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1. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 71

1846 - Berlin : Klemann
Frankreich. 71 Alliance (Mont St. Jean, Waterloo). —' Napoleon legt, 22. Juni, die Krone zu Gunsten seines Sohnes nie- der, geht nach Rochefort, ergiebt sich, 8. Juli, den Eng- ländern und wird nach Helena geführt, (-f 5. Mai 1821.) 1815—1824. Ludwig Xviii. besteigt wieder den Thron, durch die fremden Mächte zurückgeführt. Der größte Theil des Volks den Bourbons abgeneigt, die Wiederherstellung der frühern Adels- und Priesterherrschaft fürchtend. Ermor- dung des Herzogs von Berrp, 13. Febr. 1820. Der wohl- gesinnte König erhält indeß durch Klugheit die Ruhe und Ordnung im Lande. 1824—1830. Karl X., bisher Graf von Artois, sucht durch die feierliche Krönung zu Rheims sein königl. Ansehn zu heben. Beschränktheit und Starrsinn, wie seine Begünsti- gung des alten Adels und der Jesuiten steigern die Er- bitterung des Volks. Die Theilnahme Frankreichs an der Schlacht von Navarin 1827, die den Griechen gewährte Hülse in Mo rea, 1828, selbst die ruhmvolle Eroberung Algiers (Mai bis Juli 1830) bringt keine der Regierung günstigere Stimmung hervor. 1830. Julirevolution. 'Vertreibung der Bourbons. Das Haus Orleans. Die Ordonnanzen des Königs vom 25. Juli, wodurch die von Ludwig Xviii. gegebene Charte verletzt, die Preß- freiheit aufgehoben, das Wahlgesetz beschränkt, die neu ge- wählte Kammer w'ieder aufgelöst wird, erzeugt in Paris Aufläufe und allgemeine Gährung. 27. bis 29. Juli blu- tiger Kampf; das Volk besetzt die königl. Schlösser. Der Hof in St. Cloud, dann in Rambouillet. Provisorische Regierung; der Herzog von Orleans Generallieutenant des Königreichs. Der König, dessen einlenkende Vorschläge zu- rückgewiesen werden, entsagt ani 2. Aug. (zu Gunsten seines Enkels, des Herzogs von Bordeaur) und schifft sich am 18. Aug. in Cherbourg nach England ein (ff in Oestreich 1836). — Ludwig Philipp, Herzog von Orleans, am 7, Aug.

2. 1815 - 1861 - S. 14

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
14 9. Die Begründung der Eisenbahnen Eisenbahn mit Dampffahrt zwischen diesen Nachbarstädten, die hinsichtlich ihres Verkehrs und ihrer Gerverbsindustrie so vielfältig und innig miteinander verbunden sind, darbietet?1) b. Friedrich List, Hufruf an unsere Mitbürger in Sachsen, die Anlage einer Eisenbahn zwischen Dresden und Leipzig betreffend. März 1834.2) Die (Erfahrung anderer Nationen lehrt, daß ein gelungenes Unternehmen dieser Art eine Menge anderer ins Leben ruft; dies wird hier um so mehr der Fall sein, als über hunderttausend Fremde im Jahre die Vorteile unseres Unternehmens in Augenschein nehmen werden und Leipzig im herzen von Deutschland gelegen ist. Unsere Gewerbstädte im Erzgebirge werden sich uns anschließen. Hamburg, Berlin, Magdeburg, Frankfurt und Nürnberg werden sich mit uns in Verbindung setzen. Die dadurch entstehende Vermehrung des Handels und der Industrie, die größere Zufuhr an Materialien und Produkten, das größere Zusammenströmen von waren und Menschen auf unsern Messen wird auf alle Geschäfte wohltätig wirken; unsere Industrie, unser Einkommen und unsere Bevölkerung wird sich in kurzer Zeit verdoppeln, aus demselben Grund, weshalb die Zahl der Einwohner von Elberfeld im Lauf der verflossenen fünfzehn Jahre auf das Doppelte gestiegen ist. . . . Die Bewohner der Residenzstadt Dresden werden an den Folgen dieser Vereinigung verspüren, daß unser Vorteil auch der ihrige ist. hie und da noch herrschende Vorurteile, das Erbteil einer minder aufgeklärten Zeit, werden verschwinden - man wird sich wechselseitig besser kennen lernen, sich mehr dienen und nützen, sich zu gemeinschaftlichen Zwecken häufiger vereinigen und einsehen, daß Städte wie Individuen durch engeres Anschließen aneinander, durch Vereinigung der Kräfte und durch Austausch ihrer Produkte sich gegenseitig bereichern, nicht schwächen. Ganz Sachsen wird teilnehmen an dem Aufschwung der Industrie. Es wird die Niesen wecken, die jetzt in seinen Bergen schlafen, und sie zu seinem Dienst verwenden. Durch seine mineralischen Schätze, wie durch seinen Gewerbfleiß berufen, in dieser großen Nationalangelegenheit das Panier zu tragen, wird es seine Bestimmung erfüllen, wenn jeder nur nach Kräften tut, was fein eignes, wohlverstandenes Interesse erfordert. . . . Seitdem Deutschland besitzt, was zu seiner gewerblichen Wohlfahrt 1) Die Eisenbahn wurde am 7. Dezember 1835 eröffnet, vgl. den interessanten Bericht der Stuttgarter Ttcorgenmattes bei 5- Schulze a. a. (D., S. 18ff. 2) Lift hatte die erste Anregung im herbst 1833 durch seine Schrift „Über eiivfächfifches Tisenbahnsystern" gegeben.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 50

1901 - München [u.a.] : Franz
Bistum Bamberg. Bamberger Dom. Landfriede. Gottes friede. Cluni. Königswahl von Kamba. 50 Landfriede und Gottesfriede. — Konrad Ii. denen am wichtigsten das Bistum Bamberg ist, das Heinrich (1007) auf seinem Gute zu Babenberg errichtete. Da bis dahin in jenen Gegenden immer noch Slaven lebten, war durch die Gründung eines deutschen Bischofsitzes nicht nur das Christentum daselbst gesichert, sondern auch die Ausbreitung der deutschen Nationalität in den Gegenden um das Fichtelgebirge gefördert. Heinrich ist auch der Erbauer des Bamberger Domes?) eines der schönsten deutschen Baudenkmäler im spätromanischen Stile. Landfriede und Gottesfriede. In dem an Fehden reichen 11. Jahrhundert begegnen uns die ersten Versuche, einen Landfrieden anzubahnen. Nach germanischer Anschanuug staub es jedem Freien zu, sein Recht mit Waffengewalt zu wahren, woraus der mittelalterliche Adel ein Fehderecht ableitete, das den Wohlstand des Landes fortwährend bedrohte. Deshalb strebten die deutschen Kön ige danach, dieses vom Adel beanspruchte Recht wenigstens einzuschränken, indem sie für eine gewisse Zeit und für eine bestimmte Gegenb alle Fehben untersagten. Die frühesten Versuche hiezu reicheu bis in die Zeit Heinrichs Ii. zurück, eigentliche Lanbfriebensgefetze entstauben jeboch erst unter Heinrich Iv. Anbers in Frankreich und Bnrgunb, wo ein schwaches Königtum den Trotz des Abels nicht zu beugen vermochte. Als bort um 1030 brei Jahre hinburch cmbctuernbe Regengüsse Mißernten nnb Hungersnot zur Folge hatten, benützten die Bischöfe die zerknirschte Stimmung der Bevölkerung, um auf mehreren Synoben einen Gollesfrieden, die Treuga Dei, beschließen zu lassen, wonach bcu größeren Teil der Woche hinburch (Mittwoch ctbeubs bis Montag früh) alle Fehben bei Strafe des Kirchenbannes ruhen mußten. — Diese auf Milberung der Sitten abzielenben Bemühungen bcr französischen Geistlichkeit würden besonbers geförbert durch das Kloster Cluni, das balb einen refornrierenben Einfluß aus das ganze Gebiet der abendlänbischen Kirche gewann. Das fränkische Kaiserhaus 1024—1125. Konrad Ii. 1024-1039. Mit dem kinberlosen Ableben Heinrichs Ii. war das sächsische Kaiserhaus aus gestorben. Eine große Menge von Fürsten und freien Männern aus allen bcutfchen Stämmen versammelte sich 1024 zu Kamba a/Rhein zwischen Worms nnb Mainz und *) Langl und Durmayer, Bilder zur bayerischen Geschichte. Nr. 3. Dom zu Bamberg.

4. Geschichte der Römer - S. 28

1836 - Leipzig : Baumgärtner
28 sammelte Romulus auf dem palatinischen Hügel seine Genossen zu einer Opferfeier, wo ihm bei der Vogelschau Adler zu Gesicht kamen; dann zog er, wie es der heilige Gebrauch der Etrusker verlangte, mit einem Pfluge, den ein Stier und eine Kuh von weißer Farbe zogen, eine Furche um den Hügel in einem Viereck, um so den Umkreis der Mauer oder das Pomörium zu bestimmen. Wo ein Thor stehen sollte, wurde der Pstug über das Land getragen (a portando aratro porta). (Siehe die Abbildung ix- ).) Hierauf opferte Romulus beide Rinder und andere Opferthiere den Göttern. Dieser Tag der Gründung Roms soll der 21. April gewesen seyn, an welchem die Landleute das Fest der Hirtengöttin Pales feierten und über angezündete Strohhanfen springend sich reinigten. Daß aber dieser Tag als der Geburtstag des ewigen Roms nur an- genommen worden ist, laßt sich bei dieser durch Dichtung und Sage ausgebildeten Geschichte nicht bezweifeln. Auch die zwölf Geier sind nur eine bildliche Bezeichnung, entstanden aus einer etruskischen Weis- sagung, daß Rom überhaupt zwölf Sacula bestehen, sechs davon aber blühen werde, wie es auch wirklich eingetroffen ist, denn das weströ- mische Reich hat nicht viel langer als zwölf Jahrhunderte gedauert. Auch war der Ort, wo das alte Rom (Roma quadraia) im Viereck nach der Form der römischen Feldlager sich erhob, schon lange vor Romulus angebaut und bewohnt. Denn hier hatten die S ikuler und Pelasger eine Ansiedelung, Palantium genannt; in der Nahe lagen Remuria, Vati ca und einige andere Flecken, deren Namen zweifelhaft sind, vielleicht Ouirium, woher der Name Qui- rites, Quirinales und Quirinus entstanden ist, von Sabinern bewohnt, und ein von Etruskern bewohnter Ort, dessen Einwohner Luceres hießen. Dazu kamen noch die von Romulus geführten Ansiedler. Die Bevölkerung der neuen Stadt vermehrte sich bald durch eine Freistätte, Asylum. Da aber die Nachbarn mit diesen zusammengelaufenen Leu- ten keine Eheverbindungen eingehen wollten, so beschlossen die jungen Römer Gewalt zu gebrauchen. Romulus lud einst die benachbarten Latiner und Sabiner zu einem Ritterspiele ein, das er unter dem Na- men Consuallen dem ritterlichen oder berathenden Neptun (equestris, Consus) anstellte, denn der Gott des Meeres war zugleich Schöpfer des Pferdes, weil aus Libyen, der heutigen Barbarei, wo Poseidon vorzüglich verehrt wurde, über das Meer die ersten Pferde nach den Küstenländern des mittelländischen Meeres durch die Phonicier gebracht wurden. Als nun dem Kampfspicle, wozu sich viele Nachbarn mit ihren Frauen und Töchtern eingefunden hatten, die Versammlung ohne

5. Theil 2 - S. 281

1832 - Cassel : Bohné
Cyprus. 281 Plin. 5, 31: jj Cilicium mare Cyprum habet , ad ortum occdsüinque Ciliciae, ac Syriae objeclam, quondam no- pem rqgnorum sedem.cc Diod. Sic. 16, 42: Jloxsig •jjauv u'itüi.o/Ol evveu , vno de Tuvzuq viirjq%s reraygeva pixqa nouauma tu tiqooxvqo vvru zeug evvea noleaiv, exaaxri de tovtojv tixe ßaadeu Trjg yev noleutg agxovtcc. Demnach war die Re- gierungsform dieser neun kleinen Staaten monarchisch, die aber wahrscheinlich aufhörte, nachdem die ganze In- sel während der Belagerung von Tyrus unter Alexan- ders Oberherrschaft kam. Später herrschten über sie die Ptolemäer, darauf die Römer, wo sie von Augustus zu einer Provinz gemacht ward, wie Strabo a. a. O. berich- tet. Die neun ehemaligen Hauptstädte wareji folgende: »Salamis, Pathos , Amathus , Soli, Lapatlios, Gurion , Ci- tioh, Marion, Cinyreia. In den frühesten Zeiten halte die Insel seit 550 vor Chr. G. schon unter der Oberherr- schaft der Aegypter, zur Zeit des Amasis, sodann seit 525 vor Chr. G. unter der Herrschaft der Perser, von Cambyses an, gestanden; im Iahre 322 vor Chr. G. kam sie unter die Herrschaft der Macedonier durch Alexan- der; nach dessen Tod sie dem König Ptolomaeus, ¡und sonach Aegypten abermals zufiel, mit welchem Lande sie endlich die Römer zu Beherrschern bekam. A. Städte an der No r d h äs t e. Arsinoe, 3agotvoij, früher Marion (unbest.}, nach dem Namen der Königin von Aegypten, mit einem hei- ligen Hain des Zeus, nah am westlich liegenden Vorgeb. Acamas. Diod. S. 19., 59. Steph. B. Plin. Soli, 2u).oi 1), östlich vom Vorgeb. Callinusa, eine der neun Haupt- städte, die, nach Plutarch im Solon, ihren Namen von dem Athen. Gesetzgeber Solon durch seinen Gastfreund, den König von Aepeia, zum Dank dafür erhalten haben soll, dass er ihm gerathen, diese seine Stadt in eine schöne und fruchtbare Ebene aus der Gebirgsgegend herab zu versetzen. Nach »Strabo 14. war sie Xipiva e'xoyo.ee yal veqov Acpqoöbttjg xuvioidog. Lapathus, Auna&oq2'^, eben- falls eine der neun Hauptst. nebst einer guten Hafensla- tion, nach Strabo vcpogyov eyovoa, was Bochart Phal. 354. aus dem Labiljia der Arab. ,, stare, cnmmorariii erklärt. Bei ihr floss der Strom Labithus. Cevonia, Kegwvlu (Ce- rines) ; Pt. 5, 13; auch Cernia, Cerynaia und Cerynia genannt. Diod. Sic. 19, 59 und 79. Scylax. Macaria, Muxagiu (unbest,); Pt. 5, 13. Aphrodisium, ^Acpgodloiov, worüber Strabo 14. nichts weiter sagt, als: üx yhpgodioiov, 1) Eckh. D. N. P. I. V. Iii? 2) D. N. P. I. V. Iii, 86?

6. Uebersicht der gesammten Geographie für den ersten Unterricht in Gymnasien und Bürgerschulen - S. VIII

1849 - Berlin : Schultze
Borwort zur künkten Anklage. c%Jci der Bearbeitung dieser neuen Auflage ist zwar, um den Gebrauch des Buchs beim Schulun- terricht nicht zu erschweren, die ursprüngliche An- ordnung vollständig beibehalten worden; dagegen haben die meisten Abschnitte, da eine gleichmäßigere Auswahl des Lehrstoffs nothwendig erschien, bedeu- tende Veränderungen, und einige selbst eine völlige Umarbeitung erfahren. Berlin, im Juni 1843. Th. D. zur sechsten Anklage. 33et der Revision dieser neuen Auflage habe ich mich auf die nothwendigen Berichtigungen in den Zahlenangaben und auf die durch die neuesten poli- tischen Umgestaltungen bedingten Änderungen be- schränkt. Berlin, im Juli 1849. Th. D.

7. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. uncounted

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
Leben und Sitten der Winer in der Kaiserzeit von ul. Jung. Ii. Abteilung: Verschüttete Kömerltädte. — Die Kömer in den Provinzen. — Kager- und Soldatenleben. — Religion und Philosophie. — Der Ausgang des römischen Weltreichs. Mit 10 Vollbildern und 63 in den Aert gedruckten Abbildungen. Leipzig: G. F r e >i t a g. 1884. Prag: F. Tempsky.

8. Die Geschichte der Römer und der mit ihnen in Beziehung getretnen Völker - S. 22

1861 - Leipzig : Teubner
22 Numa Pompilius. Die römische Religion. Stammen der König zu wählen sei, — so gehen sie auch über die Art, wie dasselbe und namentlich die Verwaltung des Staats geübt worden sei, aus- einander *). Gewählt ward endlich der Sabiner ans Cures, des T. Tatius Schwiegersohn, Numa Pompilius. Legt schon der ganz undenkbare Um- stand, daß ein Nichtbürger zum König Roms bestellt worden sei, die gänzliche historische Unhaltbarkeit der Überlieferung dar, so beweisen die Widersprüche in der Bestimmung seines Zeitalters^, der mit der vorhergegangenen und der folgenden Regierung im schneidendsten Contraste stehende Charakter seines Waltens, endlich sein vertrautes Verhältnis zur Göttin Egeria, daß wir in ihm eine mythische Personification^) für die Ordnung des religiösen Wesens in Rom zu erkennen haben. Seine Regierung wird gewöhnlich zu 43 Jahren (715 — 672) angegebenü- 2. Von ihm wird berichtet, daß er wärend seiner ganzen Regierung keinen Krieg geführt und die Nachbarn wie durch die Heiligkeit des Königs gebannt sich jedes Angriffs auf das neue Volk freiwillig enthalten hätten. In bürger- licher Hinsicht muß man nach religiösen Einrichtungen, die er getroffen haben soll, ihm die Ordnung des Grundbesitzes, eben so die Abgrenzung der Felder, wie die Eintheilung der Stadt in viel, pagi u. s. w. zuschreiben^). Allgemein wird ihm die Veränderung des bis dahin gebrauchten Jahrs von 304 Tagen mit 10 Monaten in eins von 355 Tagen in 12 Monaten mit einem (alle zwei Jahre?) einzuschaltenden (Llei-oeclonius) beigelegt ^). Das bei weitem bedeutendste Werk, zu dessen Urheber ihn die Überlieferung gemacht, ist das römische Reli- gio n s w e se n. 3. Wie alle heidnischen Religionen hat auch die römische im Laufe der Zeit Umwandlungen in der Auffaßung und Aufnahme neuer und fremder Ele- mente erfahren. Wir würden kaum im Stande sein über den ältesten Kern der- selben auch nur Vermutungen aufzustellen, wenn nicht viele Legenden und Glaubensformen auf dem Lande sich erhalten hätten und im Staate viele Kul- tusformen noch immer mit Treue festgehalten worden wären, nachdem längst das religiöse Bewußtsein der gebildeten eine wesentliche Umwandlung erfahren und die klare Kenntnis des ursprünglichen sich verloren hatte. Durch diese Spuren sind wir im Stande eine einfache Naturreligion, Verehrung der Kräfte der Natur, namentlich der zeugenden und befruchtenden, als uraltes Gemeingut aller italischer Stämme und eine Übereinstimmung derselben mit dem bei allen arischen Volksstämmen ursprünglich einheimischen Götzenglauben und Götzen- dienst zu erkennen7). Doch entwickelte sich der Glaube von der gemeinsamen 1) Liv. 1 17, der. da er nur 100 Senatoren kennt, wol keinen Beweis dafür geben kann, daß die Raumes noch vor den Tities im Senat Vorrecht gehabt; vioa^s. Ii 57. Plut. Num. 2. — 2) Machte man ihn doch zu einem Schiller des Pythago- ras. — 3) Sie kann sich trotzdem an eine bestimmte Überlieferung angelehnt haben. — 4) Cic. de rep. Ii 14, 27 gibt nur 39 Jahre. — 5) Oie. de rep. Ii 14, 26. — 6) Liv. I 19. Ovid. Fast. I 27 ff. n. Iii 151 ff. Das Jahr von 304 Tagen kann schwerlich jemals eine wirkliche praktische Bedeutung rmd Durchführung gehabt haben (Preller Myth. 142), aber dem Ordner des Religionswesens mnste natürlich auch die des Kalenders, der für jenes die höchste Bedeutung hatte, zngeschrieben werden. Der Martins war der erste Monat des Jahres, vom 5. an bis zum 10. wurden sie nach der Zahl benannt, der eilfte war der Januarius, der zwölfte und letzte der Februarius. Mit der Verlegung des Amtsantritts der Consuln auf beu 1. Januar im Jahre 153 wurde auch der Beginn des Jahres mit diesem Tage angenommen, die Namen aber trotz der veränderten Stellung der Monate beibehalten. So sind sie auch auf die germanischen Völker übergegangen. Der erste Tag des Monats (der Neu- mond) hieß ealcndae, der Vollmond idns, das erste Viertel nonae. — 7) Außer dem Seite 15 Anm. 1 angeführten sind die zahlreichen Nachwcisnngeu Prellers von Ge-

9. Bilder aus Amerika - S. 397

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
— 397 — wunderbar milden Klimas, das weder sengende Hitze, noch eigentliche Kalte kennt. Paradiesisch ist der Landstrich zwischen dem Thale des Aeoncagua- flusses und dem Biobio. Dort haben sich denn anch viele Tausende unserer Landsleute ein neues Heim gegründet; in größeren Städten wohnen sie sogar gedrängt beisammen in ansehnlicher Menge. In dieser Gegend sind allerdings nur wenige unter ihnen Landwirte; bei Los Angeles aber findet sich auch in diesen Bezirken eine deutsche Ackerbaukolouie. Leider verfügt die Regierung in diesen verlockenden Gegenden nicht über Staats- ländereien, vielmehr gehört der Grund und Boden hier zu den schon oft genannten großen Haciendas, von denen höchst selten eine in kleinere Stücke zerfällt. Deshalb ist die Staatsbehörde auch außer stände, hier Ackerbau- kolonien für fremde Einwanderer zu gründen, so wünschenswert dies auch für Chile sein würde. Dazu kommt noch ein anderer Übelstand, dessen wir auch bereits vorübergehend gedachten: die geringe Regenmenge, die zwischen Mitte Juli und Mitte August in Centralchile fällt, reicht nicht aus, um die an sich überaus fruchtbaren Ländereien in anbaufähigem Zu- stände zu erhalten. Sie müssen deshalb künstlich durch kostspielige Kanalan- lagen bewässert werden, und diese herzustellen, sind eben nur reiche Leute imstande. Welch' eigentümliche, zu der Witterung unserer Heimat in selt- samem Gegensatze stehende Verhältnisse finden wir hier! Neun Monate des gesegneten Landes sind im allgemeinen regenlos. Im Winter ist die Gegend mit köstlichem, lachendem Grün bedeckt; der Monat November dürste etwa mit unserem Mai, dem vielbesungenen Wonnemonat, verglichen werden. Vom Dezember bis zum Mai aber geht eine traurige Verwand- lung vor sich; jenes liebliche Bild verschwindet ganz, wir sehen auf den waldlosen Höhen und Bodeuwelleu höchstens dürftiges, versengtes Gras, oder den völlig kahlen grauen oder rötlichen Gruud. Uud was ist Ursache dieser uugünstigen Verhältnisse? Die Armut des Landes an Waldungen nördlich vom Flusse Maule ab — eine Ursache, die auch iu Ländern Europas überaus traurige Folgen gezeitigt hat, so in Italien und Süd- srankreich. Selbst die Flußthäler, welche tief iu den Leib der Anden hineinreichen, haben einen spärlichen Pflanzenwuchs. Die Hänge und Hügel sind entweder völlig kahl, oder nur mit niedrigem Gestrüpp bewachsen; häufig trifft man hier dagegen den riesigen Säulenkaktus, der sogar zu starken Balken und Brettern verarbeitet wird und viel Brennholz liefert. Höheres Gebüsch findet sich nnr in Bodenfalten, Mulden und feuchten Schluchten. Die Küste fällt fast überall steil gegen den Oeean ab und zeigt bis weit südlich von Valparaiso (bis zur Stadt Arauco) keinen Pflanzenwuchs. Trotz dieser eigentümlichen Verhältnisse könnten noch sehr viele fleißige Fremdlinge im mittleren Chile Raum zu einer Niederlassung finden, so vor allem auch in den Flußthäleru, die nur spärlich von Chilenen be- wohnt sind; ausgezeichnet durch ihre herrlichen Hügellandschaften und ein ungewöhnlich mildes Klima, würden sich gerade diese Thalungen ganz vor- züglich zu Wohnsitzen für europäische Einwanderer eignen.'

10. Die Alte Welt - S. 35

1871 - München : Lindauer
35 ungerechten Richtern, den bestechlichen, den falschen Zeugen die strengsten Strafen. Machte sich ein armer Jsraelite zum Sklaven eines reichen, so wurde er im Jubeljahre (jedes siebente Jahr war ein solches) wieder frei; Mißhandlung oder Tötung eines Knechtes war mit den strengsten Strafen bedroht. Kein Familiengut konnte zertrümmert werden; ein verkauftes oder versetztes kam im großen Jubeljahre (nach je siebenmal sieben Jahren trat das fünfzigste als das große Jubeljahr ein) wieder zurück an die Familie, deren Eigentum es gewesen war. — Die Religion der Israeliten war Monotheismus. An drei Hauptsesten wurde I s r a e l an die Wunder seines Gottes und an die Wolthaten, die Er unaufhörlich spendet, erinnert und zum Danke aufgefordert. Am Pascha (Ostern) feierten die Israeliten das Andenken an den Auszug aus Ägypten und zugleich den Anfang der Ernte der Feldfrüchte; an Pfingsten, dem Ernteschlnsse, wurde das Erntedankfest und das Andenken an die Gesetzgebung auf dem Berge Sina'i gefeiert; am Laubhüttenfeste gedachte man der in der Wüste irrenden Väter und feierte nebenbei die Obst- und Weinernte. Ein anderes Fest, das jede Woche wiederkehrte, war der Sabbath (von dem hebräischen shabat, d. i. feiern). Wie der siebente Tag in der Woche Sabbath oder Feiertag, so war jedes siebente Jahr ein Sabbathjahr, und nach sieben Sabbathjahren folgte das große Jubel- oder Sabbathjahr, dessen Beginn die Priester mit Posaunenschall verkündeten. Die religiösen Handlungen waren: das Gebet, der Eid, das Gelübde, die Opfer (die einerseits in Bitt-, Sühn- und Dankopfer, andererseits in Getreide-, Trank-, Schlacht- oder Brand-opser zerfielen), das Fasten, die Feier des Sabbaths, die Beschneidung, die Reinigungen. Zur Verhütung der Abgötterei war den Israeliten die Absonderung von den heidnischen Völkern zur strengen Pflicht gemacht. Vii. Die Perser. Geographischer Abriß von Persien. Persien im engern Sinne, das Stammland des großen persischen Reiches, umfaßte beilänsig 3600 Qu.-Meilen und grenzte im W. an Snsia'na, im N. an Medien und Pa'rthien, im O. an Kar-ma'nien, im S. an das persische Meer. — Flüsse: der Ära'res (j. Kur oder Bendemi'r), dermedns (j. Pnlwar), der Ba'gradas (j. Nabend Rn'd), der Cyrus oder Agra'datas (j. Pre'sktaf), der Si'takus (j. Sitare^gian), der Granis (j. Sefid Rnd) und Oroa'tes. — Städte: Aspa'dana (j. J'spahan), Perse'polis, des Landes Hauptstadt und längere Zeit die Residenzstadt der Könige, merkwürdig durch die mit dreifachen Mauern umgebene Königsburg, die noch jetzt in Ruinen vorhanden, Pasa'r-gada, nordöstlich von Persepolis, Gab ä am Ausflusse des Ba'gradas in den persischen Meerbusen, endlich Ta^o ce am Flusse Granis. § 1. Kerkunft der Perser. — Gründung des persischen Weltreiches durch Hyrus. Die Perser, auch Artä^er genannt, waren ein japheti-Usches Volk mit kaukasischem Gepräge, Nachkommen jenes Zweiges 3*
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