9
Diese drei Länder haben auch drei verwandte Sprachen.
Drei verwandte Sprachen haben auch im Osten Euro-
pas Polen, Galizien und Rußland, die im flachen Tief-
lande zusammenliegen und mit ihren Sprachen westlich
über die Weichsel heräberreichen. Dagegen reicht in
Preußen, welches von der Weichsel, wie die Niederlande
vom-Rhein, durchschnitten wird, die Deutsche Sprache
weit nach Osten über die Weichsel hin. Endlich ist Un-
garn mit Siebenbürgen südlich von den Ostlandern von
der Natur durch die Karpathen und durch die Donau,
wie durch die Sprache seines Volkes abgesondert. Aber
außer den Sprachen, durch welche man die Absonderung
der Lander im Allgemeinen erkennt, herrschen in einzel-
nen Gegenden der Lander noch andere, so daß ihrer noch
mehrere sind, als die genannten. Man erklärt sich ihre
Entstehung durch die Geschichte der Völker, man über-
sieht auch ihre Aehnlichkeit und Verwandtschaft.
Staaten.
§ 8. Nun ist aber Europa nicht nur in Lander,
sondern auch in Reiche und Staaten getheilt, und kei-
nesweges macht jedes Land auch einen Staat aus, daß
immer ein Herrscher auch ein Land besäße, sondern hier
sind mehrere Länder unter eine Herrschaft vereinigt, und
dort wieder ist eines unter mehrere Herrschaften ge-
theilt, und die Herrscher haben verschiedene Titel. Zwei
Kaiser sind in Europa, die außer ihrem Kaiserthum,
auch noch Königreiche besitzen: der Kaiser von Rußland
besitzt zu seinem großen Kaiserthum auch das frühere
Königreich Polen; der Kaiser von Oestreich aber hat
sein Kaiserthum aus'mehreren Königreichen zusammen-
gesetzt. Zu Ungarn und Galizien besitzt er in Deutsch-
land Böhmen und Illyrien mit mehreren daneben lie-
genden Fürstenthümern, und im nördlichen Italien das
Lombardisch-Venetianische Königreich. Der König von
Preußen hat mit dem Lande Preußen auch viele kleinere
Länder von Deutschland mit seinem Königreich' vereinigt.
Der König von England besitzt außer Großbritannien und
Irland auch noch ein Stück von Deutschland, das König-
reich Hannover. So hat auch der König von Däne-
mark außer diesem Königreiche noch das Deutsche Für-
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Extrahierte Personennamen: Oestreich
Extrahierte Ortsnamen: Polen Galizien Niederlande Donau Europa Europa Polen Galizien Illyrien Italien Deutschland England Irland Deutschland Hannover
1907 -
Hannover [u.a.]
: Carl Meyer (Gustav Prior)
Autor: Knaake, Emil
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): Jungen
— 179 —
des Heeres auf 1 Prozent der Bevölkerung wieder erhöht und dabei gleichzeitig die Dienstzeit der Fußtrnppen auf zwei Jahre herabgesetzt wurde.
Diese gehören seitdem 5 Jahre der Reserve, 5 der Landwehr 1. und 7 der Landwehr 2. Aufgebots an.
Die Einheit des Reichsheeres wurde auch äußerlich kenntlich gemacht, da seit dem Jahre 1897 — bei der Feier des hundertjährigen Geburtstages .Kaiser Wilhelms des Großen — der Soldat die deutsche Kokarde über der der einzelnen deutschen Länder trägt.
Den Dreibund, ein Bündnis mit Österreich-Ungarn und Italien, 1883 brachte Bismarck im Jahre 1883 zur Aufrechterhaltung des Friedens zustande. Als nämlich im Jahre 1875 Unruhen in der Herzegowina und Bosnien ausgebrochen waren und 1876 Serbien und Montenegro der Pforte den Krieg erklärt hatten und Rußland 1877 am türkischen Kriege teilnahm, trat 1878 ein Kongreß zu Berlin zusammen, um die Grenzregulierungen auf der Balkanhalbinsel vorzunehmen. Rumänien, Serbien und Montenegro wurden unabhängig, Österreich besetzte Bosnien und die Herzegowina, Rußland erhielt den Pruth als Grenze und in Asien Kars und Batnm, Rumänien die Dobrndscha. Bulgarien wurde ein tributäres Fürstentum, Ostrumelieu erhielt eigene Verwaltung und einen christlichen Gouverneur. Rußland fühlte sich durch den Frieden von Bismarck, dem „ehrlichen Makler", zurückgesetzt. Wegen seiner feindseligen Haltung schloß das Deutsche Reich 1879 mit Österreich-Ungarn ein Bündnis. 1879 Beide Mächte verpflichteten sich, mit gesamter Macht einander beizustehen, falls eine von ihnen von Rußland angegriffen würde. Im Falle eines Angriffs von einer andern Seite hat der nicht angegriffene Staat zum mindesten eine wohlwollende Neutralität zu beobachten. 1883 trat auch Italien diesem Bunde bei. Erst kurz vor dem Tode Wilhelms I., als 1883 Frankreich und Rußland wiederum kriegerische Gelüste zeigten, wurde das Bündnis veröffentlicht.
Die Marine hat sich erfreulich weiterentwickelt. Sie dient dem Schutze des Handels auf allen Meeren, der Verteidigung der Küsten an der Ostund Nordsee und soll schließlich auch Angriffe auf feindliche Flotten, Küsten und Häfen unternehmen und bestehen können. Das Flottengesetz vom Jahre 1900 unterscheibet die Schlachtflotte, bestehenb ans Linienschiffen und großen und kleinen Kreuzern, von der Auslandsflotte (großen und kleinen Kreuzern) und von der Materialreserve (Linienschiffen, großen und kleinen Kreuzern). — Durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal können die Geschwaber beiber Meere sich leicht vereinigen.
Nach dem Flotteugesetz vom Jahre 1900 und der Novelle vom Jahre 1906 soll die Flotte bis zum Jahre 1920 aus 38 Linienschiffen, 58 Kreuzern und 144 Torpedobooten bestehen.
Reichsverkehrsgesetze. Zur Förberung des Verkehrs und Hanbels trug die Post durch Herabsetzung des Portos und Einführung des einheitlichen Portos bei Briefen und bei Paketfendungen bis zu 5 Kilo, der
12*
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Extrahierte Personennamen: Wilhelms Bismarck Ostrumelieu Bismarck Wilhelms_I. Wilhelms_I.
Extrahierte Ortsnamen: Italien Bosnien Serbien Montenegro Berlin Serbien Montenegro Bosnien Asien_Kars Italien Frankreich Portos
Allgemeine Geschichte Europa's.
305
und Triest, dem Litt orale, Kroatien auf dem
rechten Ufer der Sau, und aus dem (vom Königeriche
Italien getrennten) Dalmatien, Istrien und dem
Ragusan ischen mit den dazu gehörigen Inseln. Dieser
Staat von ungefähr 4000 Q. M. mit einer Bevölkerung
von anderthalb Millionen Menschen ward in der Folge in
sieben Provinzen getheilt: Krain, Karnthen, Istrien,
Dalmatien, Rag usa, Ci v i lk roa ti en und Mili-
t a i r k r o a t i e n, und nach französischen Gesetzen von einem
Gcneralgouverueur regiert, welchem ein Generalintendant
der Finanzen und ein Justizcommissair beigegeben wurden *)♦
Unter dem Generalgouverneur stand unmittelbar die Land-
und Seemacht, die Nationalgarde, und die Gensd'armerie
der Provinzen.
Vorher, an seinem Geburtstage (15 Aug.), hatte
Napoleon zu Schönbrunn einen neuen Orden der drei
goldenen V l i e ß e 1 2) für 100 Großrittcr, 400 Comman-
deure und 1000 Ritter gestiftet.
Der Wiener Friede hatte aufs neue das Uebergewicht
Frankreichs über Oestreich beurkundet. Der Zweck des
Kampfes, Teutschland und Italien wieder dem Interesse
Oestreichs anzuschließen, war gescheitert. Der R h e i n b u n d
erhielt durch Salzburg, das Inn - und Hausruckviertel einen
Zuwachs von beinahe einer halben Million Menschen, und
die Grenze dieses Bundes ward immer weiter in die Nahe
der östreichischen Hauptstadt gerückt, deren Festungswerke
noch zum Theile von den Franzosen vor ihrem Abzüge
gesprengt wurden. An der Osigrenze Oestreichs ward das
Herzogthum Warschau bis zu einer Macht von 4
Millionen Menschen gesteigert. Der Ueberrest des Einflusses
Oestreichs auf Teutschland, vermittelst der Hochmeisterwürde
des teutschen Ordens in der Person eines Prinzen des Hau-
ses, ward ebenfalls vernichtet. Gegen Italien und Bayern
1) Gcogr. Ephem. rgi2, July, S. zo6 f.
2) Polit. Journal, igug, Sept. S. 1017 ff. Allgem. Zeit.
1309, di. 182.
Püliv Weltgeschichte Iv. gle Aufl.
20
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
I
— 306 —
..Tage kündigte Bonaparte den Waffenstillstand mit dem Papste
auf und wendete sich gen Rom, die dasigen Priester für ihre
Verbindung, die sie bei Wurmsers Ankunft mit Oesterreich an-
geknüpft, zu züchtigen. Erschreckt durch die Niederlage der Oester-
reicher und den Fall Mantua's, sendete der Papst Friedensboten
in das französische Hauptquartier zu Tolentino, und die da-
selbst gepflogene Unterhandlung endigte sich am 19. Februar mit
Unterzeichnung eines sehr harten und demüthigenden Friedens.
Außer den schon im Waffenstillstände bestimmten Lieferungen
mußte der Papst noch einunddreißig Millionen Livres bezahlen,
feinest Rechten auf Avignon und der Grafschaft Venaissin
entsagen und die Lcgationen Bologna, Ferrara und Ro-
magna abtretcn. —
Nachdem somit der Papst bezwungen war, und der König
von Neapel seinen im vorigen Jahre geschloffenen Frieden ratifi-
cirt hatte, sah sich Oesterreich mit einem Male im Innern seiner
Erbstaatcn bedroht. Der kaiserliche Hof hakte den Erzherzog
Karl vom Rheine abgerufen und ihm das Commando in Italien
übergeben. Aber die Armee, die er vorfand, war durch die ohne
Abwechslung erlittenen Niederlagen geschwächt und entmuthigt.
Bonaparte, durch ein ansehnliches Truppencorps, das mitten im
Winter die Alpen überstiegen hatte, verstärkt, eröffnete den Feld-
zug schon zu Anfänge des Märzmonats mit >0,000 Mann.
Zuerst drängte er die Ocsterreicher vom Tagliamento bis hin-
ter den Lisonzo zurück, überwältigte die kärntischen Alpen
und drang über Laibach in Krain vor, während eine andere
Abtheilung über Klagenfurth einbrach und eine dritte über
Botzen und Briren heraufdrang. Innerhalb zwanzig Tagen
hatte der Erzherzog über 20,000 Mann verloren und war der
Reihe nach aus allen festen Stellen verdrängt worden. Zu An-
fänge des April befand sich die österreichische Armee im vollen
Rückzüge auf der Straße nach Wien, wohin der französische
Befehlshaber ihm folgte. Nur neun Posten waren die Franzo-
sen noch von der Hauptstadt entfernt. Die außerordentliche Ge-
fahr bewog den Kaiser, ein Gebot zum Aufstande in Masse zu
erlaffcn, und die Nation leistete bereitwillig Folge. Die Lage
Bonaparte's ward dadurch bedenklich, indem einerseits seine Trup-
pen Mangel an Lebensmitteln litten, andererseits aber er in
seinem Rücken durch die Tiroler Insurrection und die Zurüstun-
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Rom Wurmsers Oesterreich Oester- Avignon Bologna Ferrara Neapel Oesterreich Rheine Italien Laibach Krain Wien
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
465
großen Verlustes ungeachtet, folgten ihm auf dem Fuße. Nach
zwei Treffen bei Hollabrunn und Schöngraben schien
es am 11. Juli zu einer neuen Schlacht kommen zu müssen:
als der Fürst von Lichten stein bei dem französischen Vor-
posten erschien und im Namen des Erzherzogs auf einen
Waffenstillstand antrug. Der Antrag ward angenommen, und
nach Mitternacht, am 12. Juli, zu Znaym ein Stillstand unter
höchst lästigen Bedingungen für Oesterreich abgeschlossen. Die
Friedensunterhandlungen zogen sich indes; in die Lange, weil beide
kriegführenden Machte das Resultat der eben erzählten, von den
Engländern auf Seeland gemachten Diversion abwarten wollten,
und weil Oesterreich immer noch hoffte, daß Preußen, vielleicht
auch Rußland, sich gegen Frankreich erklären würde.
Nach langen Unterhandlungen ward der Friede am 11. Octoöcc
zu Schönbrunn abgeschlossen und von dem österreichischen Bevoll-
mächtigten, Fürsten Lichtenftcin, mit Thränen in den Augen unter-
zeichnet. Oesterreich mußte, den Bestimmungen dieses Friedens
gemäß, 85 Millionen Kriegskosten bezahlen und verlor über 2000
Gevicrtmcilcn Flächeninhalts, mit einer Bevölkerung von vicrt-
halb Millionen Seelen und einem jährlichen Ertrage von zwanzig
Millionen Gulden, jede Verbindung mir dem Meere und jeden
Ausweg seines Handels. Es trat ab, zu Gunsten der Rheinbunds-
fürsten, als der Bundesgenossen Napoleons: Salzburg, Berchtes-
gaden, das Innvicrtel und die zu dem alten Herzogthum Oester-
reich gehörige Hälfte des Hausruckviertels; an Napoleon unmit-
telbar: das österreichische Friaul, Triest, das Herzogthum Kram,
die Kreise Villach und Görz, Kroatien und Dalmatien, Fiume
und das ungarische Litorale, das österreichische Istrien und die
Herrschaft Räzuns in Graubündten; an Friedrich August, als
König von Sachsen: einige bisher zur böhmischen Krone gehörige,
im Sächsischen gelegene Erbschaften; an denselben als Herzog
von Warschau: ganz Wcstgalizien nebst Krakau und dem Zamoskcr
Kreise von Ostgalizien; an Rußland einen von einer Commission
näher zu bestimmenden Bezirk von Galizien. Der Kaiser von
Oesterreich verzichtete auch im Namen seines Bruders, des Hoch-
und Deutschmeisters, Erzherzog Anton, aus die Güter des
Deutsch-Ordens, von denen die Rheinbundsfürsten mit Napoleons
Bewilligung kürzlich Besitz genommen hatten. Schlüßlich trat
Oesterreich auch dem Continentalsysteme bei und verpflichtete sich,
N. G. Hi. 30
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Napoleon Friedrich_August Friedrich August Anton Napoleons Napoleons
Autor: Kosche, Christian Traugott, Hammerdörfer, Karl
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
>42
Deutschland.
Seiten Oesterreichs, bis denn endlich sich eine russi-
sche Armee wider Frankreich in Bewegung setzte, und
1748 der Aachner Friede geschlossen wurde. Maria
Theresia und ihr Gemahl hatten aber kaum angefan-
gen die Glückseligkeit ihrer Staaten durch innere Ver-
anstaltungen zu befördern, als sie 1756 in einen
neuen Krieg mit Preußen verwickelt wurden. Das
Treffen bey Kollin 1757 rhat den Vorschritten de6
Kölligs von Preußen Einhalt, und Oesterreich, das
sich mit Frankreich, Schweden und Rußland verbun-
den, auch eille Reichsarmee wider ihn aufgebracht
hatte, setzte nun den Krieg so ziemlich mit gleichem
Vortheile fort, bis der Hubertöburger Frieden die
Ruhe erldlich wiederherstellte. Franz I. starb 1765
zu Jnspruck am Schlage, nachdem er in demselben
Jahre die Besitzungen seines Hauses mit der Grass
schaff Hohenembs vermehrt hatte.
Nlln erklärte Maria Theresia ihren Sohn dem
Kaiser Joseph Ii zum Mitregenten. Sie vergrößerte
ihre Staaten, wahrend der polnischen Unruhen, mit
einem Theile des Palatinats von Krakau, dem Pa-
latinat von Rothreußen, den an Polen verpfändeten
Zipfer Städten, einem Theil von Sendomir, den
Herzogtümern Zator und Oswiecim, einem Theil
von Podolien, Belsk und Pokutien, welches alles,
die Zipser Städte ausgenommen, welche an Ungarn
kamen, unter dem Namen der Königreiche Galizien
nndlodomenen (Halitschundwladimir) 1775 für
einen eigenen Staat erklärt wurde. Eben so fiel auch
1771 mit Erlöschung des markgraflichen Badcn-
Badenfchen Hauses die sarrdvogtey Ortenau an Oe-
sterreich zllrück, und die osmanische Pforte mußte
1774 einen Theil der Moldau, die Bukorvine,
welche bis ans Ende des fünfzehnten Jahrhunderts
zu Siebenbürgen gehört hatte, abtreten. Aber nicht
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Extrahierte Personennamen: Maria
Theresia Maria Theresia Franz_I. Grass Maria_Theresia Maria Theresia Joseph_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Oesterreichs Frankreich Oesterreich Frankreich Schweden Krakau Polen Oswiecim Podolien Galizien
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Oesterreich.
503
welche das Oesterreichische Schlesien bilden, das seit dem Jahre
1783, in Betreff der Verwaltung, mit Mahren vereinigt ist.
Teschen. Hier wurde am 13. Mai 1779 Frieden zwischen
Oesterreich auf der einen und Preußen und Sachsen auf der an«
dern Seite geschloffen, wodurch Oesterreich von der Baierischen
Erbschaft, auf deren Halste e§ Anspruch gemacht hatte, bloß ein
kleines Stück, das sogenannte Jnnviertel, das jetzt einen Bestand-
theil des Landes ob der Enns ausmacht, erhielt. Der Krieg, den
dieser Frieden beendigte, heißt der Baierische Erbfolgekrieg indem
der König von Preußen diese Vergrößerung Oesterreichs nicht dul-
den wollte und Sachsen zu seinem Verbündeten hatte. Keine
Schlacht fiel in diesem Kriege, der kein volles Jahr dauerte, vor.
Das Königreich Galizien.
Es hat seinen Namen von dem alten Fürstenthume Halicz,
welches bis zur ersten Theilung Polens im I. 1772 zu Polen ge«
hörte. Oesterreich nahm dasselbe nebst noch einigen andern Pol-
nischen Landestheilen in dem genannten Jahre, wegen gewisser
auf altere Rechte Ungarns gegründeter Ansprüche, in Besitz, wo-
raus die Königreiche Galizien und Lodomirien gebildet entstanden,
nur die Zipser Städte wurden zu Ungarn geschlagen. 1786 ward
auch die Bukowina, ein Theil der Moldau, welchen Oesterreich
1777 von der Osmanischen Pforte abgetreten erhielt, mit Galizien
vereinigt. Bei dev letzten Theilung Polens 1795 bekam Oester-
reich abermals Polnische Lander, woraus West gal izien gemacht
wurde, wahrend das altere Galizien den Namen Ostgalizien
erhielt. Durch den Wiener Frieden 1809 jedoch mußte Oesterreich
ganz Westgalizien und ein Stück von Ostgalizien an das von
Napoleon geschaffene Herzogthum Warschau und ein anderes Stück
von Ostgalizien an Rußland abtreten. In Folge des Pariser
Friedens 1814 und des Wiener Kongresses 1815 bekam Oester-
reich die von Ostgalizien an Rußland und das Herzogthum War-
schau abgetretenen Stücke, mit Ausnahme des Zamosker Kreises,
der mit dem aus dem Herzogthum Warschau gebildeten Russischen
Königreiche Polen vereinigt wurde, zurück. Die zu Galizien gehö-
rigen, ehemals Böhmisch-Schlesischen Herzogthümer Auschwitz (Os-
wiecim) und Zator, hat Oesterreich zu Bestandtheilen des Deut-
schen Bundes erklärt, ohne daß sie jedoch von Galizien getrennt
worden sind.
< Lemberg, die Hauptstadt Galiziens, hat sich seit der Oester«
reichischen Herrschaft sehr verschönert und vergrößert, so daß man
jetzt 2600 Hauser und mit dem Militär und Fremden, 56,000
E. zahlt. Sie besteht aus der kleinen innern Stadt und aus 4
Vorstädten, wovon die erstere in einer kesselförmigen Vertiefung
56 *
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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590
Europa. Daö Mineralreich und seine Erzeugnisse.
Schweden, von besonderer Güte im Kirchenstaat, der römische Alaun, bereitet.—
Eisen- und Kupfervitriol zur Färberei in zureichender Menge. — Salpeter
nicht ausreichend. — Heilquellen und Gesundbrunnen sind besonders am
mitteldeutschen Gebirge häufig, besonders in Schlesien, Böhmen, Baiern, am Rhein;
auch die Pyrenäen und Karpaten und die Alpen haben kräftige Heilquellen.
tz. 12. An Erzen ist Europa reich, weniger an den edelsten, mehr aber an den
nützlichsten. Großbritannien, Skandinavien, der Ural, die Karpaten, das Erzgebirge,
der Harz, das schlesische und rheinische Gebirge, die Ostalpen, die Sierra Morena ent-
halten die Hauptniederlagen der Erze in Europa.
Gold, das meiste im Mittelural in Rußland, in den Karpaten in Ungarn und
Siebenbürgen; in Oesterreich 1843: 6785 Mark, sonst lohnt es nicht; Platin am
Ural; Spuren in Frankreich und einigen andern europäischen Ländern. — Silber
über 400,000 Mark, c. 7 Milk. Rthlr. werth; das meiste in Ungarn und Sieben-
bürgen, c. 100,000 Mark, in den Salzburger und Tyroler Alpen, in ganz Oesterreich
über 100,000 Mark, im Erzgebirge in Böhmen und Sachsen c. 55,000 Mark, am
Harz in Hannover, Braunschweig, Preußen, Anhalt, im skandinavischen Gebirge, in
Schweden und Norwegen, am Ural. — Quecksilber über 30,000 Ctr.,2 — 3 Mill.
Rthlr. werth, besonders in der Sierra Morena, in Spanien zu Almaden 30,000 Ctr.,
in den Krainer Alpen zu Jdria, in Oberungarn, Steiermark, Siebenbürgen 2750 Ctr.,
das Krainer (Oesterreich) ist sehr rein, 8 °/0 theurer als das spanische, in der Rhein-
pfalz bei Zweibrücken. — K u p fe r 435,000 Ctr., 23 Mill. Rthlr. an Werth, England
liefert davon fast die Hälfte, Rußland, Schweden, Oesterreich, jedes jährlich 60 —
70.000 Ctr., Preußen 18,000 Ctr., Frankreich 2500, Spanien. — Zinn über
100.000 Ctr., für 8 Mill. Rthlr., fast nur in England; sehr wenig in Sachsen und
Böhmen. — Blei über 2 Mill. Ctr., 10— 12 Mill. Rthlr., England liefert davon
fast die Hälfte, 47 %, Spanien 42, Oesterreich über 3, Preußen noch nicht 1 %,
der Harz, Sachsen, Nassau, Rußland 7/,0 °/g. — Zink aus Galmei, in neuester
Zeit auch aus Zinkblende, über 600,000 Ctr. für 3 — 4 Mill. Rthlr., besonders von
den Abdachungen der Karpaten, an der Przemsa in Schlesien und Polen, in
Belgien und England. Preußen nimmt mit fast 68, Belgien mit 20, Polen mit 10,
Krakau mit 4% % Antheil. — Unter allen Metallen nimmt das Eisen die erste
Stelle ein. Die Eisengewinnung ist in den letzten Jahrzehnten überaus gestiegen
durch die Anlage der Eisenbahnen, durch die gesteigerte Fabrikthätigkeit. Die Ge-
sammtmasse des jährlich in Europa erzeugten Eisens läßt sich auf 52 Mill. Ctr. an-
nehmen, wovon England allein über 30 Mill. Ctr. liefert, Frankreich 7, Rußland 4,
Oesterreich 2 '/2, Preußen 2, der ganze deutsche Zollverein 6, Belgien 2, Schweden
und Norwegen gegen Spanien '/5, Portugal yi0, Neapel, Türkei, Dänemark,
Holland zusammen '/2 Mill. Ctr. liefern. England und Belgien erzeugen mehr als
sie bedürfen, Frankreich und Preußen und der Zollverein haben Zufuhr von Eisen
nöthig. England liefert 56, Frankreich 13, Rußland 12, Belgien 3'/3, Preußen 3,
Schweden 2 '/2 bis 3 % des gesammten Roheisens.
Die übrigen Erze sind von geringerer Wichtigkeit: Spießglanz, Wismuth,
(Sachsen,) Kobalt, aus dessen Oxyd die schöne blaue Farbe, Smalte, gemacht
wird, Skandinavien, Sachsen; Nickel, Sachsen, Arsenik, Schlesien, Sachsen.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen]]
Extrahierte Personennamen: Krainer
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