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1. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 223

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 223 - berhmten Note, welche der Vierverband der bulgarischen Regierung bergeben hat; aus dem aber, was man gesprochen und in den Zeitungen geschrieben hat, ersieht man: 1. da uns Rußland und seine Verbndeten nichts fr unsere Neutralitt geben, dagegen aber verlangen, da wir uns mglichst bald an dem Krieg be-teiligen; 2. da Bulgarien seine Armeen dem Vierverband zur vollen Verfgung ber-lassen soll, der sie kommandieren und dorthin senden will, wo er es fr gut findet; 3. da die bulgarische Armee Konstantinopel erobern und dann Rußland ber-geben mu, und 4. gegen all dieses gestattet man Bulgarien, da es das Territorium bis zur Linie Enos-Midia behlt und verspricht ihm einige ganz unklare und unzureichende Kompensationen in Mazedonien, doch nur fr den Fall, da Serbien gengend von Osterreich kompensiert wird. Die Versprechungen Deutschlands und sterreich-Ungarns an Bulgarien fr seine Neutralitt sind in der Hauptsache die folgenden: 1. ganz Mazedonien, einschlielich Skopie, Bitolia, Ochrid usw.; 2. freundschaftliche Vermittlung zwischen Bulgarien und der Trkei zum Zwecke der Abtretung der Linie nach Dedeagatsch und des westlich am rechten Maritzauser gelegenen Territoriums. Diese Einigung mit der Trkei erwartet man in kurzer Zeit. Noch weitergehende territoriale Versprechungen auf Kosten Serbiens haben uns die Zentralmchte fr unsere aktive militrische Mithilfe gemacht. Diese Ver-sprechungen entsprechen unserem Verlangen, lngs der Donau eine gemein-schaftliche Grenze mit Osterreich-Ungarn zu haben. Der gegenwrtige Krieg hat gezeigt, wie unbedingt notwendig es ist, da wir direkt und unmittelbar mit Ungarn eine Verbindung haben mssen, um von einem verrckt gewordenen Serbien unabhngig zu sein. Aber auch andere Teile von Altserbien sind uns in Aussicht gestellt worden. Man sieht hier deutlich, da der Vierverband gegen geringe, ungenaue und zweifelhafte Vorteile von uns groe Opfer fordert, und da Deutschland und Osterreich-Ungarn uns deutlich und ka egorisch zu verstehen geben, was sie uns gegen unvergleichlich geringere Opfer von unserer Seite geben wollen. Doch die Frage hat auch eine andere Seite. Wir glauben berhaupt an keine Ver-sprechungen mehr und noch weniger an solche des Vierverbandes, der Italien als Verbndeten aufnahm, welches auf eine so hinterlistige Art sein Ehrenwort mit Fen trat und einen 33jhrigen Bndnisvertrag gebrochen hat. Wir haben jedoch im Gegenteil vollen Grund, an einen Vertrag mit Deutschland zu glauben, das stets seine Vertragsverpflichtungen erfllt hat und sich mit der ganzen Welt schlgt, nur um seinen vertraglichen Pflichten gegenber der sterreichisch-ungarischen Monarchie nachzukommen. Unsere Hoffnung, unser Ideal ist aber vor allem Mazedonien und dann erst die anderen Lnder, die man uns in Bukarest ge-sthlen hat. Die Erreichung dieses Ideals kann und wird nur dann erfolgen, wenn wir die Neutralitt preisgeben. Schlielich mssen wir zu einer Mchtegruppe halten, die in dem gegen-wrtigen Krieg den Sieg davontragen wird, weil wir nur so die wesentlichen Gebietserweiterungen und unsere weitere Entwicklung sichern knnen. Aus der

2. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 180

1855 - Heidelberg : Winter
180 §. 160. Ein Blick auf die nächste Vergangenheit, Gegenwart u. Zukunft. mengetrctene Nationalgarde, — einem Kampfe, der Karl X. seine Krone kostete. — Er und seine Familie wurden aus Frankreich verbannt, und der Sohn des 1793 guiüotinirten Herzogs von Orleans (Egalité), Ludwig Philipp, wurde zum erblichen König der Franzosen erklärt, und beschwor am 7. August die neue Charte. . Noch int August desselben Jahrs erhoben sich die belgischen (katho- lischen) Provinzen des Königreichs der Niederlande gegen das Haus Oranien, woraus sie von Holland getrennt, und als neutrales Kö- nigreich anerkannt wurden, dessen Krone der Prinz Leopold von S a ch s e n - K o b u r g erhielt (1831). Im Nov. 1830 brach der Aufstand in Polen aus, das sich von Rußland lossagte. Der polnische Commaànt Scrzynecky siegte wohl anfangs, unterlag aber nachher bei Ostrolenka; Paskewitsch erstürmte Warschau und Polen wurde Rußland einverleibt (1832). Auch in Parma, Modena und dem Kirchenstaate erfolgten 1830 Aufstände, wurden aber bald unterdrückt. In Deutschland, wo verschiedene Staaten sich Constitutionen gege- den hatten, entstanden zur Förderung der Nolksfreiheiten geheime Vereine, welche aus Veranlassung der Ermordung Kotzebne's (1819) entdeckt und mit Strenge unterdrückt wurden. Der Einfluß der fran- zösischen Julirevolution führte auch in Deutschland zu Unruhen, und zwar in Braunschweig, Sachsen, Hessen-Cassel und Hannover, und diese hatten die Einführung von Constitutionen zur Folge, woraus auch Preußen eine Provinzial-Ständeverfassung gab und Oesterreich 1832 seine alten Landstände erneuerte. 8. Ein Blick aus die nächste Vergangenheit, aus die Gegenwart und auf die Zukunft. §. 160. Aoch aber glomm das Feuer unter der Asche fort, und weder die verschiedenen Besprechungen, noch die Wiener Conferen- zen konnten das rechte Mittel zur völligen Unterdrückung desselben finden, wenn auch Metternichs Geist, welcher die Glieder des deutschen Bundes leitete, und Ludwig Philipps Politik, der seinen „Bürgerthron" mit Gewandtheit festzustellen wußte, den Ausbruch desselben noch ver- hinderten und eine 30jährige Friedensperiode herbeiführten. Nur einmal drohte der Bruch derselben, als das Ministerium Thiers in Frankreich 1810 das alte Gelüsten der Franzosen nach der Rheingrenze anregte. Aber in jenen Tagen sah dann auch Deutschland, seine Fürsten und Volker einiger, als je, in dem festen Willen, dem Gelüsten des westlichen Nachbars mit allem Ernst entgegentreten, so daß in Vielen wieder die Hoff- nung auf die Wiederherstellung der ehemaligen Größe Deutschlands neu auflebte.

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 175

1871 - Münster : Coppenrath
— 175 — tnit all ihren Nebenreichen; denn mit dem kinderlosen Könige von Spanien, Karl Ii., dessen naher Tod vorauszusehen war, ging die dort herrschende Linie Habsburg, welche Philipp, Karl's V. Sohn, gegründet hatte, zu Ende. Hierzu waren aber große Vorkehrungen nöthig; darum zeigte er sich zum Frieden geneigt. Er kam zu Ny sw ick (Reiß weg! sagte das über die Duldung des Raubes erbitterte Volk), auf einem Schlöffe bei Haag, im Jahre 1697 zu Stande. Ans die gewöhnliche listige Weise unterhandelte er mit jeder der kriegführenden Mächte besonders, zeigte sich aber dieses Mal gegen alle seine Gegner unerwartet großmüthig. Obgleich Sieger, gab er doch alle neu eroberten Orte, außer Straßburg, wieder heraus und trat überdies; Breisach, Freiburg, Kehl und Philippsburg nebst allen kleineren diesseit des Nheins von Frankreich angelegten Festungen ab, gab anch an Spanien die meisten weggenommenen Plätze zurück und erkannte Wilhelm Iii. als König von England an. Die Herzogin von Orleans ließ sich für ihre Erbschaftsansprüche mit Geld abfinden. Dagegen bestand Ludwig auf Erhaltung der von ihm in den meisten Ortschaften der Pfalz eingeführten katholischen Religion, wie sehr auch die Protestanten hiergegen eiferten und sich auf den westfälischen Friedenschluß beriefen, beffen Gewährleistung er doch selbst übernommen habe. Bald zeigte es sich auch, warum Ludwig beim Nyswicker Frieden, zum Erstaunen Aller, so großmüthig gewesen war. Er hatte nur Vorkehrungen treffen wollen, um bei der Erledigung ^s spanischen Thrones seine vermeintlichen Ansprüche auf denselben kräftig verfechten zu können. Schon im dritten Jahre n«ch bcm Ryswicker Frieden, im Jahre 1700, kam es hierüber 8u einem höchst blutigen Kliege, der bis zum Jahre 1714 fort-jpüthete. Dieser Krieg wird der spanische Erbfolgekrieg genannt, nähere Geschichte befselben soll nuten erzählt werden, nach» wir zuvor eine merkwürdige Begebenheit angeführt haben, *e sich unter der Negierung des Kaisers Leopold ereignete.

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 226

1871 - Münster : Coppenrath
— 226 — sein Land zu ziehen. Schnell erhob sich der Ackerbau; Handel und Gewerbe nahmen einen neuen Aufschwung. Auch Künste und Wissenschaften fanden unter ihm besonderen Schutz. Vorzüglich aber sorgte er für die Bildung einer tüchtigen Heeresmacht, um allen Ereignissen der Zeit gewachsen zu sein. Bei der traurigen Lage, in welcher sich damals Polen befand, gelang es ihm, Preußen durch den Vertrag von Welau 1657 von der polnischen Oberhoheit zu befreien, und im Frieden zu Oliva (Kloster bei Danzig) 1660 bestätigten auch die Schweden diesen Vertrag. So wurde er der eigentliche Stifter von Brandenburgs und Preußens Größe. Die beiden vereinigten Länder bildeten die ersten großen Glieder zu dem Ringe, welcher bald den Norden und Westen inniger als je verband. Er war es, der am 28. Juni 1675 bei Fehrbellin jenen glorreichen Sieg über die fast für unüberwindlich gehaltenen Schweden, die Bundesgenossen der Franzosen, erfocht und Preußens Namen in ganz Europa geachtet und gefürchtet machte. Nach dem Kaiser war er unstreitig der erste deutsche Fürst. Ihm folgte sein Sohn Friedrich Iii. (1688 — 1701). — Dieser besaß die großen Eigenschaften seines Vaters nicht, dennoch gingen die Verbesserungen des Landes auch unter ihm ununterbrochen fort, weil erst jetzt die Aussaat seines großen Vorgängers recht zur Reife fam. Er selbst war ein eitler prachtliebender Mann. Es krankte seinen Ehrgeiz, daß sein nächster Nachbar, der Kurfürst von Sachsen, König von Polen, und drr Prinz von Oranisn, mit dem er Geschwisterkind war, König von England geworden war, während er selbst noch immer Kurfürst hieß. Um nun die Königskrone auch sich zu verschaffen, wandte er sich an den deutschen Kaiser Leopold und suchte ihn für feinen Plan zu gewinnen, in feinem vom deutschen Reiche unabhängigen Herzogtums Preußen den Titel „König" anzunehmen. Er leistete ihm das Versprechen: das Kurhaus Brandenburg solle bei jeder Kaiserwahl dem Hanse Habsburg seine Stimme geben und in

5. Von Karl V. bis zur Aufrichtung des neuen deutschen Kaisertums (1519 - 1871) - S. 48

1886 - Wiesbaden : Bergmann
48 Der zo jährige Krieg. als namentlich in seinen Erblanden herrschte, deutete alles ans eine bevorstehende Katastrophe hin, die denn auch alsbald eintrat. Zehntes Rapitel. Der 30jährige Krieg. Den ersten Abschnitt des 30jährigen Krieges, gewissermaßen das Vorspiel zu dem gewaltigen Kampfe, der allmählich nicht bloß ganz Deutschland, sondern einen großen Teil von Europa in seine Strudel hineinzog, bildet die Empörung der Böhmen gegen Ferdinand, die Wahl Friedrichs Y. von der Pfalz znm böhmischen König, seine Niederlage am Weißen Berge bei Prag (1620), feine Ächtnng und seine Flucht uetch England zu seinem Schwieger-vater Jakob I. In dieser, zunächst freilich mehr lokalen und persönlichen Angelegenheit zeigte sich ebenso sehr die Unentschlossenheit und Uneinigkeit der Protestanten, wie der feste Zusammenhalt und das rücksichtslose Borgehen der Katholiken. Die Union ließ ihren Glaubensgenossen und Führer vollständig im Stich. Der strenglutherische Johann Georg von Sachsen trat offen auf die Seite des Kaisers und besetzte in dessen Namen die Lausitzen. Dagegen stellte die Liga ihre Heeresmacht sofort dem Kaiser znr Verfügung. Der bayrische Feldherr ~i.il (t) war es, der die Schlacht am Weißen Berge gewann und ganz Böhmen in seine Gewalt bekam. Auch erhielt der Kaiser Zuzug von seinem Better, dem König von Spanien, dessen Truppen von den Niederlanden aus in die Pfalz einrückten. Der Kaiser selbst rüstete ein starkes Heer (die Mittel dazu lieferten ihm die bedeutenden Summen, die er als Strafgelder oder durch Konfiskationen von seinen „rebellischen" Unterthanen, den Protestanten Böhmens, bezog) und stellte es unter den Befehl eines böhmischen Edelmannes von ungewöhnlichen militärischen Talenten, Albrecht von Wallenstein. Der Umstand, daß einige vereinzelte Parteigänger des unglücklichen Böhmenkönigs, wie ein Graf von Mansfeld, auf eigene Hand den Krieg fortsetzten, gab dem Kaiser erwünschten Vorwand, das südliche und mittlere Deutschland mit seinen Truppen zu überziehen und zu brandschatzen.

6. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 426

1829 - Leipzig : Hinrichs
426 Achter Zeitraum. ein besonderes Gubcrnium gebildet. In Tyrol stellte der Kaiser (24. Apr. 1810) die vorige ständische Verfassung her, bestehend aus dem Prälaten-, Ritter-, Bürger- und Bauern- stände; eben so (1818) im Herzogthume Kr a in. Im Königreiche Galizien ward (1817) eine ständische Ver- fassung gebildet aus der Geistlichkeit, dein Herrcnstande, dem Nittcrstande und den Städten, und (4. Nov. 1817) das Lyceum zu Lemberg zur Universität erhoben. Im europäischen Staatcnsysteme gehört Oestre ich zu den fünf Hauptmächten, welche auf den Congressen zu Wien, zu Aachen (1818), zu Troppau-Laybach (1820), und zu Verona (1822) das Wort der Entscheidung über wichtige politische Angelegenheiten unsers Erdtheils aus- sprachen; schon vorher war der Kaiser Franz (26. Sept. 1815) dem heiligen Bunde persönlich bcigctreten. Auf Ita- liens Angelegenheiten war Ocstreichs Einfluß von bedeu- tender Wichtigkeit; theils durch die engen Familrcnbande mit den Dynaftieen in Neapel, Sardinien, Toskana, Parma und Modena; theils durch die, in Angemessenheit zu den diplomatischen Verhandlungen auf dem Eongrcsse zu Laybach übernommene, militärische Entscheidung der in Neapel (1820) und Piemont (1821) versuchten neuen Gestaltung des inner» Lebens dieser Staaten. Zum tcutschcn Staatenbunde gehört Ocstrcich, nach der (6. Apr. 1818) zu Frankfurt abgegebenen Erklärung mit einer Volkszahl von 9,482,000 Menschen, nach den Provinzen Ocstrcich, Stcycrmark, Krain, Kärnthen, Friaul, Triest, Tyrol, Trient und Brixen, Vorarlberg, Salzburg, Mahren, Böhmen, und nach seinem Antheile an Schlesien. 152. Preußen. Der preußische Staat stand beim Tode Friedrichs 2 (17. Aug. 1786) auf der Höhe seines politischen Einflusses auf Europa. Dieser Einfluß ward unter dem Brudcrssohne und Nachfolger des großen Königs, F r i e d r i ch W i l h c l m 2 (1786 —1797) *) in vielfachen Beziehungen vermindert, ob- *) L. P. Segur, histoire des principaux événemens du règne de

7. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 303

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
303 Ungarns gegen die Türken vertheidigt werden; das von Friedrich d. Gr. eroberte Schlesien vermochte die große Kaiserin Marie Theresia durch einen siebenjährigen Krieg nicht zurückzugewinnen; die in Folge der französischen Revolution entbrannten Kriege kosteten den Herrschern Oesterreichs nicht nur die deutsche Kaiserkrone, sondern brachten auch beträchtlichen Verlust an Länderbesitz, der allerdings nach den Befreiungskriegen, an denen Kaiser Franz nur aus kluger Berechnung theilnahm, wieder ausgeglichen wurde. — Die Revolution von 1848, die das Prineip der Nationalität auf ihre Fahne geschrieben, erschütterte Oesterreich, das Muster und den Hort der modernen Despotie, bis in seine Grundfesten. Aber bald wieder gekräftigt, warf es die Revolution in Italien nieder, besiegte Ungarn mittelst russischer Hülfe und gewann sogar seinen alten Einfluß in Deutschland wieder, und, ab- gesehen von einzelnen Zugeständnissen an die verschiedenen Völkerschaften und von einzelnen Verbesserungen, wurde das alte Centralisationssystem fort- geführt. Bald folgten neue Verluste. Der Krieg von 1859 gegen Sardinien und Frankreich kostete die Lombardie. Eifersucht gegen die wachsende Macht Preußens führte zum Krieg gegen dieses 1866 (s. Ueberblick der deutschen Geschichte), dessen Resultat der Verlust Venetiens und die Ausschließung aus Deutschland war. Auch dem immer dringender werdenden Verlangen der Nationalitäten nach größerer Selbständigkeit mußte Rechnung getragen werden durch Annahme des „Dualismus" an Stelle der Centralisation, welcher Ungarn, das sich nur als durch Personalunion mit dem Staate verbunden erachtet, eine gesonderte Vertretung und Verwaltung gewährt, aber auch die Hoffnung der übrigen Kronländer, namentlich Böhmens, ermnthigt hat. So ist die Lage des noch immer 11,306 Qm. und 35,644,858 E. zählenden Staates eine fortdauernd schwierige, zumal auch die wirthschaft- liehen und finanziellen Verhältnisse desselben keineswegs günstige sind. Nur entschiedenes Lossagen von dem Einfluß jesuitischer Hierarchie, aufrichtige Hingabe an freisinnige Regierungs- und Verwaltungsprineipien und Förde- rung der Volksbildung kann das Reich erhalten und kräftigen und es seine durch die Lage ihm angewiesene Aufgabe erfüllen lassen. Der österreichische Staat erstreckt sich vom 26—44° Ol. (190 Ml.) und vom 42—51° Nbr., also durch 9 Breitengrade. Dies deutet auf be- trächtliche Verschiedenheit in physischer und ethnographischer Be- ziehung. — Wo grenzt Oesterreich ans Meer? Wie verhält sich die Länge der Meeresküste zur Gesammtlänge? Liegt die Hauptmasse dem Meere nahe oder fern? Hat das Land ein mehr oeeanifches oder continentales Klima? Welche Gegenden des Reichs haben ein entschieden wärmeres Klima? Welche größere Regenmenge? Weshalb die westliche Hälfte? Wie ist das Verhält- niß des Gebirgslandes zum Tieflande? In Oesterreich sind alle drei Hauptstämme der europäischen Bevölkerung vertreten, der germanische, romanische und slavische. 1. Die Deutschen, 10 Mill., besonders zahlreich im Erzherzogthum Oesterreich, in Steiermark, Kärnthen, Krain, Böhmen und Mähren, über- Haupt in den Alpenländern und nördlichen Grenzgebirgen, in Colonien

8. Teil 2 - S. 51

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Siebzehnter Abschnitt. Türkei und Balkanstaaten. 51 Englisch-Amerikaner mehr Amerika in den Krieg gezogen: 1. England verhindert Lebensmittelhandel 2. Amerika liefert trotzdem Munition an England 3. Deutsche A-Boote schießen ohne Warnung Deutsch-Amerikanische Verhandlungen Lusitania, Wilson scharf gegen Deutschland. Siebzehnter Abschnitt. Türkei und Balkanstaaten. Vom Balkan haben wir schon einmal gesprochen. Sch.: Von der Balkanfrage. Auf dem Balkan wohnen viele Völker durcheinander; infolgedessen ist immer Streit, besonders die Bulgaren und Serben können sich nicht vertragen. Die Serben haben den Bulgaren das Land weggenommen, was sie sich eben erobert hatten. Von der Balkanfrage müssen wir nun aber noch etwas Genaueres hören. (Während des folgenden ist eine Karte der Balkanhalbinsel und eine der Türkei bezw. Asiens zu benutzen. Die Skizze ist vorher anzuzeichnen.) Wenn ihr euch die Balkanhalbinsel hier auf der Karte anseht, so seht ihr deutlich, daß sie in zwei Äauptteite zerfällt. Sch.: Die kleine zipflige Äalbinsel im Süden und der große breite Rumpf im Norden. An der südlichen Kalbinsel ist nun die Gestalt besonders merkwürdig. Sch.: Sie hat eine Anmenge Buchten, Halbinseln und rings herum viele Inseln. Also auf diesem südlichen Teil der Balkanhalbinsel gibt es sehr viel Meeresküste. Da könnt ihr euch schon denken, was das Volk, das dort wohnt, hauptsächlich betreiben wird. 4*

9. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 39

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Hi Der rumänische Krieg. 39 Einundzwanzigster Abschnitt: Der rumänische Krieg. (Neben der folgenden Skizze ist eine physikalische Karte zu verwenden, die das ganze von Rumänen bewohnte Gebiet umfaßt.) Wir haben im Verlauf dieses Krieges schon viel von den Ländern im Südosten von Deutschland gehört, die in vielen Dingen so merkwürdig anders aussehen als unser Vaterland. Da war Staats- und Volksgrenze sind mit verschiedenen Farben zu zeichnen. auch an der Donau bezw. am Pruth entlang, so daß sie deutlich hervortreten. zunächst unser Bundesgenosse Österreich-Ungarn, dann war da die Balkanhalbinsel. Nun müssen wir uns noch näher mit einem dicht dabeiliegenden dritten Lande beschäftigen, das wohl von allen am merkwürdigsten ist, nämlich mit Rumänien. Wir haben schon früher davon gehört, daß man die Völker nach der Ähnlichkeit ihrer Sprachen zu großen Gruppen zusammengestellt hat. Da gibt es die germanischen Sprachen, die romanischen

10. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Dreißigjährigen Krieges bis 1815 - S. 46

1907 - Paderborn : Schöningh
46 v. Ranke: Die politische Stellung Brandenburgs unter Joachim I. der Ordensherrschaft zugleich beabsichtigt werde, und suchten sich durch Bund-nisse mit Mecklenburg und Pommern dagegen in Verfassung zu setzen. Der-gestalt spielte Joachim I. wie im Reiche, so auch in den nordischen Irrungen eine nicht unbedeutende Rolle: er erschien als der Mittelpunkt einer Koalition, welche den Orden in seiner Macht und Unabhngigkeit herzustellen suchte. Es erfllte ihn mit Selbstgefhl, da dem so war; Bruder des Reichs-erzkanzlers. Beschtzer seines Vetters, des Hochmeisters von Preußen, in seinem Erbland so angesehen, wie noch nie ein Landesfrst vor ihm, das Oberhaupt einer zahlreichen und ttigen Verwandtschaft: nahm er in dieser Epoche, in welcher das deutsche Frstentum unter einem sehr beweglichen, geistvollen und unternehmenden, aber wenig mchtigen Kaiser selbstndig sich regen konnte, glnzend und prachtliebend, wie er war, eine hervorragende Stellung ein. Diese Zeiten aber, die durch eine allgemeine Regsamkeit und autonome Bewegungen immer unter dem Schutz des Reiches eine eigentmliche Phase in der deutschen Geschichte bilden, voll von freien Lebens-regungen, gingen vorber; andere traten ein, in welchen groe Mchte und universale Strmungen der Meinungen jede individuelle Ttigkeit zu beherrschen begannen. Das Besondere konnte nur in seinem Verhltnis zum Allgemeinen bestehen und empfing dadurch seinen Charakter. Von entscheidender Wichtigkeit hierfr war die Kaiserwahl von 1519. Wie das Haus Brandenburg berhaupt bisher mit sterreich in bestem Verhltnis gestanden hatte (denn hauptschlich ihm war es zuzuschreiben, da nach Albrecht Ii. Friedrich Iii. und nach diesem Maximilian gewhlt wurde): so war auch Joachim an sich keineswegs gegen sterreich; er behauptet, dem Kaiser Maximilian selbst den Rat gegeben zu haben, auf die Befrderung seines Enkels Karl von Burgund zu denken. Doch knpfte er eine Be-dingung daran, durch die er gleichsam in Mitgenossenschaft an der Gre dieses Hauses zu gelangen meinte. Er verlangte die Vermhlung der In-fantin Katharina. Schwester Karls, mit seinem ltesten Sohn; er versichert, das sei ihm auch versprochen worden. Aber bei den Unterhandlungen zeigte sich, da doch keine wirklich bindende Zusage zu erreichen war. Von sterreich-Burgund in seinem Wunsche einer dynastischen Verbindung zurckgestoen, wandte sich der Kurfürst an den vornehmsten Gegner desselben, König Franz I. von Frankreich, ebenfalls in der Absicht, durch die Vermhlung seines ltesten Sohnes mit einer franzsischen Prinzessin seinem Hause einen neuen Glanz zu verschaffen. Dahin fhrte ihn zugleich ein weitaus-sehender politischer Ehrgeiz, da König Franz. der unmglich viel nach Deutsch-land kommen konnte, sich erbot, den Kurfrsten zu seinem Statthalter im Reiche zu machen; er stellte ihm selbst die rmische Knigswrde in Aus-ficht. Die dynastische und politische Ambition Joachims wre dadurch voll-kommen befriedigt worden; ein Wirkungskreis von weitestem Umfang htte
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