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1. Zweiter oder höherer Kursus - S. 821

1850 - Weilburg : Lanz
Xi Tibet, 821 groß; die vornehmsten heißen Ku tuchtu's, die, so chelos in Klöstern leben,' Gylong's. Man zählt kiele Tausende solcher Klöster — auch Nonnenklöster — und hat Ln .einem einzigen 3700 Mönche gefunden.. Miele Bilder schmücken die Tempel; aber Anbetung derselben findet nicht- Statt, sondern ist nach den Vorschriften der Buddha-Religion ver- boten. — Die Tibetaner sind von starkem Körperbaue, Haare und Augen schwarz; die Hautfarbe' ist bräunlich, auch kupferröthlich? Sie werden alö ein sanftes, harmloses, freund- liches, fried- .und dienstfertiges und mäßiges Volk geschildert, das sich zugleich durch große Thätigkeit und Biederkeit aus- zeichnet. Raub und Mord, Gewaltthätigkeiten und Blut- vergießen sind bei ihm ganz unbekannt. '§. 968. Bildung und eine ziemlich hohe Kültur kann den Bewohnern dieses Gebirgslaudes nicht -abgesprochen werden. Seit undenklichen Zeiten ist die Buchdruckerknnst bei -ihnen eingeführt, und sie besitzen eine.reiche Literatur, besonders in -der Theokogi'e, Heil- und Sternkunde, 'Geschichte u. s. w. Es gibt viele Klosterschulen; zwölf lstchere Lehranstalten blühen;' es fehlt. nicht an bedeutenden- Büchersammlnngen. In der Bildhauerkunst', haben sie es ;it einem hohen Grade der Voll-, kounuenheit. gebracht. -— Landbau und. Viehzucht sind Haupt- beschäftigungen; der Gewcrbfleiß aber liefert Seiden- und Wollenzeuge, Papier, Waffen, Holzwaaren u. a. Ein leb- hafter Verkehr findet Statt mit'-den angrenzenden Ländern; besonders werden Pferde, seidenartige, silberweiße Uakfchwcife, Wolle, Moschus, Borax, Goldstaub und Salz ausgeführt.-.— Die beiden Groß-Lama's beherrschest das eigentäche Tibet; das weltliche Oberhaupt in Butan aber ist ein Radscha. Sie stehen unter der Schutzherrschaft des Kaisers von China, welchem alljährlich reiche Geschenke zugehen. §. 969. Hlassa (Lassa), die ansehnliche. Haupt- stadt, des Landes und die Residenz des Dalai-Lama,-liegt, von einer steinernen Ringmauer umgeben, etwa in der.mitte des Landes in einer großen,' fruchtbaren Thalebeue, hat viele Klöster und Tempel und mehrere höhere Uuterrjchtsanstalten

2. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 15

1847 - Berlin : Reimer
15 christliche Partheien in Habesch, in Nubien und Aegypten (Kopten), auf dem kurdistanischen Hochlande, in Mesopotamien, Kleinasien (Nestorianer oder chaldäische Christen) und Vorder-In- dien (Thomas-Christen), in Syrien und (versprengt) in ganz Vor- der-Asien (syrische Christen oder Jacobiten), in Armenien und a. O. (armenische Christen). — 11. Außer diesen älteren christlichen Partheien unterscheidet man: die morgenländische oder griechisch- und die abendländische oder römisch-katholische Kirche, von denen jene in der größe- ren östlichen, diese in der westlichen Hälfte von Europa vorherrscht. Zwischen beiden steht die Kirche der unirten Griechen. — Au- ßerdem haben sie sich, besonders die abendländische Kirche, sehr mannigfaltig gespalten. Aeltere Abzweigungen der letzteren: Wal- denser und Hussiten (böhmische und mährische Brüder); neuere Spaltung der abendländischen Kirche in Katholiken und Pro- testanten; — der Protestanten in Lutheraner, Reformirte (Calvinisten und Zwinglianer), unirte Evangelische, — in die anglikanische oder bischöfliche und die schottische (Presby- terianer oder Puritaner und Independenten) Kirche. — Außerdem noch zahlreiche Sekten, unter denen die Mennoniten und Bap- tisten (Taufgesinnte), die Brüder (Herrnhuter), die Freunde (Quäker) u. die Methodisten (Wesleyaner) die bedeutendsten.— 12. Die Anhänger des Islam zerfallen in zwei Haupt- Partheien: Sunniten und Schiiten und gegen 70 verschiedene kleinere Sekten. Die' Muhamedaner sind, wie die Christen, vor- zugsweise in der Verbreitungs-Sphäre der kaukasischen Menschheit, namentlich in Arabien, in ganz Nord-Afrika, Sudan und Sene- gambien, in Persien und Indien bis zu den sundischen und philip- pinischen Inseln, in Vorder-Asien um den kaspischen See, am schwarzen Meere und auf der griechischen Halbinsel, doch, — mit Ausnahme Arabiens, — nirgend ausschließlich zu finden. — 13. Der Zahl nach sind die verschiedenen Haupt-Religionen ungefähr folgendermaßen über die Erde verbreitet: Christen: Juden: Muhamedaner: Heiden: In Europa: 241 2* 5 * Will. - Asien: 11* H 70 371 - - Afrika: 6 1 35 80 - - Amerika: 39 i 1 0 — 10 - - Australien: — — 11 J-T - In Summa: 298 5tv 110 463 Mill.

3. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 226

1836 - Leipzig : Schumann
226 Allgemeine Erdkunde. den sich mit der römischen Kirche unirt, nehmen aber das Abend- mahl unter beiden Gestalten und lassen ihre Priester heirathen. §. 958. Die monophysitische oder eutychianische Kirche nimmt in Jesus nur eine einzige Natur, hie göttliche, an, und macht das Kreuz nur mit einem Finger. Zu ihr gehören mehre Sekten. 1) Die j akobitisch e Kirche; sie verehrt die Heiligen, hat Bilder- dienst, zum Theil sich der römischen Kirche angeschlassen, und einen Patriarchen zu Karemid bei Diarbekr. 2) Die Kopten in Aegyp- ten, Habesch und Nubien taufen ihre Kinder, und beschneiden sie am achten Tage nach der Geburt, feiern außer dem Sonntage auch noch einen Theil des Sonnabendes und haben den Patriarchen von Alexandria, der in Kahira wohnt, zum geistlichen Oberhaupte. Dieser ernennt für Habesch einen Stellvertreter, der den Titel Abuna führt. Das Christenthum in diesem letztern Lande ist sehr durch Aberglauben verunstaltet. 8. 959. 3) Die armenische Kirch e, deren Oberhaupt der Katholikos aller Armenier ist, welcher im Kloster zu Etschmiadzin wohnt, hat wenige Festtage und verwirft den Bilderdienst. Die Armenier haben außer mehren anderen Patriarchen auch einen in Constantinopel, und sich zum Theil der römischen Kirche an- geschlossen. 4) Die Maroniten leben meistens in dem Gebirge des Libanon und auf der Insel Cypern. Sie nehmen in Jesus eine Person und zwei Naturen an. Diese beiden Naturen haben aber nur einen Willen, und die Anhänger dieser Lehre heißen des- halb auch Monothelcten. Sie haben sich zum Theil mit der katholischen Kirche vereinigt. Ihr Oberhaupt, der Patriarch von Antiochien, der im Kloster Kanobin im Libanon wohnt, erkennt die Suprematie des Papstes an. §. 960. Unter allen zur morgenländischen Kirche sich beken- nenden Völkern ist die Bibel nicht in die Hände der großen Masse des Volks gedrungen; sie beichten ihre Sünden, empfangen von den Priestern Absolution, glauben an ein Fegefeuer, haben überhaupt eine große Menge von Ceremonien, welche der Protestant für aber- gläubisch hält, und eine zum größten Theile höchst unwissende Priesterschaft. §.961. Die abendländische oder lateinische Kirche, auch römisch-katholische genannt, hat den in Rom wohnenden Papst zum Oberhaupte, der unfehlbar ist. Die Katholiken haben sieben Sakramente, Ohrenbeichte, Transsubstantiation, Heiligendienst, Glau- den an ein Fegefeuer, Ablaß der Sünden, lassen Mönchgelübde der Armuth, Keuschheit und des Gehorsams zu, und verbieten den Priestern die Ehe. In den meisten Ländern darf bte Masse des Volks nicht in der Bibel lesen, und ist daher in religiöser Hinsicht ganz vom Priester abhängig. Diese Kirche zählt ihre meisten An- hänger im südlichen Europa, mit Ausnahme der östlichen Halbinsel, also in Portugal, Spanien, Frankreich, Italien, in den meisten Staaten des österreichischen Kaiserthums, in einigen Theilen des südlichen Deutschlands, in Irland, Belgien und den von katho- lischen Völkern gegründeten Kolonien. Auch in den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika, namentlich in Louisiana, Missouri,

4. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 222

1836 - Leipzig : Schumann
222 Allgemeine Erdkunde. Bei den Mongolen führt Buddha den Namen Schakiamuni, bei den Chinesen Fo und bei den Birmanen G aut a ma. §. 946. Der Buddhismus in Tibet und der Mongolei, der mancherlei Modifikationen erlitten hat, heißt Lamaismus. — Der Gott Buddha nämlich ist unsterblich, seine Seele ging nach dem Tode in den Leib eines andern Menschen über und so fort bis auf den heu- tigen Tag. Dieser fleischgewordene Gott ist der Dalaï-Lama, der bei der Stadt H'lassa in Tibet seinen Sitz hat. Vor seinem Tode be- zeichnet^ er das Individuum, gewöhnlich ein Kind, in welches seine Seele übergehen wird. Ebenfalls als eine Inkarnation der Gott- heit wird der Bogdo-Lama, ein anderer Hohepriester oder Papst, betrachtet, der in Dschaschi-lumbo, auch einer tibetanischen Stadt, wohnt, und besonders in China viele Verehrer zählt. Er war ursprünglich der alleinige Papst. Auf der Insel Palte in einem tibetanischen See lebt auch ein weiblicher Lama; eben- falls eine Inkarnation der Gottheit, aber ohne großen Einfluß. — In der Mongolei und Tibet besteht eine förmliche Hierarchie, deren Träger und Stützen die zahlreichen Priester oder Lama's sind. Sie besorgen den Gottesdienst, zu welchem auch Musik und Gesang ge- hören, und den Unterricht des Volks, haben große, zum Theil außerordentlich prachtvolle Tempel, und Tausende von Möncbs- und Nonnenklöstern. Der Lama darf kein Thier lödten, kein Fleisch essen, kein starkes Getränk genießen, soll arm sein, ist es aber so wenig wie oft der christliche Mönch, und darf nicht heirathen, doch gestatten einige Sekten die Ehe. In China heißen die Lama's Bonzen. In der Hierarchie stehen eine Stufe höher als die bloßen Priester, die Gädsull's; auf diese folgen den Kaluns oder Gellongs, die den Rang von Aebten oder Bischöfen haben, dann folgen die Kambu und darauf die Kutukhtu's, die eine ähn- liche Würde haben, wie die Patriarchen. 8. 947. Die buddhistische Religion ist sehr mild, verbietet Grausamkeit, Tödtung, Raub rc. und hat bei den Völkern, zu welchen sie gedrungen ist, sich wohl verdient gemacht. Die gottes- dienstlichen Schriften der Buddhisten, zu denen auch sprachwissen- schaftliche Werke gerechnet werden, bestehen in der tibetanischen Sammlung, die den Namen Gandschur führt, aus 108 Bänden und werden in besondern Tempeln aufbewahrt. Die Gebete gelangen an ihre Adresse, den Buddha, einerlei, ob sie im Herzen gedacht, mit dem Munde hergeplappert, niedergeschrieben oder nur überhaupt in Bewegung gesetzt werden. Daher sind in den Tempeln Walzen angebracht worden, durch welche, oder auch durch Mühlen, man die heiligen Bücher in Bewegung setzt. Uebrigens gleicht der Buddhis- mus in manchen Lehren, in Gebräuchen, und besonders in sei- ner hierarchischen Rangordnung der römisch-katholischen Kirche außer- ordentlich; es giebt Patriarchen, einen aus Oberpriestern bestehenden Rath (Conclave), deren Insignien ganz die der römischen Kardinäle sind, Klöster, Bitten für die Todten und Messen, Ohrenbeichte Heilige, Fasten, Fußkuß, Litaneien, Weihwasser und Procession. tz. 948. Die Religion des Kong-fu-tse oder Confucius hat ihre Anhänger unter den Gelehrten und Gebildeten in China, Japan

5. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 225

1836 - Leipzig : Schumann
225 Iii. Kultur-Geographie. Karai'ten oder weißen Juden aus, die zerstreuet, in nicht sehr großer Anzahl in Lithauen, Galizien und andern altpolnischen Provinzen, am Kaukasus, in der Krim, in Syrien und Aegypten leben. Sie verwerfen den Talmud und haben einen einfachen Kul- tus. Die Rechabiten sind ein mächtiger jüdischer Stamm in Arabien, wo sie seit uralten Zeiten ansäßig sind unbt sich durch kriegerischen Muth auszeichnen. Sie haben nur die fünf Bücher Mosis, der Könige und einige Propheten. Samaritaner giebt es noch in geringer Anzahl in Jaffa und Naplus in Syrien. Auf der Küste Malabar leben die sogenannten schwarzen oder mala- barischen Juden, die viele Proselyten machen. Die Juden in der chinesischen Provinz Honan sind hier seit den ersten Jahrhun- derten nach Christi Geburt ansäßig, haben Synagogen und Rabbi- nen, die meisten Bücher des alten Testaments, und bedienen sich auch beim Gottesdienst der chinesischen Sprache. §. 955. Das in viele Sekten und Parteien gespaltene Chri- stenthum stammt bekanntlich aus dem Judenthnm, und ist über alle Erdtheile verbreitet. Der Christ glaubt, außer dem alten Te- stamente, auch an das neue, an eine Fortdauer nach dem Tode, und feiert den Sonntag oder ersten Tag der Woche. §. 956. Die morgenländische oder griechische Kirche zählt die bei weitem überwiegende Mehrzahl ihrer Bekenner im südlichen und östlichen Europa, in Asien und Afrika. Sie hat eine große Menge von Ceremonien und Feiertagen, erkennt, hier wie in einigen andern Punkten von den Katholiken abweichend, die Su- prematie des Papstes nicht an, reicht das Abendmahl unter beiderlei Gestalten, gestattet die Scheidung der Ehe, und den Priestern ein- malige, den Laien dreimalige Verheirathung. Sie zerfällt in mehre große Glaubensgemeinden. Zur orth od or-griechischen Kirche gehört die Mehrzahl der morgenländischen Christen in Europa; der Patriarch in Constantinopcl gilt als Oberhaupt derselben, doch sind Rußland, wo in Moskau ein Patriarch wohnt, und das neue Königreich Griechenland von ihm unabhängig. Die orthodoxen Christen in Syrien und andern levantischen Provinzen, die der Nation nach nicht Griechen sind, heißen Melchiten. — Alle Sekten, die von dem orthodoxen Glauben der griechischen Kirche abweichen, heißen im Rußland im Allgemeinen Raskolniks oder Starowjerzy, d. h. Altgläubige, weil sie blos die alte Liturgie angenommen haben. Sie zerfallen in eine Menge von Sekten, die zum Theil unsinnige Gebräuche haben. 8» 957. Die Anhänger der chaldäischen oder nestoria- nischen Kirche unterscheiden sich unter andern auch dadurch von den Orthodoxen, daß sie in Christus zwei Personen annehmen, die Maria nicht Mutter Gottes nennen, den Bilderdienst verabscheuen rc. Sie leben besonders im türkischen Asien und in Persien; ihr Haupt- patriarch wohnt in El-Kosch bei Mofful; ein anderer in Kurdistan. Sie sprechen im gewöhnlichen Leben meist armenisch; gottesdienstliche Sprache ist die syrische. Die auf der Küste Malabar in Indien, etwa 150,000, heißen Thomaschristen. Viele Nestoriancr ha- Andree Gcogr. 15

6. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 152

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 152 — Lama, eine Verkörperung Buddhas, der göttliche Verehrung genießt und in der Hauptstadt Lhasa in einem prächtigen Palaste wohnt. Unter ihm stehen zahl- reiche Mönchspriester, Lamas, die allein 1f8 der Bevölkerung ausmachen und in 3000 über das Land zerstreuten Klöstern in stiller Abgeschiedenheit leben. Der ganze Gottesdienst besteht in äußerlichem Formelkram: feierlichen Umzügen, Wallfahrten, Herleiern von Gebeten, ohrenbetäubender Musik usw. Staatlich gehört Tibet seit alter Zeit zu China, doch ist die Abhängigkeit nur lose. Am Hofe des Dalai Lama lebt stets ein hoher chinesischer Beamter, der die Hoheitsrechte wahrnimmt. Neuerdings haben auch die Engländer Einfluß gewonnen. Das bis dahin Abb. 30. Die Residenz des Dalai Lama bei Lhasa. Fremden streng verschlossene Land ist seitdem dem Handel geöffnet. — Die Hauptstadt Lhasa (30000 E.) liegt an einem Nebenflüsse des Brahmaputra, 3600 in hoch. Bonden Bewohnern sind 18000 Mönche. Lhasa ist die heilige Stadt der Buddhisten, die von weither nach hier Wallfahrten unternehmen. Das eigentliche Heiligtum ist der Wohnsitz des Lamas, 1 km w. der Stadt. Er besteht aus einer Anhäufung von Tempeln, Klöstern und Palästen, die eine steil aufsteigende Felsmasse krönen (Abb. 30). Ungläubigen war das Betreten der Stadt streng verboten, und die Engländer, die sie 1904 besetzten, waren die ersten Europäer, die genauere Kunde über Lhasa brachten. 2. Das Hanhai. Allgemeines. Das Hanhai, der n., größere Abschnitt Mittelasiens, liegt bedeutend niedriger als Tibet (800 —1500 m) und ist vorwiegend eben. Doch

7. Geschichte der Römer - S. 316

1836 - Leipzig : Baumgärtner
316 Xliji. Politische und bürgerliche Verhältnisse. Au den auf S. 187 genannten Landern, welche als Provinzen oder unterworfene Lander des römischen Staates verwaltet wurden, waren im Verlauf des letzten Jahrhunderts vor Christi -Geburt noch folgende hinzugekommen: 1) in Asien, wo nach des pergamenischen Königs Eumenes Tode und nach Besiegung des Aristonicus im I. 130 schon die Halste von Vorderasien römische Provinz war, die Landstriche der südlichen Küste Kleinastens, wo die Provinz Cilicien auch Pam- phylien, Ly eien und Jsanrien umfaßte; ferner Bithynien, wozu Paphlagonien und das ehemalige Königreich Pontns gehörten, also die ganze Nordküste Kleinastens; zwischen dem mittelländischen (syrischen) Meere im Westen, dem Euphrat im Osten, dem Gebirge Amanns im Norden und der arabischen Wüste im Süden die Provinz.syrien, wozu Commagene, Palmyrene, Cölesyrien, Phönicien und Palästina gehörten; die Inseln Cyprus und Kreta, wovon die elftere unter dem Statthalter von Cilicien, die andere unter dem von Cyrenaica skand; Galaticn, Paphlagonien, Kappadocien und Armenien behielten zwar ihre eigenen Fürsten, aber noch unter der Regierung des Angnstus und Tiberius wurden sie entthront und die Lander zu römischen Pro- vinzen gemacht; nur in vorübergehender Abhängigkeit standen die Kö- nige der Kolchier, Iberer und Albaner zwischen dem schwarzen und caspischen Meere; der Euphrat bildete die Grenze gegen die gefährlichen Parther; Ii) in Afrika erwakben die Römer durch Erbschaft das griechische Kolonienland Cyrenaica oder Pentapolis, zuletzt einneben- reich der ägyptischen Ptolemäer; Numidien, als nach der Schlacht bei Thapsus im I. 46 v. Chr. der König Juba sich getodtet hatte; Mauretanien, nach des Königs Bocchns Tode im I. 33 Provinz, dann wieder ein freies Königreich, bis es der Kaiser Claudius unter- warf; derjenige Theil, wo das heutige Tanger liegt, Nauretania Tingitana, stand unter dem Statthalter der spanischen Provinz Batica; das übrige Mauretanien hieß Casareensis, wo Jol oder Casarea, die Residenz des Königs lag, das heurige Algier; diese Provinz erhielt als eine kaiserliche Domaine Statthalter aus dem Ritterstande, wie Aegyp- ten in gleichen Verhältnissen; Iii) in Europa: nach langen Kämpfen Spanien, erst im Jahr 19 v. Chr. durch Agrippa in drei Provinzen getheilt, Lust'tania, zum Theil das heutige Portugall, Batica auf beiden Seiten des Guadalquivir und Tarraconensts, wozu die balearischen und pityusischen Inseln gehörten; ganz Gallien bis an den Rhein (Gallia

8. Theil 2 - S. 406

1832 - Cassel : Bohné
406 Asia" Minor. Bedeutenheit bei. Bei der Theilung der Prov. ward sie die Hauptstadt des zweiten Armeniens, Gegenw. besteht sie noch unter dem Namen Malatthjia und Malatia, nach Abulfeda lab. 17, 304. Corne, ihr zunächst am Euphrat Metita, Metzutcc) eine Grenzfestung in der Notit, Imp. 27. Claudias, Grenzfestung am Euphrat, der hier zu durch- waden war. Ammian, M. 18, 4, Barzalo, Grenzfestung; 8 geogr, Meilen von Claudias. Messena, Jlacptena, Perre, Areas, Daudexena, Asdara, Arabissus; merkwürdig als Geburtstadt des Kaiser Mauritius, nach Hierocles 70. Ptandaris, Coduzabala; merkwürdig durch die Lage am Uebergange des Antitaurus. Arasaxa, Ariarathia. 4) Städte in Kleinarmenient Auf der Strasse von Melitene nach Nicopolis und Satala am Euphrat hin bis Zamara, und ihr zunächst oder entfernt gegen Westen lagen zuerst Ciaca, eine Grenzfestung der Römer. Notit. Imp, c. 27, sodann folg- ten Dascusa, Grenzfest. Not. Imp. ebend. Sabus, Grenz- festung Itin. Ant. 209. Not. Imp. 27. Zimara, Zl^ia^a, Azi- ris, A'^igig; nah am Euphrat, mitdeir) entweder bei ihr oder in dem benachbarten Alikesene hoehberühmten Tempel der Assyr, Anaitis, von dem der Cultus nach Comana in der eigentl. Cappadocia u. s. w. überging. Str, 11, 803, Procop. B, Pers, 1, 17, Gegenw. die Stadt Arsim- gan, Sinera, Sarsagis, Arauraci, Gebirgsfestung an ei- nem engen Passe, Suissa, Colonia. Satalq., xd ^rdxal«; fester Platz und Schlüssel zum Uebergang über die Ge- birge in den westlichen Pontus; bei dem heutigen Dorfe Suknje. Aza, feste Stadt mitadsp. x« "Äc,a; ähnlich dem Aza, oder mit Kehlhauch Gaza, der Bibel, Plin, 6, 9, Itin. Anton, Ad Dracones. Nicopolis, Nixonoh?^ die Siegs- stadt, erbaut von Ppmpeius d. Gr. auf dein Schlachtfelde, wo er den ersten Sieg über Mithridates gewonnen hatte, Str. 12, 833. Pün, ß, 9. Appian. B. Mith. c, 101, 105. Dio Cass, 35, 33. War schön gebaut und gut bevöl- kert, blieb aber übrigens unbedeutend und schlug kei- ne Münzen, Wahrscheinlich die heutige Stadt Divrigui. Dogana. Dogalassus. Zara, an der Trennung der grossen Strasse. Caniisa, Eumea, Gundusa. Zoana und Tonosa; alle weniger bedeutende Orte,

9. Theil 2 - S. 426

1832 - Cassel : Bohné
426 Asia Maior. Septentrionalis. rigen, wie auch der Fl. Albanus, :Alßavog, топ der Fruchtbarkeit und Nahrung in Fülle spendenden Gegend, in der sie lag, aus dem Semitischen, noch im Arabischen vorhandenen Worte Alapha „reichlich nähren, Nahrung gewährenso dass Alapha, spä- ter verändert in Alphana, Albana und Albania, eine „reichliche Nahrung gewährende Gegendu bedeutethat. Umfang. Albania grenzte gegen Osten an das Casp. oder Hyrcanische Meer, gegen Norden an die keraunischen Geb. und an die Asiat. Sarmatia, ge- gen Westen an Iberia, gegen Süden an die Flüsse Cy- rus und Araxes. Nach Str. 11. enthielt die Süd- gegend von Albania, auch Cambysene genannt, in ihren grossen Ebenen bis gegen Armenia hin, einen Boden, der zum ergiebigsten auf der ganzen Erde gerechnet ward. ’'Аблаута xal avi¡у от а алагта (pvovrac — лохкауоп yovv блауыбаг ала£, д!д é'xcpèytv хаулог, rj xaì тусд (Land der Afghanen), Städte. Nach Ptolemaeus und Plinius befanden sich in Al- bania folgende sieben und zwanzig Städte, als: längs der Kiiste: Gaelara Галида (Abcharon), nördlich an der Mün- dung des Cyrus (Kor) ; nah bei dem heut. Baku. Albana, Axßdva, uralte St., nördl. am Fl. Albanus (Bilbana), Gelda, rèi15«, Pt. 6., zwischen den Fl. Casius und Gerrus ; nah bei dem heut. Tarku, Teleba, Tixtßa ; zwischen den Fl. Gerrus und Soana; nah bei dem heut. Agrachaw. Im inneren Lande: Nega, Nrjya, am Fl. gleiches Namens, wo er in den Cyrus einfliesst, Decidane, zhjyxdvt], nördlich von der vorhergehenden. Samta, Xavovu, nördlich von der vorhergehenden. J'etagoda, Тииуыди 5 und liaclua, Juixyjiu, an der Grenze von Iberia. Osica,”Omy.a, nah am Zusammen- fluss des Alazon (Alasan) in den Cyrus. Sioda, 2ю'<5«, osti, am Cyrus. Baruca, Bagovy,a; am Ausfluss der Cyrus in das Casp. Meer. Camechia, Kaiaylu. Abiala, ' Aßidxu., und Adiabla, Aöidßxa. Eblaia, Bßxula. Jana, dovrà. Jli- bala. Samunis, 2afiowlc. Mosega, Moaryya ; alle an dem rechten Ufer des Fl. Albanus bis zu seiner Quelle em- por, Zwischen den Fl. Albanus und Casius (Samur) lagen im innern Lande Alamus, "Axayoq, Misia, Menila, ßoziala, Побита. Chobala, Xoißuia und Chabala, Xaßdxu, nach Plinius Cabalaca, als die damalige Hauptsadt des Lan-

10. Theil 2 - S. 350

1832 - Cassel : Bohné
350 A.s l A Minor. Gewalt des Mithridates und fiel durch Eroberung end- lich den Römern zu, deren Feldherr, Cotta, einen Tlieil der Stadt -vernichtete und eine ausserordentliche Menge der trefflichsten Kunstwerke aus ihr abfiihrte, seit wel- cher Zeit sie sich nie wieder erholte. Vergl. Meinnon c. 54. u. 61. Sie hatte grosse Flotten auf dem Meere und einen sehr sichern, künstlichen Hafen. Gegenw. heisst sie Haraki oder Erekli, ein Dorf. Agamus. Metroum, to M^tqmov, kleine Stadt am Vorgeb. Posidium. Anonym. Huds. 3, 4. Nymphaeum. Sandaraca, Crenides. Vsylla, 7] Wvmce, befestigter Platz. Pt. 5. Steph. B. Tium, Ttor>*), Colonie der Milesier, Pt. 5.; merkwürdig als Geburts- stadt des Philetaeres, spätem Beherrscher» von Pergamus. Str. 12. nennt sie Tjjw. Steph. Byz. 5) Städte in dem Inneren der, östlichen Bithynia. Bithynium, Biovnov, früher Zipoetes, nach einem Kö- nige gleiches Namens, von dem sie angelegt worden seyn soll, am Gebirgsast Lyperos, Avntqov ogog-, später bekam sie, wie man aus Ptoi. erfährt, ihren dritten Namen Clau- diopolis 2). Sie war die älteste und ansehnlichste St. des von Hirten bewohnten, durch ihre trefflichen Weiden, Vieji- lieerden und ihre guten Käse, nach Str. 12, 848. berühm- ten reichen Landes, und desshalb scheint sie ihren frühe- ren Namen Zipoetes von dem Semit, phönic. oder liebr. Zaepheth „der Reichthum, Scfimücli“ erhalten und demnach die „Geschmückte, Reicheu geheissen zu haben, und Bithy- nium genannt worden zu seyn, weil sie (vgl. oben) im Lande derzurückweichunglag. Auffallend ist es hier, dass das Land der Mariandyni als ein Land treulicher Weidenund Heerden geschildert wird, wodurch auch der erste Tlieil dieses Namens Marian oder Maria dem Semit, phönic. od. liebr. Mar'ith oder Marghith „das Weiden, die Heerdeu und noch mehr dem Marigha im Arab. ,, überflii$svolle Weiden haben“ analog wird. Merkw. war diese Stadt als Geburtsort des vom K. Hadrianus so sehr vergötter* ten Antinous, welcher Veranlassung die beiden Städte* nördlich und östlich Hadrianopolis 3) und Antoniopolis in Paphlagonia ihre Entstehung verdanken ; gegenw. heisst sie Castomena, am Ali Vag Gebirge., dem alten Lyperus, der ein nordöstlicher Zweig des Olympus war. Cratia, Kqutslu, auch Flauiopolis 4), nach Ptol. Nach Otter’s Rei- sen c. 48. und Pococke S, 17. in der noch Ruinen auf- 1 1) Eckh. D. N. P. I. V. Ii, 438. 2) I). N. P. I. V. ¡flj 406. 3) D. N. P. I. V. Ii, 414. 4) D. N. P. I. V. Ii, 41?-
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