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Geschichte der Griechen.
die Waffen zu übergeben, zugerufen habe: „Komm und hole sie!"; und wie ein anderer Spartaner auf die Prahlerei des Persers, daß die Pfeile des persischen Heeres die Sonne verdunkeln würden, die lakonische Antwort gegeben habe: „Nun, so werden wir im Schatten fechten". Zwei Tage lang griffen die Perser an, immer neue Scharen herbeiführend; aber alle Stürme wurden von der unerschütterlichen Tapferkeit der Verteidiger abgewiesen. Da fand sich ein Verräter, der eine feindliche Abteilung auf Bergpfaden in den Rücken der Griechen führte. Als L e o n i d a s diese Meldung erhielt, ließ er den größten Teil des Heeres in Eile den Rückzug antreten. Er selbst aber blieb mit 300 Spartanern an Ort und Stelle stehen, da es ihnen, wie er sagte, die Ehre verbot zu fliehen; und ihm schlossen sich 700 Männer aus der böotischen Stadt Thespiäan, entschlossen für das Vaterland den Tod zu erleiden. So zog denn diese Schar in den letzten Kampf; nach heftiger Gegenwehr, und nachdem sie viele Femde getötet hatten, wurden sie alle erschlagen. An der Stelle, wo Leonidas siel, errichtete man nachher einen steinernen Löwen. Das Grabmal der gefallenen Spartaner aber schmückte der Dichter mit Versen, die in der Übersetzung Friedrich Schillers so lauten:
Wandrer, kommst du nach Sparta, verkünde dorten, du habest Uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl.
Indessen hatte die griechische Flotte nicht unglücklich gefochten. Als
aber die Nachricht von dem Ende des Leonidas eintraf, ging auch sie zurück
und versammelte sich in dem Sunde von Salamis; das Landheer der
Peloponnesier aber zog sich nach dem Isthmus zurück, wo Befestigungen errichtet waren.
Lurwande- § 28. Die Schlacht bei Salamis 480. Als sich nun die Masse des Athener. Persetcheeres durch Mittelgriechenland heranwälzte, konnten die Athener nicht hoffen, ihre Stadt verteidigen zu können. So verließen sie denn das Vaterland. Weib und Kinder und, soviel sie von der Habe retten konnten, brachten sie nach Salamis oder der Küste von Argalis hinüber; die Männer aber bestiegen die Schiffe. Denn die Schiffe waren nach Themistokles' Deutung die hölzerne Mauer, welche, wie das delphische Orakel geweissagt hatte, die Athener beschirmen würde. Nur wenige Athener faßten den Orakel-»ranb von spruch wörtlich und zogen sich auf die Akropolis hinter eine hölzerne Schutz-* ^el wehr zurück; diese kamen sämtlich um, da der Feind die Burg erstürmte und die Tempel und die Stadt niederbrannte.
Unter den Führern der griechischen Flotte herrschte indessen große Un-
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14. Pelopidas und Epaminondas (371).
1. Die Spartaner, durch Glück übermüthig geworden, besetzten mitten im Frieden das freie Theben und verfuhren dort sehr grausam. Viele angesehene Thebaner wurden entweder, hingerichtet oder mußten fliehen. Die meisten flohen nach Athen, wo sie Schutz und Sicherheit fanden. Unter den Verbannten befand sich auch Peloptdas, welchen das Unglück seiner Vaterstadt tief schmerzte. Er nahm sich vor, der Retter seines Vaterlandes zu werden. Daher verschwor er sich mit anderen Vertriebenen und Vaterlandsfreunden, die Tyrannen zu todten. Nachdem alles gehörig berathen war, zogen die Verschworenen, als Jäger verkleidet, mit Hunden und Jagdgeräth einzeln in verschiedene Thore Thebens ein. , Kein feindliches Auge hatte bei dem Schneegestöber auf sie Acht. Ganz still versammelten sie sich in dem Hause des Charon und erwarteten in ängstlicher Spannung die bestimmte Zeit. Ein anderer Mitverschworener hatte dem Plane gemäß die beiden größten Bedrücker am Abend zum Feste eingeladen, wobei er fleißig Wein einschenkte. Schon waren alle Verschworenen versammelt und gerüstet, als plötzlich an die Thür geklopft wurde. Es war ein Bote von Archias, der Charon zum Befehlshaber rief. Alle waren bestürzt, denn der ganze Plan schien verrathen zu sein; doch bald wurden fte durch die Rückkehr Charons beruhigt. Archias hatte sich täuschen lassen; fröhlich trank er bis zur Trunkenheit weiter. Nun kam ein Bote von Athen zu Archias und übergab einen Brief. „Du möchtest ihn gleich lesen," sprach der Bote, „denn er enthält Sachen von Wichtigkeit." Der Trunkene aber lächelte und lallte: „Sachen von Wichtigkeit bis morgen!" und legte den Brief, der die ganze Verschwörung entdeckte, zur Seite. „So recht," fchrie der Wirt, „jetzt wollen wir trinken und fröhlich sein; ich habe noch Tänzerinnen bestellt, die gleich erscheinen sollen!" Die bestellten Tänzerinnen erschienen; — es waren die Verschworenen, den Dolch unter Weiberkleidern verborgen! Nach kurzem Tanz stürzten sie aus die verhaßten Tyrannen los und machten sie nieder. Ueber den Tumult erwachten die Bürger. Sie wußten nicht, was geschehen war. Als der Morgen graute, wälzte sich ein Menschenstrom durch die Gassen nach dem Marktplatze. Die Befreier, von Priestern begleitet, waren in der Mitte. Da trat Epaminondas auf, den die Tyrannen für ungefährlich gehalten hatten, schilderte die kühne That und rief das ganze Volk zu den Waffen. Alle folgten freudig dem Rufe, und nach kurzer Zeit war Theben frei.
2. Epaminondas stammte aus einer verarmten, aber braven Familie. Seine Armuth war sehr groß. Als sein Oberkleid gewaschen wurde, konnte er tagelang nicht ausgehen, weil er kein zweites besaß. Trotzdem war er mit feinem Schicksal zufrieden. Pelopidas wollte feinen Reichthum gern mit ihm theilen, doch Epaminondas erwiderte ihm: „Ich brauche nichts." Nichts vermochte ihn von feiner Ehrlichkeit und Unbestechlichkeit abzubringen. Einem persischen Gesandten, der mit Säcken Goldes zu ihm kam, um ihn zu bestechen, entgegnete er: „Mein Freund, wenn die Absichten deines Königs
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Geschichte der Griechen.
die Waffen zu bergeben, zugerufen habe: Komm und hole sie!"; und wie ein anderer Spartaner auf die Prahlerei des Persers, da die Pfeile des persischen Heeres die Sonne verdunkeln wrden, die lakonische Antwort ge-geben habe: Nun, so werden wir im Schatten fechten". Zwei Tage lang griffen die Perser an, immer neue Scharen herbeifhrend; aber alle Strme wurden von der unerschtterlichen Tapferkeit der Verteidiger abgewiesen. Da fand sich ein Verrter, der eine feindliche Abteilung auf Bergpfaden in den Rcken der Griechen fhrte. Als L e o n i d a s diese Meldung erhielt, lie er den grten Teil des Heeres in Eile den Rckzug antreten. Er selbst aber blieb mit 300 Spartanern an Ort und Stelle stehen, da es ihnen, wie er sagte, die Ehre verbot zu fliehen; und ihm schlssen sich 700 Männer aus der botischen Stadt T h e s p i an, entschlossen fr das Vaterland den Tod zu erleiden. So zog denn diese Schar in den letzten Kamps; nach heftiger Gegenwehr, und nachdem sie viele Feinde gettet hatten, wurden sie alle erschlagen. Art der Stelle, wo Leonidas fiel, errichtete man nachher einen steinernen Lwen. Das Grabmal der gefallenen Spartaner aber schmckte der Dichter mit Versen, die in der bersetzung Friedrich Schillers so lauten:
Wandrer, kommst du nach Sparta, verknde borten, du habest Uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl.
Indessen hatte die griechische Flotte nicht unglcklich gefochten. Als aber die Nachricht von dem Ende des Leonidas eintraf, ging auch sie zurck und versammelte sich in dem Sunde von Salamis; das Landheer der Peloponnesier aber zog sich nach dem Isthmus zurck, wo Befestigungen errichet waren.
Auswande- 28. Die Schlacht bei Salamis. Als sich nun die Masse des
ritttp bcr ,
Athener. Perserheeres durch Mittelgriechenland heranwlzte, konnten die Athener nicht hoffen, ihre Stadt verteidigen zu knnen. So verlieen sie denn das Vater-lernt). Weib und Kinder und, soviel sie von der Habe retten konnten, brachten sie nach Salamis oder der Kste von Argolis hinber; die Männer aber bestiegen die Schiffe. Denn die Schiffe waren nach Themistokles' Deutung die hlzerne Mauer, welche, wie das delphische Orakel geweissagt hatte, die Athener beschirmen wrde. Nur wenige Athener faten den Orakel-
Brand-von spruch wrtlich und zogen sich aus die Akropolis hinter eine hlzerne Schutz-wehr zurck; diese kamen smtlich um, da der Feind die Burg erstrmte und die Tempel und die Stadt niederbrannte.
Unter den Fhrern der griechischen Flotte herrschte indessen groe Un-
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Extrahierte Personennamen: Leonidas Friedrich_Schillers Friedrich Leonidas
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minondas fiel in der Schlacht. Er war ein einfacher, selbstloser und schlichter Mann. Nie kam eine Lge der seine Lippen.
Untergang der griechischen Freiheit. Von nun an mischten sich die Mazeboner in die Angelegenheiten Griechenlands. Vierzehn Jahre kmpfte Demsthenes, der grte Rebner Griechenland, als Leiter der Brger-schast mit der ganzen Kraft seiner feurigen Berebsamkeit gegen den Maze-bonerknig Philipp Ii. Durch die sogenannten Philippischen Reben wollte er die Athener anfeuern, die Mazeboner zu Wasser und zu Lanbe anzugreifen. Die Athener klatschten ihm Beifall, befolgten aber die Ratschlge seines Gegners schines, der auf der Seite der Mazeboner staub. Im Jahre 338 kam es zur Schlacht bei Chronea in Botien zwischen den Mazebonern und den Griechen. Die Griechen kmpften tapfer fr ihre Unabhngigkeit, aber ohne Erfolg.
Demsthenes. Demsthenes ist durch seine scharfe Selbstzucht ein leuchteubes Vorbilb der Jugenb geworben. Seine erste Rebe, die er in Athen hielt, erregte Mitleib und Gelchter. Seine Stimme war schwach; zubem stotterte er; sein Stil war mit Bilbern bertaben, seine Stze waren zu lang. Traurig zwar, aber nicht entmutigt, verlie er die Rebnerbhne. Mit beut willensstarken Ernste, der ihn auszeichnete, rang er nun mit den Schwierigkeiten, die die Natur ihm entgegenstellte. Am Meeresstranbe, bei der Branbung der Wellen, bte er sich im Reben und machte so seine Stimme stark genug, das Brausen der Volksversammlung zu bertnen; mit Kieseln im Munbe wrbe er des Stotterns Herr; das Geschichtswerk des Thucybibes schrieb er achtmal ab, um sich die Ausbrucksweise und die Gebankenflle biefes hochgesinnten Geistes anzueignen. In der Stille der Nacht arbeitete er seine Reben aus und feilte baran, bis sie ganz formvollenbet waren. Bon einem gebten Deklamator lie er sich Stellen aus Thucybibes vorlesen, um die richtige Betonung zu finben, von einem Schauspieler lernte er die uere Haltung und ein wirksames Gebrbenspiel. So ist er durch anhaltenbe, scharfe Selbstzucht der grte Rebner des Altertums geworben.
Griechenland unter fremder Herrschast. Durch die Schlacht bei Chronea war Griechenlanb von den Mazebonern abhngig geworben. Im Jahre 146 wrbe es eine rmische Provinz. Bei der Teilung des Rmischen Reiches kam es an das Ostrmische ober Byzantinische Reich. Als biefes im 15. Jahrhundert von den Trken erobert wrbe, wrbe Griechenlanb ein Teil des Trkischen Reiches.
Seit dem Jahre 1830 ist das Laub von der trkischen Herrschaft frei und ein eignes Knigreich.
8. 2iu9 der Kulturgeschichte der Griechen.
Die sieben Weisen. Der uern Blte des griechischen Landes ent-sprach das geistige Leben. Griechenland ist das Land der sieben Weisen. Diese sinb: Thaies von Milet, Perinber von Korintlj, Bias aus Priene,
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Extrahierte Personennamen: Philipp_Ii Philipp Chronea Demsthenes Chronea
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der Straße; er nahm sie auf den Arm und trug sie wieder in sein Haus, wo sie denn auch bis an ihren Tod blieb. — Alki-biades suchte oft durch Tollheiten und thörichte Streiche das Auge feiner Mitbürger auf sich zu ziehen. So hatte er einst einen ausgezeichnet schönen Hund für eine sehr hohe Summe gekauft, und ganz Athen sprach von dem Thier. Als allmählich das Gerede verstummte, schnitt er dem Hunde den Schwanz ab, und wiederum sprach die ganze Stadt von diesem unsinnigen Streiche, wodurch das theure Thier fürimmer verunstaltet war. — Eines Tages kam Alkibiades an der Volksversammlung vorüber, wo es sehr laut und lärmend herging. Mau sagte ihm, heute besteuerten sich die Bürger selbst. Die einzelnen Männer nannten die Summe, die sie dem Staate, der in Geldnoth war, schenken wollten, und wenn einer eine recht hohe Summe nannte, ries ihm die Versammlung unter Händeklatschen ihr Bravo! zu. Alkibiades trat in die Versammlung und rief sür sich einen sehr hohen Geldbeitrag aus. Da schrie und klatschte die Menge ihm ungeheuren Beifall zu. Dabei vergaß er eine Wachtel, die er grabe unter dem Mantel trug; das Thier, durch den Lärm erschreckt, flog bavon, urtb nun erhob sich biemenge schreienb zu einem allgemeinen Treibjagen, das nicht eher enbete, als bis ein Mannnamensantiochos biewachtel wiebergefangen hatte. Er war feitbem des Alkibiabes Frennb.
Ehe Alkibiabes in dem öffentlichen Leben seinen Ehrgeiz beliebigen konnte, suchte er unter den Griechen bnrch seinen Reichthum und verschwenberischen Answanb zu glänzen. Diezahlseinerrosse und Rennwagen war weltberühmt. Mit siebenwagen trat er einst in Olympia in die Schranken, was noch kein Privatmann, ja noch kein König gethan. Unmittelbar nach dem Tode besperikles trat er als ein junger Mann von 22—23 Jahren in das öffentliche Leben, und balb nach dem Tode des Kleon warb er der mächtigste Mann in Athen, inbem er an bessert Stelle das Haupt der bemokra-tischen Partei würde. Seine Anlagen befähigten ihn, als Staatsmann wie als Krieger das Höchste zu leisten. Er war ein tapferer Solbat und genialer Felbherr, geistvoll und
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mit den Worten: „Ernste Dinge für morgen." Es dauerte nicht lange, so erschienen die versprochenen Tänzerinnen; es waren die Verschwornen, welche lange Frauenkleider über ihre Harnische angezogen und das Gesicht mit dichten Oliven- und Fichtenkränzen überschattet hatten. Sie wurden mit Jubel und Händeklatschen empfangen; kaum aber hatten sie von der Thüre aus ihre Schlachtopfer ins Auge gefaßt, so stürzten sie mit ihren Dolchen über sie her und erstachen sie, vor allen den Archias und Philippos. Wer auf den Rath des Phyllidas sich ruhig verhielt, blieb verschont.
Zu gleicher Zeit war Pelopidas mit seinen Begleitern zum Hause des Leontiades gekommen. Die Thüre war verschlossen, da Leontiades früh zu Bett gegangen war. Auf ihr Pochen ward geöffnet, und sie stürzten in das Hans dem Schlafgemache zu. Leontiades kam ihnen entgegen, mit dem Dolch in der Hand, und stieß den Vordersten, Kephissodoros, nieder. Pelopidas faßte ihn, rang ihn zu Boden und erstach ihn auf dem sterbenden Kephisiodoros. Darauf eilten die Verschwornen zu der nahe gelegenen Wohnung des Hypates, der auch dem Tode geweiht war. Er fuchte über das Dach zu entrinnen, wurde aber eingeholt und getödtet.
Noch während der Nacht wurde das Volk von Theben durch einen Trompeter aufgefordert, sich zur Vertheidigung der wiedergewonnenen Freiheit zu rüsten, und am Morgen, als die an der böotischen Grenze zurückgebliebene Schaar der Flüchtlinge angekommen war, strömte alles zur Volksversammlung, in der Pelopidas, Mellon und Charon unter dem Namen Boiotarcheu an die Spitze des Staates gestellt wurden. Sogleich wurde jetzt die Burg, in der die spartanische Besatzung lag, belagert und bestürmt. Freiwillige kamen von allen Seiten zu Hülse, Athen schickte 5000 M. Die Spartaner mußten nach wenigen Tagen aus Mangel an Lebensrnitteln capitnliren. Sie erhielten freien Abzug mit ihren Waffen. In Sparta aber wurden die Anführer vor Gericht gestellt und zwei derselben zum Tode verurtheilt, der dritte zu einer unerschwinglichen Geldstrafe. Als er floh, töbteten die Spartaner feine Mutter und Schwester. Agesi-
S toll, Erzählungen. I. 2. Aufl. 14
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Zur Erweiterung: Die Griechen.
5. Der jngere Kyros und Xenophon.
1. Im Peloponnesischen Krieg hatte Kyros die Spartaner untersttzt, besonders seinen Freund Lysander; die schlieliche Nieder-lge Athens war zum guten Teil sein Werk.
Dennoch hat der junge Athener Tenophon nicht nur an seinem Feldzug teilgenommen, er hat auch in der Schilderung der ganzen Unternehmung, der Anbasis", und in seinem Erziehungs-roman, der Kyropdie, deren Held dem Namen nach der ltere, in Wahrheit der jngere Kyros ist, das Bild des morgenlndischen Knigssohnes ganz ins Lichte gemalt.
2. An der Spitze von 10000 Hopliten und 100000 Barbaren nebst zwanzig Sichelwagen zog Kyros auf der Knigsstrae von Sardes nach Phrygien und durch die Taurus-Psse in das ppige Kilikien (Cilicien), von da durch die Kilikische Pforte am Westrande des Amnus-Eebirges nach Syrien. Erst hier erfuhren die Hellenen, da es dem Könige gelte, aber sie konnten nicht mehr zurck. Auf dem linken Euphrat-Ufer ging es nun durch die baumlose Heide Mesopotamiens mit ihren Wohlgerchen, ihren Wildeseln und Ga-zellen, Strauen und Trappen, weiterhin durch Steppen, wo Korn und Mehl ausging und die Sldner mit Fleisch vorlieb nehmen muten, bis sich Gelegenheit gab, Hirsebrot und Palmwein zu kaufen. Nirgends stie man auf Widerstand.
Erst unweit Babylons trat Artaxerres dem Bruder entgegen. In der Abendschlacht bei Kunra warfen die Griechen auf dem rechten Flgel den Feind ohne Verlust zurck. Kyros selbst sprengte entblten Hauptes, seiner Garde gepanzerter Ritter voraus, auf Artaieries los. Schon war der König verwundet; da fuhr Kyros eine Lanze in die Stirn. der dem Leichnam ihres Herrn starben seine Getreuen, seine Tischgenossen, eines freiwilligen Heldentodes.
3. Den siegreichen Griechen gewhrte man eine Waffenruhe. Aber sie standen mitten irrt Feindesland, ohne Reiterei, ohne Weg-weiser, durch breite Strme und unabsehbare Einden von der Heimat getrennt; und nun wurde noch ihr bewhrter Fhrer samt seinem Stabe durch den Satrapen Tissaphernes in eine Falle gelockt und enthauptet.
In der Schreckensnacht, die diesem Treubruch folgte, fuhr Fenophon wie ein Blitz der rettende Gedanke durch den Kopf. Gottlob, da die Feinde den Eid gebrochen, der uns abhielt, Lebensmittel zu nehmen, wo wir sie finden!" sprach er zu einigen vertrauten Hauptleuten, die er geweckt hatte; raffen wir uns auf, ehe auch wir in die Hnde des Knigs fallen!" In mitterncht-
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Leonidas. Themistokles. Iii 3 14 4
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Zhnen tobten sie gegen den Feind. Da starb Rntg Leonidas den seligsten Mannestod; der seiner Leiche fielen zwei Brder des Gro-knigs. Auf einem Hgel im Passe drngte sich das Heldenhuflein zusammen; erst mit dem Tode des letzten Griechen endete das Ringen.
Den unsterblichen Ruhm der Gefallenen pries ein steinerner Lwe auf ihrem gemeinsamen Grab und die Inschrift:
Wanderer, kommst du nach Sparta, verkndige borten: du habest uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl!
4. Themistokles und die Seeschlacht bei Salamis.
1. Themistokles hatte die Brger Athens bewogen, eine Flotte von 100 Segeln zu bauen.
2. Verwstend flutete der persische Heeresstrom heran; die Städte gingen in Flammen auf. Die Einwohner Athens brachte die Flotte auf den Inseln gina und Salamis und auf dem gegenberliegenden Festland in Sicherheit. Von dort sahen sie die Feuersulen, die von ihrer Stadt aufstiegen und von der Burg mit ihren Tempeln.
Endlich erschien die persische Flotte. Voller Zuversicht sahen die Griechen, vor allem die Athener, der Entscheidung entgegen. In ge-schlossener Ordnung gingen ihre Schiffe bei Salamis vor zum Kampfe frs Vaterland, fr Rinder und Weiber, fr Gttersitze und Ahnengrber.
3. Mut und gelenfe Kraft waltete auf beiden Flotten. Schiff lief gegen Schiff, mit dem Erzschnabel es in den Grund zu bohren. Aber die persischen Fahrzeuge hinderte ihre eigene Menge; im Eifer ber-rannte eines das andere.
König Terres beobachtete die Schlacht von einer Hhe am Strande; zu seiner Seite standen Schreiber, jede Grotat seiner Flotte aufzuzeichnen. Aber unwiderstehlich trieben die attischen Drei-decker die Perserschiffe vor sich her. Nach zwlfstndigem Kampfe war die stolze Flotte zerstrt oder zersprengt.
4. Xenes trat den Heimweg an. Dem Themistokles berreichte die spartanische Regierung einen Olivenkranz. Den Preis der Tapferkeit erkannte man den gineten zu, die im Wetteifer mit den Athenern gekmpft hatten.
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4. Leonidas und die Schlacht die Thermopylk. 35
konnte, daß das Häuflein Hellenen es wagen würde, seiner Ueber-macht zu trotzen, wartete noch vier Tage mit dem Angriffe, in der Meinung, die Gegner würden freiwillig abziehen. Er ließ ihnen die Waffen abfordern, erhielt aber die lakonische Antwort: „Komm und hole sie!" Und als man sie darauf aufmerksam machte, daß die Zahl der Feinde so groß sei, daß ihre Pfeile die Sonne verfinstern würden, entgegnete ein Spartaner: „Desto besser, so werden wir im Schatten fechten."
Nun ließ Terxes seine Schaaren gegen den Paß anrücken.480 So ungestüm aber auch die Perser vorgingen, gegen die Tapferkeit der Griechen vermochten sie nichts auszurichten. Die hohen Schilde schützten diese wider den Pfeilregen der Bogenschützen, und unter ihren langen Lanzen sanken die Feinde reihenweise in den Staub. Ein Hanfe nach dem andern wurde zurückgeschlagen, zuletzt auch die Leibgarde des Königs, die 10000 „Unsterblichen".
Am nächsten Tage erneuerte sich der Kampf und zwar mit demselben Erfolge. Der Muth und die Entschlossenheit des Führers theilten sich dem ganzen Heere der Griechen mit, und mannhaft begegneten sie allen Angriffen. Da fand sich ein Verräther, Namens Ephialtes, der sich gegen eine Belohnung erbot, den Persern einen Fußsteig über das Gebirge zu zeigen, damit sie den Hellenen in den Rücken kommen könnten. Als am Morgen flüchtige Wächter dem Leonidas die Kunde überbrachten/ daß feindliche Truppen den Berg herabstiegen, beschloß er, mit seinen 300 Spartanern den Tod fürs Vaterland zu sterben. Er entließ daher die übrigen Griechen in die Heimath und bereitete sich mit den Seinen zum letzten Kampfe vor. Nur die 700 Thespier weigerten sich standhaft wegzugehen und wählten das Todesloos an der Seite des Heldenkönigs. Mit Anbruch des Tages schritten die Hellenen selbst zum Angriff. Den sichern Tod vor Augen, verrichteten sie Wunder der Tapferkeit, bis ihre Lauzen zerbrochen und ihre Schwerter stumpf waren. Leonidas selbst fiel im stärksten Getümmel, und um seinen Leichnam entstand ein furchtbarer Kampf.
Da trafen die von Ephialtes geführten Feinde im Rücken ein. Von allen Seiten bedrängt, zog sich der Rest der Heldenschaar nach einem Hügel zurück und starb dort bis auf den letzten Mann.
Leonidas und seine Dreihundert lebten noch lange in Lied und Sage fort, gefeiert von ihren Mitbürgern bei den öffentlichen Festen und Spielen. Ein eherner Löwe bezeichnete in der Folge dem Wanderer die Stätte, wo der Heldenkönig mit seinen Gefährten gefallen. Die Inschrift lautete:
„Wanderer geh' und verkündige du dem Volke Lacedämons,
„Daß wir liegen dahier, seinen Gesetzen gelreu."
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