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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 427

1906 - München : Oldenbourg
83. Gedanken Jean Pauls über seine Zeit. 427 Das einzige, was ihn über die verstimmende Gegenwart erhebt, sind große Menschen. Sein deutscher Held ist Friedrich der Große, bei dessen Hinscheiden er schreibt: „Gewisse Menschen bringen auf einmal die ganze Menschheit vor unser Auge." In der französischen Revolution ist ihm Charlotte Corday eine Lichtgestalt. „O selig," ruft er noch 1801 in dem Aufsatz über diese Heldin aus, „selig ist der, welchem ein Gott eine große Idee beschert, für die allein er lebt und handelt, die er höher achtet als seine Freuden, die, immer jung und wachsend, ihm die abmattende Eintönigkeit des Lebens verbirgt." Ohne solche hohe Geister wäre ihm das Leben schal. „Es erscheine ein Jahrhundert laug in einer Literatur kein Genie, in einem Volke kein Hochmensch: welche kalte Wasserebene der Geschmack- und Sittenlehre! ... O, ich möchte in keinem Leben leben, das kein großer Geist anrührte und durchgriff!" Ebenso beurteilt er anfänglich den ehrgeizigen Korsen. „Alle Großen und Berge in der Geschichte, an denen nachher Jahrhunderte sich lagerten und ernährten, hob das vulkanische, anfangs verwüstende Feuer solcher Übermenschen, z. B. Bonaparte Frankreich . . . kühn auf einmal aus dem Wasser." „Wer nun diese Krast besitzt, hat das Gefühl derselben oder den Glauben und darf unternehmen, was für den Zweifler Vermessenheit und Sünde wäre bei seinem Mangel des Glaubens und folglich auch der Kraft." Unwillkürlich zieht er zwischen ihm und deu deutschen Heerführern seine Vergleiche. „Zur französischen Kriegskraft gehört ihre geistige Jugeud und ihre Wahl der körperlichen; beides führt wieder zur sieghaften Schnelle. Wenn bei den Deutschen ein Mann nicht eher einige Regimenter befehligen und stellen durste, als bis er selber kaum mehr stehen konnte — kurz, wenn man, den Fürsten ausgenommen, nicht früher ein Heer weise anführen konnte, als bis man mehrere Millionen Male rasiert geworden, so ahmen die Franzosen mehr den Griechen nach, welche den Mars ganz jung und ohne Bart darstellten." Noch erwartet er, der Kriegsmeister werde sein Werk als Friedensfürst krönen. Im Februar 1808 schreibt er in der „Friedenspredigt": „Es ist eine vorteilhafte Erscheinung, daß die Natur allen großen Helden — von Alexander und Cäsar an bis zu Karl dem Großen und Friedrich Ii. und Napoleon herüber — gleichsam als einen Wundbalsam für verblutete Völker Liebe und Eifer für die Wissenschaft auf die verheerende Laufbahn mitgegeben." Er meint Anzeichen davon zu sehen. „Der Knoten lösende Maschinengott Europas hat durch mehrere neueste Schritte kuudgetau, daß er nichts als Frieden brauche und ihn künftig über Erwarten bewahren werde um Friedrich den Einzigen zum zweiten Male znm Muster zu nehmen. Im Krieg ist Friedrich Ii. nicht der Einzige: bleib' er's auch im Frieden nicht und werd' er nicht nur erreicht sondern auch übertroffen! — Und dann ist die Welt beglückt und ihre Verwundung entschuldigt!" Doch bereits 1809 schwindet ihm sichtlich diese Hoffnung. In dem Aufsatz „Kriegserklärung gegen den Krieg" heißt es: „Was dem Frieden die Wohltaten verfälscht und schmälert, ist eben, daß er alte Kriegs-

2. Grundriß der neuern Geschichte - S. 51

1835 - Berlin : Trautwein
©iflcnfcfcaft uni) .ftunfh 1492—1660. 51 > Drobucte, befonbers i>cö Eifentf, nach dem wedlidjett Europa nahm gu, uni) im ftebjcbitten ^obrbutibert mehrte ftd) aud) die eigen« ©djifrfabrt betf £anbe$, uni) e$ würde Söerfebr mit Werden, ©uinca uni) 9lorbamerifa attgefnüpfi. ©er nld)t bebeutenbe auswärtige jjanbel ©anemarf’S, hauptfaddich mit Erjcugniden bei* Bieb- jud)t, war gang in beit £>dnben Pon grentben, ertt ßanfeafen, dann fpotldnbcrn uttb Engldttbern; die ganbwirtbfdmft würde gehemmt burd) den ©ruef, unter welchem 2lbel und ©eiflliddeit den £anb» mann hielten/ und den ©ewerbfleifj ob erd C5i?ri|lian Iv. etwas, welcher aud) den ©ruttb jum odinbifd)en jpanbel legte. 9luch auf dem ©ebiete bcs geitfigen £ebens, in )lßiffenfd)aft und ßuntf, beginnt mit dem Anfänge der neuern 3eit eine neue/ ra» fcijere Entwicklung/ junddjd in 3tnltcn und ©eutfchlanb. 3» Italien brachte der allgemeine Sbobldanb, die Slnregung bei ©eides burd) die clafdfdjen Ssserfe beö Slltertbums, beren ©tubiurn und Bearbeitung aud) in der folgenben Seit/ namcntlid) burcf) die gantilie Sjtianucci (1447—1597)/ eifrig fortgefefet würde/ uttb der aud) an den £efett, befonbers bes aflebicaerö £co X., berrfdienbe ©ittn; für die ßund ein golbttes Seitalter berfelben i?eroor. ©ie reiche ^hatttafte und baö meitferhafte ©ardetlungs'talcnt bcs „gott» lidjcn" Slriodo (1474—1533) fchuf ein romantifebeö Epos, bett rafettben Sfiolanb, welchem ©orquato £a([o (1544—1595) fein fund» reid)es Epos, baö befreite 3erufaleut, sur ©eite dellte. ft'und» werfe in^rofa »erfaßtensd^acchiadeui (1469—1527) in der @cfd)icf)te feiner Söaterflabt glorenj ron 1215—1492, ©uicciarbitti (j482—1540) in einer ©efd)id)te ^jtalien’ö Pon 1493—1532, und fpdter 5})aolo ©arpt (1552—1623) in einer 0efd)id)te beö tribenter Cottcil. ©ie 9)iale* rei erhielt ihre b&cbde Bollenbung burd) die toöcanifd)ett Sdlaler ßeonarbo ba Bincl (1452—1519) und Sföidjel Slngelo Buonaroti (1474—1564), den rbmifchen Stapbael ©anjio (i4s3— 1520), den lombarbifchen 2lntonio 2luegri, genannt Correggio (1494—1534), und den oenetianifchett ©ijiano Söecetlio (1477—1576). ©ie Barn- fund fchuf ihr größtes 2berf in der neuern Bett/ die romifche $e» tersfirche, beren Bau 23ramante begann, Sraphael, Buonarott und 2lnbere fortfefcten, und qjaüabio (1518—15s0) ahmte die Pon ihm tief ergrünbete antife Einfachheit noch. Sdleiderwerfe der ©culp» turj arbeitete Buottaroti, und der ©luftf/ beren £l;eorie mehr entwicfelt würde/ gab «Jlaledrina (1529—1594) 2ßürbe und einfache ©chonbeit. Sllieitt nod) Por dem Ende bes fcchöjchnten Sahrhum berts begann der Berfaü der &und- ©ie töialerei entartete durch geidlofe und übertreibenbe 9lad)ahmuttg, uttb naebbem fte noch ein* mal, befonbers burd) Cubopico Caracci (1555—1619), bebeutenb ge* 4*

3. Grundriß der Alten Geschichte - S. 66

1835 - Berlin : Trautwein
66 Dritter Abschnitt. Macedonier. die Verbreitung griechischer Herrschaft und Sprache an Ausdeh- nung und Lebhaftigkeit; der alexandrinische war theils Caravanen- Handel nach dem tnnern Africa und dein innern Asien bis nach Indien, theils Seehandel nach dem arabischen Meerbusen und dem indischen Meere von den Hafen Berenice und Myo6 Hormoö aus und auf dem Mittelmeere;, den letzter» theille indeß Aegypten mit den Rhodiern, welche, auch im lebhaften Verkehr mit diesem Lande, bis nach Sieilien und dem Pontug handelten. Bedeutende Han- delsstädte waren außerdem Corinth, Ephesus, Antiochia und dessen Hafenstadt Seleucia. Die griechische Sprache verbreitete sich über alle von Alexander dem Großen eroberten Lander, und es bildete sich einerseits eine mit dem Gemeinsamen aller Dialecte Eigen- thümlichkeiten des attischen verbindende Büchersprache, andrerseits entstand im Orient, besonders in Alexandria, durch Aufnahme frem- der Bestandtheile der sogenannte hellenistische Dialect. Die Kün, ste sanken sammtlich mehr oder weniger von der Höhe herab, auf welche sie sich im vorigen Zeiträume erhoben hatten, denn obgleich die Freigebigkeit der selbst sehr gebildeten Ptolemäer Alexandria zum Mittelpunkte geistiger Bildung machte, so daß in der Ge- schichte derselben diese Zeit als die alexandrinische bezeichnet wird, so konnten sie doch deir entschwundenen Geist und die Phantasie nicht zurückrufen, und es gedieh durch ihre Pflege nur, was durch die Arbeit des Verstandes hervorgebracht werden konnte. In der Poesie erhielt das Lustspiel eine neue Gestaltung in der, sich ganz auf das Privatleben beschrankenden, neuern Comödie, besonders durch den Athener Menander (st. 291 3 und Philemon aus Soli (st. 262). Die zahlreichen alexandrinischen Dichter vereinigen meist Mangel an poetischem Geiste mit Gelehrsamkeit und Kunstfertig- keit: Apollonius der Rbodier aus Naucratts (200) schrieb ein nur durch Einfachheit und Correctheit ausgezeichnetes episches Gedicht, Argonautica; das berühmteste Lehrgedicht dieser Zeit, Sternerschei- nungen und Wetterzeichen, verfaßte Aratus aus Soli (2/0); ge- lehrte Hymnen im antiken Styl dichtete Callimachus (270); die alexandrinische tragische Plejas stand den großen Vorgängern weit nach, namentlich schrieb der zu ihr gehörige Lycophron (189) in schwerverständlicher Sprache ein mit mythologischer Gelehrsamkeit überfüllte» Monodrama, Cassandra. Am meisten zeigt sich poeti- scher Geist in den, im sicilisch - dorischen Dialecte geschriebenen, Idyllen des Syracusers Theocrit (2l0). Die Blüthe der Bered- samkeit verwelkte seit dem Untergange der griechischen Freiheit, wenn auch Redekunst in vielen Schulen (in Athen, Alexandria, Rhodus und andern Städten Asien's) gelehrt wurde. Die Plastik

4. Griechische Geschichte - S. uncounted

1882 - Nördlingen : Beck
Die Ringer nach einem Marmorbildwerk aus der Pergamenischen Schule, jetzt in den Uffizien zu Florenz. (Diese berühmte Gruppe ist vornehmlich lehrreich für die beim griechischen Ringkampfe angewendeten „Schnlgriffe", hauptsächlich auch das «einstellen. Aehnlich wie hier schildert Homer, wie Odys,eu-beim Ringen dem Telamonier Ajas mit der Ferse einen Schlag tn die Kniekehle »ersetzt, so dag dieser sofort *u Boden stürzt. In dem obigen Skulpturwerk hat der Sieger sein linke» Bein seit um dav seines Gegners geschlungen, und hält ihn, nachdem er ihn dadurch zu Fall gebracht, am Boden noch fest, während seine linke Hand [roas auf unserer Nachbildung verdeckt ist] die Rechte des Beilegten nach hinten in die Höhe drückt. Der durch diese Verrenkung verursachte Schmerz malt sich in den Zugen ' des Letzteren.)

5. Erzählungen aus der sagenhaften Vorgeschichte der Griechen und Römer - S. 26

1899 - Leipzig : Teubner
26 I- Erzhlungen aus der griechischen und persischen Sagengeschichte. ein Blitz und erfolgte lauter Donnerschlag, trotzdem es heiterer Himmel war. Da sprangen die anderen sechs von ihren Pferden und beugten die Kniee vor Darius. 3. Eroberung von Babylon. Darius mute noch manches Jahr kmpfen, ehe er alle die, welche die Gelegenheit benutzten, um sich von den Persern unabhngig zu machen, wieder unter-worsen hatte. Zu diesen gehrten die Babylonier. Es war schon der neunzehnte Monat vergangen, seit er vor ihrer gewaltigen Stadt lag, ohne sie erobern zu knnen. Da kam eines Tages Zop^rus, ein vornehmer Perser, in das Zelt des Knigs. Dieser ergrimmte, als er ihn sah; denn es waren ihm Nase, Ohren und Haare abgeschnitten. Wer hat dich so schndlich zugerichtet?" sprach er. Ich selbst, König, habe es gethan, es ist eine List; ich will zu den Babyloniern gehen und sagen, du habest mich so schlecht behandelt. Da werden sie mich zum Fhrer eines Teiles ihres Heeres machen. Nun la nach 10 Tagen 1000, 7 Tage darauf 2000, wieder nach 40 Tagen 4000 deiner Truppen, und zwar solche, die nicht sehr tchtig sind und die nur den Dolch als Waffe führen, gegen die Stadt vorrcken. Sie werde ich alle der Reihe nach schlagen und dann wohl zum Oberbefehlshaber ernannt werden. Nach dem letzten Gefechte aber bestrme die Stadt auf allen Seiten, dann will ich die Thore ffnen". Sich von Zeit zu Zeit umsehend, wie es die berlufer zu thuu pflegen, lief er nun auf ein Thor von Babylon zu. Die Thor-Wchter lieen ihn hinein und fhrten ihn vor den Rat, dem er die Ungerechtigkeiten des Darius klagte. Und nun geschah alles, wie er es vorausgesagt hatte. Als dann schlielich das ganze Perserheer strmte, ffnete er zwei Thore und lie seine Landsleute hinein. Die Stadt wurde erobert und die Mauern geschleift; Zopyrus aber wurde Statthalter der ganzen Provinz.

6. Das Alterthum - S. 14

1877 - Leipzig : Baedeker
14 Geographie von Phnizien. Colonien der Phnizier. , 8. 9. Weltreligionen (Judenthum, Christenthum und Islam) sind semitischen Ursprungs. Bei den unvermischten Semiten (Israeliten und Arabern) findet sich vorzugsweise der Begriff der unmittelbaren gttlichen Offen-barnng; sie haben keine Mythologie und daher kein nationales Epos und Drama, sondern nur lyrische und didaktische Poesie; sie pflegen mehr die realen Wissenschaften, als die abstracten, und der Entwicklung der plastischen Kunst (Sculptur und Malerei) steht (im entschiedenen Gegensatze zum Heidenthum) das Verbot jeder Abbildung des hchsten Wesens entgegen. a. Die Religions- und Staatsverfassung s. S. 8. b. Die von einem religis-patriotischen Geiste durchdrungene Litteratur der Israeliten besteht in geschichtlichen Bchern und in Poesien, theils lyrischen, wie die Psalmen David's und Salomes hohes Lied, theils lyrisch-didaktischen, wie das Buch Hiob, die Klagegesnge und Weissagungen der 4 greren (Jesaias, Jeremias, Ezechiel, Daniel) und 12 kleineren Propheten. Rein didaktisch sind die Sprche Salomo's, eine umfassende Sammlung religiser Sentenzen. Ii. Die Phnizier. . 8. Geographie von Phnizien. Der schmale Kstensaum, welcher den Mittlern Theil des syrischen Gestades ausmacht, hat keine bedeutende Entwickelung, aber doch einzelne Buchten, welche zur Anlage groer Handelsstdte dienten, wie Tyrus (bestehend aus der Altstadt und der gegen-ber dem Festlande gelegenen Jnselstadt), Sidon, Berytus und Ardus. ? 9. Colonien der Phnizier. Kein Volk der alten Welt hat so weite und so entfernte Lnder-gebiete colonisirt, wie die Phnizier. Die Veranlassung dazu war: a) um der bervlkerung und den daraus entstehenden politischen und socialen Uebelstnden vorzubeugen, b) indem bei wirklich ausbrechenden inneren Unruhen die schwchere Partei freiwillig oder gezwungen auswanderte; c) das Vordringen der Völker aus dem mitt-lern Asien, namentlich die Eroberungszge der Assyrier und Babylonier; d) um sich mit entfernten, besonders nncultivirten Lndern einen regelmigen Verkehr zu sichern. Zahlreich, aber meist schon frh (durch das Zusammentreffen mit den Griechen) wieder verlassen waren die phnizischen Nieder-lassungen auf den Inseln im stlichen Becken des Mittel-

7. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 124

1848 - Berlin : Duncker und Humblot
124 Mittlere @ef<Ziczte. Vierter 9ibfd)ttitt. an Beftimmte, untzettbare Sänber gefnüpft; die Äurfürften gingen alten 9icic£)6flänben «oran, und fottten jäzrlid) Verätzungen über bes 9teiczes Mot}t Ratten, ©icfetbcn ißrioilegicn, ir>eldf>e die gotbene Vuftc den «dur* fürften ¿ugcftanb, fucfjtcn nun aucß die anberen Surften in üjren i£erris torien $u erlangen, und der rcid)gfreie 2lbet und die «Stabte traten ba; 1) er in Vünbniffe jufammen, um jtdj gegen die Uebergriffe berfetben ju fd)ü£en. «So entftanb, nadjbem jtarl Iv. den Städten für @elb das 9tccf)t, Vünbniffe ¿ur (Sr^attung der öffentlichen 9tuze ju fließen und Ärieg in führen, ertzeilt Zatte, der fd) tu ab i fd) c S täb teb und. 3n dem Maße aber, wie nun die Stabte aufblühten, «ermezrten ftd) auz die 9tau bf d) tö ffer, ba es abtige Sitte mürbe, gegen biefelben ju fämpfen und wezrlofe jtaufteutc auf £eerftraßen und Stüffen ¿u über? falten. Söen^el (1378—1400), Äarlg ©ofyn, würde naefy einer fraft; iofen Otegierung abgefeimt, watyrenb weld)er £Raubeceien und Serben (wie der große ©tdbtefrieg in ©cfywaben, der 1389 die Tfuflofung beg fd)wdbifcf)en und rt)einifd)en ©tdbtebunbes berbeifüztte) wieber überzanb nahmen, dt ftarb 1419. 2iud) 9tupred)t non der ^)fatj (1400—1410) nermod)te bei altem 2ftutl)e webet in ©eutfdffanb nod) in Italien die Ütufye Zerjujmen. ©igigmunb (1410—1437), Sßen^elö Ssrubet, Äonig non Ungarn (f. §. 100) und Äurfürfi non Vranbenburg, nach dem £obe feinet Vtuberg aud) Äonig non Sso^men, begann feine Ofegierung unter großen Verwirrungen: im Oteicfye waren brei Äaifet (^ o b fl non^Dtdzcen ftarb jebod> fdjon 1411), in bet .Kirche brei Zapfte. Maßrenb die Zapfte $u Slnignoit reftbivten (1305—1378), Zotten die 9tömer oft einen italicnifd)en l|kpff «erlangt. 1378 mürben '¿Wet fftäpffe gemäztt, non benen der eine $u 9tom, der anbere ¿u Slnignon refibirte. So entftanb die durd)cnfpaltung (Sd)i3ma) 1378—1417. $Die ^tüpfle nerffud)tcn ftef) gegenfeitig; enbticz mürben Zeibe auf dem non den (Sarbinatcn ¿ufammenberufenen (Sonett ju tflifa (1409) abgefefct und ein britter ermäi>lt, der aber aucz nicht attgemein anerfannt mürbe. 2) ie Aufregung in der ¿hriftltchcn Meli mar baburd) nod) ncrmezrt Wor« den, daß, mie fczon früzer 3ot)n Mpftiffe ju Drforb (f 1384), fo nun Sozann <§uß ¿u $rag gegen die großen Mißbräudje in der •Hierarchie und dem Mönd)Swefen auftrat. Vor altem erregte die faft allgemeine Unfittlid)feit der ©eifuid)en und die (Srpreffungen der Ißäpfie Unmitten. Tfuf bet-Kirdhenoerfammlung ¿uiloff ni£ (1414—1418) würden die brei spdpfte theitg jur 9tiebertegung ihrer Sbütbe bewo; gen, theilö abgefefct, bod) fam die beabfid)tigte Deformation an

8. Geschichte der Griechen für Gymnasien und Realschulen - S. 125

1873 - Münster : Coppenrath
125 rent, jetzt Taranto, an dem Meerbusen gleiches Namens, wurde etwa um 706 vor Chr. von ausgewanderten Spartanern gegrndet ; an demselben Meerbusen lag Spbaris, welches fast um dieselbe Zeit von Achern und Trzeniern angelegt, dann aber von den Krotonern zerstrt und um das Jahr 444 vor Chr. von Athenern und anderen Griechen unter dem Namen Thurii wieder aufgebauet wurde; Kroton, sdlich von Sy-baris, von den Achern um das Jahr 700 vor Chr. gegrndet; Rhegium (Neggio), an der Meerenge von teilten, von den Einwohnern von Chaleis in Cuba angelegt; Posidonia, spter Pstum, und Elea, spter Velia, sdlich von Neapel, und mehre andere. Fast noch blhender waren die griechischen Kolonien auf teilten. Zu diesen gehren unter anderen: Syrakus, jetzt Siragosa, die Krone von teilten, eine von den Korinthern um das Jahr 731 vor Chr. angelegte Pflanzstadt mit einem trefflichen Hafen; Zankle, an der Meerenge von teilten, um das Jahr 740 vor Chr. von den Chalcidiern angelegt, erhielt etwa hundert Jahre spter von den aufgenommenen Meffentern den Namen Messana; Naros, spter Tanrominium, jetzt Taormina, gleichfalls von den Chaleidiern fast um dieselbe Zeit gegrndet. Von ihr gingen wieder zwei andere Kolonien aus; Katana, jetzt Catanta, am Fue des tna, und Leontium, jetzt Lentini; Akra gas, spter Agrigent, jetzt Girgenti, von den Joniern um das Jahr 578 vor Chr. angelegt; Gela, am Flusse gleiches Namens, eine dorische Kolonie. Wichtig war auch noch Massilia, das heutige Marseille, in Gallien, eine Kolonie der Phoker, die sich wieder durch neue Pflanzungen auf den sie umgebenden Ksten ausbreitete; agunt, auf der Ostkste von Spanien, von den Zakynthiern gegrndet. Selbst in dem sonst so abgeschlossenen Afrika blhe-ten griechische Kolonien auf. Einwohner der Insel Thera lie-en sich an der Kste des Mittelmeeres, westlich von gypten, in einer hchst fruchtbaren Gegend nieder und grndeten hier Cyrene, das bald zu einem groen Fceistaate heranwuchs und sich mit Karthago in den Handel des inneren Afrikas und des Mittelmeeres theilte. Das ganze Gebiet erhielt den Namen Cyrenaiea, spter auch Pentapolis (Fnfstadt), weil das

9. Teil 3 - S. 72

1874 - Leipzig : Teubner
tillen Martinique und Guadeloupe. Spanien trat Florida ab und erhielt zur Entschdigung von Frankreich Louisiana. In Ostindien eroberte Robert Clive im Dienste der Com-pagnie 1756 Calcutta zurck, welches der vom Grofsmogul abhngige Nabob von Bengalen berfallen hatte, nahm 1757 den Franzosen das benachbarte Chandernagoor und entschied-durch den Sieg bei Plassy die Ausbreitung der englischen Herrschaft der ganz Bengalen. Die Franzosen, 1761 auch aus Pondichery vertrieben, erhielten im Frieden ihre beiden Pltze zurck. Frankreich unter Ludwig Xv und die Litteratur der Aufklrung. 87. Ludwigs Xv (1715 74) unwrdige Regierung fhrte das franzsische Staatswesen dem Umsturz entgegen. Unter der Regentschaft des sittenlosen Herzogs Philipp von Orleans (171523) versuchte der Schotte John Law durch Grndung einer Missisippi-Compagnie und starke Ausgabe von Papiergeld die von Ludwig Xiv hinterlafsene Staatsschuld zu beseitigen. Habsucht und Genufssucht verbreiteten sich unter den besitzenden Klassen, bis 1720 der Bankerott eintrat und tausende inj; Elend brachte. Die Verwaltung des Kardinal Fleury (172643) war sparsam und gemfsigt, bewirkte aber keine Reformen. Darauf bte die Marquise von Pompadour als Maitresse des Knigs (174564) die verderblichste Willkrherrschaft (lettres de cachet) und verwickelte Frankreich in den siebenjhrigen Krieg; es gelang dem Minister Choiseul nicht, Frankreichs politisches Ueber-gewicht zu behaupten. Die zunehmende Verderbnis des ffentlichen Zustands in Kirche, Staat und Gesellschaft rief eine lebhafte Opposition in der Litteratur hervor, welche bereits vorbereitet war durch den von England ausgegangenen Kampf gegen den Kirchenglauben (Locke's [t 1704] Sensualismus, Shaftesbury; die Deisten, welche die natrliche Religion an Stelle der geoffenbarten setzten: der Skeptiker David Hume, + 1776). Voltaire bekmpfte besonders die kirchliche Intoleranz (1723 Henriade, 1762 Procefs des Hugenotten Jean Calas in Toulouse), Montesquieu regte, auf Rom und England hinweisend, zum Nachdenken der Staatsverfassung an (1748 'L'esprit des lois')-Diderot und d'alembert gaben seit 1751 die philosophische Encyklopdie heraus, um den Umfang des menschlichen Wissens vom Standpunkt des Sensualismus aus darzulegen; Rousseau bekmpfte am feurigsten die Unnatur der Erziehung und der brgerlichen Ungleichheit (1762 'Emile' und 'Contrat social'). Der Einflufs dieser durch geistvolle Darstellung fefselnden Schriftsteller auf das ganze gebildete Europa war um so gefhr-

10. Bilder zur Kunstgeschichte der neueren Zeit - S. 25

1910 - Breslau : Hirt
47. Jacob van Ruisdael, Ter Waiierfall. Idie das Genrebild, so ist auch das Landschaftsbild aus dem religisen An-dachtsbilde abgeleitet, indem gesunder Wirklichkeitssinn die umgebende Natur in ihre Rechte einsetzte und den Vor-gang der heiligen Geschichte, der sich, wie etwa die Flucht nach gypten, im Freien abspielte, zuerst zur Bedeutungs-losigkeit herabsinken und endlich ganz verschwinden liefe. In Holland zuerst gewann die Landschaft selbstndige Be-beutung. Auch sie fute hier fest auf dem heimischen Boden. Gleich den Venezianern (vgl. Ii, S. 45) gab hier berdies die von der Seeluft getrnkte Atmosphre der Kunst eine Flle von Luft- und Lichtproblemen auf, denen sie mit grter Liebe nachging Der berhmteste hollndische Landschafter Jaeob van Ruisdael zeichnet sich auerdem durch eine tiefpoetische Emp-findung aus, die sich gerne auch im flieenden, rauschenden Wasser aus-spricht (47). Ganz auf die See versetzt uns Willem van der Velde. Sein Kanonenschu"' (48) ist gleichsam ein Nachklang des hollndischen Befreiungskrieges. Tas stoffliche Interesse wird jedoch berwogen durch die neue Aufgabe, welche der mchtig hervorquellende Pulverdampf mit seinen Reflexen auf der spiegelnden Wasserflche und seine Vermischung mit der atmosph-tische Luft dem Knstler stellt. 48. Willem van der Velde, Ter Kanonenschu. Nach Originalaufnahme von Franz tzanfstaengl, Mnchen. 25
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# Name Treffer  
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