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1. Für Präparandenanstalten - S. 160

1912 - Breslau : Hirt
160 C. Länderkunde, Morena; 4. im W die Portugiesischen Gebirge. — Durch das Kasti- lische Scheidegebirge wird das Hochland in zwei flache Hochbecken zerlegt: das Altkastilische '800 m) und das Nenkastilische (650 m\ Das Kantabrische und das Kastilische Gebirge erreichen die Höhe des Watzmann (2700 m . Kastilien ^ Burgenland. Es erhielt diesen Namen, als die von den Mauren in die nördlichen Gebirge gedrängten christlichen Völker von hier- gegen die Eindringlinge siegreich vorgingen. Ter Besitz wurde durch Kastelle gesichert. Der zuerst eroberte Teil wurde Altkastilien, der später eroberte Teil Neukastilien genannt. Das Tiefland ist wenig umfangreich und außer dem Becken des Ebro iara- gonien) und des Guadalquivir ^gwadalkiwir^ (Andalusien) ans die Küste be- schränkt. § 242. Flüsse. Die Flüsse der Halbinsel entstehen meist auf dem Hochland, dessen Neigung nach dem Atlantischen Ozean sie folgen. Sie schneiden ihr Bett tief ins Hochland und dessen Ränder ein und sind, wegen ihres starken Gefälles und Wassermangels, für den Verkehr fast wertlos. Die bemerkenswertesten sind: Duero, Tajo ftächo^, Gnadiäna, im 3 der bis Cördoba schiffbare Guadalquivir. — Nach dem Mittelmeer geht der Ebro, der nach seinem Durchbruch durch das Küsteugebirge eiu Delta iu deu Gols von Valencia baut. Auch er ist jetzt weit hinauf schiffbar. Aufgaben. 1. Ordne die Flüffe nach den Meeren, in die sie münden, nach ihren Quellgebieten! 2. Was ist bemerkenswert an dem Verlauf der Wasser- scheide zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Mittelmeer? 3. Warnm ist die Halbinsel in ihrem Seeverkehr besonders auf den Atlantischen Ozean an- gewiesen? 4. Welche Bedeutung hat die Quellgegend des Guadalquivir für seiue Schiffbarkeit? H 243. Klima. Während die nördlichen und nordwestlichen Rand- landschaften sehr uiederschlagsreich sind und gemäßigte Temperaturen haben iwesteuropäisches Klima), leiden die Randgebiete am Mittelmeer und das Innere unter großer Trockenheit. Letzteres zeigt mit kalten Wintern und sehr heißen Sommern echt kontinentales .Klima. Tie Randgebirge halten trotz der Meeresnähe den ozeanischen Einfluß fern. § 244. Wirtschaftsgeographie. Auf der Pyrenäen-Halbiufel ernährt die Landwirtschaft den größten Teil der Bevölkerung. Die künstliche Be- Wässerung wird in ausgedehntem Maße angewandt: Oliven, Weine und Südfrüchte werden angebaut. Handel und Bergbau wurden durch Engländer und Deutsche in Blüte gebracht. Das Deutsche Reich liefert Maschinen und Metallwaren, Webstosse und chemische Fabrikate; es bezieht Erze, Weine, Südfrüchte, Kork und Schaffelle. § 245. Tie Bevölkerung der Halbinsel ist ein Mischvolk aus iberischen Ureinwohnern und Einwanderern (im Altertum: Phönizier, Römer, Kelten: im Mittelalter: Germanen, Araber oder „Mauren"). Um 1500 gehörten die Bewohner zu den ersten Seevölkern, die Portugiesen waren neben den Jta- lienern die gewandtesten Kaufleute der Welt. Tas ueueutdeckte Amerika wurde - unter die Spanier und Portugiesen geteilt. Den Spaniern ist aus dieser Zeit ein

2. Für Präparandenanstalten - S. 161

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa, — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 161 großer Nationalstolz eigen geblieben. Einen durch Sprache und Sitte merkwür- digen Überrest der ältesten Bevölkerung bilden in den Pyrenäen die Basken. Die Bewohner der Halbinsel sind römisch-katholisch. Ihr Wohlstand ist meist gering. 91. Der südliche Teil von Toledo. Der Tajo hat sich bei Toledo sein Bett 70 bis 100 m tief eingegraben. Die jäh und malerisch über dem Fluß thronende Erzbischofsstadt ist eine natürliche Festung, reich an maurischen und kirchlichen Denkmälern. a) Königreich Spanien. 1 2 Mill, qkm, fast gleich dem Deutschen Reiche, 20 Mill. E., kaum t/z des Deutschen Reiches. $ 246. Im Nw liegt der berühmte Wallfahrtsort Santiago de Compostela. Am Nordrande ist Spaniens Hauptausfuhrplatz für Eisen und erste Eisenindustriestadt Bilbao, die Hauptstadt des Baskenlandes. Durch dieses führt die Bahn von Paris auf die Hochfläche vou Altkasti- li e n nach dessen Hauptstadt Valladolid. Südlich von Valladolid verzweigt sie sich über die alte Universitätsstadt Salamänca nach Lissabon und durch das Kastilische Scheidegebirge nach Madrid (600) in Neukastilien, inmitten der Halbinsel, iu wasserarmer, rauher Gegend, 650 m über dem Meere gelegen, bildet Madrid den Mittelpunkt für Handel und Verkehr und die Hauptstadt des Königreichs. Südlich vou ihm, am Tajo, liegen die Sommerresidenz Aranjuez und die alte Hauptstadt Toledo. Weiter südwestlich, am Nordabhang der Sierra Morena, besindet sich in Almaden das größte Quecksilberbergwerk Europas. — In dem fruchtbaren, dicht- bevölkerten Andalusien ist die größte Stadt Sevilla ^ßewilja^ am Guadalquivir. Tie Flut trägt bis Sevilla uoch Schiffe mit 5 m Tiefgang, Sjering, Erdkunde für Präparandenanstalten. 11

3. Für Präparandenanstalten - S. 162

1912 - Breslau : Hirt
162 C. Länderkunde, so daß die Stadt auch Ausfuhrhafen ist. Südöstlich der Mündung des Guadalquivir ist Cadiz [fabifj], eine alte phöuizifche Gründung, einer der wichtigsten Handels- und Kriegshäfen Spaniens. Um die Sierra Nevada lagert sich die Provinz Granäda mit der gleichnamigen Hauptstadt au der Nordwestseite des Gebirges. Sie wird überragt von der herrlichen, jetzt verfallenen maurischen Königsburg Alhämbra. Südwestlich davou, au der Steilküste des Mittelmeeres, liegt Malaga (130), Spaniens Haupt- ausfuhrort für Wein und Südfrüchte. Auf der Halbiusel im 3 besitzen seit 1704 die Engländer das felsige Gibraltar au der mir 14 km breiten Meerenge. 92. Gibraltar und die Bucht von Algeciras, von Nnw gesehen. Der jähe Kalkfelsen <423 m) ist durch eine wellige Sanddünenzunge ans Festland angeschlossen. An die sanftere Westabdachung des Felsens schmiegt sich die Stadt, der feste Flottenstützpunkt, von dem aus die bri- tischen Schiffe die Meeresstraße sperren können. Im Hintergrunde links zeigen sich die Gebirge von Marokko. Aufgabe. Wodurch erscheint Gibraltar uneinnehmbar, und welche Be- deutung hat es für Englands Seeherrschaft? An der Ostküste sind der Kriegshasen Cartagena, der Aussuhrhafen für Südfrüchte Valencia [walenfjia], im industriellen Katalonien Barcelona (550), der erste Seehandelsplatz und Mittelpunkt der Web- indnstrie Spaniens, zu erwähnen. Im Hinterlande in Aragonien Zara- goza Mragößaz. spanisch sind auch die schönen Balearen-Jnseln östlich von Valencia, deren größten Mallorca [maljörfa] und Menorca sind. — Spaniens ehe- mals wertvolle Kolonien sind bis auf kleine Besitzungen in Afrika — Kana- rische Inseln, fünf befestigte Plätze lpresidios [preßidios]) n. a. an der Nordküste Afrikas — verlorengegangen.

4. Für Präparandenanstalten - S. 163

1912 - Breslau : Hirt
I, Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 163 b) Republik Portugal. 90000 qkm Bayern + Baden , 5 Mill. E., halb so dicht bevölkert wie das Deutsche Reich. § 247. Portugal ist der Westabfall des Kaftilifchen Hochlandes zwischen Gnadiäna- und Minho^minjo^ müudung. Einst war es eine große Seemacht, jetzt ist sein Handel meist in englischen Händen. Der Anbau des Landes liegt noch recht danieder, doch ist es dichter bevölkert als Spanien. Wirtschaftsgeographie. Tie Landwirtschaft hat in neuerer Zeit Fortschritte gemacht, die Industrie ist gering. Die Kolonien blühen in Afrika wieder auf, die in Asien liegenden sind bedeutungslos (f. den Atlas!). Das Deutsche Reich treibt mit Portugal nur unbeträchtlichen Handel. Es führt Kork, Kakaobohnen, Wein und Schwefelkies von dort ein und Zucker, geschälten Reis, Metallwaren und Leder dahin aus. Die beiden Großstädte sind 1. die herrlich an der Tejomünduug ge- legeue Hauptstadt Lissabon [Sisböa] (360), und 2. Porto oder Op orto (= Hafen) an der Douromündnng, das viel Wein („Portwein") ausführt. Portugal hat namentlich in Afrika ausgedehnte Kolonien. Über die Azoren [a^ören] länft das deutsche Kabel von Emden nach New Jork. Zeichnung: Die Straße von Gibraltar nebst Umgebung. Be- rücksichtige dabei! Gibraltar, Malaga, Cüdiz, den Gnadalqnivir mit Sevilla, in Afrika Tanger und Ceuta. 9. Die Republik Frankreich. 536000 qkm, fast so groß wie das Deutsche Reich, 39 Mill. E., 2/;i so dicht bevölkert wie das Deutsche Reich. § 248. Lage, Größe. — Aufgaben. 1. Wie verlaufen der 48. Breiten- kreis und der 2. Längenkreis in Frankreich und im übrigen Europa? 2. Berechne nach den Breitengraden die Strecke Calais—pyrenäen und prüfe die Berech- nung mit dem Maßstabe! 3. Welche Länder berührt Frankreich, welche Meeres- grenzen hat es? § 249. Bodengestalt, Gewässer. Der Aufbau Frankreichs ist dem des Deutschen Reiches ähnlich. Am Süd- und Südostrand hat es a) teil au zwei Hochgebirgen: den Pyrenäen und den Alpen. Den Alpen lagert sich d) das tiefe Rhöue-Saöne^ßön^-Beckeu vor. Darauf folgt c) das Französische Mittelgebirgslaud, d) das Französische Tief- end. — Auch das Flnßsystem ähnelt dem deutschen. Ein Strom ent- quillt den Alpen und geht zum Mittelmeer- die Rhone* mit Saone, Ssßte, Durance. Die meisten Flüsse entspringen dem Mittelgebirge und fließen zum Atlantischen Ozean (Seine, Loire mit ihren Zuflüssen); dahin wendet sich auch die Garonne von den Pyrenäen. Dieses schön geordnete Flußsystem leidet infolge früherer Entwaldung an Unregelmäßigkeit des Wasserstandes, aber ein stark entwickeltes Kanalnetz kommt dem Verkehr zu Hilfe. 1 Seit. Rliodanus, sranz, le Rhone. 11*

5. Teil 2 = Oberstufe - S. 110

1908 - Halle a. S. : Schroedel
110 Europa. Doch ist die Schafzucht sehr zurückgegangen. — Der Bergbau, trotz des Reichtums der Halbinsel an Mineralien vernachlässigt, hat sich neuerdings gehoben und liefert namentlich Ausbeute an Eisen, Kupfer Silber, Blei und Quecksilber (Almaden). — Industrie und Handel sind für den Welt- markt und Welthandel wenig von Bedeutung. Im Baskenlande wird Eisen- industrie, in den ö. Küstenländern Baumwollindustrie betrieben. Ein nennens- werter Erwerbszweig ist ferner das Korkschneiden. — Ehedem waren Spanien und Portugal die ersten Seemächte der Erde. Aus jener Zeit stammen auch die Reste ihrer überseeischen Besitzungen. Der deutsch-spanische Handel beträgt 1/i2 des spanischen Außenhandels und steht an 3. Stelle (Spanien führt aus: Erze 2/3, Wein und Süd- früchte.). 3. Staatliche Einteilung und Ortskunde. a) Königreich Spanien (497000 qkm, 18 Mill. E., 37 auf 1 qkm). D Madrid, Hst. des Königreichs, auf dem Hochlande an einem Zuflüsse des Tajo in reizloser, einförmiger Umgebung, in bezug auf Handel und Verkehr und geistiges Leben der Mittelpunkt der Monarchie. N. am Gebirgsabhang das Klosterschloß Escorial, s. im Tajotal die freundliche Sommerresidenz Aranjuez (aranchhucß). — Toledo, auf einem Felsenvorsprung über dem tiefen Tajotal, alte Hst. Kastiliens. — »Zaragoza (ßaragößa), Hst. von Aragonien, am?, zur Zeit des „Cid" heiß umkämpft. — ^Barcelona, Hst. der bedeutsamen, tätigen Katalonen, mit Kohlenlager, daher erste In- dustriestadt (Baumwollenwaren) und erster Seehandelsplatz Spaniens. — * Valencia, Hauptsitz jder spanischen Seidenindustrie. — » Malaga, mit berühmten Weinhandel. — Granada, auf der gleichnamigen Hochebene inmitten von Fruchtgärten gelegen, überragt von der auf hohem Felsen ge- legenen Alhambra, einem großartigen, zum Teil verfallenen Palast der Maurenkönige. — Cordoba (kördowa), am?, im Mittelalter die volkreichste Stadt der Halbinsel und berühmte Kalifenstadt. — » Sevilla (ßewilja), sm?. Der Guadalquivir bleibt bis hierhin für kleine Seeschiffe fahrbar. Ausfuhrhafen für Andalusien. Jerez chereß) liefert in weinreicher Gegend Sherrywein. — Cadiz (kadiß), Hauptkriegshafen und Ausgangspunkt der Dampferlinien nach Amerika, eine der ältesten Städte (3000 Jahr) Europas. — Im Mittelmeer die Inselgruppe der Balearen. Die Felsenfestung Gibraltar, d. i. Fels des Tarik, eines arabischen Feld- Herrn, gehört den Engländern. Andorra, Hirten- und Bauernfreistaat in den Pyrenäen, steht unter französischem und spanischem Schutz. Die auswärtigen Besitzungen sind kärgliche Reste des ehemaligen ausgedehnten Kolonialbesitzes. (S. 64.) b) Königreich Portugal. (93 000 qkm, 5 Mill. E., 59 auf 1 qkm, mit Kolonien über 2 Mill. qkm, 13 Mill. E.) — * Lissabon, Hst. des Königreichs in herrlicher Lage an der seenartigen Verbreiterung der Tajomündung. Erster Seehandelsplatz Portugals. — »Porto, früher Portus Cale, daher der Name Portugal, wichtige Seehandelsstadt; Weinausfuhr. Auswärtige Besitzungen: S. 61, 64, 67. 2. Italien. (287 000 qkm, 34 Mill. E., 118 auf 1 qkm.) 1. Das Land. Italien erstreckt sich lang und schmal ins Mittelmeer und wird im N. durch den mächtigen Gebirgswall der Alpen vom Rumpfe

6. Teil 2 - S. 95

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 45. Die Pyrenäen- (oder Iberische) Halbinsel. 95 1 ziehen, ist sie waldlos, einförmig, wasserarm, im Sommer oft in einen dicken Staub eingehüllt, im ganzen also wenig fruchtbar. So bietet sie nur spärliches Futter für Schaf- und Ziegenherden und ist schwach bevölkert. Der ödeste Teil liegt im So., die Steppe Mancha, auf der der berühmte spanische Dichter Cervantes seinen Helden Don Quijote seine Abenteuer bestehen läßt. Das dort wachsende Espartogras wird zu allerlei Flechtereien verwandt. Die Kastilische Hochebene senkt sich allmählich zum Atlantischen Ozeane und wird durch das Kastilische Scheidegebirge in Alt- (im N.) und Neu- (im S.) Kastilien ge- teilt. Im n. Teil fließt der Duero, im s. der Tajo und Gua- diana. Infolge des großen Wassermangels und der tief in die Ebene eingegrabenen Flußbetten sind diese Flüsse wenig brauchbar; zudem durch- brechen sie das Randgebirge, sind also für den Verkehr mit dem Meere nur an der Mündung verwendbar. An der seeartig erweiterten Tajo- Mündung liegt in herrlicher Umgebung auf Anhöhen die Hauptstadt Portugals Lissabon. Dagegen in der Mitte der Hochebene ist die Hauptstadt Spaniens gelegen, Madrid, welche, wie ein spanisches Sprichwort sagt, drei Monate Winter und neun Monate Hölle hat. Die Grenzen der Hochebene sind: a) Im N. das eisenreiche Kantabrische Randgebirge, auf dem die Niederschläge vom Meere her reichen Waldwuchs erzeugt haben. Der schmale Küstenstreifen ist mit ausgedehnten Laub- und Nadelwäldern bedeckt und bringt viel mitteleuropäisches Obst hervor. Der Haupthafen ist Santander, wichtiger Eisenbahnpunkt sür den Verkehr nach Madrid. Im Nw. schließt sich das zerklüftete, an der Küste zerrissene Bergland von Galicia an, dessen Bewohner, die fleißigen Gallegos, in den großen Städten des Landes sich ihr Brot verdienen müssen, viel- fach als Wasserträger. (In welchem Gebiet Frankreichs ist es ähnlich so?) d) Im No. zieht sich das Aragonische Tiefland hin, durch welches in sö. Richtung der Ebro dem Mittelmeer zueilt. Da er aber vor seiner Mündung das Katalonische Küstengebirge durchbrechen muß, ist er wenig schiffbar und die Tiefebene, zu der die Seewinde nicht gelangen können, unfruchtbar und gering bevölkert. Die Küste am Mittel- meer ist dagegen dicht bewohnt, weil das Randgebirge reich an Kohlen und Eisen ist. Darum ist auch die hier liegende Großstadt Barcelona die einzige bedeutende Industriestadt Spaniens. Nach N. ist die Ebro- Tiefebene durch den Gebirgswall der Pyrenäen abgeschlossen. Diese sind ein schwer zugängliches Kettengebirge mit wenigen Pässen, die in bedeutender Höhe liegen, so daß wirklich brauchbare Übergangsstraßen (Eisenbahnen) nur an den beiden Endpunkten sich befinden. Ter höchste

7. Teil 2 - S. 97

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 45. Die Pyrenäen- (oder Iberische) Halbinsel. 97 3. Klima und Kultur. Die Kastilische Hochebene hat vollständig Binnenlandklima, ist sehr trocken und starken Wärmeschwankungen aus- gesetzt, daher ungesund, die Winter sind oft eisig kalt, die Sommer bei wolkenlosem Himmel sehr heiß. Die W.- und N.-Küste hat Seeklima und reiche Niederschläge, die S.- und O.-Küste haben warme Sommer und milde Winter. Die geringe Niederschlagsmenge letzterer wird durch künstliche Bewässerung von den kleinen Küstenflüssen aus ersetzt. Infolge der ungünstigen Vodenbeschaffenheit und des zum größten Teil schlechten Klimas ist die Kultur des Landes vielfach auf niedriger Stufe. Ackerbau und Industrie, zu der allerdings die Kohlen fehlen, sind ganz unbedeutend. Im Bergbau werden gewonnen Eisen, Blei, Kupfer, Silber und Quecksilber. Ergiebig ist der Weinbau und Anbau von Südfrüchten. Der Handel ist trotz der günstigen Lage von ge- ringem Umfang, zumal die Bevölkerung, welche von ihrer zu Beginn der Neuzeit glänzenden Weltstellung sich nur den Stolz bewahrt hat, wenig rührig und recht ungebildet ist. 4. Bevölkerung. Von den Urbewohnern findet sich nur ein Rest, die Basken, in den Pyrenäen. Die jetzigen Bewohner der Halbinsel, die Spanier und Portugiesen, sind Romanen, stark im Blute untermischt mit den seit 711 von S. her vorgedrungenen Arabern. Diese, auch Mauren genannt, nahmen die ganze Halbinsel mit Ausnahme des gebirgigen Nordrandes in Besitz; ihre Herrschaft war glänzend durch Kunst, besonders in prächtigen Bauten, und durch die Wissenschaften der Mathematik und Medizin. Auch ihre feinen Waffen- und Lederarbeiten (Toledo und Cordoba) waren berühmt. Sie erlagen den allmählich von N. anstürmenden Christen; der Hauptheld dieser Kämpfe war Don Rodrigo, genannt der Cid (f1099). 1492 fiel ihre letzte Feste Granada; ihre Religion wurde ganz ausgerottet. Zu Anfang der Neuzeit war Spanien, nach Vereinigung der beiden Reiche Kastilien und Aragonien, der mächtigste Staat Europas; unter seinen Königen Karl I. (als römisch- deutscher Kaiser Karl Y.) und Philipp Ii. war sein Einfluß gewaltig, zumal es unerschöpfliche Reichtümer in Amerika fand. Aber durch schwache Regenten, Erbfolgestreitigkeiten und Revolutionen sank das Reich; der Abfall der großen amerikanischen Besitzungen war die Folge der eigennützigen Ausbeutung durch das Mutterland. Die Bevölkerung gehört jetzt durchweg dem römisch-katholischen Bekenntnis an. 5. Staaten und Städte. Auf der Halbinsel bestehen zwei Königreiche, das größere Spanien, das kleinere Portugal, welche wegen der unzugänglichen Gebirge und nicht schiffbaren Flüsse in keinem Verkehr miteinander stehen. Daniel, Leitfaden. Ausg. f. Mädchensch. Ii. Teil. 7

8. Teil 2 - S. 99

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 45. Die Apenninenhalbinsel oder Italien. 99 ä) Granada und Malaga, 130000 Einw., Ausfuhrhafen von Südfrüchten und Wein. Im Innern die Hauptstadt Granada, zur Zeit der Mauren viel volkreicher. 5. Die n. Außenlandschaften: a) Äragotiten, auf beiden Seiten des Ebro, mit der einzig be- deutenden Hauptstadt Zaragoza, 100000 Einw. d) Asturien, von wo einst die Eroberung Spaniens und die Kämpfe gegen die Mauren ausgingen. B. Portugal, auf der atlantischen Abdachung der Halbinsel ge- legen, war von jeher, da es gegen das Hinterland abgeschlossen ist, auf das Meer angewiesen und hatte gleich nach der Erschließung des See- weges auf dem Atlantischen Ozean und nach Indien eine kurze Zeit der Blüte (Vasco da Gama, Magalhaens). Doch fehlte dem Volke die Aus- dauer und Unternehmungslust, so daß es schnell zurückging. Jetzt haben die Engländer viel vom Handel und sogar vom Bergbau in Händen. Der zum Teil recht ergiebige Boden könnte viel mehr ausgenutzt werden. Die Hauptstadt Lissabon, 360000 Einw., großer Handelsplatz. — Porto oder Oporto, 170000 Einw., am Duero, inmitten reicher Weinberge und daher Ausfuhrplatz des Portweins. C. In den Pyrenäen liegt die kleine Bauernrepublik Andorra, deren Bewohner, 6000 an Zahl, sich von Viehzucht (Schafe, Ziegen) nähren. § 46. Die Apenninenhalbinsel oder Italien. 1. Lage und Teile. Die Apenninenhalbinsel, welche das seit 1870 geeinte Königreich'italien umfaßt, besteht aus der zum Festlande gehörigen Lombardifchen Tiefebene, der schmalen, langgestreckten eigent- lichen Halbinsel und den großen Inseln Korsika, Sardinien, Elba, Sizilien, , sowie einigen kleineren Inselgruppen. Die Grenzen der Tiefebene im W., N. und O. sind die hier steil abfallenden Alpen. (Zähle die Teile des Mittelmeeres auf, welche die Halbinsel einschließen!) Die glückliche Lage Italiens in der Mitte jenes Meeres, das man mit Recht das Weltmeer des Altertums genannt hat, und das im letzten Jahrhundert sich diesen Namen wieder verdient hat, die gleich weite Ent- fernung von der Straße von Gibraltar und dem Kanal von Suez, dazu das Übergreifen in den Rumpf Europas, von dessen Ländern es durch die wegsamen Alpen getrennt ist, hat der Apenninenhalbinsel zu allen Zeiten der Menschengeschichte die denkbar günstigsten Vorteile für den Verkehr

9. Teil 2 - S. 96

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
96 § 45. Die Pyrenäen- (oder Iberische) Halbinsel. Teil ist die Maladettagruppe mit dem Pic d'anethou, 34 00 m. c) Im S. trennt die Sierra Morena, d.h. schwarzes Gebirge, so genannt nach ihrem meist nnr gebüschartigen Wald mit dunklem, immer- grünem Laube, die Kastilische Hochebene von der bedeutendsten Tief- ebene der ganzen Halbinsel, der Andalusischen, vom Guadalquivir (^großer Fluß) reichlich bewässert. Denn dieser erhält sein Wasser von der mit ewigem Schnee bedeckten Sierra Nevada (--Schnee- gebirge). Die Ebene, zu der die warmen Seewinde ungehinderten Zutritt haben, ist daher außerordentlich fruchtbar. Auf den üppig grünen Weiden werden feurige Rosse (das Lieblingstier des Arabers!) und wilde Stiere gezüchtet, letztere zu den beliebten Kampfspielen der Spanier. In ganzen Wäldern gedeihen herrliche Südfrüchte, z. T. afrikanische, wie Dattel- palmen. Weizen, Wein, der durch die Sonnenglut besonders feurig wird (Sherry), Zuckerrohr, Baumwolle, die Korkeiche werden angebaut. Der Hauptstapelplatz für diese Erzeugnisse ist Sevilla, bis zu welcher Stadt größere Dampfer gelangen können. Diese Andalusische Tiefebene trennt im S. vom Meere die Sierra Nevada, deren höchster Gipfel Mulahacen mit 3500 m der höchste Berg der ganzen Halbinsel ist. Das Gebirge fällt steil zum Meere ab, so daß nur ein schmaler, aber durch sein Klima sehr fruchtbarer Küsten- streifen übrig bleibt, in dessen Mitte Malaga, Hauptausfuhrort für den feurigen Wein, liegt. Die Erzeugnisse, die der Boden hier liefert, erinnern schon an Afrika: die Zucht der Cochenille gedeiht auf dem Opuntien-Kaktus, die Agave entwickelt ihren hohen Blütenstand aus der Mitte der bodenständigen Rosette langer, stachelrandiger Dickblätter; die afrikanische Dattelpalme findet sich hier und da zu lichten Wäldern vereint, so bei Alicante. Nach N. geht das Gebirge allmählich in das Flachland über; hier liegt, „ein Tautropfen im Rosenkranz," die alte Araberstadt Granäda mit dem herrlichen maurischen Schloß, der Alhambra. Infolge der großen Ausdehnung der Kastilischen Hochebene und ihrer Randgebirge gibt es auf der Halbinsel außer den beiden genannten Tief- ländern von Aragonien und Andalusien nur zwei Stellen, wo sich schmale Küstenebenen hinziehen, in Portugal s. des unteren Tajo, fruchtbar, aber durch die Nachlässigkeit der Bewohner wenig angebaut, und am Ostrande um Valencia und Murcia. Diese letztere ist durch die Araber in einen herrlichen Garten umgewandelt, der künstlich aus den Küstenflüssen bewässert wird und reichlichen Ertrag an Reis, Wein und Südfrüchten (Apfelsinen) liefert. Die Seidenraupe wird auf den Maulbeerbäumen in großen Mengen gezüchtet.

10. Teil 2 - S. 98

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
98 § 45. Die Pyrenäen- (oder Iberische) Halbinsel. A. Spanien zerfällt in 49 Provinzen, neben denen aber auch die alten Landschaftsnamen, wie Kastilien, Asturien, Estremadura u. a. noch in Gebrauch sind. 1. Die beiden Kastilien, welche dem Kern des Landes und der Schriftsprache, die im Lande selbst nur die kastilische heißt, den Namen geben, umfassen Neu- und Altkastilien. In ersterem Madrid, 540000 Entw., fast in der Mitte des Reiches, in einer öden und einförmigen Ebene, 650 m über dem Meere, am Manzanares, der im Sommer meist austrocknet, Hauptstadt und Residenz, Universität. Von hier führen nach allen Hafenstädten Eisenbahnen. Am Fuße des Gebirges das Schloß und Kloster Escorial, von dem aus der finstere Philipp Ii. sein gewaltiges Reich regierte, am Tajo das Lustschloß Aranjuez und flußabwärts Toledo, die alte Hauptstadt Spaniens, einst berühmt durch die Fabrikation von Schuppenpanzern und Klingen; dort residiert der erste Erzbischof des Landes. Im S. Almaden mit großem Queck- silber-Bergwerk. 2. Estremadura, an der portugiesischen Grenze, Weideplatz der Merino-Schase, mit dem alten Kloster San Auste, wo 1558 Karl V. seine müden Augen schloß. 3. Andalusien, die gesegnetste und bevölkertste Provinz Spa- niens. Hauptstadt Sevilla, 150000 Einw., der Hauptausfuhrhafen der fruchtbaren Andalusischen Ebene, dazu Fabrik- und Universitäts- stadt. Nach der S.-Spitze zu Jerez, in dessen Umgebung der berühmte, von den Engländern Sherry genannte Wein wächst. — Cadiz, eine Gründung der Phönizier und älteste Stadt Europas. Den Engländern gehört seit 1704 die kleine, starke Festung Gibraltar auf einem, in die nur 16 km breite Meerenge vorspringen- den Kalkfelsen; sie bildet den Schlüssel zum Mittelmeer. 4. Die ö. Außenlandschaften am Mittelmeer: a) Katalonien, reich an Eisen und Steinkohle, die gewerb- tätigste Provinz, darin Barcelona, 530000 Einw., Spaniens erste Fabrikstadt. b) Valencia mit gleichnamiger Hauptstadt, 215000 Einw., Fabriken für Samt und Seide, Handel mit Südfrüchten und Wein. Gegenüber liegt die Inselgruppe der sehr fruchtbaren Balearen mit einem der trefflichsten Häfen des Mittelmeeres, Mahon. c) Murcia, eine sehr fruchtbare und schöne Landschaft, die Hauptseidenprovinz, mit gleichnamiger Hauptstadt und dem Kriegshafen Cartagena.
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