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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 405

1906 - München : Oldenbourg
74. Des Kurfürsten und Königs Max I. Joseph innere und äußere Politik. 405 Unmöglichkeit, sollte nicht der kleinere Staat im Anprall der beiden Mächte zermalmt werden. Thiers enthüllt in seiner Geschichte des Konsulats und Kaiserreichs das Motiv, das angeblich dem Zaudern des Kurfürsten ein Ende setzte und ihn zum Bündnis bewog. „Der unglückliche Fürst von Bayern, schwankend zwischen Österreich, welches sein Feind, und Frankreich, welches sein Freund war, jenes aber nah und dieses fern, und zugleich eiugedeuk, daß Bayern in früheren Kriegen beständig bald von diesem bald von jenem erdrückt und beim Frieden stets vergessen war, dieser Fürst wußte nicht, an wen er sich anschließen sollte. Er wußte wohl, daß, wenn er es mit Frankreich halte, er nicht bloß ans Erhaltung sondern auch aus Erweiterung seines Landes hoffen dürfe, sprach auch immerwährend mit dem französischen Gesandten an seinem Hofe, Herrn von Otto, von einem Bündnis mit Frankreich, wagte aber nicht es abzuschließen. Erst als Napoleon an ihn schrieb und ihn benachrichtigte, daß er den Feldzug gegen England aufgeschoben habe und unverzüglich mit 200000 Mann nach Deutschland marschieren werde, auch beisetzte, der Kurfürst werde zur rechten Zeit Beistand erhalten, gab dieser zum Bündnis seine Einwilligung." Was aber jedenfalls noch dringlicher die Einigung mit Frankreich empfahl, war die Nachricht, Österreich habe sich in einem mit Rußland abgeschlossenen Vertrag deu Gewinn Bayerns bis zum Inn garantieren lassen. Bei unparteiischer Erwägung aller Verhältnisse, vor allem der Tatsache, daß eben damals in jedem Lager selbstsüchtige Politik getrieben wurde und Recht wie Moral gleichsam verhüllt und vertagt waren, wird man das Bündnis, das Bayern am 24. August 1805 mit Frankreich schloß, wenn anch nicht rechtfertigen wollen, so doch entschuldigen müssen. Die bayerische Armee wurde unter Napoleons Oberbefehl gestellt; dagegen versprach dieser Bayern gegen jeglichen Angriff zu schützen und verhieß ihm beim nächsten Friedensschluß so reichen Ländergewinn, daß es sich künftig aus eigener Kraft der österreichischen Einverleibungsgelüste erwehren könne. Die erste Zusage wurde glänzend gelöst. Im raschen Siegeslaus nahm der große Schlachtenmeister bei Ulm eine ganze österreichische Armee gefangen, eilig mußten die Kaiserlichen das kurz vorher besetzte München verlassen und am 24. Oktober 1805 ertönte zum erstenmal das Vive Napoleon! in den Straßen einer deutschen Stadt. Doch nur kurze Rast gönnte sich der geborene Soldat. Wenige Wochen später schlug er die Schlacht bei Austerlitz und die hier erlittenen ungeheuren Verluste nötigten seine Feinde den Frieden zu Preßburg zu schließen. Er brachte auch für Bayern eine Erhöhung. Am 1. Jänner 1806 verkündete ein Herold in den Straßen Münchens, daß Kurfürst Max Joseph Titel und Rechte eines Königs angenommen habe. Napoleon, der am Tage der Proklamation in München verweilte, wurde, wo er sich zeigte, freudig begrüßt. Glockengeläute, Kanonendonner, Jubel des Volkes verherrlichten die Feier.

2. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 37

1907 - Leipzig : Hirt
2. Brandenburg. Der Groe Kurfürst Friedrich Wilhelm. 37 Kurfrsten fr seine Hilfe als selbstndiges, unabhngiges Besitztum zuerkannt; der König von Polen verzichtete auf die Rechte des Ober-lehnsherrn. Da Preußen nicht zum Deutschen Reiche gerechnet wurde, war er in diesem Besitztum auch vom Kaiser nicht abhngig. Als Herzog von Preußen gehrte er nunmehr zu den selbstndigen Fürsten Europas. Kmpfe gegen Ludwig Xiv. und die Schweden. König Ludwig Xiv. von Frankreich begann einen Krieg mit Holland. Friedrich Wilhelm war der einzige deutsche Fürst, der die Gre der Gefahr, die der Angriff auf Holland fr das Deutsche Reich in sich barg, erkannte und mit allen seinen Krften dem franzsischen Ehrgeiz entgegenzutreten entschlossen war. Ludwig Xiv. suchte ihn auf seine Seite zu bringen und versprach ihm die Teilung der Eroberungen. Aber der Kurfürst lehnte das angebotene Bndnis ab und zog den Hollndern zu Hilfe in dankbarer Erinnerung an das viele Gute, das er in diesem Lande genossen hatte. Die fran-zsische Streitmacht wandte sich nun gegen den Kurfrsten, und Holland war gerettet. Als spter die Truppen Ludwigs Xiv. die Rheinpfalz verwsteten, zog der Kurfürst wiederum gegen sie. Um sich dieses Gegners zu ent-ledigen, veranlate Ludwig Xiv. die Schweden zu einem Einfalle in die brandenburgischen Lnder. Der Kurfürst mute heimkehren, um diese zu schtzen. Da kam es zu der berhmten Schlacht bei Fehrbellin am 18. Juni 1675. Der Kurfürst erfllte alle Pflichten eines Feldherrn und Soldaten. Einige Schwadronen, deren Fhrer gefallen waren, fhrte er mit dem Ausruf in den Kampf: Getrost, tapfere Soldaten, ich, euer Fürst, bin von nun an euer Hauptmann, ich will siegen oder zugleich ritterlich mit euch sterben!" Er focht im dichtesten Gedrnge derart, da ihn die Seinigen kaum mitten aus den schwedischen Reitern heraushauen konnten. Hierbei geschah es, da eine schwedische Kugel den Stallmeister Emanuel von Froben an der Seite des Kurfrsten ttete, ein Vor-fall, den die Sage dann noch weiter ausgeschmckt hat.2) Die Schlacht bei Fehrbellin war die erste offene Feldschlacht, in der die Brandenburger allein dem Feinde gegenber standen; der Sieg von Fehrbellin war der erste, den sie allein erkmpften. Bis dahin hatten sie entweder im kaiserlichen Reichsheere oder sonst als Hilfstruppen mitgefochten. Der Sieg war um so ehrenvoller, da er gegen die besten Truppen des Nordens, gegen doppelte bermacht, durch Umsicht, Schnellig-keit, Tapferkeit und geschickte Leitung erstritten wurde. Derfflinger. Groes, vielleicht das Hauptverdienst an diesem Siege gebhrt dem Generalfeldmarschall von Derfflinger, dem Sohne eines fter-reichischen Bauern. Der Sage nach hat Derfflinger sich vom Schneider-gesellen zum Reichsfreiherrn emporgeschwungen. Whrend des Dreiig- x) Karte 13. 2) Vgl. Fehrbellin" von Minding und Prinz von Homburg" von Kleist.

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 89

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 89 — lich mit dem französischen König hatte Karl mehrere schwere Kriege in Italien und Frankreich zu führen. 2. Der schmalkaldische Krieg (1546—1547). Als es endlich Zum Frieden mit den auswärtigen Feinden gekommen war, kehrte der Kaiser, nicht lange nach Luthers Tode, seine Waffen gegen die Protestanten. Man nennt diesen Krieg den schmalkaldischen, weil die protestantischen Fürsten in der hessischen Stadt Schmalkalden einen Bund zu ihrer Verteidigung geschlossen hatten. An ihrer Spitze standen der Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen-wittenberg (von der ernestinischen Linie) und der Landgraf Philipp der Großmütige von Hessen. Aber sie hielten nicht einträchtig zusammen >" ■ und trennten ihre Streitkräfte. Da rückte der Kaiser plötzlich gegen den Kurfürsten heran, besiegte ihn in der Schlacht bei tttiihiberg ./ an der (Elbe und nahm ihn gefangen. Darauf zog Karl als Sieger 7 Nach der kurfürstlichen Hauptstadt Wittenberg. Man zeigte ihm Luthers Erab in der Schloßkirche. Einer der kaiserlichen Feldherren riet: „Man Mfe den Ketzer ausgraben und verbrennen!" Aber der Kaiser antwortete : „(Er bleibe in Buhe 1 Ich führe Krieg mit den Lebendigen, nicht mit den Toten." Des gefangenen Kurfürsten Land samt der Kur- ^ würde verlieh er dem ehrgeizigen Herzog Moritz von Sachsen-Meißen (von der albertinischen Linie), der sich ihm, nach Macht strebend, angeschlossen hatte, obgleich er selber Protestant und naher verwandter des Kurfürsten war. Nun konnte sich der Landgraf von Hessen allein nicht mehr halten. (Er ging zum Kaiser, unterwarf sich Und bat um (Bnabe. Aber der Kaiser ließ auch ihn gefangen nehmen. 3. Herzog Riba und Katharina von Schwarzburg. 3m schmalkalbischen Kriege führte der spanische Herzog Alba die Kaiserlichen Truppen. Das war der grausamste Feldherr seiner Seit; alles zitterte vor ihm, und niemand wagte seinen Befehlen Idiberftanb Zu leisten. Nur einmal hat er nachgeben müssen, und sogar einer Frau, der helbenmütigen Gräfin Katharinavonschroarzburg. Diese hatte vom Kaiser einen Schutzbrief für ihr Land erhalten, so daß Albas Scharen bort nicht plünbern bürsten. (Eines Tages saß der Herzog mit feinen Offizieren im gräflichen Schloß zu Rudolstadt an der Frühstücks-tafel. Katharina war zugegen und bewirtete ihre Gäste. Da wurde %, gemeldet, daß die Soldaten den Bauern das Vieh wegtrieben. Katharina berief sich auf ihren Schutzbrief, aber Alba lachte und Meinte, solche Dinge ließen sich im Kriege nicht vermeiden. „Das wollen wir doch sehen 1" rief die Gräfin entrüstet. „Entweder erhalten

4. Gegenreformation und 30jähriger Krieg - S. 27

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
4. Der Fortgang des Krieges 27 worauf sie angefangen zu rufen: ,,Rebellen! Rebellen!", das fürstliche Losament (= Logement) mit drei Stößen eröffnet und also hineingestürmt. Und hat besagter Kapitän den Herzog, so im Hemd am Tisch lehnend gestanden, aber als der Kapitän auf ihn zugeeilt, gegen das Fenster zu gewollt, mit einer Partisan durchstochen, daß er, ohne einig Idort (zu) sprechen, zur Erde gefallen und den Geist aufgeben. c) Geheimartikel zum vertrage Frankreichs mit Bernhard von Weimar. 27. ©ft. 1635.1 Der genannte Herr Herzog verspricht, die Armee unter der Autorität Seiner Majestät zu kommandieren, Ihr mit der besagten Armee gegenüber allen und gegen alle zu dienen, welcher Befehl und Auftrag ihm auch dem zuwider gegeben werden mag, sie an alle ®rte und zu allen Unternehmungen zu führen, die Seine Majestät wünschen wird, indem er trotzdem die Leitung aller Kriegsaktionen behält, um sie so zu beschließen und zu prüfen, wie er es für den Vorteil der gemeinsamen Sache richtig findet, und nach der Meinung und dem Rate der ihm von Seiner Majestät und den genannten verbündeten Fürsten beigegebenen Begleiter, außer wenn es sich darum handelt, den Rhein zu überschreiten, in ein neues Land einzudringen und irgendeine wichtige Belagerung zu unternehmen, in welchem Falle der Herr Herzog zuvor Seiner Majestät Rachricht geben wird, um Ihre Befehle zu empfangen, damit Seine Majestät ihre anderen piäne danach einrichten kann. während der Bauer des Krieges wird der Herzog außer den besagten vier Millionen Pfund für feinen persönlichen Unterhalt die Summe von 200 000 Pfund vierteljährlich erhalten, und von jetzt ab bewilligt ihm Seine Majestät jährlich 1 500 000 Pfund lebenslängliche Pension, zahlbar alsbald nach dem Friedensschlüsse. . . . Außerdem gibt und überläßt Seine Majestät dem genannten Herrn Herzog die Landgrafschaft Elsaß samt der Landvogtei Hagenau . . ., um sie unter dem Titel eines Landgrafen des Elsaß zu genießen, mit allen Rechten, die bisher dem Hause Österreich in besagtem Lande gehört haben. . . . 5. 9er westfälische Kriede. a) Gsnabrüäischer Friedensschluß zwischen Schweden und dem Reich.-H. (24.) ®tt. 1648- Iv 3. was fürs erste das haus Bayern betrifft, soll die Kurwürde, welche bisher Kurpfalz geführt, . . . wie auch die ganze (Dberpfalz samt der Grafschaft Cham .. . verbleiben bei Herrn Maximilian, Pfalzgrafen bei Rhein, Herzogen in Bayern, dessen Kindern und der ganzen Wilhelmischen Linie, solange männliche Rachkommen aus ihr vorhanden sein werden. 1 Recueil des Traictes . . . entre la Couronne de France et les Princes et Estats estrangers depuis l’an 1521 jusques ä present ... Anno 1651, p. 141. ftm 29. Tttcu 1635 hatte Frankreich an Spanien den Krieg erklärt; eine offizielle Kriegserkärung an den Kaiser erfolgte nicht. 2 Deutsch und lateinisch bei Lünig, Teutsches Reichsarchin, Pars Generalis 1 831—908. 3ch gebe eine Übersetzung des lateinischen Textes mit tunlicher Anlehnung an den deutschen.

5. Geschichte der Neuzeit - S. 101

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Der Devolutions- und der Hollndische Krieg. Iv 61s. 101 arger Bedrckung des Landes. Schon stand es am rechten Ufer der Havel aufmarschiert, bereit, den Flu zu berschreiten. Aber mit un-erhrter Schnelligkeit eilte der Kurfürst aus seinen frnkischen Winter-quartieren nach Hause, vom Rhein an den Rhin. Der fast siebzigjhrige Derfflinger nahm durch persnlich geleiteten berfall Rathenow, den Mittelpunkt der schwedischen Stellung. Die auseinandergerissenen Teile des Schwedenheeres suchten sich nordwrts am Rhin wieder zu vereinigen. Aber der Prinz von Hessen, der von seinem nahen Neustadt her das Labyrinth von Smpfen am Rhin genau kannte, lie sie nicht zu Atem kommen. Wiederholt warf er sie aus ihren Schanzen, und als sie sich am Rhin fest-setzten, nahm er den in ihrer rechten Flanke liegenden Kurfrstenberg", aus dem seit 1875 das Denkmal dieses Tages steht. Nebel und Regen hemmten das Vorrcken der brandenburgischen Artillerie; dennoch erreichte sie zu rechter Zeit den Kurfrstenberg. Nun lie Friedrich Wilhelm das Geschtz berzwerg" in den Feind spielen, und als die Schweden seine Batterie strmen wollten, brachen der Prinz und Oberst Mrner mit ihren Schwa-dronen aus den Dechtower Fichten in ihre Flanken. Den Sieg der brandenburgischen Waffen empfand das Volk nach dem Fehlschlag im Elsa mit doppelter Freude: das Volkslied pries den Sieger als den Groen Kurfrsten". Die Gestalten des alten Derfflinger und des Prinzen von Homburg sind in Sage und Dichtung (Heinrich o. Kleist) gefeiert worden. 4. Nunmehr schlo der Kurfürst ein Bndnis mit den Dnen, um die Schweden zur See anzugreifen. Mit brandenburgischer Hilfe eroberten sie Rgen. Stettin war ebenso tapfer verteidigt wie belagert worden; bei seinem Einzug berreichten trauernde Frauen und Jungfrauen dem Kurfrsten die Schlssel der Stadt mit einem Zypressenkranz. All ihres deutschen Gebietes beraubt, machten die Schweden von Liv-land aus einen Einfall in Preußen. Da eilte der Kurfürst in grimmiger Klte trotz Brustschmerzen und qulender Gicht in sein Herzogtum; den Reitern eilte das Fuvolk in Schlitten nach der das Frische und das Kurische Haff: das zersprengte Schwedenheer erreichte Riga mit knapper Not. 5. Mittlerweile war Turenne in einer Schlacht am Rhein, bei Sasbach in Baden, gefallen, die Franzosen wichen ins Elsa zurck. Aber Spanien und die Staaten" erlahmten. In Sonderverhandlungen gelangte Frank-reich erst mit Holland, das einen gnstigen Handelsvertrag erhielt, dann mit Spanien zu einem Frieden, in dem es die Freigrafschaft Burgund und eine weitere Reihe niederlndischer Festungen erhielt. Der Kaiser war im Rcken von dem mit Frankreich verbndeten Polenknig Johann Sobieski bedroht und ohnehin dem Kurfrsten nicht freundlich gesinnt: einer seiner Rte sprach verchtlich von dem Vandalenknig an der Ostsee". So gab er den

6. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 31

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 31 — rate von Frankreich drohende Gefahr neue Rüstungen notwendig. Dies führte raieber zu Streitigkeiten mit den Landständen, die j, ,\W! •••’. Ii.10.Mo. rom.pa! Ulli N ' : \Uchjdap..I- T.'Kt Bav. It l.-Cliv Mont. Dl ( I I'rim .Op'1 M! :H1t0. U K B! S, a Mplific Xtori • Piv\Cothe< Ak.fl Nd Xtori. Ian-Wellem-Deukinal auf dem Marktplatze. die von Johann Wilhelm geforderten Summen nicht bewilligen wollten; doch fetzte er seine Absichten endlich durch. Als sein Vater Philipp Wilhelm 1685 Kurfürst von der Pfalz wurde, beanspruchte Ludwig Xiv. von Frankreich einen ^eil der

7. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 44

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 44 — Die Leute meinten, man wolle Gott zu klug sein und seinen strafenden Arm lahmen. Auch hrer war es nicht leicht, sie eines besseren zu belehren. " 0 Berbindung des Bergischen Landes mit Bayern. Im ^jahic 1777 erbte Karl Theodor das Kurfürstentum Bayern und verlegte mm seine Resibenz nach München. Dadurch entstand die Verbindung des Bergischen Landes mit Bayern. !0. Düsseldorf in der Hranzosenzeit. Unfall der Revolutionsheere. Noch regierte in München Kar£ Theodor als Kursürst von Bayern und Herzog von Berg, als m Frankreich die große Staatsumwälzung ausbrach. In ihrem weiteren Verlaufe erschütterte sie in säst allen europäischen Staaten den Frieden und die Wohlfahrt der Völker. Unter ihren Folgen batte besonbers das Herzogtum Berg schwer zu leiben. Als im Jahre 1793 die Männer der Revolution die Regierung in Frankreich an sich rissen, flohen viele französische Ebelleute, geistliche und weltliche Würbenträger an den Rhein und besonbers nach Düsselbors. An der Fronleichnamsprozession 1793 nahmen ein französischer Kardinal, biet Bischöse und viele Priester teil. Die weitere Einwanderung dieser Flüchtlinge, Emigranten genannt, mußte sogar verboten werben. Bald würde sie ohnehin sür Düsselbors unmöglich, ba die Armeen der jungen französischen Republik die Heere der oerfmnbeten Preußen und Österreicher zurücfbrängten und dann den Krieg in Deutschland hineintrugen. Die Preußen nahmen ihren Rückzug über den Oberrhein. Die Österreicher kämpften noch erfolglos in Belgien, mußten hier weichen und zogen sich in die Festungen des Mittel-unb Rieberrheins zurück. So kam es, daß Düsselbors 1794 neben der pfälzischen Besetzung auch österreichische Truppen in feinen Mauern beherbergte. Am 5. Oktober erschien morgens eine französische Abteilung auf der linken Rheinseite dem Rathause gegenüber und pflanzte daselbst einen Freiheitsbaum mit der Revolutionssahne und einer Jakobinermütze auf. Die Österreicher eröffneten alsbalb das Feuer auf die Franzosen, von benen ein Hauptmann getötet und mehrere Soldaten verwundet wurden. Die Franzosen meldeten den Vorfall sofort nach Neuß zum Hauptquartier, worauf der kommandierende General ausrief: „Die Österreicher und Pfälzer haben mir guten Morgen gewünscht, ich werde ihnen guten Abend sagen." Bei Anbruch der Dunkelheit ließ er in die Gräben des abgetragenen Forts „Düjselburg" dem Rathause gegenüber vier schwere Geschütze auffahren. Gegen 11 Uhr begannen biefe ein heftiges Feuer aus

8. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 180

1855 - Heidelberg : Winter
180 §. 160. Ein Blick auf die nächste Vergangenheit, Gegenwart u. Zukunft. mengetrctene Nationalgarde, — einem Kampfe, der Karl X. seine Krone kostete. — Er und seine Familie wurden aus Frankreich verbannt, und der Sohn des 1793 guiüotinirten Herzogs von Orleans (Egalité), Ludwig Philipp, wurde zum erblichen König der Franzosen erklärt, und beschwor am 7. August die neue Charte. . Noch int August desselben Jahrs erhoben sich die belgischen (katho- lischen) Provinzen des Königreichs der Niederlande gegen das Haus Oranien, woraus sie von Holland getrennt, und als neutrales Kö- nigreich anerkannt wurden, dessen Krone der Prinz Leopold von S a ch s e n - K o b u r g erhielt (1831). Im Nov. 1830 brach der Aufstand in Polen aus, das sich von Rußland lossagte. Der polnische Commaànt Scrzynecky siegte wohl anfangs, unterlag aber nachher bei Ostrolenka; Paskewitsch erstürmte Warschau und Polen wurde Rußland einverleibt (1832). Auch in Parma, Modena und dem Kirchenstaate erfolgten 1830 Aufstände, wurden aber bald unterdrückt. In Deutschland, wo verschiedene Staaten sich Constitutionen gege- den hatten, entstanden zur Förderung der Nolksfreiheiten geheime Vereine, welche aus Veranlassung der Ermordung Kotzebne's (1819) entdeckt und mit Strenge unterdrückt wurden. Der Einfluß der fran- zösischen Julirevolution führte auch in Deutschland zu Unruhen, und zwar in Braunschweig, Sachsen, Hessen-Cassel und Hannover, und diese hatten die Einführung von Constitutionen zur Folge, woraus auch Preußen eine Provinzial-Ständeverfassung gab und Oesterreich 1832 seine alten Landstände erneuerte. 8. Ein Blick aus die nächste Vergangenheit, aus die Gegenwart und auf die Zukunft. §. 160. Aoch aber glomm das Feuer unter der Asche fort, und weder die verschiedenen Besprechungen, noch die Wiener Conferen- zen konnten das rechte Mittel zur völligen Unterdrückung desselben finden, wenn auch Metternichs Geist, welcher die Glieder des deutschen Bundes leitete, und Ludwig Philipps Politik, der seinen „Bürgerthron" mit Gewandtheit festzustellen wußte, den Ausbruch desselben noch ver- hinderten und eine 30jährige Friedensperiode herbeiführten. Nur einmal drohte der Bruch derselben, als das Ministerium Thiers in Frankreich 1810 das alte Gelüsten der Franzosen nach der Rheingrenze anregte. Aber in jenen Tagen sah dann auch Deutschland, seine Fürsten und Volker einiger, als je, in dem festen Willen, dem Gelüsten des westlichen Nachbars mit allem Ernst entgegentreten, so daß in Vielen wieder die Hoff- nung auf die Wiederherstellung der ehemaligen Größe Deutschlands neu auflebte.

9. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 14

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
14 Sechste Periode. Von 1648—1789. — Erster Abschnitt. Von 1648—1740. und Auersperg für sich gewonnen. Holland selber war durch Partei wirren (Vi § 132) zerrissen und geschwächt; damals hatte die aristokratische Partei unter Johann de Witt die Oberhand. Der einzige Verbündete Hollands war Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Trotz der lockendsten Anerbietungen Frank- reichs, trotz des Widerspruches seiner Minister (Otto von Schwerin) und seiner (zweiten) Gemahlin Dorothea von Holstein-Glücksburg fand er den Mut, in gerechter Würdigung der durch Frankreichs Übermacht seinem Staate, dem [Reiche und der protestantischen Sache drohenden Gefahr, mit der Republik ein Bündnis zu schliefsen. Der Angriff der von Condö und Turenne geführten franzö- sischen Heere gegen das durch Parteihader zerrissene Land war vernichtend. Aber durch eine Revolution wurde Wilhelm Iii. von Oranien zum Statthalter erhoben — Johann de Witt und sein Bruder Cornelius wurden im Haag ermordet (Aug. 1672) — und so Einheit in die Kriegführung gebracht; wieder (Vi § 129) durchstachen die Holländer die Dämme; der Krieg kam zum Stehen. Friedrich Wilhelm hatte mit dem Kaiser einen Vertrag zur Auf- rechterhaltung des Westfälischen Friedens geschlossen; da aber Leopold zugleich im Bunde mit Frankreich war, diente die Hilfe des kaiserlichen Feldherrn Montecuccoli nur dazu den Feldzug am Mittelrhein und in Westfalen scheitern zu lassen, so dafs der Kurfürst 1673 sich zu dem wenig rühmlichen Frieden zu Vossem (ö. von Brüssel) genötigt sah. Aber nun entschlofs sich der Kaiser endlich gegen Ludwig zum Kriege, dem auch Spanien und das Reich und als Glied des Reiches der Kurfürst von Brandenburg beitraten. Während die Franzosen unter Turenne, Condö und dem Marschall von Luxemburg Fortschritte machten, fiel auf Ludwigs Anreiz der schwedische General Gustav Wrangel in die Marken ein (1674). Erst Ende Mai 1675 brach Friedrich Wilhelm dahin auf, erreichte in Eilmärschen Magdeburg, durchbrach mit 6000 Reitern und 1200 auf Wagen gesetzten Musketieren das Centrum der Auf- stellung der völlig überraschten Schweden bei Rathenow a. d. Havel (Derfflinger) und schlug, nachdem am Morgen des 28. Juni der Landgraf Friedrich von Hessen-Homburg den Angriff eröffnet, mit 6400 Reitern und 12 Geschützen die weichenden Schweden

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 175

1871 - Münster : Coppenrath
— 175 — tnit all ihren Nebenreichen; denn mit dem kinderlosen Könige von Spanien, Karl Ii., dessen naher Tod vorauszusehen war, ging die dort herrschende Linie Habsburg, welche Philipp, Karl's V. Sohn, gegründet hatte, zu Ende. Hierzu waren aber große Vorkehrungen nöthig; darum zeigte er sich zum Frieden geneigt. Er kam zu Ny sw ick (Reiß weg! sagte das über die Duldung des Raubes erbitterte Volk), auf einem Schlöffe bei Haag, im Jahre 1697 zu Stande. Ans die gewöhnliche listige Weise unterhandelte er mit jeder der kriegführenden Mächte besonders, zeigte sich aber dieses Mal gegen alle seine Gegner unerwartet großmüthig. Obgleich Sieger, gab er doch alle neu eroberten Orte, außer Straßburg, wieder heraus und trat überdies; Breisach, Freiburg, Kehl und Philippsburg nebst allen kleineren diesseit des Nheins von Frankreich angelegten Festungen ab, gab anch an Spanien die meisten weggenommenen Plätze zurück und erkannte Wilhelm Iii. als König von England an. Die Herzogin von Orleans ließ sich für ihre Erbschaftsansprüche mit Geld abfinden. Dagegen bestand Ludwig auf Erhaltung der von ihm in den meisten Ortschaften der Pfalz eingeführten katholischen Religion, wie sehr auch die Protestanten hiergegen eiferten und sich auf den westfälischen Friedenschluß beriefen, beffen Gewährleistung er doch selbst übernommen habe. Bald zeigte es sich auch, warum Ludwig beim Nyswicker Frieden, zum Erstaunen Aller, so großmüthig gewesen war. Er hatte nur Vorkehrungen treffen wollen, um bei der Erledigung ^s spanischen Thrones seine vermeintlichen Ansprüche auf denselben kräftig verfechten zu können. Schon im dritten Jahre n«ch bcm Ryswicker Frieden, im Jahre 1700, kam es hierüber 8u einem höchst blutigen Kliege, der bis zum Jahre 1714 fort-jpüthete. Dieser Krieg wird der spanische Erbfolgekrieg genannt, nähere Geschichte befselben soll nuten erzählt werden, nach» wir zuvor eine merkwürdige Begebenheit angeführt haben, *e sich unter der Negierung des Kaisers Leopold ereignete.
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