der Brücke bleiben wir stehen und sehen den fleißigen Wäscherinnen zu, die hier die Wäsche spülen. Auf den großen Bleichen wird sie dann gebleicht und getrocknet. Während uns zur Rechten das saftige Grün am Bachesrand erfreut, begleiten zur Linken die Fabrikmauern von Vogt & Wolf den Lauf der Dalke. Allerhand Abwässer trüben hier den Bach. Wir kommen aus die Blessenstätte. Vor uns sehen wir wieder den Wasser- türm und die Gaskessel der Gasanstalt. Alles Wasser fließt nach hier herunter in die Dalke. Wie schon an der Kökerstraße finden wir hier wieder mehrere Häuser, an deren Südseite prächtige Weinstöcke gedeihen. Zeichnen: Die Dalkebrücke. Grab mit Kreuz. Aufgaben: Auf dem Toteuhofe. Auf der Bleiche au der Dalke. Ein Begräbnis.

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 56

1911 - Magdeburg : Creutz
56 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz. Höhen auch benannt wurden. Die Spiegelsberge sind ein viel besuchter Aufenthaltsort der Halberstädter: aber auch von Fremden werden sie gern bestiegen. Unter den Gebäuden sind sehenswert: das Jagdschloß, in dessen Felsenkeller ein riesiges Weinsaß (161 000 1) liegt, das Mausoleum und der sechseckige Aussichtsturm. Aus seinen Fugen und Nischen gucken Tierfiguren, z. B. Füchse, Schlangen, Hasen, Hunde, Eulen, hervor. Au die Spiegelsberge reihen sich im So. die Klusberge mit dem frei- stehenden Sandsteinfelsen „Teufelsstuhl" und weiter im S. die Theken- berge mit dem „Gläsernen Mönch". Fast genau im S. von Halberstadt liegt der Hoppel- oder Sargberg; denn von der Westseite gesehen gleicht er einem großen Sarge. Der Hoppelberg hat eine bedeutende Höhe (300 m) und gewährt einen wundervollen Überblick über die gesegnete Landschaft und den Harz. 4. Der Hui und der Hakelwald. Der Hniwald, d. h. Hochwald, ist ein schön bewaldeter (Buchen) Höhenzug. Er reicht im O. sast bis an die Bode. Auf der höchsten Stelle liegt das alte Kloster Huyseburg. Am nördlichen Rande des Kloster- berges liegt die Daneilshöhle, worin viele Jahre ein gefährlicher Räuber hauste. Die Olenburg bei Baderslebeu war eine bedeutende Wallburg. Ihre Wälle sind zum Teil uoch recht gut erhalten. — Unter den „Königs- buchen" steht ein Stein mit der Inschrift: Mit Ehrfurcht, Wanderer, zieh' den Hut; Denn unter'm Dome dieser Buchen Hat, Schatten so wie du zu suchen, Held Gustav Adolf einst geruht. Auf dem rechten Bodenfer dehnt sich in gleicher Richtung der waldige Hakel aus. Die Dumburg liegt au seiner höchsten Stelle. Der Hakelwald war nach der Sage des Oberjägermeisters Hans Hakelbergs liebstes Jagdgebiet, Er starb zwar an der Wunde eines Eberzahns, jagt aber nach seinem Tode im Hakel noch weiter. Mit Hallo-Geschrei, begleitet von seinen Genossen und den Hundert, rast er nachts den Hakel auf und nieder. In seinem Gefolge befindet sich auch eine Ohreule, die Tut-Ursel. Diese war früher eine Nonne und wurde in eine Eule verzaubert. Die Dumburg ist ihr Aufenthalt. 5. Der Alvenslebener Höhenzug. Der Alvenslebener Höhenzug bildet eine breite Hochfläche, die sich quer vor die Bode lagert. Dadurch wird diese gezwungen, ihre nördliche Richtung zu ändern. Der Alvenslebener Höhenzug erreicht in dem Felsenberge bei Magdeburg seine höchste Höhe. Er besteht aus Erd- und Sandhügeln, die der Pflug des Landmannes bis zum Gipfel beackert. Nur hier und da sind die Höhen bewaldet. (Das Hohe, das Saure, das Eggenftedter Holz, der Marienborner Wald.) In seinem nördlichen Teile birgt der Höhenzug treffliche Bausteine (Porphyr, Sandstein und Grau- wacke), die in Steinbrüchen gebrochen werden. Vom Alvenslebener Höhen- znge zweigt sich nach O. ein Höhenzug ab, der von Gr.-Wanzleben bis

4. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 13

1907 - Leipzig : Freytag
13 Kruzifix bewaffnet, drangen diese furchtlos unter vielen Mhen und Ge-fahren in die finsteren Wlder ein und predigten die Lehre Christi. Viele Heiden lieen sich taufen, nicht selten aber fanden die frommen Männer den Tod als Mrtyrer. Die meisten Heiden wurden durch den heiligen Bonifatius bekehrt, der deshalb mit Recht der Apostel der Deutschen genannt wird. Ur-sprnglich hie er Winfried und war ein Mnch aus England, welches schon frh zum Christentum bekehrt worden war. Er predigte das Evan-gelinm zuerst den Friesen, und manche lieen sich taufen; die meisten aber blieben Heiden. Spter begab er sich in das Land der Hessen und Thringer. Bei Geismar in Hessen stand eine uralte heilige Eiche, unter der die Bewohner ihre Opfer darbrachten, und die fr ober-letzlich galt. Bonifatius begann den Baum zu fllen. Entsetzt standen die Heiden umher und meinten, jeden Augenblick msse ein Blitz vom Himmel den Frevler tten. Allein der Baum fiel, und der Apostel stand unverletzt. Da erkannten sie die Ohnmacht ihrer Götter und lieen sich taufen. Bonifatius baute aus dem Holze des gefllten Baumes ein Kirchlein. Um das Christentum dauernd im Lande zu befestigen, setzte Bonifatius Bischfe ein, die darber wachen sollten, da die Bekehrten nicht mehr in das Heidentum zurckfielen. Er selbst aber wurde vom Papst zum Erz-bischof, d. h. zum Oberhaupt smtlicher deutscher Bischfe ernannt. Er nahm seinen Sitz in Mainz. An jedem Bischofsitze wurde eine Kirche erbaut. Neben der Kirche erhob sich das Wohnhaus des Bischofs, die bischfliche Pfalz; ringsum siedelten sich Handwerker, Kaufleute, auch wohl Adelige an. So entstanden nach und nach Städte, wo vorher nndurch-dringlicher Urwald gewesen war. Das ist der Ursprung der Städte Regensburg, Salzburg, Passau, Wrzburg u. a. Auch Klster wurden von Bonifatius gegrndet, von denen am berhmtesten das Kloster Fulda war. Die fleiigen Mnche dieser Klster haben sich um das Land und die Bewohner die grten Verdienste erworben. Sie rodeten die Wlder aus, trockneten die Smpfe und pflanzten Feldfrchte und Wein. Sie verstanden jedes Handwerk und jede Kunst und unterwiesen darin die rohen Bewohner der Umgegend. Ebenso unterrichteten sie in ihren Schulen die Kinder der Umwohner. Als Bonifatius schon ein Greis war, legte er die erzbischsliche Wrde nieder, um wieder zu den Friesen zurckzukehren und noch einmal ihre Be-kehrung zu versuchen. Schon hatten sich viele tausen lassen, und er wollte gerade den Neubekehrten die Firmung spenden, als er von den Heiden berfallen wurde. Seine Gefhrten wollten sich zur Wehr setzen,er aber verbot es ihnen, und so erlitten sie alle den Mrtyrertod. Seine Gebeine ruhen in Fulda Jris, Erzhlungen fr den ersten Geschichtsunterricht. Ausgabe B. 2

5. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 7

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
7 mit den Rmern in Berhrung gekommen waren, hatte sich schon frh das Christentnm verbreitet. Im Innern Deutschlands aber herrschte noch die Finsternis des Heidentums. Bonifazius wollte sie erhellen durch das Licht des Evangeliums. Darum zog er als Apostel zuerst nach dem Lande der Friesen. Mit Spott und Hohn wurde er aber zurckgewiesen; in Stnrm und Regen mute er aus freiem Felde bernachten. Tiesbetrbt kehrte er nach England zurck. Boni-sazius reiste hieraus nach Rom. Der hl. Vater empfing ihn freundlich und gab ihm die schriftliche Vollmacht, den heidnischen Deut-scheu das Evangelium zu verknden. Der seeleneifrige Priester eilte nach Hessen und Thrin gen. Mit dem Eifer eines Apostels predigte er das Christentum. Viele lieen sich taufen; mehrere Kirchen wurden in kurzer Zeit erbaut. Bonifazius als Bischof. Freudig meldete Bonifatius diese groeu Erfolge dem hl. Vater. Er berief den mutvollen Mann nach Rom, weihte ihn zum Missionsbischof und gab ihm den Ehren-namen^Bonifazius, d. i. Wohltter. Am Grabe der Apostelfrsten legte er hierauf den feierlichen Eid ab, den christlichen Glauben stets in seiner ganzen Rein-heit zu lehren und dem apostolischen Stuhle Treue und Gehorsam zu bewahren. Bonifazius reiste alsdann in das Land der Thringer und Hessen zurck. Viele Neubekehrte waren aber wieder zum Gtzendienste zurck-gekehrt. Begeistert schilderte der sromme Bischof von neuem die Gttlichkeit der christlichen Religion und die Ohnmacht der heidnischen Götter. Bei Geismar stand eine gewaltige Eiche. die dem Gotte Thor ge-weiht war. Unter dem Zittern und Staunen der Heiden wurde sie von Bonifazius gefllt. Aus ihrem Holze baute er dem hl. Petrus eine Kapelle. Als die Heideu die Machtlosigkeit ihrer Götter sahen, bekehrten sich viele zum Christentum. Immer weiter verbreitete sich von jetzt ab die christliche Lehre in Deutschland. Zahllose christliche Gemeiudeu entstanden; Kirchen und Kapellen wurden erbaut, Klster gegrndet. Neue Gehilfen muten von England kommen; fo groß war der Andrang des Volkes zum Christentum. Bonifazius als Erzbischof. Bonisazuis reiste zum dritten Male nach Rom. Der Papst ernannte ihn dieses Mal zum Erzbischof der neu bekehrten Lnder und zum Primas, d. i. zum obersten Bischfe von Deutschland. Auf seiner Rckreise stellte Bonifatius in Bayern die kirchliche Ordnung wieder her und grndete vier Bistmer. Auch in dem brigen Deutschland wurden mehrere Bischofssitze errichtet, fr die er die wrdigsten seiner Schler zu Oberhirten weihte. Er besuchte auch die Geistlichen, hohe wie niedrige, Kirchen und Klster; berall sah

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 15

1905 - Leipzig : Voigtländer
Mit Beute beladen brach er dann nach Süditalien auf, um von dort nach Sizilien und Afrika überzusetzen. Da ereilte ihn der Tod in der Blüte seiner Jahre. Die Goten begruben ihren König in großartiger Weise. Sie leiteten einen Fluß (Busento) ab, mauerten in dem trockenen Bett ein Grab aus und senkten den toten König mit der Rüstung auf seinem Streitrosse hinab. Dann bedeckten sie das Grab mit Erde und leiteten den Fluß wieder darüber, damit niemand erfahre, wo der große Alarich liege, und niemand seine Ruhestätte störe. Der neue König führte darauf das Volk durch Italien zurück nach Frankreich und gründete dort ein großes Westgotenreich. Dieses breitete sich bald auch über Spanien aus und hat noch drei Jahrhunderte bestanden, bis es von den aus Afrika stammenden Mauren zerstört wurde (711). 2. Geiserich. Gleich den Westgoten brachen andere deutsche Völker in das römische Reich ein; denn die Römer waren nicht mehr imstande, ihre weitausgedehnten Grenzen zu beschützen. Außer Frankreich und Spanien gingen ihnen bald noch andere Provinzen verloren. Nicht einmal das Meer hemmte das Vordringen deutscher Völkerstämme. Nordafrika, das Land, wo einst Karthago als mächtige Handelstadt geblüht hatte, wurde die Beute der Vandalen, eines Volkes, das seine Sitze in Deutschland einst zwischen Weichsel und Oder gehabt hatte. Von ihrem Könige Geiserich geführt, eroberten sich die Vandalen ein Reich in Afrika (429). Wie vor 600 Jahren von Rom aus Zerstörung und Untergang über Karthago gekommen war, so unternahm jetzt der Vandalenheld von Afrika aus einen Kriegszug nach Italien. Alle Kostbarkeiten, die seit der Verheerung durch Alarich noch in Rom vorhanden waren, Bildsäulen und sonstige Kunstschätze in Tempeln und Palästen, wurden zu Schiffe gebracht und fortgeschleppt. Tausende der angesehensten Römer gerieten in Gefangenschaft und Sklaverei. Etwa hundert Jahre hat die Herrschaft der Vandalen in Afrika gedauert. Ihr Reich wurde durch den oströmischen Kaiser Justinian zerstört (534). — Auch die Nordsee hielt die Deutschen nicht von Wanderzügen ab. So fuhren die Angeln und Sachsen (449) nach Britannien und eroberten das Land, das nach ihnen Angel land oder England genannt wurde. 6. Attila, der Hunnenkönig. 1. Der Hunnen schrecken. Furchtbarer als alle Verwüstung, welche die Züge deutscher Völker anrichteten, war die Not und Zerstörung, die von den Hunnen ausging. Nicht allein dem römischen

7. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 51

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
51 lebhaften schriftlichen Verkehr; Otfried von Weienburg widmete ihm den Christ", ein Evangelienbuch, das in althochdeutscher Sprache gedichtet ist. 1 2. ein Sohn und. Nachfolger Karl der Dicke (876887) vereinigte noch einmal, wenn auch nur fr kurze Zeit, fast smtliche Teile des Reiches Karls des Groen unter seiner Herr-schaft. Er war jedoch ein schwchlicher Fürst; als er den Normannen, gegen deren Plnderungszge er das Reich nicht zu schtzen vermochte, einen schimpflichen Frieden abkaufte,,k wurde er, des Thrones unwrdig, abgesetzt. Ihm folgte in Ostfranken fein Neffe l Arnulf von Krnten (887-899). Er war ein krftiger Herr-fcher, drngte die Normannen, die bis nach Lothringen hin ihre Raub-' zge machten, zurck und fchlug sie bei Loweu (891); in Rom lie er sich zum Kaiser krnen. Bald nach seiner Rckkehr starb er zu Regens-brg, seinem Lieblingsaufenthalte. 4. Ludwig das Kind (899911), fein sechsjhriger Sohn, wrde sein Nachfolger. Die vormundschaftliche Regierung bernahm der tot-, krftige Erzbischos Hatto von Mainz.') Normannen und Magyaren bedrngten und berschwemmten das Reich, die Ostmark wurde eine Beute der Feinde, und die von Karl dem Groen geschaffene Freiheit im In-nern ging verloren. Das Reich lste sich bei dem Mangel einer starken Knigsgewalt in die Herzogtmer Sachsen, Franken, Bayern. Schwaben und Lothringen aus. Mit Ludwig dem Kinde starb der letzte Karolinger. I)ie Normannen. Die Normannen stammten von der skandinavischen Halbinsel und aus Dnemark, wo sie sich durch fortwhrende Kmpfe mit der wilden Natur des Landes und in zahlreichen Fehden zu khnen Seefahrern und furchtbaren Kriegern ausgebildet hatten und sich felber Wikinger", d. i. Krieger nannten. Unter ihren Seeknigen" durchsegelten sie mit ihren Meeresrappen" und Meeresdrachen" die Meere vom Norden bis nach dem Sden und drangen durch die Mndungen der greren Flsse bis tief in das Land hinein. An-gefeuert durch die wilden Kriegslieder ihrer Skalden", strzten sie sich mit Berserkerwut" in den Kampf, tteten und beraubten die Bewohner und steckten ihre blhenden Städte in Brand. Hamburg, woher ihnen das Christentum gebracht werden sollte, verwandelten sie in Schutt und Asche, Cln und Trier wurden von ihnen zerstrt, und in den Dom zu Aachen stellten sie ihre Pferde; selbst Paris und Orleans wnrden von ihnen bedroht. *) Vergleiche die Sage vom Mnsetnrme bei Bingen. '-) Vergleiche die Fritjofsage und das Gudruulred. 4*

8. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 179

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
I. Die Reformation. 179 gelischen Freiheit. Während Karl in Jnnspruck sich aufhielt, rüstete Moriz heimlich wider ihn. Plötzlich 1552 brach er auf, kam in Eilmärschen in's Tyrol, und so schnell gegen Jnnspruck, daß der Kaiser nur noch eine Nacht vor sich hatte. Gichtgeplagt floh dieser in einer Sänfte in stockfinsterer Nacht durch schauerliche Schluchten nach Villach. So war in einem Augenblick seine ganze Macht gebrochen. Moriz drang ihm den Pas sauer Vertrag ab, nach welchem der Landgraf freigegeben, die Acht sämmtlicher Geächteten ausgehoben und ein Reichstag wegen Religionsfriedens berufen werden sollte. Moriz starb zwar 1554 in einem Treffen bei Sievers Hausen; dennoch kam es 1555 zu dem berühmten augs-burgischeu Religioussriedeu. Dadurch erhielten die Protestanten in Deutschland freie Religionsübung und eine vom Reiche hinfort anerkannte selbständige Kirche. Welch' ein mächtiger Fortschritt in der Weltgeschichte! Karl hatte seine Rolle jetzt ausgespielt, und trat eine Krone um die andere freiwillig ab. Im Okt. 1555 übergab er feierlich zu Brüssel seinem Sohne Philipp die Regierung der Niederlande. Nach einem Vierteljahre trat er ihm auch Spanien ab, und endlich 1556 die Kaiserwürde an seinen Bruder Ferdiuaud. Er wollte beit Rest seiner Tage im einsamen Kloster Inst zubringen. Hier richtete er sich einfach ein ohne alles Gepränge; und feine Beschäftigungen waren Andachtsübungen, Gartenbau und Uhrmachen. Er soll wiederholt den Versuch gemacht haben, zwei Uhren so zu stellen, daß sie völlig gleich gierigen. Da es nicht gelang, rief er aus: „Wie konnte ich Thor wähnen, die Denkweise so vieler Millionen Menschen gleichförmig machen zu können!" Seine Milbe gegen Luther soll er jedoch auch bereut haben. Enblich kam er auf den fouberbaren Einfall, noch bei feinen Lebzeiten fein Leicheubegäugniß zu feiern. Er legte sich in einen offenen L>arg, ließ sich von den Mönchen in die schwarz ans-geschlagetie Kirche tragen, Grablieder singen, und während ringsum Kerzen brannten, Seelenmessen lesen. Die Hand-

9. Erzählungen aus der Deutschen Geschichte - S. 7

1874 - Hadersleben : Westphalen
Donnergott geweiht war. Sie Reiben Hielten biefen 53aum für unvergeßlich und waren der festen Meinung, daß die Gottheit Jeben, der feine Hand an den Baum legen würde, schrecklich strafen werbe. Um nun dem Volke einen Beweis von der Ohnmacht der heidnischen Götter zu geben, hieb Winfrieb die Eiche um. Aus dem Holz berfelben ließ er ein Kirchlein Bauen, und aus England kamen Mönche, welche den neuen (Shristengemeinben, die sich nun Bilbeten, vorstehen sollten. Winfrieb selbst ging nach Baiern, um den bortigen Bewohnern das Evangelium zu verkünbigen. Bald barauf ernannte ihn der Papst, Bei dem er in hohem Ansehen stanb, zum Erzbifchof und gab ihm den Namen Bonifacius, b. h. Wohlthäter. In Mainz, wo Winfrieb nun wohnte, hätte er fein gesegnetes Wirken in Ruhe und Frieden Beschließen können, allein der Gebanke an die heibnifchen Friesen trieb ihn wieber fort. In einem Alter von mehr als 70 Jahren reiste er zu ihnen; eine Anzahl Freunbe Begleitete ihn. Er achtete Weber die Befchwerben der Reife, noch fürchtete er die Wilb-heit der Bewohner Frieslanbs, fonbern zog unter ihnen umher, prebigte das Evangelium, grünbete Kirchen und Kloster und richtete den Gottesbienst ein. Die Friesen wollten aber der Mehrzahl nach von der christlichen Religion nichts wissen. Die Zerstörung ihrer Götzenbilber erregte Haß gegen die frommen Glaubensboten, und der Untergang Winfriebs und der Seinen warb Beschlossen. Eines Tages kam eine Schaar von wilben, Bewaffneten Männern zu der Wohnung beg 'ehrwürbigen Greifes. Die Begleiter beffelben rüsteten sich zum Kampf, aber Winfrieb Befahl ihnen, die Schaar der Heiben ruhig näher kommen zu lassen. So kamen sie benn, und Bonifacius und die Meisten feiner Genossen würden erschlagen (755). Dies war in der Gegenb, wo jetzt die hottänbifche Stadt Groningen liegt. Der Leichnam Winfriebs warb zunächst nach Utrecht gebracht, kam von bort nach Mainz und später nach Fulba, wo der Apostel der Deutschen — so nannte man den eblen Bonifacius — Begraben liegt. Im Jahre 1842 warb ihm bafelbst ein Denkmal errichtet. 5. Karl der Große. Nach der Völkerwanberung grünbete König Chlobwig das große Frankenreich, welches sich von der Garonne bis zum Main, von den Alpen bis zur Norbfee erstreckte. Seine Nachfolger waren schwache Regenten und hielten sich f. g. Hausmaier, welche die Regierungsgefchäfte besorgten. Einer von biefen hieß Karl (Martell), der die Muhamebaner, welche von Afrika aus in Spanien eingebrungen waren und auch das Frankenreich angriffen, in der morberifchen Schlacht Bei Tours 7^2 zurückschlug. Sein Sohn, Pipin der Kleine, fetzte den Frankenkönig Chilberich ab, nahm die Krone für sich und schenkte dem Papst, der ihm Behütflich gewesen war, ein Stück Laub, welches man später den Kirchenstaat nannte. Pipin's Nachfolger war fein Sohn Karl, den die Geschichte den Großen nennt. Er warb den 2. April 742 in Aachen geboren und kam 768 zur Regierung. Er war ein Mann von hoher, schlanker Gestalt, hatte helle,

10. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 40

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 40 -20. Der Tod des Bonifatius. 754 ober 755. Quelle: Willibald a. a. O. Viii, 33-^38. bersetzung: Wilhelm Arndt a. a. O. S. 4148. 33. Da aber der Herr seinen Knecht Bonifatius den Versuchungen dieser Welt entziehen und ihn dem Jammer des zeitlichen Lebens entreien wollte, da bewirkte derselbe Gott in seinem allmchtigen Walten, da er und die Knechte Gottes, die mit ihm zogen, nach Friesland gehen sollten, nach dem Lande, das er einst zwar mit seinem Leibe, nicht aber mit seinem Herzen verlassen hatte, so da er dort, wo er zuerst seine wirksame Predigt begonnen und seinen Lohn zu ernten angefangen, nun auch bei seinem Scheiden aus der Welt den Zins des Lohnes empfangen sollte..... 34.... Er nahm seine Begleiter zu sich, bestieg ein Schiff und drang auf des Rheines Strombett vor; des Nachts aber suchte er mit seinem Schiffe die Hfen auf, bis er nach der Friesen wasserreichen Gefilde gelangte und wohlbehalten der den See, der in der Sprache derselben Aelmere"x) genannt wird, kam..... 35. Er zog darauf durch ganz Friesland und predigte, nachdem er den Heid-nifchen Ritus verdrngt und des Heidentums Irrtum zerstrt, anhaltend das Wort des Herrn, erbaute in eifrigen Sorgen, nachdem die Gtzenbilder zerbrochen, Kirchen und hatte bereits viele tausend Menschen, Männer, Frauen und Kinder, getauft, untersttzt von seinem Genossen, dem Chorbischof Erban, dem er in der Stadt, die da brecht2) genannt wird, das Bistum der die Friesen bertragen hatte, damit dieser bei der Schwche seines Alters ihn untersttze..... 36. Nachdem also durch Friesland des Glaubens Licht geleuchtet und das glckselige Ende unseres Heiligen herannahte, schlug er am Ufer des Bordne-flusses3), der die beiden Grenzgebiete, die sie in ihrer Landessprache Ostar und Wefterraeche nannten, trennt, nur von seiner Mannen Schar begleitet, seine Zelte auf. Als er nun das schon weit und breit verstreute Volk von dem Tage in Kenntnis gesetzt hatte, an dem----den Neugetauften von dem Bischof die Hand- auflegung und Firmelung erteilt werden sollte, kehrten sie alle nach Hause zurck, um am Tage der Firmelung, wie es nach des heiligen Bischofs Willen eben bestimmt war, insgesamt wieder zu erscheinen. Als aber der bestimmte Tag angebrochen und des Lichtes Morgenrte mit der aufgehenden Sonne hervorbrach, da kamen auch, umgekehrt statt der Freunde Feinde und Schergen neuer Art statt der neuen Glubigen herbei, und eine An-zahl Feinde drang mit geschwungenen Waffen, mit Speeren und Schilden in ihr Lager. Da strzten sich ihnen sofort die Mannen aus den Zelten entgegen; berall suchen sie nach Waffen und versuchen die zum heiligen Mrtyrertod Be-stimmten gegen die wtende Macht des rasenden Volkes zu schtzen. Der Mann Gottes jedoch berief sofort, als er das Andringen des tobenden Haufens gewahr *) Aelmere = Ebelmeer; gemeint ist die Zuiber-See. 2) Die Stadt Trecht ist das heutige Utrecht. Das Bistum war von Willibrord, dem Apostel der Friesen und Gnner des Bonifatius, im Jahre 696 gestiftet worden. S) Heute heit der Flu Borne; herkmmlich gilt Dokkum in der hollndischen Provinz Friesland als Tobessttte des Bonifatius.
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