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1. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 45

1907 - Leipzig : Voigtländer
21. Kaiser Friedrich I.. 11521190. 45 4. Das Pffngftfeft zu Mainz, Friedrichs hohes Ansehen zeigte sich besonders bei einem groen Feste zu Mainz in den pfingsttagen des Jahres 1184, wo er zwei seiner Shne zu Rittern schlug, und wo ihm viele Fürsten und groe Volksscharen jubelnde Huldigungen dar-brachten. Rus allen Teilen der christlichen Welt waren zu dieser Feier Fürsten und Ritter, Bischfe, bte und Priester zusammengestrmt, aus Frankreich, England, Italien und selbst aus Spanien. Und da die Stadt Mainz die mehr als vierzigtausend zhlende Fremdenschar nicht unter-bringen konnte, so wurden aus einer Ebene am Rhein prchtige Wohnungen fr die Fürsten und groe Seite fr die brigen Gste aufgebaut. Ruch Knstler und Dichter waren aus fernen Landen herbeigeeilt, um das Kaiserfest zu verherrlichen. Der Kaiser bewirtete alle Teilnehmer und nahm selbst an den Festspielen der Ritter teil. Rlles war begeistert fr den groen Kaiser, und die Dichter priesen ihn als den mchtigsten der Herrscher und als die Zierde der christlichen Ritterschaft. Das Pfingstfest zu Mainz mar der Hhepunkt des hohenstaufischen Glanzes. 5. Barbarossas Kreuzzug und Tod 1190. Rm Rbenb seines Lebens unternahm der ritterliche Kaiser noch einen Kreuzzug nach dem gelobten Lande. Das Knigreich Jerusalem hatte seit seiner Grndung (19, 5) harte Kmpfe mit den Unglubigen zu bestehen gehabt. Besonders brachten es die mohammedanischen Herrscher von gypten in groe Bedrngnis. Zwar kamen der Stadt Jerusalem von Zeit zu Zeit neue christliche Heere zu Hilfe; aber die Not der Christen in Palstina wurde immer grer. (Endlich eroberte der tapfere Sultan Sal ab in von gypten die heilige Stadt. Run rsteten sich die mchtigsten Könige in (Europa, das gelobte anb wiederzugewinnen. Ruch der greise Barbarossa zog an der Spitze eines groen Heeres nach dem {Ttorgenlanbe. Rber er sollte das Ziel seiner Kreuzfahrt nicht erreichen. Rls er in Kleinasien auf seinem Streitrosse einen Flu burchschwimmen wollte, rissen ihn die Wellen fort. Leblos brachten ihn seine Gefhrten ans Ufer. So beschlo Friedrich seine helbenlaufbahn. Unbeschreiblich war die Trauer des Heeres, unbeschreiblich die Trauer des ganzen Volkes, als die Kunbe seines Tobes nach Deutschland) gelangte. Das Volk konnte und wollte es nicht glauben, ba sein groer Kaiser, der gewaltige Barbarossa, wirklich gestorben sei. (Er lebte fort in der Sage. Im Thringerlanb, erzhlte man sich spter, tief unten im Kyffhuserberge sitze er schlafenb, das Kinn gesttzt auf einen steinernen Tisch, durch den sein Bart gewachsen sei. Den Gipfel des Berges umflgen Raben; enblich aber werbe ein Rbler kommen und sie hinwegscheuchen. Dann erwache der alte Barbarossa aus seinem Schlummer und bringe die alte Macht und Herrlichkeit des Deutschen Reiches roieber.

2. Geschichte der Neuzeit - S. 341

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 33, 5. Preußens Eingreifen. 341 Weder das deutsche Volk noch der wohlmeinende König von Preußen hatte die Einigung der deutschen Stämme unter einem mächtigen Oberhaupt zustande gebracht; es bedurfte anderer als friedlicher Mittel, den Knoten des Wirrsals in dem Jnteressenstreit zu lösen. Friedrich Wilhelm Iv. erlebte diese Lösung nicht mehr. Sorge und Enttäuschung hatten sein Gemüt niedergedrückt und zuletzt gar das Licht seines Geistes umschleiert. Im Jahre 1858 übernahm, da der König kinderlos geblieben rvar, sein Bruder Wilhelm, der Prinz von Preußen, die Regentschaft. Preußen war unter Friedrich Wilhelms Iv. Regierung durch die beiden hohenzollernschen Fürstentümer Hechingen und Sigmaringen vergrößert worden, welche deren Fürsten zu Nutzen der deutschen Einigung (Dezember 1849) gegen ein Jahrgehalt abgetreten hatten. Dieser Vorgang hatte zur Stiftung des hohenzollernschen Hausordens „Vom Fels zum Meer" geführt. Der erfreuliche Aufschwung, welchen Handel und Gewerbe genommen hatten, führte zur Gründung einer preußischen Kriegsslotte und 1853 zur Erwerbung eines Gebietes von der oldenburgischen Regierung am Jahdebusen, wo mit der Anlegung eines Kriegshafens an der Nordsee, dem jetzigen Wilhelmshafen, begonnen wurde. Friedrich Wilhelm Iv. erlag seinen Leiden am 2. Januar 1861. §. Z4. üu§[ant[ und die Türkei. Der orientalische Krieg 1853 —1856. Kaum waren die revolutionären Bewegungen gedämpft, so führten die Angelegenheiten des Orients neue Kämpfe herbei. Im türkischen Reiche hatte der Sultan Abdul Medschid (1839—1861) im Jahre 1839 allen seinen Unterthanen, ohne Unterschied des Glaubens, Sicherheit des Lebens, des Eigentums und Gleichheit vor dem Gesetze verheißen. Gleichwohl fehlte es, namentlich seit 1852 infolge der Erhebung der alttürkischen Partei, nicht an Verletzungen dieses Reichsgesetzes. Als nun ein türkisches Heer unter Omer Pascha die unabhängigen und unter russischem Schutze stehenden Montenegriner 1853 zu unterwerfen suchte, mußte zwar die Pforte aus Ostreichs Drohung vom Kriege ablassen und das Versprechen geben, die bosnischen Christen vor Bedrückungen zu währen; bald aber riefen die Streitigkeiten über den Besuch der heiligen Stätten in Palästina einen großen Krieg hervor. Als nämlich die Pforte im Jahre 1852 allen christlichen Konfessionen gleiche Rechte an den heiligen

3. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 179

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
3. Friedrich Ii. 179 tische und naturwissenschaftliche Studien, Heilkunde und Astronomie gepflegt wurden; seine Paläste und Schlösser glänzten in Pracht und Luxus; Sänger, Lautenspieler und Dichter verherrlichten seinen Hof. Die lombardischen Städte hatten das schwache Reichsregiment während der deutschen Thronstreitigkeiten benutzt, um ihre republikanische Verfassung auszubauen. Sonst zwieträchtig und in steten Fehden unter einander begriffen, waren sie doch in der Nichtachtung der kaiserlichen Rechte einig. Gern hätte Friedrich ihren Widerstand mit den Waffen in der Hand gebrochen; doch der Papst drängte zu dem längst versprochenen und wiederholt aufgeschobenen Kreuzzuge, und der Kaiser durfte sich der Erfüllung seiner Zusage füglich nicht länger entziehen. Uebrigens hatte er seit seiner 1225 erfolgten zweiten Vermählung mit der Prinzessin Jolanth e von Jerusalem den Titel eines „Königs von Jerusalem" angenommen, ein Grund mehr, ihn zu der Ausführung des Zuges zu bestimmen. Große Schaaren von Pilgern aus Deutschland, Frankreich und der Lombardei strömten zur festgesetzten Zeit nach den Sammelplätzen in Unteritalien, um auf einer zahlreichen Flotte nach dem Morgenlande eingeschifft zu werden. Aber bald nach der Abfahrt nahm das Fieber, das bereits zu Lande Tausende hingerafft und auch Friedrich und seine Begleiter ergriffen, so zu, daß man wieder umkehren mußte. Da ließ Papst Gregvr Ix., der nach Houorius' Tode den römischen Stuhl bestiegen und trotz seiner 80 Jahre mit jugendlicher Kraft und Kühnheit die Pläne des siebenten Gregor zu verwirklichen strebte, seinem Zorne gegen den Kaiser freien Lauf. Ohne die Umstände geprüft, ohne Friedrichs Gesandte auch nur gehört zu haben, beschuldigte er diesen des Undankes und des Wortbruches, der Heuchelei und der Lüge und sprach den Bann über ihn aus. Friedrich vertheidigte sich in einer Gegenschrift und warf zugleich dem römischen Hofe vor, nicht das Wohl der Christenheit, sondern nur die Ausbreitung der päpstlichen Herrschaft und die Erniedrigung der Fürsten im Sinne zu haben. Und um zu zeigen, daß seine Krankheit kein Vorwand gewesen, rüstete er emsig zu einem neuen Zuge, der auch im folgenden Jahre zu Stande kam. [1228 Aber dasselbe Unternehmen, dessen Verzögerung ihm vorher so schwer angerechnet worden, war jetzt Sünde, weil es ohne des Papstes Mitwirkung zur Ausführung kam. Ja Gregor that Alles, um einen Erfolg des Kaisers unmöglich zu machen. Er ließ den Bannfluch in Palästina verkündigen und gebot dem Patriarchen von Jerusalem sowie der gestimmten Ritterschaft im heiligen Lande, den Anordnungen Friedrichs keine Folge zu leisten. Trotzdem erreichte dieser mehr, als seit 40 Jahren durch Ströme von Blut erreicht worden war. Er schloß mit dem Sultan Kamel von Egypten, in dessen Besitz damals der größte Theil Palästinas war, 12 *

4. Für die Klassen 7 und 6 - S. 93

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
33. Friedrich I. Barbarossa, (1162 1190.) 93 angetan mit weien Kleidern, barfu zum heiligen Grabe und beteten bort, voll Dank, da Gott ihnen geholfen hatte. Zum Beherrscher des Reiches, das sie nunmehr in Palstina errichteten, whlten sie den frmmsten Ritter aus ihrer Mitte, Gottfried von Bouillon. Er nannte sich aber nur Beschtzer des heiligen Grabes, da er dort, wo Christus die Dornenkrone ge-tragen hatte, nicht eine irdische Knigskrone tragen wollte. Wenn auch das Knigreich Jerusalem durch immer neue Scharen glubiger Kreuzfahrer aus dem Abendlande untersttzt wurde, wenn auch noch sechs groe Kreuzzge und viele kleinere zu seinem Schutze unter-nommen wurden, so konnte es sich doch nicht lange gegen die immer wieder anstrmenden Trken halten und wurde schon 1187 ihre Beute. Aber ein Vorteil blieb dem Abendlande aus diesen gewaltigen Zgen. Der Handel Europas, besonders der italienischen Städte, blhte von Jahr zu Jahr be-deutender auf, orientalische Waren gelangten nach Europa, und der Kauf-mannsstand in Italien und Suddeutschland erhob sich zu einer nie ge-ahnten Hhe und Macht. 33. Friedrich I. Barbarossa. (1152 1190). Bali) nach dem Aussterben des frnkischen Knigshauses kam das Herr-lichste und weitaus glnzendste Herrschergeschlecht auf den deutschen Thron, die H o h e n st a u f e n. Ihre Stammburg lag auf einem Felskegel am Westabhange des deutschen Jura im Schwabenlande, nicht weit von der Hohenzollernburg. Der erste König aus dieser Familie war K o n r a d Iii.; ihm folgte sein Neffe Friedrich I. (11521190). Wegen seines rot- Friedrichs i. blonden Bartes von den Italienern Barbarossa, zu deutsch Rot-b a r t, genannt, war er, wenn auch nur von mittlerer Gestalt, doch das Abbild eines echt deutschen Mannes. Seine scharfblickenden Augen, sein freundliches Angesicht, sein sicheres Auftreten zeigten den König in ihm; seine hohe Begabung, sein klarer Verstand und die Festigkeit seines Willens, die Gewandtheit in allen ritterlichen bungen und die tiefe Frmmigkeit seines Gemtes haben gerade das Bild dieses Kaisers wie keines andern unauslschlich in die Herzen des deutschen Volkes eingeprgt, so da nicht nur seine Regierungszeit der Hhepunkt der deutschen Kaiserzeit des Mittel-alters war, sondern da auch nach seinem Tode der Name Friedrich Bar-barossa in vielen sagenhaften Liedern und Geschichten gefeiert wurde. Friedrichs hauptschliches Streben ging von Anfang an dahin, die alte Friedrichs Kaiserherrlichkeit, wie sie unter Otto I. bestanden hatte, aber unter den hte ivmbar-letzten frnkischen Kaisern tief gesunken war, wieder in vollem Umfange her- S" zustellen. Da galt es vor allem, die Städte Norditaliens, welche durch den Handel mit dem Orient zu gewaltiger Macht gelangt waren und in ihrem

5. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 177

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 177 -102. Das Deutsche Reich und die Bekenner des Islams. Quelle: Tischrede Kaiser Wilhelms am 8. November 1898 in Damaskus. Fundort: Johs. Penzler a. a. O. Bd. 2. S. 126 und 127. Angesichts der Huldigungen, die uns hier zuteil geworden sind, ist es mir ein Bedrfnis, im Namen der Kaiserin und in meinem Namen fr den Empfang zu danken, fr alles, was in allen Stdten dieses Landes uns entgegengetreten ist, vor allem zu danken fr den herrlichen Empfang in der Stadt Damaskus. Tief ergriffen von diesem berwltigenden Schauspiele, zu gleicher Zeit bewegt von dem Gedanken, an der Stelle zu stehen, wo einer der ritterlichsten Herrscher aller Zeiten, der groe Sultan Saladin, geweilt hat, ein Ritter ohne Furcht und Tadel, der oft seine Gegner die rechte Art des Rittertums lehren mute, ergreife ich mit Freude die Gelegenheit, vor allen Dingen dem Sultan Abdul Hamid zu danken fr seine Gastfreundschaft. Mge der Sultan und mgen die 300 Millionen Mohammedaner, die, auf der Erde zerstreut lebend, in ihm ihren Khalisen verehren, dessen versichert sein, da zu allen Zeiten der Deutsche Kaiser ihr Freund sein wird! Ich trinke auf das Wohl Seiner Majestt des Sultans Abdul Hamid! 103. Deutschland und sterreich-Ungarn. Quelle: Instruktion des Reichskanzlers fr den deutschen Botschafter in Wien vom 13. Oktober 1908.x) Fundort - Wilhelm von Massow a. a. >. Bd. 5. S. 125. Ich hatte gestern Gelegenheit zu einer lngeren Aussprache mit Seiner Majestt dem Kaiser und Könige und bin in der Lage, Ihnen zu sagen, da Seine Majestt vollstndig den Standpunkt billigt und teilt, den ich vom ersten Tage an eingenommen habe, die Auffassung nmlich, da fr uns weder Veranlassung vorliegt, noch auch Neigung bei uns besteht, das Vorgehen unserer Verbndeten einer Kritik zu unterziehen, wohl aber der feste Wille, in Erfllung unserer Bndnispflichten an seiner Seite zu stehen und zu bleiben. Auch fr den Fall, da Schwierigkeiten und Komplikationen entstehen sollten, wird unser Verbndeter auf uns rechnen knnen. Seine Majestt der Kaiser und König, dessen verehrungs-volle Freundschaft fr den ehrwrdigen Kaiser und König Franz Joseph bekannt ist, steht in unerschtterlicher Treue zu seinem erhabenen Verbndeten. 1) Am 5. Oktober 1908 annektierte sterreich-Ungarn Bosnien und die Herzego-wina. Dieser Vorgang lie die Gefahr eines groen europischen Krieges in nchster Nhe erscheinen; der Bund mit Deutschland war auf die schrfste Belastungsprobe gestellt. Er bewhrt sich, wie das Schriftstck zeigt; diese Entschlossenheit Deutschlands beseitigte die Kriegsgefahr. In der Reichstagsrede vom 29. Mrz 1909, in der Fürst Blow dieses Schreiben verlas, sagte er noch: Ich habe irgendwo ein hhnisches Wort gelesen der unsere Vasallenschaft gegenber sterreich-Ungarn. Das Wort ist einfltig. Es gibt hier keinen Streit um den Vortritt wie zwischen den beiden Kniginnen im Nibelungenliede; aber die Nibelungentreue wollen wir aus unserem Verhltnis zu sterreich-Ungarn nicht ausschalten; die wollen wir gegenseitig wahren." (Wilhelm von Massow a. a. O. Bd. 5. S. 127.) W, u, O, Heinze-Kinghorst, Quellcnlesebuch. in. 12

6. Geschichte des preußischen Staates - S. 195

1900 - Münster i. W. : Schöningh
— 195 — mit einer mächtigen Flotte nach Rußland, von da zum Könige von Schweden und zum Könige von Dänemark. Noch in demselben Jahre besuchte er die süddeutscher: Bundessürsteu und den Kaiser von Oesterreich und begab sich von hier nach Rom, wo er sowohl dem Könige von Italien, als auch dem Oberhaupte der katholischen Kirche einen Besuch abstattete. Im Sommer 1889 folgte dann eine Reise zu seiner Großmutter uach England, und zur Vermähluugsseier seiner Schwester Sophie begab sich der Kaiser nach Athen und stattete von hier aus auch dem türkischen Sultan in Konstantinopel einen Besuch ab.1) Überall empfing man den Deutschen Kaiser mit den größten Ehren und dem freudigsten Jubel; neue Freuudschastsbüuduisse wurden geknüpft und die, alten, besonders zwischen den verbündeten Mächten Deutschland, Österreich und Italien, enger und fester geschlungen. So gab der Kaiser Fürsten und Völkern die beste Gelegenheit, sich von seinen friedlichen Absichten, die er auch später wiederholt und feierlich bekundet hat, zu überzeugen. Sorge für Heer und Flotte. Trotz feiner großen Friedensliebe ist der Kaiser mit allem Eifer darauf bedacht, das Land gegen die Angriffe der Feinde zu schützen. Die Kriegsmacht wird stets vergrößert, die Zahl der Kriegsschiffe vermehrt, ihre Ausrüstung verbessert, wie es der Größe und dem Ansehen des Reiches entspricht, und wie es der Schutz der Seeküste und die großartige Entwickelung des deutschen überseeischen Handels erfordert. — Für das militär- gerichtliche Verfahren wurde eine einheitliche Militärstrafgerichtsordnung geschaffen, wie sie sowohl deu Anforderungen des heutigen Rechtsbewußtseins, wie der Mannszucht entspricht. — Auf feinen Reisen und bei den großen Herbstmanövern überzengt sich der Fürst persönlich von dem Zustande der Land- und Seemacht und der Kriegstüchtigkeit seiner Soldaten. An seinem Bruder Heinrich, der eiu unerschrockener und tüchtiger Seeoffizier ist, hat Kaiser Wilhelm eine kräftige Stütze. Sorge für die arbeitenden Volksklassen. Getren seiner Erklärung bei Eröffnung des ersten Reichstages im Jahre 1888, sich der arbeitenden Volksklasse ganz besonders annehmen zu wollen, sucht Kaiser Wilhelm Ii. das von seinem hochseligen Großvater begonnene Werk der Menschenfreundlichkeit mit Klugheit und Entschiedenheit zu Ende zu führen. Ant 4. Februar 1890 richtete er zwei Erlaffe an den Reichskanzler und den Handelsminister, worin er seiner Arbeitersrenndlich- ') Im Jahre 1898 besuchte der Kaiser Konstantinopel abermals, dann reiste er mit seiner hohen Gemahlin nach Palästina, betete an den heiligen Stätten und gab aller Welt das Beispiel eines uberzeugnngstreuen christlichen Fürsten. Georg-Eckert-Instttut für intern ssonate Schulbuchfvrschung Braun»ohw#lfl -Schusrjehbfbfiethek -

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 352

1861 - Münster : Coppenrath
352 die Absicht, Aegypten zu erobern und Mohamed's Religion abzuftellen; sein Angriff sei nur gegen die Mameluken, die Feinde des Sultans, gerichtet, um das Land von ihrer Ty- rannei zu befreien." Allein die Pforte ließ sich durch solche Vorspiegelungen nicht täuschen und erklärte ihm den Krieg. In diesem fremden Erdtheile hatten die Franzosen mit außer- ordentlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Der Weg nach Kahiro führte durch eine große Sandwüste, in welcher sie unablässig von den auflauernden mamelukischen Reitern verfolgt wurden. Verloren war Jeder, der sich nur einige Schritte vom Haufen trennte. Auf ihren raschen Pferden kamen die Feinde eben so schnell herangeflogen, als sie wieder verschwanden. Ungeachtet aller Mühseligkeiten und Gefahren blieben die Franzosen stets heitern Muthes, ja trieben noch Scherz und Kurzweil. Auf ihrem Zuge ergötzten sie sich damit, die Esel, welche das Ge- päck der Gelehrten trugen, ihre „Halbgelehrten" zu nennen. So oft die Generale beim Heransprengen der Mameluken kommandirten: „Das Viereck gebildet, die Gelehrten und Halb- gelehrten in die Mitte!" lief jedesmal ein schallendes Geläch- ter durch die Reihen. Schlacht bei dca Pyramiden (1798). — Am 21. Juli (1798) langten die Franzosen im Angesichte der Pyramiden an, als eben die Sonne aufging. Auf einmal machte das Heer vor Erstaunen aus freien Stücken Halt, um diese Rie- sendenkmäler zu begrüßen, die aus einem so hohen Alterthume auf uns gekommen sind. Als dieses Bonaparte sah, rief er voll Begeisterung aus: „Franzosen, heute werdet ihr den Be- herrschern Aegyptens eine Schlacht liefern; vergesset nicht, daß von den Höhen dieser Denkmäler vier Jahrtausende auf Euch herabschauen!" Und mit nie gesehenem Muthe griffen die Fran- zosen, im Angesichte dieser ehrwürdigen Denkmäler des Alter- lhumes, die bei denselben aufgestellten zahllosen Heeresmasscn der Mameluken an und erfochten den glänzendsten Sieg über dieselben. Seit dieser Schlacht bei den Pyramiden ward

8. Geschichte des Mittelalters und der Reformationszeit - S. 96

1899 - Leipzig : Teubner
96 Das Mittelalter. Feste, Herzog Friedrich, der nach des Vaters Hingang die Fhrung ge-habt hatte. Als nun Philipp August und Richard Lwenherz, der unterwegs einem Zweig des Komnenengeschlechts Cypern entrissen hatte, angekommen waren, wurde die Stadt endlich zur bergabe gezwungen Heimkehr der (1191). Die Deutschen, ebenso der mit Richard entzweite Philipp traten Deutschen und bett Heimweg an. Allein rang nun der heldenkhne, aber grausame Richard" Richard mit Saladin um den Besitz des heiligen Landes. Zuletzt kam es zu einem Waffenstillstand, der zwar Jerusalem in den Hnden der Moslim lie, aber wenigstens den Kstenstrich von Joppe bis Akkon den Vertrag. Christen einrumte. König Guido empfing von Richard die Belehnung mit Cypern. Dieser Kreuzzug, an sich sast ergebnislos, wurde dadurch Stiftung des bedeutsam, da damals der erste Grund zum Deutschorden gelegt Deutschordens. tourbe (g toar nmlich während der Belagerung von Akkon ein deutsches Krankenhaus, das der Jungfrau Maria geweiht war, errichtet worden. Nach der Einnahme der Stadt ward es in diese verlegt. Aus demselben entwickelte sich ein geistlicher Ritterorden (1198), der Orden der Ritter unserer lieben Frauen" genannt, in den ausdrcklich nur Deutsche aufgenommen wurden. Seine Tracht bestand aus einem weien Mantel mit schwarzem Kreuz. Als infolge reicher Schenkungen fr die Ordensgter der einzelnen Landschaften Landmeister eingesetzt wurden, vertauschte der Obere des Ordens seinen bisherigen Titel Meister mit dem eines Hochmeisters. 22. Heinrich Vi. (1190-1197). Heinrich Vi. Noch jung cm Jahren er zhlte deren erst 24 - hatte ii90-ii97 Heinrichs, Friedrich Rotbarts ltester Sohn, die Reichsverweserschaft und bald darauf die Herrschaft selbst angetreten. In dem schmchtigen, zartgebauten Krper arbeitete ein rastloser Geist, immer neue Entwrfe, immer neue Sorgen durchdenkend. Eine Herrschernatur hochbegabt^), und in der Kunst der Verhandlung erfahren, kannte er keine Freude, keine Leidenschaft als die, die Macht auszuben. Herrisch und hart, war er geneigt, Hindernisse mit groer Rcksichtslosigkeit aus dem Wege zu rumen. . Heinrichs des Kaum war Friedrich I. nach Sdosten gezogen, als Heinrich der Lwen Eidbruch Lwe in seine Lnder zurckkehrte. Nach zweimaligem Wassengange Erhebung, kam es zu einem Frieden, in dem sich der Welse zu mehreren Zu-gestndnissen gentigt sah (1190). Im Jahre 1189 war der Normannen-knig Wilhelm Ii. gestorben, ohne Kinder zu hinterlassen. Heinrich, dem die Groen des Reiches bereits drei Jahre vorher als rechtmigem 2) Da die unter Heinrichs Vi. Namen gehenden Minnelieder wirklich von ihm sind, ist als eine falsche berlieferung abzuweisen.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 75

1882 - Freiburg : Herder
Der sog. lateinische Kreuzzug. Friedrich Ii. 75 Balduin von Flandern zum Kaiser, teilten aber das Reich in große Lehen, während die Venetianer die ihnen wohlgelegenen Inseln und Hafenplätze des Adriatischen und Ägäischen Meeres besetzten. Die Kreuzfahrer erhoben den Venetianer Morosini zum Patriarchen von Konstantinopel und führten die Glaubenseinigung der Griechen mit den abendländischen Katholiken gewaltsam durch; sie erbitterten aber da- durch die Griechen nur noch mehr, welche seitdem gegen die Abendländer (Lateiner) größeren Haß in sich nährte:: als gegen die Türken. Bald stifteten griechische Fürsten eigene kleine Reiche in den abgefallenen Pro- vinzen, und schon 1261 überrumpelte Michael Paläologus Konstantinopel und machte dem lateinischen Kaisertum ein Ende. Kaiser Kriedrich Ii. (1215-1250.) § 72. Friedrich hatte bei seiner Krönung in Aachen das dem Papste schon früher gegebene feierliche Versprechen wiederholt, seinem Sohne Heinrich das Königreich Sicilien zu übergeben; der Papst bestand nämlich darauf, daß Sicilien einen eigenen König habe, damit der päpstliche Stuhl an demselben einen Schutz gegen die deutschen Könige besitze, wenn diese wie Friedrich I. und Heinrich Vi. verfahren sollten. Ebenso feierlich gelobte Friedrich einen Kreuzzug. Streit mit dem Papste. Friedrich in Palästina. (1228.) § 73. Das erste Versprechen hielt Friedrich gar nicht, das zweite erfüllte er erst spät, nachdem er mit dem Papste in einen heftigen Streit geraten war. Endlich schiffte er sich nach Palästina ein und benutzte die Eisersucht der Sultane aus Saladins Geschlecht so geschickt, daß ihm Sultan Kamel Jerusalem, Bethlehem und Nazareth, sowie die Seeküste von Joppe bis Sidon abtrat (1228). Friedrich Ii. setzte sich die Königskrone von Jerusalem in der Kirche des heiligen Grabes selbst auf, kehrte bald nach Italien zurück und ver- söhnte sich auch mit dem Papste, welchem er wieder das Beste versprach. Friedrichs Ii. Krieg mit den Lombarden. (1236—1250.) Die lombardischen Städte bewiesen sich gegen Friedrich Ii. so wider- spenstig als gegen seinen Großvater, sobald der Streit zwischen dem Kaiser und dem Papste entbrannt war. Friedrich betrachtete die Unterwerfung Italiens als die Haupt- fache und kehrte nach 1237 nicht mehr nach Deutschland zurück, sondern ließ seinen Sohn Konrad ^um deutschen Könige wählen und selbst dafür sorgen, wie er mit den widerspenstigen Großen zurechtkomme. In seinem Kampfe mit den italienischen Städten rechnete Friedrich

10. Bd. 2 - S. 379

1854 - Leipzig : Engelmann
379 Frankreich unter der Direetorial-Regierung. französischen Flotte bei Abukir durch Nelson der Hoffnung einer ^-Aug. baldigen Rückkehr beraubt) eine neue Verwaltung, Polizei und Be- steuerung nach europäischem Zuschnitt einrichtete, während die Künstler und Gelehrten, die sich beim Heere befanden, die Merkwürdigkeiten der Na- tur und Kunst dieses Wunderlandes vortrefflich erforschten und beschrieben. So sehr indeß Bonaparte und seine Soldaten die Religionsgebräuche der Muhamedaner schonten und ihren Priestern, Moscheen, Ceremonien und Gebräuchen alle äußere Achtung zollten, so entbrannte doch der Fanatismus in der Brust der Muselmänner und machte ihnen die Herrschaft der Christen höchst verhaßt. Als nun in Folge des neubegründeten europäischen Finanz- wesens Steuern und Kriegsumlagen auferlegt wurden und die Pforte, die sich durch Napoleons Vorspiegelungen von Freundschaft und Ergebenheit nicht täuschen ließ, die Muselmänner Aegyptens und Syriens zum Kampf wider die Christen aufrief, entstand in Cairo eine fürchterliche Empörung, 21. Dct. die nur mühsam durch die überlegene europäische Kriegskunst unterdrückt ward, nachdem gegen 6000 Muhamedaner erschlagen worden. Napoleon benutzte den Sieg zu Erpressungen und zog dann nach Syrien, um die von der m!). Pforte abgeschickten Truppen vom Eindringen in Aegypten abzuhalten. Nach Besiegung der Mamluken bei El Arisch eroberte Bonaparte Jaffa (wo er2v.fcbr. an 2000 rüstige Arnauten, die früher gefangen und unter der Bedingung, nicht ferner gegen Frankreich zu dienen, entlassen, jetzt über wieder ergriffen worden waren, als Meineidige erschießen ließ) und schritt dann zur Belage- rung von Jean d'acre (Akkon). Hier erfuhr Napoleons Glück den ersten 20. März. Stoß. Die Türken, von dem englischen Schiffsobersten (Commodore) Sid- ney Smith mit Belagerungsgeschütz vortrefflich ausgerüstet, schlugen alle Stürme der Franzosen, die bei dieser Gelegenheit Wunder der Tapferkeit ver- richteten, glücklich zurück und tödteten Viele der heldenmüthigen Krieger. — Zugleich bedrohte ein türkisches Heer die europäischen Streiter im Innern des Landes. Das letztere wurde zwar bei Nazareth von Iunot und am Ta- bor von Kleber besiegt und zersprengt, aber dennoch sah sich Bonaparte genöthigt, als die Pest unter seinen Truppen zu wüthen begann, Jean d'acre aufzugeben und den Rückzug anzutreten. Alle Pferde wurden mit Kranken beladen; die Soldaten litten den schrecklichsten Mangel; die Gefahren und Kriegsleiden waren furchtbar; Napoleon theilte alle Mühseligkeiten mit dem Geringsten seines Heers; ja er soll sogar ein mit Pestkranken gefülltes Ho- spital besucht haben. Im Juni erreichte er Cairo wieder und schon im fol- genden Monat schlug er bei Abukir eine dreimal stärkere türkische Armee25.Juli, und richtete durch diesen Sieg, der zu seinen glorreichsten Waffenthaten ge- hört, den sinkenden Muth der Soldaten wieder auf. Bald nachher erfuhr er aus einigen von Sidney Smith ihm aus Schadenfreude zugeschickten Zei- tungsblättern die Unfälle der Franzosen in Italien, was einen solchen Ein- druck auf ihn machte, daß der Entschluß einer Rückkehr nach Frankreich schnell
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TM Hauptwörter (200)200

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