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1. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 166

1888 - Leipzig : Teubner
- 166 - geisterung der ganzen Nation und in Hoffnung auf die Hilfe der anderen deutschen Stmme. Napoleon zwang (fast nur mit Rheinbundtruppen) die ftreicher zum Rckzug nach Bhmen, eroberte Wien, wurde aber vom Erz-herzog Karl bei Aspern (Marchfeld) geschlagen (!) und zum Rckzug auf das rechte Donauufer gentigt. In der Schlacht bei Wagram wetzte Napoleon die Scharte aus. Im Frieden von Wien 1809 verliert Ostreich Salzburg an Bayern, Teile von Galizien an das Herzogtum Warschau, ferner Krain, Jstrien n. a. (der Staat der illyrischen Provinzen). Die Tiroler hatten sich während des Krieges unter Andreas Hofer und Speckbacher erhoben und ihr Land von den Bayern und Franzosen befreit. Nach dem Frieden im Stich gelassen, wurden sie unterworfen, Hofer gefangen und 1810 in Mantna erschossen. Der preuische Major von Schill zog 1809 mit seiner Freischar zur Befreiung Norddeutschlands aus Berlin. Er fiel in Stralsund; 11 seiner Offiziere wurden in Wesel kriegsrechtlich erschossen. Der Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig (wessen Sohn?) erkmpfte sich mit seiner schwarzen Schar den Durchzug von Bhmen der Braunschweig bis an die untere Weser; von dort zu Schiff nach England. Preuens Wiedergeburt. . 217. Die knigliche Familie gab in der Zeit des uersten Druckes (die Schuldeulast!) und der Erniedrigung das Beispiel der Ein-sachheit, Sparsamkeit und des festen Gottvertrauens. Die Knigin Luise sah in Napoleon ein Werkzeug in der Hand des Allmchtigen. Er sollte die alte abgestorbene Ordnung der Dinge, die von der Liebe der Völker verlassen war, zerstren und neue Weltzustnde einleiten. Aber sie glaubte fest an Gott und an eine sittliche Weltordnung; deshalb hoffte sie, da auf die bfe Zeit eine bessere folgen wrde, sie sah den Sturz des uu-gerechten und gewaltttigen Eroberers voraus. Ihren Trost fand sie in der Liebe zu ihrem Gatten und zu ihren Kindern. An die Spitze der Verwaltung trat, nachdem er eben erst ungndig entlassen war, der Freiherr vom Stein (aus.nassau an der Lahn). Er fllte die Kluft zwischen dem Thron und Volk Preuens aus und machte die Kraft des Volkes frei. Er schuf einen freien Bauernstand; die Erbuuterthuigkeit wurde auf-

2. Die neuere Zeit - S. 111

1855 - Koblenz : Baedeker
Krieg Oesterreichs gegen Napoleon. Hofer. 111 Karl entgegen und erlitt nach zweitägigem Kampfe bei den unweit der Donau liegenden Dörfern Aspern und Esling (21. und 22. Mai) die erste Niederlage. Nachdem er sich darauf mit der unter Eugen Beauharnais herbeigekommenen italienischen Armee ver- einigt hatte, ging er zum zweiten Male über die Donau und erfocht iu der zweitägigen, überaus blutigen Schlacht bei Wagram (5. u. 6. Juli) einen entscheidenden Sieg über den Erzherzog Karl, den er nach Mähren verfolgte. Hier (bei Znaim) hatte ein neues Tref- fen angefangen und der Sieg begann eben sich den Franzosen zuzu- neigen, als Fürst Lichtenstein, vom Kaiser Franz mit dem Abschluß eines Waffenstillstandes Beauftragt, anlangte. Diesem folgte der sog. Wiener Friede (zu Schöubrunn 14. Oct. unterzeichnet); Oester- reich verlor 2000 □ M. mit 31/2 Mill. Menschen, indem es abtrat: Salzburg und mehrere benachbarte Länderstriche an Baiern, West- galizien an das Herzogthum Warschau, einen District von Ostgali- zien an Rußland, seine Besitzungen jenseits der San (nebst dem Villacher Krecs) an Napoleon, als König von Italien, aus welchem dieser nebst (dem vom Königreiche Italien getrennten) Dalmatien Istrien, Ragusa und den (von Rußland 1807 ihm überlassenen) griechischen Inseln den neuen Staat der sieben illyrischen Provinzen (Kram, Kärnthen, Istrien, Dalmatien, Ragusa, Civil- croatien und Militaircroatien) als ein französisches Gouvernement bildete. Noch vor dem Ausbruche dieses Krieges, im April 1809, wa- ren die mit der baierischen Regierung (wegen Erpressungen, Con- scriptionen und Klöstereinziehung) mißvergnügten Tiroler unter An- führung des Sandwirths Andreas Hofer (und Speckbacher's) für ihren alten Herrn, Oesterreich, aufgestanden, und hatten mit verzweifelter Tapferkeit das Land dreimal (im April, Mai und August) von den Franzosen und Baiern befreit, die aber nach dem Frieden zu Wien mit ihrer ganzen Macht Tirol, wo Einheit und umsichtige Leitung der Kriegsführung fehlten, wieder unterwarfen; Hofer ward in einer Alpenhütte im Passeyerthale aufgespürt und in Mantua gegen den Ausspruch des Kriegsgerichts auf Napoleon's Befehl erschossen. Doch behielt Baiern nur ein Drittheil von Tirol, dessen südlicher Theil mit dem Königreiche Italien, ein östlicher Di- strict mit Jllyrien vereinigt wurde, um so des Volkes Kraft zu zertheilen.

3. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 141

1852 - Koblenz : Bädeker
Aufstand der Tiroler. 141 vereinigt hatte, ging er zum zweiten Male über die Donau und er- focht in der zweitägigen, überaus blutigen Schlacht bei Wagram (5. u. 6. Juli) einen entscheidenden Sieg über den Erzherzog Karl, den er nach Mähren verfolgte. Hier (bei Znaim) hatte ein neues Treffen angefangen und der Sieg begann sich eben den Franzosen zu- zuneigen, als Fürst Lichtenstein, vom Kaiser Franz mit dem Abschluß eines Waffenstillstandes beauftragt, aulangte. Diesem folgte der sog. Wiener Friede (zu Schönbrunn 14. Oktober unterzeichnet): Oe- sterreich verlor 2000 H)M. mit 3v2 Mill. Menschen, indem es ab- trat: Salzburg und mehrere benachbarte Länderstriche an Baiern, Westgalizien an das Herzogthum Warschau, einen Distrikt in Ost- galizien an Rußland, seine Besitzungen jenseits der Sau (nebst dem Villacher Kreis) an Napoleon, als König von Italien, aus welchen dieser nebst (dem vom Königreiche Italien getrennten) Dalmatien, Istrien, Ragusa und den (von Rußland 1807) ihm überlassenen grie- chischen Inseln den neuen Staat der 7 illyrischen Provinzen als ein französisches Gouvernement bildete. Noch vor dem Ausbruche dieses Krieges, im April 1809, wa- ren die mit der baierischen Regierung (wegen Erpressungen, Conscrip- tionen und Klöstereinziehung) mißvergnügten Tiroler unter Anfüh- rung des Sandwirths Andreas Hofer (und Speckbacher's) für ihren alten Herrn, Oesterreich, aufgestanden und hatten mit verzwei- felter Tapferkeit das Land dreimal (im April, Mai imb August) von den Franzosen und Baiern befreit, die aber nach dem Frieden zu Wien mit ihrer ganzen Macht Tirol, wo Einheit und umsichtige Lei- tung der Kriegsführung fehlten, wieder unterwarfen; Hofer ward in einer Alpenhütte bei Passeyer aufgespürt und in Mantua gegen beit Ausspruch des Kriegsgerichts auf Napoleons Befehl erschossen. Verschiedene Versuche, den Nationalhaß der Deutschen gegen die Franzosen zu einem allgemeinen Aufstande der Nation zu entflammen, scheiterten an der Furcht der Fürsten und der Erschlaffung 'des Volkes und gereichten denen, die sie unternahmen, nur zu eignem Verderben. Der preußische Major von Schill, Befehlshaber eines von ihm gebildeten Freicorps, führte (1806) dasselbe aus Berlin wie zum Exerzieren heraus und forderte es auf, mit ihm zur Befreiung Deutschlands auszuziehen, fand aber auf dem Zuge nirgend den erwarteten Zu- lauf des Volkes; er fiel mit dem größten Theile seiner Mannschaft bei Stralsund, die gefangenen (11) Ofsiciere wurden in Wesel von Franzosen erschossen. Um seine Herrschaft auch durch Hinterlassung eines leiblichen Erben zu befestigen und seiner Dynastie durch Verbindung mit einem

4. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 393

1877 - Berlin : Herbig
Erstes französisches Kaiserreich, Friede zu Wien. 393 die Insel Lobau auf das linke Donauufer, wird in der blutigen 180sk Schlacht bei Aspern und Essling 21. U. 22. (auf dem Marchfelde) vom Erzherzog Karl (zum ersten Mai. M;al\ geschlagen, muss über die Donau zurück (Mas- séna), vereinigt sich mit dem Yicekönig Eugen, welcher den Erzherzog Johann bei Baal) besiegt hatte. Mit 180,000 Mann geht Napoléon wieder über die Donau, schlägt den Erzherzog Karl in der mörderischen 5. u. 6. Juli. Schlacht bei Wagram, und verfolgt ihn nach Mähren. Waffenstillstand zu Znaym. Auf dem Schlosse zu Schönbrunn wird der 14. Okt. Friede zu Wien zwischen Frankreich und Oesterreich unterzeichnet. 1) Oesterreich tritt ein Gebiet von 2000 Quadratmeilen mit 3’/2 Millionen Einwohnern ab, nämlich: a) Salzburg und Berchtes- gaden, das Innviertel, die Hälfte des Hausrüclcviertels an Baiern, b) Westgalizien an das Horzogthum Warschau, c) einen Distrikt Ostgaliziens (Tarnopol) an Bussland, d) die Länder jenseits der Sau und den Villacher Kreis, das ungarische Dalmatien, Istrien, Bagusa an den Kaiser Napoléon, der aus diesen Abtretungen und den von Russland ihm 1807 überlassenen Ionischen Inseln den neuen Staat der illyrischen Provinzen unter Marmont (Herzog von Ragusa) als Gouverneur bildet. 2) Oesterreich tritt dem Kontinental- system bei und bricht alle Verbindungen mit England ab. Die Tyroler, sich selbst überlassen, kämpfen tapfer weiter, unterliegen ab-?r endlich. Hofer wird gefangen und 1810 von den Franzosen in Mantua erschossen. Kühnes Unternehmen des preußischen Majors Schill, der mit 600 Husaren im Frühjahr 1809 aus Berlin rückt und die Völker Deutschlands zum Freiheitskampf aufruft. Die Nachrichten von Napoléons Siegen an der Donau vereiteln das Unternehmen. Schill fällt tapfer kämpfend in Stralsund. 11 seiner Offiziere werden in Wesel kriegsrechtlich erschossen, die gefangenen Soldaten auf Napo- léons Befehl zur Zwangsarbeit verurteilt, nach Frankreich geschleppt und nach halbjährigem Gefängnis im Bagno unter die französischen Küstensoldaten gesteckt.

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 139

1861 - Freiburg : Herder
Das Soldatenkaiserthum. 139 Napoleon in Spanien (November und Vecember 1808). § 363. Mit 200,000 Mann trat er in Spanien auf, sprengte am 10. November bei Burgos das Centrum der spanischen Auf- stellung, am 10. und 11. den linken Flügel bei Espinosa, am 23. den rechten bei Tudela, am 30. ließ er den Paß von Somosierra erstürmen und zog am 4. December in Madrid ein. Er glaubte, die Hauptsache sei gethan und kehrte nach Paris zurück; ein englisches Hilfsheer unter Moore wurde von dem Marschall So ult bei Ko- runna geschlagen und zur Einschiffung gezwungen, Korunna und Ferrol genommen, selbst Op orto erstürmt, das heldenmütige Sa- ragossa am 21. Februar 1809 zur Ergebung genöthigt. Die pyre- näische Halbinsel wäre unfehlbar in Napoleons Gewalt gekommen, wenn Oesterreich den Kampf nicht erneuert hätte; dadurch aber blieb Spanien für Napoleon eine blutende Wunde, die mit der Zeit ge- fährlicher wurde. Oesterreichs Krieg gegen Napoleon (1809). Hofer, Schill. § 364. Die österreichische Hauptarmee drang unter dem Erz- herzog Karl an den Lech vor, allein sie wurde von Napoleon, der haupt- sächlich die Rheinbundstruppen verwandte, durch die Treffen und Schlachten bei Thann, Pfaffenhofen, Rohr, Abensberg, Landshut, Eckmühl und Regensburg (19.—23. April) zum Rückzug nach Böhmen genöthigt, während er selbst im Donauthale gegen Wien vordrang, wo er am 13. Mai einzog. Unterdessen näherte sich der Erzherzog der Hauptstadt von Böhmen her, Napoleon ging daher am 21. über die Donau, wurde aber durch die furchtbare Schlacht bei Aspern mit ungeheurem Verluste über die Donau 2t.-22.Mat zurückgeworfen. Er konnte jedoch sein Heer durch neue Truppenmaffen 1809* ergänzen, während der Erzherzog ohne Verstärkung blieb; daher gewann Napoleon am 5. und 6. Juli, wiewohl nur mit unerhörten Opfern, die große Schlacht bei Wagram. Dieser folgte am 12. Juli der Waffenstillstand von Znaym und am 14. Oktober der Friede von Wien. § 365. Oesterreich bezahlte außer den ungeheueren Kontributionen 81 Millionen Gulden, trat an Bayern Salzburg, Berchtesgaden, das Jnnviertel und einen Theil des Hausruckviertels ab; ferner den Villacher Kreis von Kärnthen, überdies Krain, Trieft, Görz und Montfalkone, den größeren Theil von Kroatien, Fiume, das ungarische Küstenland und Istrien, so daß der Thalweg der Save die Gränze bildete (aus diesen Gebieten schuf Na- poleon den neuen Staat Jllyrien); an das Großherzogthum War- schau verlor es den größten Theil Galiziens, an Rußland den Tar- nopoler. Kreis, im Ganzen mehr als 2000 ^Meilen mit 3*/2 Mil- lion Einwohnern. Den Rheinbundsfürsten schenkte der Friede die Be- sitzungen des Deutschordens innerhalb ihrer Gränzen. 8 366. Beim Anfang des Krieges erhoben sich die treuen Tyro- ^ufstande^/ ler, welche Napoleons Machtspruch 1805 Bayern zugeschieden hatte. dervölkcrge- Im April wurden die bayerischen Besatzungen vertrieben oder gefangen; einen Angriff im Juni wiesen die Tyroler, von einem kleinen österreichi- vesponsmus.

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 771

1858 - Weimar : Böhlau
tn schnitten zu werden. Da befahl er den Rückzug. Zum ersten Male war Napoleon in einer Schlackt geschlagen. Erzherzog Johann hatte bei Sacile den Vicekönig Eugen, Erzherzog Ferdinand ohnweit Warschau den Prinzen Poniatowsky geschlagen; die Tyroler, unter Leitung östreichischer Bevollmächtigter, des Marquis von Chasteller und des Freiherrn von Hormayr, des Geschichtschreibers dieses Krieges, die Voralberger unter Leitung des Advocaten Schneider hatten sich der baierschen Herrschaft entledigt. Wegen der Unfälle in Deutschland gab der Erzherzog Johann seine Vor- theile auf und zog sich nach Ungarn, verfolgt von dem Vicekönig Eugen. Von diesem wurde er in seinem Lager bei Raab angegriffen und ge- schlagen. Nachdem Napoleon sechs Wochen in Schönbrunn geweilt und seinen Gegner in steter Ungewißheit wegen der Wahl des Uebergangs über die Donau gelaffen hatte, ging ec plötzlich bei der Insel Lobau auf daß linke Ufer der Donau. Bei dem Dorfe Wagram wurde Erz- herzog Karl in einer großen Schlacht am. 5. und 6. Juli besiegt. In guter Ordnung ging der Rückzug der Oestreicher nach Mähren. Als man bei Znaym einer Schlackt entgegensah, erschien Fürst Johann von Lichten stein im französischen Lager und erwirkte bei Napoleon einen Waffenstillstand. Unwillig legte Erzherzog Karl den Oberbe- fehl nieder. Am 14. Oktober 1809 wurde zu Wien (eigentlich zu Schön- brunn) Friede geschloffen. Oestreich trat Salzburg, Berchtesgaden, das Jnnviertel und den Hausruckkreis an Baiern ab, Friaul und Triest, Krain, Villach, Istrien, Dalmatien und Kroatien bis zur Sau an Na- poleon, und an Rußland und daß Großherzogthum Warschau eine bedeu- tende Landstrecke Galiziens, im Ganzen mehr als 2000 Geviertmeilen mit einer Bevölkerung von viertehalb Millionen Menschen. Auch dem Continental. System mußte Oestreich beilreten. In Norddeutschland, in den einst preußischen, hannoverschen und Dörenberg, kurhessischen Landschaften herrschte Todeshaß gegen die Franzosen. Aber ^t%X\or} Furcht vor dem übermächtigen Kaiser, dessen Späher sich überall geschäf- Braunschweig, tig zeigten, verhinderte die Einigung der Gleichgesinnten. Nur Einzelne konnten dem Verlangen nicht widerstehen, das Volk zum raschen Han- deln zu begeistern. Der westphälische Oberst von Dörenberg suchte die Soldaten und Bauern gegen den schwelgerischen Hieronymus aufzu- regen. Er fand jedoch unter den Soldaten nur sieben Mann zum Ab- fall bereit, und die aufgestandenen Bauern wurden schnell aus einander gejagt. Dörenberg entfloh nach Böhmen zu dem Herzog von Braun- schweig. Der Major von Schill in Berlin entwarf den Plan, einen plötzlichen Einfall in das Königreich Westphalen zu machen. Er führte am 28. April 1809 sein Husaren-Regiment mit vollem Gepäck auf den gewöhnlichen Exercierplatz vor der Stadt. Dort forderte er mit begei- sterten Worten Soldaten und Offtciere zur Befreiung des Vaterlandes auf, theilte ihnen seinen Plan mit und riß alle zur Theilnahme an dem Unternehmen hin. Mehrere Tage später zogen auch einige hundert Mann Fußvolk von Berlin aus, um sich an ihn anzuschließen. Schill versuchte zuerst die schwach besetzte sächsische Festung Wittenberg zu nehmen, mar- schirte dann nach Deffau, Köthen und Bernburg und machte dann den 49 *

7. Neuere Geschichte von 1648 - 1888 - S. 132

1901 - Leipzig : Teubner
132 Hi. Das Zeitalter der franz. Revolution, Napoleons I. u. der Freiheitskriege. den Generalstabschef Berthier gefährlich verzettelte Streitmacht von 125 000 Mann binnen drei Tagen zum Angriff ordnete, warf in den siegreichen Gefechten von Thann, Abensberg, Landshut, Eckmühl (alle vier Orte s. v. Regensburg in N. Bayern) und Regensburg, 19.—23. April 1809, die 130000 Mann des Erzherzogs über den Inn zurück. Damit war die Sache Österreichs, deren Erfolg auf einen ersten Sieg berechnet war, verloren, und die Zurückhaltung gerechtfertigt, die Friedrich Friedrich Wilhelm Iii., der eigenen erst keimenden Macht, der Schlag-Zurückhaltimg. fertigfeit und Festigkeit Österreichs, der Nachhaltigkeit einer norddeutschen Volkserhebung mißtrauend, Rußlands im Rücken nicht sicher, trotz des Drängens der kriegsmutigen, den Korsen tödlich hassenden Generäle Napoleons behauptet hatte. Napoleon, der nicht mehr wie Friedrich der Große ^uchuons- sin Magazmverpsleguug gebunden war, sondern, seiner Soldaten sicher, durch Requisitionen seine vorwärts eilenden Truppen sich verpflegen ließ, stieß jetzt ins Herz von Österreich vor und besetzte am 13. Mai Wien. Erzherzog Karl dagegen suchte auf dem Marchfelde nach „stra- Schlacht bei tegischen Punkten". Zwar warf er in der blutigen Schlacht bei Aspern 22t8£? 1809. (ö. von Wien auf dem Marchfelde) Napoleon, der auf das linke Donauufer übergesetzt war, dank dem Heldenmut seiner Truppen auf die Stromiusel Lobau zurück, aber er versäumte es, den Erzherzog Johann, der von Raab (a. d. Mündung der Raab in die Donau) her nahe herange-Niederlage bei kommen war, an sich zu ziehen, und erlitt nun die schwere Nieder-Wagram^Juli^age von Wagram (nö. v. Wien auf dem Marchfelde). 2.Derfriedezuwien. Es wurde der Waffenstillstand znznaym (sw. v. Brünn in Mähren) geschlossen; biesem folgte der Friebe zu Wien Friede zu (Schönbrunn). Österreich verlor 2151 Quabratml. mit 3% Mill. E. eieni809 Ctt' Salzburg, Berchtesgaben, das Inn- und das westliche Hausruckviertel fielen an Bayern, Westgalizien mit Krakau und Wieliczka an das Herzogtum Warschau und der Kreis Tarnopol (in Ostgalizien) an Rußlanb. Österreichs Besitzungen am abriatischen Meere (Krain, Istrien, Kroatien und Dalmatien) würden französisch und zu beut Generalgouvernement * Neu-Jllyrien vereinigt. Tirol blieb bei Bayern. Österreich erklärte 1811 seinen Staatsbankrott, inbent es 1060 Mill. fl. Bankozettel mit 20% des Wertes einlöste. Der Tiroler 3. Die Nebenbewegungen. Dreimal hatten die tapfern Tiroler Aufstand. Bauern, erbittert über die bayrische Herrschaft mit ihren Neuerungen und über die gewaltthätige Behanblung der katholischen Kirche, voll rührender Treue gegen das angestammte Kaiserhaus und voll trotzigen Freiheitssinnes Die dreimalige.unter der Anführung Andreas Hofers, Speckbachers, Haspingers, M. Tei-Befreiung mers u. a. das Land von Bayern und Franzosen befreit: bei Beginn des des Landes, ^eges im April, nach der Schlacht bei Aspern im Juni und zuletzt infolge eines trügerischen Briefs des Erzherzogs Johann und des rachgierigen Wütens des Marschals Lesebvre nach dem Waffenstillstand im August. Im

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 117

1894 - Dresden : Ehlermann
Napoleons Weltherrschaft. — § 38. Niederwerfung Österreichs. 117 Verstärkungen kommen den Geschlagenen unter Eugen Beauharnais, der den zur Unterstützung der Sieger heranziehenden Erzherzog Johann nach anfänglicher Nieder-lage (bei Sacile in Friaul) an der Raab besiegt hat. Die Schlachten bei Wagram auf dem Marchfelde (5. u. 6. Juli) Juli 1809 entscheiden das Schicksal Österreichs durch den Sieg Napoleons Abschluss eines Waffenstillstandes zu Znaim. Iii. Der Kampf in Tirol. Der Aufruf des Kaisers entfacht bei den kaisertreuen Tirolern den Volkskrieg. Männer des Volkes — Andreas Hofer, der Sandwirt von Passeier, Haspinger, Kapuziner, Speckbacher, Wildschütz u. a. — Führer. Die bayrischen Besatzungen werden aus dem Lande geworfen, das Gefecht am Iselberg liefert Innsbruck in die Hände der Tiroler, ein französisches Hilfskorps wird gefangen. Nach den Unglückstagen von Regensburg giebt der österreichische General Chasteler die Hauptstadt preis; Innsbruck wird aber von den heldenmütigen Tirolern wieder gewonnen. Nach dem Waffenstillstand von Znaim, in den die Tiroler nicht einbegriffen, erneutes Vordringen der Franzosen und Rheinbündler. Heldenkampf der Tiroler (,,Sachsenklemme“). Innsbruck wird zum 3. Male genommen. Hofer als „Oberkommandant von Tirol“ in der Hofburg! Der Friedensschluss bewegt bei dem erneuten Einbruch der Franzosen und Verheissung der Amnestie viele zur Waffenstreckung. Hofer, der zuerst sein Kommando niederlegt, dann aber zu neuer Waffenerhebung verleitet wird, entflieht bei der Aussichtslosigkeit längeren Widerstandes ins Gebirge. Durch Verrat (in einer Sennhütte) gefangen, wird er am 20. Febr. 1810 zu Febr. Mantua erschossen. 1810 Iv' Der Friedensschluss. Der Friede zu Wien (Schönbrunn) Oktober 1809 beraubt Österreich Okt. isoo seiner wichtigsten südlichen Provinzen. Friaul, Dalmatien Trient, Krain, Teile von Kärnthen werden für Frankreich eingezogen; Westgalizien kommt an das Grossherzogtum Warschau, Ostgalizien an Russland, Salzburg an Bayern. Der Herzog von Braunschweig, der nur als selbständiger Reichsfürst Frieden schliessen will, entflieht mit seiner tapferen Schar (Totenkopf als Helmschmuck) und schlagt sich glücklich über Braunschweig und Hannover bis komr^esermündun§ durch’ V°n W° 6r nach En§land ent- Österreich auf das Stammland, Böhmen und Ungarn

9. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 27

1910 - Düsseldorf : Bagel
berg zurückkehrte, nach einigen Wochen mit bedeutenden Verstärkungen zum zweiten Male vorgegangen. Jetzt waren sie 170 000 Mann stark. Unter Anwendung dieser Massen wurde bei Wagram eine Umklammerung der Oesterreicher erreicht und der Erzherzog nicht besiegt, aber doch zurückgewiesen. Er wurde nach Znaym gedrängt und dann ein Waffenstillstand geschlossen, der den Frieden von Schönbrunn zur Folge hatte. Eine Wendung hätte die Schlacht bei Wagram vielleicht noch dann erhalten können, wenn die Truppen des Erzherzogs Johann*) rechtzeitig den umklammernden rechten französischen Flügel im Rücken angegriffen. Erzherzog Karl mußte indes schon um 172 Uhr die Schlacht abbrechen und Erzherzog Johann erschien erst um 6 Uhr. Da die Kämpfe in Nordosten der Monarchie ebenfalls erfolglos gegen die Republik Warschau und das Kaisertum Rußland verliefen und da auch der Feldzug in Italien aufgegeben werden mußte, war Oesterreich überall unterlegen. Auch die Einzelkämpfe in Deutschland unter Dörnberg, Schill und dem Herzog von Braunschweig nutzten für den Enderfolg ebenso wenig, wie die Erhebung der Tiroler. Die Unterzeichnung des Friedens fand in Schönbrunn am 14. Oktober statt. Der Mut Oesterreichs war ja völlig gebrochen. Man glaubte sich, nur um den Frieden zu bekommen, dem Willen des verhaßten Napoleon fügen und den Verlust von 2000! Quadratmeilen Landes auf sich nehmen zu müssen! Zwischen dem Königreich Italien und Oesterreich wurden die Jllyrischen Provinzen geschaffen und an Frankreich abgetreten; durch diese Schöpfung büßte Oesterreich die ganze adriatische Meeresküste ein. Salzburg, Berchtesgaden und das Innviertel kamen an Bayern, Westgalizien an das Herzogtum Warschau und Tarnopol an Rußland. Tirol wurde, um seine Kraft dauernd zu brechen, in drei Teile geteilt. Der Norden fiel an Bayern zurück, ein östliches Drittel im Donautal wurde mit den Jllyrischen Provinzen ver- *) Erzherzog Johann hatte den Kampf in Italien gegen den Vizekönig Eugen Beauharnais zu führen gehabt. Trotz des Sieges bei Sacile hatte er, als Wien bedroht wurde, heimkehren müssen; bei Raab hatte der \ izekönig ihn dann geschlagen und zu dem Umwege über Komorn genötigt. Dieser Umweg erklärte dann freilich sein spätes Erscheinen.

10. Teil 3 - S. 103

1885 - Leipzig : Teubner
— 103 — leon auf dem Nordufer der Donau angegriffen, erfocht Karl am 21. u. 22. Mai den großen und hoffnungsreichen Sieg bei Aspern, wagte es aber nicht, zum Angriff gegen den kaum noch widerstandsfähigen Feind tiberzugehen. Napoleon gewann Zeit und siegte entscheidend bei Wagram (5. und 6. Juli); es folgte der Waffenstillstand zu Znaym und im Oktober der Friede zu Wien, in welchem Österreich die Länder jenseits der Sau (Krain, Triest, einen Teil von Kroatien und Dalmatien) an Napoleon abtrat, der aus diesen Ländern in Verbindung mit Istrien und dem übrigen Dalmatien den Staat der illyrischen Provinzen bildete; Salzburg, Berchtesgaden und das Innviertel kamen an Bayern, Westgalizien an das Herzogtum Warschau, ein Teil von Ostgalizien an Rußland; Österreich verlor im ganzen über 2000 Om. mit 4y2 Millionen Einwohnern. Zur Befestigung des Friedens mit Österreich vermählte sich Napoleon nach erfolgter Scheidung von Josephine mit Marie Luise, der Tochter des Kaisers von Österreich*) (2. April 1810), Eine Reihe von Volksaufständen in Tirol und Norddeutschland hatte den Krieg begleitet. In Tirol hatte der- tapfere Andreas Hofer die Bayern am Iselberg besiegt, Innsbruck genommen und das Land behauptet. Von seinem Kaiser, für den er geblutet, verlassen, erlag das treue Volk jetzt der französischen Übermacht. Hofer wurde gefangen und in Mantua erschossen (20. Februar 1810). Von geringerer Bedeutung waren die norddeutschen Erhebungsversuche. Dörnbergs Unternehmen im Königreich Westfalen scheiterte gleich im Anfang (April 1809), und das verwegene Beginnen des preufsischen Majors von Schill, der an der Spitze eines Husarenregiments die Nation zum Freiheitskampf aufiqief, fand bei der Mifsbilligung des Königs keinen Anklang; nach einer Reihe kleiner Gefechte warf sich Schill in das feste Stralsund, wo er (31. Mai 1809) nach verzweifelter Gegenwehr der feindlichen Übermacht erlag und fiel (il seiner Offiziere zu Wesel kriegsrechtlich erschossen). Glücklicher war Herzog Wilhelm von Braunschweig-Oels. Er fiel mit seiner in Böhmen gesammelten Freischar in Sachsen ein (Juni 1809) und schlug sich, nach dem Waffenstillstand vom Rückzug nach Böhmen abgeschnitten, bis zur Weser durch, von wo er zur See nach England entkam. Der Demütigung Österreichs folgten weitere Gewaltschritte Napoleons. 1810 wurde der Kirchenstaat mit Rom dem Kaiserreich einverleibt, Papst Pius Vii. als Gefangener nach Frank- *) Einziger Sohn dieser Ehe war der König von Rom, geb. 1811, gest. 1832.
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TM Hauptwörter (200)200

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