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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 74

1909 - Leipzig : Hirt
I 74 Tv. König Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen und seine Zeit. von Sonderburg-Augustenburg legte dagegen beim Bundestag und bei König Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen Verwahrung ein unter Hinweis auf sein Erbrecht. Auf Verlangen des Bundestages rückten preußische Truppen unter dem Feldmarschall Wrangel in Schleswig-Holstein ein, siegten am Da ne werk und drangen bis Jütland vor. Jetzt erhoben England und Rußland Einspruch gegen die Weiterführung des Krieges. Wegen Rußlands Drohung wurde Wrangel zurückberufen und mit Dänemark ein Waffenstillstand zu Malmö geschlossen, 1848. Im folgenden Jahre erneuerten die Dänen den Krieg. Wieder rückten preußische und auch süddeutsche und hannoversche Truppen in Dänemark ein und erstürmten die Düppeler Schanzen. Da aber die schleswig-holsteinschen Truppen selbst von den Dänen besiegt wurden, traten die auswärtigen Mächte wieder für Dänemark ein, Preußen bequemte sich zum zweitenmal zu einem Waffenstillstand, dem 1850 der Friede zu Berlin folgte. Dänemark behielt Schleswig-Holstein, nur wurden für Holstein die Rechte des Deutschen Bundes gewahrt. Daß England die ganze Streitfrage leitete, geht daraus hervor, daß 1852 die Vertreter der Großmächte zu London ein Protokoll unterzeichneten, in dem sie die Erbfolge des Haufes Sonderburg-Glücksburg auch auf Schleswig-Holstein ausdehnten. Die Rechte des Hauses Augustenburg wurden preisgegeben. 8. Nachträge aus der Regierungszeit Friedrich Wilhelms Iv. Landzuwachs und Landverlust. Die revolutionäre Bewegung des Jahres 1848 hatte auch die kleinen Fürstentümer Hohenzollern-Hechingen und -Sigmaringen erfaßt. Durch preußische Truppen war die Ordnung wiederhergestellt worden. Die Fürsten traten die beiden Fürstentümer 1849 an Preußen ab gegen Jahresrenten und die Rechte der nachgeborenen Prinzen des Königlichen Hauses. Aus den beiden Fürstentümern wurde der Regierungsbezirk Sigmaringen gebildet und dem Oberpräsidenten der Rheinprovinz unterstellt. In dem Fürstentum Neuen bürg in der Schweiz, das König Friedrich I. von Preußen als Erbe seiner Mutter zugefallen war, erstrebte eine republikanische Partei Loslösung von Preußen und Anschluß an die Schweiz. Die Regierungspartei blieb sieglos gegen die Republikaner, und schweizerische Truppen rückten ein. Um einem Kriege auszuweichen, verzichtete Friedrich Wilhelm Iv. auf Neuenburg und erlangte als Gegenleistung die Freilassung der Gefangenen der preußischen Partei. Begründung der preußischen Flotte. Ein Hauptverdienst Friedrich Wilhelms Iv. ist die Begründung der preußischen Flotte. Ehe die Deutsche Nationalversammlung die Gründung einer deutschen Flotte unternahm, hatte die preußische Regierung einige Schiffe zum Schutz der Küsten ausrüsten lassen. Da der Bundestag die Weiterentwicklung der

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 207

1902 - Karlsruhe : Lang
— 207 Im Jahre 1682 gelangte Peter, der Sohn des Zaren Alexei Romanow, auf den Thron. Da er erst zehn Jahre alt war, regierte an seiner Statt seine herrschsüchtige Schwester Sophie, die damit umging, ihren Bruder vom Thron zu stoßen. Peter nahm im Jahre 1689 die Regierung selbst in die Hand und sperrte die Schwester in ein Kloster. Er hatte seine Jugendbildung durch deu gelehrten Genser Lesort erhalten und war von ihm über die Zustände der europäischen Reiche unterrichtet worden. Zur Regierung gelangt, begann er nach Lesorts Ratschlägen die Einrichtungen seines Reiches zu verändern, um es allmählich den europäischen Staaten gleich zu machen. Um das russische Heer nach europäischer Art einzurichten, ließ Peter Offiziere und Exerziermeister, Stückgießer und Kanoniere aus Deutschland kommen; er selbst diente in seinem Heere als gemeiner Soldat, als Trommelschläger, Unteroffizier, um deu Dienst in allen seinen Teilen kennen zu lernen. Ebenso erlernte er den Flottendienst. Um sich die Kenntnisse zu erwerben, die ihm zur Neugestaltung seines Reiches unentbehrlich waren, reiste er unter einem angenommenen Namen durch Deutschland, Holland, nach England. Überall warb er unter Zusicherung großer Vorteile Handwerker aller Art an und schickte sie nach Rußland, um dort einen tüchtigen Gewerbestand Zu begründen. In dem holländischen Dorfe Zaandam arbeitete er selbst unter dem Namen Peter Michailoff eine Zeitlang als Zimmergeselle, um sich genau über den Schiffbau zu unterrichten. Die vornehmen Russen waren mit Peters Bestrebungen nicht zufrieden; darum bewogen sie die Strelitzen, ein altrussisches Schützenkorps, zu einem Ausstande. Der Zar unterdrückte den Ausstand mit blutiger Strenge; das Strelitzenkorps wurde ausgehoben, eine große Zahl der Mannschaften geköpft, gehängt, erschossen und der Rest unter die Regimenter des Heeres gesteckt. ^ Peter der Große fcth ein, daß der Handel Rußlands keinen Aufschwung nehmen könne, solange er keine Seehäsen besaß; darum bekriegte er die Türken und zwang sie, ihm die Stadt Asow abzutreten und den russischen Schiffen freie Fahrt ans dem Schwarzen Meere zu gewähren. Aus demselben Grunde verband er sich mit dem Könige von Dänemark und dem Kurfürsten von Sachsen, der zugleich König von Polen war, gegen den König Karl Xii. von Schweden, der allgemein für einen Jüngling von geringer Begabung gehalten wurde, über den man leicht siegen könne. Allein in dem im Jahre 1700 ausbrechenden nordischen Kriege zeigte Karl Xii. Heldenmut, Tatkraft und Feldherru-geschick in solchem Maße, daß er im ersten Kriegsjahre den Dänenkönig zwang, von dem Bunde zurückzutreten und mit seinem

3. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 520

1888 - Berlin : Hertz
520 T„nsercnzen in London. stillstand. Bei den weiteren Verhandlungen erklärte der preußische Minister von Bismarck im Einverständnis? mit Oesterreich, daß Preußen sich von allen Verpflichtungen gegen den König von Dänemark frei fühle und in Gemeinschaft mit den übrigen Großmächten eine anderweitige Regelung der Herrschaft über Schleswig-Holstein anbahnen wolle. Bei dieser Regelung müßten neben der gewissenhaften Prüfung der Erbansprüche vorzugsweise die Interessen und Wünsche der Herzogtümer selbst, ferner die Interessen Deutschlands ins Gewicht fallen. Diese bestimmte Erklärung Preußens hatte sofort zur Folge, daß fast alle Mächte, mit Ausnahme Dänemarks, die Londoner Uebereinkunft von 1852 fallen ließen. Dänemark aber widerstrebte auch bei den weiteren Verhandlungen jeder Anerkennung der staatlichen Selbstständigkeit der Herzogthümer; um so entschiedener verlangte Preußen die Trennung derselben von Dänemark, die Herstellung eines besonderen Schles-wig-Holsteinschen Staatswesens in inniger Verbindung mit Deutschland. Die anderen Mächte zeigten sich geneigt, auf eine solche Lösung einzugehen. Um die Gunst dieser Stimmung zu benutzen und eine rasche Erledigung herbeizuführen, einigte sich die preußische Regierung mit der österreichischen dahin, die Verbindung von Schleswig und Holstein zu einem eigenen Staate vorzuschlagen, und zwar unter der Herrschaft des Prinzen von Augnstenburg, Falls die Rechte desselben als gültig anerkannt würden. Dabei sollten aber die Herzogthümer jedenfalls in eine enge und gesicherte Verbindung zu Schutz und Trutz mit Deutschland treten. Ein Theil der anderen Mächte, besonders Frankreich, gingen bereitwillig auf die Gründung eines eigenen Schleswig-Holsteinschen Staates ein; nur über die Ausdehnung, in welcher Schleswig dem neuen Herzogthume zugewiesen werden sollte, herrschten Meinungsverschiedenheiten, invem verlangt wurde, daß der nördliche Theil, dessen Bevölkerung zum Theil däuisch spricht, bei Dänemark verbleibe. Ueber die Grenze aber, bis zu welcher dieser dänische Theil reichen sollte, gingen die Ansichten weit anseinander. Dänemark beharrte jedoch bei der Ablehnung aller gemäßigten Vorschläge, selbst als alle Mächte zur Annahme derselben drängten. Hieran scheiterten alle Versuche zur Verständigung und die Couserenzen gingen bei Ablauf des Waffenstillstandes fruchtlos auseinander. Preußen hielt sich nunmehr, da der Krieg von Neuem beginnen mußte, an keinen der Vorschläge mehr gebunden, die es während der Confe-renzen um einer raschen Verständigung willen gemacht hatte. Es schien einen Augenblick zweifelhaft, ob Oesterreich bereit sein würde, die kriegerische Gemeinschaft mit Preußeu weiter fortzusetzen. England zumal setzte Alles daran, Oesterreich jetzt von Preußen zu trennen. Aber eine Zusammenkunft des Königs Wilhelm mit dem Kaiser von Oe st erreich und ihrer Minister von Bismarck und Graf Rechberg in Karlsbad diente dazu, das frühere Einverständniß neu zu befestigen und bestimmte Verabredungen über den weiteren Feldzug zu treffen. Vor Allem kam es darauf an, die gänzliche Besitznahme von Schleswig durch die Eroberung der Insel Alsen zu vollenden, ferner ganz Jütland zu besetzen. Die Eroberung der I sel Alsen (29. Juni 1864). Unmittelbar nach Ablauf des Waffenstillstandes ertheilte Prinz Friedrich Karl, welcher inzwischen zum Oberfeloheru ernannt worden war, dem General Her-

4. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 143

1896 - Leipzig : Voigtländer
143 5. Schwedisch - polnischer Krieg Unabhngigkeit Preuens. Der Groe Kurfürst benutzte die Gelegenheit des polnisch -schwedischen Krieges, um die Unabhngigkeit des Herzogtums Preußen von Polen zu erringen. Er schlo sich an Schweden an, und die vereinigten Heere des Schwedenknigs (Karls X.) und des Groen Kurfrsten siegten in der Schlacht von Warschau der das polnische Heer. Daraus erkannte Polen im V er -trag von Wehlau 1657 die Unabhngigkeit Preuens an, die auch im Frieden von Oliva (1660) besttigt wurde. 6. Der Groe Kurfürst und Ludwig Xiv. : die zwei ersten Eroberungskriege Ludwigs Xiv. Um Frankreich zu vergrern, fhrte Ludwig Xiv. mehrere Eroberungskriege. Den ersten Krieg (16671668, den sogenannten Devolutions? krieg) fhrte er gegen Spanien. Nach dem Tode Philipps Iv. von Spanien erhob Ludwig als Gemahl von dessen Tochter Erbansprche, fiel in diespanischenniederlandeein und nahm mehrere Festungen in Besitz!; allein das Bndnis zwischen England, Holland und Schweden (Tripelallianz) ntigte ihn zum Frieden zu Aachen 1668, in welchem er 12 Grenzstdte (darunter Lille) behielt. Um sich an der Republik Holland fr die Stiftung der Tripelallianz zu rchen, begann Ludwig Xiv. den hollndischen Krieg (1672 1678). Nachdem er Schweden und England (Karl Ii.) auf seine Seite gebracht hatte, rckte er in Holland ein, eroberte in raschem Siegeslufe einen betrcht-lichen Teil des Landes, und schon war die Hauptstadt selbst in Gefahr, als das Durchstechen der Dmme die Franzosen am Vordringen hinderte, und der junge Wilhelm Iii. von Oranien, zum Feldherrn und Statthalter erwhlt, kraftvoll dem Feinde entgegentrat. Unterdes bewog der Groe Kurfürst von Brandenburg, der Oheim und Bundesgenosse Wil-Helms von Oranien, auch den Kaiser Leopold I. (16581705) zur Teilnahme an dem Kriege gegen die Franzosen; das Deutsche Reich und Spanien traten ebenfalls aus Hollands Seite, und der Kampf verbreitete sich der die spanischen Niederlande und die Rheingegenden. Turenne verwstete die Pfalz, fiel aber in der Schlacht bei Sabach in Baden (1675), und die Franzosen muten der den Rhein zurckgehen. Die Schweden, die Ludwig zu einem Einfalle in die Mark Brandenburg bewogen hatte, wurden von dem Kurfrsten in der Schlacht bei Fehrbellin 1675 geschlagen, worauf er Vorpommern eroberte. Doch erhielt Ludwig im Frieden von Nymwegen 1678 von Spanien die Franche Comte. Der Groe Kurfürst, der vom Kaiser im Stich gelassen wurde, mute sich nun (1679) Zu dem Frieden von St. Germain en Laye bequemen, wonach er das eroberte Vorpommern an Schweden zurckgeben mute.

5. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 118

1895 - Leipzig : Voigtländer
118 Schlacht bei Hchstdt 1704 (bei Donauwrt an der Donau). Unter Kaiser Joseph I. (17051711), der seinem Vater Leopold I. folgte, dauerten die glcklichen Erfolge der beiden groen Feldherren fort. Marlborough er-oberte fast die gesamten spanischen Niederlande. Eugen siegte, namentlich mit Hilfe der Preußen unter Leopold von Dessau, bei Turin 1706 und vertrieb die Franzosen aus Italien. In Spanien wurde mit abwechselndem Glcke gekmpft. Allein nach neuen Siegen Eugens und Marlbo-roughs, namentlich bei Malplaquet 1709 (im franzsischen Departement Nord) war Ludwig so erschpft, da er Frieden verlangte und zur Auf' Opferung der ganzen spanischen Monarchie, ja selbst des Elsasses, sich bereit erklrte. / Nur die berspannte Zumutung der Verbndeten, da er Truppen hergebe, um seinen Enkel aus Spanien zu vertreiben, bewog ihn, den Krieg fortzusetzen. Da nderte sich die Lage der Dinge. Die Knigin Anna von England, bei welcher Marlboroughs einflureiche Gemahlin in Ungnade ge-fallen war, rief Marlborough vom Oberbefehl ab und begann Friedensunter-/ 7 // Handlungen mit Frankreich. Kaiser Joseph starb (1711), und sein Bruder Karl wurde Kaiser (Karl Vi.) und Herr der sterreichischen Lnder. Da auch die Verbndeten des Kaisers die Vereinigung der spanischen und fter-reichischen Macht unter einem Haupte nicht wnschten, so entzogen sie ihm ihre Hilfe, und schlssen mit Frankreich den 1713 Utrechter Frieden 1713, in welchem Philipp V. als König von Spanien (samt den Kolonieen) anerkannt wurde, unter der Bedingung, da die spanische und die franzsische Krone nie vereinigt werden drsten. Seitdem herrschte das Haus Bourbon in Spanien. England bekam Gibraltar; Preußen erwarb Obergeldern und die allgemeine Anerkennung seiner Knigswrde. , 7 Daraus schlo" auch der Kaiser mit den Franzosen Frieden zu Rastatt 1714 : dadurch erhielt sterreich die spanischen Niederlande (Belgien), Mailand, Neapel und Sardinien. Diese Insel wurde jedoch bald an Savoyen gegen Sizilien vertauscht. (An die Stelle des Herzogtums Savoyelrtrat nun das Knigreich Sardinien".)/ , ),// ' 4f 74. (131.) Schwedens polen und Rußland. Gleichzeitig mit dem spanischen Erbfolgekriege wurde auch im Norden ein groer Krieg gefhrt: der groe nordische Krieg, in welchem Schweden gegen Dnemark, Polen und Rußland zu kmpfen hatte. 1. Schweden war seit dem dreiigjhrigen Kriege die erste Macht des Nordens. Auf Gustav Adolf war 1632 seine sechsjhrige Tochter Christine, anfnglich unter Vormundschaft, als Knigin gefolgt. Reich begabt und voll Liebe zu den Wissenschaften, aber unbestndig und eigenwillig, legte sie, des Regierens berdrssig, (1654) die Krone nieder, verlie Schweden und trat in Innsbruck zur katholischen Kirche der. (Sie starb in Rom.) Ihr Vetter Karl X. Gustav erweiterte das Reich durch glckliche Kriege gegen

6. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 122

1895 - Leipzig : Voigtländer
122 kpf", dessen unbeugsamer Eigensinn nicht ohne Schuld ist an Schwedens Niedergang. 5. Friedensschlsse. Nach Karls Xii. Tode beeilte sich Schweden, mit seinen vielen Feinden Frieden zu schlieen. Whrend Peter der Groe dtzn-Krieg noch fortsetzte, schlssen die anderen Mchte den frieden von t o^jjinjl22{Vm welchem Schweden alle seine Besitzungen in Deutschland bi's"uf einen Teil von Pommern einbte. Endlich schlo auch Rußland ' den Frieden zu Nystdt (in Finnland 1721), in welchem Schweden die Ostseeprovinzen Livland, Esthland und Jngermanland an Rußland abtrat. 6. Schweden nach dem Kriege. So verlor Schweden seinen Vorrang im Norden Europas. Unter Karls Xii. Nachfolgern wurde die Knigsmacht immer mehr durch den Adel eingeschrnkt. 7. Peter der Groe und seine Nachfolger. Wie Schweden durch den nordischen Krieg seine Gromachtstellung einbte, so wurde nun Rußland die erste Machtimnorden und Osten Europas. Peter der Groe, der (1721) neben dem altrussischen Titel Zar den europischen Namen Kaiser annahm, war bis zu seinem Tode rastlos bemht, Rulands Gre zu frdern. Sein den Reformen widerstrebender Sohn Alex ei endete im Kerker Peter starb (1725) nach 36jhriger Regierung, erst 53 Jahre alt. Ihm folgte auf dem Throne seine Gemahlin Katharina I., eine Livlnderin von niedriger Herkunft. Sie regierte, wie ihre nchsten Nachfolger, durch Gnstlinge. Dann folgte die Kaiserin Elisabeth, Peters des Groen Tochter. 77. (138.) I { '"y'^Hetg Friedrich Wilhelm I. 1713-1740. 1. Friedrich Wilhelms I. Charakter und Regierungswelse. Auf 1713 den ersten preuischen König Friedrich I. folgte 1713 sein Sohn Friedrich Wilhelm I., 17131740. Er setzte die grte Einfachheit an die Stelle der Pracht, mifwelcf^fein Vater sich umgeben hatte. Allen berflssigen Aufwand entfernte er und beschrnkte die Hofhaltung auf das Notwendigste. Seine Lebensweise war die eines schlichten Brgers; seine Mahlzeiten bestanden aus Hausmannskost. Des Abends suchte er seine Erholung in dem sogenannten Tabaks kolleginm, einer kleinen Gesellschaft von Offizieren, in der man rauchte und bei einem Kruge Vier manchen derben Scherz machte. Das leichtfertige franzsische Wesen, welches damals berhand genommen, war dem schlichten, ftommen und rauhen Sinne des Knigs zuwider; auch edle wissenschaftliche Bildung wute er nicht zu schtzen. Desto strenger hielt er auf Zucht und Arbeitsamkeit; desto gewissenhafter verwaltete er die Staatseinknfte; desto thtiger sorgte er fr die Gewerbe und fr den Anbau des Landes. In viele Gegenden seines Reiches, die durch Krieg oder Seuchen verdet waren, zog er Ansiedler aus gauz Deutschland herbei. Insbesondere

7. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 242

1891 - Leipzig : Voigtländer
242 Vereinigten Staaten durchsetzte. Da sagten sich die 11 Sklavenstaaten (Virginien, beide Karolina, Tennessee, Arkansas, Georgia, Florida, Alabama, Mississippi, Louisiana und Tejas) von der Verbindung mit dem Norden los und bildeten unter dem Namen konfderierte Staaten einen neuen Staatenbund. Hierdurch kam es zum Brger krieg. Anfangs waren die Konfderierten den schlecht ge-rsteten (23) Nordstaaten berlegen; als aber Lincoln alle Sklaven im feindlichen Gebiete fr frei erklrte (1. Jan. 1863), griffen auch die Neger zu den Waffen gegen ihre bisherigen Herren; die Streitkrfte des Nordens wuchsen in dem Mae, wie die des Sdens sich minderten, und nach einer Reihe sehr blutiger Schlachten gewann endlich Grant, der Oberbefehlshaber der nrdlichen Heere, einen entschei-d enden Sieg b ei Petersburg 1865, der den Fall Richmonds, der Hauptstadt der Konfderierten, herbeifhrte. So wurde der Krieg zu gunsten des Nordens beendet. Sein Schlu wurde befleckt durch die Ermordung des auf weitere 4 Jahre gewhlten Prsidenten Lincoln, der als Opfer einer Verschwrung fiel (April 1865). Nach der Wiederherstellung der Union durch Unterwerfung der Kon-fderierten wurde die Sklaverei im ganzen Gebiete der Vereinigten Staaten gesetzlich aufgehoben. Diefe Gelegenheit des Brgerkrieges in den Vereinigten Staaten hatte nun Napoleon zu einem Feldzuge nach Mexiko bentzt. Anfnglich mit England und Spanien verbunden, um verletzte Rechte europischer Unterthanen zur Geltung zu bringen, sprach Napoleon bald rckhaltslos die Absicht aus, dem Vordringen der Nordamerikaner nach Sden entgegenzutreten, der lateinischen (romanischen) Rasse in Amerika aufhelfen und den Einflu Frankreichs daselbst fest begrnden zu wollen" ein Plan, zu dessen Ausfhrung feine Verbndeten nicht mitwirken wollten. Als daher die englischen und spanischen Truppen nach Europa zurck-gekehrt waren, drang das franzsische Heer siegreich in Mexiko vor und brachte das Land in Frankreichs Besitz (1863). Art die Stelle der mexikanischen Republik setzte Napoleon ein ganz von ihm abhngiges Kaisertum, dessen Krone er dem Erzherzog Maximilian von sterreich verlieh (1864). Allein die ganze Schpfung, welche Frankreich ungeheure Opfer gekostet, brach bald zusammen: Napoleon sah sich nach Beendigung des nordamerikanischen Brgerkrieges durch ernste Mahnung der Unionsregierung gezwungen, sein Heer aus Mexiko zurckzuziehen, worauf das junge Kaisertum mit Maximilians Erschieung ein trauriges Ende nahm (1867). Das war ein dunkler Punkt" in Napoleons Regierungsgeschichte. 164. Dnischer Krieg. Schleswig-Holstein. Schon im Jahre 1848 hatte der Versuch der dnischen Regierung, das mit dem deutschen Herzogtum Holstein unzertrennlich (up ewig ungedeelt") verbundene Schleswig mit Aufhebung seiner alten Rechte dem dnischen Staate vllig einzuverleiben, eine Erhebung der schleswig-holsteinischen Be-vlkerung hervorgerufen. Preuische und andere deutsche Truppen hatten den Schleswig-Holsteinern Hilfe gebracht und in siegreichen Gefechten die Dnen bis nach Jtland zurckgedrngt. (Erster schleswig-holsteinischer Krieg.) Allein die Einmischung der fremden Gromchte hatte die dnische Herrschaft der Schleswig-Holstein wieder hergestellt. Doch war festgesetzt worden, da trotz der

8. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 82

1907 - Leipzig : Voigtländer
82 40. Friedrich Wilhelm, der Groe Rurfrst. 3. Seine Gemahlin Luise Henriette. Mit unermdlichem Eifer suchte der Kurfürst die Wunden zu heilen, die der Dreiigjhrige Krieg seinem Lande geschlagen hatte. Untersttzt wurde er bei dieser Friedensarbeit vor allem durch seine Gemahlin Luise Henriette von Granien. Sie mar das Muster einer treuen Gattin und echten Landes-mutter, rastlos ttig, stets hilfbereit, freundlich und milde. Ruch mar sie eine kluge Frau, und oft hat der Kurfürst sich bei ihr Hat in schmierigen Fragen geholt. Nicht selten begleitete sie ihren Gemahl sogar auf be-schrnerlichen Reisen. Ihrer Arbeit ist es zu verdanken, da ein durch den Krieg vermietetes Stdtchen bei Berlin mieder emporblhte; ihr zu (Ehren gab der Kurfürst dieser Stadt den Hamen (Oranienburg. Ihre Frmmigkeit mar echt und tief; sie dichtete selbst mehrere Kirchenlieder, unter ihnen das noch heute vielgesungene Jesus, meine Zuversicht". 4. Friedrich Wilhelm wird selbstndiger Herzog von Preußen. (Einen michtigen Dorteil erlangte der Kurfürst durch sein kriegstchtiges Heer in einem Kriege zroifchen Schmeden und Polen. Der Polenknig mar mit Schmeden in Streit geraten, meil er nach der Abdankung von Gustav Adolfs Tochter (Ehristine Ansprche auf die schmedische Krone erhob. Der Schmedenknig Karl Gustav ntigte den brandenburgischen Kurfrsten, auf seine Seite zu treten und Preußen, das unter polnischer hoheit stand, als schmedisches Lehen anzunehmen. Da der Polenknig seine Ansprche auf Schmeden nicht aufgab, so kam es zu einer dreitgigen Schlacht bei Warschau, 1656, in der sich die brandenburgischen Truppen die ersten Lorbeeren erkmpften. Hach langen Verhandlungen endigte dieser polnisch-schmedische Krieg mit dem Frieden zu Gliva. 1660. Friedrich Wilhelm murde unabhngig von Polen und Schmeden und selbstndiger Herzog von Preußen. 3mar gab es noch schmere innere Kmpfe, ehe der Kurfürst sich bei den preuischen Stdten und Adligen Anerkennung und Gehorsam verschaffte. Aber durch Milde und Strenge untermarf er sich die Unzufriedenen und machte aus Preußen eins der mertvollsten Gebiete seines Landes. 5. Die Schlacht bei Fehrbellin 1675. Auch mit dem mchtigen Franzosenknig Ludmig Xiv. und dem gefrchteten Heere der Schmeden mute der Kurfürst Friedrich Wilhelm schmere Kmpfe ausfechten. Als der ehr- und lnderschtige Franzosenknig in die Hiederlande und das deutsche Rheingebiet einfiel, zog Friedrich Wilhelm fr das befreundete Holland und fr den deutschen Kaiser das Schmeri Ludmig Xiv. erkannte bald, da der Kurfürst sein tchtigster Gegner sei, und um ihn los zu merden, bemog er die Schmeden, in Pommern und die Mark einzufallen. Sie plnderten und brannten in dem unglcklichen Lande.

9. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 219

1911 - Breslau : Hirt
118. Der Schwedische Krieg. 219 vermittelte daher (1629) einen Waffenstillstand zwischen Schweden und Polen und verpflichtete sich dem Könige im Vertrage von Brwalde (in der Neu-marf) zur Zahlung von Snbsidien (1631). Auf diese Weise wurden der Kampf um die Vorherrschaft am Rhein und der Kampf um die Herrschaft auf der Ostsee gleichzeitig auf dem Boden des Deutschen Reiches ausgesochten. Das etwa 13000 Mann starke Heer Gustav Adolfs bestand fast nurdas ^ aus Schweden, die von Offizieren aus dem schwedischen Adel gefhrt m. l: 20 000000. Stockholm, 'nigsbg. Schweden im 17. Jahrhundert. wurden. Durch diese Zusammensetzung unterschied es sich von den aus aller Herren Lndern zusammengelaufenen Heeren ebensosehr wie durch seine von Gustav Adolf eingefhrte strenge Mannszucht, geschicktere Ein-teilung, verbesserte Bewaffnung und eine Kampfweife, die ihm einen hheren Grad von Beweglichkeit und damit eine berlegenheit der die

10. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 217

1911 - Breslau : Hirt
118. Der Schwedische Krieg. 217 H 118. Der Schwedische Krieg (16301635). Wallensteins Absetzung war noch nicht ausgesprochen, als (am 4. Juli 1630) der Schwedenknig Gustav Adolf in Pommern landete, um in den deutschen Krieg einzugreifen. Gustav Ii. Adolf (geb. 1594), der Sohn Karls Ix. (vgl. 114), ^tteuftavw sich seit frher Jugend in den Geschften der Regierung wie in den Ge-sahren des Krieges bewhrt. Er war fr seinen Herrscherberuf sorgfltig vorgebildet, sprach mehrere Sprachen, las Lateinisch und Griechisch und war ein Verehrer der Wissenschaften. Bei seiner Thronbesteigung (1611) befand sich sein Reich im Kampfe mit Dnemark, Polen und Rußland. Er machte mit Dnemark Frieden, erwarb im Kriege mit Rußland Jngermanland (1617) und von Polen Livland (1621). Gleichzeitig gestaltete er die Verwaltung seines Reiches neu. Den durch die Kriege schwer geschdigten Volkswohl-stand frderte er durch den Aufbau von Stdten, durch Hebung des Handels und der Schiffahrt. Der vorher unbotmige Adel rechnete es sich allmhlich zur Ehre, diesem Könige Heeresfolge zu leisten. Die Vertreibung der mecklen-burgischen Herzge, seiner Verwandten, und die Verleihung ihres Landes an Wallenstein, die Plne des Kaisers, die Herrschaft der die Ostsee zu erlangen, die die Selbstndigkeit und den Wohlstand Schwedens gefhrdeten, und die Untersttzung der katholischen Wasas in Polen durch kaiserliche Truppen, alles dieses brachte den König zu dem Entschlsse, in Deutschland einzugreifen; dazu kam die Sorge um die Erhaltung des Protestantismus in seinem Mutterlande, auf dem sein Knigtum beruhte, und die Uberzeugung, da die Sache der in ihrer Glaubensfreiheit bedrohten deutschen Protestanten seine eigene sei. Gustav Adolf war ein Mann von imponierender Erscheinung und Gustav Ad>s trug auch im ueren das Geprge des Herrschers. Streng gegen steh "5 selbst, hate er allen Luxus und alle Verweichlichung. Ein Mann von tiefer Frmmigkeit und gewinnender Freundlichkeit, in der Schlacht von tollkhner Tapferkeit, wurde er von seinen Soldaten abgttisch verehrt. Er gehrt zu den grten Feldherren der Weltgeschichte; als Staatsmann gab er sich groen und weitausschauenden Entwrfen hin und war zugleich sorg-sam und umsichtig in der Ausfhrung. Das kleine Schweden hat er zu einer der ersten Mchte Europas erhoben und hat dafr gesorgt, da es diese Stellung nicht mit seinem Tode einbte. Seine weltgeschichtliche Bedeutung aber beruhte vor allem in seinem entscheidenden Eingriffe in die religisen Kmpfe der Deutschen. Seine Politik wurde von Frankreich untersttzt, wo seit 1624 der Bndnis mit grte Staatsmann, den Frankreich gehabt hat, der Kardinal Richelieu, man,rech, an der Spitze der Regierung stand*). Da dieser in seiner auswrtigen Politik wieder das Ziel Heinrichs Iv. verfolgte, Frankreichs Macht auf Kosten des Hauses Habsburg zu vermehren, mute ihm ein Verbndeter von dem Schwnge und der Khnheit des Geistes und von der erprobten kriegerischen Tchtigkeit Gustav Adolfs in hohem Grade erwnscht sein. Er *) Genaueres der ihn siehe Teil Vi, 8.
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