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1. Teil 2 - S. 103

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 46. Die Apenninenhalbinset oder Italien. 103 hat Überfluß an Fischen und Korallen. Durch seine Lage ist Italien für den Handel im Mittelmeer und nach Mitteleuropa begünstigt. 4. Bevölkerung. Wegen seiner günstigen Lage und Fruchtbar- keit ist Italien seit den ältesten Zeiten von den verschiedensten Völkern besetzt gewesen. Schon vor der Nömerherrschast waren von N. Gallier, von S. Griechen eingedrungen. Nach dem Verfall des Römerreiches fielen in der Zeit der Völkerwanderung viele germanische Stämme ein, so besonders die Westgoten, Ostgoten, Langobarden, die mit den alten Römern sich vermischten und den Kern der heutigen Bevölkerung, welche also Romanen sind, bilden. Im S. gründeten Araber im Mittelalter auf Sizilien ein Reich, die Normannen eroberten ganz Süditalien, während der Papst den Kirchenstaat in der Mitte besaß. Durch die Kreuzzüge erlebte der Handel der norditalienischen Städte einen großen Aufschwung, deutsche Kaisergeschlechter suchten die Lombardische Ebene und Süditalien zu behaupten. In der Neuzeit zerfiel das Land in eine Anzahl Klein- staaten, bis es dem jetzigen Königshause Savoyen-Sardinien in rühm- reichen Kämpfen gelang, das gesamte Gebiet zu vereinigen. Durch Zusammenschluß mit Deutschland und Österreich zum Dreibunde hat das Königreich Italien auch seine Stellung in Europa gesichert. Die römisch-katholische Kirche herrscht fast ausschließlich. 5. Staaten und Städte. Außer der im mittleren Apennin gelegenen kleinen Republik San Marino und dem, einen Stadtteil Roms bildenden Vatikan, welcher Eigentum des Papstes ist, ist das ganze übrige Land das Königreich Italien, welches in 16 Land- schaften zerfällt. Die wichtigsten Landschaften mit den dazu gehörigen bedeutenden Städten (wiederhole das bisher von ihnen Gesagte!) sind: 1. In Norditalien: a) Piemont (d. h. am Fuße der Berge). Turin, 335000 Einw. — Alessandria, starke Festung. d) Ligurien, einst das Gebiet der blühenden Handelsrepublik Genua, 235 000 Einw., auf Anhöhen vom Meere ansteigend, mit geräumigem Hafen. c) Die Lombardei. Mailand, 490000 Einw., Hauptsitz der italienischen Industrie, berühmter Dom aus Marmor. — Pavia, einstige Hauptstadt des Langobardenreiches. ä) Venetien. Venedig, 150000 Einw., liegt auf vielen kleinen Inseln in den Lagunen, 9 km vom Festlande, ist auf Pfahlrosten er- baut und hat vielfach statt eigentlicher Straßen Kanäle. Im Mittel-

2. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 157

1893 - Hannover : Hahn
157 ausgezeichneter Fruchtbarkeit. Die wichtigsten sind die von Valencia und Murcia, welche von den bedeutendsten Flüssen dieses Gebirgs- landes, Gnadalaviar, Jucar und Segura, durchflössen sind. (3—4 Ernten hintereinander). Produkte: Neben Ackerbau und Viehzucht hat sich der Bergbau (Eisen, Blei, Kupfer, Quecksilber: Almaden) in den letzten Jahren gehoben. Industrielle Thätigkeit in Catalönien. Bewohner: Die älteste Bevölkerung bildeten die Celten im W., die Iberer im O. (die Celtiberer aus der Vermischung beider auf dem centralen Hochlande). — Eine Reihe von Einwanderungen führten diesen neue Elemente zu. Die Karthager eroberten einen großen Teil der Halbinsel, die Römer das ganze Land. Später, z. Z. der Völkerwanderung, wurde es von den Vandalen, Alanen und Sneven überflutet, und bald darauf von den Westgoten, die mehrere Jahrhunderte herrschten, bis (711) ihre Macht vor dem Halb- mond in Trümmer sank. Arabisches Blut machte sich besonders in Andalusien bemerkbar, das die Mauren am längsten behaupteten. politische Geographie. Bildung der Staaten: Die Reste der Goten, die in das Asturische Gebirge zurückgedrängt waren, eroberten von hier aus in einer Zeit harter Kämpfe, in der die religiöse Unduldsamkeit groß gezogen wurde (Inquisition), nach und nach das Land. Es bildeten sich die Reiche Castilieu und Aragonien und, nachdem der über die w. Küstenstriche gesetzte Graf sich unabhängig gemacht hatte, Portugal. — Durch Heirat wurde Aragonien und Castilien ver- einigt und nach Vertreibung der letzten Mauren (1492) dehnte sich Spanien auch über den ganzen S. aus. Spanien sowohl wie Portugal bilden konstitutionelle erb- liche Monarchien und sind fast ganz kath. §. 68. A. Spanien (ohne die Canaren): gegen xjt Mill. qkm, 17 V5 Mill. E. Von dem Staat Karls V., „in dessen Reich die Sonne nicht unterging"/) ist nur ein Schatten geblieben. Die meisten Kolonien sind verloren; die Schwäche der Regierung und der moralische Verfall der Bevölkerung, der besonders durch die reichen Geldmittel, die früher ') Wörtlich genommen war das erst unter Philipp Ii. nach Erwerbung der Philippinen der Fall.

3. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 166

1893 - Hannover : Hahn
166 Die Insel @ieilten hat steile Küsten und ist im Innern von Gebirgen erfüllt, deren Mittelhöhe etwa 650 m beträgt, während einige Gipfel, von dem 3313 m hohen Ätna abgesehen, bis gegen 2000 m steigen. — Sie besitzt noch reichere Hülssquellen als die Lom- bardische Ebene. Der Boden, der z. Sc. vulkanisch ist (Ätna), zeigt große Fruchtbarkeit. Sicilien war im Altertum die Kornkammer Roms; heute liegt der Ackerbau sehr darnieder. — Immerhin trägt die Insel noch 3 Großstädte: * Palermo (über 1/4 Mill. E.), * Messina (142 T. E-), * (Eatania (110 T. E.). Sardinien ist eine gebirgige, schwach bevölkerte Insel, nur in den verhältnismäßig kleinen Ebenen an der Küste ist die Bevölkerung etwas dichter. Corsika gehört politisch zu Frankreich (s.d.); die Malta grnppe liegt im Mittelpunkt des Mittelmeeres und bildet einen guten Stütz- Punkt für alle Unternehmungen in demselben. Sie gehört den Engländern. Produkte: Die Industrie Italiens ist trotz des Aufschwungs in den letzten Jahren (Metall- und Baumwolleuarbeiteu) unbedeutend, da Kohle und Eisen sich nur in geringem Maße finden. Der Hauptsache nach sind die Bewohner neben dem Seehandel auf Ackerbau und Viehzucht angewiesen, auch der Weinbau ist bedeutend. Bewohner: Zu den Jtalikern und Galliern, welche als Hauptvölker im Altertum die Halbinsel bewohnten, gesellten sich im Mittelalter die Germanen (Westgoten, Ostgoten, Longobarden, Normannen). Die Longobarden haben im N., die Normannen im S. dauernde Herrschasten begründet, ohne indes einen maßgebenden Einfluß auf die Bevölkerung zu gewinnen. politische Geographie. §. 71. Mit der Longobardenherrschaft beginnt die Zersplitterung Italiens, das sich gegen das Ende des Mittelalters in eine Reihe kleiner Staaten auflöst. — Erst in den letzten Jahrzehnten ist es den Herr- schern von Savoyen gelungen, nach und nach das ganze Land zu einem Gesamtstaat zu einigen und *Rom zur Hauptstadt desselben zu macheu (1870). Dem Papst verblieb nur der Vatikan, und es wnr- den ihm die Rechte eines souveränen Herrschers garantiert. Das Land hat gegen 300000 qkm mit 3073 Mill. E., die fast alle kath. sind.

4. Das Alterthum - S. 281

1873 - Coblenz : Baedeker
Vollendung der Unterwerfung Oberitaliens. §. 104. 281 §. 104. Vollendung der Unterwerfung Oberitaliens. Die gänzliche Unterwerfung Oberitaliens war durch den zweiten punischen Krieg unterbrochen worden, wurde aber un- mittelbar nach dessen Beendigung wieder aufgenommen und durch die Uneinigkeit der celtischen Völkerschaften erleichtert. Zunächst ward die Landschaft südlich vom Po nach wiederholten und hartnäckigen Kämpfen mit den Boiern und ihren Bundesgenossen, den Insubrern, in unmittelbar römisches Gebiet verwandelt, die Boier verschwanden bald, wie früher die Senonen, und die neuen Festungen Bononia, Mutina und Parma auf der damals angelegten Aemilischen Militärstrasse (daher noch heute die Landschaft die Emilia heisst) sicherten den Besitz der neu gewonnenen Land- schaft, die nur noch uneigentlich Gallia (cispadana) hiess. Den transpadanischen Stämmen liess* man gegen Anerkennung der römischen Oberhoheit ihre Verfassung und legte ihnen viel- leicht nicht einmal einen Tribut auf; sie sollten ein Bollwerk für die römischen Ansiedelungen südlich vom Po bilden gegen das Nachrücken der transalpinischen Gallier und gegen die Einfälle der Alpenbewohner in Italien. In ähnlicher Weise verfuhren die Römer gegen die Ligurer: die nächsten Stämme derselben (nördlich vom Arnus), welche mit ihren Piratenschiflen das ligurische Meer unsicher machten und zu Lande Etrurien beunruhigten, wurden vertilgt und die Stämme in dem Ge- birgskunde bis zum Po unterworfen, dagegen dauerten die Kämpfe mit den westlichen Ligurern (in dem westlichen Apenninus und den See- alpen) ohne bleibende Erfolge fort. Nachdem die Römer in einem zweijährigen Kriege (156—155) auch Dalmatien unterworfen hatten, war der ganze Umfang des adri- atischen Meeres in ihrem Besitz. §• 105. Innere Geschichte dieses Zeitraums. Das Patriciat hatte seine Wichtigkeit verloren, und da es keine wesentlichen Interessen mehr gegen die Plebs zu wahren hatte, aufgehört, eine politische Partei zu sein. Dagegen war ein Amtsadel, „Nobilitas“, entstanden, gegründet auf Abstammung von Ahnherren, welche curulische Würden (Consulat, Praetur,

5. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 46

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
r — 46 — Kult des Bal und des Melkart trotz des römischen Firnisses, der sich darüber legte, zähe festhielt. Die Regierung war den Gadi-tanern günstig, da die Stadt den gesamten Export der westlichen Landschaften nach Italien in der Hand hatte und ihre Bürger zu deu geldkräftigsten des ganzen Reiches gehörten; Augustus gab ihr römisches Municipalrecht und machte sie zum Vorort eines der Gerichtsspreugel der Provinz. Die anderen phönikischen Gründungen an der Küste waren im Laufe der Zeit eingegangen oder verfallen: ein Stück „Altertum" für die Römer selbst, die aus den Nachrichten phönikischer Schiffer der älteren Zeit Wohl wußten, daß an jenen unwirtlichen Sandflächen einst blühende Niederlassungen sich erhoben 'hatten. Auch die von den Römern besiedelten ehemals phönikischen, dann verbündeten Orte, wie Matara, gewannen kaum .größere Bedeutung; wenngleich gerade von Malaca das in Bronze gegrabene Stadtrecht (aus der Zeit des Vespasian) uns erhalten ist. Die älteste römische Kolonie und die bedeutendste Stadt der „Bäticä" war Eordnba (das heutige Cordova), wo der Statthalter residierte und das municipale Wesen fern von allem Waffenlärm ruhig sich entfalten konnte; denn abgesehen von einem Maurenaufstand unter Marl Aurel, der auch Südspanien bedrohte, genoß man hier seit dein Bürgerkriege zwischen Cäsar und Pompeins eines fünfthalbhundertjährigen Friedens. Neben Corduba gelangte auch Hispalis (das heutige Sevilla) zu Bedeutung. Im fruchtbaren Thal des Bätis aber drängte sich Stadt an Stadt, der Export nach Italien führte zahlreiche römische Kaufleute hierher, welche wieder die einheimische Bevölkerung ins Interesse zu ziehen verstanden; so daß beim Tode des Augustus die bätische Provinz bereits als eine wesentlich roma-nisierte betrachtet werden konnte. In Lnsitanien (das heutige Portugal und ein Teil des westlichen Spanien) war Augusta Emerita (Merida) die

6. Teil 1 - S. 79

1862 - Leipzig : Teubner
79 neben gesuchter Künstlichkeit den innerlichen Verfall des Zeit- alters. § 11%■ Das hellenistische Zeitalter ist eine Vorbereitungs- stufe für das Evangelium 1) durch die.beschleunigung des Ver- falls der heidnischen Religionen, aber 2) auch durch die Hinweg- räumung der die Völker äußerlich und innerlich trennenden Schran- ken (die griechische Sprache allgemeines Verständigungsmittel), 3) durch die Aufhebung der Befriedigung in den volkstümlichen Vorstellungen und Grundsätzen und die Anregung eines durch seine Erfolglosigkeit zu immer innigerer Sehnsucht sich gestalten- den Suchens nach neuen Grundlagen des Lehens, aber auch 4) durch Ansammlung und Verbreitung eines reichen Schatzes menschlichen Wissens und Könnens, der, durch die göttliche Wahrheit verklärt, zu einem Segen für alle Zeiten werden sollte. Die Not bei den Völkern zu vollenden, die west- lichen Länder in den Kreis der Geschichte einzufüh- ren, Staat und Recht praktisch auszubilden waren d i e R ö m e r bestimmt. Die römische Geschichte* Das alte Italien. § 113. Der Name Italia, ursprünglich einen kleinen Teil im S. bezeichnend, ward später für Mittel - und Unteritalien, erst in der Kaiserzeit in seiner jetzigen Ausdehnung üblich. Gränzen. Im N. scheidet der Bogen der Alpen (Seealpen, cottische, grajische, penninische, lepontische, rätische, julische und carnische) das Land von Gallien (Grenzfluß Varus), Helve- tien, Rätien, Noricum (Steiermark), Pannonien und Dalmatien. Große: 4584 (mit den Inseln 5784) [jm. ♦ Meere und Küsten. Im Nw. das mare Ligusticum, im W. das mare inf erum (Tyrrhenum, Tuscum) mit den Busen von Cajeta (Vorgeb. Circäum), vonneapel (Vorgeb. Misenum) von Bajä, Pästum (Salerno), dem Terinäus (Policastro) und Na- petinus (Eufemia). — Im S. die äußerste Spitze Vorgeb. Zephy- rium (Spartivento). Italien von Sicilien trennend das fretum Siculum. —« Im Sq. das ionische Meer mit dem sinus Scylläus (Vorgeb. Lacinium) und dem Tarentinus. So.- spitze das Vorgeb. Japygium oder Sallentinum (di Leuca). — Im 0. das adriatische Meer (mare superum). An seinen Gestaden in der Mitte die Halbinsel des Garganusgeb., im N. die Halbinsel Istria. — Küstenlänge 350meilen. Kü- stenverhältnis 1 : 8- Bodengestalt. Das ganze Land wird von dem sich an die Ostalpen anschließenden Ap enn in eng ebi r ge durchzogen, das in den Abruzzen (Gran Sasso d’Italia 9370') seine höchste Stelle hat. Isoliert steht an der Westseite der feuerspeiende Vesuv ins.

7. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 324

1837 - Heidelberg : Winter
524 Politische Geographie. Italien. a. Hi stori sche Uebersicht. Viele kleinere Völkerschaften (Ausvnier, Ocnotrer, Umbrer, Ligurer, Samniter, Latiner, Etrusker), denen sich im südlichen Theile griechische Cvlvnisten beigesellet hatten, waren die früheren Bewohner Italiens, und das Land, in viele kleine Reiche getheilt, wurde erst seit der Erbauung der Stadt Rom 755 v. Chr. durch die Tapferkeit und Thatkraft ihrer Bewohner atlmählig gewonnen und zu einem Ganzen unter römischer Herrschaft nach und nach vereinigt. Aber damit begnügte sich das kriegerische Römervolk nicht, sondern erlangte in herrlichen Kämpfen und Siegen die Herrschaft über viele Gegenden dreier Welttheile, deren Mittelpunkt Italien mit seiner weltgebietenden Hauptstadt Rom war, bis die Große des Staates, der verderbte Zustand seiner Fürsten und Volker und besonders der Sturz der alten Staatsrcligion durch den Sieg, welchen das Christenthum zuerst im römischen Reiche gewann, den Verfall dieses mächtigsten Reiches des Alterthums herbeiführte. Mit Romuluö und der nach ihm benannten und von ihm erbauten Hauptstadt hatte die römische Herrschaft be- gonnen, unter Augustuö seit 51 v. Chr. G. war sie zur Univer- salmonarchie erhoben worden und Romuluö Augustuluö war ihr lezter Kaiser, an dessen Stelle der Ha.-.ptmann seiner Leibwache, Odoacer 476 als König von Italien trat. Bald darauf (493) wurde das Land eine Bente der Ostgolhen und der Sitz ihres Reiches, diesen aber im Kampfe von den oströmischen Herrschern wieder entrissen, von den Longobarden erobert, bis es 774 mit der fränkischen Monarchie vereinigt ward. Nach Karlö deö Großen Tod wurde Italien der Zankapfel unter seinen Nachfolgern und bis ins zehnte Jahrhundert ein Kampfplatz Vieler, die seine Herrschaft erringen wollten. Aber Otto der Gr. von Deutschland beendete dadurch diese Kämpfe, das; er sich 961 in Mailand znm König von Italien krönen ließ und die Herrschaft darüber mit Deutschlands Kaiserkrone vereinigte. Hierauf begann ein langer Kampf um die Erhaltung dieses von den deutschen Kaisern errungenen Königreiches, in welchem der Grund zur späteren Theilung Italiens in verschiedene kleine Staaten gelegt wurde. Im Norden erhoben sich in dieser Zeit einzelne durch Handel und Reichthum blühende Städte zu Repub- liken. In der Mitte Italiens suchten die Päbste auf alle Weise sich der deutschen Oberherrschaft zu entziehen und in dem Gebiet des Kirchenstaates unbeschränkt zu herrschen und im Süden der Halbinsel entstand seit dem 12tcn Jahrhundert das Königreich Neapel. Der Kampf mit den deutschen Kaisern richtete viele kleine Herrschaften auf. Savonen, Mailand/ Parma und Piacenza/ Mo- dena traten als eigene Hcrzogthümer hervor, und Florenz ward eine durch Reichthum, Kunst und Wissenschaft, sowie durch seine politische Stellung bedeutende Republik.

8. Geschichte des Mittelalters und der Reformationszeit - S. 27

1899 - Leipzig : Teubner
5. Die christliche Kirche. 27 sei, fehlte es an Streitkrften. Nur in den Gebirgen des Nordens be-hanpteten gotische Flchtlinge ihre Unabhngigkeit. 5. Das Langobardenreich in Italien.^) Bereits 13 Jahre nach Die Langobarden der Wiedereroberung wurde Italien zum grten Teile von neuem dietn 3taiten 568' Beute eines germanischen Stammes. König Alboin, der kurz vorher semn. mit Hilfe der Awaren, eines mongolischen Hirtenvolkes, das Gepiden-reich (an der mittleren Donau) zu Fall gebracht hatte, fhrte im Jahre 568 die Langobarden der die Ostalpen heran. Nach und nach geriet fast das ganze Land unter deren Herrschaft. Nur das Exarchat von Ravenna^), Venedig, Rom, Neapel und zwei sdliche Halbinseln blieben dem Kaiser erhalten. Pavia wurde zum Knigssitz erhoben. In den eroberten Landschaften wurden Herzge eingesetzt, die sich zum Teil selbstndig zu machen wuten.3) Die Annahme des Annahme des Katholizismus, die eine schnellere Verschmelzung mit den Romanen zur Sat^Dlt8tmu8-Folge hatte, brachte jedoch den Langobarden nur vorbergehenden Vor-teil. Denn das Papsttum, welches die in Byzanz neu ausgebrochenen kirchlichen Wirren zur Erwerbung der Unabhngigkeit benutzt hatte und nach den Besitz der rmischen Landschaft strebte, veranlate im Das 8. Jahrhundert den Untergang ihres Reiches durch die strkerenf t unte^bte Franken (774).4) gran!en m- 5. Die christliche Kirche. 1. Der Sieg des Christentums und der geistliche Stand. Mit Vollstndiger der Schlieung des letzten Gttertempels in Italien (529) und der Auf- ds Christentums Hebung der athenischen Lehrsthle der Philosophie war der uere Sieg des 529. Christentums der das Heidentum, das schon Theodosins durch strenge Strafen auszurotten gesucht hatte (392), entschieden. _ Thatschlich freilich haftete es noch nicht tief genug in den Herzen derer, die es mit den Lippen bekannten. Denn vor Theodosius' Erla gehrten ihm im wesentlichen nur Leute niederen Standes in den Stdten und im Heere an; die Hauptmasse der hheren Schichten und die Landbevlkerung, in Gallien und Spanien wohl neun Zehntel der ganzen Seelenzahl, war auf einmal eingetreten und hatte infolgedessen eine groe Menge heidnischer Gebruche, die nur etwas ab-gendert wurden, beibehalten. Nachdem dann die Völker arianischen Glaubens Der Katholi-ihren Untergang gefunden oder sich bekehrt hatten, war der Katholizismus Staatsreligion, alleinige Staatsreligion. Lngst hatte sich ein eigener geistlicher Stand herausgebildet. Aus Geistlicher Stand, den lteren" der ersten Christengemeinden (Presbyter) waren Priester 1) S. bei Erler I 346 f. 2) Der Kstenstrich von der Pomndung bis Rimini, der unmittelbar unter dem Exarchen (Statthalter) stand, nebst der Pentapolis bis Ankona. 3) So die Herzge von Spoleto in Mittelitalien und Benevent in Sndnalren. 4) Die Sagen und Geschichten seines Volkes hat der Diakon Paulus zur Zeit Karls d. Gr. niedergeschrieben: Pauli historia Langobardorum.

9. Teil 2 - S. 166

1887 - Leipzig : Teubner
— 166 - während innere Parteifehden seine Kräfte lähmten. Sardinien und Korsika gingen an Aragonien verloren, der über hundertjährige Krieg mit Venedig wurde durch den nachteiligen Frieden von Turin 1381 beendet, und seitdem geriet der Staat, der sich durch die Einsetzung eines lebenslänglichen Dogen (1339) umsonst zu kräftigen gesucht hatte, abwechselnd unter den Einflufs fremder Mächte, bis 1464 Franz Sforza von Mailand es bezwang. 5. Venedig (Venezia), erwachsen aus Ansiedlungen auf den Laguneninseln zur Zeit der Völkerwanderung (S. 19), stand anfangs unter dem oströmischen Dux von Venetien, dessen Gebiet durch die Eroberungen der Langobarden immer mehr auf die Inseln beschränkt bald eine vom Exarchen zu Ravenna ziemlich getrennte Stellung einnahm. Die Bevölkerung, die seit 697 den Dux selbst wählte, wufste sich, durch ihre insulare Lage geschützt, von Langobarden und Franken, wie allmählich auch von Ostrom ganz unabhängig zu halten und gelangte durch Handel und Schiffahrt bald zu Macht und Reichtum. Die Kreuzzüge brachten einen ungeahnten Aufschwung. Der Unterwerfung der Küstenstädte in Istrien und Dalmatien (Ende des 10. Jahrh.) folgten die grofsartigen Erwerbungen in Griechenland beim vierten Kreuzzug, der Sieg über Genuas Macht und am Anfang des 15. Jahrh. ausgedehnte Erweiterung des festländischen Besitzes in der Lombardei; über Cyperns Erwerbung s. S. 117 n. 2. So war Venedig Jahrhunderte lang die Königin der Meere und durch grofsartige Machtmittel, wie durch geschickte Staatskunst (Ausbildung des Gesandtenwesens) von grofsem Einflufs unter den Staaten Europas. An der Spitze der Republik stand der anfänglich vom Volke auf Lebenszeit gewählte Doge, doch gingen die Dogenwahlen 1172 auf den sogenannten großen Rat über (gran consiglio, 450 Mitglieder aus dem Adel), welcher dem Dogen noch 6 aus seiner Mitte gewählte Räte zur Seite setzte, an deren Zustimmung er gebunden war (signoria). Als eine Art Mittelbehörde trat zwischen Signorie und großen Rat der kleine Rat von 40 Mitgliedern. Der große Rat rifs allmählich alle Staatsämter an sich und ernannte zuletzt auch seine "Wähler. Indem 1298 das Recht im großen Rat zu sitzen, auf gewisse Familien, 'nobili’, beschränkt und erblich gemacht wurde (il serrar del consiglio), vollendete sich die Oligarchie, welche die ehrgeizigen Pläne des nicht bevorrechteten Adels durch die Schrecken der Staatsinquisition und das geheimnisvolle Verschwinden der Verdächtigen zu Boden schlug (1355 Hinrichtung des 76jährigen Dogen Marino Falieri), während für das eigentliche Volk, so lange es

10. Teil 2 - S. 140

1878 - Leipzig : Teubner
— 140 — dete die platonische Akademie (Marsilius Ficinus). Damals wölbte Filippo Brunelleschi die erhabene Kuppel des Doms zu Florenz, Lorenzo Ghiberti schmückte die broncenen Thüren der Taufkirche mit kunstvollen Reliefs, Masaccio und Fra Angelico da Fiesole bedeckten die Wände der Kirchen und Klöster mit herrlichen Gemälden. Cosimos weniger grofs-artiger, mehr kaufmännisch gesinnter Sohn Peter (Pietro) (1464 —1469), vorübergehend durch Lucas Pitti verdrängt, vererbte gleichwol seine Gewalt auf seine Söhne Lorenzo und Juliano, von denen der letztere das Opfer einer gegen beide gerichteten Verschwörung (der Pazzi) wurde 1478. Lorenzo, wegen seiner grofsartigen Freigebigkeit 'der Prächtige’ (il magnifico) genannt, waltete in fast fürstlicher Stellung und machte Florenz zum Sammelpunkt der ersten Gelehrten und Künstler Italiens. Er starb 1492 und vererbte seinen Einfluss auf seinen Sohn Pietro Ii, 4. Genua (Genova) schwang sich im Zeitalter der Kreuzzüge durch den gewinnreichen Handel mit dem Orient und durch den siegreichen Ausgang des langjährigen Kampfes mit Pisa, welches 1284 Sardinien und Korsika an Genua verlor, zur ersten Seemacht neben Venedig empor, geriet aber bald mit dieser Macht in erbitterte Kämpfe um den Handel in der Levante, während innere Parteifehden seine Kraft lähmten. Sardinien und Korsika giengen an Aragonien verloren, der über hundertjährige Krieg mit Venedig wurde durch den nachteiligen Frieden von Turin 1381 beendet und seitdem geriet der Staat, der sich durch die Einsetzung eines lebenslänglichen Dogen (1339) umsonst zu kräftigen gesucht hatte, abwechselnd unter den Einfluss fremder Mächte, bis 1464 Franz Sforza von Mailand es bezwang. § 169. 5. Venedig (Venezia), erwachsen aus Ansied- lungen auf den Laguneninseln zur Zeit der Völkerwanderung (angeblich durch Flüchtlinge bei Attilas Einfall 452), stand anfangs unter dem oströmischen Dux von Venetien, dessen Gebiet durch die Eroberungen der Langobarden immer mehr auf die Inseln beschränkt bald eine vom Exarchen zu Ravenna ziemlich getrennte Stellung einnahm. Die Bevölkerung, die seit 697 den Dux selbst wählte, wusste sich', durch ihre insulare Lage geschützt, von Langobarden und Franken, wie allmählich auch von Ostrom ganz unabhängig zu halten (Entstehung der Stadt Venedig seit Anfang des 9. Jahrli. auf den festesten Inseln, Rialto u. a.) und gelangte durch Handel und Schiffahrt bald za Macht und Reichtum. Die Kreuzzüge brachten einen ungeahnten Aufschwung. Der Unterwerfung der Küstenstädte in Istrien und Dalmatien (Ende des 10. Jahrb.) folgten die grofsartigen Erwerbungen in Griechenland beim vierten Kreuzzug (§ 126), der Sieg über Genuas Macht und am Anfang des 15. Jahrh. ausgedehnte Erweiterung des festländischen Besitzes
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