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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 180

1855 - Heidelberg : Winter
180 §. 160. Ein Blick auf die nächste Vergangenheit, Gegenwart u. Zukunft. mengetrctene Nationalgarde, — einem Kampfe, der Karl X. seine Krone kostete. — Er und seine Familie wurden aus Frankreich verbannt, und der Sohn des 1793 guiüotinirten Herzogs von Orleans (Egalité), Ludwig Philipp, wurde zum erblichen König der Franzosen erklärt, und beschwor am 7. August die neue Charte. . Noch int August desselben Jahrs erhoben sich die belgischen (katho- lischen) Provinzen des Königreichs der Niederlande gegen das Haus Oranien, woraus sie von Holland getrennt, und als neutrales Kö- nigreich anerkannt wurden, dessen Krone der Prinz Leopold von S a ch s e n - K o b u r g erhielt (1831). Im Nov. 1830 brach der Aufstand in Polen aus, das sich von Rußland lossagte. Der polnische Commaànt Scrzynecky siegte wohl anfangs, unterlag aber nachher bei Ostrolenka; Paskewitsch erstürmte Warschau und Polen wurde Rußland einverleibt (1832). Auch in Parma, Modena und dem Kirchenstaate erfolgten 1830 Aufstände, wurden aber bald unterdrückt. In Deutschland, wo verschiedene Staaten sich Constitutionen gege- den hatten, entstanden zur Förderung der Nolksfreiheiten geheime Vereine, welche aus Veranlassung der Ermordung Kotzebne's (1819) entdeckt und mit Strenge unterdrückt wurden. Der Einfluß der fran- zösischen Julirevolution führte auch in Deutschland zu Unruhen, und zwar in Braunschweig, Sachsen, Hessen-Cassel und Hannover, und diese hatten die Einführung von Constitutionen zur Folge, woraus auch Preußen eine Provinzial-Ständeverfassung gab und Oesterreich 1832 seine alten Landstände erneuerte. 8. Ein Blick aus die nächste Vergangenheit, aus die Gegenwart und auf die Zukunft. §. 160. Aoch aber glomm das Feuer unter der Asche fort, und weder die verschiedenen Besprechungen, noch die Wiener Conferen- zen konnten das rechte Mittel zur völligen Unterdrückung desselben finden, wenn auch Metternichs Geist, welcher die Glieder des deutschen Bundes leitete, und Ludwig Philipps Politik, der seinen „Bürgerthron" mit Gewandtheit festzustellen wußte, den Ausbruch desselben noch ver- hinderten und eine 30jährige Friedensperiode herbeiführten. Nur einmal drohte der Bruch derselben, als das Ministerium Thiers in Frankreich 1810 das alte Gelüsten der Franzosen nach der Rheingrenze anregte. Aber in jenen Tagen sah dann auch Deutschland, seine Fürsten und Volker einiger, als je, in dem festen Willen, dem Gelüsten des westlichen Nachbars mit allem Ernst entgegentreten, so daß in Vielen wieder die Hoff- nung auf die Wiederherstellung der ehemaligen Größe Deutschlands neu auflebte.

2. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 340

1877 - Berlin : Herbig
340 Neuere Geschichte, Zweite Periode. tretung der deutschen Länder, und auf einen Vorbehalt Philipps Iii. bei Verzichtleistung auf die deutschen Länder. 3) August Iii. von Sachsen, als Gemahl der ältesten Tochter Kaiser Josephs I. — Durch Friedrichs Ii. Ansprüche auf einen Theil Schlesiens und seinen Wunsch, seine Monarchie durch f/anz Schlesien zu vergröfsern, durch die Zurückweisung seines in Wien gemachten Anerbietens, gegen Anerkennung seiner Ansprüche für Oesterreich zu kämpfen, entstellt noch vor Eröffnung der Feindseligkeiten durch di« übrigen Präten- denten der 1740—1742. Erste Schlesische Krieg. Preußische Rechtsansprüche auf einen Theil Schle- siens1: 1) Das Fürstenthum Jägerndorf war 1524 von einem jüngeren Zweige der hohenzollernsclien Kurlinie erkauft und durch Erbver- brüderung der künftige Erwerb von Ratibor und Oppeln gesichert, dann Herzog Johann Georg, als Anhänger des Kurfürsten von der Pfalz Friedrich V., von dem Kaiser Ferdinand Ii. 1g23 in die Acht erklärt (s. S. 288) und trotz des westfälischen Friedens (s. S. 297, B) weder er, noch seine Erben restituirt worden. 2) Mit dem Herzog von Liegnitz, Brieg und Wohlau hatte Kurfürst Joachim Ii. 1537 eine Erbverbrüderung geschlossen, der jedoch Ferdinand I. als König von Böhmen und Oberlehnsherr widersprochen hatte. Nach dem Aussterben des herzoglichen Hauses (1675) setzte sich Oesterreich in Besitz. 1686 entsagte Kurfürst Friedrich Wilhelm der Große den schlesischen Herzogtümern gegen Abtretung des Schwiebuser Kreises. Dieser war aber Oesterreich in einem geheimen Traktat mit dem Kur- prinzen wieder zugesichert und von diesem (als Kurfürst Friedrich Iii.) im Jahre 1696 zurückgegeben worden. 1740. Besetzung Schlesiens durch Friedrichs Truppen, Ein- (Deeember) nähme Glogaus, Behauptung des Landes durch den 1741 (10. April). Sieg bei Mollwitz (Schwerin). 1741. Geheimes Bündniss zu Nymphenburg'1 gegen Oesterreich, (Mai). geschlossen von Frankreich, Baiern und Spanien, dom später Sachsen und zuletzt Preußen beitritt. 1 2 1 Eichhorn, deutsche Staats- und Rechts geschickte, §. 583. 2 J. G. Droysen, Abhandlungen (zur neueren Geschichte), 1876, erklärt das als Traitc de Nymphenbourg veröffentlichte Aktenstück

3. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 348

1877 - Berlin : Herbig
348 Neuere Geschichte, Zweite Periode. 1703. Friede zu Hubert(u)sburg. (15. Febr.) 1) Bestätigung des Breslau-Berliner und des Dresdener Friedens. 2) Preußen verspricht seine Kurstimme für die römische Königswahl des Erzherzogs Joseph. In den Frieden werden eingeschlossen Sachsen (Wiederherstellung auf den Status quo) und das Deutsche Reich, Friedrichs Sorge um sein Land, um die Wunden des Krieges zu heilen. Vertheilung der Vorräthe der Magazine. Steuererlass an einzelne Provinzen. — Gründung der Landschafts banken, der Ra.nl: (1765) und der Seehandlung (1772) in Berlin. Später jedoch Ein- richtung der drückenden Regie; Tabak und Kaffee werden Monopol der Regierung. Urbarmachung des Oder-, Warthe- und Netzebruchs. Der Plauenschc, der Finow-, der Bromberger Kanal. Reform der Rechtspflege. Allgemeines Landrecht von dem Grofskanzler von Carmcr bearbeitet; ein Theil davon 1784 ver- öffentlicht. 1765-1700. Joseph Ii., Kaiser von Deutschland, für die österreichischen Länder bis 1780 nur Mitregent seiner Mutter Maria Theresia und ohne bedeutenden Einfluss. 1778—1779. rbairischer Erbfolgekrieg.1 Veranlassung: Aüssfcrbcn der bairischen Kurlinie mit Maximilian Joseph {Ti 777j. Karl Theodor, Kurfürst von der Pfalz, als Haupt der älteren Linie des Hauses Wittclshach und in Folge besonderer Verträge der rechtmäßige Erbe der bairischen Länder, lässt sich von Kaiser Joseph Ii. bewegen, alte Ansprüche Oester- reichs auf Niedcrbaiern und auf Theile der Oberpfalz anzuerkennen. Vertrag zu Wien (1778, Januar). Besetzung von Niederbaiern durch österreichische Truppen. Karl Theodor war kinderlos; sein muthmaßlicher Erbe: Karl August Christian, Herzog von Pfalz- Zweibrücken. Mit diesem schwankenden und unschlüssigen Fürsten knüpft Friedrich der Große durch den Grafen Eustachius von Görz eine geheime Unterhandlung an und ermuthigt ihn, unter Ver- sicherung seines Beistandes, zu einer feierlichen Verwahrung seiner 1 Vgl. Manso, Gesch.d.preufs.staates seit demllubcrlsb. Frieden.

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 175

1871 - Münster : Coppenrath
— 175 — tnit all ihren Nebenreichen; denn mit dem kinderlosen Könige von Spanien, Karl Ii., dessen naher Tod vorauszusehen war, ging die dort herrschende Linie Habsburg, welche Philipp, Karl's V. Sohn, gegründet hatte, zu Ende. Hierzu waren aber große Vorkehrungen nöthig; darum zeigte er sich zum Frieden geneigt. Er kam zu Ny sw ick (Reiß weg! sagte das über die Duldung des Raubes erbitterte Volk), auf einem Schlöffe bei Haag, im Jahre 1697 zu Stande. Ans die gewöhnliche listige Weise unterhandelte er mit jeder der kriegführenden Mächte besonders, zeigte sich aber dieses Mal gegen alle seine Gegner unerwartet großmüthig. Obgleich Sieger, gab er doch alle neu eroberten Orte, außer Straßburg, wieder heraus und trat überdies; Breisach, Freiburg, Kehl und Philippsburg nebst allen kleineren diesseit des Nheins von Frankreich angelegten Festungen ab, gab anch an Spanien die meisten weggenommenen Plätze zurück und erkannte Wilhelm Iii. als König von England an. Die Herzogin von Orleans ließ sich für ihre Erbschaftsansprüche mit Geld abfinden. Dagegen bestand Ludwig auf Erhaltung der von ihm in den meisten Ortschaften der Pfalz eingeführten katholischen Religion, wie sehr auch die Protestanten hiergegen eiferten und sich auf den westfälischen Friedenschluß beriefen, beffen Gewährleistung er doch selbst übernommen habe. Bald zeigte es sich auch, warum Ludwig beim Nyswicker Frieden, zum Erstaunen Aller, so großmüthig gewesen war. Er hatte nur Vorkehrungen treffen wollen, um bei der Erledigung ^s spanischen Thrones seine vermeintlichen Ansprüche auf denselben kräftig verfechten zu können. Schon im dritten Jahre n«ch bcm Ryswicker Frieden, im Jahre 1700, kam es hierüber 8u einem höchst blutigen Kliege, der bis zum Jahre 1714 fort-jpüthete. Dieser Krieg wird der spanische Erbfolgekrieg genannt, nähere Geschichte befselben soll nuten erzählt werden, nach» wir zuvor eine merkwürdige Begebenheit angeführt haben, *e sich unter der Negierung des Kaisers Leopold ereignete.

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 226

1871 - Münster : Coppenrath
— 226 — sein Land zu ziehen. Schnell erhob sich der Ackerbau; Handel und Gewerbe nahmen einen neuen Aufschwung. Auch Künste und Wissenschaften fanden unter ihm besonderen Schutz. Vorzüglich aber sorgte er für die Bildung einer tüchtigen Heeresmacht, um allen Ereignissen der Zeit gewachsen zu sein. Bei der traurigen Lage, in welcher sich damals Polen befand, gelang es ihm, Preußen durch den Vertrag von Welau 1657 von der polnischen Oberhoheit zu befreien, und im Frieden zu Oliva (Kloster bei Danzig) 1660 bestätigten auch die Schweden diesen Vertrag. So wurde er der eigentliche Stifter von Brandenburgs und Preußens Größe. Die beiden vereinigten Länder bildeten die ersten großen Glieder zu dem Ringe, welcher bald den Norden und Westen inniger als je verband. Er war es, der am 28. Juni 1675 bei Fehrbellin jenen glorreichen Sieg über die fast für unüberwindlich gehaltenen Schweden, die Bundesgenossen der Franzosen, erfocht und Preußens Namen in ganz Europa geachtet und gefürchtet machte. Nach dem Kaiser war er unstreitig der erste deutsche Fürst. Ihm folgte sein Sohn Friedrich Iii. (1688 — 1701). — Dieser besaß die großen Eigenschaften seines Vaters nicht, dennoch gingen die Verbesserungen des Landes auch unter ihm ununterbrochen fort, weil erst jetzt die Aussaat seines großen Vorgängers recht zur Reife fam. Er selbst war ein eitler prachtliebender Mann. Es krankte seinen Ehrgeiz, daß sein nächster Nachbar, der Kurfürst von Sachsen, König von Polen, und drr Prinz von Oranisn, mit dem er Geschwisterkind war, König von England geworden war, während er selbst noch immer Kurfürst hieß. Um nun die Königskrone auch sich zu verschaffen, wandte er sich an den deutschen Kaiser Leopold und suchte ihn für feinen Plan zu gewinnen, in feinem vom deutschen Reiche unabhängigen Herzogtums Preußen den Titel „König" anzunehmen. Er leistete ihm das Versprechen: das Kurhaus Brandenburg solle bei jeder Kaiserwahl dem Hanse Habsburg seine Stimme geben und in

6. Von Karl V. bis zur Aufrichtung des neuen deutschen Kaisertums (1519 - 1871) - S. 48

1886 - Wiesbaden : Bergmann
48 Der zo jährige Krieg. als namentlich in seinen Erblanden herrschte, deutete alles ans eine bevorstehende Katastrophe hin, die denn auch alsbald eintrat. Zehntes Rapitel. Der 30jährige Krieg. Den ersten Abschnitt des 30jährigen Krieges, gewissermaßen das Vorspiel zu dem gewaltigen Kampfe, der allmählich nicht bloß ganz Deutschland, sondern einen großen Teil von Europa in seine Strudel hineinzog, bildet die Empörung der Böhmen gegen Ferdinand, die Wahl Friedrichs Y. von der Pfalz znm böhmischen König, seine Niederlage am Weißen Berge bei Prag (1620), feine Ächtnng und seine Flucht uetch England zu seinem Schwieger-vater Jakob I. In dieser, zunächst freilich mehr lokalen und persönlichen Angelegenheit zeigte sich ebenso sehr die Unentschlossenheit und Uneinigkeit der Protestanten, wie der feste Zusammenhalt und das rücksichtslose Borgehen der Katholiken. Die Union ließ ihren Glaubensgenossen und Führer vollständig im Stich. Der strenglutherische Johann Georg von Sachsen trat offen auf die Seite des Kaisers und besetzte in dessen Namen die Lausitzen. Dagegen stellte die Liga ihre Heeresmacht sofort dem Kaiser znr Verfügung. Der bayrische Feldherr ~i.il (t) war es, der die Schlacht am Weißen Berge gewann und ganz Böhmen in seine Gewalt bekam. Auch erhielt der Kaiser Zuzug von seinem Better, dem König von Spanien, dessen Truppen von den Niederlanden aus in die Pfalz einrückten. Der Kaiser selbst rüstete ein starkes Heer (die Mittel dazu lieferten ihm die bedeutenden Summen, die er als Strafgelder oder durch Konfiskationen von seinen „rebellischen" Unterthanen, den Protestanten Böhmens, bezog) und stellte es unter den Befehl eines böhmischen Edelmannes von ungewöhnlichen militärischen Talenten, Albrecht von Wallenstein. Der Umstand, daß einige vereinzelte Parteigänger des unglücklichen Böhmenkönigs, wie ein Graf von Mansfeld, auf eigene Hand den Krieg fortsetzten, gab dem Kaiser erwünschten Vorwand, das südliche und mittlere Deutschland mit seinen Truppen zu überziehen und zu brandschatzen.

7. Geschichte des Mittelalters - S. 299

1884 - Leipzig : Teubner
299 erwarten war, da der Kaiser auch die Entscheidung der Waffen nicht scheuen werde, so schien es den Wittelsbachern geraten, sich Bundesgenossen zum bevorstehenden Kampfe zu verschaffen. Am 13. September 1369 schloffen die beiden Pfalzgrafen Ruprecht d. . und d. j. und Herzog Albrecht von Bayern-Stranbing zu Preburg mit Ludwig von Ungarn, Kaiser Phi-lipp von Konstantinopel und Herzog Karl von Durazzo ein Schutz-und Trutzbndnis ab'/) auf der Rckreise vermittelten die Pfalzgrafen in Wien am 2^. September einen Frieden zwischen Bayern und sterreich, in dem Bayern gegen eine Entschdigung von 116 000 Gulden auf Tirol verzichtetet) Der Kaiser arbeitete sofort den bayerisch-brandenburgischen Rnken entgegen. Um bei einem Angriff auf die Mark eilten festen Sttzpunkt zu haben, kaufte er dem Cistercienserkloster Neuzelle das Stdtchen Frsten-berg ab und versah es mit starken Befestigungen;^) dann zog er den Her-zog Magnus von Braunschweig-Lneburg vom Bndnis mit Otto ab4) und verpflichtete am 14. Mai 1370 die pommerschen Herzge zur Hilsleistung, falls der Markgraf den Erbvertrag umstoen wolle.5) Whrend des Kaisers Shne Wenzel und Sigismund mit Herzog Magnus ein Bndnis zur Verteidigung der brannschweigischen Ansprche auf Lnebnrg eingingen,6) sagte Karl den Herzgen von Sachsen seine Hilfe zur Er-Werbung Lneburgs zu/) das ihnen fr den Fall des Aussterbens der Lneburger Linie schon 1355 zugesagt worden war8) und nach dem Tode Herzog Wilhelms (23. November 1369) htte zufallen mssen, wenn nicht Magnus ihnen zuvorgekommen wre. Mit Lug und Trug arbeitete der Kaiser an der Sprengung der feindlichen Koalition; der Triumph seiner Politik aber war, da er auch Herzog Albrecht von Bayern-Stranbing auf feine Seite zu ziehen verstand; am 29. September 1370 vermhlte er zu Nrnberg seinen Sohn Weitzel mit Johanna, der Tochter Albrechts.9) Zum Hochzeitsseste war auch Otto von Brandenburg der kaiserlichen Ein-ladung gefolgt. Noch war es ja nicht zu offnem Bruch gekommen. Dem Markgrafen unerwartet, stellte Karl in Nrnberg die Forderung, Otto solle schon bei Lebzeiten auf die Regierung verzichten und die Mark an ihn ab-treten; als dieser sich dessen weigerte, sagte ihm Karl den Frieden aus.10) Bisher hatte Otto sich mit seinen Verwandten nicht offen eingelassen; die Friedenskndigung seiten des Kaisers trieb ihn, den engen Anschlu an das wittelsbachische Haus zu suchen. Noch vor Schlu des Jahres 1370 fand eine Vershnung statt, und bald hatte Otto, zumal auch die schsischen Herzge in berechtigtem Mitrauen gegen Karls Ehrlichkeit mit ihm sich vertrugen, einen ansehnlichen Kreis von Bundesgenossen gewonnen. So ge-rstet, widerrief er den mit dem Kaiser abgeschlossenen Erbvertrag und lie seinem Neffen Friedrich, dem Sohne Stephans d. . von Bayern, die Erbhuldigung leisten (15. April 1371).11) Untersttzt von Herzog Fried- 1) Huber p. 584, no. 500. Vgl. Ann. Matseens. 834. 2) Huber 501 und Huber, Geschichte der Vereinigung Tirols mit sterreich, Regesten no. 481 bis 496. 3) Beness. 405. 4) Huber p. 402, no. 4848 a. 5) Hub er p. 584, no. 505. 506. Vgl. 401 flg., no. 4847, 4848. 6) Huber p. 584 flg., no. 507512: 20. Mai 1370. 7) Huber p. 403, no. 4855, 4856. 8) Huber p. 183, no. 2263. 9) Ulman Stromer 33. Vgl. Huber p. 585, no. 514, 515; p. 403, no. 4858. Bald nachher verlobte Karl seine Tochter Anna mit Albrechts zweitem Sohne gl. N. Huber p. 586, no. 524, 525, die Ehe kam jedoch nicht zustande. 10) Vgl. Ottos Brief vom 10. Juni 1371. Huber p. 587, no. 531. 11) Hub er p. 586, no. 526,

8. Geschichte des Mittelalters - S. 153

1884 - Leipzig : Teubner
153 Nebenlndern dem Reiche heimgefallen. Solange der Krieg ihm die Hnde band, hielt Ludwig mit seinen wahren Absichten zurck; erst als die Mhl-dorfer Schlacht seine Stellung in Deutschland befestigt hatte, wurden seine Plne offenbar; er gab die Mark Brandenburg mit der Kurwrde seinem jungen Sohne Ludwig (geb. Juli 1315),*) beleidigte aber dadurch den Bhmenknig, der, statt ganz Brandenburg zu erhalten, wie er gehofft hatte,2) sich mit Bautzen und Kamenz begngen mute. Auch in seiner Familienehre shlte sich Johann schmhlich gekrnkt, als Ludwig seine Tochter Mech-tild mit Friedrich Ii. von Meien verlobte, der infolgedessen seine erste Braut, Jutta, Johanns von Bhmen Tochter, die schon auf der Wartburg der Hochzeit harrte, nach Prag zurcksandtet) Unverkennbar war Ludwigs Streben, im Norden festen Fu zu fassen; diesem Zwecke diente auch seine eigne Vermhlung mit Margarete von Holland, die am 25. Februar 1324 in Kln gefeiert wurdet) Trotz der bedrohlichen Schwenkung Johanns ist es doch seit der Mhldorser Schlacht zu ernsten Zusammensten zwischen dem Wittelsbacher und den Habsburgern nicht mehr gekommen. Ludwigs Interesse wurde bald nach einer andern Seite hin ab-gelenkt, denn in Papst Johann Xxii. erhob sich gegen ihn ein gewaltiger Gegner, zu dessen erfolgreicher Bekmpfung er des Friedens in Deutschland bedurste. Die ersten Verhandlungen, die er mit Leopold der die Frei-lassung Friedrichs und seine eigne Anerkennung in den Jahren 1323 und 1324 pflog, blieben erfolglos.^) Ja seine Lage wurde um so bedenklicher, als sich Leopold mit Karliv. von Frankreich in Unterhandlungen einlie, der, ermutigt durch die von Johann Xxii. am 11. Juli 1324 ausgesprochene Absetzung Ludwigs, sr sich selbst die deutsche Krone begehrte, und bei einer Zusammenkunft mit ihm in Bar-sur-Aube am 27. Juli 1324 sich verpflichtete, seine Bewerbung zu untersttzen und ihm gegen Ludwig beizu-flehen.6) Noch einmal machte dieser im Dezember 1324 den Versuch, mit den Waffen seine Gegner zur Unterwerfung zu zwingen. Doch Leopold erschien so mchtig im Feld, da der König, der den Krieg mit der Belage-rung der schwbischen Festung Burgau begonnen hatte, die Ankunft seines Gegners nicht abzuwarten wagte, sondern unter Preisgabe der Belagerungs-Maschinen und Zelte von der ungezwungnen Feste wieder abzog.7) Ludwig l) Am 4. Mai 1323 wird Ludwig zuerst als Markgraf genannt, Riedel, Cod. dipl. Brandenb. Ii, 2, 1 3, die Belehnungsnrkunde datiert vom 24. Juni 1324 (Bhmer, Reg. Lud. no. 727). der das Geburtsjahr Ludwigs s. Muffat, Sitzungsber. d. Mnchner Akad. hist. Kl. 1873, p. 899. Noch 1324 wurde Ludwig mit Margarete, der Tochter Christophs von Dnemark vermhlt und dadurch ihm ein mchtiger Rckhalt geschaffen. Job. Vict. 399. 2) Job. Victv, 5 (399). 3) Urk. bei Weech, König Ludwig und König Johann, S. 114, Beil. Ii. 4) Bhmer, Reg. Lud. nach no. 690. Seine erste Gemahlin Beatrix war 1322 gestorben. 5) Vgl. Friedensburg, Ludwig Iv. der Bayer und Friedrich von sterreich von dem Vertrage zu Trausnitz bis zur Zusammenkunft in Innsbruck 1325 1326 (Hamb. 1877) 5 flg. Im Zusammenhang mit diesen Verhandlungen steht die Auslieferung der Reichs-insignien durch Leopold. Chron. de gest. princ. 64. der das folgende vgl. auch Dbner, Die Auseinandersetzung zwischen Ludwig dem Bayer und Friedrich von sterreich im Jahre 1325, Gtt. 1875, und Preger, Die Vertrge Ludwigs des Bayern mit Friedrich dem Schnen in den Jahren 1325 und 1326 in Abh. der hist. Kl, d. bayer. Ak. der W. Xvii. Bd., l. Abt, p. 103flg. (Mnchen 1883). 6) Kurz, sterreich unter Friedrich dem Schnen 482. Vgl. Matth. Nuew. 201, Joh. Victor. 397. Leroux, Recherches critiques p. 167flg. 7) Chron. de gest. princ. 65 68, Matth. Nuew. 201, Ann. Eistett. 515, Joh. Vict. 397 lt. a.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 204

1884 - Leipzig : Teubner
204 wurde von Woche zu Woche verschleppt, ohne Erledigung zu finden. Phi-lippyi. forderte eine Verschiebung der Entscheidung bis auf den 5. Mrz 1337 und verlangte schlielich von Benedikt, er solle berhaupt die Unterwerfung des Bayern nicht annehmen.1) Benedikt weigerte sich doch, auf dieses Ansinnen einzugehen; er bat den König brieflich (4. April), von feinem Widerstande gegen ein gerechtes und vernnftiges bereinkommen abzulassen, damit sich die klugen und scharssinnigen Deutschen" (perspicaces et subtiles Teutonici) nicht etwa mit den Englndern oder anderen Feinden Frankreichs verbnden.^) Aber umsonst; den willenlosen Mann ri die dem Kaiser feindliche Strmung mit fort. Am 11. April mute er im Konsistorium erklären, Ludwig sei nicht wahrhaft bufertig; solange er seine Rene nicht durch Niederlegung des König - und Kaisertums bethtigt habe, knne er Absolution nicht erhalten.3) Drei Wochen spter traten die Gesandten den Heimweg an, nachdem der Papst zu neuen Unterhandlungen fr Michaelis einen ferneren Termin angesetzt hatte.4) 29. Bndnis mit England. Der Kurverein von Ncnse. Frankfurter Beschlsse. Hoftag zu Koblenz. Der fortgesetzte Widerstand Frankreichs am Hofe von Avignon reifte in Ludwig den Entschlu, mit seinem Schwager, dem König Eduard Iii. von England, Philipps Feinde, sich zu verbinden, der, durch seine Mutter Jsabella dem kapetingischen Hause verwandt, den Valois den franz-fischen Thron streitig machte. Eduard Iii. hatte bereits in her Reihe der niederlndischen Herren Verbndete geworben, auch mit dem Pfalzgrafen Ruprecht und einigen oberdeutschen Fürsten Dienstvertrge abgeschlossen. Englisches Gold saud berall bereitwillige Abnehmer. Wenn wir Bene-dikt Xii. glauben, ging man damals in den frstlichen Kreisen Deutsch-lands damit um, entweder den Kaiser zu Gunsten Eduards zum Verzicht auf das Kaisertum zu bewegen und ihm nur das deutsche Knigtum zu belassen, oder auch beides, imperium und regnum, dem Englnder zu bertragen.5) Markgraf Wilhelm von Jlich vermittelte das Bndnis mit Englands) Am 23. Juli 1337 unterzeichnete Ludwig zu Frankfurt die Vertrags-urkunde/) durch welche sich die beiden Fürsten fr sich und ihre Erben zu gegenseitigem Beistande gegen jeden Feind, insbesondere gegen Frank-reich verpflichteten. Ludwig versprach bis Michaelis zweitausend Helme ins Feld zu stellen, Eduard dafr Untersttzungsgelder im Betrage 1) Raynald 1337, 1 unb2. 2) Raynald 1337, 2. 3) Heinr. de Diessenh.26. Vgl. Ann. Eist. 520, die den Einflu der franz. Kardinle betonen: Hic papa gra-tiosum se ostendit Ludewico quoad reconciliationem, sed propter resistentiam cardinalium et alias non est reconciliatio sortita effectum. 4) Raynald 1337, 3,4,8. Als Datum giebt der Papst einmal den 29. September, zweimal den 1. Oktober an. 5) Raynald 1337, 12 14. Brief Benedikts an Philipp vom 6. November 1337, Mller Ii, 47. A, 1. 6) Vgl, auer Mller Ii, 44flg. und Riezler, Gesch. B. Ii, 438flg. besonders Pauli, Bilder aus Altengland (2. Aufl. Gotha 1870) p. 139 167: Kaiser Ludwig Iv. und König Eduard Iii. und Die Beziehungen König Eduards Iii. von England zu Kaiser Ludwig in den I. 13h8 und 1339" in Quellen und Er-rternngcn zur bayerischen und deutschen Gesch. Vii, 413 flg. ferner Leroux, Recher-cbes critiques etc. p. 196 flg. 7) Mitgeteilt vou Riezler in Forsch. Xx, 270.

10. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 280

1829 - Leipzig : Hinrichs
Siebenter Zeitraum. 280 K. Ludw. v. Weltmann, Gesch. des westphäl. Friedens. 2 Thle. Leipz. 1808. 8. (zugleich Forts, von Schillers Krieg rc.) 107. Teutfchlandseit dem wcstphälischen Frieden bis zum spanischen Erb folge kriege. Nach Ferdinands 3 Tode (2. Apr. 1657) ward sein Sohn Leopold 1 (18. Jul. 1658) zum Kaiser gewählt, ein Fürst von friedlichen Gesinnungen; nur daß die Jesuiten zu vielen Einstuß auf ihn hatten. Während seiner Negierung ward der Reichstag zu Negcnsburg permanent (1663 —1806). Mit der Pforte ward Leopold in einen Krieg verwickelt, weil er die Siebenbürgen bei der Wahl ihres neuen Fürsten, des Johann Ke men y, gegen den von der Pforte beabsichtigten Michael Abaffi, unterstützt hatte. Der kühne Großvezier Ach me t Kiup r u li drang (1662) sieg- reich in Ungarn und bis nach Mahren vor; allein der Sieg Montecuculi's (1. Aug. 1664) bei St. Gotthard an der Raab über den Großvczier führte (10. Aug. 1664) zu einem 20jährigen Waffenstillstände zwischen Oestreich und der Pforte, in welchem Abaffi als Fürst von Siebenbürgen an- erkannt und der Pforte Großwaradein und Neuhauscl über- lasten ward. Nur Leopolds Mißtrauen in die Hülfstruppcn Frankreichs und in die ungarifchcn Großen konnte ihn zu diesem nachthciligen Vertrage bestimmen. Mehrmals ward der Kampf Oestrcichs gegen Frank- reich erneuert, wo der Schwager des Kaisers, der König Ludwig 14, regierte. Dieser nahm sogleich nach dem Tode seines Schwiegervaters, Philipps 4 von Spanien, die spa- nischen Niederlande (den burgundischen Kreis) 1665 in Anspruch; allein eine Tripleallianz zwischen den Nieder- ländern, England und Schweden ndthigten ihn (1668) zum Frieden mit Spanien zu Aachen, in welchem Ludwig bloß einige feste Plätze in Belgien gewann. Weil aber Ludwig, wegen dieser Vereitelung seines Planes hauptsächlich durch die Niederländer, einen Na che krieg (1672) gegen dieselben beschloß, und gleichzeitig den Herzog Karl 4 von Lothrin-
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