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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 28

1909 - Leipzig : Hirt
28 Ii. Frankreich als Kaiserreich. an Frankreich verloren; Napoleon bildete daraus die sogenannten Jllyrischen Provinzen. Salzburg wurde an Bayern, Westgalizien an das Großherzogtum Warschau abgetreten. Österreich hytte seinen Anteil am Meere und seine natürlichen Grenzen eingebüßt. ^Jn diesen Krieg fällt der heldenmütige Aufstand der Tiroler unter Andreas Hofer. Die allzeit treu österreichische Grafschaft Tirol war von Napoleon Österreich genommen und Bayern gegeben worden. Die bayrische Regierung machte sich durch viele Änderungen mißliebig. Führer des Aufstandes war Andreas Hofer, Besitzer des Wirtshauses Am Sand zu St. Leonhard im Passeiertal. Er war mit einigen Landsleuten in Wien gewesen, wo ihnen ein Plan zum Aufstande Tirols vorgelegt wurde, ,den sie dann mündlicb überall in Tirol bekannt machten. Hofer rief kjem Tal am bestimmten Tage zum Aufstand auf, griff die abziehenden Bayern an und nahm viele gefangen. Mit französischer Hilfe besetzten die Bayern Tirol wieder, wurden aber durch die Schlacht am Jselberge gezwungen, das Land zu verlassen. Die Niederlage bei Wagram zwang Österreich zum Friedensschlüsse. Tirol mußte es in den Händen der Bayern, der Verbündeten Napoleons, lassen. Kaiser Franz forderte nun selbst die Tiroler zur Unterwerfung unter Bayern auf. Hofer gehorchte. Als ihm aber falsche Nachrichten von dem Herannahen eines österreichischen Heeres zukamen, erhob er noch einmal die Fahne des Aufstandes, doch unterlagen die treuen Tiroler der bayrischen und französischen Übermacht. Andreas Hofer floh mit Weib und Kind in eine Sennhütte, weil er Tirol nicht verlassen wollte. Zwei Monate hielt er sich dort verborgen, bis er von einem übelwollenden Landsmanne den Franzosen verraten wurde. Er wurde nach Mantua gebracht, vor ein Kriegsgericht gestellt und erschossen. Mit unverbundenen Augen sah er der tödlichen Kugel entgegen; erst der dreizehnte Schuß machte seinem Leben ein Ende. Seine Leiche wurde in der Hofkirche zu Innsbruck beigesetzt. Hofers Tod besingt das überall bekannte Lied von Mosen: „Zu Mantua in Banden der treue £}ofer war." Ähnlich dem Auftreten Hofers ist das des preußischen Majors Ferdinand von Schill. In Sachsen, in der Nähe von Dresden gebürtig, war er in preußische Dienste getreten, war bei Auerstädt verwundet worden und hatte nach seiner Genesung die Erlaubnis bekommen, eine Freischar zu bilden. Mit dieser führte er den sogenannten kleinen Krieg mit Erfolg und Geschick in der Umgegend von Stralsund, als diese Festung von den Franzosen belagert wurde. Zum Lohn für seine Dienste wurde er nach dem Frieden von Tilsit zum Befehlshaber des Leibhusarenregiments in Berlin ernannt.

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 114

1902 - Karlsruhe : Lang
— 114 — jagte die französischen Heere aus Italien; allein der Sieg des Generals Bonaparte über die Österreicher bei Marengo (1800) und die Niederlage des Herzogs Johann bei Hohenlinden (1800) zwangen den Kaiser, den Frieden von Lüneville zu schließen, durch den Frankreich das ganze linke Rheinuser erhielt. Diejenigen weltlichen Fürsten, die Landbesitz aus dem linken Rhein-user verloren, wurden durch die Gebiete der geistlichen Fürsten und der Reichsstädte entschädigt. Von den geistlichen Fürstentümern wurde nur das Kurfürstentum Mainz, von den Reichs? städten Augsburg, Nürnberg, Frankfurt, Bremen und Lübeck erhalten. Die neue Ordnung der deutschen Verhältnisse wurde durch den sogenannten Reichs-Depntationshanptschlnß vom 25. Februar 1803 festgestellt. 4. Das Ende. General Napoleon Bonaparte, seit 1799 Oberhaupt der französischen Republik, wurde 1804 zum erblichen Kaiser der Franzosen erhoben. Der deutsche Kaiser Franz Ii. und der Kaiser Alexander von Rußland schlossen (1805) mit England ein Bündnis gegen den Kaiser Napoleon. Zum großen Schaden der deutschen Sache lehnte Preußen die Teilnahme an dem Bündnisse ab und blieb neutral. Napoleon war wohlgerüstet; er eroberte in wenigen Wochen ganz Süddeutschland und zwang die Fürsten von Baden, Württemberg und Bayern, sich mit ihm zu verbinden. Der österreichische General Mack ließ sich bei Ulm mit 25 000 Mann schimpflich gefangen nehmen. Napoleon drang, fast ohne Widerstand zu finden, bis Wien vor und besiegte die vereinigten Österreicher und Russen in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz, 2. Dezember 1805. Jnsolge der Niederlage bei Austerlitz mußte Kaiser Franz Ii. den Frieden von Preßburg schließen, durch den er Tirol an Bayern, seine schwäbischen Besitzungen an Württemberg, den Breisgau und die Orten an an Baden abtrat. Bayern und Württemberg wurden Königreiche, Paden ein Kurfürstentum. Am 12. Juli 1806 sagten sich, von Napoleon dazu gezwungen, sechzehn deutsche Fürsten, Bayern und Württemberg voran, von Kaiser und Reich los und schlossen den Rheinbund, dessen Beschützer — richtiger dessen Zwingherr — der Kaiser Napoleon war. Ihm hatten die verbündeten Fürsten ein Heer von 63000 Mann zu stellen und Gehorsam in allem zu leisten, wie er niemals dem Oberhaupte des deutschen Reiches geleistet worden war. Nun blieb dem letzten römisch-deutschen Kaiser nichts mehr übrig, als die Kaiserkrone niederzulegen. Er richtete ein Rundschreiben an sämtliche Fürsten des Reiches lind entband sie von allen Pflichten, die sie dem Kaiser und dem Reiche zu erfüllen hatten.

3. Die Zeit der Umwälzungen - S. 17

1909 - Leipzig : Hirt
108. Die Unglcksjahre 18051807. 17 108. Die Unglcksjahre 18051807. 1. Der dritte Koalitionskrieg, 1805. Nachdem Napoleon, um Eng- 1805. land zu schaden, Hannover hatte besetzen lassen, schlo England mit fter- reich und Rußland einen neuen Bund gegen Frankreich, während der friedliebende Friedrich Wilhelm Iii. noch dem Kriege fernbleiben zu knnen hoffte. Die franzsische Flotte wurde von den Englndern unter Nelson beim Vorgebirge Trafalgar vernichtet (Nelsons). Dagegen drang Napoleon, untersttzt durch die Fürsten von Baden, Wrttemberg und Bayern, in sterreich ein und besiegte die vereinigten sterreicher und Russen in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (2. Dezember) so entscheidend, da Kaiser Franz den Frieden zu Preburg schlo. Er mute Venetien an Frankreich, Tirol an Bayern und die schwbischen Be-sitznngen an Baden und Wrttemberg abtreten. Napoleon hatte einen Teil seines Heeres widerrechtlich durch das preuische Ansbach marschieren lassen und dadurch die Geduld Friedrich Wilhelms auf eine harte Probe gestellt. Bald darauf machte der Zar Alexander I. auf der Reise zu seinem Heere einen Besuch in Berlin und bewog den König, zum Kriege gegen Frankreich zu rsten. Zunchst schickte Friedrich Wilhelm seinen Minister Hangwitz an Napoleon, um Genugtuung zu fordern. Statt dessen lie sich der unentschlossene Ge-sandte von Napoleon bis nach der Schlacht bei Austerlitz hinhalten und unterzeichnete dann einen Vertrag, wonach Preußen Ansbach an Bayern, Kleve an Frankreich abtreten und dafr Hannover annehmen mute. 2. Auflsung des Heiligen Rmischen Reiches deutscher Nation, 1806. 1806. Eine unmittelbare Folge des Krieges war der Rheinbund, den Napoleon mit fechzehn fdwestdentschen Fürsten schlo. Sie muten sich verpflichten, ihren Protektor" im Kriege zu untersttzen, und erhielten dafr die in ihren Gebieten gelegenen Herrschaften kleiner Fürsten. Kaiser Franz legte nun die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich nur noch Kaiser von sterreich, welchen Titel er schon 1804 angenommen hatte. So wurde das tausendjhrige Reich, das schon lngst kein Leben mehr hatte, begraben. Stimmen, die sich der die neuen Zustnde freimtig uerten, unterdrckte Napoleon gewaltsam. Den Nrnberger Buchhndler Palm, der die von einem unbekannten Verfasser herrhrende Flugschrift Deutsch-land in seiner tiefsten Erniedrigung" verbreitet hatte, lie er erschieen. E. M. Arndt, Professor in Greifswald, der in seinem Buche Geist der Zeit" das deutsche Volk zur Bekmpfung des Erbfeindes ermahnte, mute nach Schweden flchten. 8. Preuens Fall, 18061807. Die Kriegspartei in Preußen wurde immer strker. Auch die Knigin Luise stand auf ihrer Seite. Als nun Christensen, Lehrbuch. Iv. Neubtg, 2

4. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 529

1906 - München : Oldenbourg
110. Der Feldzug vom Jahre 1866 in Süddeutschland. 529 fein; es beburfte wieberholter bringenber Mahnungen seitens Moltkes um ihn rechtzeitig zur Umzingelung des Heeres König Georgs zu veranlassen. Nun toanbte er sich nach ©üben, wo er es mit zwei Gegnern zu tun hatte. Der stärkere Feind waren die Bayern unter dem Oberbefehle ihres Prinzen Karl; dann sammelte sich bei Frankfurt das 8. Bunbeskorps, aus Württembergern, Babenfern, Hessen und Nassauern beftehenb, benen die österreichische Division Neipperg beigegeben war. Das 8. Korps, die Reichsarmee benannt, zog unter schwarzrotgolbener Fahne ins Felb. Es war Falckenfteins natürliche Aufgabe die Bereinigung biefer beiben Truppenkörper zu Hinbern und jeben Teil vereinzelt zu schlagen. Die Bayern waren um den bebrängten Hannoveranern die Hand zu bieten nach Norben gezogen und bis Meiningen üorgebrungen, wo sie die Unglücksuachricht von der Kapitulation König Georgs erhielten. Darauf brachen sie nach Westen auf um ihre Bereinigung mit dem 8. Bunbeskorps zu vollziehen. An bessert Spitze staub Prinz Alexanber von Hessen, der in der österreichischen Armee die Stellung eines Felbmarschalleutuants bekleibete und bessen in Italien gewonnene Krtegserfahrungen ihn zu einem leitenben militärischen Posten zu befähigen schienen. Prinz Alexanber wollte den Bayern durch Kur Hessen entgegenziehen und sich etwa bei Fnlba mit ihnen vereinigen. Das aber mußte General Vogel von Falckensteiu verhinberu. Auch sein Ziel war Fulba, weil er sich hier am leichtesten zwischen die feindlichen Heere drängen konnte. Jnbem nun die Preußen und Bayern von verschobenen Richtungen bemfelben Punkte zueilten, stießen sie früher, als beibe Teile vermuteten, nnfeitianber und maßen sich am 4. Juli in dem hitzigen Gefechte von Dermbach. Die Preußen zeigten fofort die Überlegenheit ihrer Taktik, aber das bayerische Fußvolk schlug sich wacker; Prinz Karl hielt sich nicht für besiegt, wich aber etwas aus um fein Heer zu konzentrieren und dann den Kampf mit besserem Erfolge aufzunehmen. Er sah inbeffen, daß es ihm nicht mehr möglich fei sich mit dem Buubeskorps bei Fulba zu vereinigen; er hielt jeboch den richtigen Gebanken fest sich in den Hauptkampf nicht früher einzulassen, als bis er feine Bundesgenossen an sich gezogen hatte. Deshalb forberte er den Prinzen von Hessen bringenb auf zu ihm zu stoßen und bezeichnete ihm einen südlicheren Punkt, Kiff in gen, als den Ort einer gefahrlosen Bereinigung. Da aber zeigte es sich, wie ungeeignet der Deutsche Bund durch feine militärische Verfassung für eine tüchtige Kriegführung war. Wohl stand der Prinz unter dem Oberbefehle des bayerischen Heerführers, aber dieser konnte ihn nicht bestimmen sich dem wohlerwogenen Plane unterzuordnen. Denn der Bundestag, der noch zu Frankfurt tagte, wünschte, daß das 8. Korps vor allem diese Stadt decke, und ebenso sträubten sich Württemberg und Baden dagegen ihre truppen von dem unteren Main abziehen zu lassen, weit ihr Laub dadurch den Preußen geöffnet wäre. Jeder Landesfürst wollte vor ffronseber, Lesebuch zur Geschichte Bayerns. 34

5. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 374

1906 - München : Oldenbourg
374 70. Die Schlacht bei Hanau am 30. und 31. Oktober 1813. er selbst wartete mit den Österreichern diese ab und folgte dann rasch den vorausmarschierenden Bayern. Wrede hatte mit dem Oberbefehl des österreichisch-bayerischen Heeres nicht bloß eine militärische, sondern auch eine politische Rolle übernommen. Der Rheinbund bestand noch; wichtige Glieder desselben — Württemberg, Baden, Würzburg, Frankfurt, Hessen — schienen wenig geneigt schon jetzt der deutschen Sache beizutreten. Wrede war es, der den Rheinbund im Südwesten militärisch aufrollte, in dem Maße, als sein Marsch diese Staaten in seinen Bereich brachte. Die Staatsvertrüge, durch welche die südwestdeutschen Staaten zu Anfang November dem Rheinbund entsagten, waren im Wesen nur die bindende ^orm für Zusagen, die Wrede bereits militärisch erzwungen hatte. So hatte Württemberg ans Wredes Drohuug hin, daß er, wenn es den Rheinbund nicht verlasse, das Land feindlich behandeln werde, schon am 23. Oktober einen Militärvertrag mit dem bayerischen General geschlossen, durch welchen der König dem Rheinbünde entsagte und 4500 Mann zu dem österreichisch-bayerischen Heere stellte. Sie schützten während der Hanauerschlacht den Mainübergang bei Aschaffenburg. Ähnliches geschah mit Hessen und Würzburg und auch mit Baden war es eingeleitet. Das Großherzogtum Frankfurt nahm Wrede förmlich in Besitz und vereidete dessen Regierung im Namen der Verbündeten. Am 24. Oktober traf Wrede über Landshut, Neustadt, Neuburg, Donauwörth, Nürblingen, Dinkelsbühl, Anstach, Uffenheim vor Würzburg ein. Er hatte den bestimmten Besehl die Mainlinie zu gewinnen, Würzburg zu uehmen nnb dann im äußersten Falle bis gegen Frankfurt maiuabwärts zu geheu. Die Berennnng von Würzburg hatte indessen nicht die erwartete rasche Kapitulation zur Folge. Auch ein politisches Motiv wirkte verzögernb: der Großherzog hielt mit der kategorisch verlangten Lossage von Napoleon zurück und es galt wesentlich darum auch dieses Glied vom Rheinbünde zu lösen. Erst am 26. übergab der französische Kommandant, General Thurreau, die Stadt und die Regierung erließ ein Manifest, das den Rücktritt des Großherzogs vom Rheinbünde verkündete. Die würzburgischen Truppen traten unter Wredes Befehl. Die Stadt wurde mit 3 Bataillonen besetzt. Jetzt handelte es sich um ein entscheidendes Eingreifen in die Operationen gegen das bei Leipzig geschlagene französische Heer. Die nächste Marschlinie lief am Main abwärts. In Aschaffenburg füllte sich die gesamte Armee vereinigen. Was dann weiter zu geschehen habe, war eine Frage, die nur durch die Nachrichten beantwortet werben konnte, die man über Napoleons Rückzug erhielt. Die bayerische Division Lamotte, das österreichische Reservekorps unter Trautenberg nnb Spleny und die Reitcrbrigcibe Vieregg waren schon im Vorrücken gegen Aschaffenburg. Am 27. Oktober folgten die bayerischen Divisionen Rechberg und Beckers, die übrige bayerische Reiterei und die österreichische Division Fresnel.

6. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 149

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 149 — Am Schlangenbach. Durch Wiese und Feld sind wir hinausgezogen zu ihm. Da fließt er wie immer in seinem gewundenen Bette. Durch das klare Wasser erblicken wir deu Sand auf dem Grunde. Heute wollen wir sehen, wo die Strömung ist, d. h. wo das Wasser am schnellsten fließt. Holzstückchen und Korke lassen wir schwimmen und achten genau auf ihre Bahn. Hier auf der geraden Strecke schwimmen sie in der Mitte. Da kommen sie an den ersten Bogen, schnell werden unsre „Schifflein" nach der Außenseite ge- trieben. Hart am Ufer schwimmen sie dahin, nähern sich dann wieder der Mitte, um wiederum dem Ufer zugetrieben zu werden. Jetzt steuern sie wieder der Mitte zu. Da naht eine neue Biegung des Baches. Sie geht nach der andern Seite. Wieder treiben unsre Segler der Außenseite zu wie vorher. Auf der ganzen Fahrt sehen wir unsre Schifflein bei jedem Bogen der Außenseite zutreiben. Da ist also die Geschwindigkeit des Wassers am größten, daher geht die Strömung. Unterwegs sind einige Fahrzeuge gestrandet. Sie kamen der Innenseite des Baches näher, schwammen langsamer und lagen schließlich als Wrack da. Wir stellen die Ursache der Strandung fest. Sie sind auf Sand geraten. Bei dem ersten Schiff und bei allen andern sehen wir, daß sie an der Innenseite liegen blieben. An jeder Innenseite waren Sandbänke. S. S. 156. Woher kommen sie? Der Sache müssen wir auf den Grund kommen. Aufmerksam betrachten wir an der Innenseite das Wasser. Es fließt langsam, fast scheint es zu stehen. Blättchen und Halme, die hierhin ver- schlagen werden, bleiben liegen. Znngenförmig streckt sich die Sandbank in den Bach hinaus. Hier stockt aller Verkehr für Augenblicke. Taufende von Wassertropfen ruhen etwas aus von ihrer langen Reise nach dem Meere und entledigen sich ihres Gepäcks. Da fallen winzig kleine Sand- körnchen, Sternchen, Tierchen und Pflänzchen nieder und bilden nach und nach den kleinen Sandhügel, der täglich, stündlich wächst. So entstehen die Sandbänke. Nun wenden wir uns der Außenseite zu. Da gibt's weder Rast noch Ruh. So schnell eilen hier die Tropfen dahin, als gälte es, die verlorene Ruhezeit schnell wieder wett zu machen. Auch das verlorene Gepäck soll wieder ersetzt werden. Denn hier nagt und wäscht das Wasser unausgesetzt Erdteilchen ab und lrägt sie fort. Schon ist das User einen Fußbreit untergraben und ausgewaschen. Bald fällt ein Stück des Ufer- randes ins Wasser. Wie kommt es nun, daß unser Bach bald nach dieser, bald nach jener Seite ausbiegt? Wir werden seine User untersuchen. Wir graben an der Innenseite in der Nähe des Ufers ein tiefes Loch und betrachten den Boden und feine Härte. Er ist ziemlich hart und steinreich. An der Außenseite sinden wir weichen und sandigen Boden. Er ist weniger widerstandsfähig. Hier kann das Wasser leichter' abwaschen und ausuagen als an der härteren Innenseite. Wir erkennen daraus: Der Bach wäscht immer an der Seite aus, wo der Boden am weichsten ist Nun wollen wir noch feststellen, wie schnell unsre Schifflein auf dem Wasser schwimmen. Wir nehmen runde Körke dazu. Von der Brücke an fließt der Bach eine Strecke gerade fort. 20 m messen wir ab. Hier

7. Unsere Heimat - S. 40

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
Steine losgerissen, daß es einzustürzen droht. Man kann ganz genau sehen, wie hoch das Wasser gestanden hat. Am deutlichsten zeigt uns dies der Rententurin. Dort wird jedesmal die Höhe des Wasserstandes durch einen Strich angegeben. In den über- schwemmten Straßen ist eine dicke Schlammdecke zurückgeblieben. Die Straßenreiniger haben jetzt viel Arbeit, die frühere Sauberkeit wieder herzustellen. Auf deu Wiesen und Feldern aber bleibt der Schlamm liegen,- denn es wäre unmöglich, ihn zu entfernen. Es ist aber auch gar nicht nötig,' er macht den Boden fruchtbar. So richtet das Hochwasser nicht nur Schaden an, sondern es stistet auch manchen Nutzen. 28. Die Maininseln. egenüberderbrückenmühle, gerade unter den „Kanonensteppeln", befindet sich eine steile Treppe. Sie führt zur Maininsel, die mit der Brücke durch ein künstliches Steinpflaster verbunden ist. Sonst ist sie ganz von Wasser umgeben. Die User sind sehr flach. Man kann deutlich sehen, wie sich der Boden von hier aus allmählich ins Wasser senkt, und wie das Flußbett nach der Mitte zu immer tiefer wird. 2. Die Insel teilt den Fluß in zwei Teile. Der Hauptarm fließt an der Frankfurter Seite. Der Nebenarm an der Sachsen- 40

8. Unsere Heimat - S. 56

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
Kammer abfließen, bis es so tief steht wie das Wasser unterhalb des Wehrs. Das Schiff senkt sich allmählich mit herab. Dann wird das untere Tor geöffnet, und das Schiff kann ausfahren. Will ein Schiff flußaufwärts fahren, so muß es zunächst durch das untere Tor in die Schleusenkammer. Das obere Tor muß natürlich geschlossen sein. Ist das Schiff darin, wird das untere Tor geschlossen. Von oben läßt man langsam Wasser ein- laufen, bis es so hoch steht wie oberhalb des Wehrs. Mit dem Wasser hebt sich auch das Schiff. Dann wird das obere Tor- geöffnet, und das Schiff kann weiter stromaufwärts fahren. 5. Die Floßrinne hat nur ein Tor, da die Flöße nur fluß- abwärts fahren. Wenn es geöffnet wird, stürzen die Wassermassen mit Gewalt hindurch und reißen das Floß mit in die Floßrinne. 1. Wer baut aus einem Zigarrenkistchen eine Schleusenkammer? 2. Errichte mit einigen Haarnadeln und Streichhölzern ein Stück Nadelwehr! 37. Die Brücken, insbesondere die Alte Mainbrücke. Uber den Main sichren 5 Brücken. Außerdem gibt es noch zwei Eisenbahnbrücken. Die eine von ihnen kann auch von Fuß- gängern benutzt werden. Die meisten Brücken sind noch keine 50 Jahre alt. Sie wurden erst erbaut, als die Stadt sich mehr und mehr entwickelte und der Verkehr nach Sachsenhausen zunahm. 2. Die jüngste Brücke befindet sich oberhalb der Alten Main- brücke und heißt Obermainbrücke. Sie beginnt vor der Stadt- f f 56

9. Unsere Heimat - S. 48

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
3. Wir haben die Obermainbrücke hinter uns. Vor uns dehnt sich eine lange Reihe zusammengebundener Baumstämme aus. Es sind Flöße. Sie liegen still in ihrem Hafen der Gerbermühle gegen- über, als wollten sie sich von ihrer langen Reise ausruhen. Es sind nicht viele Flößer daraus. Vielleicht ruhen sie sich auch aus und schlasen in der Bretterhütte, aus der eine blauweiße Fahne weht. Aber hinten aus den Flößen, da geht es lustig zu. Einige Knaben und junge Burschen nehmen ein Bad. Etliche sind im Wasser, andre lausen aus den Flößen hin und her. Ist denn das Baden hier erlaubt? Gewiß, denn hier ist das Freibad. Leute, deuen die Ausgaben sür ein Bad in der Bade- anstalt zu hoch sind, dürfen hier baden. Aber es ist doch nicht ganz ungefährlich. Man muß schon ein guter Schwimmer sein, wenn man hier baden will. Bim, bim! Die Schiffsglocke ertönt von neuem. Wir sind am Ziele. Die Räder gehen langsamer. Das Schiff steuert rechts. An der Landungsbrücke legt es an. Ein Schiffsknecht wirft ein Seil auf das Ufer/ ein andrer wickelt es rasch um einen Eisen- Pfosten. Das Schiff wird angebunden. Man schiebt eine leichte Brücke au das User, und die Leute steigen aus. Bald ist der Dampser leer. Die meisten Fahr- gaste gehen nach der Gerbermühle. Auch wir kehren in dem schat-. tigen Garten dort ein. Es ist ein herrliches Plätzchen. Die Luft ist köstlich. O wie fein wird uns das Vesperbrot schmecken! 1. Zeichne Boote, einen Einser und einen Vierer! 2. Höhle das Rindenstück einer Kiefer aus und forme einen Kahn daraus! 3. Mit welchen Tieren haben ein Boot und ein Einser Ähnlich- keit? (Ruder, Steuer!) 33. Am Kohlenhafen. Unterhalb der Wilhelms-Brücke streckt sich am linken Main- ufer eiue Reihe eiserner Arme drohend in die Lust. Doch haben sie uichts Böses im Sinn. Sie gleichen dem Arm des Gerbermühle. 48

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 149

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
149 heftigste Granatfeuer, und als Graf Bismark ihn zurückhalten wollte, antwortete er: „Ich kann doch nicht davonreiten, wenn meine brave Armee im Feuer steht." Dem Anprall der Reiterei vermochte der Feind nicht zu widerstehen, sein Rückzug wurde zur wilden Flucht nach der Festung Königsgrätz zu. „Ich habe alles verloren, nur leider mein Leben nicht!" foll Benedek gesagt hoben. Die Oesterreicher hatten 40,000 Mann eingebüßt, darunter 20,000 Gefangene. 174 Geschütze und 11 Fahnen waren den Preußen in die Hände gefallen, aber auch 10,000 von ihnen deckten todt oder verwundet das Schlachtfeld. Fast ohne Widerstand verfolgten die Preußen das österreichische Heer bis in die Nähe von Wien. Am 22. Juli trat eine Waffenruhe ein und am 26. wurde auf dem Schlosse zu Nikols bürg ein Waffenstillstand geschlossen, der schon die Vorbedingungen des Friedens feststellte. 5. Auch in den Maingegenden war Preußen siegreich gewesen. Dort standen die Bundesgenossen Oesterreichs: Baiern, Würtemberg, Baden, Hessen, Nassau und einige Kleinstaaten den Preußen unter Vogel von Falkenstein gegenüber. Die Verbündeten waren den Preußen an Zahl überlegen, aber dennoch wurden sie in vielen größeren und kleineren Gefechten geschlagen und immer weiter zurückgedrängt. Der Friede mit den süddeutschen Staaten wurde in Berlin geschlossen. Die Friedensunterhandlungen mit Oesterreich führten zum Frieden von Prag. In diesem Frieden erkannte der Kaiser von Oesterreich die Auslösung des deutschen Bundes an und trat Schleswig-Holstein an Preußen ab. Hannover, Kurhessen, Nassau, der nördliche Theil des Großherzogthums Heffen und Frankfurt wurden mit dem preußischen Staate vereinigt. Mit dem Königreiche Sachsen und den übrigen Staaten Norddeutschlands schloß Preußen den norddeutschen Bund. 61. Der deutsche Krieg gegeu Frankreich von 1870 und 1871. 1. Schon lange hegten die Franzosen den Wunsch, ihr Land bis an den Rhein, welchen sie sür die natürliche Grenze Frankreichs im Osten ansahen, zu vergrößern. Dies war auch der lebhafte Wnnfch Napoleons Iii., der 1852 durch Eidbruch und greuliche Gewaltthaten in Frankreich die Kaiserkrone gewonnen hatte. Schon im Frühjahre 1866 versprach er Preußen 300,000 Mann Hülfstruppen gegen Oesterreich und eine Vergrößerung pon 6 bis 8 Millionen Seelen, wenn Preußen ihm einen Landstrich zwischen Rhein und Mosel abtreten wollte. Als König Wilhelm diesen Vorschlag ablehnte, suchte Napoleon seine Absicht mit Gewalt durchzusetzen. Am 6. August 1866 ließ er Preußen den Krieg androhen*rwenn es ihm nicht wenigstens die Festung Mainz abtreten würde. Graf Bismarck antwortete: „Gut, dann ist der Krieg erklärt." Als nun aber Preußen mit Oesterreich Frieden schloß, war für Napoleon die günstigste Gelegenheit zum Angriff entschlüpft; er schob seinen Plan deshalb auf und verwandte die Zeit zur besseren Ausrüstung seines Heeres. Im
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