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1. Mittlere und neue Geschichte - S. 217

1877 - Leipzig : Senf
11. Zeitalter der unumschränkten Fürstengewalt. 217 von Schleswig-Holstein anzuerkennen. Noch in demselben Jahre eilte er nach Jngermannland und schlug angeblich mit 8000 Schweden 80000 Russen bei Narva, worauf er 1701 in Polen einbrach, nachdem König August die Belagerung von Riga bald aufgehoben hatte. Unter beständigen Verlusten der Sachsen, die August in sein Königreich gezogen hatte, denn die Polen, obgleich sie die Eroberung Lieflands wünschten, gewährten ihm keine Unterstützung, drang er nach Warschau und siegte 1702 bei Clissow in der Nähe von Krakau und 1703 bei Pnltnsk. Umsonst bot August den Frieden mit wichtigen Abtretungen, Karl gewährte ihn nicht, August selbst sollte entthront werden, weil er, als Wahlkönig, sich vermessen hatte, einen Erbkönig zu bekriegen. 1704 erhob er den Woiwoden von Posen, Stanislaus Leszcinski, zum Könige und drang 1706, nach dem Siege über den tüchtigen sächsischen Feldherrn Schulenburg bei Fraustadt, in Sachsen ein. Indem er hier sein Hauptquartier in Altranstädt bei Leipzig aufschlug (nach seiner Sitte, auf Dörfern und Landgütern seine Soldaten lagern zu lassen, um sie nicht zu verweichlichen), zwang er den König August 1706 zum Frieden von Altranstädt, dessen Bedingungen er noch verschärfen wollte, als er wenige Tage darauf erfuhr, daß ein schwedisches Heer unter Mardefeld von den Russen und Sachsen bei Kalisch geschlagen worden war. August behielt nur den Königstitel, er mußte Stanislaus Leszcinski anerkennen und ihm in einem eignen Briefe zur Thronbesteigung Glück wünschen. Patknl, Gesandter des Czaren in Dresden, wurde ihm ausgeliefert und mit Verachtung des Völkerrechts auf dem Rückzüge der Schweden durch Polen grausam hingerichtet. Zugleich wurde Sachsen zwar durch eine strenge Kriegszucht vor Plünderung geschützt, mußte aber eine starke Kriegssteuer zahlen. 1707 brach Karl gegen seinen dritten Feind, den Czaren Peter, auf, den er seit der Schlacht von Narva ganz vernachlässigt hatte, der aber in dieser Zeit immer mehr Mittel gefunden hatte, sein Heer zu disci-pliniren und an den Krieg mit europäischen Truppen zu gewöhnen, und der auch einige Ostseeprovinzen bereits den Schweden entrissen hatte. 1703 hatte er als neue Hauptstadt seines Reichs nicht weit von der Newamündung St. Petersburg gegründet und damit seinen festen Entschluß ausgedrückt, die Ostseeküsten nicht mehr aufzugeben. Karl er-zwanz sich durch das Gefecht bei Holofczin unweit Mohilew den Uebergang über den Dniepr, ließ sich aber dann vom Hettmann der saporogischen Kosaken in der Ukraine, Mazeppa, einem gebornm Polen, bewegen, statt gerade östlich auf Moskau zu ziehen, in südöstlicher Richtung nach der Ukraine vorzudringen, von wo er dann im künftigen 28

2. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart (Lehraufgabe der Oberprima) - S. 135

1907 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 135 — f cf) et ft, um alle Trennungen auf den Universitäten aufzuheben und ein einiges beutsches Vaterlanb herzustellen. Das war der Zweck der deutschen Burschenschaft. Von Jena griff die Bewegung nach den anderen Universitäten über. Diese Bestrebungen waren dem Minister Metternich verhaßt. Er benutzte daher die Heilige Allianz, die im Jahre 1815 Alexanber, Franz I. und Friedrich Wilhelm Iii. gegründet hatten, um ihre Völker in den christlichen Grundsätzen der Gerechtigkeit, der Milbe und des Friebens zu regieren, zur Unterdrückung der Einheitsbestrebungen. Einen Vorwand zum Einschreiten gaben ihm das Wartburgsest und die Ermordung des Dichters Kotzebue. Das Wartburgfest feierten die Burschenschafter am 18. Oktober 1817 1817 zur Erinnerung an den Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig und zugleich zum Gedächtnisse an die vor 300 Jahren begründete Reformation mit Gottesdienst und patriotischen Reden in der ihnen vom Großherzoge Karl August von Weimar bewilligten Wartburg, einer Stätte heiliger nationaler 1817 Erinnerungen. Am Abende verbrannten einige Studenten, in Nachahmung der Verbrennung der Bannbulle durch Luther, aus dem Wartberge Schriften, die gegen ihre Bestrebungen gerichtet waren, und einen Korporalstock, Zops usw. als Zeichen der Unfreiheit und Undeutschheit. Diese Ausschreitungen erweckten bei ihren Gegnern die Furcht vor revolutionären Bewegungen. Sie steigerte sich durch die Ermordung des Dichters Kotzebue, der dem Kaiser Alexanber Stimmungsberichte über die deutschen Universitäten geliefert hatte, durch den Burschenschafter Ludwig Sanb. Die Folgen waren die Karlsbader Konferenzen imb Beschlüsse, veranlaßt durch den Fürsten Metternich. Die Burschenschaften und die Turnvereine würden aufgelöst, die Universitäten überwacht, die Preßfreiheit aufgehoben und eine „ Zentraluntersuchungskommission" zur Verfolgung „bemagogifcher Umtriebe" eingesetzt. Zu den Demagogen rechnete die Kommission auch Fichte, Arnbt, Jahn: selbst Stein, Gneisenau und Blücher würden in ihren Berichten genannt. Der Staatsrechtslehrer Karl Welcker und der Philologe Gottlieb Welcker, ferner Ernst Moritz Arnbt mußten ihre Stellen als Professoren der Universität Bonn nteberlegen, Jahn, obwohl vom Oberlandesgericht (zu Frankfurt a. D.) freigesprochen, blieb unter polizeilicher Aufsicht, wurde aus Berlin verwiesen und durste in keiner Universität^- ober Gymnasialstabt wohnen; Schleiermachers Prebigten würden polizeilich überwacht; eine große Zahl von Burschenschaftern würde mit Freiheitshaft bestraft. Boyen und der Chef des Generalstabs Grol-manrt, Wilhelm v. Humbolbt u. a. legten ihre Ämter nieber. König Friedrich Wilhelm Iii., von Metternich gewarnt, schob die von Harbenberg schon bearbeitete „Lanbesrepräsentation" hinaus und gab im Jahre 1823 die Provinzialstände. Ihre Mitglieber bestauben zur Hälfte aus Rittergutsbesitzern (Vertretern des Abels), zur andern Hälfte aus

3. Geschichtlich-geographisches Wörterbuch - S. 57

1888 - Breslau : Hirt
Eylau — Firth of Clyde. 57 dieses Landes durch die Langobarden, umfafste das Küstengebiet nördlich und südlich vom untern Po mit der Hauptstadt Ravenna, kam durch Aistulf an die | Langobarden, durch die Pippinische Schenkung 756 an den Kirchenstaat; späterer Name Romagna. Eylau sieh Freucsiseli-Eylau. r. Fabrateria (L.), Stadt im Yolskerland, an der Mündung des Trerus in den Liris. Faesulae (L.), die Altstadt von Florenz, nordöstlich von letzterem; heute Fiesole. — 405 Sieg Stilichos über Radagais. Fagütal (L.), das, die südliche von den drei Höhen des Esquilinus. Falerii (L.) , Stadt im südöstlichen Etrurien, westlich von der Tiber; Bewohner die Fa-lisker. Falkenstein, Burg im würt- tembergischen Schwarzwald, nordwestlich von der Quelle des Neckars, in der Nähe der badischen Grenze. — 1030 von einem Heer Konrads Ii. belagert. Fasaneninsel sieh Bidassoa. Faventia (L.), römische Kolonie an der Aemilia, zwischen Bononia und Ariminum; heute Faenza. — 82 v. Chr. Sieg des Metellus Pius über C. Norbanus. Fehrbellin, Städtchen in der Mark Brandenburg, südlich von Neu-Ruppin, nordwestlich von Spandau. — 1675, 28. Vi. Sieg des Grofsen Kurfürsten Friedrich Wilhelm über die Schweden unter Wränge!. Felsinr (L.), alte Etruskerstadt an der Stelle des späteren Bononia. F6re - Cliampenoise sieh La Fßre-Cli—. Ferney (F.), Dorf mit Schlofs in Frankreich, nahe an der Schweizer Grenze, nordwestlich von Genf. Lange Aufenthalt I Voltaires. Ferneres (F.), Schlofs des Pariser Bankiers Rothschild beim gleichnamigen Dorf, östlich von Paris. — 1870, 19. und 20. Ix. fruchtlose Friedensunterhandlungen zwischen Bismarck und I Jules Favre. Fidenae (L.), Stadt auf dem i linken Tiberufer, nördlich von der Aniomündung. — 426 v. Chr. von den Römern zerstört. Finisterre, Kap, Nord westspitze von Spanien, westlich von Santjago. — 1747, 3. V. Sieg einer englischen über eine französische Flotte. — 1805, 22. Vii. ! unentschiedene Seeschlacht zwischen den Engländern einer-, den Franzosen und Spaniern anderseits. Fiorentino, Schlofs Kaiser Friedrichs ü. nördlich von Lu-ceria. — 1250, 13. Xh. f liier Kaiser Friedrich Ii. Firmuni (L.), römische Kolonie bei den Picentern, in der Mitte des Landes, nahe der Küste. Firth of Clyde (spr. ferth of kleid), Einschnitt in die West-

4. Geschichtlich-geographisches Wörterbuch - S. 29

1888 - Breslau : Hirt
Boppard — Brandenburg-Jägerndorf. 29 der Boier, seit 189 v. Chr. römi- j sehe Bürgerkolonie; heute Bologna. Boppard, Städtchen in Rhein-preufsen, auf dem linkenrhein-ufer, oberhalb Koblenz. Borbetomagus (L.), Name von Worms im Altertum. Bordenau, Dorf im südlichen Hannover, zwischen Hildesheim und Hameln. — Geburtsort Scharnhorsts. Borfssow (spr. —off), Stadt in Rußland an der Beresina, östlich von Wilna. — 1812, 26. bis 29. Xi. Kämpfe zwischen Russen und Franzosen. Bornhövede, Dorf in Wagrien, südlich von Kiel, nordwestlich von Lübeck. — 1227, 22. Vll. Sieg Lübecks im Bund mit niederdeutschen Fürsten über König Waldemar Ii. von Dänemark. Borny (F.), Dorf östlich von Metz. — Schlacht bei B. = Schl, bei Colombey-Nouilly. Borodino, Ort an der obern Moskwa, westlich von Moskau. — 1812, 7. Ix. Sieg Napoleons über Kutusow; auch Schlacht bei Moshaisk oder an der Moskwa genannt. Borysthenes (L.) (o Boqvgüz-vifjg), der, Name des Dnjeprs im Altertum. — Stadt B. = Olbia. i Bosporänisches Reich, ein aus den ionischen Kolonien am kimmerischen Bosporus hervorgegangenes Reich, welches an König Mithridates Yi. von Pontus von dem letzten einheimischen König abgetreten ward und in seiner gröfsten Ausdehnung den taurischen Cherso-nes und die Gebiete an der Maeotis umfafste. Bosworth (spr. bösuorth), Dorf ': in Mittelengland, westlich von Leicester. — 1485, 22. Viii. Sieg Heinrichs (Vii.) von Richmond über Richard Iii. Bouillon (F.), Festung in Belgien (Luxemburg), nahe bei der französischen Grenze, nordöstlich von Sedan, dabei das gleichnamige Felsschlofs, nach welchem der Herzog Gottfried von Niederlothringen, ein Führer auf dem 1. Kreuzzug, seinen Beinamen trägt. Bourlbon (F.), Stammburg des gleichnamigen Fürstengeschlechts, westlich vom untern Allier. Bourget sieh Le Bourget. Bouvines (F.), fälschlich auch Bovines geschrieben, Dorf nahe an der Nordostgrenze von Frankreich, südöstlich von Lille. -1214, 27. Vii. Sieg Philipp Augusts von Frankreich über Kaiser Otto Iv. 1794, 18. V. Kampf zwischen Franzosen und Österreichern. Boyiäniim (L.) (das ältere), Hauptstadt der Pentrer, im Norden von Samnium. — 305 v. Chr. Sieg der Römer über die Samniten. 90 v. Chr. von Sulla erobert und zerstört. Bovillae (L.), Stadt im Latinerland, südöstlich von Rom, an der Via Appia. — Heimat der Familie der Juli er. Boyne (spr. beun), die, Fluß im östlichen Irland, mündet ziemlich weit nördlich von Dublin in die irische See. — 1690, 10. Vh. Sieg Wilhelms Iii. von England über den Exkönig Jakob Ii. Stuart. Brandenburg- J ägerndorf, ehemaliges (seit 1429) polnisches

5. Theil 3 - S. 602

1839 - Leipzig : Fleischer
Erklärung der Titelkupfer Zum ersten Bande. (Seite 125.) Wie sehen Mucius Scävola, wie er, vorporsenna stehend, seine Faust in das auf einem Altäre lodernde Feuer hält und sie von der Flamme verzehren läßt. Im Vordergründe liegt die Leiche des Schreibers, den Mucius Scävola mit dem Dolche durchstochen hat; im Hintergründe sitzt Porsenna, von Soldaten umgeben, mit dem Ausdrucke des höchsten Erstaunens über die Unerschrockenheit des Römers. Zum zweiten Bande. (Seite 154.) Die Leiche des Kaisers Friedrich des Ersten wird aus dem Strome Kalykadnos, in welchem der Fürst den Tod fand, gezogen. Schrecken und Bestürzung malt sich in den Mienen aller die dabei zugegen sind. In der Ferne sieht man Abtheilungen des Heeres auf dem Marsche begriffen. Zum dritten Bande. (Seite 432.) Bon aparte, von seinen Generalen umgeben, deren Namen größtentheils der Geschichte angehören, spricht die anfeuerndeu Worte „daß vier Jahrtausende von jenen Denkmälern auf sie herabschauen." Das Bild zeigt uns im Mittelpunkte den Obergeneral der Franzosen mit der Hand nach den Pyramiden zeigend, den Blick nach seinen Umgebungen wendend, unter welchen wir, wie die erklärende Skizze zeigt, diejenigen wiedersinden, welche seinen Ruhm durch eine lange Reihe von Kriegen und Gefahren theilten. Links im Vordergründe auf dem schwarzen Pferde Murat, später König von Neapel, weiter hinten Eugene Beauharnois, nachmals Vicekönig von Italien; Iunot, B erthier und D uro c, später Marschälle des Kaiserthums, Sulkouki, Lasalle, Bertrand, welcher den Kaiser nach seiner Entthronung ins Exil nach St. Helena begleitete, Rampon und Desaix, der in der ewig denkwürdigen Schlacht bei Marengo seinen Tod fand. Verwundete Mamelucken liegen im Vordergründe, die Hände flehend emporstreckend, und der Hintergrund zeigt uns in der Ebene an dem Fuße der Pyramiden die Linien der französichen Armee und die sich entwickelnden Schwärme der Mamelucken.

6. Teil 3 - S. 282

1889 - Hannover : Helwing
282 Kampf gegen Napoleons Gewaltherrschaft. Gott für König und Vaterland" im Kreuze zeigte, wurden von den Gemeinden in die Kirche geführt und dort eingesegnet; ganze Regimenter nahmen vor dem Ausmarfch das heilige Abendmahl. So zogen sie aus die Männer von 1813, Linie und Landwehr, unter der schwarz-weißen nöhne, dem Geläute der Kirchenglocken und den heißen Gebeten der Mutter und Braute, der Frauen und Kinder, hinaus in den Kreuzzug. in den heiligen Krieg." Während dieser Rüstungen hatte Napoleon ein Heer von 350 000 Mann ausgehoben, zu denen später noch 180 000 kamen; auch der Rhein-bund mußte wieder die übernommene Zahl liefern. Napoleon war voll Siegeszuversicht. „Und wenn selbst die feindlichen Heere auf dem Montmartre (vor Paris) ständen," so prahlte er, „so sollte es ihnen doch nicht gelingen, Frankreich ein Dorf zu entreißen." Der preußische Name sollte gänzlich ausgerottet werden. „Die Russen," so äußerte er. „wird ihr Mück tollkühn machen. Ich liefere ihnen zwei Schlachten zwischen der Elbe und Oder. und in einem halben Jahre stehe ich wieder am Niemen." Die Kosacken waren den Feinden fortwährend auf den Fersen und tneben sie aus Berlin. Mecklenburg. Hamburg. Lübeck. Waren sie auch struppig und schmutzig in ihren großen, wirren Bärten und langen schwarzen, nie gekämmten Haaren, sonderbare Ungetüme mit dicken Pelzen, blauen Pumphosen, langer Lanze, auf magern, häßlichen, aber schnellen Pferdchen, so wurden sie doch als Befreier überall freudig begrüßt. Am 27. März marschierte Jork aus Berlin, der Elbe zu.' (Er war von einem Kriegsgericht freigesprochen und in feinem Kommando bestätigt.) Vor dem Abmarsch wurde das Corps vom Geistlichen eingesegnet. Dann trat Aork vor und sprach: „Don diesem Augenblicke an gehört keinem von uns mehr sein Leben; keiner muß darauf rechnen, das Ende des Kampfes erleben zu wollen; jeder sei freudig bereit, sein Leben dahin zu geben für das Vaterland und den König." Dann trat er vor das Leibregiment und rief: „Soldaten, jetzt geh? es in den Kampf; ihr sollt mich an eurer Spitze sehn, thut eure Pflicht! Ich schwöre euch: ein unglückliches Vaterland sieht mich nicht wieder." — „Ja. das soll ein Wort sein!" rief das ganze Regiment. c. Möckern, Großgörschen, Bautzen; Waffenstillstand. Napoleon gmg mit der Hauptmacht nach Sachsen. Bis Weimar fuhr er im Wagen. Hier stieg er zu Pferde, indem er sagte: „Ich werde diesen Feldzug als General Bonaparte und nicht als Kaiser machen!" Sein Siefsohn Eugen, Vicekönig von Neapel, sollte von Magdeburg aus Berlin über-s. Apriifallen; aber bei Möckern wurde derselbe von Rüssen und Preußen unter Aork und Bülow ungestüm angegriffen und nach Magdeburg zurückgetrieben. Blücher hatte das preußische Hauptheer ebenfalls nach Sachsen geführt und sich mit dem weniger tüchtigen russischen vereinigt. Obwohl sein Heer doppelt so groß war als das russische, mußte er doch den Oberbefehl über das vereinigte Heer dem General Grafen Wittgenstein überlassen. Die Verbündeten hofften, das sächsische Volk werde sich sofort bei ihrem Einmarsch zu Gunsten der deutschen Sache erheben;

7. Grundriß der Geschichte - S. 261

1886 - Breslau : Hirt
Xvi. Zeitalter der Revolution. Drittes Kapitel. 261 innerer Notwendigkeit das groe Ziel der ..Menschenbildung" erreichen sollte Friedrich Wilhelm Iii. und die Knigin Luise wendeten die grte Aufmerksamkeit einem solchen Volksunterrichte zu. Jahn begann unter dem Drucke der Fremdherrschaft durch das Turnen in der Berliner Hasenheide die frhzeitige Wehrhaftmachung der cyuqenb Ter sogenannte Tugendbund erweckte m allen Volk-klasien den deutsch-nationalen Sinn und bereitete eine Erhebung gegen die Fremdherrschaft vor. Dichter, wie Novalis und Max von Schenkendes erschienen als Frhlingsboten eines neu erwachten christ-liebe Glaubenslebens; E. M. Arndt und Stein traten energisch fr ein solches ein. Dieses unter der gttlichen Zuchtrute der Fremd-ficrrtaft neuerwachte christliche Glaubensleben gipfelte in der Hm-' ,lir Person Christi, und in diesem Sinne wirkte der Tbeoloa Friedrich Schleiermacher fr die Erneuerung der deutfch-2mellcn Kirche und fr die Einfhrung des christlichen Glaubens In das reiche Geistesleben der Nation. Auch Pestalozzi erwartete als Greis das Heil der Volkserziehung von dem Segensgeiste der wahren Christuslehre". Gewaltige Zeugen dieses neuen Geistes fmd die Dichter der Befreiungskriege; eme tief religise ^ br2 die deutsche Erhebung. Th. Krner besingt den Beftemngs-kmpf als einen Kreuzzug, erwartet von Gott Kammes- und Sieges-Inst und gibt ihm allein die Ehre. Max von Schenkendorf la neben glhenden Vaterlandsliedern uuuge mid ttejchnitliche ieki ei-Ilinaen E M. Arndt besingt im markigen Volkstone die Helden der Befreiungskriege, nachdem et in feinem .Geist der Ze.t" dem deutschen Volke einen Bufp,egel vorgehalten; er ist der: glaubensstarke fsrrnlb der Wiedergeburt eines einigen Deutschland, der S dcn eilen Christenglanben in biblischer Krastsprache predigt und in der Weise alter Kernlieder dem Volle ins Herz fingt. Drittes Kapitel: Der deutsche und europische Befreiungskrieg. (18131815.) Konvention, Preuens Kriegsvorbereitung, die preuische Volkserhebung. 155. Dem beim Beginn des Feldzugs 1812 nach Rußland aeeilten Freiherrn von Stein gelang es, den Kaiser Alexander zu be-summen, ba er den Krieg der die prenisch-rnssische Grenze tmr in Preußen sah man in der Niederlage Napoleons eme Fugung vom Himmel und das Signal zur Abschttelung des fremden ^oches. ?er fttirer des preuischen Hlfseorps unter Macdcmalt, der mi-tirisck eiserne und dabei von Patriotismus durchglhte York, konnte sich nicht entschlieen, sein kriegstchtiges Corps fr die Trmmer der franzsischen Armee zu opfern und den Russen den Einmarsch m Mt-

8. Grundriß der Geschichte - S. 261

1886 - Breslau : Hirt
Xvi. Zeitalter der Revolution. Drittes Kapitel. 261 innerer Notwendigkeit das groe Ziel der Menschenbildung" erreichen sollte. Friedrich Wilhelm Iii. und die Knigin Luise wendeten die grte Aufmerksamkeit einem solchen Volksunterrichte zu. Jahn begann unter dem Drucke der Fremdherrschaft durch das Turnen in der Berliner Hasenheide die frhzeitige Wehrhaftmachung der Jugend. Der sogenannte Tugendbund erweckte in allen Volksklassen den deutsch-nationalen Sinn und bereitete eine Erhebung gegen die Fremdherrschast vor. Dichter, wie Novalis und Max von Schenken-dorf, erschienen als Frhlingsboten eines neu erwachten christlichen Glaubenslebens; E. M. Arndt und Stein traten energisch fr ein solches ein. Dieses unter der gttlichen Zuchtrute der Fremd-Herrschaft neuerwachte christliche Glaubensleben gipfelte in der Hin-Wendung zur Person Christi, und in diesem Sinne wirkte der Theolog Friedrich Schleiermacher fr die Erneuerung der deutsch-evangelischen Kirche und fr die Einfhrung des christlichen Glaubens in das reiche Geistesleben der Nation. Auch Pestalozzi erwartete als Greis das Heil der Volkserziehung von dem Segensgeiste der wahren Christuslehre". Gewaltige Zeugen dieses neuen Geistes sind die Dichter der Befreiungskriege; eine tief religise Weihe durch-drang die deutsche Erhebung. Th. Krner besingt den Befreiungskampf als einen Kreuzzug, erwartet von Gott Kampfes- und Sieges-lust und gibt ihm allein die Ehre. Max von Schenkendorf lt neben glhenden Vaterlandsliedern innige und tiefchristliche Lieder er-klingen. E. M. Arndt besingt im markigen Volkstone die Helden der Befreiungskriege, nachdem er in seinem Geist der Zeit" dem deutschen Volke einen Buspiegel vorgehalten; er ist der glaubensstarke Herold der Wiedergeburt eines einigen Deutschlands, der zugleich den alten Christenglauben in biblischer Kraftsprache predigt und in der Weise alter Kernlieder dem Volke ins Herz singt. Drittes Kapitel: Der deutsche und europische Befreiungskrieg. (18131815.) Norks Konvention, Preuens Kriegsvorbereitung, die preuische Volkserhebung. 155. Dem beim Beginn des Feldzugs 1812 nach Rußland geeilten Freiherrn von Stein gelang es, den Kaiser Alexander zu be-stimmen, da er den Krieg der die preuisch-russische Grenze trug; in Preußen sah man in der Niederlage Napoleons eine Fgung vom Himmel und das Signal zur Abschttelung des fremden Joches. Ter Fhrer des preuischen Hlfscorps unter Macdonald, der mili-tarisch eiserne und dabei von Patriotismus durchglhte Jork, konnte sich nicht entschlieen, sein kriegstchtiges Corps fr die Trmmer der franzsischen Armee zu opfern und den Russen den Einmarsch in Ost-

9. Theil 2 - S. 292

1821 - Nürnberg : Campe
— 292 — mehr führen konnte, der gab Geld her und viele brache ten in der ersten Begeisterung ihren letzten Pfenning: um keinen Preis glaubte man die verlorne alte Freiheit zu theuer erkaufen zu können. O warum schlossen sich nicht gleich damals die allzuschüchterncn Ocsterreicher den mu- thigen Preußen an! Warum erdrückten sie nicht gleich mit vereinten Kräften vollends den schnöden Erbfeind, ehe er wieder zu Athem kommen konnte? Doch er entging nicht seinem Schicksale. Prinz Eugen, Vicckönig von Italien, sammelte iu- deß die zerstreuten französischen Krieger, die doch noch eine große Anzahl ausmachten und zog sich mit ihnen bei Magdeburg hinter die Elbe zurück, wo er Napo- leon erwartete, der in größter Eile in Frankreich ein neues Heer zusammenraffle, und zu seiner Verstärkung herbei eilte. Es bestand dieses Heer meistens aus den Besatzungen der festen Plätze und aus Mauthsoldaten. Schon im Monat März ging er damit wieder über den Rhein. Die vereinigten Russen und Preußen konnten ihm nicht mehr als ?o,ooo Mann entgegenstellen; die Franzosen waren noch einmal so stark. Gleichwohl wurde beschlossen, sie auzugreifen. Es kam zu einer blutigen Schlacht beigroß-Görschen unweit Lützen. Das Un- ternehmen aber wollte nicht gelingen; das verbündete Heer wurde mit einem Verlust von 15,000 Mann nach der Elbe zurückgetrieben und ganz Deutschland zitterte aufs neue. Der Geist aber, der das preußische Heer belebte, blieb lebendig; es ließ den Muth nicht sinken. Auch die zweite Schlacht bei Bautzen ging verloren, und die Besiegten mußten sich bis nach Schlesien zurückziehen, wo ein Waffenstillestand geschlossen wurde. Sie erwar- teten sehnlich die Ankunft der Schweden, die ihrem Bunde beigetreten waren und hofften, daß auch das schwankende Oesterreich sich endlich für sie erklären würde.

10. Theil 4 - S. 225

1880 - Stuttgart : Heitz
Bekämpfung durch die Oestreicher und Franzosen. 225 wurde, bis nach der Unterwerfung Oberitaliens unter Oestreich der volkstümliche Mazzini, das längst anerkannte Haupt des „jungen Italiens", mit neuen Vchaaren nach Rom kam und den demokratischen Enthusiasmus aufs höchste zu steigern wußte. Rom sollte als Bollwerk der italienischen Freiheit behauptet und von da aus ganz Italien wieder revolutionirt werden. Da vereinigten sich die europäischen Mächte zur Wiedereinsetzung des Papstes in seine verlorene Gewalt: Oestreicher, Neapolitaner und selbst ein Heer der französischen Republik unter dem Oberbefehl des Generals Oudiuot rückten gegen Rom heran und letzterer schickte sich nach vergeblichen Unterhandlungen mit der republikanischen Regierung sofort an, die Stadt zu erstürmen. Ein erster Angriff mißlang und Ondinot zog sich aus Meer zurück, um Verstärkungen abzuwarten, während dessen Garibaldi die Neapolitaner au^ dem Kirchenstaat zurückschlug. Bald aber rückte Oudiuot mit seiner ganzen Expeditionsarmee zu einem neuen Sturm heran, und obwohl die Römer sich tapfer und geschickt vertheidigten, so wurde doch die Stadt genommen, und Garibaldi, Mazzini nebst ihren thätigsten Anhängern mußten die Flucht ergreifen (3. Juli 1849). Die Aber sein Corps zerstreute sich bei dem Anrücken der Oestreicher und Garibaldi mußte, nur von wenigen Getreuen begleitet, fliehen. Im November trat er im Toscanischen wieder auf und rief neue Frei-schaaren zusammen, welche er nach Rom führte. Siegreich focht er hier gegen Franzosen und Neapolitaner; als aber Rom gefallen war, entwich er mit seiner Schaar und unternahm kühne Streifzüge nach dem Toscanischen, auf welchen ihn sein heldenmüthiges Weib Anita Loreta, welche er in Amerika geheirathet hatte und die ihm schon früher in seinen dortigen Feldzügen gegen Rosas eine treue Gefährtin gewesen war, begleitete. Am 31. Juli 1849 bei Monte Maggiore von den Oestreichern überfallen, rettete er sich in die Apenninen. ‘ Sein Versuch, auf vereinzelten Fahrzeugen durch das östreichische Blockadegeschwader nach Venedig zu entkommen, scheiterte; er begab sich, nachdem sein treues Weib zuvor in einer Bauernhütte am Meeresstrande den Strapazen erlegen war, von Ancona nach Genua. Der Aufenthalt in Tunis, wohin er auswandern wollte, wurde ihm verweigert; hierauf lebte er eine Zeitlang auf der kleinen Insel Maddalena an der Nordküste Sardiniens, dann nöthigte ihn die Regierung, sich nach Gibraltar zu begeben, und auch hier nicht aufgenommen, ging er nach Marokko. Endlich schiffte er sich wieder nach Nordamerika, ein und lebte in den- Vereinigten Staaten theils von dem Gewinn seiner Betheiligung an einer Kerzenfabrik, theils von Küstenschifffahrt. Später hielt er sich in Peru auf. 1854 kehrte er nach Europa zurück und lebte bis 1858 mit Landwirthschast beschäftigt auf der kleinen Jiisel Caprera. Der Ausbruch des Krieges zwischen Oestreich und Sardinien führte ihn wieder auf den Waffenschauplatz zurück; er wurde zum sardinischen General und Anführer eines Freicorps ernannt. Weltgeschichte für Töchter. Iv. 16. Aufl. 15
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