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1. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 31

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Befreiungskrieg im Jahre 1813. 31 Sachsen, dessen König Mitglied des Rheinbundes war. Die Russen wurden von W i t t g e n st e i n, die Preußen von Blcher befehligt, dem als Generalquartiermeister (Generalstabschef) Scharnhorst zur Seite stand. Gebhard Leberecht von Blcher war 1742 in Rostockbmcher. geboren; dort steht heute sein Denkmal mit der von Goethe verfaten In-fchrift: In Harren und Krieg, in Sturz und Sieg bewut und groß! So ri er uns von, Feinden los." Er war zuerst in ein schwedisches Husaren-regiment getreten, geriet aber im Siebenjhrigen Kriege in preuische Gefangenschaft und nahm nunmehr bei den preuischen Husaren Dienste. Spter fiel er bei Friedrich dem Groen in Ungnade und erhielt den Abschied; erst unter Friedrich Wilhelm Il trat er wieder als Major in sein altes Regiment ein. 1806 war er einer der wenigen, welche die Ehre der Armee retteten. Sie sind unser Anfhrer und Held", hat ihm Scharnhorst zugerufen, und mten Sie uns in der Snfte vor- und nachgetragen werden." Jetzt wurde der Marschall Vorwrts", der jugend-frische Greis, der Fhrer im Befreiungskriege. Trotz aller Rstungen der Verbndeten war ihr Heer den gewaltigen Truppenmassen nicht gewachsen, die Napoleon durch eine neue Aushebung aufgebracht hatte und jetzt gegen sie heranfhrte. Dennoch griffen sie ihn am 2. Mai 1813., während er der die Ebene von Ltzen nach Leipzig marschierte, 70 000 Mann stark, von Sdosten her an. Mit strmischem Heldenmut eroberten sie Grogrschen und andere Drfer; erst als Grogrschen Napoleon gewaltige Artilleriemassen und zugleich immer neue Bataillone gegen sie aufbot, so da ihnen schlielich der 120 000 Mann gegenberstanden, rumten sie die Drfer wieder. Am Tage darauf traten sie den Rckzug an. Das linke Elbufer muten sie aufgeben. Bei Grogrschen war auch Scharnhorst verwundet worden. Trotzdem entschlo er sich zu einer Reise nach sterreich; er wollte das Seine tun, um diesen Staat zur Teilnahme am Kampfe zu vermgen, mit Blut um sterreich werben"; da verschlimmerte sich die Wunde, und in Prag starb der Schpfer des neuen preuischen Heeres, ohne seine Siege erleben zu drfen. An seine Stelle trat als Generalquartiermeister Gneisenau. Inzwischen waren die Verbndeten bei Bautzen am rechten Spree- Bautzen ufer dem Feind zum zweiten Male entgegengetreten. Wieder siegte Napo- 2'/21'mi' leon, doch erst nach schwerem Kampfe und unter groen Verlusten; die Verbndeten brachen die Schlacht ab und zogen sich zurck, ohne ein Geschtz hohe russische Offiziere dem Kaiser Alexander, sein Heer nach Polen zurck-oder Gefangene einzuben. Die Lage war trotzdem fr sie bedenklich. Schon besetzten die feindlichen Truppen einen Teil Schlesiens; schon rieten

2. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 63

1846 - Berlin : Klemann
Deutschland. 63 beten Paris, 31. März, und stürzen Napoleon v.om Thron. Der erste Friede zu Paris, 30. Mai, läßt Frankreich die alten Grünzen von 1792, selbst mit Er- weiterungen im Elsaß und Savoien. Der Congreß zu Wien, den 3. Nov. eröffnet, be- räth die verwickelten Angelegenheiten Deutschlands; Preu- ßen erhält das Großherzogthum Posen, die nördliche Hälfte von Sachsen und mehrere Provinzen an beiden Rheinusern, tritt dagegen Ostfriesland an Hannover ab, welches zum Königreich erhoben ist. Nach der Congreß- akte vom 9. Juni 1815 soll Deutschland ein Staa- tenbund von souverainen Fürsten und vier freien Städ- ten sein. 1815. Die Rückkehr Napoleons von Elba ruft die Fürsten auf's Neue zu den Waffen. Preußen und Engländer entscheiden durch die Schlacht bei Belle Alliance (Blücher, Wellington) 18. Juni das Schicksal Europa's. Die Verbündeten besetzen Paris, 7. Juli, und Lud- wig Xviii. besteigt zum zweitenmal den Thron. Im zweiten Frieden zu Paris, 20. Novbr., behält Frankreich die Gränzen von 1790, mithin auch den El- saß und Lothringen. 1816. Der Bundestag zu Frankfurt am Main, eine Ver- sammlung von Abgeordneten sämmtlicher deutschen Staaten, eröffnet am '5. Nov., beräth die weitere Befestigung der deutschen Angelegenheiten und die Ausführung der Wiener Cvngreßakte. Zu demselben Zweck finden Congresse statt zu Aachen'(1818), Wien, Troppau (1820), Verona (1822). Der Wunsch einer gesetzlichen, ständischen Verfassung ist in einigen deutschen Staaten in Erfüllung gegangen und geht in andern, trotz mancherlei Hemmungen, seiner Ver- wirklichung entgegen. — Seit den Freiheitskämpfen tritt in Deutschland an die Stelle der seichten Aufklärung des vori- gen Jahrhunderts wieder eine allgemeinere ächte Re- ligiosität, neben welcher mancherlei religiöse Wirren die christliche Kirche aller Confessionen bedrängen. — Der Zoll-

3. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 157

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Die Gründung des Königreichs Italien und des Deutschen Reiches 1858 —1871. 157 möglich zu machen, an dem Londoner Protokoll festhalten zu müssen, erweckte damit einen Sturm der Entrüstung, nahm die österreichische Politik ins Schlepptau, gewann Frankreich für sich — England schien zu Dänemark zu neigen — und verlangte von Dänemark die Aufhebung der Verfassung. Da das verweigert wurde, überschritten am 1. Febr. 1864 die Preußen unter dem Prinzen Friedrich Karl, dem Sohne von Wilhelms I. Bruder Karl, und die Österreicher unter Gablenz, zusammen 57 000 Mann unter dem Oberkommando Wrangels, an dessen Stelle später Friedrich Karl trat, die Eider. Der Kriegsplan Helmuths v. Moltke1 bezweckte die Yernichtung des dänischen Heeres. Die Dänen räumten das Dane werk und zogen sich in die Düppeler Schanzen zurück; diese wurden am 18. April von den Preußen gestürmt und ein Teil Jütlands von den Verbündeten besetzt. In der Nacht vom 28./29. Juni gingen die Preußen nach Alsen über. Der Eroberung des ganzen dänischen Festlandes folgte der Friede zu Wien, in dem Dänemark Schleswig, Holstein und Lauenburg an Österreich und Preußen abtrat. Die neue Heeresorganisation hatte sich glänzend bewährt. Nun war die Frage, was mit den Herzogtümern geschehen solle. Die Lösung dieser Frage war zugleich die Lösung der deutschen Frage, * tv &vv»1/,-y\ . rai vt cws ^^uwv'vv'4-vv A Vvvjm . A'? A Jkjt* iw 4. Der deutsche Krieg 1866. a) Entstehung. Zunächst trat ein „Kondominium“ Öster- §132. reichs und Preußens ein. Jenes verlangte df’e l^insetzung des Augustenburgers, die auch von der Bevölkerung der Herzogtümer stürmisch gefordert wurde; Preußen konnte sie nur zugestehen unter der Bedingung, daß die Militärmacht der Herzog-., tümer ihm unterstellt, ihr Post- und Telegraphenwesen mit dem -preußischen vereinigt werde und sie in den Zollverein einträten. 1) Geb. 26. Okt. 1800 zu Parchim (Mecklenburg), nach, trüber Jugend zuerst in dänischen, seit 1822 in preußischen Diensten, seit 1835 im Generalstabe, nahm er an dem türkischen Kriege gegen Mehemed Ali teil (1839), war dann schriftstellerisch tätig, wo er sich als Meister des Stils bewies, wurde Chef des Großen Generalstabes, 1870 Feldmarschall und Graf, f 25 April 1891. * • > 'ri '"tf'c j -'S) . j ) £ £ 2^ t, . ~ Z ~ /lo /I , / /£/ y ' /' - J . ; ö / A y . y i i 1.-Q V. /- 'S, / t V . * %

4. Von der Französischen Revolution bis zur Erneuerung des Deutschen Kaiserreiches - S. 86

1881 - Leipzig : Teubner
86 Spannung zwischen Frankreich und Rußland. igelten Gebieten mit dem französischen Kaiserreich bereinigt, unter dem Vorwande, daß an diesen Küsten der Nord- und Ostsee dem Schleichhandel ein Ziel gesetzt werden müsse. Holland und diese deutschen Gebiete wurden in 10 Departements eingeteilt und ganz nach französischer Weise verwaltet. An der Spitze der Regierung über die drei deutschen Departements stand der harte Davonst, „Norddeutschlands Wächter und Quäler", der in Hamburg seinen Sitz hatte und namentlich in dieser Stadt die gewalttätigste und ruchloseste Polizei übte. Im Laufe weniger Jahre hatte Napoleon ein Reich von solcher Größe aufgerichtet, wie seit den Römerzeiten Europa nicht gesehen hatte. Aber dieser Ban stand auf einer un-stchern Grundlage, auf geknechteten, der Freiheit beraubten Völkern, welche den Zwang der Gewaltherrschaft mit Unmut und Erbitterung trugen. Daher stürzte der Bau schneller zusammen, als er erstanden war. 7. Wapokeons Kekdzng gegen Außkand. 1812. Die Freundschaftzwischen Frankreich und Rußland dauerte nicht lange. Rußland hatte Finnland erobert (1808) und suchte sich im Süden im Kriege mit der Türkei immer weiter auszubreiten, ja es hoffte die ganze europäische Türkei zu gewinnen; aber Napoleon wollte Rußland nicht ans Mittelmeer vorrücken lassen und setzte ihm die Donau als Grenze. Rußland verlangte nun von Napoleon die Räumung Pommerns und Preußens und das Herzogtum Warschau; Napoleon aber ging nicht daraus ein, sondern vergrößerte noch in dem Wiener Frieden das Herzogtum Warschau durch Westgalizien, so daß Rußland jetzt noch mehr eine Wiederherstellung Polens zu befürchten hatte. Napoleon hatte um die Hand der Schwester des Kaisers Alexander geworben, und als die Antwort sich verzögerte, vermählte er sich mit Marie Louise von Österreich. Dadurch steigerte sich die Verstimmung zwischen Napoleon und Alexander, und sie ward noch größer, als

5. Von der Französischen Revolution bis zur Erneuerung des Deutschen Kaiserreiches - S. 91

1881 - Leipzig : Teubner
Rückzug aus Rußland 1812. 91 die erloschenen Feuer. Man schlug sich heißhungrig um ein gefallenes Pferd, sie mordeten sich um ein Stück Brot; wahnsinnig stürzte sich mancher mit gräßlichem Gelächter ins Feuer. Der Jammer und das Elend waren unbeschreiblich. So kam man endlich am 25. November zu der Bere-siua, einem Nebenfluß des Dnepr, noch ungefähr 12 000 waffenfähige Soldaten. Es war Tauwetter eingetreten, und der Fluß ging stark mit Eis. Im Angesichte des Feindes wurden unter großen Mühen zwei Brücken geschlagen und der Rest der waffenfähigen Mannschaft in Ordnung hinübergeführt. Aber als nun der Troß von Nachzüglern sich auf die Brücken drängte, da fuhren die Kugeln der feindlichen Geschütze in die dichten Masten, und die Brücken brachen mehrmals. Eine Menge der Unglücklichen fand in den Fluten den Tod, viele wurden bei dem entsetzlichen Getümmel erdrückt und zertreten. Einige Regimenter, welche die Nachhut bildeten, und alles, was noch diesseits des Flusses war, fielen in die Hände der Feinde. Nach diesem entsetzlichen Übergang über die Beresina (26.-29. November) hatte Napoleon noch ungefähr 8000 kampffähige Soldaten bei sich. Diese aber gerieten in den nächsten Tagen wieder in die furchtbarste Not. Denn es trat wieder eine strenge Kälte ein, welche in der ersten Woche des Dezember bis auf 27 Grad stieg. Auf der regellosen Flucht erlagen die meisten; nur wenige kamen über die russische Grenze. Der letzte, welcher den feindlichen Boden verließ, war der Marschall Ney, „der Tapferste der Tapferen", der mit dem Reste der Mutigen und Tapferen den Rückzug gedeckt hatte. Napoleon verließ am 5. Dezember die Reste seiner Truppen und floh in einem Schlitten der Nachricht von seinem Unglück voraus, um wenigstens seine Person zu retten und unangefochten durch Deutschland zu kommen. Als er in Frankreich und in Sicherheit war, erließ er ein Armeebulletin, durch welches erst die erstaunte Welt das ganze Unglück erfuhr; denn vorher hatte man sie durch falsche

6. Das erste Geschichtsbuch - S. 36

1892 - Gera : Hofmann
— 36 — Endlich langten die Trümmer des großen Heeres an der B er es in a an. Alles drängte in wilder Hast über die beiden Brücken. Aber nur langsam schob sich der Knäuel von Menschen, Pferden, Wagen und Kanonen vorwärts. Da brach eine der Brücken, Tausende von Menschen wurden in den Strom gedrängt und ertranken in den Fluten, die, vom Tauwetter angeschwollen, wild mit Treibeis gingen. Hinter den Fliehenden donnerten die russischen Kanonen, pfiffen die Kugeln und jagten die Kosaken. Als Napoleon über den Fluß war, ließ er die Brücke zerstören und überlieferte Tausende der russischen Gefangenschaft. Treulos verließ er jetzt sein Heer und rettete sich auf einem Schlitten durch Polen und Deutschland nach Frankreich. Dort verkündete er: „Die große Armee ist vernichtet; die Gesundheit des Kaisers war niemals besser!" Von der großen Armee langten etwa 30000 Mann in ungeordneten Hansen zerlumpt, halb erfroren und verhungert in Polen an. 9. Das preußische Volk stand auf 1813. „Das ist Gottes Finger! Jetzt oder nie!" rief es in jedem preußischen Herzen. Der General Aork schloß mit den Russen einen Vertrag und stellte die Feindseligkeiten ein. Dem Könige schrieb er: „Eurer Majestät lege ich willig meinen Kopf zu Füßen, wenn ich gefehlt haben sollte!" Zwar wurde Aork abgesetzt, weil er eigenmächtig gehandelt habe, aber der Befehl ist nie an ihn gelangt. Unter seiner Leitung rüstete die ganz ausgesogene Provinz Ostpreußen ein Regiment Reiter und 20000 Landwehrmänner aus. Der König ging von Berlin nach Breslau, um ganz freie Hand zu haben. Er fchloß ein Bündnis mit den Russen und stiftete für die tapfersten Krieger das eiserne Kreuz mit der Inschrift: „Mit Gott für König und Vaterland". Am 17. März 1813 erließ er den Aufruf: „An mein Volk!" Darin hieß es: „Keinen andern Ausweg giebt es als einen ehrenvollen Frieden oder einen ruhmvollen Untergang." Und nun geschah, was Theodor Körner sang: „Das Volk steht auf; der Sturm bricht los!" Alles eilte zu den Waffen, Greise und Knaben, Edelleute und Bauern. Gold und Silber, Schmuck und Kriegsgerät, Pferde und Lebensmittel, alles wurde auf dem Altar des Vaterlandes für den heiligen Krieg geopfert. Ein Bauer brachte fein letztes Pferd mit den Worten: „Fünf haben mir die Franzosen gestohlen, nun will ich ihnen das sechste nachschicken!" Unzählige Trauringe wurden eingesandt. Die Geber erhielten dafür eiserne mit der Inschrift: „Gold gab ich für Eisen 1813." Ein armes adeliges Fräulein ließ sich ihr schönes Lockenhaar abschneiden und opferte es dem Vaterlande. Es wurden daraus Ringlein verfertigt und teuer verkauft. Freiwillige schlossen sich zusammen und bildeten Freischaren. Am berühmtesten ist die Lützowsehe. Sie hatte schwarze Uniformen und nannte sich die „Schar der Rache". Zu ihr gehörte der Dichter Theodor Körner. Auch eine Jungfrau trat in Männerkleidung ein und opferte ihr Leben für das Vaterland. Die Landwehr und der Landsturm aus älteren Männern wurden aufgeboten. Das zertretene Preußen mit kaum fünf Millionen Einwohnern stellte 270000 Mann ins Feld. Gottesdienst

7. Das erste Geschichtsbuch - S. 37

1892 - Gera : Hofmann
— 37 — \8. Theodor Körner. \9. Ernst Moritz Arndt. und Gebet weihten die Waffen und erhoben die Herzen. Die Dichter E. M. Arndt, Theodor Körner, Max v. Schenkendorf begeisterten durch ihre Vaterlandslieder zum Kampfe. 10. Die Preußen lernten siegen. In den ersten beiden Schlachten siegten zwar die Preußen nicht, aber sie kämpften so tapfer, daß Napoleon rief: „Das sind die Preußen von Jena nicht mehr!" In der ersten wurde der edle General Scharnhorst verwundet und starb in Prag. Das ganze Volk trauerte um ihn. Schenkendorf sang: „In dem wilden Kriegestanze brach die schönste Heldenlanze —." Ein Waffenstillstand wurde geschlossen, weil beide Teile sich noch besser rüsten wollten. Während desselben traten Österreich und Schweden dem Bunde gegen Napoleon bei. Napoleon stand bei Dresden an der Elbe. Drei Heere der Verbündeten umgaben ihn. Die schlesische Armee unter dem alten Blücher stand im Osten, die Nordarmee unter dem Kronprinzen von Schweden um Berlin und die böhmische unter Schwarzenberg im Süden. Als ein französischer Marschall Berlin wegnehmen wollte, da trieb ihn die preußische Landwehr unter Bülow bei Großbeeren zurück. Im Regen gingen die Gewehre nicht los, denn damals hatten diese noch Pfannen mit Pulver. Da drehten die Soldaten die Gewehre um und schlugen mit den Kolben drein; denn „so flnfchte es besser". Ein anderer Marschall sollte Blücher in die Oder jagen, aber der alte Held jagte ihn selbst am 26. August in die angeschwollenen Wasser der Katzbach. Seine Soldaten feuerte der greise Held mit den Worten an: „Vorwärts, Kinder, das erspart eine neue Schlacht!" Seitdem nannten sie ihn Marsch all Vorwärts, der König aber machte ihn zum Fürsten von Wahlstatt. Das war ein Dors in der Nähe des Schlachtfeldes. „Am Wasser der Katzbach, da hat er's bewährt, da hat er den Franzosen das Schwimmen gelehrt." (Mosen: Der Trompeter an der Katzbach.)

8. Belgien ; 2 = H. 142 d. Gesamtw. - S. 29

1918 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Neutralitätsbruch 29 samen Grenze. Für diese Behauptung sind wir nicht nur auf Mutmaßungen angewiesen, wir haben dafür positive Anhaltspunkte. Der Gedanke einer Umfassungsbewegung von Norden her gehört zweifellos zu den Kombinationen der Entente cordiale. wenn das nicht der Fall wäre, so hätte der Plan, vlissingen zu befestigen, nicht ein solches Geschrei in Paris und London hervorgerufen. . . . Man verfolgte dabei den Zweck, unbehindert eine englische Garnison nach Antwerpen überführen zu können, also den Zweck, sich bei uns eine Gperations-basis für eine Offensive in der Richtung auf den Niederrhein und Westfalen zu schaffen und uns dann mit fortzureißen, was nicht schwer gewesen wäre. . . . Die ebenso perfiden wie naiven Eröffnungen des Obersten Barnardiston1 zur Zeit des Abschlusses der Entente cordiale haben uns deutlich gezeigt, um was es sich handelte/ Als es sich herausstellte, daß wir uns durch die angeblich drohende Gefahr einer Schließung der Schelde nicht einschüchtern ließen, wurde der Plan zwar nicht aufgegeben, aber dahin abgeändert, daß die englische hilfsarmee nicht an der belgischen Küste, sondern in den Nächstliegenden französischen Häsen gelandet werden sollte. . . . Diese in Calais und Dünkirchen gelandete englische Armee würde an unserer Grenze entlang nach Longwy marschieren, um Deutschland zu erreichen. Sie würde sofort bei uns von Nordwesten her eindringen. . . . Ls ist dringend geboten, im voraus einen Schlachtplan für die belgische Armee auch für diese Eventualität aufzustellen. Das gebietet sowohl das Interesse an unserer militärischen Verteidigung als auch die Führung unserer auswärtigen Politik im Falle eines Krieges zwischen Deutschland und Frankreich. . . . 35. Die Mitschuld Belgiens, a) Aufzeichnung über eine Unterredung zwischen dem englischen Militärattache in Brüssel, Oberstleutnant Bridges, und dem belgischen (Beneraljtabschef General Iungbluth am 23. April [1912].2 Der englische Militärattache hat den Wunsch ausgesprochen, den General Iungbluth zu sehen. . . . Der Oberstleutnant Bridges hat dem General gesagt, daß England imstande sei, eine Armee auf den Kontinent zu schicken, die aus 6 Divisionen Infanterie und aus 8 Brigaden 1 Line Auszeichnung über die (Eröffnungen, die der englische Militärattache in Brüssel, Oberstleutnant Barnardifton dem belgischen Generalstabschef General Ducarne im Jahre 1906 über den Plan einer englisch-französiich-belgischen Kooperation im Kriegsfälle machte, wurde in Brüssel in einer iftappe mit der Aufschrift „Conventions anglo-beiges — Englisch-Belgische Abmachungen" aufgefunden und ist in der ebengenannten amtlichen deutschen Veröffentlichung abgedruckt. — Die beste Darstellung der ganzen Angelegenheit findet matt in dem Aufsatz von H. ©ncken über die Vorgeschichte des Kriegs in dem Sammel-werk Deutschland und der Weltkrieg (2. Aufl. Berlin u. Leipzig 1916). 1 Die belgische Neutralität S. 22.

9. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. 201

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
201 Tilsit, den 3. Januar 1813. Ew. kniglichen Majestt Monarchie, obgleich beengter als im Jahre 1805, ist es jetzt vorbehalten, der Erlser und Beschtzer Ihres und aller deutschen Völker zu werden. Es liegt klar am Tage, da die Hand der Vorsehung das groe Werk leitet. Jetzt oder nie ist der Moment, Freiheit, Unabhngig-feit und Gre wiederzuerlangen. In dem Ausspruche Ew. Majestt liegt das Schicksal der Welt. Der Furchtsame will ein Beispiel, und sterreich wird dem Wege folgen, den Ew. Majestt bahnen. Ew. Majestt kennen mich als einen ruhigen, kalten, sich in die Politik nicht einmischenden Mann. So lange alles im gewhnlichen Gange ging, mute jeder treue Diener den Zeitumstnden folgen. Das war seine Pflicht. Die Zeitumstnde aber haben ein ganz anderes Verhltnis herbeigefhrt, und es ist ebenfalls Pflicht, diese nie wieder zurckkehrenden Verhltnisse zu benutzen. Ich spreche hier die Sprache eines alten, treuen Dieners, und diese Sprache ist die fast allgemeine der Nation. Der Aus-spruch Ew. Majestt wird alles neu beleben und begeistern, wir werden uns wie alte, echte Preußen schlagen, und der Thron Ew. Majestt wird fr die Zukunft felsenfest und unerschttert dastehen. Ich erwarte nun sehnsuchtsvoll den Ausspruch Ew. Majestt, ob ich gegen den wirklichen Feind vorrcke, oder ob die politischen Verhltnisse erheischen, da Ew. Majestt mich verurteilen. Beides werde ich mit treuer Hingebung erwarten, und ich schwre Ew. kniglichen Majestt, da ich auf dem Sandhaufen ebenso ruhig wie auf dem Schlachtfelde, auf dem ich grau geworden bin, die Kugel erwarten werde. Ich bitte daher Ew. Majestt um die Gnade, bei dem Urteil, das gefllt werden mu, auf meine Person keine Rcksicht nehmen zu lassen. Auf welche Art ich sterbe, ich sterbe immer als Majestt alleruutertnigster und getreuster Untertan t Yorck. 112. Stimmung in Preußen nach dem Untergnge der Grande Armee. 18121813. Quelle: Ed. Schller: Jugenderinnerungen. Leipzig 18761). Weihnachten kam heran. Ich erhielt die Erlaubnis, meinen Vater zu besuchen. Bei den damals so schlechten Posten reiste ich in einer kalten Dezembernacht auf offenem Wagen nach Liegnitz und von dort zwar in einem bedeckten, doch nicht minder unbequemen Fuhrwerke bis Neustdtel. Ich ahnte nicht, da ich es einst sein sollte, der diesen menschenmrderischen Fuhrwerken mit das Todesurteil sprechen sollte. Ehe ich im Vaterhause einkehrte, mu ich der groen politischen Bewegungen gedenken, die sich um diese Zeit zu entwickeln begannen. Den ganzen Sommer der hatte in dem fernen Rußland der Krieg getobt. Bei uns war eine schein-bare Ruhe eingetreten, besonders in dem Teile Schlesiens, in dem ich wohnte, und der von Durchmrschen der franzsischen Truppen nicht berhrt wurde. Aber schon kamen im Sptherbst bedeutsame Nachrichten vom Kriegsschauplatze. Bis dahin hatte man auch diesmal an den Sieg Napoleons geglaubt. Es konnte ja *) Der 1869 verstorbene Oberpostrat Schller war in seiner Jugend Verwalter auf einem herrschaftlichen Gute zu Ols in Schlesien. Im Frhjahr 1813 wurde er freiwilliger Jger.

10. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 97

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 97 - l'armee, munitions etc. seront livres Sedan une commissions militaire in-stituee par le commandant en chef, pour etre remis immediatement au com-missaire allemand. Art. 4me. La place de Sedan sera livree ensuite dans son etat actuel et au plus tard dans la soiree du 2. Septembre la disposition de Sa Majeste le Roi de Prusse. Art. 5 ine. Les officiers qui n'auront pas pris l'engagement mentionne l'article 2me, ainsi que les troupes desarmees seront conduits ranges d'apres leurs regiments en corps et en ordre militaire. Cette mesure commencera ce 2 Septembre et sera terminee le 3. Ces detachements seront conduits, sur le terrain borde par la Meuse pres d'iges, pour etre remis aux commissaires alle-mands par leurs officiers, qui cederont alors le commandement leurs sous-officiers. Art. 6me. Les medecins militaires sans exceptions resteront en arrifere pour prendre soin des blosses. Fait Frenois le 2. Septembre 1870. von Moltke. de Wimpffen. 4. Quelle: Bericht Bismarcks an den König vom 2. September 1870. Fundort: Aegi^i und Kl au hold ct. a. O. Bd. 19. Nr. 4096. Nachdem ich mich gestern abend auf Eurer Kniglichen Majestt Befehl hier-her begeben hatte, um an den Verhandlungen der die Kapitulation teilzunehmen, wurden letztere bis etwa 1 Uhr nachts durch die Bewilligung einer Bedenkzeit unterbrochen, welche General Wimpffen erbeten, nachdem General von Moltke bestimmt erklrt hatte, da keine andere Bedingung als die Waffenstreckung be-willigt werden und das Bombardement um 9 Uhr morgens wieder beginnen wrde, wenn bis dahin die Kapitulation nicht abgeschlossen wre. Heute frh gegen 6 Uhr wurde mir der General Reille angemeldet, welcher mir mitteilte, da der Kaiser mich zu sehen wnsche und sich bereits aus dem Wege von Sedan hierher befinde. Der General kehrte sofort zurck, um Seiner Majestt zu melden, da ich ihm folgte, und ich befand mich kurz darauf, etwa auf halbem Wege zwischen hier und Sedan, in der Nhe von Frenois, dem Kaiser gegenber. Seine Majestt befand sich in einem offenen Wagen mit drei hheren Offizieren und ebenso vielen zu Pferde daneben. Persnlich bekannt waren mir von letzteren die Generale Castelnau, Reille und Moskowa, der am Fue verwundet schien, und Vaubert. Am Wagen angekommen, stieg ich vom Pferde, trat an der Seite des Kaisers an den Schlag und fragte nach den Befehlen Seiner Majestt. Der Kaiser drckte zunchst den Wunsch aus, Eure Knigliche Majestt zu sehen, anscheinend in der Meinung, da allerhchstdieselben sich ebenfalls in Donchery befnden. Nachdem ich erwidert, da Eurer Majestt Hauptquartier augenblicklich drei Meilen entfernt in Vendresse sei, fragte der Kaiser, ob Eure Majestt einen Ort bestimmt htten, wohin er sich zunchst begeben solle, und eventuell, welches meine Meinung darber sei. Ich entgegnete ihm, da ich in vollstndiger Dunkelheit hierher gekommen und die Gegend mir deshalb unbekannt sei, und stellte ihm das in Donchery von mir bewohnte Haus zur Verfgung, welches ich sofort rumen wrde. Der Kaiser nahm dies an und fuhr im Schritt gegen Donchery, hielt aber einige hundert Schritt von der in die Stadt fhrenden Maasbrcke vor einem einsam gelegenen Arbeiterhause an und fragte mich, ob er nicht dort absteigen Sb. u. O. Heinze-Kinghorst, Quellenlesebuch. Iii. 7
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