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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Seminare - S. 330

1912 - Breslau : Hirt
330 B. Länderkunde. — Vi. Europa. b) In Umbrien entstand vor den bequemsten Apenninpässen Perugia ^pe- rüdscha^ (65) nahe am Trasimenischen See. Ancona (65), d. i. Ellbogen (wegen des Vorsprnngs der Küste), hat als Hafen und Seefestung Bedeutung. e) Latium, die natürliche Mitte der Halbinsel, dehnt sich als wellenförmige Ebene zu beiden Seiten des Tiber aus. Hier erwuchs schon im Altertum die Hauptstadt Jta- liens in der damals wohlangebauten und dichtbevölkerten, jetzt malariaverseuchten, öden und baumlosen Campagna di Roma (Bild 190). Rom (550) wurde am Tiber an der Stelle gegründet, wo die Schiffbarkeit des Flusses beginnt und herantretende Hügel natürliche Sicherheit sowie Schutz vor Überschwemmungen boten. Von diesem an der alten Längsstraße der Halbinsel gelegenen Punkte, der zudem aus dem nahen Gebirge leicht mit Trinkwasser versehen werden konnte, öffnen sich gute Wege ins Hinterland. Bedeutsam für die Entwicklung des Ortes war ferner seine Lage in der Mitte der Halbinsel und des ganzen Mittelmeergebietes. Jetzt breitet sich Rom, 190. Via Appia. Die Via Appia führt von Rom durch die in zauberhafter, trauriger Einsamkeit gelagerte, braune Cam- pagna. Die Trümmer der Wasserleitung von den Albaner Bergen (im Hintergrunde) nach der ewigen Stadt rufen wie alles ringsumher eine große Vergangenheit zurück. seit 1870 die Haupt- und Residenzstadt des Königreiches, zu beiden Flußseiten aus elf Hügeln aus und ist zur modernen Großstadt mit großen, neuen Stadtteilen geworden, die Seiden-, Schmuck- und Mosaikindustrie treibt und den Eisenbahn- knotenpnnkt Mittelitaliens bildet. Als Sitz des Papstes Mittelpunkt der katholischen Welt, reich an geschichtlichen Erinnerungen, an kirchlichen und profanen Bauwerken, an herrlichen Kunstschätzen ans allen drei Zeitaltern der Geschichte wie keine andere Stadt der Erde, ist Rom jahraus, jahrein das ersehnte Ziel von zahlreichen Be- snchern — Pilgern, Künstlern und Gelehrten — aus aller Welt. So blieb „die ewige Stadt" ein Kulturmittelpunkt für die Menschheit. 2. Süditalien, a) Das „glückliche" Kampanien ist der wegen seiner Frucht- barkeit am dichtesten bevölkerte und wichtigste Teil Süditaliens. Ten Mangel an

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 45

1911 - Breslau : Hirt
Der Begrnder der venezianischen Malerei ist Giovanni Bellini. Sein Sinn fr leuchtende Farben fand in der von den Niederlndern erfundenen Technik der lmalerei (statt der bisherigen Tempera) das rechte Mittel. Die Lagunenstadt Venedig hat mit den Niederlanden das gemein, da die Feuchtigkeit der Luft den Umrissen der Gegenstnde ihre Schrfe nimmt und alles in weichem, goldigem Lichte badet. Noch deutlicher als in 77 lt sich die hierauf beruhende Malweise in 78 erkennen, zumal im Vergleich etwa mit 70. Wie bei Basaiti die Luft als -weiches Medium die Gruppe sanft umspielt, wie sie die Schatten mildert, so da sie vllig durchsichtig bleiben, wie die Landschaft mit allen ihren Einzelheiten leuchtend dasteht! hnliches lt sich in unserem Klima nur dann wahrnehmen, wenn die Lust ganz gleichmig mit Feuchtigkeit gesttigt ist. Als Giovannis Schler gilt auer Palma Vecchio und Giorgone der groe Tizian, geboren 1477 zu Pieve di Cadore im Alpen-tal des Piave, gestorben 1576 neuuund-neunzigjhrig zu Venedig an der Pest. 77. Giovanni Bellini, Madonna. Venedig. 78. Marco Basaiti, Madonna. London, Nationalgalerie.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 270

1888 - Wiesbaden : Kunze
270 Vierte Periode des Mittelalters. Frankreich, der mütterlicherseits mit dem Hause Visconti verwandt war, zum Einfall in Mailand. Er besiegte den Herzog Ludwig M o r o, nahm ihn 1500 gefangen und hielt das Land besetzt, ohne daß es Kaiser-Maximilian, der Moros Nichte zur zweiten Gemahlin hatte, hindern konnte. Als die Franzosen später aus Mailand vertrieben wurden, stellte Franz I. nach der siegreichen Schlacht bei Marignano 1515 die französische Herrschaft wieder^ her, bis Karl V. Mailand zurück eroberte. Genua wetteiferte als Handelsstadt mit Venedig und war im Besitze des Handels nach Konstantinopel und den Küsten des schwarzen Meeres. Es besiegte Pisa und eroberte Korsika und Sardinien. Heftige Parteistreitigkeiten schwächten aber seine Macht und brachten es nacheinander unter mailändische und französische Herrschaft. Der Seeheld Andreas Doria gewann ihm zwar die Unabhängigkeit und republikanische Verfassung wieder, und der Versuch des Grafen von Lavagna, Fresko, dem Haufe Doria die Dogenwürde 1547 zu entreißen, mißglückte; aber seit der Begründung des Osmanenreiches hatte es den Höhepunkt seiner Glanzzeit überschritten. Florenz. Nachdem Pisa seine Macht in dem Streite mit Genua eingebüßt hatte, erlangte Florenz unter den Städten Toskanas die größte Bedeutung. Es brachte Pisa und andere Städte in Abhängigkeit von sich und stieg unter der reichen, volksfreundlichen Kauf-mannsfamilie Medici zu hoher Blüte empor. Cosmo von Medici (1428—1464), ein zweiter Perikles, lenkte den Staat ohne Rang und Titel, führte glückliche Kriege und war ein eifriger Förderer von Kunst und Wissenschaft. Sein Enkel Lorenzo der Prächtige (1472—1492) war von gleich hohem und edlem Geiste geleitet und machte Florenz zu einem geistigen Mittelpunkt für Europa. Die Bildhauerkunst, Malerei und Musik blühten auf, den von den Türken vertriebenen byzantinischen Gelehrten gewährte er gastliche Aufnahme. Diese verbreiteten hier die Kenntnis der Sprache und Litteraturschätze Altgriechenlands, sammelten begeisterte Jünger um sich und führten so eine Wiederherstellung der Wissenschaften, die Renaissancezeit, herauf, welche in das Geistesleben des Abendlandes einen vollständigen Umschwung brachte. Seit 1489 war der Dominikaner Savonarola in Florenz reformatorifch thätig. In begeisterten Reden forderte er Reinigung und Vereinfachung des Kirchenwesens, Verbesserung des Lebenswandels und die Herstellung der Volksherrschaft in Florenz. Die Mediceer wurden infolge davon vertrieben, und Savonarola kam gegen seinen Willen an die Spitze der Republik, wo er die Verbesserung der

4. Das Mittelalter - S. 103

1893 - Leipzig : Dürr
— 103 — lieferten festhielten, aber nach und nach darin erstarrten. Ebenso erging es zuletzt dem Manrenreiche in Spanien, auch hier erlosch die Begeisterung und Kampflust. Dies hatte zur Folge, daß die Christen aus deu nordischen Gebirgen wieder hervorkamen und erobernd in der Halbinsel vordrangen. So entstanden die Reiche Asturien, Kastilien, Navarra, Katalonien, Aragonien und von Portus Cale (Oporto) aus Portugal. Unter jahrhunbertlangen Kämpfen mit beit ungläubigen Mauren bilbete sich in ihnen ein religiöses Helbentum ans und ein feierlicher Ernst (die spanische Granbezza), der sich freilich nicht selten mit religiöser Unbulbfamkeit paarte. Ein gewaltiger Vertreter biefer heroischen Kämpfe ist der Cib (Herr), Don Robrigo Diaz, Graf von Vivar. Unter brei kastilischen Königen kämpfte er gegen die Mauren und verrichtete solche Thaten, daß ihn die Sage als den größten Helden feierte. Er starb im Jahre 1099 in Valencia, das er sich erobert hatte.

5. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 231

1877 - Leipzig : Teubner
Catius — Caupoua. Catius, ein epikureischer Philosoph in Rom, Don Cicero (ad fern. 15, 16.) als kürzlrch (45 v. C.) gestorben genannt, von Guintilian (10. l, 124.) als in Epicureis levis quidem sed non iniucundus auctor bezeichnet. Sicherlich eine an- ; bere Persönlichkeit ist Catins, der bei Horaz (sät. 2, 4.) die Lehren der Kochkunst und die Regeln der Tafetorbnung*mit feierlichem Ernste vorträgt, eine feine Verspottung der Gonrmanbs. Cato f. Porcii, Iii. Catonius Justus würde bei Tiberius' Thronbesteigung, 14 ii. C., von den empörte» pamto-nifchen Legionen an ihn abgeschickt (Tac. rinn. 1, 29.), aber unter Claubius auf Befehl der Messa-lina umgebracht. Bio Cass. Go, 18. Catulius, 1) Gains (nach andern Qnintns) Valerius Cat. ,-Roms größter Lyriker würde im I. 677 u. c. zu Verona geboren und starb, 30 Jahre alt, 707 (47 v. C.). Von feinem Leben ist nur weniges bekannt. Früh schon kam er in Rom mit den gcbilbetfteu Männern seiner Zeit in Verkehr und schloß mit einigen bersetben engere Frennbschast, wie mit beut Dichter C. Licinins Calvns (f. cann. 50.), mit Cornelius Nepos (s. c. 1.), mit dem Rebner Hortensüts (s. c. 05.) u. A. Der Dichter besaß eine Billa im Gebiete von Verona ans der Halbinsel Sirmio, die sich vom Sübnfer in den lacus Benäcus (j. Lago bi Gar-ba) erstreckt und von ihm als die schönste aller Halbinseln gepriesen wirb (f. c. 31.); außerdem hatte er eine Billa bei Tibur (f. c. 44.). Dennoch scheinen feine Bermögensumstäiibe nicht die besten gewesen zu fein (f. c. 10. u. 13.). Er begleitete im I. 57 v. C. beit Proprätor L. Mein mius Gemellns nach Bithynien (f. c. 28. it. 10.) und besuchte aus der Rückreise das Grab feines bei Troas bestatteten Bruders (f. c. 101.), dessen Verlust er auf eine sehr innige, wahrhaft ergrei-feube Weise betrauert (s. c. 65. 68.) Jeboch den Mittelpunct seines dichterischen Lebens und Schaffens bitbete feilt leidenschaftliches Liebesverhält-niß zu einer von ihm Lesbia genannten Römerin, die mit wahrem Rainen Clobia hieß und wahrscheinlich identisch ist mit der berüchtigten älteren Schwester des Clobins, der mit Me-tellns Celer vi* 60 v. C.) vermählten Clobia, einem sittenlosen, boch bttrch Reize des Geistes und Körpers ausgezeichneten Weibe (f. Clodii, 21.). Dem Verhältniß zu ihr verdanken wir die edelsten Perlen feiner Poesie. Als Lesbia sich später auf die gemeinste Weise prostituirte, trennte sich der Dichter völlig von ihr (f. c. 76.). _ Cat. bekleidete fein öffentliches Amt. Seine Abneigung gegen Cäsar, den er scharf tadelt und aller Laster beschuldigt, namentlich des schändlichsten Umganges mit Mamurra, dem dafür Cäsar die Schätze aller aufgesogenen Provinzen geschenkt habe (f. c. 29. 57. 102.), scheint nicht auf politischen Grün-bett, sonbern auf persönlichem Haffe gegen Ma-niurra zu beruhen. Die fruchtbarste Zeit der bichterischen Thätigkeit des Cal. waren die wenigen Jahre seines ungestörten Verhältnisses zu Clobia, daher viele feiner Gebichte schon vor seinem 20. Lebensjahre verfaßt waren. Wir besitzen von Catulius im Ganzen 116 Gebichte, von welchen 18, 19 und 20 in den besten Handschriften fehlen; wir haben aber barin Weber die ganze Zahl, noch die ursprüngliche Orbnnng der Gebichte; außer- dein find einige mehr oder minder lückenhaft. Dem Inhalt nach lassen sich zwei Gruppen unterscheiden: 1) sambische und polemische; 2) lyrische Gebichte. Die ersteren finb theils politischen In lialts, theils sprechen sie in beißenben Worten eutweber Jubignation über unsittliche Personen und Handlungen oder Spott über Thorheiten und Albernheiten feiner Zeit aus. Die lyrischen Gebichte finb theils größere, elegischen ober erzählen-beu Inhalts, meist griechischen Mustern nachgebildet, wie die dem Kallimachos nachgedichtete Elegie auf das Haar der Bereuike (f. c. 66.), die Hochzeitslieder (s. c. 61. 62.) und das Epithala-inium des Peleus und der T-hetis (s. c. 64.); theils kleinere, der erotischen und socialen Lyrik aitgehörige, in welchen Cat. eilte Anmuth und Innigkeit der Empfindung und eine Originalität der poetischen Erfindung zeigt, die ein reich begabtes Dichtergemüth und ein außerordentliches Talent offenbaren. Auf biefent Gebiete der Poesie hat ihn nicht blos fein römischer Dichter übertreffen, sonbern er steht bett griechischen Lyrikern völlig gleich. Hierzu kommt, daß Cat. der lyrischen Formen in hohem Grabe mächtig ist; er hat sich zuerst der griechischen Versmaße mit Erfolg bebient. Seine Sprache ist einfach und natürlich, läßt aber in einzelnen Formen und Ausdrücken die ältere Zeit erkennen. — Ansgg. von I. Sillig (1823), C. Lach mann (1829 und 1861), M. Haupt (3. Aufl. 1868), A. Roßbach (2. Aufl. 1860), L. Schwabe (1866), R. Ellis (1867) und L. Müller (1870); llebcrfetziittgen von Th. Heyse (1855) und R. Westphal (1867). Monographie über ihn von O. Ribbecf (Kiel 1863). — 2) L. Valerius Cat. Mefsalinus f. Valerii, 41. — 3) Q. Lntatius (?) Catn Uns, ein Mimograph im ersten Jahrh. n. C., der als Possenreißer bett Beinamen Urbicarius erhielt. Bon ihm werben zwei Stücke erwähnt: Phasma, das Gespenst, und Laureolus, der gekreuzigte Sclave, welches oft gespielt ist. Heinrich zu Juvenal S. 467 Ull'o 335. Catnlus f. Lutatii. Catuviges, ein ligurifcher Volks stamm in Gal-lia Narbonensis mit der Hauptstabt Eburodunum. Caes. b. g. 1, 10. Caudiniii, Stadt in Samnium an der appifcheu Straße unweit der canbiuifchen Pässe (furculae Caudinae) in beit benachbarten taburnifchen Bergen, wo die Römer 321 v. C. durch die Samuiter zu der bekannten schimpflichen Ergebung gezwungen wurden; j. Bal d' Arpaja unweit der Forchia Gaubina. Liv. 9, 1 ff. Cie. off. 3, 30. Gat. mai. 12. App. Samn. 4, 2 ff. Caulöina, Kavxcoviu, ob. Caulon, Stadt in Bruttium, die früher Attloit ober Aulonia ge Heißen Haben soll, gegründet von Krotoniateu, worauf auch der Hier sehr gepflegte Cult des bei phifchen Apollon hinweist. Dionyfios von Syrakus zerstörte die Stadt (Strab. 6, 261. Biod. Sic. 14, 106.), boch würde sie tuieber aufgebaut, aber in den Kriegen mit Pyrrhos und zum brüten Male im zweiten finnischen Kriege wieber zerstört, feit welcher Zeit sie verlassen blieb. Liv. 27, 12. 15. Eine gleichnamige Stadt (ober Calloniaua) auf Sicilieu (j. Caltanifetta) soll von den Vertriebenen gebaut worben fein. Caupöna. l) Wirthshäuser zum Logiren der

6. Die politische Geographie - S. 5

1857 - Emmerich : Romen
zkpe, 2. Angola, 3. Mozambique), endlich baö Vicekönigreich In- dien (Gouvernements von Goa, von Macao, von Dillö auf Timor) zusammen 29000 Q.-M. (?) mit 2 bis 3 Mill. E. §. 3. Das Königreich Spanien. Das Königreich Spanien wird von den Pyrenäen, dem Meere und Portugal begränzt. Ueber die Gebirge und Flüsse vergl. top. Geogr. S. 69 und 91: über das Klima phys. Geogr. 38.— Großer, aber nicht genugsam benutzter Reichthum an Mineralien: Eisen, Blei, Quecksilber, Platina, Steinsalz, Marmor. Erschöpfte oder nicht gehörig ausgebeutete Gold- und Silberbergwerke. Man- nigfaltigkeit der Pflanzenwelt. Zu den Urbewohnern, den Jberiern, gesellten sich Gallier, Phö- nicier, Carthager, Römer, Alanen, Vandalen, Sneven, Westgothen, Araber. Abkömmlinge dieses Völkergemischs sind die heutigen Spa- nier, etwa 14 Millionen auf 8800 Q.-M., die, mit Ausnahme der Basken ('/2 Million) eine romanische, durch würdevollen Wohlklang ausgezeichnete Sprache reden. Unter den besondern Mundarten ist die castilische zur Schriftsprache geworden. — Volk und Staat ist streng katholisch, die Geistlichkeit zahlreich. — Dem Charakter nach ist der Spanier ernst, zurückhaltend und hat ein tiefes Gefühl der persönlichen Würde. Gleichgültig gegen die Bequemlichkeiten des Lebens, überläßt er sich leicht der Trägheit und der Vergnügungs- sucht (Fandango, Stierkämpfe). Wird er gereizt, so erwachen seine liefen und heftigen Leidenschaften. Ans sein Vaterland ist er stolz. — Der Volksunterricht ist sehr vernachlässigt; unter den 14 Universi- täten sind die zu Salamanca, Valladolid und Avila die bedelltendsten. Der Boden, der, wie die Persische Hochfläche, eine starke Be- wässerung fordert, ist von Natlir fruchtbar, aber vernachlässigt. Manche Bezirke, besonders im Innern, sind verödet. Vieh-, nament- lich Schafzucht (Castilien, Aragon, Estremadura) und Pferdezucht (Andalusien) sind gesunken; wenig Hornvieh; zahlreiche und schöne Maulthiere und Esel. Die spanische Industrie, im 16. und 17. Jahrhundert so blühend, ist fast verschwunden, am ansehnlichsten noch in Catalonien, Biöcaya, Andalusien und Valencia (Wollen-, Leinen-, Seiden-, Eisenwaaren, Leder). Im Binnenhandel herrscht geringe Thätigkeit, der Sechandel ist trotz der günstigen Lage unbe- deutend. — Die Staatsverfassnng ist beschränkt monarchisch. Statt der neuern Eintheilung in Provinzeil und Intendanzen legen wir die ältere, historisch wichtigere in Königreiche und Fürsten- thümer zu Grunde: 1. Krone Castilien. Das Hochland Castilien ist Mittelpunkt der Monarchie, der Literatur aitb der gesammten Wissenschaften. 1. Neu-Castilien, wegen Mangel an Bewässerung schlecht angebaut; die Bewohner sind offener und weniger ernst, als in Alt- Castilien. — Madrid, in dürrer Ebene am Manzanarez (Zufluß des Henares), 259000 E. Hpt.. und Residenzst.; Königspa-

7. Geschichte des Altertums - S. 74

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
74 Römische Geschichte. Kunst. Nüchterneverständigkeit, Mangel an Phantasie undkünst-lerisch-wissenschaftlicher Begabung., Hingabe der ganzen Persönlichkeit an den Staat, Genügsamkeit und Gesetzestreue sind die Kennzeichen des Römertums in seiner guten Zeit, der Inbegriff der römischen virtus (Mannhaftigkeit). So waren die Römer befähigt auf politischem und rechtlichem Gebiete Unvergleichliches zu leisten, nicht aber eine eigene Kultur zu schaffen; hier blieben sie abhängig anfangs von den Etruskern, dann von den Griechen. Die Italiker gliederten sich in zwei Gruppen: a) die Latiner, die Bewohner der Ebene Latiums; b) die Um b rer und Sab eil er, eine kriegerische, im Gebirg wohnende Bauernbevölkerung, darum — nicht wegen des (sagenhaften) „heiligen Lenzes“ — in zahlreiche Stämme zerfallend, wie die Sabiner, Äquer, Volsker, die Stämme der Abruzzen (darunter die Marser) und die Samniten; auch die Campaner waren Sabeller. 2. Die Etrusker. Anfangs das mächtigste Volk Italiens, bewohnten sie außer Etrurien (Toscana) auch die Poebene, von wo sie von den Galliern verdrängt wurden, und besetzten im 7. Jh. auch Campanien, wo sie aber später den Sabellern weichen mußten. Sie waren sehr geschickt als Bauleute, namentlich im Gewölbebau, als Erz- und Tonbildner, auch als Seefahrer, hier Verbündete der Karthager. Doch ist ihre Kultur, auf die die Griechen bedeutenden Einfluß ausgeübt haben, mehr durch ihre technische Durchbildung als durch Erfindungsgabe bemerkenswert. In ihren religiösen Vorstellungen waltet ein finstrer Dämonenglaube: ihr bis ins kleinste entwickeltes Beschwörungs- und 'Weissagesystem haben die Römer größtenteils übernommen. Sie wohnten in Städten, die durch priesterliche Könige regiert und zu losen Verbänden vereinigt waren; nur im Kriege wurde ein Oberkönig gewählt.

8. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 153

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Die Gründung des Königreichs Italien und des Deutschen Reiches 1858 — 1871. 153 Parma, Modena, die ihre Fürsten vertrieben hatten, und die Romagna traten zu ihm über. 1860 landete Garibaldi mit einer Schar von Freiwilligen in Marsala (Sizilien), stürzte hier und in M /\ % Neapel das Regiment der Bourbonen, und 1861 nahm Victorj Emanuel den Titel König von Italien an, nachdem er Savoyenf^4^-^ und Nizza an Napoleon abgetreten hatte. Nur Yenetien und das Patrimonium Petri im engeren Sinne fehlten noch dem italienischen Nationalstaat; jenes blieb österreichisch, dieses unter französischem Schutz (§ 118). Hauptstadt Italiens wurde Florenz. 2. Wilhelms I. Anfänge. a) Die Neue Ära. Geb. am 22. März 1797, seit 1829 mit §120. Augusta von Sachsen-Weimar, der Enkelin Karl Augusts, vermählt, einfach, bieder, verständig, ernst und männlich, pflichtgetreu über alle Maßen, gottesfürchtig und demütig, maßvoll, praktisch und stets im inneren Gleichgewicht, hatte der Prinz-regent Wilhelm, solange er nicht zum Herrschen berufen geschienen, ausschließlich militärischen Interessen gelebt. Anfangs einer Verfassung abgeneigt, stellte er sich nachher aufrichtig auf ihren Boden (§ 120); der unverdiente Volkshaß verbitterte ihn 1848 nicht; öftere Meinungsverschiedenheiten mit seinem Bruder machten ihn nicht zum Frondeur, die Feindschaft der Kreuzzeitungspartei focht ihn nicht an. Seine erste Tat als Regent war die Entlassung des Ministeriums Manteuffel und die Berufung eines neuen, das aus altliberalen Männern bestand, in dem Anton v. Hohenzollern - Sigmaringen das Präsidium übernahm. In seiner Anrede an die neuen . Minister (8. Nov. 1858) warnte er „vor der stereotypen Phrase, daß die Regierung sich fort und fort treiben lassen müssejiberalec/^ Ideen zu entwickeln, weil sie sich sonst von unten Bahn brächen“; aber mit scharfen Worten verurteilte er die herrschende Orthodoxie, die zu Heuchelei und Scheinheiligkeit führe, betonte die Notwendigkeit der Hebung des Unterrichtswesens und der Verbesserung der Armee, die Preußens Größe geschaffen habe, sowie die Notwendigkeit einer selbständigen, zielbewußten Politik; „in Deutschland muß Preußen moralische Eroberungen machen /

9. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 26

1911 - Breslau : Hirt
26 Ix. Spanische Malerei. 47. Diego Velasquez, Die bergabe von Breda (1625), genannt Las Lanzas. (Phot. Anderson.) infolge seiner geographischen Abgeschlossenheit hielt auch Spanien, selbst nachdem es Weltmacht geworden war, den nationalen Charakter seiner Kunst fest, der durch Ein-flsse von Italien und den Niederlanden her nur veredelt, nicht mehr verwischt werden konnte. Altem Kulturboden, der Hauptstadt der ppigen andalusischen Landschaft, Sevilla, entsprossen die untereinander vllig verschiedenen groen Meister Velasquez und Murillo. Diego Velasquez, aus altem Adel, frh Hofmaler Philipps Iv., durch Rubens' Besuch am Madrider Hof mit der niederlndischen, durch Reisen nach Venedig, Rom und Neapel mit der Kunst Italiens in Berhrung gekommen, malte zahlreiche Bildnisse der kniglichen Familie. In seiner bergabe von Breda" schuf er das erste realistische Historien-bild. Die wichtige hollndische Seefestung muhte 1625 von ihrem tapferen Verteidiger Iustinus von Nassau an den spanischen Feldhauptmann Spinola bergeben werden. Mit vollendeter Ritterlichkeit erleichtert der Sieger dem Besiegten die schwere Pflicht. Der kerzengerade emporgerichtete Lanzenwald fhrt gegenber dem Huflein der Freiheits-Kmpfer die Geschlossenheit der spanischen bermacht eindringlich vor Augen. Dem Hofmaler steht in Bartolome Esteban Murillo der Volksmaler gegen-ber. In engster Fhlung mit dem Volke aufgewachsen, in Madrid bei Velasquez und an den Kunstschtzen des Knigl. Schlosses (Rubens, Tizian) sich bildend, dann nach Sevilla zurckgekehrt, wei er seine entzckenden Modelle ebensogut realistisch in ihrer lazzaroni-haften Unbekmmertheit zu erfassen (49), wie er sie in echt spanischer Frmmigkeit zu den hchsten religisen Symbolen zu idealisieren vermag (48). Velasquez nacheifernd bringt er die duftige" Malweise, die die Figuren von Luft und Licht in weichen Um-rissen umflossen zeigt, zur hchsten Vollendung. (Einen Hof- und Volksmaler von unerhrtem Realismus, staunenswerter Phantasie und auerordentlicher Vielseitigkeit bringt das Spanien des 18. Jahrhunderts in Francisco d e Goya hervor. Das erschtternde Bild 50 fhrt uns den Schluakt des durch Napoleons bergriffe entfesselten Volksaufstandes in Madrid mit grausiger Deutlichkeit vor Augen.

10. Länderkunde Europas - S. 217

1913 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 6. Italien. 217 Iii. Auswärtigen Besitz hat Italien in Afrika, nämlich Eritrea am Roten § 133. Meer und Somallaud. Gegenwärtig sucht estripoli iunordafrika zu gewinnen. Iv. Bevölkerung. Die Bewohner Italiens sind Romanen. Sie bilden ein Volk von ausgeprägtester Eigenart, sprechen eine Sprache und bekennen sich fast ausnahmslos zu einer Religion, der katholischen. Die Italiener sind, namentlich im 8, heißblütig und leidenschaftlich, aber auch sparsam und bescheiden, mäßig und fleißig, gewerb- und handelstüchtig. Farben- Pracht und Schönheit der Natur weckte in ihnen den Sinn für Kunst, in der sie Vorbildliches geleistet haben. Im allgemeinen fallen bei den Be- wohnern trotz geringer Volksbildung schnelle Auffassungskraft und gewandte Umgangsformen auf. Die Zahl der jährlich Auswandernden beträgt zur- zeit Mill.; von ihnen kehrt durchschnittlich nur ein Viertel in die Heimat zurück. V. Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland. Das Deutsche Reich war § 134. mit Italien schon im Mittelalter durch das „Römische Kaisertum Deutscher Nation" verknüpft; das neue Königreich ist seit einem Menschenalter unser Verbündeter. Durch die Alpenbahnen wurde Italien ein Reiseland für die Deutschen. Ganz besonders nehmen auch die Handels- beziehnngen zwischen beiden Ländern zu. Wir kaufen von Italien in erster Linie Rohseide, dann Südfrüchte verschiedener Art, ferner Hanf, Marmor, Eier und Schwefel, im ganzen für 275 Mill. Mark (1910), und liefern an Italien für 325 Mill. Mark hauptsächlich Webstoffe, Leder, Ma- schmen, Chemikalien und Eisen. Deutschland ist das Hauptverkehrs- land Italiens; ihm folgen unmittelbar England und die Union. Rückblick auf Italien. § 135. Italien ist hauptsächlich ein Ackerbauland, das im N Weizen, Mais und Reis, auf der eigentlichen Halbinsel und den Inseln Südfrüchte, auf Sizilien auch Weizen erzeugt. Die Halbinsel ist waldarm, aber weithin von Gestrüpp (Macchia, Bild 121) bedeckt. Die Gebirge sind in den oberen Lagen kahl. Die Flüsse der Halbinsel sind meist wasserarm, trocknen vielfach ganz aus, schwellen dagegen in der Regenzeit zu tobenden, schlammreichen Strömen an. Ihre Niederungen sind Verbreitungsstätten der Malaria, die ganze Landschaften verseucht hat. Italien ist so dicht bevölkert wie das Deutsche Reich. Es sucht sich daher, um die beträchtliche Auswanderung nach Amerika einzuschränken, größeren Kolonialbesitz zu verschaffen. Wegen seiner landschaftlichen Schönheit, seines milden Klimas im Winter sowie seines Reichtums an Prachtbauten und Werken der Bildhauerkunst und Malerei ist der Fremdenbesuch außerordentlich stark. Die Industrie gelangte infolge Kohlenmangels erst in neuerer Zeit zu kräftigerer Entwicklung. (Norditalien, Florenz, Rom.) Groß ist Italiens Bedeutung für den Verkehr. Die Bogenform der paßreichen Alpen führt die Wege von den Ländern am Außenrand des Gebirges in der Tiefebene des Po, dem „Vorhof" der Halbinsel, zusammen. Sammelpunkte der Alpenstraßen sind im W Turin, in der Mitte Mailand, im O Bologna. Der Apennin bietet dem Wege- bau keine großen Hemmnisse, wenn auch die östliche Längsstraße unmittelbar der Küste folgen muß. Die Richtung der Halbinsel weist den Verkehr nach dem östlichen Mittel- meer, nach der „Levante", und somit durch den Sueskanal nach Ostasien und Australien.
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